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Die
Erfindung betrifft eine flammhemmende Zusammensetzung, die für Draht- und Kabelanwendungen
brauchbar ist. Die Erfindung betrifft auch Draht- und Kabelkonstruktionen
aus der flammhemmenden Zusammensetzung. Die flammhemmende Zusammensetzung
der Erfindung ist auch allgemein brauchbar für Anwendungen, die ein Flammverzögerungsvermögen benötigen, wie
extrudierte Folien/Platten oder Tiefziehfolien/platten, Spritzgussartikel,
beschichtetes Gewebe, Baustoffe (z. B. Bedachungsstoffe und Wandbekleidungen)
und Automobilmaterialien.
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Im
allgemeinen müssen
Kabel für
den Gebrauch in geschlossenen Räumen,
wie Automobilien, Schiffen, Bauwerken und Industrieanlagen, flammhemmend
sein. Ein Flammschutzvermögen
des Kabels wird häufig
erreicht, indem die Kabelisolierung oder der äußere Mantel aus einer Mischung
von flammhemmenden Additiven und Polymermaterialien erstellt wird.
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Beispiele
für flammhemmende
Additive und Mechanismen für
ihren Gebrauch mit Polymeren werden in Menachem Lewis & Edward D. Weil,
Mechanisms and Modes of Action in Flame Retardancy of Polymers, in
Fire Retardant Materials 31–68
(A. R. Horrocks & D.
Price Hrsg., 2001) und Edward D. Weil, Synergists, Adjuvants, and
Antagonists in Flame-Retardant Systems, in Fire Retardancy of Polymeric
Materials 115–145 (A.
Grand and C. Wilke Hrsg., 2000) beschrieben.
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Flammhemmende
Additive zum Gebrauch in Zusammensetzungen auf Polyolefinbasis beinhalten
Metallhydrate und halogenierte Verbindungen. Geeignete Metallhydrate
beinhalten Magnesiumhydroxid und Aluminiumtrihydroxid und geeignete
halogenierte Verbindungen beinhalten Decabromdiphenyloxid.
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Da
die Menge eines flammhemmenden Additivs in einer Zusammensetzung
auf Polyolefinbasis direkt das Flammverzögerungsvermögen der Zusammensetzung beeinflussen
kann, ist es häufig
erforderlich, hohe Mengen an flammhemmenden Additiven in der Zusammensetzung
zu verwenden. Eine Draht- und Kabelzusammensetzung kann z. B. soviel
wie 75 Gew.-% anorganischer Füllstoffe
oder 25 Gew.-% halogenierter Additive enthalten. Leider kann der
Gebrauch von hohen Mengen an flammhemmenden Additiven teuer sein
und die Verarbeitung der Zusammensetzung und auch die elektrischen,
physikalischen und mechanischen Eigenschaften der Isolier- oder
Ummantelungsschicht verschlechtern. Daher kann es notwendig sein,
ein Gleichgewicht zwischen dem Flammverzögerungsvermögen und den Kosten, Verarbeitungseigenschaften
und anderen Eigenschaften zu finden. Bemerkenswerterweise können hohe
Gehalte an Metallhydraten die Viskosität der Zusammensetzung beträchtlich
und nachteilig beeinflussen, wodurch die brauchbaren Mengen an Metallhydraten
beschränkt
sind.
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Beispiele
für Literaturstellen,
die den Gebrauch von Metallhydraten in Zusammensetzungen auf Polyethylenbasis
offenbaren, beinhalten die
US-Patente
Nr. 5317051 ,
5707732 und
5889087 . Keine dieser Literaturstellen
befasst sich in angemessener Weise mit dem Problem der Verarbeitbarkeit
bei Erhöhung
der Konzentration der Metallhydrate und der Beibehaltung wünschenswerter
mechanischer Eigenschaften.
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Namentlich
offenbart das
US-Patent Nr. 5317051 Zusammensetzungen,
die (a) Polyolefinharz, (b) ein Polyolefin modifiziert mit einer
ungesättigten
Carbonsäure,
(c) ein Flammschutzmittel und (d) ein Bleichungsschutzmittel umfassen.
Die Weißungsmittel
werden ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus (1) einem Mineralöl, einem Wachs oder einem Paraffin,
(2) einer höheren
Fettsäure
oder einem Ester, Amid oder Metallsalz davon, (3) einem Silicon,
(4) einem Fettsäurepartialester
oder einem mehrwertigen Alkohol oder einem aliphatischen Alkohol-,
Fettsäure-,
aliphatischen Amino-, Fettsäureamid-,
Alkylphenol- oder Alkylnaphthol-Ethylenoxid-Addukt und (5) einem Fluorelastomer.
Die Anmelder offenbarten Siliconöle,
Siliconoligomere, Siliconkautschuke und Siliconharze als Beispiele
für ein
Silicon zur Verwendung in ihrer Erfindung. Siliconöle modifiziert mit
höheren
Fettsäuren
wurden als am meisten bevorzugt identifiziert.
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Das
US-Patent Nr. 5707732 offenbart
Zusammensetzungen, die (a) Mischungen von Ethylenpolymeren, wobei
eines der Polymere mit einem ungesättigten aliphatischen Disäureanhydrid
modifiziert ist, und (b) ein Metallhydrat umfassen. Das Patent offenbart
ferner eine Liste von üblichen
Additiven, die mit den beanspruchten Zusammensetzungen brauchbar
sein können.
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Das
US-Patent Nr. 5889087 beschreibt
Zusammensetzungen, die (a) eine Mischung von Ethylenpolymeren, wobei
eines der Ethylenpolymere mit einer organofunktionellen Gruppe modifiziert
ist, (b) ein anorganisches Flammschutzmittel und (c) ein Siliconöl umfassen.
Die Viskosität
des Siliconöls
kann im Bereich von 0,65 bis 1.000.000 centistoke bei 25°C liegen
und ist bevorzugt im Bereich von 5.000 bis 100.000 centistoke und
am meisten bevorzugt im Bereich von 10.000 bis 100.000 centistoke.
Die Anmelder lehren nicht irgendeinen Nutzen, der aus dem Gebrauch
von hochmolekularen Polysiloxanen zu erreichen ist.
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Der
Patentinhaber des
EP-Patents
Nr. 1116244 B1 behandelt die Probleme mit der Verarbeitbarkeit, die
mit Polymerzusammensetzungen verbunden sind, die aus Ethylenpolymeren
und Metallhydraten hergestellt sind oder diese enthalten, wobei
einige der Ethylenpolymere ungesättigte
aliphatische Disäureanhydride enthalten.
Bei der Gegenüberstellung
der Wirkung von hydrolysierbaren Silangruppen und der Wirkung von ungesättigten
aliphatischen Disäureanhydriden
stellte der Patentinhaber fest, dass die hydrolysierbaren Silangruppen
wünschenswerte
mechanische Eigenschaften der Polymerzusammensetzung und eine Kompatibilisierung
des natürlichen
Füllstoffs
mit der Polymermatrix vereinfachten. Außerdem stellte der Patentinhaber fest,
dass ungesättigte
aliphatische Disäureanhydride
die Verarbeitbarkeit der Polymerzusammensetzung nachteilig beeinflussten
(d. h. eine unzweckmäßige Erhöhung der
Viskosität
in der geschmolzenen Polymermischung). Statt auf die Probleme bei
Ethylenpolymeren, die ungesättigte
aliphatische Disäureanhydride
enthalten, einzugehen, konzentrierte sich der Patentinhaber auf
Polymere, die hydrolysierbare Silangruppen enthalten.
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US-B-5218027 offenbart
eine flammhemmende Zusammensetzung umfassend: (a) 5 bis 60 Gew.-% eines
Olefin-Copolymers, wobei 3 bis 20 Gew.-% des Copolymers ein Carbonsäure-Comonomer
sind; wobei das Copolymer ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus einem Copolymer von Ethylen und
Ethylenacrylsäure
und einem Copolymer von Ethylen und Methacrylsäure; (b) 1 bis 15 Gew.-% eines
Organopolysiloxans; und (c) 20 bis 85 Gew.-% eines flammhemmenden
Additivs umfassend ein Metalloxidhydrat der Gruppe I, Gruppe II
oder Gruppe III.
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US-B-6025422 offenbart
eine Polymerzusammensetzung mit Hammhemmenden Eigenschaften, welche
einen hydratisierten anorganischen Füllstoff und eine Polymermischung
umfassend ein Polymerisations- oder Copolymerisationsprodukt von
einem oder mehreren ethylenisch ungesättigten Monomeren umfasst,
wobei die Polymermischung ferner ein aliphatisches Polyketon umfasst.
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Eine
Polymerzusammensetzung mit zweckmäßigen Verarbeitungseigenschaften
und Kostenvorteilen gegenüber
herkömmlichen
Zusammensetzungen bei Beibehaltung eines zweckmäßigen Flammverzögerungsvermögens ist
erforderlich.
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Die
erfundene flammhemmende Zusammensetzung umfasst (a) ein erstes Ethylenpolymer
mit einer Dichte von weniger als 0,90 g/cm3 und
einem Polydispersitätsindex
von weniger als 3; (b) ein zweites Ethylenpolymer mit einer Dichte
von weniger als 0,95 g/cm3 und modifiziert
mit einem ungesättigten,
aliphatischen Disäureanhydrid;
(c) ein Flammschutzmittel; und (d) ein ultrahochmolekulares Polysiloxan.
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Das
erste Ethylenpolymer, wie dieser Ausdruck hier verwendet wird, ist
ein Homopolymer von Ethylen oder ein Copolymer von Ethylen und einem
kleineren Anteil von einem oder mehreren alpha-Olefinen mit 3 bis 12
Kohlenstoffatomen und vorzugsweise 4 bis 8 Kohlenstoffatomen und
gegebenenfalls einem Dien oder eine Mischung von solchen Homopolymeren
und Copolymeren. Die Mischung kann eine mechanische Mischung oder
ein situ Mischung sein. Beispiele für die alpha-Olefine sind Propylen,
1-Buten, 1-Hexen, 4-Methyl-1-penten und 1-Octen. Außerdem kann
es sich bei dem ersten Ethylenpolymer um ein Copolymer von Ethylen
und einem ungesättigten
Ester, wie einem Vinylester (z. B. Vinylacetat oder einem Acryl-
oder Methacrylsäureester),
oder ein Copolymer von Ethylen und einem Vinylsilan (z. B. Vinyltrimethoxysilan
und Vinyltriethoxysilan) handeln.
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Das
erste Ethylenpolymer hat eine Dichte von weniger als 0,90 g pro
cm3.
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Die
Ethylenpolymere können
auch einen Schmelzindex im Bereich von 0,1 bis 50 g pro 10 min aufweisen.
Wenn das Ethylenpolymer ein Homopolymer ist, ist der Schmelzindex
bevorzugt im Bereich von 0,75 bis 3 g pro 10 min. Der Schmelzindex
wird bestimmt gemäß ASTM D-1238,
Bedingung E und gemessen bei 190°C und
2.160 g.
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Die
Copolymere des ersten Ethylenpolymers umfassend Ethylen und ungesättigte Ester
sind gut bekannt und können
durch herkömmliche
Hochdrucktechniken hergestellt werden. Bei den ungesättigten
Estern kann es sich um Alkylacrylate, Alkylmethacrylate oder Vinylcarboxylate
handeln. Die Alkylgruppen können
1 bis 8 Kohlenstoffatome und vorzugsweise 1 bis 4 Kohlenstoffatome
aufweisen. Die Carboxylatgruppen können 2 bis 8 Kohlenstoffatome
und bevorzugt 2 bis 5 Kohlenstoffatome aufweisen. Der Anteil des
Copolymers, der dem Estercomonomer zuzuschreiben ist, kann im Bereich
von 5 bis 50 Gew.-% des Copolymers liegen und ist bevorzugt im Bereich
von 15 bis 40 Gew.-%. Beispiele für die Acrylate und Methacrylate
sind Ethylacrylat, Methylacrylat, Methylmethacrylat, tert.-Butylacrylat,
n-Butylacrylat, n-Butylmethacrylat und 2-Ethylhexylacrylat. Beispiele
für die
Vinylcarboxylate sind Vinylacetat, Vinylpropionat und Vinylbutanoat.
Der Schmelzindex der Ethylen/ungesättigten Ester-Copolymere kann
im Bereich von 0,5 bis 50 g pro 10 min liegen und ist bevorzugt im
Bereich von 2 bis 25 g pro 10 min.
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Die
Copolymere des ersten Ethylenpolymers umfassend Ethylen und Vinylsilane
sind auch wohlbekannt. Beispiele für geeignete Silane sind Vinyltrimethoxysilan
und Vinyltriethoxysilan. Diese Polymere werden typischerweise mit
einem Hochdruckverfahren hergestellt. Der Gebrauch dieser Ethylen-Vinylsilan-Copolymere
ist zweckmäßig, wenn
eine durch Feuchtigkeit vernetzbare Zusammensetzung gewünscht ist.
Gegebenenfalls kann eine durch Feuchtigkeit vernetzbare Zusammensetzung
durch Verwendung eines Ethylenpolymers erhalten werden, das mit
einem Vinylsilan in Anwesenheit von einem Radikalinitiator gepfropft
wird. Wenn ein Silan enthaltendes Ethylenpolymer verwendet wird,
kann es auch zweckmäßig sein,
einen Vernetzungskatalysator (wie Dibutylzinndilaurat oder Dodecylbenzolsulfonsäure) oder
einen anderen Lewis- oder Brönsted-Säure- oder
-Base-Katalysator in die Formulierung aufzunehmen.
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Das
erste Ethylenpolymer ist ein Ethylenpolymer mit einer Dichte von
weniger als 0,90 g/cm3 und einem Polydispersitätsindex
von weniger als 3.
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Das
zweite Ethylenpolymer, wie dieser Ausdruck hier verwendet wird,
ist (1) ein Homopolymer von Ethylen oder ein Copolymer von Ethylen
und einem geringeren Anteil von einem oder mehreren alpha-Olefinen mit
3 bis 12 Kohlenstoffatomen und gegebenenfalls einem Dien, und (2)
modifiziert mit einem ungesättigten aliphatischen
Disäureanhydrid.
Beispiele für
die alpha-Olefine sind Propylen, 1-Buten, 1-Hexen, 4-Methyl-1-penten
und 1-Octen. Wenn das zweite Ethylenpolymer ein Copolymer von Ethylen
und einem oder mehreren alpha-Olefinen ist, weisen die alpha-Olefine
vorzugsweise 4 bis 8 Kohlenstoffatome auf. Das zweite Ethylenpolymer
kann auch eine Mischung von solchen Homopolymeren und Copolymeren
sein. Die Mischung kann eine mechanische Mischung oder eine in situ
Mischung sein. Vorzugsweise ist das zweite Ethylenpolymer mit einem
ungesättigten
aliphatischen Disäureanhydrid über eine
Pfropfung oder Copolymerisation modifiziert.
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Das
zweite Ethylenpolymer kann eine Dichte von weniger als 0,95 g pro
cm3 und einen Schmelzindex im Bereich von
0,1 bis 50 g pro 10 min aufweisen.
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Das
Ethylenpolymer, egal ob sich der Ausdruck auf das erste oder zweite
Ethylenpolymer bezieht, kann homogen oder heterogen sein. Die homogenen
Ethylenpolymere weisen gewöhnlich
eine Polydispersität (Mw/Mn)
im Bereich von 1,5 bis 3,5 und eine im wesentlichen gleichmäßige Comonomerverteilung
auf und sind durch einen einzelnen und relativ niedrigen Schmelzpunkt,
gemessen durch ein Differentialscanningkalorimeter, gekennzeichnet.
Die heterogenen Ethylenpolymere weisen gewöhnlich eine Polydispersität (Mw/Mn)
von größer als
3,5 auf und ihnen fehlt eine gleichmäßige Comonomerverteilung. Mw
ist definiert als das Gewichtsmittel des Molekulargewichts und Mn
ist definiert als das Zahlenmittel des Molekulargewichts.
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Nieder-
oder Hochdruckverfahren können
für die
Herstellung des ersten oder zweiten Ethylenpolymers verwendet werden.
Sie können
in Gasphasenverfahren oder Flüssigphasenverfahren
(d. h. in Lösungs-
oder Aufschlämmungsverfahren)
durch übliche
Techniken hergestellt werden. Niederdruckverfahren laufen typischerweise
bei Drücken
unter 7 MPa (1.000 brit. Pfd. pro Zoll2 ("psi")) ab, während Hochdruckverfahren
typischerweise bei Drücken über 105
MPa (15.000 psi) ablaufen.
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Typische
Katalysatorsysteme zur Herstellung dieser Ethylenpolymere beinhalten
Katalysatorsysteme auf Magnesium/Titan-Basis, Katalysatorsysteme
auf Vanadiumbasis, Katalysatorsysteme auf Chrombasis, Metallocen-Katalysatorsysteme
und andere Übergangsmetall-Katalysatorsysteme.
Viele dieser Katalysatorsysteme werden häufig als Ziegler-Natta-Katalysatorsysteme
oder Phillips-Katalysatorsysteme
bezeichnete. Geeignete Katalysatorsysteme beinhalten Katalysatoren
unter Verwendung von Chrom- oder Molybdänoxiden auf Siliciumoxid-Aluminiumoxid-Trägern.
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Geeignete
Ethylenpolymere beinhalten Homopolymere niedriger Dichte von Ethylen
durch ein Hochdruckverfahren (HP-LDPE), lineare Polyethylene niedriger
Dichte (LLDPE), Polyethylene mit sehr niedriger Dichte (VLDPE),
Polyethylene mit ultraniedriger Dichte (ULDPE), Polyethylene mittlerer
Dichte (MDPE), Polyethylen hoher Dichte (HDPE) und Metallocencopolymere.
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Hochdruckverfahren
sind typischerweise radikalisch initiierte Polymerisationen und
werden in einem Röhrenreaktor
oder einem Rührautoklaven
durchgeführt.
Im Röhrenreaktor
liegt der Druck im Bereich von 175 bis 315 MPa (25.000 bis 45.000
psi) und die Temperatur im Bereich von 200 bis 350°C. Im Rührautoklaven liegt
der Druck im Bereich von 70 bis 210 MPa (10.000 bis 30.000 psi)
und die Temperatur im Bereich von 175 bis 250°C.
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Bei
VLDPE oder ULDPE kann es sich um Copolymer von Ethylen und einem
oder mehreren alpha-Olefinen mit 3 bis 12 Kohlenstoffatomen und
vorzugsweise 3 bis 8 Kohlenstoffatomen handeln. Die Dichte von VLDPE
oder ULDPE kann im Bereich von 0,870 bis 0,915 g pro cm3 liegen.
Der Schmelzindex von VLDPE oder ULDPE kann im Bereich von 0,1 bis
20 g pro 10 min liegen und ist bevorzugt im Bereich von 0,3 bis
5 g pro 10 min. Der Anteil von VLDPE oder ULDPE, der dem oder den
Comonomeren zuzuschreiben ist, die von Ethylen verschieden sind,
kann im Bereich von 1 bis 49 Gew.-% auf Basis des Gewichts des Copolymers
liegen und ist bevorzugt im Bereich von 15 bis 40 Gew.-%.
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Ein
drittes Comonomer kann enthalten sein, z. B. ein anderes alpha-Olefin
oder ein Dien, wie Ethylidennorbonen, Butadien, 1,4-Hexadien oder
ein Dicyclopentadien. Ethylen/Propylen-Copolymere werden im allgemeinen
als EPR bezeichnet und Ethylen/Propylen/Dien-Terpolymere werden
im allgemeinen als EPDM bezeichnet. Das dritte Copolymer kann in
einer Menge von 1 bis 15 Gew.-% auf Basis des Gewichts des Copolymers
vorhanden sein und ist vorzugsweise in einer Menge von 1 bis 10
Gew.-% vorhanden. Es ist bevorzugt, dass das Copolymer 2 oder 3
Comonomere einschließlich
Ethylen enthält.
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LLDPE
kann VLDPE, ULDPE und MDPE, die auch linear sind, enthalten, weist
aber im allgemeinen eine Dichte im Bereich von 0,916 bis 0,925 g
pro cm3 auf. Es kann ein Copolymer von Ethylen
und einem oder mehreren alpha-Olefinen mit 3 bis 12 Kohlenstoffatomen
und vorzugsweise 3 bis 8 Kohlenstoffatomen sein. Der Schmelzindex
kann im Bereich von 1 bis 20 g pro 10 min liegen und ist bevorzugt
im Bereich von 3 g pro 10 min bis 8 g pro 10 min.
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Vorzugsweise
liegt der Gesamtpolymergehalt, bezogen auf das erste und zweite
Ethylenpolymer, im Bereich von 1 Gew.-% bis 35 Gew.-%.
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Das
Flammschutzmittel ist vorzugsweise ein Metallhydrat und in einer
Menge zwischen 50 Gew.-% und 75 Gew.-% vorhanden. Geeignete Metallhydrate
beinhalten Aluminiumtrihydroxid (auch als ATH oder Aluminiumtrihydrat
bekannt) und Magnesiumdihydroxid (auch als Magnesiumhydroxid bekannt).
Andere flammhemmende Metallhydroxide sind den Fachleuten bekannt.
Der Gebrauch dieser Metallhydroxide wird hier im Umfang der vorliegenden
Erfindung berücksichtigt.
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Die
Oberfläche
des Metallhydroxids kann mit einem oder mehreren Materialien beschichtet
sein, einschließlich
Silanen, Titanaten, Zirconaten, Carbonsäuren und Maleinsäureanhydrid-gepfropften
Polymeren. Die mittlere Teilchengröße kann im Bereich von weniger
als 0,1 Mikrometer bis 50 Mikrometer liegen. In einigen Fällen kann
es zweckmäßig sein,
ein Metallhydroxid mit einer nanoskaligen Teilchengröße zu verwenden.
Das Metallhydroxid kann natürlich
vorkommend oder synthetisch sein.
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Die
flammhemmende Zusammensetzung kann andere flammhemmende Additive
enthalten. Andere geeignete nicht halogenierte flammhemmende Additive
beinhalten Calciumcarbonat, roten Phosphor, Siliciumoxid, Aluminiumoxid,
Titanoxide, Talkum, Ton, organisch modifizierten Ton, Zinkborat,
Antimontrioxid, Wollastonit, Glimmer, Magadiit, organisch modifiziertes
Magadiit, Siliconpolymere, Phosphatester, sterisch gehinderte Aminstabilisatoren,
Ammoniumoctamolybdat, Blähverbindungen
und Blähgraphit.
Geeignete halogenierte flammhemmende Additive beinhalten Decabromdiphenyloxid,
Decabromdiphenylethan, Ethylenbis(tetrabromphthalimid) und 1,4:7,10-Dimethanodibenzo(a,e)cycloocten,
1,2,3,4,7,8,9,10,13,13,14,14-Dodecachlor-1,4,4a,5,6,7,10,10a,11,12,12a-dodecahydro-).
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Geeignete
ultrahochmolekulare Polysiloxane haben ein ultrahohes Molekulargewicht,
wie durch die sehr hohen Viskositäten angezeigt. Die Viskosität des ultrahohen
Polysiloxans ist größer als
1.000.000 centistoke bei Raumtemperatur und bevorzugt über 5.000.000
centistoke und am meisten bevorzugt über 10.000.000 centistoke.
Das Polysiloxan ist vorzugsweise in einer Menge zwischen 0,2 Gew.-%
und 15 Gew.-% vorhanden. Das Polysiloxan ist bevorzugt ein Polydimethylsiloxan, das
mit verschiedenen Endgruppen abgeschlossen sein kann, einschließlich Methyl
(im Fall einer Trimethylsiloxy-Endgruppe) oder Vinyl (im Fall einer Vinyldimethylsiloxy-Endgruppe).
Obwohl nicht erforderlich, ist es vorteilhaft im Hinblick auf die
Materialhandhabung, das ultrahochmolekulare Polysiloxan als Konzentrat
(Stammmischung) in einem Polyethylen- oder einem anderen Polymerträger hinzuzufügen.
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Außerdem kann
die Zusammensetzung andere Additive enthalten, wie Antioxidationsmittel,
Stabilisatoren, Treibmittel, Ruß,
Pigmente, Verarbeitungshilfen, Peroxide, Härtungsverstärker und Tenside zur Behandlung
der Füllstoffe
können
vorhanden sein. Außerdem
kann die Zusammensetzung thermoplastisch oder vernetzt sein.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
weist die flammhemmende Zusammensetzung einen Sauerstoffindex ("LOI") von mindestens
37 auf.
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In
einer anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung werden eine Vielzahl von Verfahren zur Herstellung
von geeigneten Draht- und Kabelkonstruktionen berücksichtigt
und sind den Fachleuten auf dem Gebiet ohne weiteres ersichtlich.
Es können
z. B. herkömmliche
Extrusionsverfahren verwendet werden, um flammhemmende Draht- oder
Kabelkonstruktionen durch Aufbringung der flammhemmenden Zusammensetzung
als Überzug über einen
Draht oder ein Kabel herzustellen.
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Geeignete
Draht- und Kabelkonstruktionen, die durch Aufbringung der Beschichtung über einen
Draht oder ein Kabel hergestellt werden können, beinhalten: (a) Isolierung
und Ummantelung für
Kupfertelefonkabel, koaxiales Kabel und Stromkabel mittlerer und
niedriger Spannung und (b) faseroptische Puffer und Kernröhren. Andere
Beispiele für
geeignete Draht- und Kabelkonstruktionen sind in Electric Wire Handbook
(J. Gillett & M.
Suba, Hrsg., 1983) und Power and Communication Cables Theory and
Applications (R. Bartnikas & K. Srivastava,
Hrsg., 2000) beschrieben. Außerdem
sind zusätzliche
Beispiele für
geeignete Draht- und Kabelkonstruktionen den Fachleuten ohne weiteres
ersichtlich. Alle diese Konstruktionen können vorteilhafterweise mit
einer Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung beschichtet werden.
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In
einer anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist die Erfindung ein Kabel umfassend ein(en)
oder mehrere elektrische Leiter oder Übertragungsmedien oder eine
Seele von zwei oder mehr elektrischen Leitern oder Übertragungsmedien,
wobei der elektrische Leiter, das Übertragungsmedium oder die Seele
jeweils von einer flammhemmenden Zusammensetzung umgeben sind, die
umfasst: (a) ein erstes Ethylenpolymer mit einer Dichte von weniger
als 0,90 g/cm3 und einem Polydispersitätsindex
von weniger als 3; (b) ein zweites Ethylenpolymer mit einer Dichte
von weniger als 0,95 g/cm3 und modifiziert
mit einem ungesättigten,
aliphatischen Disäureanhydrid;
(c) ein Flammschutzmittel; und (d) ein ultrahochmolekulares Polysiloxan.
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In
noch einer anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist die vorliegende Erfindung ein Erzeugnis
aus einer flammhemmenden Zusammensetzung oder diese enthaltend,
die umfasst: (a) ein erstes Ethylenpolymer mit einer Dichte von
weniger als 0,90 g/cm3 und einem Polydispersitätsindex
von weniger als 3; (b) ein zweites Ethylenpolymer mit einer Dichte
von weniger als 0,95 g/cm3 und modifiziert
mit einem ungesättigten,
aliphatischen Disäureanhydrid;
(c) ein Flammschutzmittel; und (d) ein ultrahochmolekulares Polysiloxan.
Das Erzeugnis wird bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus extrudierten Folien/Platten, warmgeformten Folien/Platten, Spritzgussartikeln,
beschichtetem Gewebe, Konstruktionsmaterialien und Automobilmaterialien.
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BEISPIELE
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Die
folgenden nicht beschränkenden
Beispiele veranschaulichen die Erfindung.
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Alle
veranschaulichten Compounds werden mit Mischungen von Ethylenpolymeren
hergestellt und enthalten (a) 10 Gew.-% DEFA-1373 Ethylen/Buten-Copolymer mit sehr
niedriger Dichte mit einer 0,3 Gew.-% Maleinsäureanhydrid-Pfropfung, einer Dichte von 0,899 g/cm3 und einem Schmelzindex von 3,3 g/10 min,
(b) 0,20 Gew.-% Distearyl-3,3-thiodipropionat, erhältlich von
Great Lakes Chemical Corporation und (c) 0,20 Gew.-% Irganox 1010® Tetrakis[methylen(3,5-di-tert.-butyl-4-hydroxyhydrocinnamat)]methan.
Irganox 1010 ist von Ciba Specialty Chemicals Inc. erhältlich.
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Die
Polymere, die in den veranschaulichten Compounds verwendet werden,
beinhalten (a) ein Ethylen-Vinylacetat-Copolymer enthaltend 28 Gew.-%
Vinylacetat und mit einem Schmelzindex von 6 g/10 min ("EVA-1"), (b) ein Ethylen-Vinylacetat- Copolymer enthaltend
9 Gew.-% Vinylacetat und mit einem Schmelzindex von 2 g/10 min ("EVA-2"); (c) Attane 4404® Polyethylen;
und (d) Affinity EG-8200® Polyethylen. Attane 4404® Polyethylen
ist ein Ethylen/Octen-Copolymer mit einem Schmelzindex von 4,0 g/10
min, einer Dichte von 0,904 g/cm3, einem
DSK-Peakschmelzpunkt von 124°C
und einem Polydispersitätsindex
von größer als 3.
Affinity EG-8200® Polyethylen ist ein Ethylen/Octen-Copolymer
mit einem Schmelzindex von 5,0 g/10 min, einer Dichte von 0,87 g/cm3 und einem Polydispersitätsindex von weniger als 3.
Sowohl 4404® Polyethylen
als auch Affinity EG-8200® Polyethylen sind von
The Dow Chemical Company erhältlich.
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Die
Mischungen der Compounds wurden in einem 260 cm3 Brabender-Mischer bei einer
maximalen Schmelztemperatur von 175°C hergestellt. Nach dem Mischen
wurden die Compounds für
LOI- oder UL-94 Vertical Burn-Tests zu Tafeln von 0,318 cm (0,125
Zoll) formgepresst. Eine UL-94-Bewertung von V0 ist die bestmögliche Bewertung
und weist darauf hin, dass ein Material rasch selbstlöschend ohne
Freisetzung von flammenden Tropfen beim Brennen ist. Für den Schenkel-Weiterreißversuch
und die Tests zu Zugfestigkeit und Dehnung wurden die Mischungen
entweder zu Tafeln formgepresst oder zu Bändern extrudiert.
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Bei
den veranschaulichten Materialien, die ultrahochmolekulares Polydimethylsiloxan
enthalten, beträgt
die Polydimethylsiloxan-Konzentration die Hälfte der Menge, die in den
Tabellen angegeben ist. Das ultrahochmolekulare Polydimethylsiloxan
wurde als Teil einer 50% Grundmischung hinzugegeben, wobei das Verdünnungsmittel
ein Polyethylen niedriger Dichte ist, das von Dow Corning Corporation
als MB 50-002® Grundmischung
erhältlich
ist. Das Polydimethylsiloxan war ein Polydimethylsiloxan mit Vinyl-Endgruppe
mit < 15.000.000
centistokes.
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Vergleichsbeispiele 1 bis 5: Ohne ultrahochmolekulares
Polysiloxan
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Die
Vergleichsbeispiele 1 bis 5 wurden auf einen Gesamtpolymergehalt
von 37,60 Gew.-%, einschließlich
des DEFA-1373 Polyethylens mit sehr niedriger Dichte hergestellt.
Jedes veranschaulichte Compound enthielt auch 62,0 Gew.-% Aluminiumtrihydroxid.
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Die
Vergleichsbeispiele 1 bis 5 wurden auf bestimmte physikalische und
mechanische Eigenschaften und auch auf das Flammverzögerungsvermögen bewertet.
Die Ergebnisse dieser Bewertungen sind in Tabelle I angegeben. Für den Schenkel-Weiterreißversuch
und die Tests zur Zugfestigkeit und Dehnung wurden die Mischungen
zu Bändern
mit einer Dicke von 0,00508 cm (0,02 Zoll) extrudiert. TABELLE I
Komponente/Eigenschaft | Vgl.-Bsp.
1 | Vgl.-Bsp.
2 | Vgl.-Bsp.
3 | Vgl.-Bsp.
4 | Vgl.-Bsp.
5 |
EVA-1 | 22,60 | 13,80 | | | |
EVA-2 | 5,00 | | | | |
Attane
4404®PE | | 13,80 | 13,80 | | 27,60 |
Affinity
EG-8200® PE | | | 13,80 | 27,60 | |
Schenkel-Weiterreißfestigkeit
(N/mm) ((brit. Pfd./Zoll)) | 4,73
(27) | 5,08
(29) | 8,41
(48) | 16,29
(93) | 12,26
(70) |
Zugfestigkeit
(MPa) ((psi)) | 11,06
(1.580) | 10,67
(1.523) | 12,67
(1.810) | 11,09
(1.584) | 13,76
(1.965) |
Dehnung
(%) | 146 | 149 | 163 | 283 | 267 |
LOI
(%) | 34 | 34 | 34 | 31 | 32 |
Warmverformung
% bei 90°C
(Verfahren 2) | 5 | 2 | 2 | 44 | 0 |
Viskosität bei 175°C/200 s – 1 | 1.540 | 1.650 | 1.875 | 1.860 | 1.920 |
Viskosität bei 175°C/1.000 s – 1 | 545 | 520 | 525 | 605 | 505 |
UL-94
Vertical Bum-Bewertung | keine | keine | keine | keine | keine |
-
Vergleichsbeispiele 6 bis 9 und Beispiele
10 bis 14
-
Für die Tests
zur Schenkel-Weiterreißfestigkeit,
Zugfestigkeit und Dehnung wurden die beispielhaften Compounds für die Vergleichsbeispiele
6 bis 9 und die Beispiele 10 bis 14 zu Bändern mit einer Dicke von 0,00508
cm (0,02 Zoll) extrudiert. Die extrudierten Bänder wurden bei 179°C und einer
Extruderrate von 25 U/min hergestellt. Der Lochscheibendruck variierte
für die
Proben und ist in Tabelle II angegeben.
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Diese
Proben wurden auch für
bestimmte mechanische Eigenschaften und das Flammverzögerungsvermögen bewertet.
Die Ergebnisse dieser Bewertungen sind auch in Tabelle II angegeben.
-
-
Vergleichsbeispiele 15 bis 18 und Beispiele
19 und 20
-
Zusätzlich zu
den vorstehend beschriebenen Komponenten und den in Tabelle III
identifizierten Komponenten enthielten die beispielhaften Compounds
für die
Vergleichsbeispiele 15 bis 18 und die Beispiele 19 und 20 jeweils
0,38 Gew.-% Stearinsäure
und 64,00 Gew.-% Aluminiumtrihydroxid. Die bewerteten Silicon enthaltenden
Materialien beinhalteten Dow Corning Corporation 4-7081® Harzmodifizierungsmittel
und Crompton L45 60 K Siliconfluid. DC 4-7081 war ein Silicongummi,
das Dow Corning Corporation als pulverförmiges Siloxan mit Methacrylatfunktionalität beschreibt.
Crompton L45 60 K ist ein Polydimethylsiloxan mit 60.000 centistoke
und erhältlich
von Crompton Corporation.
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Für die Tests
zu Schenkel-Weiterreißfähigkeit,
Zugfestigkeit und Dehnung wurden die beispielhaften Compounds in
formgepresste Tafeln von 0,1905 cm (0,075 Zoll) überführt. Diese beispielhaften Compounds wurden
auf bestimmte mechanische und physikalische Eigenschaften und Flammschutzvermögen bewertet, wobei
die Ergebnisse in Tabelle III angegeben sind.
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