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TECHNISCHES GEBIET
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Die
vorliegende Erfindung betrifft organische Reagenzien und deren Verwendung
als Katalysatoren für eine
Vielzahl von Reaktionen. Spezieller betrifft diese Erfindung die
Verwendung eines Säureadditionssalzes eines
Imidazolidinons, um verschiedene Bindungen bildende Reaktionen zu
katalysieren. Die Erfindung findet Anwendung auf den Gebieten der
organischen Synthese und der stereospezifischen Katalyse.
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STAND DER TECHNIK
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Hilfs-(oder "Spectator"-)Liganden-Metall-Koordinationskomplexe
(z.B. organometallische Komplexe) und Zusammensetzungen sind als
Katalysatoren, stöchiometrische
Reagenzien und therapeutische Mittel von Nutzen. Der Hilfsligand
enthält
funktionelle Gruppen, die an ein oder mehrere Metallzentren binden
und damit assoziiert bleiben, was eine Möglichkeit bietet, die sterischen,
elektronischen und chemischen Eigenschaften der aktiven Stellen
des Komplexes, d.h. der Metallzentren, zu modifizieren.
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Leider
sind viele organometallische Reagenzien teuer und in Abhängigkeit
von ihrer katalytischen Aktivität
möglicherweise
nicht kommerziell erhältlich.
Im allgemeinen erfordern organometallische Katalysatoren zweizähnige oder
mehrzähnige
Liganden, die schwierig zu synthetisieren sind, mehrere Reaktionsstufen
erfordern und höhere
Kosten verursachen. Aufgrund ihrer hohen Empfindlichkeit gegenüber Sauerstoff,
Luft und Feuchtigkeit erfordern organometallische Katalysatoren
sowohl während
der Synthese als auch während
der Katalyse die Verwendung inerter, nicht-aerober Bedingungen,
und sobald die Katalyse abgeschlossen ist, sind diese Katalysatoren
auch dahingehend problematisch, daß sie schwierig zu recyceln
und im allgemeinen im Hinblick auf die Umwelt unsicher sind. Die
diesen Verbindungen innewohnende Toxizität reduziert ihre Nützlichkeit
in pharmazeutischen Anwendungen in hohem Maße. Darüber hinaus sind viele organometallische Komplexe
nur für
sehr spezifische chemische Reaktionen von Nutzen und besitzen keine
breite Verwendbarkeit als Katalysatoren für eine Vielzahl verschiedener
Reaktionstypen. Dieses Problem wird für die Katalyse von Reaktionen,
die zu chiralen Molekülen
führen,
insbesondere die Umwandlung entweder chiraler oder achiraler Moleküle über enantioselektive
Katalyse, um ein chirales Produkt bereitzustellen, möglicherweise
verstärkt.
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Während der
vergangenen 30 Jahre wurde die enantioselektive Katalyse zu einer
der wichtigsten Fronten bei der Forschung auf dem Gebiet der organischen
Synthese. In der pharmazeutischen Industrie und in anderen Industriezweigen
ist die Verwendung reiner enantiomerer Moleküle für die Sicherheit und Effizienz oft
von Bedeutung. So ist bei der Produktion von Pharmazeutika die Verwendung
von Katalysatoren oder Reagenzien, die bevorzugt ein Enantiomer
eines Moleküls
gegenüber
einem anderen Enantiomer bilden, besonders vorteilhaft. Leider sind die
Katalysatoren, die solche Enantiomere erzeugen, typischerweise organometallische
Komplexe, die für
eine bestimmte Reaktion spezifisch sind. Des weiteren gibt es keine
Möglichkeit,
mit einer gewissen Genauigkeit vorherzusagen, welches Enantiomer
daraus hervorgehen wird. Beispiele organometallischer Komplexe,
die verwendet werden, um chirale Materialien herzustellen, umfassen
Komplexe auf BINOL-Basis (Mikami et al. (1994) J. Am. Chem. Soc.
116: 2812; Kobayashi et al. (1994) J. Am. Chem. Soc. 116: 4083;
Mikami et al. (1989) J. Am. Chem. Soc. 111: 1940; Mikami et al.
(1994) J. Am. Chem. Soc. 116: 4077; Keck et al. (1993) J. Am. Chem.
Soc. 115: 8467; Keck et al. (1995) J. Am. Chem. Soc. 117: 2363),
Komplexe auf BINAP-Basis (Miyashita et al. (1980) J. Am. Chem. Soc.
102: 7932; Miyashita et al. (1984) Tetrahedron 40: 1245; Takaya
et al. (1986) J. Org. Chem. 51: 629; Takaya et al. (1988) Org. Synth.
67: 20; Cai et al. (1995) Tetrahedron Lett. 36: 7991), DUPHOS-Komplexe
(Burk et al. (1990) Organometallics 9: 2653; Burk et al. (1993)
J. Am. Chem. Soc. 115: 10125; Burk et al. (1992) J. Am. Chem. Soc.
114: 6266; Burk et al. (1995) J. Am. Chem. Soc. 117: 9375), Komplexe
auf Salen-Basis (d.h. organometallische Komplexe, die den N,N'-Bis-(3,5-di-t-butylsalicyliden)-1,2-cyclohexandiamino-Liganden enthalten,
siehe z.B. Li et al. (1993) J. Am. Chem. Soc. 115: 5326, und Evans
et al. (1993) Tetrahedron Lett. 34: 7027), und Bisoxazolin enthaltende Verbindungen
(Evans et al. (1993) J. Am. Chem. Soc. 115: 6460; Evans et al. (1997)
J. Am. Chem. Soc. 119: 7893; Evans et al. (1996) Tetrahedron Lett.
37: 7841; Corey et al. (1992) Tetrahedron Lett. 33: 6807; Gothelf et
al. (1996) J. Org. Chem. 61: 346).
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Trotz
des beobachteten Bedarfs und relativ weniger enger Lösungen wurde über relativ
wenige asymmetrische Transformationen berichtet, die organische
Moleküle
als Reaktionskatalysatoren verwenden. Es besteht ein enormes Potential
für akademische,
wirtschaftliche und umweltbezogene Vorteile, sollten vielseitige chirale
organische Katalysatoren entwickelt werden. Nur einige wenige Forscher
haben organische Katalysatoren beschrieben, die bei der Herstellung
von chiralen Materialien von Nutzen sind. Siehe z.B. Asymmetric Catalysts
in Organic Synthesis, Noyori, R., Hsg. (New York: Wiley, 1994) und
Asymmetric Synthesis, Ojima, I., Hsg. (New York: VCH, 1993) und
dort zitierte Literaturstellen. Siehe auch Yang et al. (1998) J.
Am. Chem. Soc. 120(24): 5943–5952,
die die Verwendung eines Dioxirans, um enantioselektive Epoxidation
zu katalysieren, beschreiben, Shi et al. (1995) J. Chem. Research
(S): 46–47
(J. Chem. Research (M): 0401–0411),
die die Herstellung von chiralen quaternären Ammoniumsalzen beschreiben,
von denen es heißt,
daß sie
als chirale Phasenübergangskatalysatoren
durch Umsetzung von (R)-(+)-2,2'-Bis-(brommethyl)-6,6'-dinitrobiphenyl
und (R)-(+)-2,2'-Bis-(brommethyl)-1,1'-binaphthyl mit zyklischen
Aminen, wie Pyrrolidin, Piperidin und 4-Hydroxypiperidin, geeignet
sind. Die internationale Patentveröffentlichung Nr.
WO 92/02505 von Castelijns beschreibt ebenfalls
die Verwendung eines sekundären
Amins in einer katalytischen Transformation, d.h. bei der Umwandlung
eines ungesättigten
Imins in ein Pyridinprodukt, durch Umsetzung mit einem Aldehyd oder
Keton.
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Die
vorgenannten organischen Katalysatoren sind jedoch nicht geeignet
zum Katalysieren eines breiten Bereichs chemischer Transformationen,
sondern sie sind spezifisch für
eine bestimmte Reaktion und besitzen daher eingeschränkte Verwendbarkeit.
Dementsprechend besteht auf dem Gebiet ein Bedarf nach organischen
Katalysatoren, die im Hinblick auf die Reaktionstypen, die katalysiert
werden können,
vielseitig sind, die kostengünstig
zu synthetisieren sind und mit denen eine Vergrößerung des Maßstabs zur
Kommerzialisierung leicht möglich
ist. Es ist auch wünschenswert,
daß solche
Katalysatoren in der Lage sind, chirale Produkte aus Ausgangsmaterialien
zu erzeugen, die von ihrer Art entweder chiral oder achiral sein
können.
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Die
US-A-5,892,124 beschreibt
ein Verfahren für
die Dien-Kondensation, die als die "Diels-Alder-Reaktion" bekannt ist.
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BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Dementsprechend
beschreibt die Erfindung Verfahren, Katalysatorzusammensetzungen
und Reaktionssysteme für
die chemische Umwandlung eines Substrats, wobei die Katalysatorzusammensetzung nicht-metallisch
ist, zum Katalysieren einer großen
Vielzahl von Reaktionen und Reaktionstypen geeignet ist, sich relativ
kostengünstig
synthetisieren läßt und mit
der es sich einfach und direkt arbeiten läßt und bei der sich eine Vergrößerung des
Maßstabs
durchführen
läßt. Es ist
von Bedeutung, daß die
Katalysatorzusammensetzung auch eine chirale, nicht-razemische Komponente
enthalten kann, die die enantioselektive Katalyse und Synthese eines
chiralen, nicht-razemischen Produkts ermöglicht.
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Die
Erfindung beschreibt ein Verfahren zum Umwandeln einer Verbindung,
die eine funktionelle Gruppe enthält, um ein Produkt bereitzustellen,
in der die funktionelle Gruppe wenigstens eine neu gebildete kovalente
Bindung enthält,
wobei die Umwandlung in der Gegenwart einer Katalysatorzusammensetzung
durchgeführt
wird, welche ein Säureadditionssalz
eines Imidazolidinons umfaßt.
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Die
Erfindung beschreibt auch eine chemische Reaktion, bei der eine
nicht-metallische organische Katalysatorzusammensetzung, wie sie
hier bereitgestellt wird, das LUMO (das niedrigste unbesetzte Molekülorbital)
eines Substrats verringert, um dessen Umsetzung zu erleichtern.
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Weiterhin
beschreibt die Erfindung solche Verfahren und Reaktionen, bei denen
die Katalysatorzusammensetzung eine chirale Komponente enthält.
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Es
ist noch ein weiteres Ziel der Erfindung, neue Verbindungen, die
als Katalysatorzusammensetzungen geeignet sind, in der Form von
Säureadditionssalzen
eines Imidazolidinons bereitzustellen.
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Es
ist noch ein weiteres Ziel der Erfindung, ein Reaktionssystem zu
beschreiben, welches aus der vorgenannten Katalysatorzusammensetzung
und einem Substrat, wie einer α,β-ungesättigten
Carbonylverbindung, besteht.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Imidazolidinonsalz, wie es in
Anspruch 1 beansprucht wird, und (5S)-5-Benzyl-2,2,3-trimethylimidazolidin-4-on-hydrochlorid,
wie es in Anspruch 17 beansprucht wird. Weitere Ausführungsformen
sind in den abhängigen
Ansprüchen
ausgeführt.
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Weitere
Ziele, Vorteile und neue Merkmale der Erfindung werden zum Teil
in der nachstehenden Beschreibung ausgeführt und ergeben sich zum Teil
für Fachleute
auf dem Gebiet beim Studium des Folgenden, oder sie können durch
Praktizieren der Erfindung erlernt werden.
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In
einem Aspekt betrifft die Erfindung somit ein Imidazolidonsalz mit
der Struktur der Formeln (IV) oder (IV-A)
wobei:
R
5, R
6 und R
7 unabhängig
voneinander aus der Gruppe ausgewählt sind, bestehend aus Hydroxyl,
Hydrocarbyl (z.B. Alkyl, Alkenyl, Alkinyl, Aryl, Alkaryl, Alkaryl
usw.) und substituiertem Hydrocarbyl (z.B. substituiertem Alkyl,
Alkenyl, Alkinyl, Aryl, Alkaryl, Alkaryl usw.),
die Substituenten
R
8 und R
9 Hydrido
oder Halogen sein können
oder unter den vorstehend genannten, für R
5, R
6 und R
7 angegebenen
möglichen
Substituenten ausgewählt
sein können
und irgendwelche zwei oder mehrere von R
5,
R
6, R
7, R
8 und R
9 unter Bildung
einer zykli schen Gruppe, typischerweise durch eine Hydrocarbylen-
oder eine substituierte Hydrocarbylenverknüpfung, verknüpft sein
können,
der
Index "n" 1 ist,
der
Substituent R
10 eine zyklische Gruppe ist,
die entweder substituiert oder unsubstituiert ist, und
die
Brönsted-Säure HX,
die das Anion X
– liefert, unter einer
beliebigen Anzahl von substituierten aromatischen Alkoholen, organischen
Säuren,
anorganischen Säuren
und Kombinationen davon, die im allgemeinen, jedoch nicht notwendigerweise
einen pKa-Wert von weniger als etwa 5 haben, ausgewählt sein
kann.
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Wir
beschrieben die Verwendung des vorgenannten Imidazolidinonsalzes
als Katalysatorzusammensetzung. Beispielsweise können Verbindungen der Formeln
(IV) oder (IV-A) verwendet werden, um die Reaktion eines ersten
Recktanten, der eine funktionelle Gruppe mit einer π-Bindung
oder ein Äquivalent
davon (z.B. eine σ-Bindung
mit der Reaktivität
einer π-Bindung,
wie in Cyclopropylresten) enthält,
mit einem zweiten Recktanten zu katalysieren. Es wird angenommen,
daß aufgrund
der Wechselwirkung zwischen der Katalysatorzusammensetzung und dem
ersten Recktanten das LUMO der funktionellen Gruppe des ersten Recktanten
relativ zu seinem Ausgangszustand (d.h. vor dem Kontakt mit der
Katalysatorzusammensetzung) und im allgemeinen auch relativ zu dem
HOMO (höchstes
besetztes Molekülorbital)
des zweiten Recktanten verringert wird. Diese Verringerung des LUMO
wiederum erleichtert die Reaktion der funktionellen Gruppe mit dem
zweiten Recktanten, was die Umwandlung des ersten Recktanten durch
Bildung neuer kovalenter Bindungen zwischen der funktionellen Gruppe
mit verringertem LUMO und einem zweiten Recktanten (entweder in
einer intra- oder einer intermolekularen Reaktion) ermöglicht.
Geeignete erste Recktanten umfassen beispielsweise α,β-ungesättigte Carbonylverbindungen,
wie α,β-ungesättigte Ketone
und α,β-ungesättigte Aldehyde.
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In
einigen Ausführungsformen
kann das Salz mit einem Überschuß an Imidazolidinon
gemischt sein, um die katalytische Aktivität oder andere Aspekte der Reaktion,
die katalysiert wird, zu optimieren.
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Wie
in den Formeln (IV) und (IV-A) gezeigt, kann das Imidazolidinonsalz
eine chirale Verbindung sein, d.h. die Imidazolidinonkomponente
des Salzes ist in Bezug auf eine Achse, eine Ebene oder ein Asymmetriezentrum
chiral. Chirale Imidazolidinone können so ausgestaltet werden,
daß sie
eine hohe Enantioselektivität bereitstellen,
so daß ein
gewünschtes
Enantiomer in enantiomerisch reiner Form synthetisiert werden kann.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird (5S)-5-Benzyl-2,2,3-trimethylimidaozolidin-4-on-hydrochlorid
bereitgestellt.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 veranschaulicht
schematisch eine Diels-Alder-Reaktion, die unter Verwendung einer
Katalysatorzusammensetzung gemäß der Erfindung
katalysiert wird.
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2 veranschaulicht
schematisch eine Cyclopropanierungsreaktion, die unter Verwendung
einer Katalysatorzusammensetzung gemäß der Erfindung katalysiert
wird.
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3 veranschaulicht
schematisch eine Epoxidationsreaktion, die unter Verwendung einer
Katalysatorzusammensetzung gemäß der Erfindung
katalysiert wird.
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4 veranschaulicht
schematisch eine intramolekulare [4 + 2]-Cycloadditionsreaktion,
die unter Verwendung einer Katalysatorzusammensetzung gemäß der Erfindung
katalysiert wird.
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5 veranschaulicht
schematisch eine [3 + 2]-Cycloadditionsreaktion, die unter Verwendung
einer Katalysatorzusammensetzung gemäß der Erfindung katalysiert
wird.
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6 veranschaulicht
schematisch die 1,4-Konjugat-Addition von Furan, die unter Verwendung
einer Katalysatorzusammensetzung gemäß der Erfindung katalysiert
wird.
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7 veranschaulicht
schematisch die 1,4-Konjugat-Addition von Nitromethan, die unter
Verwendung einer Katalysatorzusammensetzung gemäß der Erfindung katalysiert
wird.
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8 veranschaulicht
schematisch eine Diels-Alder-Reaktion zwischen Cyclopentadien und
einer α,β-ungesättigten
Carbonylverbindung, woraus zwei mögliche enantiomere Produkte
resultieren können.
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9 veranschaulicht
schematisch eine Reaktion, die unter Verwendung eines chiralen Imidazolidinonsalzes
katalysiert wird, wobei die Enantioselektivität des Vorgangs kontrolliert
werden kann.
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10 ist
ein Flußdiagramm,
welches ein Herstellungsverfahren veranschaulicht, das verwendet
werden kann, um die katalytischen Reaktionen der Erfindung zu implementieren.
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AUSFÜHRUNGSFORMEN
DER ERFINDUNG
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Es
versteht sich, daß,
wenn es nicht anders angegeben ist, diese Erfindung nicht auf spezifische
Recktanten, Katalysatorzusammensetzungen oder Syntheseverfahren
beschränkt
ist. Es versteht sich weiterhin, daß die hier verwendete Terminologie
lediglich dem Zweck dient, bestimmte Ausführungsformen zu beschreiben,
und nicht beschränkend
wirken soll. Beispielsweise soll, obwohl die Dieis-Alder-Reaktion
zwischen einem Dien und einem Dienophil vollständig diskutiert wird, die Reaktion
lediglich als repräsentativ
verstanden werden und die vielen Reaktionstypen, die unter Verwendung
der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
und Verfahren katalysiert werden können, in keiner Weise beschränken. Als
weiteres Beispiel sind, obwohl α,β-ungesättigte Ketone
und Aldehyde häufig
verwendet werden, um geeignete "erste
Recktanten" beispielhaft
zu veranschaulichen, solche Verbindungen ebenfalls lediglich beschreibend
und beschränken
nicht die Recktanten, mit denen die vorliegenden Zusammensetzungen
und Verfahren verwendet werden können.
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Wie
sie in dieser Beschreibung und in den anhängenden Ansprüchen verwendet
werden, umfassen die Singularformen "ein", "eine" und "der/die/das" auch Pluralbezeichnungen,
wenn es der Kontext nicht ausdrücklich
anders vorgibt. Somit umfaßt
eine Bezugnahme auf "ein
Reagens" Gemische
von Reagenzien, "eine Brönsted-Säure" umfaßt Gemische
von Brönsted-Säuren, "eine Katalysatorzusammensetzung" umfaßt Gemische
von Katalysatorzusammensetzungen, "ein Imidazolidinon" umfaßt Gemische von verschiedenen
Imidazolidinonen, und dergleichen.
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Bei
der Beschreibung und Beanspruchung der vorliegenden Erfindung wird
die folgende Terminologie gemäß den unten
stehenden Definitionen verwendet.
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Die
folgenden Definitionen gehören
zu chemischen Strukturen, Molekülabschnitten
und Substituenten:
Wie er hier verwendet wird, soll der Ausdruck "mit der Struktur" nicht beschränkend sein
und in der gleichen Weise verwendet werden, wie der Begriff "umfassen" im allgemeinen verwendet
wird. Der Begriff "unabhängig voneinander
ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus" wird
hier verwendet, um anzuzeigen, daß die genannten Elemente, z.B.
R-Gruppen oder dergleichen, identisch oder verschieden sein können.
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"Optional" oder "wahlweise" bedeutet, daß das anschließend beschriebene
Ereignis oder der anschließend
beschriebene Umstand eintreten kann oder nicht und daß die Beschreibung
Fälle umfaßt, in denen
das Ereignis oder der Umstand eintritt, und Fälle, in denen dies nicht zutrifft.
Beispielsweise bedeutet der Ausdruck "optional substituiertes Hydrocarbyl", daß ein Hydrocarbylrest
substituiert sein kann oder nicht und daß die Beschreibung sowohl unsubstituiertes
Hydrocarbyl als auch substituiertes Hydrocarbyl umfaßt.
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Der
Begriff "Alkyl", wie er hier verwendet
wird, bezieht sich auf eine verzweigte oder unverzweigte gesättigte Kohlenwasserstoffgruppe,
die typischerweise, jedoch nicht notwendigerweise 1 bis etwa 24
Kohlenstoffatome enthält,
wie z.B. Methyl, Ethyl, n-Propyl, Isopropyl, n-Butyl, Isobutyl,
t-Butyl, Octyl, Decyl und dergleichen, sowie Cycloalkylgruppen,
wie Cyclopentyl, Cyclohexyl und dergleichen. Im allgemeinen, jedoch
nicht notwendigerweise enthalten Alkylgruppen hier 1 bis etwa 12
Kohlenstoffatome. Der Begriff "niederes
Alkyl" bezeichnet
eine Alkylgruppe mit einem bis sechs Kohlenstoffatomen, vorzugsweise
einem bis vier Kohlenstoffatomen. "Substituiertes Alkyl" bezeichnet Alkyl, das mit einer oder
mehreren Substituentengruppen substituiert ist, und die Begriffe "Heteroatom enthaltendes
Alkyl" und "Heteroalkyl" beziehen sich auf
Alkyl, wobei wenigstens ein Kohlenstoffatom durch ein Heteroatom
ersetzt ist.
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Der
Begriff "Alkenyl", wie er hier verwendet
wird, bezieht sich auf eine verzweigte oder unverzweigte Kohlenwasserstoffgruppe,
die typischerweise, jedoch nicht notwendigerweise 2 bis etwa 24
Kohlenstoffatome und wenigstens eine Doppelbindung enthält, wie
z.B. Ethenyl, n-Propenyl,
Isopropenyl, s-Propenyl, 2-Propenyl, n-Butenyl, Isobutenyl, Octenyl,
Decenyl und dergleichen. Im allgemeinen, jedoch wiederum nicht notwendigerweise
enthalten Alkenylgruppen hier 2 bis etwa 12 Kohlenstoffatome. Der
Begriff "niederes
Alkenyl" bezeichnet
eine Alkenylgruppe mit zwei bis sechs Kohlenstoffatomen, vorzugsweise
zwei bis vier Kohlenstoffatomen. "Substituiertes Alkenyl" bezeichnet Alkenyl,
das mit einer oder mehreren Substituentengruppen substituiert ist,
und die Begriffe "Heteroatom
enthaltendes Alkenyl" und "Heteroalkenyl" beziehen sich auf
Alkenyl, wobei wenigstens ein Kohlenstoffatom durch ein Heteroatom
ersetzt ist.
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Der
Begriff "Alkinyl", wie er hier verwendet
wird, bezieht sich auf eine verzweigte oder unverzweigte Kohlenwasserstoffgruppe,
die typischerweise, jedoch nicht notwendigerweise 2 bis etwa 24
Kohlenstoffatome und wenigstens eine Dreifachbindung enthält, wie
z.B. Ethinyl, n-Propinyl,
n-Butinyl, Octinyl, Decinyl und dergleichen. Im allgemeinen, jedoch
wiederum nicht notwendigerweise enthalten Alkinylgruppen hier 2
bis etwa 12 Kohlenstoffatome. Der Begriff "niederes Alkinyl" bezeichnet eine Alkinylgruppe mit zwei
bis sechs Kohlenstoffatomen, vorzugsweise 2, 3 oder 4 Kohlenstoffatomen. "Substituiertes Alkinyl" bezieht sich auf
Alkinyl, das mit einer oder mehreren Substituentengruppen substituiert
ist, und die Begriffe "Heteroatom
enthaltendes Alkinyl" und "Heteroalkinyl" beziehen sich auf
Alkinyl, wobei wenigstens ein Kohlenstoffatom durch ein Heteroatom
ersetzt ist.
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Der
Begriff "Alkoxy", wie er hier verwendet
wird, bezeichnet eine Alkylgruppe, die durch eine einfache terminale
Etherbindung verknüpft
ist, d.h. eine "Alkoxy"-Gruppe kann als
-O-Alkyl dargestellt werden, wobei Alkyl wie oben definiert ist.
Eine "niedere Alkoxy"-Gruppe bezeichnet
eine Alkoxygruppe, die ein bis sechs, vorzugsweise ein bis vier
Kohlenstoffatome enthält.
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In ähnlicher
Weise bezeichnet der Begriff "Alkylthio", wie er hier verwendet
wird, eine Alkylgruppe, die durch eine einfache terminale Thioetherbindung
verknüpft
ist, d.h. eine "Alkylthio"-Gruppe kann als
-S-Alkyl dargestellt werden, wobei Alkyl wie oben definiert ist.
Eine "niedere Alkylthio"-Gruppe bezeichnet
eine Alkylthiogruppe, die ein bis sechs, vorzugsweise ein bis vier
Kohlenstoffatome enthält.
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Der
Begriff "Allenyl" wird hier im herkömmlichen
Sinn gebraucht, um einen Molekülabschnitt
mit der Struktur -CH=C=CH2 zu bezeichnen.
Eine "Allenyl"-Gruppe kann unsubstituiert
oder mit einem oder mehreren Nicht-Wasserstoff-Substituenten substituiert
sein.
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Der
Begriff "Aryl", wie er hier verwendet
wird, bezieht sich, wenn es nicht anders angegeben ist, auf einen
aromatischen Substituenten, der einen einzigen aromatischen Ring
oder mehrere aromatische Ringe enthält, die miteinander kondensiert,
kovalent gebunden oder an eine gemeinsame Gruppe, wie einen Methylen-
oder Ethylenrest, gebunden sind. Die gemeinsame Verknüpfungsgruppe
kann auch ein Carbonyl, wie in Benzophenon, ein Sauerstoffatom,
wie in Diphenylether, oder ein Stickstoffatom, wie in Diphenylamin,
sein. Bevorzugte Arylgruppen enthalten einen aromatischen Ring oder
zwei kondensierte oder miteinander verknüpfte aromatische Ringe, z.B.
Phenyl, Naphthyl, Biphenyl, Diphenylether, Diphenylamin, Benzophenon
und dergleichen. In speziellen Ausführungsformen enthalten Arylsubstituenten
1 bis etwa 200 Kohlenstoffatome, typischerweise 1 bis etwa 50 Kohlenstoffatome
und bevorzugt 1 bis etwa 20 Kohlenstoffatome. "Substituiertes Aryl" bezieht sich auf einen Arylrest, der
mit einer oder mehreren Substituentengruppen substituiert ist, und
die Begriffe "Heteroatom
enthaltendes Aryl" und "Heteroaryl" beziehen sich auf
Aryl, wobei wenigstens ein Kohlenstoffatom durch ein Heteroatom
ersetzt ist.
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Der
Begriff "Aralkyl" bezieht sich auf
eine Alkylgruppe mit einem Arylsubstituenten, und der Begriff "Aralkylen" bezieht sich auf
eine Alkylengruppe mit einem Arylsubstituenten; der Be griff "Alkaryl" bezieht sich auf
eine Arylgruppe mit einem Alkylsubstituenten, und der Begriff "Alkarylen" bezieht sich auf
eine Arylengruppe mit einem Alkylsubstituenten.
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Die
Begriffe "Halo" und "Halogen" werden im herkömmlichen
Sinne verwendet, um einen Chlor-, Brom-, Fluor- oder Iodsubstituenten
zu bezeichnen. Die Begriffe "Halogenalkyl", "Halogenalkenyl" oder "Halogenalkinyl" (oder "halogeniertes Alkyl", "halogeniertes Alkenyl", "halogenierter Aromat" oder "halogeniertes Alkinyl") beziehen sich auf
eine Alkyl-, eine Alkenyl-, eine aromatische Gruppe bzw. eine Alkinylgruppe,
wobei wenigstens eines der Wasserstoffatome in der Gruppe durch
ein Halogenatom ersetzt wurde.
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Der
Begriff "Heteroatom
enthaltend", wie
in "Heteroatom enthaltende
Hydrocarbylgruppe" bezieht
sich auf ein Molekül
oder ein molekulares Fragment, wobei ein oder mehrere Kohlenstoffatome
durch ein anderes Atom als ein Kohlenstoffatom ersetzt wurde, z.B.
durch Stickstoff, Sauerstoff, Schwefel, Phosphor oder Silicium.
In ähnlicher
Weise bezieht sich der Begriff "Heteroalkyl" auf einen Alkylsubstituenten,
der ein Heteroatom enthält,
der Begriff "heterozyklisch" bezieht sich auf
einen zyklischen Substituenten, der ein Heteroatom enthält, der
Begriff "Heteroaryl" bezieht sich auf
einen Arylsubstituenten, der ein Heteroatom enthält, und dergleichen. Wenn der
Begriff "Heteroatom
enthaltend" vor
einer Auflistung möglicher
Heteroatom enthaltender Gruppen erscheint, soll der Begriff sich
auf jedes Mitglied dieser Gruppe beziehen. Das heißt, der
Ausdruck "Heteroatom
enthaltendes Alkyl, Alkenyl und Alkinyl" soll interpretiert werden als "Heteroatom enthaltendes
Alkyl, Heteroatom enthaltendes Alkenyl und Heteroatom enthaltendes
Alkinyl".
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"Hydrocarbyl" bezieht sich auf
einwertige Hydrocarbylradikale mit 1 bis etwa 30 Kohlenstoffatomen, bevorzugt
1 bis etwa 24 Kohlenstoffatomen, am meisten bevorzugt 1 bis etwa
12 Kohlenstoffatomen, einschließlich
verzweigter oder unverzweigter, gesättigter oder ungesättigter
Spezies, wie Alkylgruppen, Alkenylgruppen, Arylgruppen und dergleichen.
Der Begriff "niederes
Hydrocarbyl" bezeichnet
eine Hydrocarbylgruppe mit ein bis sechs Kohlenstoffatomen, vorzugsweise
ein bis vier Kohlenstoffatomen. Der Begriff "Hydrocarbylen" bezeichnet einen zweiwertigen Hydrocarbylrest
mit 1 bis etwa 30 Kohlenstoffatomen, bevorzugt 1 bis etwa 24 Kohlenstoffatomen,
am meisten bevorzugt 1 bis etwa 12 Kohlenstoffatomen, einschließlich verzweigter
oder unverzweigter, gesättigter
oder ungesättigter
Spezies, oder dergleichen. Der Begriff "niederes Hydrocarbylen" bezeichnet eine
Hydrocarbylengruppe mit ein bis sechs Kohlenstoffatomen, vorzugsweise
ein bis vier Kohlenstoffatomen. "Substituiertes
Hydrocarbyl" bezeichnet
Hydrocarbyl, das mit einer oder mehreren Substituentengruppen substituiert
ist, und die Begriffe "Heteroatom
enthaltendes Hydrocarbyl" und "Heterohydrocarbyl" beziehen sich auf
Hydrocarbyl, wobei wenigstens ein Kohlenstoffatom durch ein Heteroatom
ersetzt wurde. In ähnlicher
Weise bezeichnet "substituiertes
Hydrocarbylen" Hydrocarbylen,
das mit einer oder mehreren Substituentengruppen substituiert ist,
und die Begriffe "Heteroatom
enthaltendes Hydrocarbylen" und "Heterohydrocarbylen" beziehen sich auf
Hydrocarbylen, wobei wenigstens ein Kohlenstoffatom durch ein Heteroatom
ersetzt wurde.
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Mit "substituiert", wie in "substituiertes Hydrocarbyl", "substituiertes Hydrocarbylen", "substituiertes Alkyl", "substituiertes Alkenyl" und dergleichen,
wie es in einigen der vorstehend genannten Definitionen auftaucht,
ist gemeint, daß in
dem Hydrocarbyl-, dem Hydrocarbylen-, dem Alkyl-, dem Alkenyl- oder
einem anderen Rest wenigstens ein an ein Kohlenstoffatom gebundenes
Wasserstoffatom durch einen oder mehrere Substituenten ersetzt ist,
die funktionelle Gruppen sind, wie z.B. Hydroxyl, Alkoxy, Thio,
Amino, Halo, Silyl und dergleichen. Wenn der Begriff "substituiert" vor einer Auflistung
möglicher
substituierter Gruppen erscheint, soll der Begriff sich auf jedes
Mitglied dieser Gruppe beziehen. Das heißt, der Ausdruck "substituiertes Alkyl,
Alkenyl und Alkinyl" soll
interpretiert werden als "substituiertes
Alkyl, substituiertes Alkenyl und substituiertes Alkinyl". In ähnlicher
Weise soll "optional
substituiertes Alkyl, Alkenyl und Alkinyl" interpretiert werden als "optional substituiertes
Alkyl, optional substituiertes Alkenyl und optional substituiertes
Alkinyl".
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Wie
er hier verwendet wird, bezeichnet der Begriff "Silyl" die -SiZ1Z2Z3-Gruppe, wobei
jeder von Z1, Z2 und
Z3 unabhängig
voneinander aus der Gruppe ausgewählt ist, bestehend aus Hydrid
und optional substituiertem Alkyl, Alkenyl, Alkinyl, Aryl, Aralkyl,
Alkaryl, Heterozyklus, Alkoxy, Aryloxy und Amino.
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Wie
er hier verwendet wird, bezeichnet der Begriff "Phosphino" die Gruppe -PZ1Z2, wobei Z1 und Z2 jeweils unabhängig voneinander aus der Gruppe
ausgewählt
sind, bestehend aus Hydrido und optional substituiertem Alkyl, Alkenyl,
Alkinyl, Aryl, Aralkyl, Alkaryl, Heterozyklus und Amino.
-
Der
Begriff "Amino" wird hier so verwendet,
daß er
sich auf die Gruppe -NZ1Z2 bezieht,
wobei Z1 und Z2 jeweils
unabhängig
voneinander aus der Gruppe ausgewählt sind, bestehend aus Hydrid
und optional substituiertem Alkyl, Alkenyl, Alkinyl, Aryl, Aralkyl,
Alkaryl und Heterozyklus.
-
Der
Begriff "Thio" wird hier so verwendet,
daß er
sich auf die Gruppe -SZ1 bezieht, wobei
Z1 aus der Gruppe ausgewählt ist, bestehend aus Hydrid
und optional substituiertem Alkyl, Alkenyl, Alkinyl, Aryl, Aralkyl, Alkaryl
und Heterozyklus.
-
Die
Begriffe "LUMO" und "HOMO" (Kurzbezeichnungen
für niedrigstes
unbesetztes Molekülorbital bzw.
höchstes
besetztes Molekülorbital)
beziehen sich auf die Grenzorbitale zweier Recktanten (wie Dienophil und
Dien in einer Diels-Alder-Reaktion), wobei sich das LUMO auf das
freie Orbital mit der niedrigsten Energie in einem ersten Recktanten
bezieht und sich das HOMO auf das Orbital, das Elektronen mit der
höchsten
Energie enthält,
in einem zweiten Recktanten bezieht. Die vorliegende Erfindung verringert
das LUMO eines ersten Recktanten relativ zu seinem Ausgangszustand,
wodurch die Reaktion mit einem zweiten Recktanten erleichtert wird.
-
Der
Begriff "chiral" bezieht sich auf
eine Struktur, die keine ungeeignete Rotationsachse (Sn)
hat, d.h. die zur Punktgruppe Cn oder Dn gehört.
Solche Moleküle
sind daher in Bezug auf eine Achse, eine Ebene oder ein Asymmetriezentrum
chiral. Bevorzugte "chirale" Moleküle liegen
hier in enantiomer reiner Form vor, so daß ein bestimmtes chirales Molekül wenigstens
etwa 95 Gew.-% der Zusammensetzung, in der es enthalten ist, ausmacht,
und bevorzugter wenigstens 99 Gew.-% dieser Zusammensetzung ausmacht.
-
Der
Begriff "enantioselektiv" bezieht sich auf
eine chemische Reaktion, die vorzugsweise zu einem Enantiomer relativ
zu einem zweiten Enantiomer führt,
d.h. ein Produkt entstehen läßt, bei
dem ein Enantiomer wenigstens etwa 51 Gew.-% des Produkts ausmacht.
Vorzugsweise macht das selektiv bevorzugte Enantiomer in den enantioselektiven
Reaktionen hier wenigstens etwa 85 Gew.-% des Produkts, optimalerweise
wenigstens etwa 95 Gew.-% des Produkts aus.
-
Der
Begriff "Substrat" bezieht sich allgemein
auf einen Recktanten, z.B. den hierin "ersten Recktanten" oder den hierin "zweiten Recktanten".
-
Wie
sie hier verwendet werden, beziehen sich alle Verweise auf Elemente
und Gruppen des Periodensystems der Elemente auf die Version des
Systems, die im Handbook of Chemistry and Physics, CRC Press, 1995,
veröffentlicht
wurde, welches das neue IUPAC-System für die Numerierung von Gruppen
ausführt.
-
Wir
beschreiben somit Imidazolidinonsalze zum Katalysieren einer Reaktion,
z.B. einer Reaktion, bei der eine Verbindung, die eine funktionelle
Gruppe enthält,
so umgewandelt wird, daß sie
ein Produkt liefert, in welchem die funktionelle Gruppe wenigstens
eine neu gebildete kovalente Bindung enthält. Das Ausgangsmaterial, das
umgewandelt wird, ist allgemein durch die Struktur der Formel (I)
dargestellt
wobei
FG die funktionelle Gruppe bezeichnet, R
1 Hydrid,
Hydrocarbyl, substituiertes Hydrocarbyl, Heteroatom enthaltendes
Hydrocarbyl, substituiertes Heteroatom enthaltendes Hydrocarbyl
oder Silyl ist und optional kovalent, entweder direkt oder indirekt,
an FG gebunden ist, und Q
1 und Q
2 unabhängig
voneinander aus der Gruppe ausgewählt sind, bestehend aus OR
1, SR
1, N(R
1)
2, NR
1(OR
1), NR
1(SR
1) und NR
1-N(R
1)
2, oder Q
1 und Q
2 zusammen
=Q bilden, wobei Q O, S, NR
1, N(OR
1), N(SR
1) und N-N(R
1)
2 ist. In einigen
Ausführungsformen ist
es bevorzugt, daß =Q
etwas anderes als =NR
1 oder =N(OR
1) ist. Das Verfahren umfaßt das Umsetzen
dieses ersten Recktanten mit einem zweiten Recktanten in der Gegenwart
einer Katalysatorzusammensetzung, die ein Säureadditionssalz einer Imidazolidinonverbindung
umfaßt,
wie unten ausführlich
beschrieben wird.
-
In
der Strukturformel (I) sind FG, Q
1 und Q
2 typischerweise so ausgewählt, daß sie die
Bildung eines Zwischenprodukts ermöglichen, wobei das LUMO der
Verbindung (insbesondere das LUMO der funktionellen Gruppe FG) relativ
zu seinem Ausgangszustand verringert wird. Eine Verringerung des
LUMO auf diese Weise ermöglicht
wiederum eine Reaktion, so daß neue
kova lente Bindungen zwischen der funktionellen Gruppe FG mit verringertem
LUMO und einem zweiten Recktanten gebildet werden (entweder in einer
intra- oder einer intermolekularen Reaktion). Ohne an die Theorie
gebunden sein zu wollen, wird vorgeschlagen, daß die Bildung des Zwischenprodukts
das Ersetzen der C-Q
1- und der C-Q
2-(oder C=Q-)Bindungen durch eine kovalente
Bindung dieses Kohlenstoffatoms an ein Stickstoffatom in dem Imidazolidinonrest
in der Katalysatorzusammensetzung umfaßt. Bevorzugte erste Recktanten
sind Recktanten, bei denen Q
1 und Q
2 zusammen einen Carbonylrest =O bilden und
wobei FG eine π-Bindung
zwischen zwei Atomen enthält,
die α und β zu dem Kohlenstoffatom
an Q
1 und Q
2 gebunden
sind, z.B. kann FG A=B oder A≡B
umfassen, wobei A C oder N ist und B N, C oder O ist. Beispielsweise
kann FG C=C, C=C=C, C≡C,
C=N, C≡N,
C=O oder C=S umfassen. In einem solchen Fall kann der erste Reaktant
durch die Strukturformel (Ia) dargestellt werden
wobei
A, B, R
1, Q
1 und
Q
2 wie oben definiert sind, die gestrichelte
Linie eine optionale Dreifachbindung darstellt und R
2,
R
3 und R
4 unabhängig voneinander
aus der Gruppe ausgewählt
sind, bestehend aus Hydrid, Hydroxyl, Sulfhydryl, Amino, substituiertem
Amino, Hydrocarbyl (z.B. Alkyl, Alkenyl, Alkinyl, Aryl, Alkaryl,
Alkaryl usw.), substituiertem Hydrocarbyl (z.B. substituiertem Alkyl,
Alkenyl, Alkinyl, Aryl, Alkaryl, Alkaryl usw.), Heteroatom enthaltendem
Hydrocarbyl (z.B. Heteroatom enthaltendem Alkyl, Alkenyl, Alkinyl,
Aryl, Alkaryl, Alkaryl usw.), substituiertem Heteroatom enthaltendem
Hydrocarbyl (z.B. substituiertem Heteroatom enthaltendem Alkyl,
Alkenyl, Alkinyl, Aryl, Alkaryl, Alkaryl usw.), Silyl und Phosphino,
oder zwei oder mehrere von R
1, R
2, R
3 und R
4 in einer Ringstruktur, im allgemeinen einer
fünf- oder
sechsgliedrigen alizyklischen Gruppe miteinander verbunden sind
(z.B. können
R
3 und R
4 zusammen
einen Cyclohexylring bilden). Alternativ kann FG ein funktionelles Äquivalent
einer π-Bindung,
wie eine Cyclopropyl- oder eine substituierte Cyclopropylgruppe,
d.h. eine Gruppe, die die Reaktivität einer π-Bindung besitzt, enthalten.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist der erste Reaktant eine α,β-ungesättigte Carbonylverbindung,
im allgemeinen ein α,β-ungesättigtes
Keton oder ein α,β-ungesättigtes
Aldehyd, und kann durch die Struktur der Formel (II) dargestellt
werden
wobei
R
1, R
2, R
3 und R
4 wie oben
definiert sind. Wie in Formel (II) zu sehen ist, ist die Verbindung
ein α,β-ungesättigtes
Keton, wenn R
1 Hydrocarbyl, substituiertes
Hydrocarbyl, Heteroatom enthaltendes Hydrocarbyl oder substituiertes
Heteroatom enthaltendes Hydrocarbyl ist, und ein α,β-ungesättigtes
Aldehyd, wenn R
1 Hydrid ist.
-
Beispiele
spezifischer α,β-ungesättigter
Carbonylverbindungen mit der Struktur von Formel (I) umfassen somit
ohne Beschränkung
hierauf die folgenden:
-
Die
Katalysatorzusammensetzung umfaßt,
wie zuvor bereits angemerkt, ein Säureadditionssalz eines Imidazolidinons,
wobei das Imidazolidinon die Struktur der Formel (III) hat
und das
Säureadditionssalz
eine Brönsted-Säure in ionischer
Verknüpfung
mit dem Imidazolidinon der Struktur (III) repräsentiert und somit die Struktur
der Formel (IV) hat
-
In
den Formeln (III) und (IV) sind R5, R6 und R7 unabhängig voneinander
aus der Gruppe ausgewählt, bestehend
aus Hydroxyl, Hydrocarbyl (z.B. Alkyl, Alkenyl, Alkinyl, Aryl, Alkaryl,
Alkaryl usw.) und substituiertem Hydrocarbyl (z.B. substituiertem
Alkyl, Alkenyl, Alkinyl, Aryl, Alkaryl, Alkaryl usw.). Vorzugsweise
sind R5, R6 und
R7 unabhängig
voneinander aus der Gruppe ausgewählt, bestehend aus Hydroxyl,
Alkyl, substituiertem Alkyl, Alkenyl, substituiertem Alkenyl, Alkinyl,
substituiertem Alkinyl, Aryl und substituiertem Aryl. Am meisten bevorzugt
sind R5, R6 und
R7 jeweils niederes Alkyl, vorzugsweise
Methyl.
-
Die
Substituenten R8 und R9 können unabhängig voneinander
Hydrid oder Halogen sein oder sie können aus den vorgenannten möglichen
Substituenten, die für
R5, R6 und R7 angegeben wurden, ausgewählt werden.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform sind R8 und
R9 Hydrido. Zusätzlich können irgendwelche zwei oder
mehrere von R5, R6,
R7, R8 und R9 unter Bildung einer zyklischen Gruppe,
typischerweise durch eine Hydrocarbylen- oder eine substituierte
Hydrocarbylenverknüpfung
verknüpft
sein.
-
Der
index "n" ist 1.
-
Die
R10-Gruppe ist ein zyklischer Rest, und
bevorzugte R10-Gruppen sind heterozyklisch
oder aromatisch. R10 kann mit den gleichen
oder verschiedenen Substituenten substituiert sein oder nicht, und
geeignete Substituenten sind Amino, Halogen oder irgendeiner der
oben genannten möglichen
Substituenten, die für
R5, R6 und R7 angegeben wurden. In einer bevorzugten
Ausführungsform
ist R10 eine unsubstituierte Phenylgruppe.
-
Die
Brönsted-Säure HX (wie
in Formel (IV) gezeigt), die das Anion X
– liefert,
ist im allgemeinen, jedoch nicht notwendigerweise aus Säuren ausgewählt, die
einen pKa-Wert von weniger als etwa 5 haben. Es können auch
Kombinationen von Brönsted-Säuren verwendet
werden. Geeignete Säuren
umfassen sowohl organische als auch anorganische Säuren, z.B.
Salzsäure,
Bromwasserstoffsäure,
Perchlorsäure,
schweflige Säure, Schwefelsäure, Sulfonsäuren (einschließlich Alkyl-
und Arylsulfonsäuren),
Phosphorsäure,
Phosphonsäuren (einschließlich Alkyl- und Arylphosphonsäuren), Salpetersäure, salpetrige
Säure,
Chromsäure,
Methylsulfonsäure,
Trifluormethansulfonsäure,
Essigsäure,
Halogenessigsäuren,
Benzoesäure,
Propionsäure,
Fumarsäure,
Maleinsäure,
Bernsteinsäure,
Salicylsäure,
Gemische davon und dergleichen. Besonders geeignet sind Säuren mit
den Strukturformeln (V) oder (VI)
wobei
R
11 und R
12 Aryl,
Alkyl, substituiertes Aryl oder substituiertes Alkyl sind. Bevorzugte
R
11- und
R
12-Gruppen sind -CR
13R
14R
15, wobei R
13, R
14 und R
15 unabhängig
voneinander Wasserstoff, Halogen oder Nitrit sind. Ebenfalls bevorzugt
als Brönsted-Säuren sind
substituierte aromatische Alkohole, die vorzugsweise einen pKa-Wert
von weniger als etwa 5 haben und die Strukturformel (VII) haben
wobei
die R
16-Substituenten irgendwelche elektronenziehende
Substituenten sein können
und m eine ganze Zahl von 1 bis 5 ist. Geeignete R
16-Substituenten
umfassen beispielsweise Nitro, Cyano, Sulfonat, Halogen (d.h. Cl,
F, Br oder I) und halogeniertes Alkyl (typischerweise fluoriertes
Alkyl, vorzugsweise perfluoriertes niederes Alkyl, wie Trifluormethyl).
Anionen (d.h. die X
–-Reste) können in Form von Polyanionen
vorliegen, die von Säure
enthaltenden Feststoffen oder Polymeren abgeleitet sind, d.h. Zeolithe,
Harze usw. Es sei auch angemerkt, daß das Anion X
– der
Brönsted-Säure chiral
sein kann oder nicht und daß diejenigen
Brönsted-Säuren, die
chiral sind, in isomerisch reiner Form oder als ein razemisches
Gemisch verwendet werden können.
-
Das
Imidazolidinonsalz kann kommerziell erhalten werden oder unter Verwendung
von Routineverfahren, die Fachleuten auf dem Gebiet der synthetischen
organischen Chemie bekannt sind und/oder die in einschlägigen Texten
und einschlägiger
Literatur beschrieben werden, hergestellt werden. Das Salz kann
synthetisiert werden, indem man das Imidazolidinon (in ungeladener
freier Basenform) mit einer Brönsted-Säure HX in
einem gewünschten
molaren Verhältnis,
im allgemeinen im Bereich von ungefähr 1:100 bis 100:1, typischerweise
von etwa 1:10 bis 10:1, bevorzugt von etwa 1:2 bis 2:1, mischt.
Alternativ können
die Komponenten des Salzes, d.h. das ungeladene Imidazolidinon und
die Brönsted-Säure, direkt
vor oder während
der katalysierten Reaktion vereinigt werden. In noch einer weiteren
Ausführungsform
kann das ungeladene Imidazolidinon mit wenigstens einem Salz Mq+•qX– vereinigt
werden, wodurch das gewünschte
Imidazolidinonsalz durch Ionenaustausch gebildet wird. Eine große Vielzahl
von Salzen kann für
diesen letztgenannten Zweck verwendet werden, und das Kation M+q kann praktisch jedes Kation sein, obwohl
q im allgemeinen 1, 2 oder 3 ist. Geeignete M-Elemente werden typischerweise
aus den Gruppen 2 bis 13 des Periodensystems der Elemente ausgewählt, M kann
jedoch auch ein mehratomiges Kation sein, wie das Ammoniumion NH4 +. Es sei auch angemerkt, daß das Imidazolidinonsalz
mit zwei oder mehreren verschiedenen Brönsted-Säuren oder Metallsalzen hergestellt
werden kann, wodurch ein Gemisch von Imidazolidinonsalzen gebildet
wird, d.h. von Salzen, die verschiedene Anionen X– enthalten.
-
Zu
Veranschaulichungszwecken ist eine ausführliche Beschreibung eines
Verfahrens zum Synthetisieren des Imidazolidinonsalzes ((5S)-5-Benzyl-2,2,3-trimethylimidazolin-4-an-hydrochlorid)
in Beispiel 1 angegeben.
(5S)-5-BENZYL-2,2,3-TRIMETHYLIMIDAZOLIDIN-4-ON-HYDROCHLORID
-
Es
sei betont, daß Imidazolidinonsalze
mit der zu der in den Formeln (III) und (IV) gezeigten Konfiguration
entgegengesetzten enantiomeren Konfiguration möglich sind und sich hier auch
als katalytische Zusammensetzungen eignen. Solche Strukturen sind
durch die Formeln (III-A) und (IV-A) unten angegeben:
-
Der
zweite Reaktant kann jede Verbindung sein, die aufgrund des verringerten
LUMO des ersten Reaktanten in der Gegenwart der Katalysatorzusammensetzung
mit dem ersten Reaktanten reagieren kann. Der zweite Reaktant kann
direkt oder indirekt kovalent an den ersten Reaktanten gebunden
sein oder nicht, d.h. die Reaktion zwischen dem ersten und dem zweiten
Reaktanten kann entweder intramolekular oder intermolekular sein.
Die Auswahl des zweiten Reaktanten ist abhängig von der interessierenden
Reaktion. So ist beispielsweise in einer Diels-Alder-Reaktion der zweite
Reaktant ein Dien (während
der erste Reaktant ein Dienophil ist, wie eine α,β-ungesättigte Carbonylverbindung).
Beispiele verschiedener Reaktanten und korrespondierender Reaktionstypen
werden unten ausführlicher
diskutiert.
-
Das
Imidazolidinonsalz kann mit einem Überschuß an Imidazolidinon vereinigt
werden, um die Reaktion abzustimmen, d.h. die katalytische Aktivität, die Umwandlung
oder die Selektivität
zu verbessern. Das molare Verhältnis
des Imidazolidinons zu dem Anion X– kann
bis zu etwa 100:1 betragen, obwohl es typischerweise etwa 20:1 und
am typischsten etwa 2:1 nicht überschreitet.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
liefert die Erfindung insbesondere ein Verfahren zum Umwandeln einer α,β-ungesättigten
Carbonylverbindung durch Umsetzen mit einem zweiten Recktanten in
der Gegenwart einer Katalysatorzusammensetzung, welche ein Säureadditionssalz
eines Imidazolidinons mit der Struktur der Formel (IV) oder (IV-A)
umfaßt,
wobei die α,β-ungesättigte Carbonylverbindung
die Struktur der Formel (II) hat
wobei
R
1, R
2, R
3 und R
4 wie hier
zuvor definiert sind.
-
Obwohl
andere Verfahren zum Verringern des LUMO von α,β-ungesättigten Carbonylverbindungen vorgeschlagen
wurden, wie beispielsweise die Verwendung von Lewis-Säurekatalyse,
Brönsted-Säurekatalyse
und in situ erzeugten Dienophilen (siehe z.B. internationale Patentveröffentlichung
WO 92/02505 , oben zitiert,
Yamaguchi et al. (1997) Tetrahedron 53 (32): 11223–11236,
und Yamaguchi et al. (1994) Tetrahedron Let. 35 (44): 8233–8236),
wurde das vorliegende Verfahren zuvor nicht offenbart. Im Vergleich
zu früheren
Verfahren ist die vorliegende Erfindung zusammen mit einer großen Vielzahl
von Reaktionen von Nutzen, was wiederum die Herstellung einer Menge
von Reaktionsprodukten ermöglicht.
-
Die
in der Erfindung beschriebenen katalytischen Zusammensetzungen sind
beispielsweise beim Katalysieren von Cycloadditionsreaktionen, 1,4-Nukleophilkonjugat-Additionsreaktionen,
1,4-Radikaladditionsreaktionen, organometallischen Einbringungsreaktionen
(einschließlich
Heck-Reaktionen), En-Reaktionen und jeder Kombination davon (einschließlich Tandem- oder Kaskadenreaktionen)
von Nutzen.
-
Cycloadditionsreaktionen
umfassen beispielsweise die [2 + 2]-Cycloaddition, die [3 + 2]-Cycloaddition und
die [4 + 2]-Cycloaddition, wobei letztere durch Diels-Alder-Reaktionen,
Diels-Alder-Reaktionen
mit umgekehrtem Elektronenbedarf und Hetero-Diels-Alder-Reaktionen
beispielhaft veranschaulicht werden. Ein Beispiel einer Diels-Alder-Reaktion,
die unter Verwendung einer Katalysatorzusammensetzung der Erfindung
katalysiert wird, ist in 1 dargestellt, wobei der erste
und der zweite Reaktant Acrolein bzw. Cyclopentadien sind. Eine
intramolekulare [4 + 2]-Cycloadditionsreaktion
der Erfindung ist in 4 veranschaulicht. Eine [3 + 2]-Cycloadditionsreaktion
ist in 5 veranschaulicht. Weitere Typen von Cycloadditionsreaktionen,
die unter Verwendung der Zusammensetzungen und Verfahren der Erfindung
katalysiert werden können,
wurden beispielsweise beschrieben von Gothelf et al. (1998) Chem.
Rev. 98: 863–909.
-
1,4-Nukleophilkonjugat-Additionsreaktionen
umfassen 1,4-Kohlenstoffaddition (z.B. Cyclopropanierung), 1,4-Aminaddition
(z.B. Aziridinierung), 1,4-Sauerstoffaddition (z.B. Epoxidierung),
1,4-Schwefeladdition, 1,4-Hydridaddition und 1,4-organometallische
Addition. Eine Cyclopropanierungsreaktion der Erfindung ist in 2 veranschaulicht,
während
eine Epoxidationsreaktion der Erfindung in 3 veranschaulicht
ist. Solche Reaktionen sind Beispiele von Michael-Additionen, wobei
der erste Reaktant eine α,β-ungesättigte Carbonylverbindung
(oder eine alternative Verbindung, die von der Strukturformel (I)
umfaßt
ist) ist und der zweite Reaktant ein Nukleophil ist, das eine π-Bindung,
ein ein freies Elektronenpaar tragendes Heteroatom oder eine negative
Ladung aufweist, wie es in den 6 und 7 gezeigt
ist (Michael-Addition von Furan bzw. Nitromethan).
-
Die
vorstehende Liste möglicher
Reaktionen soll veranschaulichend sein und die Reaktionen, bei denen
die vorliegenden Katalysatorzusammensetzungen und Verfahren von
Nutzen sind, in keiner Weise beschränken. Das heißt, die
Imidazolidinonsalze der Erfindung sind geeignet, um eine Menge von
Reaktionen und Reaktionstypen zu katalysieren, für die die hier beschriebenen
lediglich repräsentativ
sind.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
betrifft die Erfindung die Herstellung chiraler Moleküle aus Ausgangsmaterialien,
die selbst chiral sein können
oder nicht, unter Verwendung einer Verbindung der Strukturformel
(I) als Substrat oder "erster
Reaktant" (z.B.
eine α,β-ungesättigte Carbonylverbindung)
und einer Katalysatorzusammensetzung, welche das chirale Imidazolidinonsalz
der Formeln (IV) oder (IV-A) enthält. Das Imidazolidinonsalz
ist mit einem sperrigen Substituenten (d.h. einem substituierten
oder unsubstituierten Phenylring) substituiert, um die Zugänglichkeit
der aktivierten Doppelbindung in dem Substrat (z.B. der α,β-ungesättigten
Carbonylverbindung) zu beschränken
und damit eine enantiomere Unterscheidung bereitzustellen. Beispielsweise
kann die Diels-Alder-Reaktion zwischen Cyclopentadien und einer α,β-ungesättigten
Carbonylverbindung in einem von zwei Iminiumion-Zwischenprodukten
resultieren, was zu zwei möglichen
enantiomeren Produkten führt,
wie in 8 veranschaulicht. Mit einem in geeigneter Weise
substituierten Imidazolidinonsalz, wie in 9 gezeigt,
kann man eine Kontrolle der Geometrie des Iminiumions und damit
der Enantioselektivität des
Verfahrens erzielen. Verfahren, die Fachleuten auf dem Gebiet bekannt
sind, wie MM2- und MM3-Techniken, können in vorteilhafter Weise
eingesetzt werden, um die Auswahl und Substitution des Imidazolidinonsalzes
zu unterstützen,
um die gewünschte
Enantioselektivität
zu erzielen.
-
Jede
der Reaktionen hier, einschließlich
sowohl der Herstellung als auch der Verwendung des Imidazolidinonsalzes,
kann auf einem festen Träger
unter Verwendung von Festphasensynthesetechniken durchgeführt werden.
Die Festphasensynthese ermöglicht
die Synthese und die Verwendung des Imidazolidinonsalzes in Verfahren
der kombinatorischen Chemie, wobei ein Array oder eine "Matrix" von Reaktionen auf
einem einzigen Substrat parallel durchgeführt wer den. In einem solchen
Fall kann das Imidazolidinon selbst (oder das Anion X–)
entweder direkt oder indirekt an die Oberfläche eines festen Substrats
gebunden werden; falls indirekt, durch einen spaltbaren oder nicht-spaltbaren
Linker. Beispielsweise kann das Imidazolidinon durch irgendeinen
von R5 bis R10 an
die Oberfläche
eines Substrats gebunden sein. Es kann jeder feste Träger verwendet
werden. Typische Substrate sind diejenigen, die herkömmlicherweise
in der Festphasenchemie verwendet werden und die eine chemische
Synthese darauf gestatten. Die einzige Beschränkung im Hinblick auf die Materialien,
die zum Konstruieren von Substraten geeignet sind, besteht darin,
daß sie
mit den Reaktionsbedingungen, denen sie ausgesetzt werden, kompatibel
sein müssen.
Geeignete Substrate, die beim Praktizieren der Verfahren der Erfindung
von Nutzen sind, umfassen ohne Beschränkung hierauf organische und
anorganische Polymere (z.B. Polyethylen, Polypropylen, Polystyren,
Polytetrafluorethylen), Metalloxide (z.B. Silica, Aluminiumoxid),
gemischte Metalloxide, Metallhalogenide (z.B. Magnesiumchlorid),
Mineralien, Quarz, Zeolithe und dergleichen. Weitere Substratmaterialien
liegen für
Fachleute auf dem Gebiet auf der Hand.
-
Verfahrensbedingungen:
Die katalytischen Reaktionen der Erfindung werden vorzugsweise,
jedoch nicht notwendigerweise in Wasser, organischen Lösungsmitteln
oder ionischen Flüssigkeiten,
d.h. in irgendeinem Lösungsmittel,
welches eine Beibehaltung und Regeneration der Katalysatorzusammensetzung
und eine Entfernung des Reaktionsprodukts nach Abschluß der Reaktion
gestattet, durchgeführt.
Die Reaktionen können
diskontinuierlich, halbkontinuierlich oder kontinuierlich, in Luft
oder einer inerten Atmosphäre,
bei autogenem Druck oder höher
durchgeführt
werden, was von der Art der verwendeten Katalysatorzusammensetzung und
der Recktanten abhängig
ist. Die Reaktionstemperatur liegt im allgemeinen im Bereich von
etwa –110°C bis 200°C, bevorzugt
im Bereich von etwa –50°C bis 100°C, am meisten
bevorzugt im Bereich von etwa 0°C bis
50°C. Die
Menge an Katalysatorzusammensetzung liegt im allgemeinen im Bereich
von 1 Mol-% bis zu 1 stöchiometrischen Äquivalent,
und das Verhältnis
des ersten Recktanten zum zweiten Recktanten (für Diels-Alder-Reaktionen das
Verhältnis
des Enons zu dem Dien) liegt im allgemeinen im Bereich von etwa
100:1 bis 1:100, bevorzugt im Bereich von etwa 10:1 bis 1:10. In
industrieller Hinsicht kann der Maßstab der Reaktion auf bis
zu 10.000 Gallonen oder mehr gesteigert werden. Die Katalyse kann
heterogen oder homogen sein. Für
Fachleute auf dem Gebiet der Katalyse versteht es sich, daß die vorgenannten
Verfahrensbedingungen in Abhängigkeit
von der bestimmten Reaktion, dem gewünschten Produkt, der verwendeten
Ausrüstung
und dergleichen variieren können. 10 veranschaulicht
im Detail ein mögliches
Herstellungsverfahren. Wie es in 10 gezeigt
ist, wird das gereinigte Produkt nach Abschluß der Reaktion erhalten, wobei
auf eine optionale Stufe der Extraktion und/oder Katalysatorgewinnung
und/oder des Trocknens Konzentration oder Destillation, um das Rohprodukt
zu erhalten, und Reinigung, z.B. mittels Chromatographie, Sublimation,
Präzipitation,
Extraktion, Kristallisation mit optionalen Impf- und/oder Cokristallisationshilfen,
folgt.
-
Die
vorliegende Erfindung liefert somit einen wichtigen Beitrag auf
dem Gebiet der Katalyse, indem sie ein vollkommen neues Verfahren
zum Katalysieren chemischer Reaktionen unter Verwendung nicht-metallischer,
organischer Katalysatorzusammensetzungen bereitstellt. Die vorliegenden
Verfahren und Zusammensetzungen sind zusammen mit einer enormen
Vielzahl von Recktanten und Reaktionstypen von Nutzen und können, was
von großer
Bedeutung ist, verwendet werden, um chirale Verbindungen in enantiomerisch
reiner Form aus entweder chiralen oder achiralen Ausgangsmaterialien
herzustellen.
-
EXPERIMENTELLES:
-
In
dem folgenden Beispiel wurden Anstrengungen unternommen, um Präzision in
Bezug auf verwendete Zahlen (z.B. Mengen, Temperatur usw.) sicherzustellen,
jedoch sollten gewisse experimentelle Fehler und Abweichungen berücksichtigt
werden. Wenn es nicht anders angegeben ist, sind Temperaturangaben
in Grad C, und der Druck ist Atmosphärendruck oder nahe Atmosphärendruck.
-
Alle
Lösungsmittel
wurden, wenn es nicht anders angegeben ist, verwendet, wie sie von
kommerziellen Lieferanten erhalten wurden. Weitere kommerzielle
Reagenzien wurden vor Gebrauch gereinigt, wobei die Anleitungen
von Perrin und Armarego, Purification of Laboratory Chemicals, vierte
Auflage (Oxford, Butterworth-Heinemann, 1996), befolgt wurden. Dünnschichtchromatographie
(TLC) wurde auf EM-Reagenzien, 0,25 mm-Silicagel-60F-Platten durchgeführt. Die
Visualisierung des entwickelten Programms wurde mittels Fluoreszenzlöschung,
KMnO4-Färbung
oder p-Anisaldehydfärbung
durchgeführt.
Organische Lösungen
wurden unter vermindertem Druck auf einem Büchi-Rotationsverdampfer konzentriert.
Die chromatographische Reinigung von Produkten wurde unter Verwendung
von Forced-Flow-Chromatographie auf ICN 60 Silicagel 63 mit einer
Maschenzahl von 32–64
gemäß dem Verfahren
von Still et al. (1978) J. Org. Chem. 43: 2923, durchgeführt.
-
1H- und 13C-NMR-Spektren
wurden auf Bruker DRX-500 (500 MHz bzw. 125 MHz), AM-400 (400 MHz und
100 MHz) oder AMX-300(300 MHz und 75 MHz)-Instrumenten aufgezeichnet,
wie angemerkt, und sind intern bezogen auf Signale von Protiumresten
im Lösungsmittel.
Daten für 1H-NMR sind wie folgt angegeben: chemische
Verschiebung (δ ppm),
Multiplizität
(s = Singulett, d = Dublett, t = Triplett, q = Quartett, m = Multiplett),
Kopplungskonstante (Hz), Integration und Zuordnung. Daten für 13C sind in Bezug auf die chemische Verschiebung
angegeben. IR-Spektren wurden auf einem ASI React-IR 1000-Spektrometer
aufgezeichnet und sind im Hinblick auf die Absorptionsfrequenz (cm–1)
angegeben. Massenspektren wurden von der University of California,
Berkeley Mass Spectral-Einrichtung, erhalten. Spektraldaten wurden
unter Verwendung von Standardverfahren aufgezeichnet. Gaschromatographie
wurde auf Chromatographen von Hewlett-Packard, Serien 5890A und
6890, ausgestattet mit einem Kapillar-Injektionssystem mit geteiltem
Modus und Flammenionisationsdetektoren, unter Verwendung der folgenden
Säulen
durchgeführt:
Bodman Chiraldex Γ-TA
(30 m × 0,25 mm),
Bodman Chiraldex β-PH
(30 m × 0,25
mm) und C&C Column
Technologies CC-1701 (30 m × 0,25
mm). HPLC-Analyse wurde auf einer Hewlett-Packard-HPLC, Serie 1100,
durchgeführt,
die UV-Detektion wurde bei 254 nm unter Verwendung einer Chiralcel
OD-H-Säule
(25 cm) und einer Chiralcel OD-Überwachungseinrichtung
(5 cm) überwacht.
-
Das
Voranschreiten der Diels-Alder-Reaktion wurde typischerweise mittels
TLC-Analyse oder, wo dies erforderlich war, durch 1H-NMR-Analyse
der Reaktion in situ in deuteriertem Lösungsmittel oder durch GLC-Analyse
von aliquoten Teilen der Reaktion überwacht.
-
Die
absoluten Konfigurationen wurden durch Korrelation mit Werten der
optischen Drehung aus der Literatur bestimmt, wo dies angegeben
ist. Andere absolute Konfigurationen wurden durch Analogie zugewiesen.
-
Allgemeines Verfahren für eine durch
Imidazolidinonsalz katalysierte Diels-Alder-Reaktion:
-
Zu
einer Lösung
von (5S)-5-Benzyl-2,2,3-trimethylimidazolidin-4-on-hydrochlorid
(5) in CH3OH/H2O (95/5
v/v) wurde das α,β-ungesättigte Aldehyd
(1,0 M) zugegeben. Die Lösung
wurde für
1–2 Minuten
gerührt, ehe
das geeignete Dien zugegeben wurde. Nach Verbrauch des limitierenden
Reagens wurde das Reaktionsgemisch mit Et2O
verdünnt
und nacheinander mit H2O und Salzlauge gewaschen.
Die organische Lage wurde getrocknet (Na2SO4), filtriert und konzentriert. Die Hydrolyse
des Produkts Dimethylacetal wurde durch Rühren des rohen Produktgemischs
in TFA:H2O:CHCl3 (1:1:2)
für 2 h
bei Raumtemperatur, gefolgt von Neutralisieren mit gesättigtem
wäßrigem NaHCO3 durchgeführt. Die Reinigung des Diels-Alder-Addukts
wurde mittels Silicagelchromatographie durchgeführt.
-
BEISPIEL 1
-
Herstellung von (5S)-5-Benzyl-2,2,3-trimethylimidazolidin-4-on-hydrochlorid
(5):
-
Zu
einer Lösung
von ethanolischem MeNH2 (8,0 M, 60 ml) wurde
(S)-Phenylalaninmethylesterhydrochlorid (26,0 g, 121 mmol) zugegeben,
und die resultierende Lösung
wurde bei Raumtemperatur gerührt,
bis mittels TLC (20 h) festgestellt wurde, daß der Aminoester verbraucht
war. Nach Entfernen der organischen Lösungsmittel unter Vakuum wurde
der Rückstand
in Et2O suspendiert und dann konzentriert.
Dieser Zyklus von Et2O-Zugabe/-Entfernung
wurde mehrere Male wiederholt (um überschüssiges MeNH2 zu
entfernen), bis (S)-Phenylalanin-N-methylamidhydrochlorid als ein
weißer
Feststoff erhalten wurde. Dieses Amidhydrochlorid wurde dann mit
gesättigtem
wäßrigen NaHCO3 (100 ml) behandelt, und das freie Amin
wurde mit CHCl3 (100 ml × 3) extrahiert, getrocknet
(Na2SO4), filtriert
und konzentriert. Zu diesem Rückstand
wurden MeOH (240 ml), Aceton (45 ml, 605 mmol) und pTSA (230 mg,
1,2 mmol) zugegeben. Die resultierende Lösung wurde für 18 h auf
Rückflußtemperatur
erhitzt, auf Raumtemperatur gekühlt
und dann unter Vakuum konzentriert. Der Rückstand wurde in Et2O aufgenommen, und eine Lösung von
HCl-Dioxan (4,0 M) wurde zu der Präzipitatverbindung (5) zugegeben.
Das Präzipitat
wurde aus Isopropanol umkristallisiert unter Erhalt von (5S)-5-Benzyl-2,2,3-trimethylimidazolidin-4-on- hydrochlorid als
farblose Kristalle in einer Gesamtausbeute von 59% aus Phenylalaninmethylesterhydrochlorid
(18,1 g, 71 mmol). IR (CH2Cl2)
3366, 1722, 1644, 1397 cm–1; 1H-NMR (400
MHz, d6-DMSO) δ 7,47–7,49 (d, J = 7,2 Hz, 2H, PhH), 7,32–7,36 (m, 2H, PhH), 7,25–7,29 (m,
1H, PhH), 4,59–4,57 (br
d, J = 7,6 Hz, 1H, COCH), 3,35–3,42
(dd, J = 15,0, 10,2 Hz, 1H, PhCHH), 3,22–3,26 (dd, J = 15,0, 3,6 Hz,
1H, PhCHH), 2,76 (s, 3H, NCH3), 1,70 (s, 3H, CHCH3CH3), 1,50 (s, 3H, CHCH3CH3); 13C-NMR (100
MHz, d6-DMSO) δ 166,9, 136,8, 129,7, 128,8,
127,2, 77,1, 57,7, 33,2, 25,2, 23,9, 22,2; HRMS (CI) exakte Masse
ber. für
C13H19N2O
erfordert m/z 219.1497, gefunden m/z 219.1387. Die Enantiomerenreinheit
(> 99% ee) wurde mittels
HPLC-Analyse des freien Amins unter Verwendung einer Chiracel OD-H-Säule (6%
Isopropanol in Hexanen, 1 ml/Min.) bestätigt; (S)-Enantiomer tr = 14,1 Min., (R)-Enantiomer tr =
16,6 Min.
-
BEISPIEL 2
-
Herstellung von (1S,2S,3S,4R)-3-Phenylbicyclo[2.2.1]hex-5-en-2-carboxaldehyd
und (1R,2S,3S,4S)-3-Phenylbicyclo[2.2.1]hex-5-en-2-carboxaldehyd
(Tabelle 1, Eintrag 3):
-
Hergestellt
gemäß dem allgemeinen
Verfahren mit (E)-Zimtaldehyd (6,36 ml, 50,4 mmol), Cyclopentadien
(12,5 ml, 151 mmol) und 5 (640 g, 2,5 mmol) unter Erhalt der Titelverbindung
als ein farbloses Öl
in einer Ausbeute von 99% (12,2 g, 50,0 mmol) nach Silicagelchromatographie
(10% EtOAc/Hex.); 1,0/1,3 endo:exo, endo 93% ee, exo 93% ee. Die
Produktverhältnisse
wurden mittels GLC (Bodman B-PH-Säule, 60°C, 1,5°C/Min.-Gradient, 23 psi) bestimmt;
endo-Isomere tr = 53,1 Min., 53,4 Min.,
exo-Isomere tr = 52,2 Min., 52,7 Min. 1H-NMR-, 13C-NMR-
und IR-Daten waren konsistent mit Werten, über die zuvor berichtet wurde
(siehe Ishihara et al. (1998), oben).
-
BEISPIEL 3
-
Herstellung von (1S,2R,3S,4R)-3-Methylbicyclo[2.2.1]hex-5-en-2-carboxaldehyd
und (1R,2R,3S,4S)-3-Methylbicyclo[2.2.1]hex-5-en-2-carboxaldehyd
(Tabelle 2, Eintrag 1):
-
Hergestellt
gemäß dem allgemeinen
Verfahren mit (E)-Crotonaldehyd (871 μl, 10,0 mmol), Cyclopentadien
(2,50 ml, 30,0 mmol) und 5 (109 mg, 0,50 mmol) unter Erhalt der
Titelverbindung als ein farbloses Öl in einer Ausbeute von 75%
(1,02 g, 7,5 mmol) nach Silicagelchromatographie (3% EtOAc/Hex.);
1,0/1,0 endo:exo, endo 90% ee, exo 86% ee. Die Produktverhältnisse
wurden mittels GLC (Bodman Γ-TA-Säule, 50°C, 2°C/Min.-Gradient,
23 psi) bestimmt; (1S,2E,3S,4R)-endo-Isomer tr =
24,7 Min., (1R,2S,3R,4S)-endo-Isomer tr =
25,0 Min., exo-Isomere tr = 22,4 Min., 22,9
Min. 1H-NMR-, 13C-NMR-
und IR-Daten für
das endo-Isomer waren konsistent mit Werten, über die zuvor berichtet wurde
(siehe Ishihara et al. (1998) J. Am. Chem. Soc. 120: 6920–6930).
Das endo-Isomer wurde auf den korrespondierenden Alkohol (4 Äquiv. NaBH4 in MeOH (0,1 M)) reduziert und mittels
Silicagelchromatographie gereinigt für eine Korrelation der optischen
Drehung mit dem Wert aus der Literatur: [αD]20 = +73,6 © =
0,92, 95% EtOH). Literatur [αD]20 = + 86,6 © =
1,2, 95% EtOH) (siehe Sartor et al. (1990) Synlett, S. 197–198). Exo-Isomer:
IR (CH2Cl2) 2968,
1714 cm–1; 1H-NMR (400 MHz, CDCl3) δ 9,78–9,79 (d,
J = 2,8 Hz, 1H, CHO), 6,23–6,25
(dd, J = 5,7, 3,1 Hz, 1H, CH=CH),
6,15-6,17 (dd, J = 5,7, 3,0 Hz, 1H, CH=CH),
3,02 (br s, 1H, CHCH=CH), 2,79
(br s, 1H, CHCH=CH), 2,37–2,45 (m,
1H, CHCHO), 1,70–1,73 (m,
1H, CHCH3),
1,44–1,48
(m, 2H, CHH), 0,89–0,91 (d,
J = 6,9 Hz, CHCH 3); 13C-NMR (100 MHz, CDCl3) δ 203,8, 136,3,
135,9, 60,0, 47,5, 47,4, 45,3, 35,7, 18,8; HRMS (EI) exakte Masse
ber. für
(C9H12O) erfordert
m/z 136.0888, gefunden m/z 136.0892; [αD]20 = +91 (c = 0,81, CHCl3).
-
BEISPIEL 4
-
Herstellung von (1S,2R,3S,4R)-3-Propyl-bicyclo[2.2.1]hept-5-en-2-carboxaldehyd
und (1R,2R,3S,4S)-3-Propyl-bicyclo[2.2.1]hept-5-en-2-carboxaldehyd
(Tabelle 2, Eintrag 2):
-
Hergestellt
gemäß dem allgemeinen
Verfahren mit (E)-Hex-2-enal (142 μl, 1,22 mmol), Cyclopentadien
(302 μl,
3,66 mmol) und 5 (16 mg, 0,061 mmol) unter Erhalt der Titelverbindung
als ein farbloses Öl
in einer Ausbeute von 92% (184 mg, 1,12 mmol) nach Silicagelchromatographie
(10% EtOAc/Hex.); 1,0:1,0 endo:exo, endo 90% ee, exo 86% ee. Die
Produktverhältnisse
wurden mittels GLC (Bodman Γ-TA-Säule, 100°C-Isotherme,
23 psi) bestimmt; exo-Isomere tr = 25,6
Min. und 26,7 Min., endo-Isomere tr = 30,2
Min. und 30,9 Min. 1H-NMR-, 13C-NMR-
und IR-Daten für
das endo-Isomer waren konsistent mit Werten, über die zuvor berichtet wurde
(Ishiara et al. (1998), oben). Exo-Isomer: IR (CH2Cl2) 1719, 1466, 1456 cm–1; 1H-NMR (400 MHz, CDCl3) δ 9,76 (d,
J = 2,7 Hz, 1H, CHO), 6,19 (dd, J = 5,6, 3,2 Hz, 1H, CH=CH), 6,11 (dd, J = 5,6, 2,9 Hz, 1H, CH=CH), 3,00 (br, s, 1H, CHCH=CH), 2,85 (br s, 1H, CHCH=CH), 2,23–2,30 (m,
1H, CHCH2CH2), 1,72–1,76
(m, 1H, CHCHO), 1,00–1,47 (m,
6H, CHCH 2CH,
CH 2CH 2CH3), 0,86 (t, J = 7,2 Hz, 3H, CH2CH 3); 13C-NMR (100 MHz, CDCl3) δ 203,9, 136,0,
135,9, 58,7, 47,0, 45,7, 44,8, 41,6, 36,4, 21,6, 14,1; HRMS (EI)
exakte Masse ber. für (C11H16O) erfordert
m/z 164.1201, gefunden m/z 164.1200; [α]D =
+89,4 © =
2,7, CHCl3).
-
BEISPIEL 5
-
Herstellung von (1S,2S,3S,4R)-3-Isopropyl-bicyclo[2.2.1]hept-5-en-2-carboxaldehyd
und (1R,2S,3S,4S)-3-Isopropyl-bicyclo[2.2.1]hept-5-en-carboxaldehyd
(Tabelle 2, Eintrag 3):
-
Hergestellt
gemäß dem allgemeinen
Verfahren mit (E)-4-Methyl-pent-2-enal (142 μl, 1,22 mmol), Cyclopentadien
(302 μl,
3,66 mmol) und 5 (16 mg, 0,061 mmol) unter Erhalt der Titelverbindung
als ein farbloses Öl
in einer Ausbeute von 81% (162 mg, 0,99 mmol) nach Silicagelchromatographie
(10% EtOAc/Hex.); 1,0:1,3 endo:exo; endo 93% ee, exo 84% ee. Die
Produktverhältnisse
wurden mittels GLC (Bodman Γ-TA-Säule, 100°C-Isotherme,
23 psi) bestimmt; endo-Isomere
tr = 29,7 Min. und 30,5 Min., exo-Isomere
tr = 25,5 Min. und 27,2 Min. Endo-Isomer:
IR (CH2Cl2) 1719,
1469, 1387, 1368, 1333 cm–1; 1H-NMR
(400 MHz, CDCl3) δ 9,36 (d, J = 3,4 Hz, 1H, CHO), 6,26 (dd, J = 5,7, 3,2
Hz, 1H, CH=CH), 6,06 (dd, J
= 5,7, 2,8 Hz, 1H, CH=CH),
3,11 (m, 1H, CHCH=CH), 2,85
(m, 1H, CHCH=CH), 2,49 (m,
1H, CHCHO), 1,41–1,52 (m,
3H, CHCH(CH3)2, CHCH 2CH), 1,29–1,35 (m, 1H, CH(CH3)2),
1,01 (d, J = 6,5 Hz, 3H, CH(CH 3)2), 0,91 (d, J
= 6,6 Hz, 3H, CH(CH 3)2); 13C-NMR
(100 MHz, CDCl3) δ 205,2, 138,9, 133,0, 58,6,
50,0, 46,5, 45,2, 45,1, 32,8, 21,9, 21,8; HRMS (EI) exakte Masse
ber. für
(C11H16O) erfordert
m/z 164.1201, gefunden m/z 164.1198; [α]D =
+44 © = 0,47,
CHCl3). Exo-Isomer: IR (CH2Cl2) 1719, 1465, 1368, 1336 cm–1; 1H-NMR (400 MHz, CDCl3) δ 9,78 (d,
J = 2,6 Hz, 1H, CHO), 6,19 (dd, J = 5,6, 3,1 Hz, 1H, CH=CH), 6,15
(dd, J = 5,6, 2,8 Hz, 1H, CH=CH),
3,02 (br s, 1H, CHCH=CH), 2,96
(br s, 1H, CHCH=CH), 1,84–1,92 (m,
2H, CHCHO, CHC(H)HCH), 1,38–1,47 (m, 2H, CHCH(CH3)2, CHC(H)HCH),
0,97–1,08
(m, 1H, CH(CH3)2), 0,94 (d, J = 6,2 Hz, 2H, CH(CH 3)2),
0,84 (d, J = 6,4 Hz, 3H, CH(CH 3)2); 13C-NMR
(100 MHz, CDCl3) δ 204,1, 136,2, 135,7, 57,9,
50,2, 46,9, 45,0, 44,9, 32,4, 22,0, 21,5; HRMS (EI) exakte Masse
ber. für
(C11H16O) erfordert
m/z 164.1201, gefunden m/z 164.1202; [α]D =
+82,8 © =
1,7, CHCl3).
-
BEISPIEL 6
-
Herstellung von (1S,2S,3S,4R)-3-Furan-2-yl-bicyclo[2.2.1]hept-5-en-2-carboxaldehyd
und (1R,2S,3S,4S)-3-Furan-2-yl-bicyclo[2.2.1]hept-5-en-2-carboxaldehyd
(Tabelle 2, Eintrag 5):
-
Hergestellt
gemäß dem allgemeinen
Verfahren mit (E)-3-Furylacrolein (166 mg, 1,36 mmol), Cyclopentadien
(329 μl,
3,99 mmol) und 5 (34 mg, 0,13 mmol) unter Erhalt der Titelverbindung
als ein farbloses Öl in
Form eines Gemischs aus Acetal und Aldehyd in einer Ausbeute von
88% (5,7:1, 270 mg) nach Silicagelchromatographie (10% EtOAc/Hex.);
1,1:1,0 endo:exo; endo 93% ee, exo 91% ee. Eine kleine Probe des
Aldehyds wurde zu Zwecken der Charakterisierung mittels HPLC gereinigt.
Die Produktverhältnisse
wurden mittels GLC (Bodman Γ-TA-Säule, 70°C, 5°C/Min.-Gradient, 23 psi) bestimmt;
exo-Isomere tr = 17,4 Min. und 17,7 Min.,
endo-Isomere tr = 17,9 Min. und 18,1 Min.
Endo-Isomer: IR (CH2Cl2)
1718, 1506, 1332 cm–1; 1H-NMR (500 MHz, CDCl3) δ 9,56
(d, J = 1,9 Hz, 1H, CHO), 7,32
(d, J = 1,0 Hz, 1H, Furyl), 6,35 (dd, J = 5,6, 3,1 Hz, 1H, CH=CH), 6,30 (dd, J = 3,1,
1,9 Hz, 1H, Furyl), 6,13 (dd, J = 5,6, 2,7 Hz, 1H, CH=CH), 6,07 (d, J = 3,2 Hz, 1H, Furyl), 3,33
(br s, 1H), 3,13–3,09
(m, 1H), 3,08–3,04
(m, 2H), 1,78 (br d, J = 8,7, 1H), 1,59–1,53 (m, 2H); 13C-NMR
(125 MHz, CDCl3) δ 202,5, 157,0, 141,3, 138,1,
133,7, 110,1, 105,0, 58,3, 48,5, 47,4, 44,6, 39,7; HRMS exakte Masse
ber. für
(C12H12O2) erfordert m/z 188.0837, gefunden m/z 188.0842;
[α]D = +157 © =
0,28, CHCl3). Exo-Isomer: IR (CH2Cl2) 1717, 1506,
1334 cm–1; 1H-NMR (500 MHz, CDCl3) δ 9,90 (d,
J = 1,7 Hz, 1H, CHO), 6,29 (dd, J = 5,6, 3,2 Hz, 1H, CH=CH), 6,23 (dd, J = 3,1, 1,9 Hz, 1H, Furyl),
6,05 (dd, J = 5,6, 2,9 Hz, 1H, CH=CH),
5,89 (d, J = 3,2, 1H, Furyl), 3,70 (t, J = 4,3 Hz, 1H), 3,26 (br
s, 1H, CHCH=CH), 3,20 (br s,
1H, CHCH=CH), 2,50 (d, J =
5,1 Hz, 1H, CHCHO), 1,57 (br
s, 1H), 1,55–1,48
(m, 2H); 13C-NMR (125 MHz, CDCl3) δ 201,9, 156,9,
141,1, 136,6, 136,2, 110,0, 105,0, 58,2, 46,9, 46,9, 44,9, 39,1;
HRMS exakte Masse ber. für (C12H12O2)
erfordert m/z 188.0837, gefunden m/z 188.0838; [α]D =
+210 © =
0,53, CHCl3).
-
BEISPIEL 7
-
Herstellung von (1S,8R,9S,10S)-1,8-Diphenyl-10-methyl-11-oxa-tricyclo[6.2.1.02,7]undeca-2(7),3,5-trien-9-carboxaldehyd (Tabelle
3, Eintrag 1):
-
Zu
einer bei 10°C
gehaltenen Lösung
von 5 (13 mg, 0,058 mmol), 1,3-Diphenylisobenzofuran
(162 mg, 0,60 mmol) und MeOH (12 μl,
0,30 mmol) in DMF/H2O (95/5 v/v, 1,0 M)
wurde (E)-Crotonaldehyd (25 μl,
0,30 mmol) zugegeben. Die Lösung
wurde bei 10°C
für 24
h gerührt.
Das Reaktionsgemisch wurde dann mit Et2O (10
ml) verdünnt
und mit H2O (10 ml) gewaschen. Die wäßrige Lage
wurde mit Et2O (10 ml × 2) extrahiert, und die vereinigten
organischen Lagen wurden getrocknet (Na2SO4) und konzentriert. Reinigung mittels Silicagelchromatographie
(7% EtOAc/Hex.) ergab die Titelverbindung in Form eines gelben Feststoffs
in einer Ausbeute von 75% (76 mg, 0,22 mmol); 35:1 exo:endo; 96%
ee. Die Produktverhältnisse
wurden nach Reduzieren auf den korrespondierenden Alkohol (4 Äq. NaBH4, EtOH (0,1 M)) mittels HPLC (Chiralcel
OD-H-Säule,
3% EtOAc/Hex., 1,0 ml/Min.) bestimmt; exo-Isomere tr =
14,1 Min. und 15,3 Min., endo-Isomere tr =
16,5 Min. und 20,8. IR (CH2Cl2)
3066, 3041, 2828, 2729, 1722, 1603, 1499, 1457, 1448, 1381, 1355,
1309 cm–1; 1H-NMR (500 MHz, CDCl3) δ 9,36 (d,
J = 5,8 Hz, 1H, CHO), 7,73–7,78
(m, 2H, ArH), 7,43–7,57
(m, 7H, ArH), 7,35–7,40
(m, 1H, ArH), 7,16–7,26
(m, 3H, ArH), 7,04–7,08
(m, 1H, ArH), 3,08 (dq, J = 6,9, 4,1 Hz, 1H, CHCH3),
2,56 (dd, J = 5,8, 4,2 Hz, 1H, CHCHO),
0,96 (d, J = 6,9 Hz, 3H, CH3); 13C-NMR
(125 MHz) δ 201,9,
147,4, 145,0, 145,0, 136,6, 135,7, 135,5, 128,8, 128,6, 128,0, 127,4,
127,3, 127,0, 126,0, 125,5, 121,7, 118,5, 91,4, 89,2, 66,0, 43,0,
34,2, 30,3, 16,5; HRMS exakte Masse ber. für (C24H20O2) erfordert m/z
341.1541, gefunden m/z 341.1542; [α]D = –82,4 © =
1,0, CHCl3).
-
BEISPIEL 8
-
Herstellung von (2R)-Bicyclo[2.2.2]oct-5-en-2-carboxaldehyd
(Tabelle 3, Eintrag 2):
-
Zu
einer Lösung
von 5 (32 mg, 0,12 mmol) in CH3CN/H2O (95/5 v/v, 1,0 M) wurden Acrolein (501 μl, 7,5 mmol)
und Cyclohexadien (238 μl,
2,5 mmol) zugegeben. Die Lösung
wurde für
24 h gerührt,
woraufhin das Reaktionsgemisch mit Et2O
(10 ml) verdünnt
und mit H2O (10 ml) gewaschen wurde. Die
wäßrige Lage wurde
mit Et2O (10 ml × 2) extrahiert, und die vereinigten
organischen Lagen wurden getrocknet (Na2SO4) und konzentriert. Reinigung mittels Silicagelchromatographie
(10% Ether/Pentan) lieferte die Titelverbindung als ein farbloses Öl in einer
Ausbeute von 82% (280 mg, 2,06 mmol); 14:1 endo:exo; 94% ee. Die
Produktverhältnisse
wurden mittels GLC (Bodman Γ-TA-Säule, 75°C-Isotherme,
23 psi) bestimmt, tr = 51,0 Min. und 54,4
Min. 1H-NMR-, 13C-NMR-
und IR-Daten waren konsistent mit Werten, über die zuvor berichtet wurde
(Ishihara et al. (1998), oben).
-
BEISPIEL 9
-
Herstellung von (1R)-4-Methyl-3-cyclohexen-1-carboxaldehyd
(Tabelle 3, Eintrag 3):
-
Zu
einer bei 0°C
gehaltenen Lösung
von 5 (32 mg, 0,12 mmol) in CH3NO2/H2O (95/5 v/v,
1,0 M) wurden Acrolein (1,0 ml, 15 mmol) und Isopren (0,50 ml, 5
mmol) zugegeben. Die Lösung
wurde bei 0°C
für 7 h
gerührt, dann
direkt auf eine Silicagelsäule
geladen und mit 3% Et2O/Pentan eluiert unter
Erhalt der Titelverbindung als ein farbloses Öl in einer Ausbeute von 84%
(745 mg, 89% ee). Die Produktverhältnisse wurden mittels GLC (Bodman Γ-TA-Säule, 35°C, 0,25°C/Min.-Gradient,
23 psi) bestimmt, tr = 84,1 Min., 85,3 Min. 1H-NMR-, 13C-NMR-
und IR-Daten waren
konsistent mit Werten, über
die zuvor berichtet wurde (siehe Ishihara et al. (1998), oben).
Die absolute Konfiguration wurde durch Oxidation zu 4-Methyl-3-cyclohexen-1-carbonsäure und
Korrelation der optischen Drehung mit dem berichteten Wert bestimmt;
siehe Poll et al. (1985) Tetrahedron Lett. 26: 3095–3098. Zu
dem Aldehyd (255 mg, 2 mmol) wurde eine Lösung von Isobutylen in THF
(2,0 M, 30 ml), gefolgt von tBuOH-H2O (5/1,
20 ml), KH2PO4 (840
mg, 6 mmol) und NaClO2 (540 mg, 6 mmol)
zugegeben. Das heterogene Gemisch wurde für 4 h gerührt, dann zwischen EtOAc und
H2O aufgeteilt. Der organische Extrakt wurde
mit Salzlauge gewaschen, getrocknet (MgSO4)
und konzentriert. Der weiße
Feststoff wurde mittels Silicagelchromatographie (20% EtOAc/Hex.)
gereinigt: [α]D 20 = +89 © =
4,0, 95% EtOH). Literatur [α]D 20 = –107 © =
4, 95% EtOH) für
(S)-4-Methyl-3-cyclohexen-1-carbonsäure.
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BEISPIEL 10
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Herstellung von (1R)-4-Phenyl-3-cyclohexen-1-carboxaldehyd
(Tabelle 3, Eintrag 4):
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Zu
einer bei 0°C
gehaltenen Lösung
von 2-Phenyl-1,3-butadien (89 mg, 0,68 mmol) in CH3NO2/H2O (95/5 v/v,
1,0 M) wurden 5 (29,8 mg, 0,14 mmol) und Acrolein (135 μl, 2,1 mmol)
zugegeben. Die Lösung
wurde bei 0°C
für 7 h
gerührt,
dann direkt auf eine Silicagelsäule
aufgebracht und mit 5% EtOAc/Hex eluiert unter Erhalt der Titelverbindung
als ein farbloses Öl
in einer Ausbeute von 90% (114 mg, 0,61 mmol, 83% ee). Die Produktverhältnisse
wurden nach Reduzieren auf den korrespondierenden Alkohol (4 Äq. NaBH4, MeOH (0,1 M)) mittels HPLC (Chiralcel
OD-H-Säule,
6% Isopropanol in Hexanen, 1 ml/Min.) bestimmt, tr =
16,2 und 20,4 Min. (1R)-4-Phenyl-3-cyclohexen-1-carboxaldehyd:
IR (CH2Cl2) 2926,
2837, 2714, 1722, 1494, 1444 cm–1; 1H-NMR (400 MHz, CDCl3) δ 9,78 (s,
1H, CHO), 7,40–7,23
(m, 5H, ArH), 6,16–6,12
(m, 1H, PhC=CH), 2,64–2,50 (m,
5H), 2,23–2,15
(m, 1H), 1,90–1,79
(m, 1H). 13C-NMR (100 MHz, CDCl3) δ 204,2, 141,6,
136,8, 128,2, 126,9, 125,0, 122,0, 45,7, 26,0, 25,0, 22,6; HRMS
(CI) exakte Masse ber. für
(C13H19N2OCl) erfordert m/z 186.1045, gefunden m/z
186.1041. (1R)-4-Phenyl-3-cyclohexen-1-ol:
IR (CH2Cl2) 3374,
3289, 2918, 2860, 1444, 1034 cm–1; 1H-NMR (500 MHz, CDCl3) δ 7,41–7,39 (d,
J = 7,6 Hz, 2H, o-PhH), 7,34–7,31 (t,
J = 7,7 Hz, 2H, m-PhH), 7,26–7,22 (m,
1H, p-PhH), 6,13 (br, 1H, PhC=CH),
3,66–3,58
(m, 2H, CH 2OH),
2,58–2,41
(m, 2H), 2,40–2,31
(m, 1H), 2,05–1,83
(m, 3H), 1,72–1,68
(s, 1H), 1,50–1,41
(m, 1H); 13C-NMR (125 MHz, CDCl3) δ 142,1, 136,5,
128,2, 126,6, 124,9, 123,3, 67,6, 35,9, 28,8, 26,8, 25,7; HRMS (CI)
exakte Masse ber. für (C13H19N2OCl)
erfordert m/z 188.1201, gefunden m/z 188.1203.
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BEISPIEL 11
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Herstellung von (1R,2S)-2,4-Dimethyl-cyclohex-3-en-1-carboxaldehyd
(Tabelle 3, Eintrag 5):
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Zu
einer bei –10°C gehaltenen
Lösung
von 5 (27 mg, 0,11 mmol) in CH3CN/H2O (95/5 v/v) wurden Acrolein (102 μl, 1,53 mmol)
und 2-Methyl-1,3-pentadien (60 μl,
0,51 mmol, 1,0 M) zugegeben. Die Lösung wurde für 31 h gerührt, dann
durch einen Silicapfropfen mit CH2Cl2 filtriert. Zu dem Eluenten wurden (R,R)-2,4-Pentandiol
(160 mg, 1,54 mmol) und ein einzelner Kristall von pTSA zugegeben.
Die Lösung
wurde für
10 h stehen gelassen, ehe Konzentration und Reinigung mittels Silicagelchromatographie
(10% EtOAc/Hex.) erfolgten, unter Erhalt des (R,R)-2,4-Pentandiolacetals
als ein farbloses Öl
in einer Ausbeute von 75% (85 mg, 12 mmol); 5:1 endo:exo; 90% ee.
Die Produktverhältnisse
wurden mittels GLC (Bodman Γ-TA-Säule, 70°C Anfangstemp.,
3°C/Min.-Gradient,
23 psi) bestimmt, tr = 24,0 Min. und 24,9
Min. 1H-NMR-, 13C-NMR- und IR-Daten
waren konsistent mit zuvor veröffentlichten
Spektren (siehe Ishihara et al. (1998), oben).
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BEISPIEL 12
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Herstellung von (1R,2S)-Essigsäure-6-formyl-cyclohex-2-enylester
(Tabelle 3, Eintrag 6):
-
Zu
einer Lösung
von 5 (27 mg, 0,11 mmol) und 1,4-Dimethoxybenzen (50 mg, 0,36 mmol)
in CF3OH/H2O (95/5
v/v) wurde Acrolein (214 μl,
3,21 mmol), gefolgt von 1-Acetoxybutadien (127 μl, 1,07 mmol) zugegeben. Die
resultierende Lösung
wurde gerührt,
bis das Dien verbraucht war (GLC-Analyse, CC-1701-Säule, 50°C-Isotherme
für 10
Min., dann 50°C/Min.
bis zu 240°C-Isotherme, 25 psi);
cis-1-Acetoxybutadien, tr = 4,5 Min., trans-1-Acetoxybutadien,
tr = 4,7 Min., Cyclohexa-1,3-diencarbaldehyd,
tr = 12,0 Min., 1,4-Dimethoxybenzen, tr = 13,0 Min., trans-Essigsäure-6-formyl-cyclohex-2-enylester,
tr = 13,7 Min., cis-Essigsäure-6-formyl-cyclohex-2-enylester, tr = 13,8 Min. Eine GLC-Ausbeute von 72% wurde
durch Vergleich der Peakbereiche von Essigsäure-6-formyl-cyclohex-2-enylester
und 1,4-Dimethoxybenzen bestimmt; 85% ee. 1H-NMR-, 13C-NMR-
und IR-Daten waren konsistent mit Werten, über die zuvor berichtet wurde
(Gouesnard et al. (1974) Tetrahedron 30: 151). Ein enantiomerer Überschuß wurde
mittels GLC-Analyse
unter Verwendung einer Bodman Γ-TA-Säule (100°C, 1 ml/Min.),
tr = 34,0 Min. und 47,9 Min. bestimmt.
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BEISPIEL 13
-
Enantioselektivitätsstudien:
-
Die
Kapazität
von chiralen Aminen zur enantioselektiven Katalyse der Diels-Alder-Reaktion zwischen α,β-ungesättigten
Aldehyden und verschiedenen Dienen wurde beurteilt. Der vorgeschlagene
Mechanismus für
die Reaktion ist in Schema 1 aufgeführt. Wie dort gezeigt, führt die
Kondensation von Aldehyd (1) mit einem enantiomerenreinen Amin zur
Bildung von aktiviertem Iminiumion (2), welches wiederum an einen
Dien-Reaktionspartner bindet. Dementsprechend würde eine Diels-Alder-Cycloaddition
zur Bildung eines Iminiumions (3) führen, welches bei Hydrolyse
das enantiomerisch angereicherte Cycloadditionsprodukt (4) liefern
würde, während der
chirale Aminkatalysator rekonstituiert wird. Schema
1:
Katalysator:
-
Die
enantioselektive katalytische Diels-Aider-Strategie wurde zuerst
unter Verwendung von Cyclopentadien mit (E)-Zimtaldehyd und einer
Reihe von HCl-Salzen von chiralen sekundären Aminen beurteilt. Wie in Tabelle
1 gezeigt, war diese LUMO verringernde Strategie unter Verwendung
von katalytischen Mengen (10 Mol-%) von sowohl von (S)-Prolin als
auch von (S)-Aberin abgeleiteten Methylestern erfolgreich, die das Diels-Alder-Addukt
in ausgezeichneter Ausbeute und mäßiger Stereoselektivität lieferten
(Tabelle 1, Einträge 1
und 2, > 80%, exo:endo
2,3–2,7:1,
48–59%
ee). In einer Bemühung,
die Enantiomerenunterscheidung der Stufe der Cycloaddition zu steigern,
wurde dann ein Katalysator entworfen, um ein hohes Maß an Stereokontrolle
bei der Bildung des Iminiumions zu erzwingen. Ein hohes Maß an Enantioselektivität (92% ee)
und Katalysatoreffizienz (5 Mol-%), die das Imidazolidinonsalz 5
zeigte, um das Diels-Alder-Addukt in einer Ausbeute von 90% (Eintrag
3) bereitzustellen, bestätigen
die Nützlichkeit
eines solchen Aminsalzes als optimaler organischer Katalysator. Tabelle
1. Organokatalysierte Diels-Alder-Reaktion zwischen Zimtaldehyd
und Cyclopentadien
![Figure 00310001](https://patentimages.storage.***apis.com/b4/b4/71/578309a1a65465/00310001.png)
-
Anschließende Experimente,
die den Umfang der dienophilen Reaktionskomponente untersuchten, sind
in Tabelle 2 zusammengefaßt.
Variationen des sterischen Beitrags des Olefinsubstituenten (R
1 = Me, Pr, i-Pr, Einträge 1–3) wurden ohne Verlust an
Ausbeute oder Enantioselektivität
(> 75% Ausbeute, endo
ee > 90%, exo ee > 84%) gefunden. Die
dienophile Komponente war auch tolerant gegenüber aromatischen Gruppen auf
dem Dienophil (Einträge
4–5, 89%
Ausbeute, endo ee > 93%,
exo ee > 91%). Um
die präparative
Nützlichkeit
des Verfahrens zu bestätigen,
wurde die Addition von Cyclopentadien zu Zimtaldehyd in einem Maßstab von
50 mmol unter Verwendung von Katalysator 5 durchgeführt. Tabelle
2. Organokatalysierte Diels-Alder-Cycloadditionen zwischen Cyclopentadien
und repräsentativen Dienophilen
-
Diese
Amin-katalysierte Diels-Alder-Cycloaddition war im Hinblick auf
die Dienstruktur ebenfalls allgemein (Tabelle 3). Wie es bei 1,3-Diphenylisobenzofuran
und Cyclohexadien (Einträge
1 und 2) gezeigt wurde, konnten eine Reihe von Dienstrukturen verwendet
werden, ohne daß es
zu einem Verlust bei der Stereokontrolle kam (Eintrag 1, 75% Ausbeute,
35:1 exo:endo, 96% ee; Eintrag 2, 82% Ausbeute, 1:14 exo:endo, 94% ee).
Dieses Verfahren ermöglicht
den Zugriff auf eine Anzahl von Cyclohexenylbausteinen, in die Acetoxy-,
Alkyl-, Formyl- und Arylsubstituenten mit hohen Niveaus an Regio-,
Diastereo- und Enantioselektivität
aufgenommen sind (Einträge
3–6, 72–89% Ausbeute,
1:5 bis 1:11 exo:endo, 83–90%
ee). Es sei auch angemerkt, daß die
in den Tabellen 2 und 3 dargestellten Reaktionen unter einer aeroben
Atmosphäre
unter Verwendung von feuchten Lösungsmitteln
und eines kostengünstigen,
im Labor stabilen Katalysators durchgeführt wurden, wobei die präparativen
Vorteile der erfindungsgemäßen Verfahren
und Zusammensetzungen weiter betont wurden. Tabelle
3. Organokatalysierte Diels-Alder-Cycloadditionen zwischen Acrolein
oder Crotonaldehyd und repräsentativen
Dienen
![Figure 00330001](https://patentimages.storage.***apis.com/00/d3/3c/578ab3f77c75b5/00330001.png)
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Die
enantioselektive Bildung des Diels-Alder-Addukts(R)-Formyl wurde
in allen Fällen
beobachtet, die den Imidazolidinon-Katalysator 5 umfaßten, und
war konsistent mit dem berechnen Iminiumionenmodell MM3-9 (eine
Monte-Carlo-Simulation unter Verwendung des MM3-Kraftfelds, Makromodell V6.5). Die Untersuchung
von MM3-9 offenbart zwei herausragende Ste reokontrollelemente: (i)
die erzwungene Bildung des (E)-Iminiumisomers, um Nicht-Bindungs-Wechselwirkungen
zwischen dem anhängenden
Olefin und dem sterisch gehinderten Dimethyl tragenden Kohlenstoff
zu vermeiden, und (ii) die sperrige Benzylgruppe am Katalysatorgerüst, die
die Re-Oberfläche
des ungesättigten
Iminiumions effektiv abschirmt, was die Si-Oberfläche für eine Cycloaddition
exponiert läßt.