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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Polymerisation
und Copolymerisation von 1-Olefinen und speziell auf die Verfahren
unter Verwendung von Polymerisationskatalysatoren, die auf bestimmten Übergangsmetallkatalysatoren
basieren.
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Die
Verwendung von bestimmten Übergangsmetallverbindungen
zur Polymerisation von 1-Olefinen, beispielsweise Ethylen oder Propylen,
hat sich in der Technik allgemein durchgesetzt. Die Verwendung von Ziegler-Natta-Katalysatoren,
beispielsweise die Katalysatoren, die durch die Aktivierung von
Titanhalogeniden mit Organometallverbindungen wie Triethylaluminium
hergestellt wurden, ist für
viele kommerzielle Verfahren zur Herstellung von Polyolefinen grundlegend. Über die
letzten zwanzig oder dreißig
Jahre führten
die Fortschritte in der Technologie zur Entwicklung von Ziegler-Natta-Katalysatoren,
die solche hohen Aktivitäten
aufweisen, daß Olefinpolymere
und -copolymere, die sehr geringe Konzentrationen an restlichem
Katalysator enthalten, direkt in den kommerziellen Polymerisationsverfahren
hergestellt werden können.
Die Mengen an restlichem Katalysator, die in dem hergestellten Polymer
verbleiben, sind so gering, daß sie
ihre Trennung und Entfernung für
die meisten kommerziellen Anwendungen unnötig machen. Diese Verfahren
können
durch Polymerisieren der Monomere in der Gasphase oder in Lösung oder
in Suspension in einem flüssigen
Kohlenwasserstoffverdünnungsmittel
durchgeführt
werden. Die Polymerisation von Monomeren kann in der Gasphase (das „Gasphasenverfahren"), beispielsweise
durch Fluidisieren unter Polymerisationsbedingungen eines Betts,
das das Zielpolyolefinpulver und Teilchen des gewünschten
Katalysators umfaßt,
unter Verwendung eines Wirbelgasstroms, der das gasförmige Monomer
umfaßt,
durchgeführt
werden.
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Unsere
eigene
WO 99/12981 offenbart,
daß 1-Olefine
durch Kontaktieren mit bestimmten Übergangsmetallkomplexen, speziell
Eisenkomplexen, von ausgewählten
2,6-Pyridincarboxaldehydbis(iminen) und 2,6-Diacylpyridinbis(iminen)
polymerisiert werden können.
Unsere
WO 99/00713 offenbart
Produkte, die unter Verwendung dieser Katalysatoren hergestellt
wurden, und erläutert
ebenso die Molekulargewichtsverteilung (MWD = M
w/M
n) dieser Polymere. Es ist ein Gegenstand
der vorliegenden Erfindung, ein verbessertes Gasphasenpolymerisationsverfahren
unter Verwendung dieser Katalysatoren bereitzustellen.
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Wenn
die traditionellsten Katalysatorsysteme verwendet werden, ist nur
eine geringfügige
Variation der MWD durch die Kontrolle der Betriebsbedingungen erreichbar
und es muß ein
Kompromiß bei
der Wahl eines speziellen Katalysatorsystems erreicht werden, das
am besten für
alle Anwendungen angemessen ist, die durch den speziellen Katalysator
erreicht werden sollen. Sollte die MWD noch weiter zugeschnitten
werden, um die Erfordernisse einer speziellen Anwendung bestmöglich zu
erfüllen,
kann dies daher eine Veränderung
des Katalysatorsystems erforderlich machen. Dies erfordert nicht
nur teure Forschungs- und Entwicklungsversuche, um eine Reihe von
Katalysatoren und Komplexen zu identifizieren und zu optimieren,
um die Anwendungsbereiche abzudecken, die durch eine spezielle Katalysatorfamilie
zugänglich
sind, sondern es kommen ebenso signifikante Kosten hinzu, die mit
der Herstellung von weiteren nicht wesentlichen Übergangsprodukten und der Reduktion
oder dem Verlust der Produktion während der Katalysatorübergänge verbunden
sind.
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EP 1026180 A , veröffentlicht
nach dem Prioritätsdatum
dieser Anmeldung, offenbart, daß es
bei bestimmten speziellen späten Übergangsmetallkatalysatoren
mit Lewis-Basenfunktionalität
möglich
ist, durch Einstellen der Temperatur der Polymerisation eine Molekulargewichtsverteilung
von mindestens 5,0 zu erhalten.
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Wir
haben entdeckt, daß es
bei Polymerisationsverfahren unter Verwendung von späten Übergangsmetallkatalysatoren
eine direkte Beziehung zwischen der Temperatur der Polymerisation
und bestimmten physikalischen Eigenschaften gibt, vor allem der
MWD.
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Folglich
umfaßt
in einem ersten Aspekt die vorliegende Erfindung die Verwendung
von Temperaturen zur Kontrolle der Molekulargewichtsverteilung Mw/Mn des Polymers,
das durch ein Verfahren hergestellt wurde, welches das Kontaktieren
des monomeren Olefins unter Polymerisationsbedingungen mit einem
Polymerisationskatalysator, umfassend einen späten Übergangsmetallkomplex, umfaßt.
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Unter
einem „späten Übergangsmetallkomplex" ist ein Komplex
eines Metalls aus den Gruppen VIIIb oder Ib des Periodensystems
zu verstehen.
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Die
späten Übergangsmetallkomplexe
weisen die Formel auf
worin M Fe[II], Fe[III],
CO[II], Co[III], Ni[II], Rh[II], Rh[III], Ru[II], Ru[III], Ru[IV]
oder Pd[II] ist; X ein Atom oder eine Gruppe darstellt, die kovalent
oder ionisch an das Übergangsmetall
M gebunden ist; T die Oxidationszahl des Übergangsmetalls M ist und b
die Valenz des Atoms oder der Gruppe X ist; L eine Gruppe ist, die
dativ an M gebunden ist, und n 0 bis 5 ist; A
1 bis
A
3 unabhängig
voneinander N oder P oder CR sind, mit der Maßgabe, daß mindestens eines CR ist;
und R
4 bis R
7 unabhängig voneinander
aus Wasserstoff, Halogen, Hydrocarbyl, substituiertem Hydrocarbyl,
Heterohydrocarbyl, substituiertem Heterohydrocarbyl oder SiR'
3 ausgewählt sind, wo
jedes R' unabhängig aus
Wasserstoff, Halogen, Hydrocarbyl, substituiertem Hydrocarbyl, Heterohydrocarbyl
und substituiertem Heterohydrocarbyl ausgewählt ist.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung umfaßt die Verwendung der Temperatur
zur Kontrolle der Strangaufweitung, Formrückgewinnung, des MFR-Verhältnisses
oder irgendeiner anderen Eigenschaft, die als ein Zeichen der Verarbeitbarkeit
oder Extrudierbarkeit des herzustellenden Polymers; des Polymers,
das durch ein Verfahren hergestellt wird, das das Kontaktieren eines
monomeren Olefins unter Polymerisationsbedingungen in der Gasphase
mit dem obigen Polymerisationskatalysator umfaßt, verwendet werden.
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Viele
der obigen Parameter sind zur Kontrolle der Verarbeitbarkeit des
Polymerproduktes wichtig und können
daher durch einfache Mittel kontrolliert werden, was ein Hauptvorteil
ist. Beispielsweise ist es für
Blasformanwendungen wichtig, daß das
Polymerharz ein relativ hohes Schmelzflußverhältnis aufweist. Die Schmelzflußverhältnisse
können
auf einen bestimmten Grad durch verschiedene Compoundierverfahren
erhöht
werden, jedoch erhöhen
diese Verfahren die Herstellungskosten, machen zusätzliche
Schritte erforderlich und beeinflussen bestimmte gewünschte Eigenschaften
des Polymers nachteilig.
WO
97/19963 beschreibt die Verwendung eines Kontroll- oder
Modifikationsmittels bei der Polymerisation mit einem Chromoxidkatalysator, um
das Schmelzflußverhältnis im
Vergleich zu einem Polymer, das ohne ein solches Mittel hergestellt
wurde, zu erhöhen.
Die Einführung
solcher Mittel, die typischerweise Katalysatorgifte sind, kann einen
schädlichen Einfluß auf die
Polymerisationsvorgänge,
einschließlich
der Aktivität
haben.
EP-0866077-A beschreibt
ein Verfahren zur Kontrolle der Polymerisationsgeschwindigkeit eines
Chromkatalysators, während
ein Mittel eingeführt
wird, um die Polymereigenschaften zu modifizieren.
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Der
bevorzugte Parameter, der durch Variation der Temperatur kontrolliert
werden soll, kann offline durch manuelle Einstellung der Betriebstemperatur
oder durch Verwendung einer at-line oder in-line Meßvorrichtung
vorgenommen werden, was gegebenenfalls einen geschlossenen Regelkreis
bereitstellt. Der Parameter kann ebenso berechnet oder aus anderen
Betriebsbedingungen unter Verwendung von fortgeschrittenen oder
intelligenten Kontrollsystemen, einschließlich beispielsweise denen,
die von Pavillion bereitgestellt werden, vorhergesagt werden.
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Ein
dramatischer Einfluß der
Polymerisationstemperatur auf die Herstellung von Polymerfeinteilchen und
auf die Erzeugung von statischer Elektrizität ist ebenso bei der kontinuierlichen
Gasphasenpolymerisation unter Verwendung von späten Übergangsmetallkatalysatoren,
wie denen von Formel (I), in einem Fließbettreaktorsystem entdeckt
worden. Die Erzeugung von Feinteilchen ist insbesondere signifikant
größer als
aus der Erfahrung mit Polymeren ähnlicher
Dichte und/oder Kristallinität
erwartet, die unter ähnlichen
Bedingungen mit anderen Katalysatoren wie Chrom hergestellt wurden.
Es ist daher herausgefunden worden, daß es unter diesen Betriebsbedingungen
von entscheidender Bedeutung ist, die Temperatur unter anderen Parametern
zu verwenden, um die Polymerteilchengröße zu optimieren, die innerhalb
des Fließbettreaktionssystems
hergestellt wurde, und um das Niveau an Polymerfeinteilchen, die
in dem Reaktor und der Polymerisationsschleife angesammelt wurden,
zu minimieren. Zyklone können
den Einfluß auf
die Polymerisationsschleife (beispielsweise Wärmetauscher, Kompressor, Flüssigkeitsabscheider,
Fluidisationsgitter und Rohrleitung) der Übertragung von Feinteilchen
aus der Reaktoraustragszone wirksam minimieren.
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Die
Temperatur kann ebenso einen Einfluß auf andere Polymerisationsbedingungen
haben, wie Katalysatoraktivität
in allen Polymerisationsverfahren, wie Gasphasen-, Aufschläm mungs-
und Lösungsverfahren. Es
ist herausgefunden worden, daß die
Temperatur, bei der die höchste
Aktivität
in dem Aufschlämmungsverfahren
erreicht wurde, bei einer anderen Temperatur liegt, als der, die
im Gasphasenbetrieb erfahrungsgemäß benutzt wird. Tatsächlich ist überraschend
herausgefunden worden, daß sich
die Katalysatoraktivität
signifikant unter dem Teilchensintertemperaturzwang in dem Aufschlämmungsverfahren
erhöht.
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Ein
bevorzugtes Reaktortemperaturkontrollschema benötigt daher, insbesondere, wenn
die Temperatur verwendet wird, um die MWD (oder Extrudierbarkeit)
zu kontrollieren, außerdem
die Optimierung des Einflusses der Temperatur auf alle Schlüsselbetriebsparameter
(wie Aktivität,
Katalysatorausbeute, Produktionsrate, Feinteilchenniveau, Statik,
Produkteigenschaften) durch Kontrolle eines anderen Steuerparameters,
wie i) Monomerkonzentration und/oder Einspeisungsrate, ii) inerte
Kohlenwasserstoffkonzentration und/oder Molekulargewicht und iii)
Fluidisationsgeschwindigkeit, was sich als wirksam herausgestellt
hat.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird die Temperatur verwendet, um die MWD (oder einen Parameter,
der ein Indikator für
die MWD ist) zu kontrollieren, während
die Konzentration von Wasserstoff verwendet wird, um das MW des
Polymers zu kontrollieren.
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In
den Komplexen der Formel (I) ist es bevorzugt, daß A1 bis A3 jeweils
unabhängig
CR sind, wobei jedes R wie oben definiert ist. In alternativen bevorzugten
Ausführungsformen
sind A1 und A3 beide
N und A2 ist CR, oder eines von A1 bis A3 ist N und
die anderen sind unabhängig
CR.
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Die
Gruppe L kann ein Ether, wie Tetrahydrofuran oder Diethylether,
und Alkohol, wie Ethanol oder Butanol, ein primäres, sekundäres oder tertiäres Amin
oder ein Phosphin sein.
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Bevorzugte
Katalysatoren zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung umfassen
einen Komplex mit der Formel
worin R
1 bis
R
7 jeweils unabhängig voneinander aus Wasserstoff,
Halogen, Hydrocarbyl, substituiertem Hydrocarbyl, Heterohydrocarbyl,
substituiertem Heterohydrocarbyl oder SiR'
3 ausgewählt sind,
wobei jedes R' unabhängig aus
Wasserstoff, Halogen, Hydrocarbyl, substituiertem Hydrocarbyl, Heterohydrocarbyl,
substituiertem Heterohydrocarbyl ausgewählt ist.
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R5 und R7 sind unabhängig voneinander
aus substituierten oder unsubstituierten alicyclischen, heterocyclischen
oder aromatischen Gruppen ausgewählt,
beispielsweise Phenyl, 1-Naphthyl, 2-Naphthyl, 2-Methylphenyl, 2-Ethylphenyl,
2,6-Diisopropylphenyl, 2,3-Diisopropylphenyl, 2,4-Diisopropylphenyl,
2,6-Di-n-butylphenyl, 2,6-Dimethylphenyl, 2,3-Dimethylphenyl, 2,4-Dimethylphenyl,
2-t-Butylphenyl, 2,6-Diphenylphenyl, 2,4,6-Trimethylphenyl, 2,6-Trifluormethylphenyl,
4-Brom-2,6-dimethylphenyl, 3,5-Dichlor-2,6-diethylphenyl und 2,6-Bis(2,6-dimethylphenyl)phenyl,
Cyclohexyl und Pyridinyl.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird R
5 durch die Gruppe „P" dargestellt und
R
7 durch die Gruppe „Q" dargestellt, wie folgt:
worin R
19 bis
R
28 unabhängig voneinander aus Wasserstoff,
Halogen, Hydrocarbyl, substituiertem Hydrocarbyl, Heterohydrocarbyl
oder substituiertem Heterohydrocarbyl ausgewählt sind; wobei, wenn zwei
oder mehrere von R
1 bis R
4,
R
6 und R
19 bis R
28 Hydrocarbyl, substituiertes Hydrocarbyl,
Heterohydrocarbyl oder substituiertes Heterohydrocarbyl sind, die
zwei oder mehreren Reste unter Bildung von einem oder mehreren cyclischen Substituenten
verknüpft
sein können.
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Die
Ringsysteme P und Q sind vorzugsweise unabhängig voneinander 2,6-Hydrocarbylphenyl
oder polyaromatisches kondensiertes Ringsystem, beispielsweise 1-Naphthyl,
2-Naphthyl, 1-Phenanthrenyl und 8-Chinolinyl.
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Vorzugsweise
ist mindestens eines von R19, R20,
R21 und R22 Hydrocarbyl,
substituiertes Hydrocarbyl, Heterohydrocarbyl oder substituiertes
Heterohydrocarbyl. Stärker
bevorzugt ist mindestens eines von R19 und R20 und mindestens eines von R21 und
R22 Hydrocarbyl, substituiertes Hydrocarbyl,
Heterohydrocarbyl oder substituiertes Heterohydrocarbyl. Am stärksten bevorzugt
sind R19, R20, R21 und R22 alle unabhängig voneinander
aus Hydrocarbyl, substituiertem Hydrocarbyl, Heterohydrocarbyl oder
substituiertem Heterohydrocarbyl ausgewählt. R19,
R20, R21 und R22 sind vorzugsweise unabhängig voneinander
aus Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, sec-Butyl, tert-Butyl,
n-Pentyl, Neopentyl, n-Hexyl, 4-Methylpentyl, n-Octyl, Phenyl und Benzyl
ausgewählt.
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R1, R2, R3,
R4, R6, R19, R20, R21, R22, R23, R25, R26 und R28 sind vorzugsweise
unabhängig
voneinander aus Wasserstoff und C1- bis
C8-Hydrocarbyl, beispielsweise Methyl, Ethyl,
n-Propyl, n-Butyl, t-Butyl, n-Hexyl, n-Octyl, Phenyl und Benzyl,
ausgewählt.
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In
einer alternativen Ausführungsform
ist R5 eine Gruppe mit der Formel -NR29R30 und ist R7 eine Gruppe mit der Formel -NR31R32, worin R29 bis
R32 unabhängig voneinander aus Wasserstoff,
Halogen, Hydrocarbyl, substituiertem Hydrocarbyl, Heterohydrocarbyl
oder substituiertem Heterohydrocarbyl ausgewählt sind; wobei, wenn zwei
oder mehrere von R1 bis R4,
R6 und R29 bis R32 Hydrocarbyl, substituiertes Hydrocarbyl,
Heterohydrocarbyl oder substituiertes Heterohydrocarbyl sind, die
zwei oder mehreren Reste unter Bildung von einem oder mehreren cyclischen
Substituenten verknüpft
sein können.
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Jedes
der Stickstoffatome ist an dem Metall durch eine „dative" Bindung koordiniert,
d. H. eine Bindung, die durch Abgabe eines einzelnen Elektronenpaars
aus dem Stickstoffatom gebildet wird. Die übrigen Bindungen auf jedem
dieser Atome sind kovalente Bindungen, die durch Elektronenteilung
zwischen den Atomen und dem organischen Liganden gebildet werden,
wie in der definierten Formel für
den oben dargestellten Metallkomplex gezeigt.
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Das
Atom oder die Gruppe, das/die durch X in den Verbindungen der Formel
(I) und (II) dargestellt ist, kann beispielsweise aus Halogenid,
Sulfat, Nitrat, Thiolat, Thiocarboxylat, BF4 –,
PF6 –, Hydrid, Hydrocarbyloxid, Carboxylat,
Hydrocarbyl, substituiertem Hydrocarbyl und Heterohydrocarbyl oder β-Diketonaten
ausgewählt werden.
Beispiele von diesen Atomen oder Gruppen sind Chlorid, Bromid, Methyl,
Ethyl, Propyl, Butyl, Octyl, Decyl, Phenyl, Benzyl, Methoxid, Ethoxid,
Isopropoxid, Tosylat, Triflat, Formiat, Acetat, Phenoxid und Benzoat. Bevorzugte
Beispiele des Atoms oder der Gruppe X in den Verbindungen der Formel
(I) sind Halogenid, beispielsweise Chlorid, Bromid; Hydrid; Hydrocarbyloxid,
beispielsweise Methoxid, Ethoxid, Isopropoxid, Phenoxid; Carboxylat,
beispielsweise Formiat, Acetat, Benzoat; Hydrocarbyl, beispielsweise
Methyl, Ethyl, Propyl, Butyl, Octyl, Decyl, Phenyl, Benzyl; substituiertes
Hydrocarbyl; Heterohydrocarbyl; Tosylat; und Triflat. Vorzugsweise
ist X aus Halogenid, Hydrid und Hydrocarbyl ausgewählt. Chlorid
ist besonders bevorzugt.
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Bevorzugte
Metalle M in den Komplexen der Formel (I) sind Fe und Co.
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Die
Katalysatoren, die in der vorliegenden Erfindung verwendet werden,
können,
wenn gewünscht, mehr
als einen der obengenannten späten Übergangsmetallverbindungen
umfassen. Die Katalysatoren können
ebenso ein oder mehrere andere Typen an Katalysatoren umfassen,
wie die des Typs, der in konventionellen Ziegler-Natta-Katalysatorsystemen,
Katalysatoren auf Metallocenbasis, Katalysatoren auf Monocyclopentadienylbasis
oder Katalysatoren mit eingeschränkter
Geometrie oder wärmeaktivierten
Trägerchromoxidkatalysatoren
(beispielsweise Katalysatoren vom Phillips-Typ) verwendet werden.
Zusätzlich
zu dem obigen Komplex umfassen bevorzugte Katalysatoren zur Verwendung
in dem erfindungsgemäßen Verfahren
außerdem
eine Aktivatorverbindung. Der Aktivator wird geeigneterweise aus
Organoaluminiumverbindungen und Hydrocarbylborverbindungen ausgewählt. Geeignete
Organoaluminiumverbindungen umfassen Verbindungen der Formel AlR3, wo jedes R unabhängig C1-C12-Alkyl oder Halogen ist. Beispiele umfassen
Trimethylaluminium (TMA), Triethylaluminium (TEA), Tri-isobutylaluminium
(TIBA), Tri-n-octylaluminium, Methylaluminiumdichlorid, Ethylaluminiumdichlorid,
Dimethylaluminiumchlorid, Diethylaluminiumchlorid, Ethylaluminiumsesquichlorid,
Methylaluminiumsesquichlorid und Alumoxane. Alumoxane sind in der
Technik allgemein bekannt, wie typischerweise die oligomeren Verbindungen,
die durch die kontrollierte Zugabe von Wasser zu einer Alkylaluminiumverbindung,
beispielsweise Trimethylaluminium, hergestellt werden können. Diese
Verbindungen können
linear, cyclisch oder Gemische davon sein. Es wird angenommen, daß die kommerziell
erhältlichen Alumoxan
im allgemeinen Gemische aus linearen und cyclischen Verbindungen
sind. Die cyclischen Alumoxane können
durch die Formel [R16AlO]s und
die linearen Alumoxane durch die Formel R17(R18AlO)s dargestellt werden,
worin s eine Zahl von etwa 2 bis 50 ist, und worin R16,
R17 und R18 Hydrocarbylgruppen,
vorzugsweise C1- bis C6-Alkylgruppen,
beispielsweise Methyl-, Ethyl- oder Butylgruppen, darstellen. Alkylalumoxane,
wie Methylalumoxan (MAO), sind bevorzugt.
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Gemisch
aus Alkylalumoxanen und Trialkylaluminiumverbindungen sind besonders
bevorzugt, wie MAO mit TMA oder TIBA. In diesem Kontext sollte angemerkt
werden, daß der
Ausdruck „Alkylalumoxan", wie in dieser Beschreibung
verwendet, kommerziell erhältliche
Alkylalumoxane umfaßt,
die einen Anteil, typischerweise etwa 10 Gew.-%, aber gegebenenfalls
bis zu 50 Gew.-%, des entsprechenden Trialkylaluminiums enthalten
kann; beispielsweise kommerzielles MAO enthält normalerweise ungefähr 10 Gew.-%
Trimethylaluminium (TMA), während
kommerzielles MMAO sowohl TMA als auch TIBA enthält. Die Mengen an Alkylalumoxan,
die hierin angegeben werden, umfassen die Trialkylaluminiumverunreinigungen,
und folglich umfassen die Mengen an Trialkylaluminiumverbindungen,
die hierin angegeben werden, Verbindungen der Formel AlR3 zusätzlich
zu irgendeiner AlR3-Verbindung, die innerhalb des Alkylalumoxans,
wenn vorhanden, eingeführt wurde.
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Beispiele
von geeigneten Hydrocarbylborverbindungen sind Boroxine, Trimethylbor,
Triethylbor, Dimethylphenylammoniumtetra(phenyl)borat, Trityltetra(phenyl)borat,
Triphenylbor, Dimethylphenylammoniumtetra(pentafluorphenyl)borat,
Natriumtetrakis[(bis-3,5-trifluormethyl)phenyl]borat, H+(OEt2)[(bis-3,5-trifluormethyl)phenyl]borat,
Trityltetra(pentafluorphenyl)borat und Tris(pentafluorphenyl)bor.
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Bei
der Herstellung der Katalysatoren, die in der vorliegenden Erfindung
verwendet werden, wird die Menge der aktivierenden Verbindung, ausgewählt aus
Organoaluminiumverbindungen und Hydrocarbylborverbindungen, die
eingesetzt werden soll, leicht durch einfache Tests bestimmt, beispielsweise
durch die Herstellung von kleinen Prüfkörpern, die verwendet wer den
können,
um kleine Mengen an Monomer(en) zu polymerisieren und daher die
Aktivität
des hergestellten Katalysators zu bestimmen. Es ist im allgemeinen
herausgefunden worden, daß die
eingesetzte Menge ausreichend ist, um 0,1 bis 20.000 Atome, vorzugsweise
1 bis 2.000 Atome von Aluminium oder Bor pro Atom des Metalls M
in der Verbindung der Formel (I) bereitzustellen.
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Eine
alternative Klasse von Aktivatoren umfaßt Salze eines kationischen
Oxidationsmittels und eines nicht-koordinierenden kompatiblen Anions.
Beispiele von kationischen Oxidationsmitteln umfassen: Ferrocenium,
Hydrocarbyl-substituiertes Ferrocenium, Ag+ oder
Pb2+. Beispiele von nicht-koordinierenden
kompatiblen Anionen sind BF4 –,
SbCl6 –, PF6 –,
Tetrakis(phenyl)borat und Tetrakis(pentafluorphenyl)borat.
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Der
Katalysator kann ebenso eine neutrale Lewis-Base umfassen. Neutrale
Lewis-Basen sind in der Technik der Ziegler-Natta-Katalysator-Polymerisationstechnologie
allgemein bekannt. Beispiele von Klassen von neutralen Lewis-Basen,
die für
die vorliegende Erfindung geeignet sind, sind ungesättigte Kohlenwasserstoffe,
beispielsweise Alkene (andere als 1-Olefine) oder Alkine, primäre, sekundäre und tertiäre Amine,
Amide, Phosphoramide, Phosphine, Phosphite, Ether, Thioether, Nitrile,
Carbonylverbindungen, beispielsweise Ester, Ketone, Aldehyde, Kohlenmonoxid
und Kohlendioxid, Sulfoxide, Sulfone und Boroxine. Obwohl 1-Olefine
als neutrale Lewis-Basen fungieren können, werden sie für die Zwecke
der vorliegenden Erfindung als Monomer- oder Comonomer-1-Olefine
und nicht als neutrale Lewis-Basen an sich betrachtet. Jedoch werden
Alkene, die innere Olefine sind, beispielsweise 2-Guten und Cyclohexen,
als neutrale Lewis-Basen in der vorliegenden Erfindung betrachtet.
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Bevorzugte
Monomere für
Homopolymerisationsverfahren sind Ethylen und Propylen. Geeignete
andere Monomere zur Verwendung in der Copolymerisation mit Ethylen
und/oder Propylen sind beispielsweise C2-20-α-Olefine:
speziell 1-Guten, 1-Penten, 1-Hexen, 4-Methylpenten-1, 1-Hepten,
1-Octen, 1-Nonen, 1-Decen, 1-Undecen, 1-Dodecen, 1-Tridecen, 1-Tetradecen,
1-Pentadecen, 1-Hexadecen, 1-Heptadecen, 1-Octadecen, 1-Nonadecen
und 1-Eicosen. Andere Monomere umfassen Methylmethacrylat, Methylacrylat, Butylacrylat,
Acrylnitril, Vinylacetat und Styrol.
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Ungeachtet
der eingesetzten Polymerisations- oder Copolymerisationstechnik
wird die Polymerisation oder Copolymerisation typischerweise unter
Bedingungen durchgeführt,
die im wesentlichen Sauerstoff, Wasser und andere Materialien ausschließen, die
als Katalysatorgifte fungieren. Ebenso kann die Polymerisation oder
Copolymerisation in Gegenwart von Additiven durchgeführt werden,
um das Polymer- oder Copolymermolekulargewicht zu kontrollieren.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
ist vorzugsweise die Gasphase. Das Gasphasenverfahren wird günstigerweise
bei einer Temperatur zwischen 50 und 120°C, vorzugsweise zwischen 80
und 110°C
durchgeführt.
Wir fanden heraus, daß sich
mit den in der vorliegenden Erfindung eingesetzten Katalysatorsystemen die
Polymerisationstemperatur erhöht,
was eine signifikante Verringerung der Molekulargewichtsverteilung verursacht.
Dies ist mit anderen Katalysatorsystemen nicht bekannt und ist besonders überraschend.
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Die
Verwendung von Wasserstoffgas als Mittel zur Kontrolle des durchschnittlichen
Molekulargewichts des Polymers oder Copolymers trifft im allgemeinen
auf das Polymerisationsverfahren zu, das in der vorliegenden Erfindung
verwendet wird. Beispielsweise kann Wasserstoff verwendet werden,
um das durchschnittliche Molekulargewicht der Polymere oder Copolymere
zu verringern, die unter Verwendung der Gasphasen-, Aufschlämmungsphasen-,
Massephasen- oder Lösungsphasenpolymerisationsbedingungen
hergestellt wurden. Die Menge an Wasserstoffgas, die eingesetzt
werden soll, um das gewünschte
durchschnittliche Molekulargewicht zu erhalten, kann durch einfache „trial-and-error"-Polymerisationstests
bestimmt werden.
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Die
Gasphasenpolymerisationsbedingungen, die in der Erfindung verwendet
werden, sind zur Herstellung von Polyethylen und Polypropylen mit
hoher oder niedriger Dichte besonders nützlich. Bei diesen Verfahren
können
die Polymerisationsbedingungen diskontinuierlich, kontinuierlich
oder halbkontinuierlich sein. Außerdem können ein oder mehrere Reaktoren
verwendet werden, beispielsweise zwei bis fünf Reaktoren in Reihe. Unterschiedliche
Reaktionsbedingung, wie unterschiedliche Temperaturen oder Wasserstoff-
oder Comonomerkonzentrationen, können
in den unterschiedlichen Reaktoren eingesetzt werden. Bei dem Gasphasenverfahren
wird der Katalysator im allgemeinen dosiert und in die Polymerisationszone
in Form eines partikulären
Feststoffes entweder als ein Trockenpulver (beispielsweise mit einem
Inertgas) oder als eine Aufschlämmung überführt. Dieser
Feststoff kann beispielsweise ein Feststoffkatalysatorsystem sein,
das aus einem oder mehreren der Komplexe der Erfindung und einem
Aktivator mit oder ohne anderen Katalysatortypen gebildet wird,
oder kann der Feststoffkatalysator allein mit oder ohne anderen
Katalysatortypen sein. In der letzteren Situation kann der Aktivator
in die Polymerisationszone, beispielsweise als eine Lösung, separat
von oder zusammen mit dem Feststoffkatalysator eingespeist werden.
Vorzugsweise wird das Katalysatorsystem oder die Übergangsmetallkomplexkomponente
des Katalysatorsystems, das bei der Gasphasenpolymerisation eingesetzt
wird, auf ein oder mehreren Trägermaterialien
getragen. Am stärksten
bevorzugt wird das Katalysatorsystem auf dem Trägermaterial vor seiner Einführung in
die Polymerisationszone getragen. Geeignete Trägermaterialien sind beispielsweise
Siliciumdioxid, Aluminiumoxid, Zirkoniumdioxid, Talk, Kieselgur
oder Magnesiumoxid. Die Imprägnierung
des Trägermaterials
kann durch konventionelle Techniken, beispielsweise durch Bilden
einer Lösung
oder Suspension der Katalysatorkomponenten in einem geeigneten Verdünnungsmittel oder
Lösungsmittel
und Aufschlämmen
des Trägermaterials
damit, durchgeführt
werden. Das so mit dem Katalysator imprägnierte Trägermaterial kann dann von dem
Verdünnungsmittel,
beispielsweise durch Filtrations- oder Verdampfungstechniken abgetrennt
werden. Wenn das Polymerprodukt einmal aus dem Reaktor verworfen
wurde, werden jegliche assoziierten und absorbierten Kohlenwasserstoffe
im wesentlichen aus dem Polymer durch beispielsweise Druckabfall
oder Gasspülung
unter Verwendung von frischem oder rückgeführtem Dampf, Stickstoff oder
leichten Kohlenwasserstoffen (wie Ethylen) entfernt oder entgast.
Die rückgeführten gasförmigen oder
flüssigen
Kohlenwasserstoffe können
zu der Polymerisationszone rückgeführt werden.
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Verfahren
zur Durchführung
der Gasphasenpolymerisationsverfahren sind in der Technik allgemein bekannt.
Diese Verfahren umfassen im allgemeinen das Bewegen (beispielsweise
durch Rühren,
Schütteln oder
Fluidisieren) eines Katalysatorbetts oder eines Betts des Zielpolymers
(d. h. Polymer mit denselben oder ähnlichen physikalischen Eigenschaften
zu dem, wobei gewünscht
ist, es in dem Polymerisationsverfahren herzustellen), enthaltend
einen Katalysator, und das Einspeisen eines Monomerstroms mindestens
teilweise in der gasförmigen
Phase unter solchen Bedingungen, daß mindestens ein Teil des Monomers
beim Kontakt mit dem Katalysator in dem Bett polymerisiert. Das
Bett wird im allgemeinen durch die Zugabe von kaltem Gas (beispielsweise
rückgeführtes gasförmiges Monomer)
und/oder flüchtiger
Flüssigkeit
(beispielsweise ein flüchtiger
inerte Kohlenwasserstoff oder gasförmiges Mono mer, das kondensiert
worden ist, um eine Flüssigkeit
zu bilden) abgekühlt.
Das Polymer, hergestellt in und isoliert aus Gasphasenverfahren,
bildet direkt einen Feststoff in der Polymerisationszone und ist
frei von oder im wesentlichen frei von Flüssigkeit. Wie für einen
Fachmann allgemein bekannt, wenn irgendeine Flüssigkeit in die Polymerisationszone
eines Gasphasenpolymerisationsverfahrens eindringen kann, ist die
Menge an Flüssigkeit
in der Polymerisationszone in bezug auf die Menge des vorhandenen
Polymers klein. Dies steht im Gegensatz zu den „Lösungsphasen"-Verfahren, wobei das Polymer gelöst in einem
Lösungsmittel
gebildet wird, und den „Aufschlämmungsphasen"-Verfahren, wobei das
Polymer als eine Supsension in einem flüssigen Verdünnungsmittel gebildet wird.
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Das
Gasphasenverfahren kann unter diskontinuierlichen, halbdiskontinuierlichen
oder sogenannten „kontinuierlichen" Bedingungen durchgeführt werden.
Es ist bevorzugt, unter solchen Bedingungen zu arbeiten, daß das Monomer
kontinuierlich zu einer bewegten Polymerisationszone, enthaltend
den Polymerisationskatalysator, rückgeführt wird, wobei zusätzliches
Monomer bereitgestellt wird, um polymerisiertes Monomer zu ersetzen,
und kontinuierlich oder periodisch das hergestellte Polymer aus
der Polymerisationszone bei einer Geschwindigkeit abgezogen wird,
die mit der Geschwindigkeit der Bildung des Polymers vergleichbar
ist, wobei frischer Katalysator zu der Polymerisationszone zugegeben
wird, um den Katalysator zu ersetzen, der aus der Polymerisationszone
mit dem hergestellten Polymer abgezogen wurde.
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Zur
typischen Herstellung von schlagfesten Copolymeren wird ein Homopolymer,
das aus dem ersten Monomer in einem ersten Reaktor gebildet wurde,
mit dem zweiten Monomer in einem zweiten Reaktor umgesetzt. Zur
Herstellung des schlagfesten Propylen/Ethylen-Copolymers in einem Gasphasenverfahren
wird Propylen in einem ersten Reaktor polymerisiert; reaktives Polymer
zu einem zweiten Reaktor überführt, in
dem Ethylen oder anderes Comonomer zugegeben wird. Das Ergebnis
ist ein inniges Gemisch aus isotaktischen Polypropylenketten mit
Ketten aus einem statistischen Propylen/Ethylen-Copolymer. Ein statistisches
Copolymer wird typischerweise in einem einzelnen Reaktor hergestellt,
der eine geringe Menge eines Comonomers (typischerweise Ethylen)
zugegeben wird, um Ketten von Propylen zu polymerisieren.
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Verfahren
zur Durchführung
der Gasphasenfließbettverfahren
zur Herstellung von Polyethylen, Ethylencopolymeren und Polypropylen
sind in der Technik allgemein bekannt. Das Verfahren kann beispielsweise in
einem vertikalen Zylinderreaktor, ausgestattet mit einer perforierten
Verteilerplatte, um das Bett zu tragen und den einfallenden Wirbelgasstrom
durch das Bett zu verteilen, durchgeführt werden. Das Wirbelgas,
das durch das Bett zirkuliert, dient dazu, die Polymerisationswärme aus
dem Bett zu entfernen und das Monomer zur Polymerisation in das
Bett zu tragen. Daher umfaßt
das Wirbelgas im allgemeinen das/die Monomer(e) normalerweise zusammen
mit etwas Inertgas (beispielsweise Stickstoff oder inerte Kohlenwasserstoffe,
wie Methan, Ethan, Propan, Butan, Pentan oder Hexan) und gegebenenfalls
mit Wasserstoff als Molekulargewichtsmodifikator. Das heiße Wirbelgas,
das aus der Oberseite des Bettes austritt, wird gegebenenfalls durch
eine Geschwindigkeitsreduktionszone geleitet (dies kann ein zylinderförmiger Teil
des Reaktors mit einem breiteren Durchmesser sein) und, wenn gewünscht, ein
Zyklon und/oder Filter, um die feinen Feststoffteilchen aus dem Gasstrom
auszutragen. Das heiße
Gas wird dann zu einem Wärmetauscher
geführt,
um mindestens teilweise die Polymerisationswärme zu entfernen. Der Katalysator
wird vorzugsweise kontinuierlich oder bei regelmäßigen Intervallen in das Bett
eingeführt.
Am Beginn des Verfahrens umfaßt
das Bett ein fluidisierbares Polymer, das vorzugsweise dem Zielpolymer ähnlich ist.
Vor Beginn ist es bevorzugt, das Reaktionssystem von Katalysatorgiften
zu befreien und außerdem
das Reaktionssystem (Fließbettreaktor
und assoziierte Schleifenrohrleitung) mit einem Giftfänger, wie
Alkylaluminium, beispielsweise TEAL, zu reinigen. Außerdem kann
es vorteilhaft sein, das Ausgangsbett mit einem Aluminiumalkyl vorzuladen.
Das Polymer wird kontinuierlich innerhalb des Betts durch die Polymerisation
der Monomere hergestellt. Bevorzugte Mittel werden bereitgestellt,
um das Polymer aus dem Bett kontinuierlich oder bei regelmäßigen Intervallen
zu entladen, um das Fließbett
bei der gewünschten
Höhe zu
halten. Das Verfahren wird im allgemeinen bei Temperaturen zwischen
beispielsweise 50 und 120°C
betrieben. Die Temperatur des Bettes wird unter der Sintertemperatur
des fluidisierten Polymers gehalten, um die Probleme der Agglomeration
zu vermeiden. Inerte Feststoffe, wie in
EP 266074 beschrieben, können zu
dem Fließbett
zugegeben werden, um die Fluidisationseigenschaften zu verbessern,
speziell, wenn klebrige Polymere mit sehr niedriger Dichte oder
nahe der Sintertemperatur hergestellt werden.
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Bei
dem Gasphasenfließbettverfahren
zur Polymerisation von Olefinen wird die Wärme, die durch die exotherme
Polymerisationsreaktion erzeugt wurde, normalerweise aus der Polyme risationszone
(d. h. dem Fließbett)
mittels Wirbelgasstrom entfernt, wie oben beschrieben. Das heiße Reaktorgas,
das aus der Oberseite des Bettes austritt, wird durch ein oder mehrere
Wärmtauscher
geleitet, wobei das Gas abgekühlt
wird. Das abgekühlte
Reaktorgas wird dann zusammen mit irgendeinem Frischgas zum Grund
des Bettes rückgeführt. Bei
dem Gasphasenfließbettpolymerisationsverfahren
der vorliegenden Erfindung ist es wünschenswert, weitere Abkühlung des
Bettes (und dadurch Verbesserung der Raum-Zeit-Ausbeute des Verfahrens)
durch Einspeisen einer flüchtigen
Flüssigkeiten
in das Bett unter solchen Bedingungen bereitzustellen, daß die Flüssigkeit
in dem Bett verdampft, wodurch zusätzliche Polymerisationswärme aus
dem Bett durch die Wirkung der „latenten Verdampfungswärme" absorbiert wird.
Wenn das heiße
Umlaufgas aus dem Bett in den Wärmetauscher
eindringt, kann die flüchtige
Flüssigkeit
auskondensieren. In einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird die flüchtige Flüssigkeit von dem Umlaufgas
abgetrennt und wieder separat in das Bett eingeführt. Daher kann die flüchtige Flüssigkeit
beispielsweise abgetrennt und in das Bett gesprüht werden. In einer anderen
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird die flüchtige Flüssigkeit in das Bett mit dem
Umlaufgas rückgeführt. Daher
kann die flüchtige
Flüssigkeit
aus dem Wirbelgasstrom, der aus dem Reaktor austritt, kondensiert
werden und kann zu dem Bett mit Umlaufgas rückgeführt werden, oder kann von dem
Umlaufgas abgetrennt und dann zu dem Bett rückgeführt werden.
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Das
Verfahren zum Kondensieren von Flüssigkeit in dem Umlaufgasstrom
und Rückführen des
Gemisches aus Gas und mitgeführter
Flüssigkeit
zu dem Bett wird in
EP-A-0089691 und
EP-A-0241947 beschrieben.
Es ist bevorzugt, die kondensierte Flüssigkeit in das Bett getrennt
von dem Umlaufgas unter Verwendung des Verfahrens, das in unserem
US-Patent 5541270 beschrieben
wird, dessen Lehre hierin in diese Beschreibung als Verweis aufgenommen
wurde, erneut einzuführen.
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Wenn
die erfindungsgemäßen Katalysatoren
unter Gasphasenpolymerisationsbedingungen verwendet werden, kann
der Katalysator oder ein oder mehrere der eingesetzten Komponenten,
um den Katalysator zu bilden, beispielsweise in die Polymerisationsreaktionszone
in flüssiger
Form, beispielsweise als eine Lösung
in einem inerten flüssigen
Verdünnungsmittel
eingeführt
werden. Daher kann beispielsweise die Übergangsmetallkomponente oder
die Aktivatorkomponente oder beide dieser Komponenten in einem flüssigen Verdünnungsmittel
gelöst
oder aufgeschlämmt
werden und in die Polymerisationszone eingespeist werden. Unter diesen
Umständen
ist es bevorzugt, wenn die Flüssigkeit,
die die Komponente(n) enthält,
als feine Tröpfchen
in die Polymerisationszone gesprüht
wird. Der Tröpfchendurchmesser
liegt vorzugsweise in dem Bereich von 1 bis 1.000 μm.
EP-A-0593083 , dessen
Lehre hierin in diese Beschreibung als Verweis aufgenommen wurden,
offenbart ein Verfahren zur Einführung
eines Polymerisationskatalysators in eine Gasphasenpolymerisation.
Die in
EP-A-0593083 offenbarten
Verfahren können
geeigneterweise in dem erfindungsgemäßen Polymerisationsverfahren,
wenn gewünscht,
eingesetzt werden.
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Obwohl
es normalerweise bei der Beendigung der Polymerisation oder Copolymerisation
nicht erforderlich ist oder wenn es gewünscht ist, die Polymerisation
oder Copolymerisation zu beenden oder zumindest die Aktivität des Katalysators
vorübergehend
abzuschwächen
oder den Katalysator oder die Katalysatorkomponente dieser Erfindung
vollständig
zu deaktivieren, kann der Katalysator mit Wasser, Kohlendioxid,
Kohlenmonoxid, Alkoholen, Aceton oder anderen geeigneten Katalysatordeaktivatoren
in einer Weise, die dem Fachmann bekannt ist, kontaktiert werden.
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Die
vorliegende Erfindung wird in den folgenden Beispielen dargestellt.
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BEISPIELE
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BEISPIEL 1
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Katalysatorherstellung
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Der
verwendete Katalysator war 2,6-Diacetylpyridinbis(2,4,6-trimethylanil)FeCl
2, das mit Methylaluminoxan (MAO) aktiviert
und auf Siliciumdioxid (Crosfield Sorte ES70X) getragen wurde. Die
Herstellung dieses Katalysators wird ausführlich in
WO 99/46304 beschrieben, dessen Inhalt
hierin als Verweis aufgenommen wird.
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BEISPIEL 2
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Polymerisation
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Die
Polymerisationen wurden in einem Fließbett-Gasphasen-Polymerisationsreaktor,
bestehend aus einer Luftkammer, einem Verteilungsgitter, einem vertikalen
Zylinder mit einem Durchmesser von 0,75 m und einer Höhe von 5
m und einer Geschwindigkeitsreduktionskammer, durchgeführt. Die
heißen
Reaktionsgase, die den Fließbettreaktor
verlassen, strömen
durch die erweiterte Geschwindigkeitsreaktionszone und werden zu
dem Reaktor über
eine Leitung, ausgestattet mit einem Verdichter und mit einem Wärmeübertragungsmittel, rückgeführt. Das
abgekühlte
Umlaufgas tritt in die Reaktorluftkammer im unteren Teil des Reaktorbehälters und
in das Fließbett,
das aus einem Polyethylenpulver mit hoher Dichte besteht, über das
Verteilungsgitter ein. Frisches zusätzliches Ethylen, Pentan, Wasserstoff
und Stickstoff, die die Hauptbestandteile des Gasreaktionsgemisches
darstellen, werden in die Rückfuhrleitung
eingeführt.
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Das
Gasreaktionsgemisch, das Ethylen, Pentan, Wasserstoff und Stickstoff
und andere Kleinstbestandteile enthält, strömt durch das Fließbett bei
einem Druck von 2,4 MPa und mit einer Aufwärtsfluidisationsgeschwindigkeit
von 0,42 m/s.
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Das
hergestellte Polyethylenpulver wird kontinuierlich abgezogen, um
eine konstante Fließbetthöhe zu halten.
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Der
verwendete Katalysator war der Katalysator, der gemäß Beispiel
1 hergestellt wurde. Die Katalysatorinjektionsgeschwindigkeit wurde
so eingestellt, um die Produktionsrate bei dem gewünschten
Niveau konstant zu halten.
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Die
Betriebsbedingungen in verschiedenen Durchlaufen werden nachstehend
in Tabelle 1 gezeigt. Tabelle 1
Referenz | | A | B | C | D | E |
T-Polymerisation | °C | 106 | 100 | 95 | 90 | 80 |
Partialdruck
C2H4 | bar | 8 | 8 | 8 | 8 | 8 |
pH2/pC2 | | 0,06 | 0,18 | 0,27 | 0,32 | 0,56 |
Partialdruck
Pentan | bar | 2 | 2 | 2 | 2 | 2 |
Bettniveau | m | 5 | 5 | 5 | 5 | 5 |
Fluidisationsgeschwindigkeit | cm/s | 40 | 40 | 40 | 40 | 42 |
Produktionsrate | kg/h | 90 | 80 | 80 | 90 | 100 |
- pH2/pC2 =
Verhältnis
des Partialdrucks von H2 zu Partialdruck
von Ethylen
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Die
physikalischen Eigenschaften der Polymere wurden bewertet und werden
in Tabelle 2 nachstehend gezeigt.
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Schmelzmassenstromrate (MFR)
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Die
Schmelzmassenstromrate wurde gemäß ISO 1133:
1997 – Bedingung
7 gemessen.
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Schmelzdichte
-
Diese
wurde gemäß der Spezifikation
ISO 1872-1: 1993 unter Verwendung des Testverfahrens ISO 1183: 1987
gemessen.
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Formrückgewinnung
(PR)
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Diese
wurde folgendermaßen
gemessen. Eine Probe des Polymers wurde durch eine Standardschmelzflußrate bei
190°C gemäß ISO 1133:
1997 – Bedingung
7 extrudiert und das Extrudat wurde stehengelassen, um auf Umgebungstemperatur
abzukühlen.
Der Extrudatdurchmesser wurde an zwei Punkten (innerhalb 6 mm des
unteren Endes) gemessen und der Durchschnitt dieser zwei Messungen
wurde als durchschnittlicher mittlerer Durchmesser verwendet. Die
PR wurde dann berechnet als
TABELLE 2
- | A | B | C | D | E |
Polymerisationstemp. – °C | 106 | 100 | 95 | 90 | 80 |
| | | | | |
Extrudatdichte – kg/m3 | 962,1 | 963,2 | 963,4 | 963,5 | 963,5 |
Schmelzdichte – kg/m3 | 963,7 | 965,4 | 965,9 | 965,9 | 965,3 |
| | | | | |
MWD
Mw/Mn durch GPC | 6,5 | 7,5 | 8,9 | 9,6 | 10,8 |
| | | | | |
MFR
2,16 kg – g/600
s | 0,616 | 0,708 | 0,621 | 0,536 | 0,462 |
MFR
5,00 kg – g/600
s | 2,32 | 2,67 | 2,4 | 2,23 | 1,87 |
MFR
21,6 kg – g/600
s | 30,14 | 39,7 | 37,43 | 39,92 | 36,5 |
| | | | | |
MFR-Verhältnis | 49 | 56 | 60 | 74 | 79 |
| | | | | |
PR
2,16 kg-% | 28 | 27 | 30 | 29 | 29 |
PR
5,00 kg-% | 38 | 41 | 40 | 43 | 43 |
PR
21,6 kg-% | 80 | 83 | 86 | 93 | 92 |
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BEISPIEL 3
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Der
verwendete Katalysator war 2,6-Diacetylpyridinbis(2,4,6-trimethylanil)FeCl
2, das mit Methylaluminoxan (MAO) aktiviert
und auf Siliciumdioxid (Crosfield Sorte ES70X) getragen, für 6 Stunden
bei 200°C
unter Stickstoff vorkalziniert wurde. Die Herstellung des Komplexes
wird ausführlich
in
WO 99/46304 beschrieben.
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Die
Katalysatoren A und B wiesen die folgenden Zusammensetzungen auf:
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Katalysator A:
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- Al = 6,05%
- Fe = 0,127%
- MAO:Fe 100:1 molar
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Katalysator B:
-
- Al = 5,92%
- Fe = 0,125%
- MAO:Fe 98:1 molar
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Zwei
Polymerisationen wurden durchgeführt.
Die Reaktionsbedingungen und Polymereigenschaften werden nachstehend
in Tabelle 3 angegeben. TABELLE 3
| Katalysator
A | Katalysator
B |
Temperatur – °C | 80 | 90 |
Ethylen – Vol.-% | 8,6 | 15,0 |
Wasserstoff-
Vol.-% | 0,6 | 0,65 |
Feststoffgehalt – % | 25 | 24,5 |
Produktivität – g/g | 3.763 | 6.800 |
Geschwindigkeit – kg/h | 7,5 | 7,5 |
Pulverschmelzindex | 0,52 | 0,41 |
Pulver
GPC: Mn | 16.100 | 19.700 |
Mw | 174.400 | 151.700 |
MWD – Mn/Mw | 10,8 | 7,7 |
Pelletisierter
Schmelzindex (2,16 kg) | 0,45 | 0,38 |
Pelletschmelzdichte – kg/m3 | 963,7 | 963,9 |
-
Es
geht hervor, daß die
Molekulargewichtsverteilung bei höherer Polymerisationstemperatur
niedriger ist, wie ebenso in Beispiel 2 gezeigt.