DE602004013173T2 - Notlaufreifen mit getrennten Karkasslagen im Kronenbereich - Google Patents

Notlaufreifen mit getrennten Karkasslagen im Kronenbereich Download PDF

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Description

  • HINTERGRUND DER ERFINDUNG
  • Die Erfindung bezieht sich auf einen Reifen, spezifischer auf einen Luftreifen, der im luftleeren Zustand erweiterter Mobilität fähig ist.
  • Seit einigen Jahren haben die Reifenhersteller beträchtliche Mühen aufgewendet, um originelle Lösungen für ein Problem zu entwickeln, das seit der ersten Verwendung von Rädern existiert, auf die Reifen vom luftgefüllten Typ aufgezogen werden, nämlich, wie man es dem Fahrzeug ermöglicht, seine Fahrt trotz eines beträchtlichen oder völligen Druckverlusts in einem oder mehreren Reifen fortzusetzen. Jahrzehntelang wurde das Reserverad als die einzige universale Lösung angesehen. In jüngerer Zeit wurden dann die beträchtlichen Vorteile offensichtlich, die mit der möglichen Entfernung des Reservereifens verbunden sind. Das Konzept der "erweiterten Mobilität" wird entwickelt. Die zugeordneten Techniken ermöglichen die Fortsetzung der Fahrt mit dem gleichen Reifen, innerhalb gewisser Grenzen, nach einer Reifenpanne oder einem Druckverlust. Dies ermöglicht es dem Fahrer zum Beispiel, bis zu einer Reparaturwerkstatt zu fahren, ohne unter oft gefährlichen Umständen anhalten zu müssen, um den Reservereifen aufzuziehen.
  • Zwei Haupttypen der Technologie der erweiterten Mobilität sind derzeit auf dem Automobilmarkt erhältlich. Einerseits gibt es Reifen vom selbsttragenden Typ (oft unter ihrer englischen Abkürzung ZP für "zero pressure" bekannt). Selbsttragende Reifen sind in der Lage, eine Last unter verringertem Druck oder sogar ohne Druck zu tragen aufgrund von Seitenwänden, die meist durch Einlagen aus einem Kautschukmaterial verstärkt sind, die in den Seitenwänden vorgesehen sind. Ein Reifen dieses Typs ist zum Beispiel aus der US-A-6 263 935 bekannt.
  • Andererseits gibt es Räder, die mit Stützen ausgestattet sind, die in der Lage sind, die Innenseite der Lauffläche eines Reifens bei einem Nachgeben der Seitenwände nach einem Druckverlust zu stützen. Diese Lösung wird vorteilhafterweise mit einem Reifen kombiniert, der eine Bodenzone hat, die in der Lage ist, die Gefahr des Gleitens des Reifens aus der Felge zu minimieren. Diese Lösung ist vorteilhaft, da sie es ermöglicht, die Fahreigenschaften unter normalen Bedingungen im Wesentlichen intakt zu halten. Andererseits hat sie den Nachteil, ein zusätzliches Bauteil, die Stütze, für jedes der vier Räder des Fahrzeugs zu erfordern.
  • Wieder bezüglich der selbsttragenden Reifen sind die Anforderungen der erweiterten Mobilität so, dass es im Allgemeinen schwierig ist, Reifen mit Komfort- und Fahreigenschaften zu liefern, die mit Standard-Reifen vergleichbar sind. Um die Fahrzeuglast unter Niederdruckbedingungen zu tragen, sind die Seitenwandeinlagen mit Werkstoffen mit hohem Modul versehen, die allgemein verringerte Komforteigenschaften haben.
  • KURZE ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
  • Um diese Nachteile zu vermeiden, liefert die Erfindung einen Reifen mit einer inneren Karkassenstruktur und einer äußeren Karkassenstruktur, die beide in jeder Seite des Reifens in einem Wulst verankert sind, wobei jeder Wulst eine Sohle hat, die dazu bestimmt ist, auf die Design-Montagefelge des Reifens montiert zu werden, wobei jeder Wulst radial nach oben von einem Seitenwandabschnitt verlängert wird, sowie mit einem verstärkten Scheitelbereich, wobei die Seitenwandabschnitte an den Scheitelbereich anschließen, wobei der Wulst weiter eine Verankerungszone zur Verankerung der Karkassenstrukturen im Wulst aufweist, wobei der Reifen für erweiterte Mobilität in einem im Wesentlichen luftleeren Zustand geeignet ist und Notlaufeinlagen aufweist, die in dem axial inneren Abschnitt der Seitenwände vorgesehen sind, wobei der verstärkte Scheitelbereich mit mindestens einer Verstärkungscordanordnung versehen ist, die zwischen der inneren Karkassenstruktur und der äußeren Karkassenstruktur angeordnet ist.
  • Diese Merkmale ermöglichen es, einen Reifen mit erweiterter Mobilität zu liefern, bei dem die Scheitelbereich-Steifigkeit erhöht ist, wodurch die Flachheit des Scheitelbereichs während eines Betriebs mit erweiterter Mobilität verbessert wird.
  • Dies ermöglicht es auch, mögliche metallische Verstärkungscorde weiter innerhalb des Reifens (näher dem Reifenhohlraum) vorzusehen, was zu einem besseren Schutz dieser Corde führt.
  • Diese Merkmale machen es auch möglich, einen Reifen mit erweiterter Mobilität zu liefern, der dünnere Seitenwandeinlagen hat, wodurch das Komfortniveau erhöht wird.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform besitzt der Reifen zwei Scheitelbereich-Verstärkungscordanordnungen, die mit Corden versehen sind, die mit entgegengesetzt positionierten Winkeln angeordnet sind.
  • In einer Variante weist der Reifen weiter eine dritte Scheitelbereich-Verstärkungscordanordnung auf, die zwischen der inneren und der äußeren Karkassenstruktur angeordnet ist, wie zum Beispiel eine Cordanordnung, die mit Umfangscorden versehen ist, die im Wesentlichen mit einem Nullwinkel bezüglich der Umfangsrichtung angeordnet sind. Solche Corde können aus einer metallischen Legierung hergestellt sein.
  • Der Reifen weist weiter vorzugsweise Seitenwandeinlagen zwischen den Karkassenstrukturen auf, die sich radial außen entlang der Seitenwände zwischen den Karkassenstrukturen von der Verankerungszone bis zu einem oberen Abschnitt der äußeren Seitenwand erstrecken, wobei der Dehnungsmodul ME10 des Werkstoffs der Seitenwandeinlagen zwischen den Karkassenstrukturen niedriger ist als der Dehnungsmodul ME10 des Werkstoffs der Notlaufeinlagen.
  • Das Elastomermaterial der Notlaufeinlagen kann einen Dehnungsmodul ME10 zwischen 4 und 9 MPa und vorzugsweise zwischen 5 und 6 MPa haben.
  • Das Elastomermaterial der Seitenwandeinlagen zwischen den Karkassenstrukturen kann einen Dehnungsmodul ME10 zwischen 2 und 5 MPa und vorzugsweise zwischen 3 und 4 MPa haben.
  • Die Notlaufeinlagen können in direktem Kontakt mit den Corden der Karkassenstruktur stehen.
  • KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
  • Alle Einzelheiten der Ausführungsform werden in der folgenden Beschreibung angegeben, vervollständigt durch 1, die ein Beispiel eines erfindungsgemäßen Notlaufreifens entlang einer Meridianebene durch die Drehachse zeigt.
  • AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
  • "Axial" bedeutet die Linien oder Richtungen parallel zur Drehachse des Reifens.
  • "Radial" bedeutet Richtungen radial zur oder weg von der Drehachse des Reifens.
  • "Bezüglich einer axialen Richtung definierter Winkel" bedeutet einen Winkel, der axial und radial außen von der Innenseite des Reifens gemessen wird; ein solcher Winkel liegt zwischen 0 und 180 Grad.
  • Die Verstärkungsbewehrung oder Verstärkung der Reifen besteht üblicherweise – und meist – aus einer Stapelung von einer oder mehreren Lagen, die üblicherweise als "Karkassenlagen", "oberste Karkassenlagen", usw. bezeichnet werden. Diese Art der Bezeichnung der Verstärkungsbewehrungen stammt vom Herstellungsprozess, der darin besteht, eine Reihe von Halbzeugen in der Form von Lagen herzustellen, die mit Cordverstärkungsfäden versehen sind, die oft längs verlaufen, wobei die Halbzeuge dann zusammengefügt oder gestapelt werden, um einen Reifenrohling zu bilden. Die Lagen werden flach erzeugt, mit großen Abmessungen, und werden anschließend entsprechend den Abmessungen eines gegebenen Produkts zugeschnitten. Die Lagen werden auch in einer ersten Phase im Wesentlichen flach zusammengefügt. Der so erzeugte Rohling wird dann geformt, um das für Reifen typische Ringprofil anzunehmen. Die als "Endbearbeitungs"-Produkte bezeichneten Halbzeuge werden dann auf den Rohling aufgebracht, um ein Produkt zu erhalten, das für das Vulkanisieren bereit ist.
  • Ein solcher "konventioneller" Prozess umfasst insbesondere für die Phase der Herstellung des Reifenrohlings die Verwendung eines Verankerungselements (allgemein ein Wulstdraht), der zur Verankerung oder für den Halt der Karkassenverstärkung in der Zone der Reifenwülste verwendet wird. So wird bei einem solchen Prozess ein Abschnitt aller die Karkassenverstärkung bildenden Lagen (oder nur ein Teil davon) nach oben um einen Wulstdraht umgeschlagen, der im Reifenwulst angeordnet ist. Auf diese Weise wird die Karkassenverstärkung im Wulst verankert.
  • Der allgemeine industrielle Einsatz eines solchen konventionellen Prozesses hat trotz der vielen unterschiedlichen Arten der Herstellung der Lagen und Zusammenfügungen den Fachmann dazu geführt, ein Vokabular zu verwenden, das diesen Prozess wiedergibt; daher die allgemein akzeptierte Terminologie, die insbesondere die Begriffe "Lagen", "Karkasse", "Wulstdraht", "Formgebung" enthält, um den Wandel von einem flachen Profil zu einem Ringprofil usw. zu bezeichnen.
  • Es gibt heute aber Reifen, die nicht wirklich "Lagen" oder "Wulstdrähte" gemäß den obigen Definitionen aufweisen. Zum Beispiel beschreibt die Druckschrift EP 0 582 196 Reifen, die ohne die Hilfe von Halbzeugen in Form von Lagen hergestellt werden. Zum Beispiel werden die Corde der verschiedenen Verstärkungsstrukturen direkt auf die benachbarten Schichten von Kautschukmischungen aufgebracht, wobei das Ganze in aufeinanderfolgenden Schichten auf einen Ringkern aufgebracht wird, der eine Form hat, die es ermöglicht, direkt ein Profil ähnlich dem endgültigen Profil des hergestellten Reifens zu erhalten. In diesem Fall gibt es also keine "Halbzeuge" oder "Lagen", oder "Wulstdrähte" mehr. Die Basisprodukte, wie die Kautschukmischungen und Verstärkungsfäden in Form von Corden oder Filamenten, werden direkt auf den Kern aufgebracht. Da dieser Kern ringförmig ist, muss der Rohling nicht mehr geformt werden, um sich von einem flachen Profil in ein Profil in Form eines Rings zu ändern.
  • Außerdem haben einige der in diesem Dokument beschriebenen Ausführungsbeispiele von Reifen nicht den "gebräuchlichen" Umschlag der Karkassenlage nach oben um einen Wulstdraht herum. In diesen Beispielen wird dieser Verankerungstyp durch eine Anordnung ersetzt, bei der Umfangsfilamente neben der Seitenwand- Verstärkungsstruktur angeordnet sind, wobei das Ganze in eine Verankerungs- oder Verbindungs-Kautschukzusammensetzung eingebettet ist.
  • Es gibt auch Prozesse für den Zusammenbau auf einem Ringkern, die Halbzeuge verwenden, die speziell angepasst sind für ein schnelles, wirksames und einfaches Verlegen auf einem zentralen Kern. Schließlich ist es auch möglich, eine Mischung zu verwenden, die beide bestimmte Halbzeuge enthält, um bestimmte bauartliche Aspekte zu erzeugen (wie Lagen, Wulstdrähte, usw.), während andere durch das direkte Auftragen von Mischungen und/oder Verstärkungsfäden in Form von Filamenten oder Bändern erzeugt werden.
  • Um neuere technologische Entwicklungen sowohl auf dem Gebiet der Herstellung als auch in der Produktgestaltung zu berücksichtigen, werden im vorliegenden Dokument die konventionellen Begriffe wie "Lagen", "Wulstdrähte" usw. vorteilhafterweise durch neutrale Begriffe oder Begriffe ersetzt, die unabhängig vom verwendeten Prozesstyp sind. So gilt der Begriff "Karkassenstruktur" als Bezeichnung für die Verstärkungscorde einer Karkassenlage im konventionellen Prozess und für die entsprechenden Corde, die allgemein in Höhe der Wülste, Seitenwände und Scheitelbereich eines Reifens aufgebracht werden, der entsprechend einem Prozess ohne Halbzeuge hergestellt wird. Der Begriff "Verankerungszone" seinerseits kann ebenso gut den "traditionellen" Umschlag einer Karkassenlage nach oben um einen Wulstdraht eines konventionellen Prozesses als auch die Anordnung bezeichnen, die von den Umfangsfilamenten, der Kautschukzusammensetzung und den benachbarten Seitenwand-Verstärkungsabschnitten einer Bodenzone gebildet wird, die durch einen Prozess des Aufbringens auf einen Ringkern hergestellt wird.
  • In der vorliegenden Beschreibung bezeichnet der Begriff "Cord" sehr allgemein sowohl Monofilamente als auch Multifilamente oder Anordnungen wie Kabel, Zwirne oder alternativ jeden gleichwertigen Typ von Zusammenfügung, unabhängig vom Werkstoff und der Verarbeitung dieser Corde. Dies kann zum Beispiel Oberflächenbehandlungen, Beschichtungen oder Vorleimungen einbeziehen, um das Haften am Kautschuk zu begünstigen. Der Ausdruck "Einzelcord" bezeichnet einen Cord, der aus einem einzigen Element gebildet ist, ohne Zusammenfügung. Der Begriff "Multifilament" bezeichnet dagegen eine Zusammenfügung von mindestens zwei Einzelelementen, um ein Kabel, einen Zwirn usw. zu formen.
  • Unter "Merkmalen des Cords" werden zum Beispiel seine Abmessungen, Zusammensetzung, Merkmale und mechanische Eigenschaften (insbesondere der Modul), seine chemischen Merkmale und Eigenschaften usw. verstanden.
  • In der vorliegenden Beschreibung bedeutet "Kontakt" zwischen einem Cord und einer Schicht von Bindungskautschuk die Tatsache, dass zumindest ein Teil des Außenumfangs des Cords in engem Kontakt mit der den Bindungskautschuk bildenden Kautschukzusammensetzung ist.
  • Es ist bekannt, dass üblicherweise die Karkassenlage oder Karkassenlagen um einen Wulstdraht nach oben umgeschlagen wird/werden. Der Wulstdraht hat dann eine Karkassenverankerungsfunktion. So hält er insbesondere die Spannung aus, die sich in den Karkassencorden zum Beispiel unter der Wirkung des Fülldrucks entwickelt. Manche in der vorliegenden Druckschrift beschriebenen Anordnungen ermöglichen es, eine ähnliche Verankerungsfunktion zu liefern. Es ist auch bekannt, den Wulstdraht des konventionellen Typs zu verwenden, um die Funktion des Festklemmens des Wulsts auf einer Felge zu erfüllen. Erfindungsgemäß kann jede beliebige Verankerungsart verwendet werden.
  • "Seitenwände" bezieht sich auf die Abschnitte des Reifens, meist von geringer Biegefestigkeit, die sich zwischen dem Zenit und den Wülsten befinden. "Seitenwandmischung" bezieht sich auf die Kautschukmischungen, die sich axial außen bezüglich der Corde der Verstärkungsstruktur der Karkasse und ihres Bindungskautschuks befinden. Diese Mischungen haben üblicherweise einen niedrigen Elastizitätsmodul.
  • "Wulst" bezieht sich auf den Abschnitt des Reifens innen radial der Seitenwand benachbart.
  • "Dehnungsmodul ME10" einer Kautschukzusammensetzung ist ein scheinbarer Dehnungs-Sekantenmodul, der bei einer einachsigen Dehnungsverformung in der Größenordnung von 10% erhalten wird, gemessen bei 23°C gemäß dem Standard ASTM D 412.
  • Zur Erinnerung, "radial nach oben" oder "radial obere" oder "radial außen" bedeutet zu den größten Radien hin.
  • Eine Verstärkung oder Verstärkungsstruktur oder Karkassenstruktur wird radial genannt, wenn ihre Corde in einem Winkel von 90° angeordnet sind, aber auch, gemäß der üblichen Terminologie, in einem Winkel nahe 90°.
  • Der erfindungsgemäße Reifen weist einen Wulst 1 mit einem Sitz 12 auf, der speziell geeignet ist, um auf die Montagefelge zu passen. Der Wulst erstreckt sich im Wesentlichen radial zu den Seitenwänden 13.
  • Der Reifen weist eine innere Karkassenstruktur 5 auf, die sich von Wulst zu Wulst erstreckt oder einen Zwischenraum zwischen zwei Halbstrukturen lässt, zum Beispiel im dem im Wesentlichen medianen Abschnitt des Scheitelbereichs. Die radial am weitesten innen liegende Ausdehnung der Karkassenstruktur 5 endet in einer Verankerungszone 2 des Wulsts 1. In dem in 1 dargestellten Beispiel ist die Karkassenstruktur nicht nach oben um Wulstkerne oder andere Wulstverstärkungen umgeschlagen. Das heißt, jede axiale Koordinate, die das Profil der Karkassenstruktur definiert, hat eine einzige radiale Position für jede radiale Position geringer als diejenige des Reifenäquators. Die Karkassenstruktur ist im Wulstabschnitt durch eine Wulstverstärkung 3 verankert. Eine bevorzugte Ausführungsform einer solchen Verstärkung enthält eine Cordanordnung 4, die mit mindestens einem im Wesentlichen in Umfangsrichtung ausgerichteten Cord versehen ist, der seitlich an die Karkassenstruktur auf mindestens einer Seite angrenzt. In diesem Zusammenhang bedeutet im Wulstabschnitt "verankert", dass die Cordanordnung der Spannung, die in der Karkassenstruktur während des luftgefüllten oder luftleeren Nutzens des Reifens entwickelt wird, durch das seitliche Haften der Karkassenverstärkungsstruktur an der Cordanordnung anstatt durch das Wickeln um einen traditionellen Wulstkern widersteht.
  • Die mechanischen Eigenschaften der Verankerungszone 4 können durch Verwendung eines Kernprofils aus Elastomermaterial optimiert werden, das vorzugsweise einen relativ hohen Elastizitätsmodul hat.
  • Der Reifen weist weiter eine äußere Karkassenstruktur 6 auf, die außerhalb der inneren Karkassenstruktur 5 vorgesehen ist. Die äußere Karkassenstruktur ist auch in der Verankerungszone 2 verankert, ähnlich der inneren Karkassenstruktur. Die innere und die äußere Karkassenstruktur erstrecken sich entlang im Wesentlichen parallelen Bahnen entlang der Seitenwände und des Scheitelbereichs.
  • Der erfindungsgemäße Reifen ist geeignet für die Nutzung bei erweiterter Mobilität in einem im Wesentlichen luftleeren Zustand. Um diese Merkmale zu erreichen, sind Notlaufeinlagen 9 im axial inneren Abschnitt jeder Seitenwand 13 vorhanden. Das Elastomermaterial dieser Notlaufeinlagen hat einen Dehnungsmodul ME10 zwischen 4 und 9 MPa und bevorzugt zwischen 5 und 6 MPa. Die Notlaufeinlage kann in direktem Kontakt mit den Corden der Karkassenstruktur stehen.
  • Der Scheitelbereich 14 weist Verstärkungsschichten bekannten Typs auf, zum Beispiel kann er wie dargestellt mit mindestens zwei Scheitelbereich-Verstärkungscordanordnungen 10 und 11 versehen werden, die Corde aufweisen, die in bekannter Weise mit entgegengesetzten Winkeln, zum Beispiel mit Winkeln zwischen 20 und 70 Grad, bezüglich der Umfangsrichtung positioniert sind. Erfindungsgemäß sind die Scheitelverstärkungscorde zwischen der inneren Karkassenstruktur 5 und der äußeren Karkassenstruktur 6 angeordnet. Zu diesem Zweck ist der Raum zwischen den Karkassen vorzugsweise vom Schulterabschnitt zum Scheitelbereich verbreitert, um für einen ausreichenden Raum zum Einsetzen der Verstärkungselemente des Scheitelbereichs zu sorgen.
  • Der Reifen kann auch weiter eine dritte Scheitelbereich-Verstärkungscordanordnung aufweisen, die auch vorzugsweise zwischen der inneren und der äußeren Karkassenstruktur 5 und 6 vorgesehen ist. Eine solche Anordnung kann mit Umfangscorden versehen werden, die im Wesentlichen in einem Nullgradwinkel bezüglich der Umfangsrichtung angeordnet sind. Solche Corde können aus einer Metalllegierung hergestellt sein.
  • Jede der zwei Scheitelbereich-Verstärkungscordanordnungen 10 oder 11 und/oder die Nullgrad-Cordanordnung können auch außerhalb des Raums zwischen Karkassen der Scheitelbereichzone angeordnet sein, zum Beispiel radial innerhalb oder radial außerhalb der zwei Karkassenstrukturen. In einer weiteren Variante können andere Verstärkungselemente zwischen den zwei Karkassenstrukturen oder außerhalb des Raums zwischen den Karkassen vorgesehen werden.
  • Der Reifen ist vorteilhafterweise mit Seitenwandeinlagen 16 zwischen Karkassenstrukturen versehen. Diese Einlagen erstrecken sich radial außen entlang der Seitenwände zwischen den Karkassenstrukturen 5 und 6 von der Verankerungszone 1 zu einem oberen Abschnitt der äußeren Seitenwand.
  • Der Dehnungsmodul ME10 des Werkstoffs der Seitenwandeinlagen zwischen Karkassenstrukturen ist vorzugsweise niedriger als der Dehnungsmodul ME10 des Werkstoffs der Notlaufeinlagen. Zum Beispiel hat das Elastomermaterial der Seitenwandeinlagen zwischen Karkassenstrukturen einen Dehnungsmodul ME10 zwischen 2 und 5 MPa und bevorzugt zwischen 3 und 4 MPa.
  • Der Reifen kann auch weiter Seitenwandeinlagen 16 zwischen Karkassenstrukturen aufweisen, die sich entlang der Seitenwände zwischen den Karkassenstrukturen 5 und 6 von der Verankerungszone 1 bis zu einem oberen Abschnitt der äußeren Seitenwand erstrecken. In einer anderen Ausführungsform ist der Raum zwischen Karkassen mit einem bekannten Seitenwand-Elastomermaterial gefüllt, vorzugsweise mit niedrigem Modul.
  • Die inneren und äußeren Seitenwände können auch mit Notlaufeinlagen 9 versehen werden, die unterschiedliche Formen, Abmessungen, Werkstoffe oder Kombinationen davon aufweisen, die asymmetrische Konfigurationen der Notlaufeinlagen liefern.
  • Um die Verstärkungscorde so präzise wie möglich zu positionieren, ist es sehr vorteilhaft, den Reifen auf einem steifen Träger aufzubauen, zum Beispiel einem steifen Kern, der die Form seines inneren Hohlraums aufzwingt. Alle Bestandteile des Reifens, die direkt an ihrem endgültigen Ort angeordnet werden, werden auf diesen Kern in der von der endgültigen Architektur geforderten Reihenfolge aufgebracht, ohne in irgendeinem Moment des Aufbaus geformt zu werden. In diesem Fall kann der Reifen geformt und vulkanisiert werden, wie es in der US 4,895,692 erläutert wird.
  • Während die Erfindung in Kombination mit ihren Ausführungsformen beschrieben wurde, ist es klar, dass viele Alternativen, Abänderungen und Veränderungen für den Fachmann im Lichte der obigen Erläuterungen offensichtlich sind. Dementsprechend soll die Erfindung alle solchen Alternativen, Abänderungen und Veränderungen umfassen, die in den Bereich der beiliegenden Ansprüche fallen.

Claims (7)

  1. Reifen mit einer inneren Karkassenstruktur (5) und einer äußeren Karkassenstruktur (6), die beide in jeder Seite des Reifens in einem Wulst (1) verankert sind, wobei jeder Wulst eine Sohle hat, die dazu bestimmt ist, auf die Design-Montagefelge des Reifens montiert zu werden, wobei jeder Wulst radial nach oben von einem Seitenwandabschnitt (13) verlängert wird, sowie mit einem verstärkten Scheitelbereich (14), wobei die Seitenwandabschnitte (13) an den Scheitelbereich anschließen, wobei der Wulst (1) weiter eine Verankerungszone (4) zur Verankerung der Karkassenstrukturen (5, 6) im Wulst aufweist, wobei der Reifen für erweiterte Mobilität in einem im Wesentlichen luftleeren Zustand geeignet ist und Notlaufeinlagen (9) aufweist, die in dem axial inneren Abschnitt der Seitenwände (13) vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, dass der verstärkte Scheitelbereich (14) mit mindestens einer Verstärkungscordanordnung (10, 11) versehen ist, die zwischen der inneren Karkassenstruktur (5) und der äußeren Karkassenstruktur (6) angeordnet ist.
  2. Reifen nach Anspruch 1, der zwei Scheitelbereich-Verstärkungscordanordnungen (10, 11) aufweist, die mit Corden versehen sind, die mit entgegengesetzten Winkeln angeordnet sind.
  3. Reifen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, der weiter eine dritte Scheitelbereich-Verstärkungscordanordnung aufweist, die zwischen der inneren und der äußeren Karkassenstruktur (5, 6) vorgesehen ist.
  4. Reifen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, der weiter Seitenwandeinlagen (16) zwischen Karkassenstrukturen aufweist, die sich radial außen entlang der Seitenwände zwischen den Karkassenstrukturen (5, 6) von der Verankerungszone (1) bis zu einem oberen Abschnitt der äußeren Seitenwand erstrecken, wobei der Dehnungsmodul ME10 des Werkstoffs der Seitenwandeinlagen zwischen Karkassenstrukturen niedriger ist als der Dehnungsmodul ME10 des Werkstoffs der Notlaufeinlagen (9).
  5. Reifen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Elastomermaterial der Notlaufeinlagen einen Dehnungsmodul ME10 zwischen 4 und 9 MPa und vorzugsweise zwischen 5 und 6 MPa hat.
  6. Reifen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Elastomermaterial der Seitenwandeinlagen (16) zwischen Karkassenstrukturen einen Dehnungsmodul ME10 zwischen 2 und 5 MPa und vorzugsweise zwischen 3 und 4 MPa hat.
  7. Reifen nach Anspruch 1, wobei die Notlaufeinlagen (9) in direktem Kontakt mit den Corden der Karkassenstruktur sind.
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