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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf Systeme zur Stabilitätsregelung
eines Fahrzeugs. Bei einer speziellen Anwendung bezieht sich die
Erfindung auf Systeme, mit denen das Blockieren der Räder bei
einem Bremsvorgang verhindert werden soll, was allgemein unter der
Bezeichnung "ABS" bekannt ist. Allgemeiner betrifft
die Erfindung alle Systeme, mit denen das Fahrzeug auf einer stabilen
Trajektorie gehalten werden soll, indem automatisch auf Aktoren
eingewirkt wird, die beispielsweise das Moment bestimmen, das durch
den Motor oder die Bremsen (freineur) auf die Räder ausgeübt wird, oder die das Einschlagen
eines oder mehrerer Räder
bestimmen, oder auch solche, die die Aufhängung betreffen, von der man
weiß,
dass auch sie einen Einfluss auf die Trajektorie hat (beispielsweise
aktive Stabilisierung). In der speziellen, oben angesprochenen Anwendung
sind die Aktoren die Bremsen eines Rades oder das Element, das ein
Motordrehmoment auf ein Rad ausübt.
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STAND DER
TECHNIK
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Es
sei daran erinnert, dass der longitudinale Reibungskoeffizient µ des Reifens
der Quotient der longitudinalen Kraft ist, dividiert durch die vertikal
wirkende Kraft, das heißt
die auf den Reifen wirkende Last (im vereinfachten Fall eines reinen
Bremsvorgangs, und der Fachmann kann dies leicht verallgemeinern);
der Schlupf G des Reifens G = 0 % beträgt, wenn kein Schlupf zwischen
Geschwindigkeit des Reifens und Geschwindigkeit des Fahrzeugs besteht,
das heißt,
wenn der Reifen frei rollt, und G = 100 % beträgt, wenn der Reifen in seiner
Drehung blockiert ist. Typischerweise kann sich in Abhängig keit
von der Umgebung (Eigenschaft des Bodens (Asphalt, Beton), trocken
oder feucht (Wasserhöhe),
Temperatur und Grad der Abnutzung des Reifens) der Wert von µ je nach
Schlupf G und Art des Bodens stark ändern (µmax beträgt etwa
0,15 bei Eis und etwa 1,2 bei trockenem Boden).
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Man
weiß,
dass das Abbremsen eines Fahrzeugs umso effizienter ist, je besser
man es schafft, den Schlupf G der Lauffläche auf einem Wert zu halten,
der dem Maximalwert des Reibungskoeffizienten (manchmal nennt man
diesen auch Haftkoeffizienten) entspricht. Man nennt µmax den Maximalwert des Reibungskoeffizienten.
Aber der durchschnittliche Fahrer ist nicht in der Lage, die Bremswirkung
derart abzustimmen, dass diese Bedingung erfüllt wird.
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Dies
ist der Grund, weswegen man Systeme zur Stabilitätsregelung eines Fahrzeugs
entwickelt hat, bei denen die Bremskraft automatisch moduliert wird,
um einen vorgegebenen Zielwert für
den Schlupf zu erreichen, von dem man annimmt, dass er dem maximalen
Reibungskoeffizienten entspricht.
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Insbesondere
wird in
EP 1 371 534 ,
veröffentlicht
am 17. Dezember 2003, ein Verfahren zum Regeln des Schlupfes vorgeschlagen,
bei dem eine Größe verwendet
wird, die die Erfinder bei ihren Forschungen entdecken konnten und
welche "Invariante" genannt wird, wobei
diese Größe so genannt
wird, da sie im Wesentlichen konstant ist, was auch immer der betrachtete
Reifen ist und die Reibung am Boden ist, auf dem der Reifen abrollt.
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Wenn
es auch mit diesem Verfahren möglich
ist, einen Zielwert für
den Schlupf festzulegen, mit dem man unter den realen Gegebenheiten
des Abrollens dem realen Reibungskoeffizienten des Reifens effektiv sehr
viel näher
kommt, so kann dennoch der Fall eintreten, dass man einen besseren
Zielwert definieren kann, um die Effizienz beim Bremsen (oder beim
Beschleunigen) noch weiter zu verbessern.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Erfindungsgemäß wird ein
System zur Stabilitätsregelung
vorgeschlagen, bei dem mehrere Vorhersage-Algorithmen und ein Auswahlprozess
eingesetzt werden.
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Allgemein
gesagt, wird erfindungsgemäß ein System
zur Stabilitätsregelung
eines Fahrzeugs angegeben, bei dem ein charakteristischer Parameter
Q für die
Funktion eines Reifens des Fahrzeugs, der auf einem Boden abrollen
soll, in Abhängigkeit
von einem Parameter P nach einer bestimmten Gesetzmäßigkeit
abhängt, wobei
ein optimaler Wert des Parameters P durch einen Controller direkt
oder indirekt vorgegeben wird, um auf wenigstens eines der ausgewählten Elemente
aus der Gruppe einzuwirken, die umfasst: auf den Reifen wirkendes
Drehmoment, Einschlagwinkel des Reifens, Winkel des Radsturzes des
Reifens und vertikal auf den Reifen wirkende Kraft, wobei der Controller
Einrichtungen umfasst zum:
- • Bestimmen von Abschätzungen
oder Messwerten (Pi, Qi)
für die
aufeinander folgenden Werteindizes "i";
- • Durchführen von "n" Berechnungs-Algorithmen parallel zueinander
zum Bestimmen jeweils eines Zielwertes für den Parameter und somit Erzeugen
von soviel Zielwerten PCn wie Algorithmen
durchgeführt
werden;
- • Auswählen des
besten Zielwertes PCn als optimalen Parameterwert
durch Vergleichen von "n" Zielwerten PCn, um diejenigen Zielwerte zu eliminieren,
die am wenigsten wahrscheinlich sind.
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Das
gewünschte
Ergebnis besteht darin, den Wert eines Parameters Q auf einem gewählten Wert
zu halten, der in der Situation, in der sich das Fahrzeug momentan
befindet, ideal ist. In dieser Anmeldung wird detailliert eine Anwendung
der Schlupfregelung bei einem Reifen beschrieben, die üblicherweise
während
eines Bremsmanövers
oder während
eines Manövers,
mit dem auf die Gierbewegung eines Fahrzeugs eingewirkt wird, erfolgt
(Funktion, die im ersteren Fall unter dem Namen ABS bekannt ist,
oder Funktion, die im zweiten Fall unter dem Namen ESP bekannt ist).
Schließlich
wird eine Anwendung genannt, die auf die Regelung der Trajektorie
unter Verwendung weiterer Aktoren zielt, welche auf das Moment an
den Rädern
einwirken.
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Bei
einer ersten Anwendung der Erfindung wird ein System zur Stabilitätsregelung
eines Fahrzeugs vorgeschlagen, bei dem der Parameter P der Schlupf
G des Reifens ist und der charakteristische Parameter Q der Reibungskoeffizient µ des Reifens
ist, wobei das System Einrichtungen umfasst, um dem Reifen eine Längskraft
vorzugeben, Einrichtungen zum Modulieren der Längskraft und Einrichtungen,
um bei jeder Aktivierung der Einrichtungen, mit denen dem Reifen
eine longitudinale Kraft vorgegeben wird, den Schlupfparameter GOpt auf folgende Art und Weise zu berechnen:
- • Bestimmen
von Werten für
den Reibungskoeffizienten µi für
jeden Schlupf Gi entsprechend den aufeinander
folgenden Werteindizes "i" für die Längskraft;
- • Durchführen von "n" Berechnungs-Algorithmen parallel zueinander
zum Bestimmen jeweils eines Zielwertes des Schlupfes und somit Erzeugen
von soviel Zielwerten GCn wie Algorithmen
durchgeführt
werden;
- • Auswählen des
besten Zielwertes GCn als optimalen Schlupfwert
GOpt durch Vergleichen von "n" Zielwerten GCn,
um diejenigen Zielwerte zu eliminieren, die am wenigsten wahrscheinlich
sind.
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Die
bevorzugte Anwendung der Erfindung beruht auf der Schlupfregelung
eines gebremsten Rades beim Bremsen. In der gesamten fol genden Beschreibung
bezieht man sich bei diesem Fall auf eine Vorrichtung zum Modulieren
der longitudinalen Kraft, die Einfluss auf die Vorgabe für die Bremsung
hat. Es soll in diesem Fall ein für alle Mal gelten, dass die
oben genannten und weiter unten genauer beschriebenen Operationen
zu Beginn jedes Bremsmanövers
initialisiert werden (i = 0). Wenn man jedoch die vorliegende Erfindung
zur Steuerung des Schlupfes eines beschleunigten Rades einsetzen
will, wirkt die Vorrichtung für
die Modulation der longitudinalen Kraft auf das Motormoment auf
die Räder,
und man initialisiert (i = 0) die angegebenen Operationen bei jeder
Aufforderung zur Änderung
des Motormoments auf ein Moment, das über einer vorgegebenen Schwelle
liegt.
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Es
sei hier außerdem
angemerkt, dass es im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung
nicht wichtig ist, ob die Lauffläche,
deren Reibungseigenschaften hier Gegenstand sind, die eines Reifens
oder einer elastischen Bereifung ohne Schlauch oder auch die einer
Kette ist. Die Begriffe "Lauffläche", "Reifen" oder "Luftreifen", "Bereifung", "elastische Bereifung", "Kette" oder auch "Rad" müssen als äquivalent
zueinander aufgefasst werden. Man beachte außerdem, dass das Festlegen
der Werte des Reibungskoeffizienten µi für jeden
Schlupf Gi direkt gemessen werden kann oder
aufgrund anderer Messungen oder Abschätzung anderer Größen, wie
der Kraft in der Ebene des Bodens und der vertikalen Last abgeschätzt werden
kann.
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Die
Auswahl des optimalen Schlupfes erfolgt ausgehend von einem Vergleich
zwischen allen Algorithmen. Beispielsweise stellt man für jeden
Algorithmus von 1 bis n nach Erfassung von ausreichend Werten Gi eine Vergleichsbilanz auf, indem man den
Absolutwert des relativen Abstandes zwischen dem Ziel GCn des
Algorithmus "n" und dem Ziel GCsel#n–1 der
vorangehenden Auswahl "n – 1" berechnet. Mit Hilfe
eines charakteristischen Wertes (λ)
für die
physikalische Funk tion der Drehung des Reifens auf dem Boden wählt man
einen Toleranzbereich über
dem vorher berechneten Abstand und über der Basis dieses charakteristischen
Wertes. Die Auswahl erfolgt wie folgt: wenn der Abstand innerhalb
des Toleranzbereiches liegt, dann wird GCn als
optimaler Wert GOpt für den Schlupf ausgewählt; wenn
der Abstand nicht innerhalb des Toleranzbereiches liegt, dass wird
GCsel#n–1 als
optimaler Wert GOpt für den Schlupf ausgewählt.
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Als
erste Wahl legt man einen bevorzugten Algorithmus experimentell
fest, beispielsweise den Algorithmus, der statistisch den Zielwert
gibt, der dem idealen Zielwert am nächsten kommt. Dieser für den Beginn der
Iterationen ausgewählte
Algorithmus führt
zu einer ersten Auswahl für
den Zielwert, das heißt
einen ersten Referenzwert, woraus sich die Bezeichnung als Zielwert
GCsel#n–1 ableitet.
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Man
kann als charakteristischen Wert λ auf
die Änderung
von G gegenüber
der Zeit zurückgreifen,
da dies ausreichend gut die Art des Bodens beschreibt, auf dem man
sich bewegt; es ist bekannt, dass auf einem Boden mit geringer Haftung
das Rad sehr schnell zur Blockade neigt, da die Änderung in zeitlicher Hinsicht sehr
groß ist
und umgekehrt.
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Die
Grenzen für
den Toleranzbereich werden mit einer Boolesche Logik oder einer
unscharfen Logik oder irgendeiner mathematischen Funktion berechnet.
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In
der folgenden Beschreibung wird die Erfindung erläutert, mit
der der den Umständen
nach am besten geeignete der drei Algorithmen ausgewählt wird:
- • Ein
erster Algorithmus, bei dem auf das Prinzip der Invarianten zurückgegriffen
wird, was in der vorher genannten Patentanmeldung erläutert wird,
für alles,
was die Bestimmung des Zielwertes für den Schlupf mittels dieses
Prinzips betrifft, was in der vorliegenden Anmeldung der Bequemlichkeit
halber "Invarianten-Algorithmus" oder genauso gut "Invt" genannt werden wird;
- • ein
zweiter Algorithmus, der an sich neu ist, welcher in der vorliegenden
Anmeldung der Bequemlichkeit halber "Durchschnitts-Algorithmus" oder auch "Avg" genannt werden wird;
- • ein
dritter Algorithmus, der an sich neu ist, der in der vorliegenden
Anmeldung der Bequemlichkeit halber "Benetzungs-Algorithmus" oder auch "Wet" genannt
werden wird.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER FIGUREN
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Bei
den folgenden Figuren zeigt:
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1 schematisch
das Prinzip der Erfindung;
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2 eine
spezielle Verarbeitung bei der ersten Erfassung von Messwerten oder
Abschätzungen;
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3 weitere
Einzelheiten der speziellen Verarbeitung;
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4 eine
weitere Verarbeitung bei der Erfassung von Messwerten oder Abschätzungen;
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5 den
Invarianten-Algorithmus;
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6 den
Durchschnitts-Algorithmus;
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7 den
Benetzungs-Algorithmus;
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8 ein
schematisches Blockdiagramm zur Erläuterung der Umsetzung der Erfindung.
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BESCHREIBUNG
DER BESTEN ART UND WEISE ZUR UMSETZUNG DER ERFINDUNG
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Bezugnahme auf den "Invarianten-Algorithmus"
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Es
wird hier nur kurz auf den Invarianten-Algorithmus Bezug genommen.
Insbesondere wird auf das Beispiel 1 verwiesen, das in der vorher
genannten Patentanmeldung beschrieben wird, wobei Bezug auf die automatische
Aufrechterhaltung der Funktion eines Reifens eines Fahrzeugs bei
einem bestimmten Reibungskoeffizienten genommen wird, beispielsweise
dem maximalen Reibungskoeffizienten µmax.
Der Invarianten-Algorithmus erlaubt es insbesondere, den Schlupf
G so zu bestimmen, dass ein vorgegebener optimaler Wert GOpt beibehalten wird. Der vorgegebene Schlupf
GOpt stellt insbesondere keine Einschränkung dar
und wird so gewählt,
dass der vorgegebene Wert des Reibungskoeffizienten im Wesentlichen
dem Wert µmax entspricht. In diesem Fall ist es sinnvoll,
diesen speziellen optimalen Wert Gmax zu
bezeichnen. Man stellt fest, dass sich die Position des Maximums
für diesen
Reifen in Abhängigkeit
vom Boden ändert.
Es gibt eine Invariante "Invt", die für alle unterschiedlichen
Böden gleich
ist.
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Durch
Anwendung der Gleichung zum Bestimmen der Invarianten auf die Analyse
des Haftungskoeffizienten in Abhängigkeit
vom Schlupf wird die Invariante insbesondere auf die folgende Art
und Weise berechnet:
wobei p einen positiven Wert
kleiner als 1 annimmt.
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Was
p anbetrifft, so liegt sein Wert vorzugsweise zwischen 0,25 und
0,75, zum Beispiel beträgt
er 0,5, wobei der Leser auf die Beschreibung bezüglich der Auswirkungen der
Wahl des Wertes von p in der vorher genannten Patentanmeldung verwiesen
wird.
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Man
erhält
auf diese Art und Weise:
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Es
wird eine Invariante "Invt" eingeführt, indem
man die Verarbeitung von Daten bei einem ersten Wert für den Schlupf
G, der dem Maximum des Reibungskoeffizienten µmax entspricht,
und bei einem zweiten Wert, der 50 % des ersten Wertes beträgt, beispielsweise
50 % des vorher genannten Schlupfes, durchführt. Man kann so daraus einen
ersten Wert für "Invt" ableiten.
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Anschließend bietet
es sich an, die Steigung α1 der Kurve µi =
f(Gi) zu bestimmten, die in 5 dargestellt
ist. Hierzu berechnet man direkt α1 = µi/Gi oder verwendet
eine angepasste Regression, beispielsweise eine lineare Regression.
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Beispielsweise
berechnet man die beiden speziellen Koeffizienten A
Lin und
B
Lin durch die folgende lineare Regression,
die auf "q" Messpunkte oder
Abschätzungspunkte
angewendet wird:
woraus
sich der Ausdruck für
die Steigung α =
A
Lin·G
+ B
Lin ergibt.
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Anschließend berechnet
sich G
Opt auf die folgende Art und Weise:
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Eine
weitere, gut geeignete Regression ist eine exponentielle Regression.
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Somit
werden bei einem ersten, als "Invarianten-Algorithmus" bezeichneten Algorithmus
die folgenden Operationen durchgeführt.
- • Bestimmen
der Steigung α1 der Gerade, die durch den Ursprung und
(Gi, µi) verläuft,
- • Berechnen
der Koeffizienten A.P. durch direkte Berechnung
oder durch eine geeignete Regression, bei der man von einer ausreichenden
Anzahl von Paaren (αi, Gi) ausgeht, um
eine Änderungskurve αi =
f(Gi, A.P.) zu erzeugen,
- • Berechnen
eines ersten Zielwertes für
den Schlupf GCinvt unter Verwendung einer
vorgegebenen Invariante "Invt".
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Man
hat gesehen, dass die Invariante "Invt" im
Wesentlichen den Wert 0,58 annimmt. In der Praxis jedoch kann man
die Invariante "Invt" als Parameter für die Anpassung
des Systems verwenden.
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Beschreibung des "Durchschnitt"-Algorithmus
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Der "Durchschnitt"-Algorithmus besteht
darin, die Änderung
der Krümmung
der Kurve µ(G)
zu erkennen. Es ist in der Tat einsichtig, dass eine derartige Änderung
die Annäherung
an das Reibungsmaximum anzeigt. Daher verarbeitet man die Messwerte
oder die Schätzwerte
für den
Schlupf und für
den dazu gehörenden
Reibungskoeffizienten mittels zweier Regressionen, wovon eine darauf
abzielt, eine Änderungskurve
zu erzeugen, die zwingend durch den Ursprung verläuft, und
die andere darauf abzielt, eine Änderungskurve
zu erzeugen, die nicht unbedingt durch den Ursprung verlaufen muss,
das heißt,
bei der der erste Punkt offen gelassen wird.
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Somit
werden in einem zweiten Algorithmus die folgenden Operationen durchgeführt:
- • Bestimmen
der Koeffizienten A[avg/p] durch direkte
Berechnung oder durch eine geeignete Regression, bei der man von
einer ausreichenden Anzahl von Paaren (µi,
Gi) ausgeht, um eine erste Änderungskurve µi = f(Gi, A[avg/p]) zu erzeugen, die zwingend durch
den Ursprung und das oder die Paare (µi,
Gi) verläuft,
bei denen µi ungleich null ist,
- • Bestimmen
eines Indikators für
die mittlere Steigung α1 der ersten Änderungskurve,
- • Bestimmen
der Koeffizienten B[avg/p] durch direkte
Berechnung oder durch eine geeignete Regression, bei der man von
einer ausreichenden Anzahl von Paaren (µi,
Gi) ausgeht, um eine zweite Änderungskurve µi = f(Gi, B[avg/p]) durch das oder die Paare (µi, Gi) zu erzeugen,
bei denen µi ungleich null ist,
- • Bestimmen
eines Indikators für
die mittlere Steigung α2 der zweiten Änderungskurve,
- • solange
die Differenz zwischen α1 und α2 kleiner als ein vorgegebener Schwellenwert
für die
Steigung ist, Wiederaufnahme der vorangehenden Operationen bei jeder
neuen Erfassung von Wertepaaren (Gi, µi),
- • sobald
die Differenz zwischen α1 und α2 den vorgegebenen Schwellenwert für die Steigung übersteigt,
Bestimmen eines Zielwertes für
den Schlupf GCavg unter Verwendung wenigstens
des letzten Wertepaares (Gi, µi).
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Vorzugsweise
fügt man
eine zweite Bedingung hinzu, mit der die Festlegung des zweiten
Zielschlupfes erfolgt, indem wenigstens das letzte Wertepaar (Gi, µi) verwendet wird, wobei die zweite Bedingung
greift, sobald Gi einen vorgegebenen Schwellenwert übersteigt,
zum Beispiel 15 %.
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Es
wird insbesondere darauf hingewiesen, dass lineare Regressionen
verwendet werden. In diesem Fall betrachtet man die Differenz zwischen
zwei linearen Regressionen, wie es in 6 dargestellt
ist. In diesem Fall gilt Folgendes:
- • Die erste Änderungskurve,
die in 6 gestrichelt dargestellt ist, ist eine erste
Gerade µi = Aavg·Gi, die per Konvention durch den Ursprung
(abgesehen von einer Korrektur G0, einer
Korrektur, die später
erläutert werden
wird) und durch das oder die Paare (µi,
Gi) verläuft,
die man durch die erste lineare Regression erhält, bei der ein erster Koeffizient
Aavg berechnet wird.
- • Die
zweite Änderungskurve,
die in 6 strichpunktiert dargestellt ist, ist eine zweite
Gerade µi = Alin·Gi + Blin (eine weniger
steile Gerade), die durch das oder die Paare (µi,
Gi) verläuft,
wobei man offen lässt,
ob sie durch den Ursprung verläuft,
die man durch eine zweite lineare Regression erhält, bei der die Koeffizienten
Alin und Blin berechnet
werden (was eine Korrektur G0 nicht ausschließt, die
später
erläutert
werden wird).
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Selbstverständlich handelt
es sich um lineare Regressionen, so dass die Indikatoren jeweils
direkt die Steigungen α1 und α2 jeder der Geraden angeben.
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Experimentell
wurde festgestellt, dass im Fall der Modellierung durch Geraden
(lineare Regressionen) der Schwellenwert für die Steigung, der für die Differenz
zwischen α1 und α2 vorgegeben ist, vorzugsweise in der Größenordnung
von 30 % liegt.
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Am
Ende kann der Zielwert für
den Schlupf G
Cavg ganz einfach gleich dem
letzten Wert G
i sein. Alternativ und genauer
gesagt bestimmt man den Zielwert für den Schlupf zu
wobei β ein Anpassungsparameter ist.
Wenn man in der vorliegenden Anmeldung von einem Anpassungsparameter
spricht, so bedeutet dies, dass selbst für den Fall, dass für diesen
Parameter ein Wert oder ein Wertebereich existiert, durch den die
physikalische Realität
widergespiegelt wird, man in der Praxis diesen Parameter willkürlich einstellen
kann wie einen Feinreglerknopf für
die Funktion des Systems zur Stabilitätsregelung eines Fahrzeugs
in der Praxis. Es sei außerdem
noch hinzugefügt,
dass der Parameter β eine
Analogie mit der Invarianten aufweist, was für β bedeutet, dass es einen Wert
von etwa 1,04 aufweist, im Vergleich zum Wert von 0,58 für die Invariante.
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Wie
man im folgenden sehen wird, ist es empfehlenswert, ohne einschränkend gemeint
zu sein, den Druchschnitt-Algorithmus als Referenzwert für die Bestimmung
des Zielschlupfes auszuwählen,
da man experimentell festgestellt hat, dass dieser der robusteste
für alle
Arten von Reifen und alle Arten von Böden ist. Daher dient dieser
Algorithmus zur Validierung der Auswahl unter den Zielwerten der
anderen Algorithmen. Ein Beispiel für die Durchführung der
Auswahl unter den Algorithmen wird am Ende dieser Anmeldung beschrieben.
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Beschreibung des "Benetzt"-Algorithmus
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Wie
sein Name bereits sagt, ist dieser Algorithmus insbesondere gedacht
für die
Berechnung eines Zielwertes auf benetztem Boden (tatsächlich auf
Böden mit
geringer Haftung). Tatsächlich
kommt es auf dieser Art von Boden sehr schnell zum Blockieren des
Rades, und man läuft
Gefahr, dass man zu spät
erkennt, dass das Maximum der Kurve µ(G) bereits durchschritten
wurde.
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Das
Prinzip dieses Algorithmus besteht darin, die Ableitung des Schlupfes
nach der Zeit zu untersuchen. Wenn man eine zu schnelle Entwicklung
erkennt, d.h. tatsächlich
eine zu schnelle Änderung
des Schlupfes, kann man davon ausgehen, dass das System nicht mehr
stabil ist, da man den Schlupf, der der maximalen Reibung entspricht, überschritten
hat oder ihn gerade überschreitet.
Dieser Algorithmus besteht daher aus:
- • Berechnen
der Änderung
von G in Bezug auf die Zeit je nach Erfassung der Werte Gi,
- • solange
die Änderung
größer als
eine untere Schwelle ist, Berechnen von Koeffizienten A[wet,p] durch
direkte Berechnung oder durch eine geeignete Regression, um die Änderung
von G in Bezug auf die Zeit durch eine Änderungskurve zu erzeugen,
die eine Funktion von (Gi, A[wet,p])
ist,
- • sobald
die Änderung
größer ist
als eine obere Schwelle, Bestimmen eines dritten Zielwertes für den Schlupf
GCwet unter Verwendung wenigstens der letzten
Werte von A[wet,p].
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Vorzugsweise
wird der Algorithmus nur für
Wert für
den Schlupf über
4 % verwendet. Es ist von Vorteil, wenn der genannte untere Schwellenwert
in der Größenordnung
von 100 % pro Sekunde liegt und der genannte obere Schwellenwert
in der Größenordnung
von 300 % pro Sekunde liegt.
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Bei
einer einfachen Anwendung dieses Algorithmus wird eine lineare Regression
verwendet, so dass man die Koeffizienten A
wet und
B
wet auf folgende Art und Weise berechnet:
und der Zielwert für den Schlupf
G
Cwet ergibt sich wie folgt:
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Obgleich
ein experimenteller Wert von 200 % pro Sekunde (siehe 1)
als Parameter "dG_tgt" zu guten Ergebnissen
führen
würde,
kann man in der Praxis diesen Parameter beliebig einsetzen als Regelknopf für die Feineinstellung
der Funktion des Systems für
die Stabilitätsregelung
des Fahrzeugs in der Praxis, genau wie es für die Parameter β und Invariante
gilt.
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Vorschläge für Verbesserungen
betreffend die erste Erfassung von Daten
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Im
Folgenden werden einige kleine Korrekturen an den Werten für den Schlupf
und den Reibungskoeffizienten ganz am Anfang eines Bremsmanövers vorgeschlagen.
Zu Beginn von Bremsvorgängen
wurde festgestellt, dass die Kurve µ(G) ein sonderbares Verhalten
zeigen kann. Das Ziel dieses ersten Teils des Algorithmus ist es,
dieses Verhalten zu korrigieren. In den 2 und 3 kann
man sehen, dass bei feuchtem Boden der Fuß der Kurve µ(G) nicht
linear erscheint und dass bei einem µ mit dem Wert null dies für den Schlupf
gilt.
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Vermutlich
ist dies zurückzuführen auf
Fehler bei der Messung des Wertes für den Schlupf. Nicht zurückzuführen ist
es jedoch auf einen repräsentativen
Beweis physikalischer Phänomene
beim Kontakt der Lauffläche
mit dem Boden. Dies ist hinderlich für die Algorithmen bei der Berechung
des Zielwertes für
den Schlupf, die auf der Untersuchung der Steigung der Kurve µ(G) beruhen.
Selbstverständlich
hängt dies
stark von den konkreten technischen Mitteln ab, die im Fahrzeug
eingesetzt werden, um diese Informationen zu erfassen. Folglich
sind die in diesem Zusammenhang gemachten Andeutungen einfache Vorschläge, die
bei der Anwendung nützlich
sein können,
wenn man mit diesen Problemen zu tun bekommt, es sind jedoch keine
Einschränkungen.
Ganz allgemein ist es von Nutzen, die Form des Fußes der
Kurve mit der Änderung
des Reibungskoeffizienten in Abhängigkeit
vom Schlupf ohne Einschränkung
zu korrigieren, wenn sie einen wenig einleuchtenden Verlauf zeigt.
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Der
erste Teil der Verarbeitung der Daten besteht daher darin, den Wert
für den
Schlupf zu berechnen, so dass man daraus die Daten für die zuverlässige Berechnung
eines Zielwertes für
den Schlupf oder eines Optimums für den Schlupf verwenden kann.
Dieser Schlupf sei mit G0 bezeichnet. 2 zeigt,
dass dieser Schlupf G0 etwa 3 % beträgt. Man
erhält
einen plausibleren Verlauf der Kurve µ(G), indem man G0 mit
dem im Wesentlichen linearen Teil von dem Steigungsabschnitt der
Kurve verbindet.
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Folglich
ist das System zur Stabilitätsregelung
eines Fahrzeugs so ausgelegt, dass man vor allen Operationen, bei
denen die Kurve mit der Änderung
von µi in Abhängigkeit
von Gi ausgewertet wird, eine Korrektur am
Beginn der Kurve vornimmt, indem die ersten realen Paare (µi, Gi) eliminiert
werden, so lange die Änderung von μi in
Anhängigkeit
von Gi nicht im Wesentlichen konstant ist,
und indem der Schlupf G0 im Zusammenhang mit
einem Reibungskoeffizienten null gesucht wird (das ist selbstverständlich keine
Einschränkung),
so dass das Paar (0, G0) und die nicht eliminierten
Paare (µi, Gi) im Wesentlichen
ausgerichtet sind, und indem eine Kurve verwendet wird, die von
(0, G0) ausgeht und die nicht eliminierten
Paare (µi, Gi) erreicht,
so dass für
alle Werte von Gi, die größer als
G0 sind, Gi ersetzt
wird durch Gi – G0.
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Dafür verwendet
man beispielsweise einen Algorithmus, der die folgenden Schritte
umfasst:
- • Systematisches
Eliminieren aller Schlupfwerte mit einem Reibungskoeffizienten kleiner
als 0,01;
- • kontinuierliches
Berechnen der Regression von µ und
G in Abhängigkeit
von der Zeit, vorzugsweise bei exponentieller Regression in Bezug
auf den Verlauf am Fuß der
Kurve in dem Beispiel, das mit Hilfe von 2 und 3 dargestellt
ist:
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Man
kann davon ausgehen, dass die gesammelten Werte die Wirklichkeit
wiedergeben, wenn der Reibungskoeffizient, der abgeschätzt oder
gemessen wurde, größer als
0,1 ist oder wenn der Schlupf 4 % übersteigt.
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3 zeigt
die Art und Weise, in welcher G0 ausgehend
von denjenigen Kurven festgelegt wird, die die gesammelten Werte
jeweils für
den Reibungskoeffizienten in Abhängigkeit
von der Zeit und für
den Schlupf in Abhängigkeit
von der Zeit darstellen. Man sucht den Wert für die Zeit, bei dem die Regression
der Kurve von µ einen
bestimmten Wert annimmt, zum Beispiel 0,05 (siehe das horizontale
Segment zwischen einer Abszisse null und einer Ordinate mit dem
Wert 0,05 und die gestrichelte Kurve). Der Wert von G0 zu
diesem Zeitpunkt wird der Wert für
die Regression der Kurve des Schlupfes sein (siehe das vertikale
Segment zwischen dem Punkt, den man vorher erhalten hat, und einem
Punkt auf der durchgezogenen Kurve, wodurch man den Wert des Schlupfes
G0 erhält).
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Man
fährt dann
damit fort, vor allen Operationen, bei denen die Kurve der Änderungen
von µi in Abhängigkeit
von Gi ausgewertet wird, eine Korrektur
des Anfangs der Kurve vorzunehmen, indem man die ersten realen Paare
(µi, Gi) eliminiert,
so lange die Änderung
von µi in Abhängigkeit
von Gi nicht im Wesentlichen konstant ist,
und indem man den Schlupf G0 zu einem Reibungskoeffizient
null sucht, so dass das Paar (0, G0) und
die nicht eliminierten Paare (µi, Gi) im Wesentlichen
ausgerichtet sind, und eine Kurve benutzt, die durch (0, G0) verläuft,
und die nicht eliminierten Paare (µi,
Gi) wieder verbindet. Danach wird bei allen
verwendeten Algorithmen für
jeden Wert von Gi, der größer als
G0 ist, Gi durch
Gi – G0 ersetzt.
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Es
wurde bisher vorgeschlagen, berechnete oder abgeschätzte Werte
für µ zu verwenden.
In bestimmten Fällen
ergibt jedoch die Art und Weise der Gewinnung des Reibungskoeffizienten
(ausgehend von der Bremskraft, die ihrerseits auf der Basis des
Bremsdruckes unter Berücksichtigung
der speziellen Eigenschaften bei jedem Fahrzeug und ausgehend von
der Radgeschwindigkeit abgeschätzt
wird) kein zufriedenstellendes Ergebnis (die Kurve µ(G), die
berechnet wurde, ist zu flach oder steigt kontinuierlich an). Man
weiß, dass
dies nicht realistisch ist. Um dieses Problem zu korrigieren, kann
eine numerische Korrektur des berechneten Wertes µ durchgeführt werden.
Diese Korrektur basiert auf der Geschwindigkeit der Entwicklung
des Schlupfes in Abhängigkeit
von der Zeit. Tatsächlich,
wenn sich die Geschwindigkeit des Rades (und daher der Schlupf) überschnell
entwickelt, heißt
dies, dass man sich im instabilen Bereich der Kurve µ(G) befindet.
Daher sollte die Kurve µ(G)
abnehmen, was man auf folgende Art in einem System zur Stabilitätsregelung
eines Fahrzeugs ausnutzt, bei dem die Änderung des Schlupfes bezüglich der
Zeit über
eine vorgegebene Schwelle für die Änderung
hinaus dazu führt,
dass man vor allen Operationen, bei denen die Krümmung der Änderung von ☐
i in Abhängigkeit
von G
i zugrunde liegt, eine Korrektur am
Ende der Kurve vornimmt, indem man die Werte von ☐
i, die den Schlupfwerten entsprechen, die
zur Änderung
des Schlupfes bezüglich
der Zeit über
die vorgegebene Schwelle für
die Änderung
hinaus führen,
durch die folgenden korrigierten Werte ersetzt:
wobei "Acorr" ein Abstimmungskoeffizient ist und
für jeden
Algorithmus spezifisch sein kann. Beispielsweise fand man, dass
in der Praxis für
den "Durchschnitt"-Algorithmus ein
guter Wert bei 0,2 liegt.
4 zeigt
diese Korrektur. Dank dieser Korrektur findet die Kurve µ(G) zurück zu einer
Form, die sicher eher übereinstimmt
mit der physikalischen Realität,
so dass es möglich
wird, zuverlässigere
Werte mit den Algorithmen zu erzeugen.
-
Es
sei hier angemerkt, dass, wenn der Wert von µmax seinerseits
durch diese Korrektur modifiziert wurde, alle Algorithmen, die verwendet
wurden, auf der Form der Kurve und nicht auf ihren Werten basieren.
Der Leser wird außerdem
auf die oben genannte Patentanmeldung verwiesen, wo erläutert wurde,
dass der "Invariant"-Algorithmus es ermöglicht, einen Zielwert für den Schlupf
zu berechnen, ohne selbst den exakten Wert des dazugehörigen Reibungskoeffizienten
zu berechnen, welcher ohne Nutzen ist für die korrekte Funktion der Regelung
des Schlupfes eines Fahrzeugrades.
-
Auswahl unter den Zielwerten
für den
Schlupf, die sich durch die verschiedenen Algorithmen ergeben
-
Es
wurden verschiedene Zielwerte mit den erläuterten Algorithmen (Invariant,
Durchschnitt, Benetzung) berechnet. Das allgemeine Prinzip der Auswahl
ist in 1 dargestellt. Wie ersichtlich, nutzt man die Messwerte
oder Abschätzungswerte,
allgemein als Erfassungswerte bezeichnet, des Schlupfes Gi und des Koeffizienten für den Schlupf µi zu jedem "i" der
Werte für
den Schlupf. Parallel berechnet man einen Zielwert Gci des
Schlupfes mittels der n Algorithmen Alg "n".
Schließlich
wählt man
unter diesen Zielwerten durch Vergleich aus, wobei man eine Funktion
f(λ) verwendet,
mit der es möglich
ist, einen oder mehrere charakteristische Werte für die physikalische
Funktion beim Abrollen des Reifens auf dem Boden zu finden.
-
Im
Folgenden wird ein Fall aus der Praxis beschrieben, ohne dass dies
als Einschränkung
zu verstehen ist, um den letztendlich gültigen Wert zu finden, das
heißt
den optimalen Schlupf, der für
die Regulierung des Schlupfes eines Rades eingesetzt wird.
-
8 zeigt
die Operationen. Man nimmt hier den Algorithmus "Durchschnitt" als eine Referenz, die zur Beurteilung
der anderen herangezogen wird. Das Prinzip des Algorithmus der Auswahl
unter den verschiedenen Zielwerten beruht auf der Tatsache, dass
einer der Zielwerte den Referenzwert darstellt, der ein hohes Vertrauen
rechtfertigt, was immer die Natur des Bodens sei. Die Wahl wird
auf Grund des Abstandes von diesem Referenzwert und mit Hilfe der
Ableitung des Schlupfes nach der Zeit
getroffen werden, um die
Arten des Bodens zu charakterisieren.
-
Die
Auswahl des optimalen Schlupfes unter den Zielwerten, die sich aus
den Algorithmen "Durchschnitt" und "Benetzt" ergeben, erfolgt
beispielsweise auf die folgende Art und Weise:
- • Berechnen
des relativen Abstandes zwischen GCavg und
GCwet als Absolutwert GE,
- • Vorauswahl
eines Wertes GCsel#1 auf die folgende Art
und Weise:
– Solange
die Änderung
von G bezüglich
der Zeit in einer vorgegebenen Zone liegt, Verwendung des Wertes
GCavg als Wert GCsel#1,
– wenn die Änderung
von G in Bezug auf die Zeit nicht in der vorgegebenen Zone liegt,
Bestimmen eines vorgegebenen kritischen Bereiches, dessen Amplitude
von der Änderung
von G bezüglich
der Zeit abhängt, und:
– wenn GE in dem vorgegebenen kritischen Bereich
liegt, Verwenden des Wertes GCavg als Wert
GCsel#1,
– wenn GE nicht
in dem vorgegebenen kritischen Bereich liegt, Verwenden des Wertes
GCwet als Wert GCsel#1,
- • Verwenden
des Wertes GCsel#1 als endgültige Auswahl
für den
optimalen Wert des Schlupfes GOpt.
-
Vorzugsweise
entspricht die genannte vorgegebene Zone den Änderungen des Schlupfes G bezüglich der
Zeit, die kleiner als ein unterer Grenzwert sind, und der vorgegebene
kritische Bereich entspricht den Änderungen des Schlupfes G bezüglich der
Zeit, die größer als
ein erster kritischer Schwellenwert ΔGmax sind. Der
untere Grenzwert und der kritische Schwellenwert sind Parameter
für die
Abstimmung des Systems.
-
Der
kritische Schwellenwert wird vorzugsweise mittels eines unscharfen
Logikprozesses ausgewählt, um
variabel zu sein und besser angepasst werden zu können an
die realen Umstände.
Durch diesen Prozess kann der Schwellenwert in Abhängigkeit
von dem Wert der Änderung
des Schlupfes G bezüglich
der Zeit variieren. Ausschließlich
zu Zwecken der Erläuterung
sei bemerkt, dass man festgestellt hat, dass sich gute Ergebnisse
erzielen lassen, indem man den kritischen Schwellenwert zwischen
0 % und 2,5 % variieren lässt
für einen
Wert für
die Änderung
des Schlupfes in Abhängigkeit
von der Zeit zwischen 350 % (unterer Grenzwert) und 400 % pro Sekunde
(oberer Grenzwert), und indem man den kritischen Schwellenwert bei
2,5 % für
die Werte oberhalb dieses oberen Grenzwertes festlegt.
-
Wenn
man anschließend
den "Invarianten"-Algorithmus verwendet,
ersetzt man den letzten Schritt durch eine Auswahl zwischen der
obigen Vorauswahl und dem Zielwert, den man durch den "Invarianten"-Algorithmus erhält, indem man wie folgt vorgeht:
- • Wenn
die Änderung
von G bezüglich
der Zeit in einem vorgegebenen Bereich liegt, dann ist der Wert
für den
optimalen Schlupf GOpt gleich GCsel#1;
- • wenn
die Änderung
von G bezüglich
der Zeit nicht in dem vorgegebenen Bereich liegt und wenn die Differenz
GE2 als Absolutwert zwischen GCinvt und
GCsel#1 in einem vorgegebenen optimalen
Bereich liegt, dann ist der optimale Wert für den Schlupf GOpt gleich
GCinvt;
- • wenn
die Änderung
von G bezüglich
der Zeit nicht im vorgegebenen Bereich liegt und wenn die Differenz GE2 als Absolutwert zwischen GCinvt und
GCsel#1 nicht in dem vorgegebenen optimierten
Bereich liegt, dann ist der optimale Wert für den Schlupf GOpt gleich
GCsel#1.
-
Es
ist von Vorteil, wenn der genannte vorgegebene Bereich den Änderungen
des Schlupfes G bezüglich
der Zeit entspricht, die größer als
ein vorgegebener Schwellenwert für
die Auswahl sind, und wenn der genannte vorgegebene optimierte Bereich
den Änderungen
des Schlupfes G bezüglich
der Zeit entspricht, die kleiner als ein opti mierter Schwellenwert ΔGopt sind. Die Schwellenwerte für die Wahl
und die optimierten Schwellenwerte sind ihrerseits Parameter für die Anpassung
des Systems. Der optimierte Schwellenwert kann außerdem mit
einem unscharfen Logikprozess ausgewählt werden, um ihn variabel
zu halten und besser an die realen Umstände anpassen zu können. Lediglich
zur Erläuterung
sei angemerkt, dass gute Ergebnisse erzielt wurden, indem der Schwellenwert
für die
Wahl bei 300 % pro Sekunde festgelegt wurde und der optimierte Schwellenwert
bei 5 % festgelegt wurde.
-
Man
hat gesehen, dass der Prozess der Auswahl in zwei aufeinander folgenden
Schritten abläuft.
Der erste Schritt bezieht den "Durchschnitt"-Algorithmus und
den "Benetzung"-Algorithmus ein,
und der zweite Schritt bezieht den "Invarianten"-Algorithmus ein. Im Folgenden wird
für den
ersten und für
den zweiten Schritt ein anderer Prozess vorgeschlagen.
-
Die
Auswahl des optimalen Schlupfes unter den Zielwerten, die sich durch
die Algorithmen "Invariant" und "Durchschnitt" ergeben, läuft beispielsweise
auf die folgende Art und Weise ab:
- • Vorauswahl
eines Wertes GCsel#1 auf die folgende Art
und Weise:
– Wenn
die Änderung
von G bezüglich
der Zeit in einem vorgegebenen Bereich liegt, so ist der Wert GCsel#1 gleich GCavg;
– wenn die Änderung
von G bezüglich
der Zeit nicht in dem genannten vorgegebenen Bereich liegt und wenn
die Differenz GE2 als Absolutwert zwischen
GCinvt und GCavg in
einem vorgegebenen optimierten Bereich liegt, so ist der Wert GCsel#1 gleich GCinvt;
– wenn die Änderung
von G bezüglich
der Zeit nicht in dem vorgegebenen Bereich liegt und wenn die Differenz
GE2 als Absolutwert zwischen GCinvt und
GCsel#1 nicht in dem ge nannten vorgegebenen
optimierten Bereich liegt, so ist der Wert GCsel#1 gleich
GCavg.
- • Verwenden
von GCsel#1 als endgültige Auswahl für den Wert
des optimalen Schlupfes GOpt.
-
Wenn
man schließlich
den Algorithmus "Benetzt" verwendet, ersetzt
man den letzten Schritt durch eine Auswahl zwischen der obigen Vorauswahl
und dem Zielwert, der sich durch den Algorithmus "Benetzt" ergibt, indem man
wie folgt vorgeht:
- • Berechnen des relativen Abstandes
als Absolutwert GE zwischen GCsel#1 und
GCwet,
- • Auswahl
des Wertes GOpt auf die folgende Art und
Weise:
– Solange
die Änderung
von G bezüglich
der Zeit in einer vorgegebenen Zone liegt, Verwenden von GCsel#1 als Wert GOpt,
– wenn die Änderung
von G bezüglich
der Zeit nicht in der vorgegebenen Zone liegt, Bestimmen eines vorgegebenen
kritischen Bereiches, dessen Amplitude von der Änderung von G bezüglich der
Zeit abhängt, und:
– wenn GE in dem genannten vorgegebenen kritischen
Bereich liegt, Verwenden des Wertes GCsel#1 als
Wert GOpt,
– wenn GE nicht
in dem genannten vorgegebenen kritischen Bereich liegt, Verwenden
des Wertes GCwet als Wert GOpt.
-
Wie
bereits angedeutet, ist es von Vorteil, wenn die verschiedenen Zonen
und Bereiche mit Bezug auf Schwellenwerte ausgewählt werden. Diese Schwellenwerte
sind ihrerseits Parameter für
die Anpassung des Systems. Sie können
ebenso gut durch einen unscharfen Logikprozess ausgewählt werden.
Es sei hier angemerkt, dass das, was in Bezug auf die erste Erläuterung
eines Prozesses für
die Auswahl in Bezug auf die kritische Schwelle, die Schwelle für die Aus wahl
und die optimierte Schwelle gesagt wurde, für die zweite Erläuterung
eines Prozesses für
die Auswahl gültig
bleibt.
-
Anwendung
auf andere Situationen
-
In
der genannten Patentanmeldung wurde die Möglichkeit von anderen Anwendungen
des "Invariant"-Algorithmus demonstriert,
beispielsweise bei der Analyse der Längskraft bei Drift, die sich
bei einem Luftreifen oder einer elastischen Bereifung in einer Funktionszone
nahe der Sättigung
der Längskraft
bei Drift entwickelt. Das hat seinen Grund in der Ähnlichkeit
der Gesetzmäßigkeiten
für die Änderung
dieser physikalischen Phänomene.
Auf gleiche Art und Weise gibt es bei der vorliegenden Erfindung
Anwendungen, die über den
einfachen Vergleich zwischen den Vorhersagen der einzelnen Algorithmen
zur Modellierung des Reibungskoeffizienten in Abhängigkeit
vom Schlupf hinausgehen. Zum Abschluss dieses Themas sei nur noch darauf
verwiesen (selbstverständlich
ohne dass selbst diese Anfügung
als Einschränkung
verstanden werde), dass sich die Erfindung auch auf ein System zur
Stabilitätsregelung
eines Fahrzeugs bezieht, mit dem der Wert für den Driftwinkel δ eines Reifens
vorhergesagt werden soll, wo die laterale Kraft (auch "Driftlängskraft" genannt) maximal
ist.
-
In
diesem Fall ist der Parameter P der Winkel für die Drift δ des Reifens,
und der charakteristische Parameter Q ist die Driftlängskraft
Fy des Reifens. Es handelt sich darum, vorherzusehen,
wann der Reifen sein Maximum erreicht und daher nicht mehr in der
Lage sein wird, seine primäre
Funktion zu erfüllen,
die darin besteht, sicherzustellen dass sich das Fahrzeug drehen
kann, um die Funktion des Reifens auf einem vorgegebenen Wert bezüglich der
Driftlängskraft
Fy aufrechtzuerhalten, oder um den Fahrer
zu informieren. Um die Funktion des Reifens mit einem vorgegebenen
Zielwert aufrechtzuerhalten, kann man eventuell automatisch präventive
Interventionen zur Reduktion der Geschwindigkeit des Fahrzeugs vornehmen,
um kritische Fahrsituationen zu vermeiden (bei denen sich das Fahrzeug
nicht dreht, wie es der Fahrer will, was zu einem Unfall führen kann).
Um diese Aktionen bewusst vorzunehmen, ist es außerdem nützlich, eine Auswahl unter
den mehreren Zielwerten der verschiedenen Algorithmen vorzunehmen.
-
In
diesem Fall betrifft die Erfindung ein System mit Einrichtungen,
um einen Parameter "ξ" in Abhängigkeit
von Befehlen, die von dem Fahrer des Fahrzeugs über eine Eingabe eingegeben
werden, und in Abhängigkeit
von Befehlen zu steuern, die von einem Trajektorien-Controller ausgegeben
werden, Einrichtungen zum Modulieren des Parameters "ξ" und Einrichtungen, um bei jeder Aktivierung
der Einrichtungen für
die Vorgabe des Parameters "ξ" den Parameter des
Driftwinkels δOpt auf die folgende Art und Weise zu berechnen: bei
jeder Aktivierung des Systems zur Vorgabe der Änderung von ξ bei wenigstens
zwei verschiedenen Indizes "i" des Driftwinkels
Verwenden verschiedener Werte FYi (gemessen
oder berechnet) und des dazugehörigen Driftwinkels δi,
den man durch Abschätzung
oder direkte Messung erhält,
- • Durchführen von "n" Berechnungs-Algorithmen parallel zueinander
zum Bestimmen jeweils eines Zielwertes für den Schlupf und somit Erzeugen
von soviel Zielwerten δCn wie Algorithmen durchgeführt werden;
- • Auswählen des
besten Zielwertes δCn als optimalen Parameterwert durch Vergleichen
von "n" Zielwerten δCn,
um diejenigen Zielwerte zu eliminieren, die am wenigsten wahrscheinlich
sind.