-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ein 2,9-Dichlorchinacridonpigment,
insbesondere eine neue Form eines gamma-2,9-Dichlorchinacridonpigments,
das eine ausgezeichnete Farbcharakteristik aufweist, dessen Herstellung
und dessen Verwendung als Pigment in organischen Materialien mit
hohem Molekulargewicht.
-
Chinacridone,
auch als 5,12-Dihydrochino-[2.3-b]-acridin-7,14-dione bezeichnet,
sind bekannte organische Hochleistungspigmente. Insbesondere das
lineare 2,9-Dichlorchinacridon
der Formel (I) ist für
seine hervorragenden Pigmenteigenschaften und seine Verwendung als
ein Magentapigment bekannt.
-
-
Verschiedene
Patente beschreiben die Herstellung und das Finishing von 2,9-Dichlorchinacridon,
zum Beispiel US-3 157 659 beschreibt die Herstellung von alpha-,
beta- und gamma-2,9-Dichlorchinacridon in Anwesenheit von Schwefelsäure.
-
Zusätzlich offenbart
US-4 895 949 ein Verfahren zur Herstellung pigmentierender Feststofflösungen von
mindestens einem Chinacridonderivat und dem ursprünglichen
Chinacridon durch Vermahlen des Ausgangs-Chinacridonmaterials bei
Raumtemperaturen oder nahe Raumtemperaturen in der Anwesenheit eines Alkohols
und einer Base.
-
DE-27
53 357 beschreibt ein Umwandlungsverfahren eines vorgemahlenen 2,9-Dichlorchinacridons
in eine pigmentierende Form durch in-Kontakt-bringen mit einem wässrigen
alkalischen Medium bei 85°C
in Anwesenheit von oberflächenaktiven
Mittel(n).
-
US-5
194 088 beschreibt ein Verfahren zur Umwandlung eines rohen organischen
Pigments in eine pigmentierende Form, bestehend im Wesentlichen
aus einem Vormahlen des rohen Pigments und in-Kontakt-bringen des
vorgemahlenen Pigments mit einem polaren organischen Lösungsmittel
bei einer Temperatur unter etwa 50°C.
-
Ein
Verfahren zur Pigmentierung von technischen Kunststoffsubstraten
und Beschichtungen umfassend die Einarbeitung einer wirksamen pigmentierenden
Menge eines 2,9-Dichlorchinacridons,
das eine spezifische Oberfläche
von unter 30 m2/g aufweist, in besagtem
technischen Kunststoff oder besagter Beschichtung wird in der US-5
095 056 beschrieben. Das Patent betont insbesondere die gesteigerte
Hitzebeständigkeit einer
größeren Partikelgröße gegenüber einer
kleineren Partikelgröße von 2,9-Dichlorchinacridon.
-
Tatsächlich sind
größere Partikelgrößen von
2,9-Dichlorchinacridonpigmenten kommerziell erhältlich mit einer spezifischen
Oberfläche
von unter 30 m2/g, die eine ausgezeichnete
Hitzebeständigkeit
aufweisen, jedoch auf Kosten anderer Pigmenteigenschaften. Insbesondere
sind deren Sättigungs-
und Deckkraft noch geringer als gewünscht und deren Farbton ist
gelblich-rot. Solche Pigmente haben eine breite Pigmentteilchengrößenverteilung
und eine unregelmäßige Teilchenform.
Wie sich durch Elektronenmikroskopie zeigt, ist das durchschnittliche
Seitenverhältnis
von Länge
zu Breite und/oder Höhe
mindestens 5 : 1, beispielsweise von 5 : 1 bis 15 : 1. Die Pigmentteilchen
zeigen eine große
Bandbreite an Formen.
-
US-5
084 573 offenbart die Umwandlung eines rohen 2,9-Dichlorchinacridons
in eine Plättchenform
in einem polaren Lösungsmittel
in Anwesenheit einer aliphatischen langkettigen Schwefelverbindung
und einer Base.
-
Überraschenderweise
zeigt 2,9-Dichlorchinacridon in seiner gamma-Kristallform mit einer
im Wesentlichen isometrischen bis orthorhombischen Teilchenform
(von der Art kurzer Stäbchen
mit beinahe orthogonalen Achsen und kompaktem Seitenverhältnis),
mit einer durchschnittlichen Teilchengröße in dem Bereich von 0,1 bis
0,8 μm und
einer spezifischen Oberfläche
in dem Bereich von 11 bis 23 m2/g, eine
einzigartige Magenta-(bläulich rot)
Farbschattierung mit überraschend
hoher Sättigung, äußerst hoher
Opazität
und ausgezeichneter Witterungsbeständigkeit. Sehr dünne, deckende
Schichten mit hohem Glanz können
zum Beispiel in Beschichtungen erhalten werden. Wie durch Elektronenmikroskopie
gezeigt, ist das durchschnittliche Seitenverhältnis von Länge zu Breite und/oder Höhe von 1
: 1 bis 3 : 1.
-
Hohe
Sättigung
und Opazität
sind sehr wünschenswerte
Pigmenteigenschaften, beide erwünscht
aber sehr schwierig, gleichzeitig zu erhalten. Somit ist das neue
2,9-Dichlorchinacridonpigment wertvoll, da es dem Farbhersteller
neue Design-Möglichkeiten
und die Schaffung sehr ökonomischer
neuer Farbschattierungen, insbesondere in Kombination mit anderen
organischen, anorganischen oder Effekt-Pigmenten ermöglicht.
Daher kann ein Unterschied in Farbton, Sättigung und Opazität eine beträchtliche
kommerzielle Bedeutung besitzen. Auf Grund der hervorragenden Echtheitseigenschaften,
seiner ausgezeichneten rheologischen Eigenschaften und einmaligen
Farbcharakteristika ist es äußerst geeignet
für die
Verwendung in Kunststoff- und Beschichtungsanwendungen, insbesondere
in Fahrzeugbeschichtungssystemen.
-
1 stellt
ein Röntgenbeugungsdiagramm
des erfindungsgemäßen γ-2,9-Dichlorchinacridonpigments
dar. Die x-Achse gibt die doppelten Einfallwinkel (°2θ) während die
y-Achse die Intensität
des Beugungsstrahls wiedergibt.
-
2 ist
ein Röntgenbeugungsdiagramm
eines vorgemahlenen 2,9-Dichlorchinacridons, das eine alpha/gamma-2,9-Dichlorchinacridonmischung
und eine Halb-Band-Breite des Peaks bei 27,8 Grad zwei theta-Winkel
von 1,2 bis 1,5 zeigt. Die x-Achsenwerte sind °2θ, während die y-Achsenwerte um
einen Faktor von 2,5 vergrößert sind,
verglichen mit 1.
-
3 ist
die elektronenmikroskopische Aufnahme des 2,9-Dichlorchinacridons,
erhalten gemäß Beispiel
1C.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ein neues 2,9-Dichlorchinacridonpigment,
das durch seine Kristallform, Pigmentteilchengröße und -form, seine spezifische
Oberfläche
und sei ne Farbcharakteristika spezifiziert ist. Die Farbraumwerte
werden durch bekannte Messungen (wie nachfolgend dargelegt) von
beispielsweise besprühten
Farbplatten eines Pigment Volltons erhalten. Ein Pigment Vollton
bedeutet, dass nur ein Pigment verwendet wird, um das Substrat zu
färben.
Die Farbraumwerte werden definiert unter Verwendung des Farbtonwinkels,
der auf dem L*C*h-System der Commission Internationale de l'Eclairage (CIE) basiert
(DIN 5033, Teil 3; DIN 6174). Das L*C*h-System korreliert mit dem
1976 CIE L*a*b*-Farbraum (hier bezeichnet als CIELab oder CIELab-System).
-
Die
Farbraumwerte des gamma-2,9-Dichlorchinacridons gemäß der vorliegenden
Erfindung sind durch die folgenden Werte charakterisiert:
-
-
Die
Farbmessungen werden in einem breiten sichtbaren Bereich mit einer
Spektralkomponente unter Verwendung eines ACS-Colorimeter-Programms
auf einem ACS, CS-5 Chromasensor von Applied Color Systems, Inc.
und vertrieben von DATACOLOR International, ausgeführt.
-
Um
die Farbdaten zu messen wird das Pigment zuerst in ein Substrat
eingebracht, zum Beispiel ein Acrylfarbsystem wie solche in Beispiel
5 beschrieben oder ein Polyesterfarbsystem wie in Beispiel 9 beschrieben.
Es ist die Farbe des pigmentierten Substrats wie zum Beispiel der
beschichteten Platte oder einer pigmentierten Kunststofffolie, die
dann gemessen wird. Die Farbe wird bei "vollständiger Deckkraft" gemessen, was bedeutet,
dass das Substrat in einem solchen Ausmaß pigmentiert ist, dass jegliche
Hintergrundfarbe nicht erkennbar ist. Bei "vollständiger Deckkraft" ist es nicht möglich, die
Hintergrundfarbe einer beschichteten Platte oder die Hintergrundfarbe
durch eine pigmentierte Kunststofffolie zu sehen (Farbmessungen
geben identische Ergebnisse, zum Beispiel mit einer schwarzen oder
weißen
Platte als Hintergrund). Für
praktische Zwecke ist es ausreichend, bei unvollständiger Deckkraft
auf einer Acryl- oder Polyesterlackbeschichtung zu messen, vorausgesetzt, dass
der Farbabstand ΔE*,
gemessen auf einem schwarzen und weißen Hintergrund, geringer oder
gleich 8, bevorzugt < 4,8,
ist, und den durchschnittlichen Wert auf weißem und schwarzem Hintergrund
für jeweils
die Helligkeit (L*), die Buntheit (C*) und den Farbtonwinkel (h)
zu nehmen. Gegebenenfalls kann eine transparente klare Beschichtung über den
pigmentierten Acryl- oder Polyesterlack aufgetragen werden, sofern
sie dünn
genug ist, damit sich die Farbe nicht ändert.
-
Geeignete
Substrate schließen
Lacke, Farben, Beschichtungszusammensetzungen und Kunststoffe ein.
Insbesondere schließen
geeignete Beschichtungszusammensetzungen die in der Fahrzeugindustrie üblicherweise
benutzten Grundlack/Klarlack-Systeme ein. Insbesondere schließen geeignete
Kunststoffe die Polyvinylhalogenide, insbesondere Polyvinylchlorid,
und die Polyolefine, zum Beispiel niederdichtes oder linear niederdichtes
oder hochdichtes Polyethylen, Polypropylen, Polyester, Polyamid
und ABS ein.
-
Das
neue 2,9-Dichlorchinacridonpigment zeigt eine sehr große Opazität für ein Magentapigment.
Die Opazität
oder Deckkraft ist die Fähigkeit
eines Beschichtungsmaterials, die Farben oder Farbunterschiede eines
Substrats abzudecken. Sie wird bestimmt durch Vergleichsmessung
der Reflexion eines Beschichtungsmaterials an einem schwarzen und
weißen
Substrat. Schwarze und weiße
Glasplatten oder Kontrastkarten können beispielsweise als ein
derartiges Substrat benutzt werden.
-
Das
vorliegende 2,9-Dichlorchinacridonpigment weist das typische Röntgenbeugungsdiagramm
des gamma-2,9-Dichlorchinacridons auf, wie in 1 dargestellt.
-
Somit
ist das neue gamma-2,9-Dichlorchinacridon charakterisiert durch
ein Röntgenbeugungsdiagramm,
das einen starken Peak entsprechend ± 0,2 °2θ doppelter Einfallswinkel von
27,8, fünf
mittelstarke Peaks entsprechend 5,2, 15,1, 16,4, 22,9 und 23,3,
und sieben relativ schwache Peaks entsprechend 15,7, 19,2, 21,2,
24,4, 25,2, 26,5 und 28,9 aufweist. Für die Zwecke dieser Anmeldung
bedeutet "stark" eine relative Intensität oberhalb
60%, "mittel" zwischen 20 und
60%, und "schwach" unter 20% (siehe
Daten in Beispiel 1C).
-
Ein
Hauptmerkmal des vorliegenden gamma-2,9-Dichlorchinacridonpigments
ist seine enge Teilchengrößenverteilung
und seine primäre
Pigmentteilchenform von im Wesentlichen isometrisch bis orthorhombisch ähnlicher
Form mit mindestens 90% der Teilchen, die eine Breite von 0,1 bis
0,4 um und eine Länge
von 0,1 bis 0,8 μm
aufweisen, und mit mindestens 60% der Teilchen, die eine Breite
von 0,1 bis 0,3 mm und eine Länge von
0,1 bis 0,6 μm
aufweisen, wie durch Elektronenmikrospie bestimmbar. Primäre Teilchen
können
einzeln oder manchmal agglomeriert oder zu Zwillingen zusammengewachsen
vorliegen.
-
Bevorzugt
ist der Pigmentkristall im Wesentlichen isometrisch oder tetragonal,
vorausgesetzt, dass er die folgenden Verhältnisse beibehält. Das
durchschnittliche Seitenverhältnis
von Länge
zu Breite und/oder Höhe
ist von 1 : 1 bis 3 : 1, bevorzugt 1 : 1 bis 2 : 1, am bevorzugtesten
1 : 1 bis 1,5 : 1. In anderen Worten ist das Verhältnis der
längeren
Dimensionen zu den kürzeren
Dimensionen weniger als 3 : 1, alternativ größer als 1 : 1 aber weniger
als 3 : 1. Des weiteren ist das Verhältnis solcher Dimensionen zwischen
1 : 1 bis 2 : 1. Bevorzugt fallen mindestens 60% (bevorzugter 80%
bis 100%) der Primärteilchen
in diesen Bereich und weisen einen nahezu rektangulären Umriß auf (Diederwinkel
zwischen entgegengesetzten Flächen
von 0° bis
etwa 20°,
bevorzugt von 0° bis
10°, am
bevorzugtesten parallel, und Diederwinkel zwischen angrenzenden
Flächen von
etwa 70° bis
90°, bevorzugt
von 80° bis
90°, am
bevorzugtesten orthogonal).
-
Das
vorliegende 2,9-Dichlorchinacridonpigment zeigt eine spezifische
Oberfläche
von 11–23
m2/g, bevorzugt 13–21 m2/g,
am bevorzugtesten 14–19
m2/g, wie durch die BET-Methode bestimmbar.
-
Das
vorliegende 2,9-Dichlorchinacridon zeigt auch ein hervorragendes
Viskositätsverhalten,
wenn es in ein Farbsystem, wie zum Beispiel ein Fahrzeugfarbsystem,
eingearbeitet wird.
-
Zusätzlich zeigen
Platten, die mit Farben enthaltend das vorliegende 2,9-Dichlorchinacridonpigment, besprüht sind,
keine Metamerie und behalten die Magentafarbe mit hoher Sättigung
bei, wenn sie unterschiedlichen Lichtquellen, wie gedämpftem oder
Sonnenlicht oder unterschiedlichen Quellen künstlichen Lichts, ausgesetzt
werden.
-
Das
vorliegende gamma-2,9-Dichlorchinacridon weist überlegene Pigmenteigenschaften
auf, wie eine hohe Opazität,
ausgezeichnete rheologische Eigenschaften, Hitze- und Witterungsbeständigkeit,
wie auch eine bemerkenswert gute Flockungsresistenz. Es ist einfach
zu dispergieren und entwickelt schnell eine hohe Farbintensität.
-
Obwohl
das vorliegende Pigment ausgezeichnete Anwendungseigenschaften zeigt,
können
texturverbessernde Mittel und/oder Antiflockulanzien gegebenenfalls
vor, während
oder nach dem entsprechenden Herstellungsverfahren zugegeben werden,
um die Pigmenteigenschaften des vorliegenden gamma-2,9-Dichlorchinacridonpigments
weiter zu verbessern.
-
Die
texturverbessernden Mittel und/oder Antiflockulanzien werden bevorzugt
eingearbeitet in das vorliegende gamma-Chinacridonpigment in einer
Menge von 0,05 bis 20 Gew.-%, am bevorzugtesten 1 bis 10 Gew.-%,
bezogen auf das Gesamtgewicht der Mischung des gamma-2,9-Dichlorchinacridonpigments,
des texturverbessernden Mittels und/oder des Antiflockulanz.
-
Texturverbessernde
Mittel sind besonders geeignet als eine zusätzliche Komponente, die die
Eigenschaften des vorliegenden gamma-2,9-Dichlorchinacridonpigments
verbessert. Geeignete texturverbessernde Mittel schließen ein
Fettsäuren,
die mindestens 20 Kohlenstoffatome aufweisen, und Amide, Ester oder
Salze von Fettsäuren.
Typische texturverbessernde Mittel abgeleitet von Fettsäuren schließen ein
Fettsäuren
wie Stearinsäure
oder Behensäure,
und Fettamine wie Laurylamin und Stearylamin. Zusätzlich sind
Fettalkohole oder ethoxylierte Fettalkohole, Polyole wie aliphatische
1,2-Diole, Glyzerinmonostearat oder Polyvinylalkohol und epoxidiertes
Sojabohnenöl,
Wachse, Harzsäuren
und Harzsäuresalze
geeignete texturverbessernde Mittel.
-
Antiflockulanzien
sind in der Pigmentindustrie bekannt und werden oftmals auch als
rheologieverbessernde Mittel verwendet, zum Beispiel Pigmentderivate
wie Sulfonsäure, Sulfonsäuresalze
wie Metall- oder quaternäre
Alkylammoniumsalze oder Sulfonamidderivate. Allgemein werden Antiflockulanzien,
die Derivate eines Pigments von Pigmentklassen, wie solche in US-3
386 843 oder US-4 310 359 beschrieben, bevorzugt verwendet und sind
durch Bezugnahme vorliegend umfasst.
-
Auf
Grund seiner hervorragenden chemischen Widerstandsfähigkeit,
Hitze-, Witterungs- und
Lichtbeständigkeit,
ist das vorliegende gamma-2,9-Dichlorchinacridonpigment sehr geeignet
für die
Färbung
von unterschiedlichsten Substraten wie anorganischen Materialien
und insbesondere organischen Materialien mit hohem Molekulargewicht.
Somit betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Färben von
organischem Material mit hohem Molekulargewicht, umfassend die Einarbeitung
einer wirksam pigmentierenden Menge des vorliegenden Pigments in
ein organisches Material mit hohem Molekulargewicht und eine Zusammensetzung umfassend
ein organisches Material mit hohem Molekulargewicht und eine wirksame
pigmentierende Menge des vorliegenden gamma-2,9-Dichlorchinacridonpigments.
-
Eine
wirksam pigmentierende Menge ist jede Menge, die geeignet ist, die
gewünschte
Farbe in dem organischen Material mit hohem Molekulargewicht zu
erzielen. Insbesondere wird das vorliegende gamma-2,9-Dichlorchinacridonpigment
in einer Menge von 0,01 bis 30 Gew.-%, bevorzugt 0,1 bis 10 Gew.-%,
bezogen auf das Gewicht des zu pigmentierenden organischen Materials
mit hohem Molekulargewicht, verwendet.
-
Die
pigmentierten organischen Materialien mit hohem Molekulargewicht,
die mit dem vorliegenden Pigment gefärbt sind, sind geeignet für eine Vielzahl
von Anwendungen. Zum Beispiel ist das vorliegende Pigment geeignet
für die
Pigmentierung von Lacken, Farben, Lackbeschichtungszusammensetzungen
und thermoplastischen oder duroplastischen Polymeren.
-
Die
organischen Materialien mit hohem Molekulargewicht, die mit dem
vorliegenden Pigment gefärbt sind,
weisen im Allgemeinen ein Molekulargewicht in dem Bereich von 103 bis 108 g/Mol auf
und sind zum Beispiel Celluloseether, Celluloseester, Polyurethane,
Po lyester, Polycarbonate, Polyolefine, Polystyrol, Polysulfone,
Polyamide, Polycycloamide, Polyimide, Polyether, Polyetherketone,
Polyvinylhalogenide, Polytetrafluorethylen, Acryl- und Methacrylpolymere,
Kautschuk, Silikonpolymere, Phenol/Formaldehyd-Harze, Melamin/Formaldehyd-Harze,
Harnstoff/Formaldehyd-Harze, Epoxyharze und Dienkautschuke oder
Copolymeren davon.
-
Organische
Materialien mit hohem Molekulargewicht, die geeignet sind für wärmehärtbare Beschichtungen
oder vernetzte chemisch reagierende Beschichtungen, werden auch
mit dem vorliegenden Pigment gefärbt.
Die pigmentierten organischen Materialien mit hohem Molekulargewicht,
hergestellt gemäß der vorliegenden
Erfindung, sind insbesondere verwendbar in Endbeschichtungen (finishes),
die übliche
Bindemittel enthalten und die bei hohen Temperaturen reaktiv sind.
Diese Endbeschichtungen können
erhalten werden aus im Stand der Technik bekannten Lösungsmitteln
oder wässrigen
oder pulverförmigen
Farbsystemen. Beispiele von pigmentierten organischen Materialien
mit hohem Molekulargewicht, die in Beschichtungen verwendet werden,
schließen
ein Acryl-, Alkyd-, Epoxy-, Phenol-, Melamin-, Harnstoff-, Polyester-,
Polyurethan-, blockierte Isocyanat-, Benzoguanamin- oder Celluloseesterharze,
oder Kombinationen hiervon. Die pigmentierten organischen Materialien
mit hohem Molekulargewicht, hergestellt gemäß der vorliegenden Erfindung,
sind auch verwendbar als lufttrocknende oder physikalisch trocknende
Beschichtungen, zum Beispiel in kosmetischen Verwendungen.
-
Das
vorliegende gamma-2,9-Dichlorchinacridonpigment ist insbesondere
geeignet für
die Herstellung von auf Wasser und Lösungsmittel basierenden Beschichtungen,
die herkömmlicherweise
in der Fahrzeugindustrie eingesetzt werden, insbesondere in Acryl/Melaminharz,
Alkyd/Melaminharz oder thermoplastischen Acrylharzsystemen als auch
in Pulverbeschichtungen und UV/EB-gehärteten Beschichtungssystemen.
-
Beschichtungs-
und Farbsysteme, gefärbt
mit dem vorliegenden gamma-2,9-Dichlorchin acridonpigment besitzen
einen hohen Glanz, eine hohe Opazität, ausgezeichnete Hitze-, Licht-
und Witterungsbeständigkeit
als auch Verwaschungs- und Übersprühungsbeständigkeitseigenschaften.
-
Das
vorliegende Pigment wird aus rohem 2,9-Dichlorchinacridon hergestellt
gemäß einem
Verfahren, dessen Hauptaspekt das hergestellte rohe Pigment und
ein Finishingschritt ist. Geeignete Finishing-Verfahren gehen von
2,9-Dichlorchinacridon aus, erhalten durch direkte pigmentäre Verfahren,
in denen zum Beispiel 2,9-Dichlor-6,13-dihydrochinacridon zu 2,9-Dichlorchinacridonpigment
oxidiert wird in Anwesenheit eines Katalysators mit Wasserstoffperoxid
als Oxidationsmittel und gegebenenfalls in Anwesenheit eines Pigmentteilchenwachstums
und -teilchenphasenregulators.
-
Das
rohe 2,9-Dichlorchinacridon kann jede Kristallmodifikation oder
eine Mischung von Kristallmodifikationen aufweisen wie die bekannte
alpha-, beta- oder gamma-Form, bevorzugt weist es eine gamma- oder alpha-Kristallform
oder eine Mischung hiervon auf. Das rohe 2,9-Dichlorchinacridon
wird gegebenenfalls in Anwesenheit eines anorganischen Salzes, wie
Natriumsulfat, Calciumchlorid oder Natriumchlorid, vorgemahlen. In
einem bevorzugten Verfahren wird das rohe Pigment in Anwesenheit
von 10–30%
anorganischem Salz, wie NaCl, CaCl2, Na2SO4 oder Al2(SO4)3,
mit oder ohne Hydratwasser vorgemahlen. Die bevorzugte gemahlene Mischungszusammensetzung
weist 75 bis 85% rohes Pigment und 15–25% wasserfreies Na2SO4 auf.
-
Der
Begriff 'vorgemahlen', wie er hier benutzt
wird, bezieht sich auf ein Mahlen in vollständiger Abwesenheit von Flüssigkeiten,
oder wenn Flüssigkeiten
verwendet werden, wie ein Phasenregulierungslösungsmittel oder ein oberflächenaktive
Mittel sind sie in solch geringen Mengen (maximal etwa 10 Gew-%,
bezogen auf das Pigment) anwesend oder von einer solchen Natur,
dass die Mahlcharge, die Charakteristika eines Pulvers beibehält und nicht
in dem folgenden Schritt der Lösungsmittelbehandlung,
die Umwandlung zu dem vorliegenden gamma-2,9-Dichlorchinacridon
beeinflußt.
-
Das
Vormahlen des rohen 2,9-Dichlorchinacridons des vorstehenden Finishing-Verfahrens
wird ausgeführt
zum Beispiel in einer horizontalen oder vertikalen Perlmühle wie
einer Reib- oder Kugelmühle
oder in einem in der Industrie bekannten Hochgeschwindigkeitsmischer.
Die eventuelle Anwesenheit eines anorganischen Salzes kann als Mahlhilfe
dienen und erhöht
die Fähigkeit
zu fließen
und erhöht
dadurch die Entnahmemenge des erhaltenen vorgemahlenen Pulvers.
-
Vormahlvorgänge sind
bekannt und können
auf verschiedene Weise ausgeführt
werden. So ist es möglich,
mit 12,7 mm Stahlkugeln und Dachpappennägeln vorzumahlen, oder um metallische
Reibung und die entsprechende Notwendigkeit der Pigmentextraktion
mit verdünnter
Säure zu
vermeiden, kann das Vormahlen mit 12,7 mm hochverdichteten Keramikkugeln
oder Stäbchen
mit hohem Aluminiumoxidgehalt (Diamonite Products Manufacturing,
Inc.) ausgeführt
werden. Keramikperlen von 0,1 bis 2,5 cm, bevorzugt 0,5 bis 1,0
cm Größe, hergestellt
aus kristalliner Zirkoniumdioxidphase und amorpher Siliziumdioxidphase
durch Verschmelzung der Oxide sind besonders geeignet (Produkt der
Quarth Products Corporation). Obwohl eine Vielzahl von Größen der
Mahlmittel verwendet werden kann, sind die vorgenannten Größen bevorzugt.
Mahlapparaturen sind bekannt, eine Kugelmühle oder eine Reibmühle gefüllt mit
Metall- oder Porzellankugeln, insbesondere Keramikperlen, ist geeignet.
-
Das
erhaltene vorgemahlene Pulver ist äußerst aggregiert und von geringer
Kristallinität
wie aus den breiten Peaks des Röntgenbeugungsdiagramms
ersichtlich. Das vorgemahlene Pulver ist durch die Messungen der
Halb-Band-Breite des 27,8 Grad zwei theta-Winkels, der bevorzugt
in dem Bereich von 1,0 bis 1,5, bevorzugter von 1,2 bis 1,5, liegt,
spezifiziert.
-
Anschließend wird
das vorgemahlene 2,9-Dichlorchinacridon einer Nachbehandlung in
einem polaren organischen Lösungsmittel
unterzogen. Überraschenderweise
kann das vorgemahlene 2,9-Dichlorchinacridon in das vorliegende
gamma-2,9-Dichlorchinacridon nur durch ausgewählte polare Lösungsmittel
umgewandelt werden, wie Di-(N-C1-C8-alkyl, vorzugsweise Methyl)-acetamid, Formamid,
Methylacetamid, Methylformamid, Di-(C1-C8-alkyl)-sulfoxid,
Sulfolan, Di-(N-C1-C8-alkyl)-formamid
und N-C1-C8-alkylpyrrolidon;
am bevorzugtesten Dimethylsulfoxid (DMSO), Dimethylformamid (DMF)
oder N-Methylpyrrolidon (NMP). Der Fachmann wird auch andere polare
organische Lösungsmittel
in Betracht ziehen, ausgewählt
unter solchen, die eine Oxogruppe und ein Dipolmoment μ von etwa
2,8 bis etwa 6,0 Debye-Einheiten (2,8–6,0·10–18 esu,
gemessen in Benzol bei 25°C),
bevorzugt von 3,8 bis 5,0 Debye-Einheiten (3,8–5,0·10–18 esu)
aufweisen und solvatisieren. Alternativ in Betracht zu ziehende
Lösungsmittel
sollten bevorzugt hydrophil, am bevorzugtesten mit Wasser in jedem Verhältnis mischbar,
wie Tetramethylharnstoff sein.
-
Das
vorgemahlene Pigment oder die Pigmentsalzmischung wird zuerst von
dem Mahlmittel abgetrennt, zum Beispiel durch Sieben und wird dann
in einem hochpolaren Lösungsmittel
suspendiert zusammen mit dem anorganischen Salz, welches als Mahlhilfe,
sofern eingesetzt, verwendet wurde.
-
Der
Nachbehandlungsschritt in dem polaren Lösungsmittel wird ausgeführt in jeder
geeigneten Vorrichtung, wie einem Kneter oder bevorzugt einem Kessel
mit einem Rührer,
um einen vollständigen
Kontakt zwischen Lösungsmittel
und Pigmentteilchen zu gewährleisten.
Bevorzugt wird die Suspension bei einer Temperatur oberhalb 60°C bis zu
240°C gerührt und
am bevorzugtesten bei 100 bis 200°C
für 5 Minuten
bis 20 Stunden, bevorzugt 30 Minuten bis 5 Stunden, abhängig von
den gewünschten
Pigmentierungseigenschaften des Endprodukts. Das hochpolare Lösungsmittel
ist gewöhnlich
in einer Menge in einem Bereich vom 5- bis 20-fachen und bevorzugt
8- bis 15-fach des Pigmentgewichts anwesend. Das Reifungsverfahren
kann bei jedem Druck (zum Beispiel von 104 bis
106 Pa), gegebenenfalls bei inerter Atmosphäre, durchgeführt werden, vorausgesetzt,
dass das polare Lösungsmittel
flüssig
und stabil unter den Reifungsbedingungen ist.
-
Der
Kontakt des vorgemahlenen Pulvers mit dem Lösungsmittel bewirkt, dass das
aggregierte Pigmentpulver deaggregiert und eine Teilchenreifung
durchläuft.
Reifung (Rekristallisation) ist ein Prozess, in dem die Teilchen
die gewünschte
Form und Größe annehmen,
während
sie, sofern notwendig, von einem teilweisen amorphen Stadium oder
von einer ungewünschten
Kristallmodifikation zu einer hochkristallinen gamma-Phase überführt werden.
Infolge der hohen Temperatur, bei der die Lösungsmittelbehandlung ausgeführt wird,
kann der Reifungsprozess als eine Funktion der Zeit leicht kontrolliert
werden.
-
Vorteilhafterweise
erfordert das vorliegende Verfahren nicht die Anwesenheit irgendwelcher
Additive wie Phasenregulatoren, Wachstumsinhibitoren, Dispergiermitteln
oder ähnlichen,
jedoch wäre
der Zusatz solcher Verbindungen in gewöhnlichen Mengen natürlich machbar.
Es wurde im Gegenteil gefunden, dass bessere Ergebnisse in der völligen Abwesenheit
von Additiven erzielt werden.
-
Ein
weiterer zu berücksichtigender
Aspekt ist bei der Herstellung des vorliegenden gamma-2,9-Dichlorchinacridons
die Reinheit des verwendeten rohen 2,9-Dichlorchinacridons. Es wurde überraschenderweise
gefunden, dass je höher
die Reinheit ist, ein desto besseres (isometrischeres) Seitenverhältnis erhalten wird.
Somit ist es vorteilhaft, ein rohes 2,9-Dichlorchinacridon hoher Reinheit zu
verwenden, das heißt,
eines, das wenig Ausgangsmaterialien zum Beispiel das 2,9-Dichlor-6,13-dihydrochinacridon
oder andere Nebenprodukte wie das 2,9-Dichlorchinacridonchinon oder
andere während
der Chinacridonsynthese einschließlich einer anderen Synthese
als der Oxidation mit Wasserstoffperoxid anfallende, enthält.
-
Das
hochreine rohe 2,9-Dichlorchinacridon weist bevorzugt eine Reinheit
von mindestens 97%, am bevorzugtesten von über 97,5% auf, gemessen durch
eine Spektroskopiemethode, in welcher das 2,9-Dichlorchinacridon
in konzentrierter Schwefelsäure
gelöst
wird. Vorteilhafterweise wird das hochreine rohe 2,9-Dichlorchinacridon
durch die Oxidation von dem 6,13-Dihydrochinacridon in Anwesenheit
eines die Oxidation beschleunigenden Katalysators, wie Chinonverbindungen,
mit Wasserstoffperoxid als Oxidationsmittel wie in der US-5 840
901 beschrieben, die vorliegend durch Bezugnahme umfasst ist, hergestellt.
-
Da
die endgültige
Pigmentteilchengröße während der
Lösungsmittelbehandlung
erzeugt wird, kann das Pigment vorliegend durch Filtration, Waschen
des Presskuchens mit Wasser und/oder organischen Lösungsmitteln
wie Alkoholen wie Methanol, Ethanol, n-Propanol oder Isopropanol,
und Trocknen isoliert werden.
-
Im
Vergleich zu im Handel erhältlichen
Magentapigmenten, wie Opak-beta-Chinacridon oder anderen im Handel
erhältlichen
2,9-Dichlorchinacridonpigmenten mit großer Teil chengröße weist
das innovative 2,9-Dichlorchinacridon eine einmalig hohe deckende
Magentafarbe mit einer hohen Opazität und hervorragenden Pigmenteigenschaften
auf.
-
Die
vorliegenden 2,9-Dichlorchinacridonpigmente zeigen eine außergewöhnlich hohe
Opazität
von ΔE (weniger
als oder gleich) ≤ 8
bevorzugt ≤ 4,8
und am bevorzugtesten ≤ 4,0.
In geeigneter Weise gemessen in einem 25 ±5 μm dicken Acryl- oder Polyester-Lackbeschichtungssystem,
das ein Pigment-zu-Bindemittel-Gewichtsverhältnis von 0,18 aufweist auf
einem schwarzen und weißen
Hintergrund und hergestellt und gemessen gemäß anerkannten Industrieverfahren.
Eine solche Opazität
wird durch keines der früheren
2,9-Dichlorchinacridon-Magentapigmente erreicht.
-
Die
folgenden Beispiele beschreiben verschiedene Ausführungsformen
der Erfindung, ohne dass der Umfang der Erfindung hierauf eingeschränkt ist.
In den Beispielen stellen alle Teile Gewichtsteile dar, sofern nichts
anderes angegeben ist. Die Röntgenbeugungsdiagramme
werden auf einem RIGAKU GEIGERFLEX-Diffraktometer, Typ D/MaxII v
BX gemessen. Die Farbdaten werden erhalten unter Verwendung eines CS-5
CHROMA SENSOR-Spektrophotometers
wie vorstehend beschrieben und die Elektronenmikroskopie wurde mittels
eines Zeiss Typ 91O-Elektronenmikroskops aufgenommen.
-
Beispiel
1A: Ein rohes 2,9-Dichlorchinacridon mit einer spezifischen Oberfläche von
7,2 m2/g und einer Reinheit von 97,8%, 2,9-Dichlorchinacridon,
welches spektrophotometrisch bestimmt wurde, und das durch die Oxidation
von 2,9-Dichlor-6,13-dihydrochinacridon
mit Wasserstoffperoxid als Oxidationsmittel wie in US-5 840 901
beschrieben erhalten wurde, wird vorgemahlen gemäß dem folgenden Verfahren:
-
Eine
1-SDG AttritorTM-Mühle, hergestellt von Union
Process, Inc., Akron, Ohio, ausgestattet mit L-Armen und enthaltend
3,78 Liter eines Keramikmahlmittels mit 0,6 cm Durchmesser mit einer
7,5 MOH-Härte, 60–65 Rockwell
45 N-Härte,
3,0 kg/cm Schlagfestigkeit und 8500 kg/cm Druckfestigkeit, wird
mit 500 g des rohen 2,9-Dichlorchinacridons beschickt und das Pigment
wird unter einem Stickstoffstrom bei einer Drehgeschwindigkeit von
500 U/min. 60 Minuten lang gemahlen. Am Ende des Mahlzyklus wird
das Pro dukt wiedergewonnen durch Öffnen des Ventils am Boden
der Mühle,
während
für 15
Minuten weiter gedreht wird, um ein braunes hochaggregiertes Pulver
mit geringer Kristallinität
zu erhalten.
-
Beispiel
1B: Die Vorgehensweise von Beispiel 1A wird wiederholt, jedoch wird
der Attritor mit einer zusätzlichen
Menge von 75 Gramm wasserfreiem Natriumsulfat beschickt, um ein
homogenes braunes hochaggregiertes Pulver mit geringer Kristallinität zu erhalten,
und das einfach in einer hohen Ausbeute abgelassen werden kann.
-
Beispiel
1C: Ein 1-Liter-Kolben, ausgestattet mit einem Thermometer, Rührer und
Kondensator, wird mit 500 ml NMP beschickt und bei Raumtemperatur
(20–27°C) gerührt. 55
Gramm vorgemahlenes 2,9-Dichlorchinacridonpulver gemäß Beispiel
1A werden langsam zugefügt.
Die Suspension ist dünn
und einfach rührbar. Zusätzlich werden
50 ml NMP zugefügt,
um den Trichter zu spülen
und die Suspension wird während
30 Minuten auf 150–153°C erhitzt
und bei dieser Temperatur für
3 Stunden gerührt.
Die Suspension wird dann für 30
Minuten ohne Erhitzen gerührt,
um so der Temperatur zu erlauben, auf 60–65°C abzufallen, und es wird abschließend filtriert.
Der Presskuchen wird mit Methanol gefolgt von Wasser gewaschen und
getrocknet, um ein hochgesättigtes
hochopakes Magentapigment, das nach Pulverisierung in Farben, Tinten
und Kunststoffen angewendet werden kann, zu erhalten.
-
Die
Elektronenmikroskopie zeigt Pigmentteilchen mit einer isometrischen
oder orthorhombischen Form (von der Art kurzer Stäbchen mit
annähernd
orthogonalen Achsen) und mit mindestens 90% der Teilchen, die eine
Breite von 0,1–0,4 μm und eine
Länge von
0,1–0,8 μm einhalten,
wie in 3 gezeigt.
-
Das
Röntgenbeugungsdiagramm
zeigt das charakteristische Diagramm eines gamma-2,9-Dichlorchinacridons
(1) mit den folgenden Daten:
-
-
-
Beispiel
2: Das Verfahren von Beispiel 1C wird wiederholt, jedoch unter Verwendung
anstelle von NMP derselben Menge von Dimethylsulfoxid (DMSO) als
polares Lösungsmittel,
um ein gamma-2,9-Dichlorchinacridon mit ähnlichen Farbeigenschaften
und ähnlich
guten Pigmenteigenschaften zu erhalten.
-
Beispiel
3: Das Verfahren von Beispiel 1C wird wiederholt unter Verwendung
derselben Menge von vorgemahlenem 2,9-Dichlorchinacridonpulver gemäß Beispiel
1B anstelle von vorgemahlenem 2,9-Dichlorchinacridonpulver gemäß Beispiel
1A, derselben Menge an Dimethylformamid (DMF) als polarem Lösungsmittel anstelle
von NMP, und Rühren
der Suspension für
4 Stunden bei Rückflusstemperatur,
um ein gamma-2,9-Dichlorchinacridon mit ähnlichen Farbeigenschaften
und ähnlich
guten Pigmenteigenschaften zu erhalten.
-
Beispiel
4: Das Verfahren von Beispiel 1C wird wiederholt; jedoch unter Rühren der
Suspension für
3 Stunden bei Rückfluss
anstelle von Rühren
für 3 Stunden
bei 150 bis 153°C,
um ein äußerst gesättigtes
gamma-2,9-Dichlorchinacridon-Magentapigment zu erhalten, das einen
leicht gelblicheren Farbton gegenüber dem Pigment, hergestellt
gemäß Beispiel
1C, aber mit ähnlich
guten Pigmenteigenschaften aufweist.
-
Beispiel
5: Dieses Beispiel gibt die Einarbeitung des vorliegenden gamma-2,9-Dichlorchinacridons, hergestellt
gemäß Beispiel
1C, in ein Fahrzeuglacksystem wieder.
-
Mahlgutformulierung:
Ein Pintgefäß (473,18
ml) wird mit 48 Gramm Acrylcopolymerpolyolharz mit hohem Feststoffgehalt
(68% Feststoffe, DU PONT), 10,5 Gramm Acryl A-B-Dispersionsharz (55% Feststoffe, DU PONT)
und 42,3 Gramm Solvesso 100 (American Chemical) beschickt. 19,2
Gramm gamma-2,9-Dichlorchinacridon, erhalten gemäß Beispiel 1C, und 240 Gramm
Glasperlen werden zugegeben. Die Mischung wird in dem Gefäß auf einem
Skandex-Schüttler
für 1 Stunde
geschüttelt.
Das Mahlgut enthält
16,0% Pigment mit einem Pigment/Bindemittel-Verhältnis von 0,5 und einen Feststoffanteil
von 48%.
-
Volltonfarbe
zum Besprühen
einer Platte: 43,7 Gramm des vorstehenden Mahlguts, 25,4 Gramm einer nicht-pigmentierten
kommerziellen Fahrzeug-Grundierungsschicht (Gemisch von Polyester/Polyol-Harz, Acrylcopolymerpolyolharzen,
Melaminharz, Hilfsstoffen und Lösungmittel
47,8% Feststoffe, DU PONT), 17,3 Gramm eines Melaminharzes Cymel
327 (Cyanamid) und 14,0 Gramm einer handelsüblichen nicht-pigmentierten
Fahrzeug-Grundierungsschicht,
bestehend aus einer Mischung von Polyester/Polyol, Acrylcopolymerpolyol
und Melaminharzen, Hilfsstoffen und Lösungsmittel (58% Feststoffe,
DU PONT) werden gemischt und mit einer Lösungsmittelmischung umfassend
76 Teile Xylol, 21 Teile Butanol und 3 Teile Methanol, verdünnt zu einer
Sprühviskosität von 20–22 Sekunden,
gemessen mit einem #2-Fisher-Cup.
-
Die
Harz/Pigment-Dispersion wird zweimal mit 1 1/2-minütigen Abständen auf
eine Platte als Grundierungsschicht gesprüht. Nach 2 Minuten wird das
Klarschichtharz zweimal mit 1 1/2-minütigen Abständen auf die Grundierungsschicht
aufgesprüht.
Die besprühte
Platte wird dann mit Luft in einer Ausdampfkammer für 10 Minuten
ausgedampft und dann in einem Ofen bei 129°C (265°F) 30 Minuten lang "gebacken", um eine magentagefärbte Platte
zu erhalten. Die beschichtete Platte weist ausgezeichnete Witterungsbeständigkeit
auf, wie aus den Expositionsdaten in einem ATLAS-Wetter-Echtheitsprüfgerät ersichtlich.
-
Die
folgenden C. I. E. L*, C*, h-Farbraumwerte werden auf der beschichteten
Platte unter Verwendung eines D65-Leuchtmittels und eines 10 Grad-Beobachters
mit einer eingeschlossenen spiegelnden Komponente gemessen:
L*
= 37,5; C* = 43,1; h = 16,6.
-
Volltonfarbe
für einen
aufgebrachten Acryllack: 47,3 Gramm des vorstehenden Mahlguts, 36,4
Gramm Acryl A-B-Dispersionslack (55% Feststoffe, DU PONT), 16,3
Gramm eines Acrylcopolymerpolyolharzes mit hohem Feststoffgehalt
(68% Feststoffe, DU PONT) werden gemischt, um eine Harz/Pigment-Dispersion
mit einer Konzentration von 7,6% Pigment in einem Pigment-zu-Bindemittel-Verhältnis von
0,18 und einem Feststoffgehalt von 49,7% zu erhalten.
-
Die
Harz/Pigment-Dispersion wird auf eine Leneta-Schwarz- und -Weiß-Karte
von der Leneta-Firma unter Verwendung eines 100 μm-Naßfilmapplikators aufgebracht.
Der Film wird in einer Ausdampfkammer für 15 Minuten ausgedampft und
für 10
Minuten gebacken. Die endgültige
Dicke der Beschichtung ist 25 μm.
-
Die
folgende ΔE*-Zahl
wird auf dem schwarzen und weißen
Hintergrund gemessen. ΔE*
_ 4,0. Die Deckkraft ist annähernd
vollständig,
wie mit dem bloßen
Auge ersichtlich.
-
Die
C. I. E. L*, C*, h-Farbraumwerte werden von den Anteilen auf weißem Hintergrund
unter Verwendung eines D65-Leuchtmittels und eines 10 Grad-Beobachters
mit einer eingeschlossenen spiegelnden Komponente erhalten:
L*
= 36,7; C* = 43,0; h = 16,6.
-
Beispiel
6: 63,0 Gramm Polyvinylchlorid, 3,0 Gramm epoxidiertes Sojabohnenöl, 2,0 Gramm
Barium/Cadmium-Hitzestabilisator, 32,0 Gramm Dioctylphthalat und
1,0 Gramm des gamma-2,9-Dichlorchinacridonpigmentes, hergestellt
gemäß Beispiel
1C oder 2 bis 4, werden gemeinsam in einem Glasbecher unter Verwendung
eines Rührstabs
gemischt. Die Mischung wird zu einer weichen PVC-Folie mit einer
Dicke von etwa 0,4 mm durch Rollen während 8 Minuten auf einem Labor-Zweiwalzenstuhl
bei einer Temperatur von 160°C, einer
Rollgeschwindigkeit von 25 U/min. und einer Reibung von 1 : 1,2
geformt durch gleichmäßiges Falten, Entfernen
und Zuführen.
Die erhaltene weiche PVC-Folie ist in einem attraktiven Magentafarbton
gefärbt
und weist eine ausgezeichnete Beständigkeit gegenüber Hitze,
Licht und Migration auf.
-
Beispiel
7: 5 Gramm des gamma-2,9-Dichlorchinacridonpigments, hergestellt
gemäß Beispiel
1C, 2,65 Gramm CHIMASORB® 944LD (gehinderter Aminlichtstabilisator),
1,0 Gramm TINUVIN® 328 (Benzotriazol UV-Absorber)
und 2,0 Gramm IRGANOX® B-215 Blend (Antioxidans), alle erhältlich von
Ciba Specialty Chemicals Corporation, werden gemeinsam mit 1000
Gramm Polyethylen hoher Dichte bei einer Geschwindigkeit von 175–200 U/min.
während
30 Sekunden nach Erweichen gemischt. Das erweichte, pigmentierte
Harz wird während
es warm und verformbar ist, zerkleinert und anschließend durch
eine Granulierapparatur geführt.
Die erhaltenen Granulate werden in einer Spritzform mit 5-minütiger Verweilzeit
und 30 Sekunden Zyklusdauer bei einer Temperatur von 200, 250 und
300°C geformt.
Einheitlich gefärbte
Schuppen, die eine gesättigte
rötliche Magentafarbe
mit praktisch keinen Farbabweichungen aufweisen, werden erhalten.
Sie weisen eine ausgezeichnete Lichtstabilität auf.
-
Die
folgenden C. I. E. L*, C*, h-Farbraumwerte werden auf einer bei
200°C geformten
Schuppe unter Verwendung eines D65-Leuchtmittels und eines 10 Grad-Beobachters
mit einer eingeschlossenen spiegelnden Komponente erhalten:
L*
= 40,5; C* = 46,1; h = 17,5.
-
Beispiel
8: 1000 Gramm Polypropylengranulat (DAPLEN PT-55® von
Chemie Linz) und 10 Gramm des gamma-2,9-Dichlorchinacridonpigmentes,
erhalten in Beispiel 1C oder 2–4,
werden innig in einer Mischtrommel gemischt. Die so erhaltenen Granulate
werden bei 260–285°C zu roten
Filamenten mit guter Lichtbeständigkeit
und guten Textilfasereigenschaften schmelzgesponnen.
-
Beispiel
9: Dieses Beispiel erläutert
die Einarbeitung des vorliegenden gamma-2,9-Dichlorchinacridons, hergestellt gemäß Beispiel
1C, in ein Fahrzeug-Polyester/CAB-Farblacksystem. Bindemittellösung 8,2%
Bindemittel
41,0 | CAB® 531,1
(Eastman Chem.), 20% in Butylacetat/Xylol 2 : 1 |
1,5 | NUODEX® 6
(Zirkoniumoctoat, Nordmann, Rassmann, D-Hamburg) |
18,5 | Solvesso® 150
(Exxon) |
21,5 | Butylacetat |
17,5 | Xylol |
-
Mahlgutformulierung:
Ein 250 ml-Gefäß wird mit
15,73 Gramm Dynapol® H 700-08 (Degussa-Hüls), (11,80
Gramm der oben frisch hergestellten Bindemittellösung), 11,80 Gramm Maprenal® MF
650 (Vianova-Harze) und 2,67 Gramm Dispergiermittel Disperbyk® 161
(BYK Chemie) beschickt. 8 Gramm gamma-2,9-Dichlorchinacridon, erhalten
gemäß Beispiel
1C, und 100 Gramm Glasperlen werden zugefügt. Die Mischung wird in dem
Gefäß für 1 Stunde
auf einem Skandex-Schüttler
geschüttelt.
Das Mahlgut enthält
16,0% Pigment mit einen Pigment/Bindemittel-Verhältnis von 1 : 2,25 und einem
Feststoff (Pigment + Bindemittel)-Gehalt von 59%.
-
Volltonfarbe
für einen
aufgebrachten PES/CAB-Lack: 23,75 Gramm des vorstehend genannten
Mahlguts, 10,50 Gramm Dynapol® H 700-08, 7,87 Gramm
der vorstehenden Bindemittellösung
und 7,87 Gramm Maprenal® MF650 werden gemischt,
um eine Harz/Pigment-Dispersion mit einer Konzentration von 7,6%
Pigment in einem Pigment-zu-Bindemittel-Verhältnis von
1 : 5,22 und einen Feststoff (Pigment + Bindemittel)-Gehalt von
47,3% zu erhalten.
-
Die
Harz/Pigment-Dispersion wird auf einer Leneta-Schwarz- und -Weiß-Karte
von der Leneta-Firma aufgebracht unter Verwendung eines 100 μm-Naßfilmapplikators.
Der Film wird für
30 Minuten in einer Ausdampfkammer ausgedampft und dann in einem
Ofen bei 130°C
(266°F)
für 30
Minuten "gebacken". Die endgültige Dicke
der Beschichtung ist 28 μm.
-
Die
folgende ΔE*-Zahl
wird auf dem schwarzen und weißen
Hintergrund gemessen: ΔE*
= 5,4. Dieser Farbabstand entspricht einer zufriedenstellenden Deckkraft.
-
Die
C. I. E. L*, C*, h-Farbraumwerte werden von den Anteilen auf weißem Hintergrund
unter Verwendung eines D65-Leuchtmittels und eines 10 Grad-Beobachters
mit einer eingeschlossenen spiegelnden Komponente erhalten:
L*
= 38,2; C* = 43,9; h = 16,6.
-
Weitere
Beispiele: Es ist natürlich
möglich,
die Pigmentkonzentration und die Schichtdicke zu variieren. Durch
Erhöhen
der Pigmentkonzentration zum Beispiel auf 10 Gew.-%, 15 Gew.-% oder
20 Gew.-% ist es möglich,
schon mit dünneren
Schichten zum Beispiel nur 20 μm,
15 μm oder
sogar 10 μm
Dicke, eine gute Deckkraft zu erreichen. Dies ist nur möglich auf
Grund der ausgezeichneten Rheologie der vorliegenden Pigmente. Für den Fachmann
versteht sich, daß ihm
die vorliegenden Pigmente befähigen,
bisher nicht ausführbare
Möglichkeiten
zu verwirklichen.