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Diese
Erfindung bezieht sich auf Benzoxazinderivate und damit verbundene
Zusammensetzungen, deren Verwendungen zur Herstellung von Medikamenten
und Verfahren zu deren Herstellung.
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Die
Wirkungen des Neurotransmitters 5-Hydroxytryptamin (5-HT) als ein
Hauptmodulationsneurotransmitter im Gehirn werden durch eine Vielzahl
von Rezeptorfamilien vermittelt, die 5-HT1, 5-HT2, 5-HT3, 5-HT4,
5-HT5, 5-HT6 und 5-HT7 genannt werden. Basierend auf einem hohen
Niveau der 5-HT6-Rezeptor-mRNA im Gehirn ist festgestellt worden,
daß der
5-HT6-Rezeptor bei der Pathologie und Behandlung von Erkrankungen
des zentralen Nervensystems eine Rolle spielen kann. Insbesondere
sind die 5-HT2- und 5-HT6-selektiven Liganden bei der Behandlung
von bestimmten ZNS-Erkrankungen, wie Parkinson-Krankheit, Huntington-Krankheit,
Angst, Depression, manische Depression, Psychosen, Epilepsie, obsessiv-kompulsive Störungen,
Gemütskrankheiten,
Migräne,
Alzheimer-Krankheit (Steigerung des Wahrnehmungsvermögens), Schlafstörungen,
Ernährungsstörungen,
wie Appetitlosigkeit, Bulimie und Fettleibigkeit, Panikattacken,
Akathisie, Aufmerksamkeits- und Hyperaktivitätsstörung (ADHD), Aufmerksamkeitsschwäche (ADD),
Entzug nach Drogenmißbrauch,
wie Kokain, Ethanol, Nikotin und Benzodiazepine, Schizophrenie und
ebenso Störungen, die
mit Wirbelsäulentrauma
und/oder Kopfverletzungen wie Hydrozephalus in Verbindung stehen,
als möglicherweise
nützlich
identifiziert worden. Es wird ebenso erwartet, daß diese
Verbindungen bei der Behandlung von bestimmten Magen-Darm-Störungen (GI-Störungen),
wie funktionelles Darmsyndrom, verwendet werden. Siehe beispielsweise
B. L. Roth et al., J. Pharmacol. Exp. Ther., 1994, 268, Seiten 1403-1410,
D. R. Sibley et al., Mol. Pharmacol., 1993, 43, 320-327, A. J. Sleight
et al., Neurotransmission, 1995, 11, 1-5 und A. J. Sleight et al.
Serotonin ID Research Alert, 1997, 2 (3), 115-8. Weitere Referenzen
können
in den Dokumenten
WO2004/04
1792 ,
WO03/095434 und
WO89/07596 gefunden werden.
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Während einige
5-HT6-Modulatoren offenbart wurden, besteht noch immer der Bedarf
an Verbindungen, die zum Modulieren von 5-HT6- und/oder den anderen
obengenannten 5-Hydroxytryptaminrezeptoren verwendbar sind.
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Die
vorliegende Erfindung stellt Verbindungen der Formel (I):
oder ein pharmazeutisch akzeptables
Salz oder Solvat davon bereit,
worin:
m 0 bis 3 ist;
X
N oder CH ist;
Y -SO
2- oder -CH
2 ist;
jeder R
1 unabhängig Halogen,
C
1-C
12-Alkyl, Halogen-C
1-C
12-alkyl, C
1-C
12-Alkoxy, Cyano,
Hydroxy-C
1-C
6-alkyl, C
1-C
12-Alkoxy-C
1-C
12-alkyl, -SO
2R
a, -C(=O)-NR
bR
c, -SO
2-NR
bR
c, -SR
b,
-N(R
b)-C(=O)-R
c,
-C(=O)-R
b oder -N(R
b)-SO
2-R
a ist, worin
jeder
R
a unabhängig
C
1-C
12-Alkyl oder
Halogen-C
1-C
12-alkyl
ist, und
jeder von R
b und R
c unabhängig
Wasserstoff, C
1-C
12-Alkyl
oder Halogen-C
1-C
12-alkyl
ist,
R
2 Aryl oder Heteroaryl ist, gegebenenfalls
substituiert durch C
1-C
12-Alkyl,
Halogen, Halogen-C
1-C
12-alkyl, C
1-C
12-Alkoxy oder
Cyano;
jeder von R
3 und R
4 unabhängig C
1-C
12-Alkyl, Hydroxy-C
1-C
6-alkyl oder C
1-C
12-Alkoxy-C
1-C
12-alkyl ist, oder R
3 und
R
4 zusammen mit dem Kohlenstoff, an den
sie gebunden sind, eine cyclische Gruppe mit 3 bis 6 Ringatomen
bilden können,
die gegebenenfalls ein Heteroatom, ausgewählt aus N, O und S, umfaßt; und
jeder
von R
5, R
6, R
7, R
8 und R
9 unabhängig
Wasserstoff oder C
1-C
12-Alkyl
ist, oder R
9 und einer von R
5,
R
6, R
7 oder R
8 zusammen mit den Atomen, an die sie gebunden
sind, einen Heterocycloaminoring mit 5 bis 7 Ringatomen bilden.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ebenso Verfahren zur Herstellung, Zusammensetzungen
und Verfahren zur Verwendung der Verbindungen der Formel (I) bereit.
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Die
vorliegenden Verbindungen umfassen 2,2-Dialkylsubstituenten oder
eine andere Disubstitution an der 2-Stellung des Benzoxazinringsystems,
die überraschenderweise
zu größerer Affinität für 5-Hydroxytryptaminrezeptoren,
insbesondere 5-HT-6, führen,
als es in Verbindungen festgestellt wird, wo nur Wasserstoff an der
2-Stellung des Benzoxazinringsystems vorliegt.
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Wenn
nicht anders angegeben, weisen die folgenden in dieser Anmeldung
verwendeten Ausdrücke, einschließlich der
Beschreibung und Ansprüche,
die nachstehend angegebenen Definitionen auf. Es sollte angemerkt
werden, daß,
wie in der Beschreibung und den anhängenden Ansprüchen verwendet,
die Einzahlformen „ein", „eine" und „der/die/das" Plurale umfassen,
wenn im Kontext nicht deutlich anderweitig angegeben.
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„Agonist" bezieht sich auf
eine Verbindung, die die Aktivität
einer anderen Verbindung oder Rezeptorstelle steigert.
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Unter „Alkyl" ist die einwertige
lineare oder verzweigte gesättigte
Kohlenwasserstoffkomponente, die ausschließlich aus Kohlenstoff- und
Wasserstoffatomen besteht, mit ein bis zwölf Kohlenstoffatomen zu verstehen. „Niederalkyl" bezieht sich auf
eine Alkylgruppe mit ein bis sechs Kohlenstoffatomen. Beispiele
von Alkylgruppen umfassen, sind aber nicht beschränkt auf
Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, Isobutyl, sec-Butyl, tert-Butyl,
Pentyl, n-Hexyl, Octyl, Dodecyl und dergleichen.
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Unter „Alkylen" ist ein linearer,
gesättigter,
zweiwertiger Kohlenwasserstoffrest mit ein bis sechs Kohlenstoffatomen
oder ein verzweigter, gesättigter,
zweiwertiger Kohlenwasserstoffrest mit drei bis sechs Kohlenstoffatomen
zu verstehen, z. B. Methylen, Ethylen, 2,2-Dimethylethylen, Propylen,
2-Methylpropylen, Butylen, Pentylen und dergleichen.
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Unter „Alkoxy" ist eine Komponente
der Formel -OR zu verstehen, worin R eine Alkylkomponente ist, wie
hierin definiert. Beispiele von Alkoxykomponenten umfassen, sind
aber nicht beschränkt
auf Methoxy, Ethoxy, Isopropoxy und dergleichen.
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Unter „Alkoxyalkyl" ist eine Komponente
der Formel RaRb-
zu verstehen, worin Ra Alkoxy ist, wie hierin definiert,
und Rb Alkylen ist, wie hierin definiert.
Exemplarische Alkoxyalkylkomponenten umfassen Methoxyethyl, Ethoxyethyl,
2,3-Dimethoxypropyl und dergleichen.
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„Antagonist" bezieht sich auf
eine Verbindung, die die Wirkung einer anderen Verbindung oder Rezeptorstelle
verringert oder verhindert.
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Unter „Aryl" ist eine einwertige,
cyclische, aromatische Kohlenwasserstoffkomponente zu verstehen, bestehend
aus einem mono-, bi- oder tricyclischen aromatischen Ring. Die Arylgruppe
kann gegebenenfalls substituiert sein, wie hierin definiert. Beispiele
von Arylkomponenten umfassen, sind aber nicht beschränkt auf gegebenenfalls
substituiertes Phenyl, Naphthyl, Phenanthryl, Fluorenyl, Indenyl,
Pentalenyl, Azulenyl, Oxydiphenyl, Biphenyl, Methylendiphenyl, Aminodiphenyl,
Diphenylsulfidyl, Diphenylsulfonyl, Diphenylisopropylidenyl, Benzodioxanyl,
Benzofuranyl, Benzodioxylyl, Benzopyranyl, Benzoxazinyl, Benzoxazinonyl,
Benzopiperadinyl, Benzopiperazinyl, Benzopyrrolidinyl, Benzomorpholinyl,
Methylendioxyphenyl, Ethylendioxyphenyl und dergleichen, einschließlich teilweise
hydrierte Derivate davon.
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Unter „Arylalkyl" und „Aralkyl", die austauschbar
verwendet werden können,
ist ein Rest -RaRb zu
verstehen, worin Ra eine Alkylengruppe ist
und Rb eine Arylgruppe ist, wie hierin definiert;
z. B. sind Benzyl, Phenylethyl, 3-(3-Chlorphenyl)-2-methylpentyl
und dergleichen Beispiele für
Arylalkyl.
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Unter „Cycloalkyl" ist eine einwertige,
gesättigte,
carbocyclische Komponente, bestehend aus mono- oder bicyclischen
Ringen, zu verstehen. Cycloalkyl kann gegebenenfalls mit einem oder
mehreren Substituenten substituiert sein, wobei jeder Substituent
unabhängig
Hydroxy, Alkyl, Alkoxy, Halogen, Halogenalkyl, Amino, Monoalkylamino
oder Dialkylamino ist, wenn nicht speziell anders angegeben. Beispiele
von Cycloalkylkomponenten umfassen, sind aber nicht beschränkt auf
Cyclopropyl, Cyclobutyl, Cyclopentyl, Cyclohexyl, Cycloheptyl und
dergleichen, einschließlich
teilweise ungesättigte
Derivate davon.
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Unter „Cycloalkylalkyl" ist eine Komponente
der Formel -R'-R'' zu verstehen, worin R' Alkylen ist und R'' Cycloalkyl ist, wie hierin definiert.
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Unter „Heteroalkyl" ist ein Alkylrest
zu verstehen, wie hierin definiert, worin ein, zwei oder drei Wasserstoffatome
durch einen Substituenten ersetzt sind, unabhängig ausgewählt aus der Gruppe, bestehend
aus -ORa, -NRbRa und -S(O)nRd (worin n eine ganze Zahl von 0 bis 2 ist),
unter der Voraussetzung, daß der
Anlagerungspunkt des Heteroalkylrestes durch ein Kohlenstoffatom
erfolgt, worin Ra Wasserstoff, Acyl, Alkyl,
Cycloalkyl oder Cycloalkylalkyl ist; Rb und
Rc unabhängig
voneinander Wasserstoff, Acyl, Alkyl, Cycloalkyl oder Cycloalkylalkyl
sind; und wenn n 0 ist, Rd Wasserstoff,
Alkyl, Cycloalkyl oder Cycloalkylalkyl ist, und wenn n 1 oder 2
ist, Rd Alkyl, Cycloalkyl, Cycloalkylalkyl,
Amino, Acylamino, Monoalkylamino oder Dialkylamino ist. Repräsentative
Beispiele umfassen, sind aber nicht beschränkt auf 2-Hydroxyethyl, 3-Hydroxypropyl,
2-Hydroxy-1-hydroxymethylethyl, 2,3-Dihydroxypropyl, 1-Hydroxymethylethyl,
3-Hydroxybutyl, 2,3-Dihydroxybutyl, 2-Hydroxy-1-methylpropyl, 2-Aminoethyl,
3-Aminopropyl, 2-Methylsulfonylethyl, Aminosulfonylmethyl, Aminosulfonylethyl,
Aminosulfonylpropyl, Methylaminosulfonylmethyl, Methylaminosulfonylethyl,
Methylaminosulfonylpropyl und dergleichen.
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Unter „Hydroxyalkyl” ist eine
Komponente der Formel HO-Rc- zu verstehen,
worin Rc Alkylen ist, wie hierin definiert.
Typische Hydroxyalkylkomponenten umfassen Hydroxyethyl, Hydroxypropyl,
2,3-Dihydroxypropyl und dergleichen.
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Unter „Heteroaryl" ist ein monocyclischer
oder bicyclischer Rest mit 5 bis 12 Ringatomen mit mindestens einem
aromatischen Ring zu verstehen, der ein, zwei oder drei Ringheteroatome
enthält,
ausgewählt
aus N, O oder S, wobei die restlichen Ringatome C sind, unter der
Voraussetzung, daß der
Anlagerungspunkt des Heteroarylrestes ein aromatischer Ring sein
wird. Der Heteroarylring kann gegebenenfalls substituiert sein, wie
hierin definiert. Beispiele von Heteroarylkomponenten umfassen,
sind aber nicht beschränkt
auf gegebenenfalls substituiertes Imidazolyl, Oxazolyl, Isoxazolyl,
Thiazolyl, Isothiazolyl, Oxadiazolyl, Thiadiazolyl, Pyrazinyl, Thienyl,
Benzothienyl, Thiophenyl, Furanyl, Pyranyl, Pyridyl, Pyrrolyl, Pyrazolyl, Pyrimidyl,
Chinolinyl, Isochinolinyl, Benzofuryl, Benzothiophenyl, Benzothiopyranyl,
Benzimidazolyl, Benzoxazolyl, Benzoxadiazolyl, Benzothiazolyl, Benzothiadiazolyl,
Benzopyranyl, Indolyl, Isoindolyl, Triazolyl, Triazinyl, Chinoxalinyl,
Purinyl, Chinazolinyl, Chinolizinyl, Naphthyridinyl, Pteridinyl,
Carbazolyl, Azepinyl, Diazepinyl, Acridinyl und dergleichen, einschließlich teilweise
hydrierte Derivate davon.
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Die
Ausdrücke „Halo" und „Halogen", die austauschbar
verwendet werden können,
beziehen sich auf einen Fluor-, Chlor-, Brom- oder Iodsubstituenten.
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Unter „Halogenalkyl" ist Alkyl zu verstehen,
wie hierin definiert, in dem ein oder mehrere Wasserstoffe durch
dieselben oder verschiedene Halogene ersetzt wurden. Typische Halogenalkyle
umfassen -CH2Cl, -CH2CF3, -CH2CCl3, Perfluoralkyl (z. B. -CF3)
und dergleichen.
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Unter „Heterocycloamino" ist ein gesättigter
Ring zu verstehen, wobei mindestens ein Ringatom N, NH oder N-Alkyl
ist und die restlichen Ringatome eine Alkylengruppe bilden.
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Unter „Heterocyclyl" ist eine einwertige
gesättigte
Komponente zu verstehen, bestehend aus ein bis drei Ringen, die
ein, zwei oder drei oder vier Heteroatome (ausgewählt aus
Stickstoff, Sauerstoff oder Schwefel) enthalten. Der Heterocyclylring
kann gegebenenfalls substituiert sein, wie hierin definiert. Beispiele
von Heterocyclylkomponenten umfassen, sind aber nicht beschränkt auf
gegebenenfalls substituiertes Piperidinyl, Piperazinyl, Homopiperazinyl,
Azepinyl, Pyrrolidinyl, Pyrazolidinyl, Imidazolinyl, Imidazolidinyl,
Pyridinyl, Pyridazinyl, Pyrimidinyl, Oxazolidinyl, Isoxazolidinyl,
Morpholinyl, Thiazolidinyl, Isothiazolidinyl, Chinuclidinyl, Chinolinyl,
Isochinolinyl, Benzimidazolyl, Thiadiazolylidinyl, Benzothiazolidinyl,
Benzoazolylidinyl, Dihydrofuryl, Tetrahydrofuryl, Dihydropyranyl,
Tetrahydropyranyl, Thiamorpholinyl, Thiamorpholinylsulfoxid, Thiamorpholinylsulfon,
Dihydrochinolinyl, Dihydroisochinolinyl, Tetrahydrochinolinyl, Tetrahydroisochinolinyl
und dergleichen.
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Unter „gegebenenfalls
substituiert", wenn
im Zusammenhang mit „Aryl", „Phenyl", „Heteroaryl" oder „Heterocyclyl" verwendet, ist ein
Aryl, Phenyl, Heteroaryl oder Heterocyclyl zu verstehen, das gegebenenfalls unabhängig mit
ein bis vier Substituenten, bevorzugt einem oder zwei Substituenten,
substituiert ist, ausgewählt
aus Alkyl, Cycloalkyl, Cycloalkylalkyl, Heteroalkyl, Hydroxyalkyl,
Halogen, Nitro, Cyano, Hydroxy, Alkoxy, Amino, Acylamino, Monoalkylamino,
Dialkylamino, Halogenalkyl, Halogenalkoxy, Heteroalkyl, -COR (worin
R Wasserstoff, Alkyl, Phenyl oder Phenylalkyl ist), -(CR'R'')n-COOR (worin n eine ganze Zahl von 0 bis
5 ist, R' und R'' unabhängig voneinander Wasserstoff
oder Alkyl sind, und R Wasserstoff, Alkyl, Cycloalkyl, Cycloalkylalkyl,
Phenyl oder Phenylalkyl ist) oder -(CR'R'')n-CONRaRb (worin n eine
ganze Zahl von 0 bis 5 ist, R' und
R'' unabhängig voneinander
Wasserstoff oder Alkyl sind und Ra und Rb unabhängig
voneinander Wasserstoff, Alkyl, Cycloalkyl, Cycloalkylalkyl, Phenyl
oder Phenylalkyl sind).
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Unter „Austrittsgruppe" ist die Gruppe mit
der Bedeutung zu verstehen, die konventionell in der organischen
Synthesechemie damit verbunden ist, d. h. ein Atom oder eine Gruppe,
das/die unter Substitutionsreaktionsbedingungen ersetzbar ist. Beispiele
von Austrittsgruppen umfassen, sind aber nicht beschränkt auf Halogen,
Alkan- oder Arylensulfonyloxy, wie Methansulfonyloxy, Ethansulfonyloxy,
Thiomethyl, Benzolsulfonyloxy, Tosyloxy und Thienyloxy, Dihalogenphosphinoyloxy,
gegebenenfalls substituiertes Benzyloxy, Isopropyloxy, Acyloxy und
dergleichen.
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Unter „Modulator" ist ein Molekül zu verstehen,
das mit einem Target interagiert. Die Interaktionen umfassen, sind
aber nicht beschränkt
auf Agonist, Antagonist und dergleichen, wie hierin definiert.
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Unter „optional" oder „gegebenenfalls" ist zu verstehen,
daß der
anschließend
beschriebene Vorgang oder Umstand auftreten kann, aber nicht muß, und daß die Beschreibung
Fälle umfaßt, wo der
Vorgang oder Umstand auftritt und Fälle, in denen er es nicht tut.
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Unter „Krankheitszustand" ist jede Krankheit,
jeder Zustand, jedes Symptom oder jede Indikation zu verstehen.
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Unter „inertem
organischem Lösungsmittel" oder „inertem
Lösungsmittel" ist zu verstehen,
daß das
Lösungsmittel
unter den Reaktionsbedingungen, die in Verbindung damit beschrieben
sind, inert ist, einschließlich
beispielsweise Benzol, Toluol, Acetonitril, Tetrahydrofuran, N,N-Dimethylformamid,
Chloroform, Methylenchlorid oder Dichlormethan, Dichlorethan, Diethylether,
Ethylacetat, Aceton, Methylethylketon, Methanol, Ethanol, Propanol,
Isopropanol, tert-Butanol, Dioxan, Pyridin und dergleichen. Wenn
nichts gegenteiliges angegeben ist, sind die Lösungsmittel, die in den Reaktionen
der vorliegenden Erfindung verwendet werden, inerte Lösungsmittel.
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Unter „pharmazeutisch
akzeptabel" ist
das zu verstehen, das beim Herstellen einer pharmazeutischen Zusammensetzung,
die generell sicher, nicht toxisch und weder biologisch noch anderweitig
unerwünscht
ist, nützlich
ist, und umfaßt
das, das zur veterinären
sowie humanen pharmazeutischen Verwendung akzeptabel ist.
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Unter „pharmazeutisch
akzeptablen Salzen" einer
Verbindung sind Salze zu verstehen, die pharmazeutisch akzeptabel
sind, wie hierin definiert, und die die gewünschte pharmakologische Aktivität der Stammverbindung
besitzen. Diese Salze umfassen: Säureadditionssalze, gebildet
mit anorganischen Säuren,
wie Salzsäure,
Bromwasserstoffsäure,
Schwefelsäure,
Salpetersäure,
Phosphorsäure
und dergleichen; oder gebildet mit organischen Säuren, wie Essigsäure, Benzolsulfonsäure, Benzoesäure, Camphersulfonsäure, Zitronensäure, Ethansulfonsäure, Fumarsäure, Glucoheptonsäure, Gluconsäure, Glutaminsäure, Glycolsäure, Hydroxynaphtoesäure, 2-Hydroxyethansulfonsäure, Milchsäure, Maleinsäure, Apfelsäure, Malonsäure, Mandelsäure, Methansulfonsäure, Muconsäure, 2-Naphthalinsulfonsäure, Propionsäure, Salicylsäure, Bernsteinsäure, Weinsäure, p-Toluolsulfonsäure, Trimethylessigsäure und
dergleichen; oder Salze, gebildet, wenn ein saures Proton, das in
der Stammverbindung vorliegt, entweder durch ein Metallion, z. B.
ein Alkalimetallion, ein Erdalkalimetallion oder ein Aluminiumion,
ersetzt wird; oder mit einer organischen oder anorganischen Base koordiniert.
Akzeptable organische Basen umfassen Diethanolamin, Ethanolamin,
N-Methylglucamin, Triethanolamin, Tromethamin und dergleichen. Akzeptable
anorganische Basen umfassen Aluminiumhydroxid, Calciumhydroxid,
Kaliumhydroxid, Natriumcarbonat und Natriumhydroxid. Die bevorzugten
pharmazeutisch akzeptablen Salze sind die Salze, gebildet aus Essigsäure, Salzsäure, Schwefelsäure, Methansulfonsäure, Maleinsäure, Phosphorsäure, Weinsäure, Zitronensäure, Natrium,
Kalium, Calcium, Zink und Magnesium. Es ist zu verstehen, daß alle Verweise
auf pharmazeutisch akzeptable Salze Lösungsmitteladditionsformen
(Solvate) oder Kristallformen (polymorphe Formen), wie hierin definiert,
desselben Säureadditionssalzes
umfassen.
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Unter „Schutzgruppe" oder „schützender
Gruppe" ist die
Gruppe zu verstehen, die selektiv eine reaktive Stelle in einer
multifunktionellen Verbindung blockiert, so daß eine chemische Reaktion selektiv
an einer anderen ungeschützten
reaktiven Stelle in der Bedeutung, die konventionell in der Synthesechemie
damit verbunden ist, durchgeführt
werden kann. Bestimmte Verfahren dieser Erfindung befassen sich
mit Schutzgruppen zum Blockieren reaktiver Stickstoff- und/oder
Sauerstoffatome, die in den Reaktanten vorliegen. Beispielsweise
werden die Ausdrücke „Aminoschutzgruppe" und „Stickstoffschutzgruppe" hierin austauschbar
verwendet und beziehen sich auf die organischen Gruppen, die zum
Schutz des Stickstoffatoms gegen unerwünschte Reaktionen während der
Syntheseverfahren vorgesehen sind. Exemplarische Stickstoffschutzgruppen
umfassen, sind aber nicht beschränkt
auf Trifluoracetyl, Acetamido, Benzyl (Bn), Benzyloxycarbonyl (Carbobenzyloxy,
CBZ), p-Methoxybenzyloxycarbonyl, p-Nitrobenzyloxycarbonyl, tert-Butoxycarbonyl
(BOC) und dergleichen. Der Fachmann wird wissen, wie man eine Gruppe
hinsichtlich der leichten Entfernung und hinsichtlich der Fähigkeit,
den folgenden Reaktionen standzuhalten, auswählt.
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Unter „Solvaten" sind Lösungsmitteladditionsformen
zu verstehen, die entweder stöchiometrische oder
nicht stöchiometrische
Mengen an Lösungsmittel
enthalten. Einige Verbindungen weisen die Tendenz auf, ein festes
Molverhältnis
an Lösungsmittelmolekülen in dem
kristallinen festen Zustand einzufangen, wodurch ein Solvat gebildet
wird. Wenn das Lösungsmittel
Wasser ist, ist das gebildete Solvat ein Hydrat, wenn das Lösungsmittel
Alkohol ist, ist das gebildete Solvat ein Alkoholat. Hydrate werden
durch die Kombination eines oder mehrerer der Wassermoleküle mit einer
der Substanzen, in denen das Wasser seinen molekularen Zustand behält, wie
H2O, gebildet, wobei diese Kombination ein
oder mehrerer Hydrate bilden kann.
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Unter „Patient" sind Säuger und
Nicht-Säuger
zu verstehen. Säuger
bedeutet jedes Mitglied der Säugerklasse,
einschließlich,
aber nicht beschränkt
auf Menschen; nicht-menschliche Primaten, wie Schimpansen und andere
Affen und Affenarten; landwirtschaftliche Nutztiere, wie Rinder,
Pferde, Schafe, Ziegen und Schweine; Haustiere, wie Kaninchen, Hunde
und Katzen; Labortiere, einschließlich Nagetiere, wie Ratten, Mäuse und
Meerschweinchen; und dergleichen. Beispiele von Nicht-Säugern umfassen,
sind aber nicht beschränkt
auf Vögel
und dergleichen. Der Ausdruck „Patient" gibt kein spezielles
Alter oder Geschlecht an.
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Unter „therapeutisch
wirksamer Menge" ist
eine Menge einer Verbindung zu verstehen, die, wenn sie an einen
Patienten zur Behandlung eines Krankheitszustandes verabreicht wird,
aus reichend ist, um eine solche Behandlung für den Krankheitszustand zu
bewirken. Die „therapeutisch
wirksame Menge" wird
in Abhängigkeit
der Verbindung, dem zu behandelnden Krankheitszustandes, der Schwere
oder der behandelten Krankheit, dem Alter und der relativen Gesundheit
des Patienten, der Verabreichungsweise und -form, der Beurteilung
des behandelnden Mediziners oder Tierarztes und anderen Faktoren
variieren.
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Die
Ausdrücke „die oben
definierten" und „die hierin
definierten", wenn
sie sich auf eine Variable beziehen, umfassen durch Verweis die
breite Definition der Variable sowie bevorzugte, stärker bevorzugte
und am stärksten
bevorzugte Definitionen, wenn vorhanden.
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„Behandeln" oder „Behandlung" eines Krankheitszustandes
umfaßt:
- (i) Vorbeugen des Krankheitszustandes, d. h.
dafür sorgen,
daß sich
die klinischen Symptome des Krankheitszustandes bei einem Patienten,
der dem Krankheitszustand ausgesetzt oder empfänglich dafür sein kann, aber noch keine
Symptome des Krankheitszustandes spürt oder zeigt, nicht entwickeln,
- (ii) Inhibieren des Krankheitszustandes, d. h. Hemmen der Entwicklung
des Krankheitszustandes oder seiner klinischen Symptome, oder
- (iii) Lindern des Krankheitszustandes, d. h. Hervorrufen vorübergehender
oder permanenter Regression des Krankheitszustandes oder seiner
klinischen Symptome.
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Die
Ausdrücke „Behandeln", „Kontaktieren" und „Umsetzen" bedeuten, wenn sie
sich auf eine chemische Reaktion beziehen, das Zugeben oder Mischen
von zwei oder mehr Reagenzien unter entsprechenden Bedingungen zur
Herstellung des angegebenen und/oder des gewünschten Produktes. Es ist zu
verstehen, daß die
Reaktion, die das angegebene und/oder gewünschte Produkt erzeugt, nicht
notwendigerweise direkt aus der Kombination von zwei Reagenzien
resultiert, die anfangs zugegeben wurden, d. h. es kann ein oder mehrere
Zwischenprodukte geben, die in dem Gemisch hergestellt werden, was
schließlich
zur Bildung des angegebenen und/oder gewünschten Produktes führt.
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Im
allgemeinen basiert die Nomenklatur, die in dieser Anmeldung verwendet
wird, auf AUTONOM
TM V. 4.0, ein computerisiertes
System des Beilstein Institutes zur Erzeugung der systematischen
IUPAC-Nomenklatur. Aus Bequemlichkeit wird die IUPAC-Nummerierung
der Positionen der jeweiligen hierin beschriebenen Benzoxazinverbindungen
durch die Formel gezeigt:
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Die
hierin gezeigten chemischen Strukturen wurden unter Verwendung von
ISIS® V.
2.2 hergestellt. Jegliche offene Valenz an einem Kohlenstoff-, Stickstoff-
oder Sauerstoffatom an den chemischen Strukturen hierin gibt die
Gegenwart eines Wasserstoffs an.
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Die
Erfindung stellt Verbindungen der Formel (I):
oder ein pharmazeutisch akzeptables
Salze oder Solvat davon bereit,
worin:
m 0 bis 3 ist;
m bevorzugt 0 oder 1 ist;
X N oder CH ist; X bevorzugt N ist;
Y
-SO
2- oder -CH
2 ist;
Y bevorzugt -SO
2- ist;
jeder R
1 unabhängig
Halogen, C
1-C
12-Alkyl,
Halogen-C
1-C
12-alkyl,
C
1-C
12-Alkoxy, Cyano,
Hydroxy-C
1-C
12-alkyl, C
1-C
12-Alkoxy-C
1-C
12-alkyl, -SO
2R
a, -C(=O)-NR
bR
c, -SO
2-NR
bR
c, -SR
b,
-N(R
b)-C(=O)-R
c,
-C(=O)-R
b oder -N(R
b)-SO
2-R
a ist, worin
jeder
R
a unabhängig
C
1-C
12-Alkyl oder
Halogen-C
1-C
12-alkyl
ist, und
jeder von R
b und R
c unabhängig
Wasserstoff, C
1-C
12-Alkyl
oder Halogen-C
1-C
12-alkyl
ist,
R
2 Aryl oder Heteroaryl ist, gegebenenfalls
substituiert durch C
1-C
12-Alkyl,
Halogen, Halogen-C
1-C
12-alkyl, C
1-C
12-Alkoxy oder
Cyano;
jeder von R
3 und R
4 unabhängig C
1-C
12-Alkyl, Hydroxy-C
1-C
12-alkyl oder
C
1-C
12-Alkoxy-C
1-C
12-alkyl ist, oder R
3 und
R
4 zusammen mit dem Kohlenstoff, an den
sie gebunden sind, eine cyclische Gruppe mit 3 bis 6 Ringatomen
bilden können,
die gegebenenfalls ein Heteroatom, ausgewählt aus N, O und S, umfaßt; R
3 und R
4 bevorzugt
C
1-C
12-Alkyl sind;
und
jeder von R
5, R
6,
R
7, R
8 und R
9 unabhängig
Wasserstoff oder C
1-C
12-Alkyl
ist, oder R
9 und einer von R
5,
R
6, R
7 oder R
8 zusammen mit den Atomen, an die sie gebunden
sind, einen Heterocycloaminoring mit 5 bis 7 Ringatomen bilden.
-
Es
ist zu verstehen, daß der
Umfang dieser Erfindung nicht nur die verschiedenen Isomere, die
existieren können,
sondern ebenso die verschiedenen Gemische aus Isomeren, die gebildet
werden können,
umfaßt.
Außerdem
umfaßt
der Umfang der vorliegenden Erfindung ebenso Solvate und Salze von
Verbindungen der Formel I. Wo irgendeiner von R1,
R3, R4, R5, R6, R7,
R8 und R9 C1-C12-Alkyl ist,
ist er bevorzugt C1-C6-Alkyl und
stärker
bevorzugt C1-C4-Alkyl.
-
In
bestimmten Ausführungsformen
ist Y -SO2.
-
In
bestimmten Ausführungsformen
ist m 0 oder 1.
-
In
bestimmten Ausführungsformen
ist X N.
-
In
bestimmten Ausführungsformen
ist R1 Halogen, C1-C12-Alkyl, Halogen-C1-C12-alkyl, C1-C12-Alkoxy, Cyano, Hydroxy-C1-C12-alkyl oder C1-C12-Alkoxy-C1-C12-alkyl.
-
In
bestimmten Ausführungsformen
ist R2 Halogenphenyl.
-
In
bestimmten Ausführungsformen
ist Y -SO2, ist m 0 oder 1, ist X N, ist
R1 Halogen, C1-C12-Alkyl,
Halogen-C1-C12-alkyl,
C1-C12-Alkoxy, Cyano,
Hydroxy-C1-C12-alkyl
oder C1-C12-Alkoxy-C1-C12-alkyl und ist
R2 Halogenphenyl.
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In
bestimmten Ausführungsformen
ist R2 Aryl, bevorzugt gegebenenfalls substituiertes
Phenyl oder gegebenenfalls substituiertes Naphthyl. Stärker bevorzugt
ist R2 Phenyl, 2-Fluorphenyl, 2-Chlorphenyl,
3,4-Dichlorphenyl, 4-Chlorphenyl, 3-Chlorphenyl, 4-Methoxyphenyl,
3,5-Dichlorphenyl, 2,6-Dichlorphenyl, 2,4-Dichlorphenyl, 3-Methansulfonylaminophenyl, 2-Methansulfonylphenyl,
2-Carbamoylphenyl, 3-Methansulfonylphenyl, 4-Methansulfonylphenyl,
3-Fluorphenyl, Naphthyl, 2,4-Difluorphenyl, 2-Cyanophenyl, 2-Chlor-4-fluorphenyl,
2-Methyl-5-fluorphenyl oder 5-Chlornaphthyl. In speziellen Ausführungsformen
ist R2 Phenyl oder Halogen-substituiertes
Phenyl. Stärker
bevorzugt ist R2 Phenyl oder Halogenphenyl,
wie 2-Halogenphenyl, 3-Halogenphenyl oder 4-Halogenphenyl. In speziellen
Ausführungsformen
kann R2 2-Chlor-substituiertes Phenyl oder
2-Fluor-substituiertes Phenyl sein.
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In
bestimmten Ausführungsformen
sind R3 und R4 C1-C12-Alkyl. In noch
anderen Ausführungsformen können R3 und R4 zusammen
mit dem Kohlenstoff, an den sie gebunden sind, eine cyclische Gruppe
mit 3 bis 6 Ringatomen bilden, die gegebenenfalls ein Heteroatom,
ausgewählt
aus N, O und S, umfaßt.
In speziellen Ausführungsformen
sind R3 und R4 Methyl,
oder können
R3 und R4 zusammen
mit dem Kohlenstoff, an den sie gebunden sind, eine(n) Cyclobutylring
oder -gruppe bilden.
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In
bestimmten Ausführungsformen
weisen Verbindungen der Formel (I) spezieller die Formel II) auf:
worin:
n 0 bis 5 ist;
n bevorzugt 0 bis 2 ist,
jeder R
10 unabhängig C
1-C
12-Alkyl, Halogen,
Halogen-C
1-C
12-alkyl,
C
1-C
12-Alkoxy oder
Cyano ist; und
m, R
1, R
3,
R
4 und R
9 wie hierin
definiert sind.
-
In
bestimmten Ausführungsformen
der Verbindungen der Formel II ist n 0 oder 1.
-
In
bestimmten Ausführungsformen
der Verbindungen der Formel II ist R10 Halogen.
-
In
bestimmten Ausführungsformen
der Verbindungen der Formel II ist n 0 oder 1 und ist R10 Halogen.
-
Einige
der repräsentativen
Verbindungen der Formel I sind in nachstehender Tabelle 1 zusammen
mit Schmelzpunkt- oder Massenspektrummolekülionendaten gezeigt. Die Schmelzpunkte
sind für
die entsprechenden Hydrochloridsalze, wenn nicht anders angegeben.
-
-
-
-
-
-
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Ein
anderer Aspekt der vorliegenden Erfindung stellt eine Zusammensetzung
bereit, umfassend eine therapeutisch wirksame Menge einer Verbindung
der Formel (I) und einen pharmazeutisch akzeptablen Träger.
-
Noch
ein anderer Aspekt der vorliegenden Erfindung stellt ein Verfahren
zur Behandlung eines ZNS-Krankheitszustandes bei einem Patienten
bereit, umfassend die Verabreichung an den Patienten einer therapeutisch
wirksamen Menge einer Verbindung der Formel (I). Bevorzugt umfaßt der Krankheitszustand Psychosen,
Schizophrenie, manische Depressionen, neurologische Störungen,
Gedächtnisstörungen,
Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom, Parkinson-Krankheit, amyotrophe Lateralsklerose,
Alzheimer-Krankheit und Huntington-Krankheit.
-
Noch
ein anderer Aspekt der vorliegenden Erfindung stellt ein Verfahren
zur Behandlung einer Störung des
Magendarmtraktes bei einem Patienten bereit, umfassend die Verabreichung
einer therapeutisch wirksamen Menge einer Verbindung der Formel
(I) an den Patienten.
-
Ein
anderer Aspekt der vorliegenden Erfindung stellt ein Verfahren zur
Herstellung einer Verbindung der Formel (I) bereit.
-
In
einer Ausführungsform
können
spezielle Verbindungen der Formel I, hierin nachstehend als Verbindungen
der Formel i bezeichnet:
gemäß einem Verfahren hergestellt
werden, umfassend die Schritte:
- a) Umsetzen
einer Verbindung der Formel a mit einer Verbindung der
Formel b unter Erhalt einer Verbindung
der Formel c
- b) Durchführen
der Cyclisierung der Verbindung der Formel c zu einer Verbindung
der Formel d
- c) Reduzieren der Verbindung der Formel d zu einer Verbindung
der Formel e
- d) Umsetzen der Verbindung der Formel e mit einer Verbindung
der Formel f unter Erhalt einer Verbindung
der Formel g
- e) Umsetzen der Verbindung der Formel g mit einer Verbindung
der Formel h unter Erhalt der Verbindung
der Formel i,
worin R1, R3,
R4, R9, R10, m und n wie hierin zuvor definiert sind.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
können
spezielle Verbindungen der Formel I, hierin nachstehend als Verbindungen
der Formel m bezeichnet:
gemäß einem Verfahren hergestellt
werden, umfassend die Schritte:
- a) Umsetzen
einer Verbindung der Formel d mit einer Verbindung der
Formel j unter Erhalt einer Verbindung
der Formel k
- b) Reduzieren der Verbindung der Formel k zu einer Verbindung
der Formel l
- c) Umsetzen der Verbindung der Formel l mit einer Verbindung
der Formel h unter Erhalt der Verbindung
der Formel m,
worin R1, R3,
R4, R9, R10, m und n wie hierin zuvor definiert sind.
-
In
noch einer anderen Ausführungsform
können
spezielle Verbindungen der Formel I, hierin nachstehend als Verbindungen
der Formel q bezeichnet:
gemäß einem Verfahren hergestellt
werden, umfassend die Schritte:
- a) Umsetzen
einer Verbindung der Formel g mit einer Verbindung der
Formel n unter Erhalt einer Verbindung
der Formel o
- b) Dehydratisieren der Verbindung der Formel o zu einer Verbindung
der Formel p
- c) Dehydrieren der Verbindung der Formel p unter Erhalt der
Verbindung der Formel q, worin R1, R3, R4, R9, R10, m und n wie hierin zuvor definiert sind.
-
Die
nachstehend gezeigten und beschriebenen illustrativen synthetischen
Reaktionsschemen stellen diese Verfahren weiter dar.
-
Die
bei der Herstellung dieser Verbindungen verwendeten Ausgangsmaterialien
und Reagenzien sind entweder von kommerziellen Lieferanten, wie
Aldrich Chemical Co. erhältlich,
oder werden durch dem Fachmann bekannte Verfahren hergestellt, gemäß Verfahrensweisen,
dargestellt in den Dokumenten, wie Fieser and Fieser's Reagents for Organic
Synthesis; Wiley & Sons:
New York, 1991, Bände
1-15; Rodd's Chemistry of
Carbon Compounds, Elsevier Science Publishers, 1989, Bände 1-5
and Supplementals; und Organic Reactions, Wiley & Sons: New York, 1991, Bände 1-40.
Die folgenden synthetischen Reaktionsschemen sind für einige
Verfahren, durch die die Verbindungen der vorliegenden Erfindung
synthetisiert werden können,
nur illustrativ, und verschiedene Modifikationen für diese
synthetischen Reaktionsschemen können
gemacht werden und werden dem Fachmann vorgeschlagen, der sich auf
die in dieser Anmeldung enthaltene Offenbarung bezieht.
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Die
Ausgangsmaterialien und die Zwischenprodukte der synthetischen Reaktionsschemen
können, wenn
erwünscht,
unter Verwendung konventionellen Techniken isoliert und gereinigt
werden, einschließlich, aber
nicht beschränkt
auf Filtration, Destillation, Kristallisation, Chromatographie und
dergleichen. Diese Materialien können
unter Verwendung konventioneller Mittel, einschließlich physikalischer
Konstanten und Spektraldaten, charakterisiert werden.
-
Wenn
nichts gegenteiliges angegeben, werden die hierin beschriebenen
Reaktionen bevorzugt unter einer inerten Atmosphäre bei Atmosphärendruck
bei einer Reaktionstemperatur in dem Bereich von etwa –78°C bis etwa
150°C, stärker bevorzugt
von etwa 0°C
bis etwa 125°C
und am stärksten
bevorzugt und günstigerweise
bei etwa Raum-(oder Umgebungs-)-temperatur, z. B. etwa 20°C, durchgeführt.
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Das
nachstehende Schema A veranschaulicht ein synthetisches Verfahren,
das zur Herstellung spezieller Verbindungen der Formel (I), worin
R1, R3, R4, m und n wie hierin definiert sind, verwendbar
ist.
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SCHEMA A
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In
Schritt 1 von Schema A wird ein ortho-Aminophenol a durch die Umsetzung mit dem Säurehalogenid b N-alkyliert, wodurch eine
Benzamidverbindung c erhalten
wird. Diese Reaktion kann in einem trockenen polaren aprotischen
Lösungsmittel
bei verringerten Temperaturen in Gegenwart einer Aminbase durchgeführt werden.
Das Säurehalogenid b kann beispielsweise 2-Brom-2-methylpropionylbromid
(R3 und R4 werden
jeweils als Methyl bereitgestellt), 2-Brom-2-(2-hydroxyethyl)-butyroylbromid
(R3 und R4 werden
jeweils als 2-Hydroxyethyl bereitgestellt), 2-Brom-2-(2-methoxyethyl)-propionylbromid
(R3 wird als 2-Methoxyethyl bereitgestellt
und R4 als Methyl), 1-Brom-cyclobutancarbonylbromid
(R3 und R4 bilden
zusammen mit ihrem gemeinsamen Kohlenstoff einen Cyclobutylring)
und dergleichen umfassen. Die Bromgruppen an dem Säurehalogenid b können in vielen Fällen durch
Chlor oder andere Austrittsgruppen ersetzt sein.
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In
Schritt 2 unterliegt die Benzamidverbindung c einer Cyclisierung unter Bildung der
Benzoxazinonverbindung d. Diese
Cyclisierung kann durch Erhitzen der Benzamidverbindung c in Gegenwart einer milden Base wie Kaliumcarbonat
unter polaren aprotischen Lösungsmittelbedingungen
erreicht werden.
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Die
Benzoxazinonverbindung d von
Schritt 2 wird in Schritt 3 reduziert, wodurch das Benzoxazin e erhalten wird. Bei der Reduktion
von Schritt 4 können
beispielsweise Reduktions mittel wie Boran oder Borankomplexe, Natriumcyanoborhydrid,
Raney-Nickel/Hydrazin oder dergleichen verwendet werden.
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In
Schritt 4 wird das Benzoxazin e einer
Sulfonylierungsreaktion durch Behandlung mit dem Arylsulfonylhalogenid f unter Erhalt von Arylsulfonylbenzoxazin g unterzogen. Die Sulfonylierungsreaktion
von Schritt 4 kann leicht unter polaren aprotischen Lösungsmittelbedingungen
in Gegenwart einer Aminbase bewirkt werden. Es sollte angemerkt
werden, daß das
Arylsulfonylhalogenid f durch
Heteroarylsulfonylchloride wie Pyridinsulfonylchloride, Thiensulfonylchloride,
Furansulfonylchloride oder dergleichen ersetzt werden kann.
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In
Schritt 5 wird eine Aminierungsreaktion durchgeführt, wobei das Arylsulfonylbenzoxazin g mit der Piperazinverbindung h in Gegenwart eines Palladiumkatalysators
unter nichtpolaren Lösungsmittelbedingungen
behandelt wird, wodurch das Piperazinylarylsulfonylbenzoxazin i erhalten wird. Die Verbindung i ist eine Verbindung der
Formel (I) gemäß der Erfindung,
worin X N ist, Y -SO2- ist, R2 gegebenenfalls
substituiertes Phenyl ist und R5, R6, R7 und R8 Wasserstoff sind. Die Verbindung i ist spezieller eine oben
beschriebene Verbindung der Formel (II).
-
Bei
Fällen,
wo R9 Wasserstoff ist, können die BOC-Schützung oder
andere geeignete Schutzstrategien verwendet werden, um den entsprechenden
Ringstickstoff von Piperazin i zu
schützen,
und die Entschützung, um
dieses BOC oder eine andere Schutzgruppe zu entfernen, kann in Schritt
5 nach der Aminierungsreaktion durchgeführt werden.
-
Viele
Variationen an der obigen Verfahrensweise sind möglich und lassen selbst den
Fachmann bei Durchsicht dieser Offenbarung darauf schließen. Eine
solche Variation, die in Schema B gezeigt wird, kann verwendet werden,
um Verbindungen der Formel (I) bereitzustellen, wobei Y -CH2- anstelle von -SO2-
ist.
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SCHEMA B
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In
Schritt 1 von Schema B wird das Benzoxazinon d (hergestellt, wie oben in Schema A beschrieben) einer
N-Benzylierung durch Umsetzung mit dem Benzylbromid j unter Erhalt der N-Benzylbenzoxazinonverbindung k unterzogen. Die N-Benzylbenzoxazinonverbindung k kann dann in Schritt 2 reduziert
werden, wodurch das N-Benzylbenzoxazin l bereitgestellt
wird. Das N-Benzylbenzoxazin l kann
dann wiederum der Aminierung durch die Umsetzung mit dem Piperazin h (in Schema A gezeigt) unterzogen
werden, wodurch das Piperazinylbenzylbenzoxazin m bereitgestellt wird, welches eine Verbindung
der Formel (I) ist, worin X N ist, Y -CH2- ist,
R2 gegebenenfalls substituiertes Phenyl
ist und R5, R6,
R7 und R8 Wasserstoff
sind. Wo R9 Wasserstoff ist, kann eine geeignete
Schutz-/Entschützungs-Strategie
während
der Aminierungsreaktion verwendet werden, wie oben angegeben.
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Eine
andere Variation der Verfahrensweise von Schema A, gezeigt in Schema
C, kann verwendet werden, um Verbindungen der Formel (I) herzustellen,
worin X CH anstelle von N ist.
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SCHEMA C
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In
Schritt 1 von Schema C wird das Arylsulfonylbenzoxazin g (hergestellt, wie oben in Schritt 4 von Schema
A beschrieben) mit einem Alkyllithiumreagens, wie n-Butyllithium,
unter wasserfreien polaren aprotischen Bedingungen und Trockeneis/Aceton-Temperatur
behandelt, um ein lithiiertes Zwischenprodukt (nicht gezeigt) zu
erzeugen, wobei die Bromgruppe der Verbindung g durch Lithium ersetzt wird. Dieses lithiierte
Zwischenprodukt wird dann direkt in-situ mit dem heterocyclischen
Keton n umgesetzt, um eine
Alkylierung zu bewirken und das Heterocyclyl-substituierte Arylsulfonylbenzoxazin o bereitzustellen. Das heterocyclische
Keton n kann beispielsweise
ein Piperidon, wie gezeigt, oder alternativ ein Pyrrolidinon oder
Azepinon umfassen, wobei alle kommerziell erhältlich sind. Wo R9 Wasser stoff
ist, können
die Boc-Schützung
oder andere entfernbare Schutzstrategien verwendet werden, um den
exponierten Stickstoff des heterocyclischen Ketons n und den entsprechenden Stickstoff an
dem Heterocyclyl-substituierten Arylsulfonylbenzoxazin o zu schützen.
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In
Schritt 2 wird das Heterocyclyl-substituierte Arylsulfonylbenzoxazin o durch Behandlung mit einer milden
Säure dehydratisiert,
wodurch die Verbindung p erhalten
wird, wobei die Heterocyclylkomponente teilweise ungesättigt ist.
In bestimmten Ausführungsformen
kann diese Dehydratisierung spontan auftreten, was Schritt 2 nicht
notwendig macht.
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In
Schritt 3 wird die Verbindung p von
Schritt 3 hydriert, um die substituierte Benzoxazinverbindung bereitzustellen.
Diese Reaktion kann über
Hydrierung unter Verwendung eines Platin- oder Palladiumkatalysators
unter milden ethanolischen Bedingungen erreicht werden. Die Benzoxazinverbindung
ist eine Verbindung der Formel (I), worin X CH ist, Y -SO2- ist und R2 gegebenenfalls
substituiertes Phenyl ist.
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Die
Verfahrensweise von Schema C kann ebenso mit der N-Benzylbenzoxazinonverbindung k anstelle des Arylsulfonylbenzoxazins g verwendet werden, um Verbindungen
der Formel (I) zu erhalten, worin X CH ist, Y -CH2-
ist und R2 gegebenenfalls substituiertes
Phenol ist.
-
Ausführlichere
Einzelheiten zur Herstellung von Verbindungen der Formel I sind
in dem nachstehenden Beispielabschnitt beschrieben.
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Die
Verbindungen der Erfindung weisen Affinität für einen oder mehrere 5-Hydroxytryptaminrezeptoren,
einschließlich
5-HT1, 5-HT2, 5-HT3, 5-HT4, 5-HT5, 5-HT6 und/oder 5-HT7, auf. Die
Verbindungen weisen im allgemeinen selektive 5-HT6-Rezeptoraffinität auf und
sind als solche erwartungsgemäß bei der
Behandlung von bestimmten ZNS-Störungen
nützlich,
wie Parkinson-Krankheit, Huntington-Krankheit, Angst, Depression,
manische Depression, Psychosen, Epilepsie, obsessiv-kompulsive Störungen,
Gemütskrankheiten,
Migräne,
Alzheimer-Krankheit (Steigerung des Wahrnehmungsvermögens), Schlafstörungen,
Ernährungsstörungen,
wie Appetitlosigkeit, Bulimie und Fettleibigkeit, Panikattacken,
Akathisie, Aufmerksamkeits- und Hyperaktivitätsstörung (ADHD), Aufmerksamkeitsschwäche (ADD),
Entzug nach Drogenmißbrauch,
wie Kokain, Ethanol, Nikotin und Benzodiazepine, Schizophrenie und
ebenso Störungen,
die mit Wirbelsäulentrauma
und/oder Kopfverletzungen, wie Hydrozephalus, verbunden sind. Es
wird ebenso erwartet, daß diese
Verbindungen bei der Behandlung von bestimmten Magen-Darm-Störungen (GI-Störungen),
wie funktionellem Darmsyndrom, verwendet werden.
-
Die
Pharmakologie der Verbindungen dieser Erfindung wurde durch in der
Technik anerkannte Verfahren bestimmt. Die In-vitro-Techniken zur
Bestimmung der Affinitäten
von Testverbindungen an den 5-HT6-Rezeptor in Radioligandenbindungs-
und funktionellen Assays sind in Beispiel 4 beschrieben.
-
Die
vorliegende Erfindung umfaßt
pharmazeutische Zusammensetzungen, umfassend mindestens eine Verbindung
der vorliegenden Erfindung oder ein einzelnes Isomer, racemisches
oder nicht-racemisches Gemisch aus Isomeren oder ein pharmazeutisch
akzeptables Salz oder Solvat davon, zusammen mit mindestens einem
pharmazeutisch akzeptablen Träger
und gegebenenfalls anderen therapeutischen und/oder prophylaktischen
Inhaltsstoffen.
-
Im
allgemeinen werden die Verbindungen der vorliegenden Erfindung in
einer therapeutisch wirksamen Menge durch jeder der akzeptierten
Verabreichungsweisen für
Mittel, die ähnlichem
Nutzen dienen, verabreicht. Geeignete Dosen betragen typischerweise
1 bis 500 mg täglich,
bevorzugt 1 bis 100 mg täglich
und am stärksten
bevorzugt 1 bis 30 mg täglich,
in Abhängigkeit
von zahlreichen Faktoren, wie der Schwere der zu behandelnden Krankheit,
dem Alter und der relativen Gesundheit des Patienten, der Wirksamkeit
der verwendeten Verbindung, der Verabreichungsweise und -form, der
Indikation, gegen die die Verabreichung gerichtet ist, und den Präferenzen
und Erfahrungen des involvierten behandelnden Arztes. Ein Fachmann
zur Behandlung solcher Krankheiten wird ohne unnötige Experimente und im Vertrauen
auf sein persönliches
Wissen und der Offenbarung dieser Anmeldung fähig sein, eine therapeutisch
wirksame Menge der Verbindungen der vorliegenden Erfindung für eine gegebene
Krankheit zu ermitteln.
-
Im
allgemeinen werden Verbindungen der vorliegenden Erfindung als pharmazeutische
Formulierungen verabreicht, einschließlich denen, die zur oralen
(einschließlich
bukkalen und sublingualen), rektalen, nasalen, topischen, pulmonalen,
vaginalen oder parenteralen (einschließlich intramuskulären, intraarteriellen,
intrathekalen, subkutanen und intravenösen) Verabreichung geeignet
sind, oder in einer Form, die zur Verabreichung durch Inhalation
oder Insufflation geeignet ist. Die bevorzugte Verabreichungsweise
ist im allgemeinen oral unter Verwendung eines täglichen Dosierungsregimes,
das gemäß dem Grad
der Krankheit eingestellt werden kann.
-
Eine
Verbindung oder Verbindungen der vorliegenden Erfindung kann/können zusammen
mit einem oder mehreren herkömmlichen
Hilfsmitteln, Trägern
oder Verdünnungsmitteln
in die Form von pharmazeutischen Zusammensetzungen und Einheitsdosierungen
gebracht werden. Die pharmazeutischen Zusammensetzungen und Einheitsdosierungsformen
können
aus konventionellen Inhaltsstoffen in konventionellen Anteilen mit
oder ohne zusätzliche
aktive Verbindungen oder Grundbestandteile bestehen, und die Einheitsdosierungsformen
können
jede geeignete wirksame Menge des Wirkstoffes entsprechend der beabsichtigten
täglichen
Dosis, die eingesetzt werden soll, enthalten. Die pharmazeutischen
Zusammensetzungen können
als Feststoffe, wie Tabletten oder gefüllte Kapseln, Halbfeststoffe,
Pulver, Formulierungen mit anhaltender Freisetzung, oder Flüssigkeiten,
wie Lösungen,
Suspensionen, Emulsionen, Elixiere oder gefüllte Kapseln zur oralen Verwendung;
oder in Form von Zäpfchen
zur rektalen oder vaginalen Verabreichung; oder in Form von sterilen injizierbaren
Lösungen
zur parenteralen Verwendung eingesetzt werden. Formulierungen, enthaltend
etwa ein (1) Milligramm Wirkstoff oder weitgehend etwa 0,01 bis
etwa einhundert (100) Milligramm pro Tablette sind folglich geeignete
repräsentative
Einheitsdosierungsformen.
-
Die
Verbindungen der vorliegenden Erfindung können in einer breiten Vielzahl
von oralen Verabreichungsdosierungsformen formuliert werden. Die
pharmazeutischen Zusammensetzungen und Dosierungsformen können eine
Verbindung oder Verbindungen der vorliegenden Erfindung oder pharmazeutisch
akzeptable Salze davon als Wirkstoff umfassen. Die pharmazeutisch
akzeptablen Träger
können
entweder fest oder flüssig
sein. Feste Präparate
umfassen Pulver, Tabletten, Pillen, Kapseln, Cachets, Zäpfchen und
dispergierbare Körnchen.
Ein fester Träger
kann eine oder mehrere Substanzen sein, die ebenso als Verdünnungsmittel,
Aromastoffe, Lösungsvermittler,
Schmiermittel, Suspendiermittel, Bindemittel, Konservierungsmittel,
Tablettenlösungsvermittler
oder ein Einkapselungsmaterial fungieren. In Pulvern ist der Träger im allgemeinen
ein fein zerteilter Feststoff, der ein Gemisch mit dem fein zerteilten
Wirkstoff ist. In Tabletten wird der Wirkstoff im allgemeinen mit
dem Träger
mit der notwendigen Bindungskapazität in geeigneten Anteilen gemischt
und in der gewünschten Form
und Größe verdichtet.
Die Pulver und Tabletten enthalten bevorzugt etwa ein (1) bis etwa siebzig
(70) Prozent der aktiven Verbindung. Geeignete Träger umfassen,
sind aber nicht beschränkt
auf Magnesiumcarbonat, Magnesiumstearat, Talk, Zucker, Laktose,
Pektin, Dextrin, Stärke,
Gelatine, Tragant, Methylcellulose, Natriumcarboxymethylcellulose,
ein niedrigschmelzendes Wachs, Kakaobutter und dergleichen. Der
Ausdruck „Präparat" soll die Formulierung
des Wirkstoffes mit Einkapselungsmaterial als Träger umfassen, was eine Kapsel,
in der der Wirkstoff mit oder ohne Träger von einem Träger, der
damit in Verbindung steht, umgeben ist, bereitstellt. Ebenso sind
Cachets und Pastillen einbezogen. Tabletten, Pulver, Kapseln, Pillen,
Cachets und Pastillen können
als feste Formen zur oralen Verabreichung geeignet sein.
-
Andere
zur oralen Verabreichung geeignete Formen umfassen flüssige Präparate,
einschließlich Emulsionen,
Sirups, Elixiere, wässerige
Lösungen,
wässerige
Suspensionen oder feste Präparate,
die kurz vor der Verwendung in flüssige Präparate umgewandelt werden sollen.
Emulsionen können
in Lösungen,
beispielsweise in wässerigen
Propylenglycollösungen,
hergestellt werden oder können
Emulgatoren, wie beispielsweise Lecithin, Sorbitanmonooleat oder
Akazie, enthalten. Wässerige
Lösungen
können
durch Auflösen des
Wirkstoffes in Wasser und Zugeben geeigneter Farbmittel, Aromastoffe,
Stabilisatoren und Verdickungsmittel hergestellt werden: Wässerige
Suspensionen können
durch Dispergieren des fein zerteilten Wirkstoffes in Wasser mit
viskosem Material, wie natürlichen
oder synthetischen Gummis, Harzen, Methylcellulose, Natriumcarboxymethylcellulose
und anderen allgemein bekannten Suspendiermitteln, hergestellt werden.
Feste Präparate
umfassen Lösungen,
Suspensionen und Emulsionen und können zusätzlich zu dem Wirkstoff Farbmittel,
Aromastoffe, Stabilisatoren, Puffer, künstliche und natürliche Süßungsmittel,
Dispergiermittel, Verdickungsmittel, Löslichmacher und dergleichen
enthalten.
-
Die
Verbindungen der vorliegenden Erfindung können zur parenteralen Verabreichung
(z. B. durch Injektion, beispielsweise Bolusinjektion oder Dauerinfusion)
formuliert werden und können
in Einheitsdosierungsform in Ampullen, vorgefüllten Spritzen, kleinen Infusionen
oder Mehrfachdosierungsbehältern
mit zusätzlichem
Konservierungsmittel vorliegen. Die Zusammensetzungen können solche
Formen annehmen, wie Suspensionen, Lösungen oder Emulsionen in öligen oder
wässerigen
Vehikeln, beispielsweise Lösungen
in wässerigem
Polyethylenglycol. Beispiele von öligen oder nicht wässerigen
Trägern,
Verdünnungsmitteln, Lösungsmitteln
oder Vehikeln umfassen Propylenglycol, Polyethylenglycol, pflanzliche Öle (z. B.
Olivenöl)
und injizierbare organische Ester (z. B. Ethyloleat), und können Formulierungsmittel,
wie Konservierungs-, Benetzungs-, Emulgierungs- oder Suspendier-,
Stabilisier- und/oder
Dispergiermittel enthalten. Alternativ kann der Wirkstoff in Pulverform
vorliegen, erhalten durch aseptische Isolierung von sterilem Feststoff
oder durch Lyophilisierung aus Lösung
zur Konstitution vor der Verwendung mit einem geeigneten Vehikel,
z. B. sterilem, pyrogenfreiem Wasser.
-
Die
Verbindungen der vorliegenden Erfindung können zur topischen Verabreichung
an die Epidermis als Salben, Cremes oder Lotionen oder als ein transdermales
Pflaster formuliert werden. Salben und Cremes können beispielsweise mit einer
wässerigen
oder öligen
Grundlage unter Zugabe von geeigneten Verdickungs- und/oder Geliermitteln
formuliert werden. Lotionen können
mit einer wässerigen
oder öligen
Grundlage formuliert werden, und werden im allgemeinen ebenso ein
oder mehrere Emulgatoren, Stabilisatoren, Dispergiermittel, Suspendiermittel,
Verdickungsmittel oder Farbmittel enthalten. Formulierungen, die
zur topischen Verabreichung in den Mund geeignet sind, umfassen
Pastillen, umfassend Wirkstoffe in einer aromatisierten Grundlage,
normalerweise Saccharose und Akazie oder Tragant; Pastillen, umfassend
den Wirkstoff in einer inerten Grundlage, wie Gelatine und Glycerin
oder Saccharose und Akazie; und Mundwässer, umfassend den Wirkstoff
in einem geeigneten flüssigen
Träger.
-
Die
Verbindungen der vorliegenden Erfindung können zur Verabreichung als
Zäpfchen
formuliert werden. Ein niedrigschmelzendes Wachs, wie ein Gemisch
aus Fettsäureglyceriden
oder Kakaobutter, wird zunächst
geschmolzen und der Wirkstoff wird beispielsweise durch Rühren homogen
dispergiert. Das geschmolzene homogene Gemisch wird dann in Formen
geeigneter Größe gegossen,
kann abkühlen
und sich verfestigen.
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Die
Verbindungen der vorliegenden Erfindung können zur vaginalen Verabreichung
formuliert werden. Pessare, Tampons, Cremes, Gele, Pasten, Seifen
oder Sprays enthalten zusätzlich
zu dem Wirkstoff die Träger,
die in der Technik dafür
bekannt sind, daß sie
geeignet sind.
-
Die
Verbindungen der vorliegenden Erfindung können zur nasalen Verabreichung
formuliert werden. Die Lösungen
oder Suspensionen werden direkt in die Nasenhöhle durch konventionelle Mittel,
beispielsweise mit einem Tropfer, einer Pipette oder einem Spray
aufgetragen. Die Formulierungen können in einer Einzel- oder
Mehrfachdosierungsform bereitgestellt werden. In dem letzteren Fall
eines Tropfers oder einer Pipette kann diese durch den Patienten
erreicht werden, der sich eine entsprechende, vorbestimmte Menge
der Lösung
oder Suspension verabreicht. In dem Fall eines Sprays kann dies
beispielsweise durch eine Dosier-Zerstäuber-Spraypumpe
erreicht werden.
-
Die
Verbindungen der vorliegenden Erfindung können zur Aerosolverabreichung,
insbesondere in die Atemwege und einschließlich intranasalen Verabreichung
formuliert werden. Die Verbindung wird im allgemeinen eine kleine
Teilchengröße aufweisen,
beispielsweise in der Größenordnung
von fünf
(5) Mikrometern oder weniger. Eine solche Teilchengröße kann
durch in der Technik bekannte Mittel erhalten werden, beispielsweise durch
Mikroionisierung. Der Wirkstoff wird in einer unter Druck gesetzten
Packung mit einem geeigneten Treibmittel wie einem Chlorfluorkohlenstoff
(CFC), beispielsweise Dichlordifluormethan, Trichlorfluormethan
oder Dichlortetrafluorethan oder Kohlendioxid oder einem anderen
geeigneten Gas bereitgestellt. Das Aerosol kann günstigerweise
ebenso ein oberflächenaktives
Mittel wie Lecithin enthalten. Die Dosis an Arzneimittel kann durch
ein Dosierventil kontrolliert werden. Alternativ können die
Wirkstoffe in Form eines trockenen Pulvers, beispielsweise eines
Pulvergemisches der Verbindung in einer geeigneten Pulvergrundlage
wie Lactose, Stärke,
Stärkederivaten
wie Hydroxypropylmethylcellulose und Polyvinylpyrrolidin (PVP) bereitgestellt
werden. Der Pulverträger
wird ein Gel in der Nasenhöhle
bilden. Die Pulverzusammensetzung kann in Einheitsdosierungsform
beispielsweise in Kapseln oder Patronen aus z. B. Gelatine oder
Blisterpackungen, aus denen das Pulver mittels eines Inhalators
verabreicht wird, vorliegen.
-
Wenn
erwünscht,
können
Formulierungen mit enterischen Beschichtungen hergestellt werden,
die zur Verabreichung des Wirkstoffes mit anhaltender oder kontrollierter
Freisetzung angepaßt
sind. Beispielsweise können
die Verbindungen der vorliegenden Erfindung in transdermalen oder
subkutanen Arzneimittelabgabevorrichtungen formuliert werden. Diese
Abgabesysteme sind vorteilhaft, wenn die anhaltende Freisetzung
der Verbindung notwendig ist, und wenn die Patientenzusammenarbeit
mit einem Behandlungsregime entscheidend ist. Ver bindungen in transdermalen
Abgabesystemen sind häufig
an einen hauthaftenden festen Träger gebunden.
Die Verbindung von Interesse kann ebenso mit einem Penetrationsenhancer,
z. B. Azone (1-Dodecylazacycloheptan-2-on) kombiniert werden. Abgabesysteme
mit anhaltender Freisetzung werden subkutan in die subdermale Schicht
durch Chirurgie oder Injektion eingeführt. Die subdermalen Implantate
kapseln die Verbindung in eine lipidlösliche Membran, z. B. Silikongummi,
oder ein biologisch abbaubares Polymer, z. B. Polymilchsäure, ein.
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Die
pharmazeutischen Präparate
liegen bevorzugt in Einheitsdosierungsformen vor. In dieser Form wird
das Präparat
in Einheitsdosen unterteilt, die entsprechende Mengen des Wirkstoffes
enthalten. Die Einheitsdosierungsform kann ein verpacktes Präparat sein,
wobei die Packung diskrete Mengen an Präparat enthält, wie verpackte Tabletten,
Kapseln und Pulver in Phiolen oder Ampullen. Ebenso kann die Einheitsdosierungsform
eine Kapsel, Tablette, ein Cachet oder eine Pastille selbst sein,
oder kann die entsprechende Anzahl jeder dieser in verpackter Form
sein.
-
Andere
geeignete pharmazeutische Träger
und ihrer Formulierungen sind in Remington: The Science and Practice
of Pharmacy 1995, herausgegeben von E. W. Martin, Mack Publishing
Company, 19. Auflage, Easton, Pennsylvania beschrieben. Repräsentative
pharmazeutische Formulierungen, enthaltend eine Verbindung der vorliegenden
Erfindung, sind in den Beispielen 6 bis 12 beschrieben.
-
BEISPIELE
-
Die
folgenden Herstellungen und Beispiele werden angegeben, um dem Fachmann
die Praxis der vorliegenden Erfindung deutlicher verständlich zu
machen. Sie sollten nicht als Einschränkung des Umfangs der Erfindung,
sondern lediglich als illustrativ und repräsentativ dafür betrachtet
werden.
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Beispiel 1
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4-(2-Fluor-benzolsulfonyl)-2,2-dimethyl-8-piperazin-1-yl-3,4-dihydro-2H-benzo[1,4]oxazin
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Dieses
Beispiel veranschaulicht ein Verfahren zur Herstellung von Verbindungen
der Formel (I) unter Verwendung des Syntheseverfahrens des nachstehenden
Schemas D.
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SCHEMA D
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Schritt
1 2-Brom-N-(3-brom-2-hydroxy-phenyl)-2-methyl-propionamid
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Pyridin
(1,8 ml, 22,3 mmol) wurde zu einer Lösung aus 2-Amino-6-brom-phenol
(4,198 g, 22,3 mmol) in trockenem CH2Cl2 (200 ml) zugegeben. Das Gemisch wurde in
Eis gekühlt,
und dann wurde eine Lösung aus
2-Brom-2-methyl-propionylbromid (2,8 ml, 22,6 mmol) langsam zugegeben.
Das Gemisch wurde bei Raumtemperatur für eine Stunde gerührt und
in CH2Cl2 und Wasser
gegossen. Die organische Schicht wurde mit Wasser gewaschen, getrocknet
und im Vakuum konzentriert, wodurch rohes 2-Brom-N-(3-brom-2-hydroxy phenyl)-2-methyl-propionamid
erhalten wurde, das direkt ohne weitere Reinigung in Schritt 2 verwendet
wurde.
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Schritt
2 8-Brom-2,2-dimethyl-4H-benzo[1,4]oxazin-3-on
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Das
2-Brom-N-(3-brom-2-hydroxy-phenyl)-2-methyl-propionamid von Schritt
1 wurde in DMF (200 ml) gelöst;
und die DMF-Lösung
wurde zu K2CO3 (6,3
g, 45,58 mmol) zugegeben. Das Gemisch wurde über Nacht bei 150°C erhitzt,
dann abgekühlt
und in ein Gemisch aus Wasser/Ethylacetat gegossen. Die organische
Fraktion wurde mit Salzlösung
gewaschen. Nach dem Trocknen über
MgSO4 wurde die organische Fraktion im Vakuum
konzentriert, und der resultierende braune Rest wurde durch Flashchromatographie
gereinigt, wodurch 8-Brom-2,2-dimethyl-4H-benzol[1,4]oxazin-3-on
als weißer
Feststoff (84,6 %) erhalten wurde. MS: (M-H)- 256.
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Schritt
3 8-Brom-2,2-dimethyl-3,4-dihydro-2H-benzo[1,4]oxazin
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8-Brom-2,2-dimethyl-4H-benzo[1,4]oxazin-3-on
aus Schritt 2 (768,30 mg, 3,0 mmol) wurde in trockenem Tetrahydrofuran
(THF) gelöst,
und die Lösung
wurde unter Rückfluß erhitzt.
0,3 ml 10M Borandimethylsulfid (BH3·DMS) in THF wurden tropfenweise
zu dem Reaktionsgemisch zugegeben, und die Reaktion wurde für 1 Stunde
unter Rückflußerhitzung
gehalten. Eine Lösung
aus 10%iger ethanolischer HCl wurde dann tropfenweise zu dem Reaktionsgemisch
zugegeben, bis ein weißer
Niederschlag auftrat, wonach das Refluxieren für 10 Minuten fortgesetzt wurde.
Das Reaktionsgemisch wurde abgekühlt
und der Niederschlag durch Filtration entfernt, mit Ether gewaschen
und luftgetrocknet, wodurch 770 mg 8-Brom- 2,2-dimethyl-3,4-dihydro-2H-benzo[1,4]oxazinhydrochlorid
(92 %) als weißer
Feststoff erhalten wurden. MS: (M+H) 280.
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Schritt
4 8-Brom-4-2-fluor-benzolsulfonyl)-2,2-dimethyl-3,4-dihydro-2H-benzo[1,4]oxazin
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8-Brom-2,2-dimethyl-3,4-dihydro-2H-benzo[1,4]oxazinhydrochlorid
(518 mg, 2,14 mmol) wurde in 5 ml Methylenchlorid gelöst, zu dem
dann Pyridin (253,85 g, 3,21 mmol) zugegeben wurde. Das Reaktionsgemisch wurde
bei Raumtemperatur gerührt,
und 2-Fluorbenzolsulfonylchlorid (416,37 mg, 2,14 mmol) wurde tropfenweise
zu dem Reaktionsgemisch zugegeben, wonach das Rühren bei Raumtemperatur für 2 Stunden
fortgesetzt wurde. Das Reaktionsgemisch wurde dann unter Rückfluß für 1 Stunde
erhitzt und auf Raumtemperatur abgekühlt. Das Reaktionsgemisch wurde
mit 5 ml Methylenchlorid verdünnt,
und 10%ige wässerige
HCl wurde zugegeben. Die organische Schicht wurde abgetrennt, mit
Wasser, dann gesättigtem
NaHCO3 gewaschen und getrocknet (Na2SO4). Das Lösungsmittel
wurde unter reduziertem Druck entfernt und der Rest durch Flashchromatographie
(EtOAc in Hexan, 5 % bis 20 %) gereinigt, wodurch 610 g (71,3 %)
8-Brom-4-(2-fluor-benzolsulfonyl)-2,2-dimethyl-3,4-dihydro-2H-benzo[1,4]oxazin
als Öl
erhalten wurden, das sich beim Stehenlassen verfestigte. Smp.: 108,0-110,1°C. MS: (M+H)
401.
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Schritt
5 4-[4-(2-Fluor-benzolsulfonyl)-2,2-dimethyl-3,4-dihydro-2H-benzo[1,4]oxazin-8-yl]
piperazin-1-carbonsäure-tert-butylester
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Eine
Lösung
aus 8-Brom-4-(2-fluor-benzolsulfonyl)-2,2-dimethvl-3,4-dihydro-2H-benzo[1,4]oxazin (450
mg, 1,124 mmol) und 1-Boc-piperazin (209,4 mg, 1,124 mmol) in 5
ml Toluol wurde zu einem warmen entgasten Gemisch aus Pd2(dba)3 (Tris(dibenzylidenaceton)dipalladium(0),
20,59 mg, 0,022 mmol), BINAP (2,2'-Bis(diphenylphosphino)-1,1'-binaphthyl, 35,0
mg, 0,056 mmol) und NaOt-Bu (151,26 mg, 1,57 mmol) in 5 ml Toluol
zugegeben. Unter Rühren
wurde die Lösung
bei 90°C
für 2 Stunden
erhitzt und konnte sich dann auf Raumtemperatur abkühlen. Ethylacetat
wurde zu der Reaktion zugegeben, die dann durch Celite filtriert
wurde. Das Filtrat wurde mit Wasser (2 × 15 ml), Salzlösung (1 × 15 ml)
gewaschen und über
MgSO4 getrocknet, wonach die organische
Fraktion im Vakuum konzentriert wurde. Der resultierende Rest wurde
durch Flashchromatographie (15 %-30 % Ethylacetat/Hexan) gereinigt,
wodurch 470 mg (0,93 mmol) 4-[4-(2-Fluor-benzolsulfonyl)-2,2-dimethyl-3,4-dihydro-2H-benzo[1,4]oxazin-8-yl]-piperazin-1-carbonsäure-tert-butylester
erhalten wurden. MS: (M+H) 506.
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Schritt
6 4-(2-Fluor-benzolsulfonyl)-2,2-dimethyl-8-piperazin-1-yl-3,4-dihydro-2H-benzo[1,4]oxazin
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4-[4-(2-Fluor-benzolsulfonyl)-2,2-dimethyl-3,4-dihydro-2H-benzo[1,4]oxazin-8-yl]piperazin-1-carbonsäure-tert-butylester
(470 mg, 0,93 mmol) wurde in 3 ml Ethanol gelöst. Zu dieser Lösung wurde
1 ml 10%ige ethanolische Salzsäuresäurelösung zugegeben.
Das Gemisch wurde bei 100°C
(Dampfbad) für
15 Minuten erhitzt und dann auf Raumtemperatur abgekühlt, wobei
sich ein weißer
kristalliner Feststoff bildete. Der Feststoff wurde durch Filtration
gesammelt und bei 70°C
unter Vakuum getrocknet, wodurch 160 mg 4-(2-Fluorbenzolsulfonyl)-2,2-dimethyl-8-piperazin-1-yl-3,4-dihydro-2H-benzo[1,4]oxazin
als Hydrochloridsalz erhalten wurden. Smp.: 222,9-227,1°C. MS: (M+H)
479.
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Die
Lösung
konnte sich auf Raumtemperatur abkühlen, und 0,115 g 4-Benzyl-8-piperazin-1-yl-4H-benzo[1,4]oxazin-3-onhydrochloridsalz
wurden als helles gelbes Pulver nach der Filtration und Trocknung
in einem Vakuumofen gesammelt. MS: 324 (M+H)+,
Smp. = 235,9-236,2°C.
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Mehrere
weitere Verbindungen wurden unter Verwendung des obigen Verfahrens
durch Ersetzen von 2-Fluorbenzolsulfonylchlorid in Schritt 4 durch
die geeigneten substituierten Benzolsulfonylchloride oder Pyridinsulfonylchlorid
und/oder Ersetzen von 2-Brom-2-methylpropionylbromid in Schritt
2 durch 1-Brom-cyclobutancarbonylbromid hergestellt. Diese Verbindungen
werden in der nachstehenden Tabelle 1 gezeigt.
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Beispiel 5
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Dieses
Beispiel veranschaulicht In-vitro-Radioligandenbindungsstudien der
Verbindung der Formel (I).
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Die
Bindungsaktivität
von Verbindungen dieser Erfindung in vitro wurde folgendermaßen bestimmt. Doppelte
Bestimmungen der Ligandenaffinität
werden durch Konkurrenz für
die Bindung von [3H]LSD in Zellmembranen
durchgeführt,
die aus HEK293-Zellen stammen, welche rekombinanten menschlichen
5-HT6-Rezeptor stabil exprimieren. Diese Zellinie wurde durch das
Verfahren, das von Monsma et al., Molecular Pharmacology, Bd. 43,
S. 320-327 (1993)
beschrieben ist, hergestellt.
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Alle
Bestimmungen wurden in Assaypuffer, der 50 mM Tris-HCl, 10 mM MgSO4, 0,5 mM EDTA, 1 mM Ascorbinsäure, pH
7,4 bei 37°C
enthält,
in einem Reaktionsvolumen von 250 μl durchgeführt. Assayröhrchen, enthaltend [3H]LSD (5 nM), Konkurrenzligand und Membran,
wurden in einem Schüttelwasserbad
für 60
min bei 37°C
inkubiert, auf Packard-GF-B-Platten
(vorgetränkt
mit 0,3 % PEI) unter Verwendung eines Packard-96-Loch-Zellharvesters filtriert
und dreimal in eiskalter 50-mM-Tris-HCl gewaschen. Gebundenes [3H]LSD wurde als radioaktive Zählungen
pro Minute unter Verwendung von Packard Top-Count bestimmt.
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Die
Verdrängung
von [
3H]LSD von den Bindungsstellen wurde
durch Anpassen der Konzentrations-Bindungs-Daten an eine 4-Parameter-logistische-Gleichung
quantitativ bestimmt:
worin Hill der Hill-Anstieg
ist, [Ligand] die Konzentration des konkurrierenden Radioliganden
ist und IC
50 die Konzentration des Radioliganden
ist, die die halbmaximale spezifische Bindung des Radioliganden
erzeugt. Das spezifische Bindungsfenster ist die Differenz zwischen
Bmax und den Basisparametern.
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Unter
Verwendung der Verfahrensweisen von Beispiel 5 wurden die Verbindungen
der Formel (I) getestet und als 5-HT6-Antagonisten ermittelt. Überraschenderweise
zeigen Verbindungen der Formel (I), worin R
3 und
R
4 Methyl sind oder worin R
3 und
R
4 zusammen eine Cyclobutylgruppe bilden,
5-HT6-Affinität
von etwa einem halben log oder mehr, besser als die entsprechenden
Verbindungen, worin R
3 und R
4 Wasserstoff
sind. Dieses unerwartete Ergebnis wird vollständig durch die pKi-Werte, die
in Tabelle 2 gezeigt sind, dargestellt.
Verbindung | R3, R4 | pKi |
4-(2-Fluor-benzolsulfonyl)-2,2-dimethyl-8-piperazin-1-yl-3,4-dihydro-2H-benzo[1,4]oxazin | R3, R4 = Methyl | 9,68 |
4-(2-Fluor-benzolsulfonyl)-8-piperazin-1-yl-3,4-dihydro-2H-benzo[1,4]oxazin | R3, R4 = Wasserstoff | 8,90 |
4-(3-Fluor-benzolsulfonyl)-2,2,6-trimethyl-8-piperazin-1-yl-3,4-dihydro-2H-benzo[1,4]oxazin | R3, R4 = Methyl | 9,39 |
4-(3-Fluor-benzolsulfonyl)-6-methyl-8-piperazin-1-yl-3,4-dihydro-2H-benzo[1,4]oxazin | R3, R4 = Wasserstoff | 8,70 |
6-Fluor-4-(2-fluor-benzolsulfonyl)-2,2-dimethyl-8-piperazin-1-yl-3,4-dihydro-2H-benzo[1,4]oxazin | R3, R4 = Methyl | 9,68 |
6-Fluor-4-(2-fluor-benzolsulfonyl)-8-piperazin-1-yl-3,4-dihydro-2H-benzo[1,4]oxazin | R3, R4 = Wasserstoff | 9,14 |
4-(3-Fluor-benzolsulfonyl)-2,2-spiro-cyclobutan-8-piperazin-1-yl-3,4-dihydro-2H-benzo[1,4]oxazin | R3, R4 bilden Cyclobutyl | 8,93 |
4-(3-Fluor-benzolsulfonyl)-8-piperazin-1-yl-3,4-dihydro-2H-benzo[1,4]oxazin | R3, R4 = Wasserstoff | 7,95 |
4-(3-Chlor-benzolsulfonyl)-2,2-spiro-cyclobutan-8-piperazin-1-yl-3,4-dihydro-2H-benzo[1,4]oxazin | R3, R4 bilden Cyclobutyl | 9,30 |
4-(2-Chlor-benzolsulfonyl)-8-piperazin-1-yl-3,4-dihydro-2H-benzo[1,4]oxazin | R3, R4 = Wasserstoff | 8,67 |
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Beispiel 6
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Die
wahrnehmungssteigernden Eigenschaften der Verbindungen der Erfindung
können
in einem Wahrnehmungstiermodell überprüft werden:
das Modell der Objekterkennungsaufgabe. 4 Monate alte männliche
Wistar-Ratten (Charles River, Niederlande) wurden verwendet. Verbindungen
wurden täglich
hergestellt und in physiologischer Salzlösung gelöst und bei drei Dosen getestet.
Die Verabreichung erfolgte immer i. p. (Injektionsvolumen 1 ml/kg)
60 Minuten vor T1. Scopolaminhydrobromid wurde 30 Minuten nach der
Verbindungsinjektion injiziert. Zwei gleiche Testgruppen bestanden
aus 24 Ratten und wurden durch zwei Experimentatoren getestet. Die
Testreihenfolge von Dosen wurde zufällig bestimmt. Die Experimente
wurden unter Verwendung eines Doppelblindprotokolls durchgeführt. Alle
Ratten wurden einmal mit jeder Dosis behandelt. Der entsprechende
Wahrnehmungstest wurde durchgeführt,
wie von Ennaceur, A., Delacour, J., 1988, A new one-trial test for
neurobiological studies of memory in rats. 1: Behavioral data. Behav.
Brain Res. 31, 47-59 beschrieben.