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Technisches Gebiet
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
22,23-Dihydroavermectin
B1a oder einem Derivat davon, das als Medikament nützlich ist,
eine Substratzusammensetzung und eine modifizierte Avermectin-Aglyconsynthase,
die bei der Herstellung verwendet wird, und ein Gen, das das Enzym
codiert.
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Fachgebiet
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Ein
herkömmliches
Verfahren zur Herstellung von 22,23-Dihydroavermectin B1a beinhaltet
ein Verfahren zur Extraktion eines Avermectin-Gemisches mit organischen
Lösungsmitteln
aus verschiedenen Mikroorganismen, die eine Vielzahl von Avermectinen
produzieren, Reinigung von Avermectin B1 im Extrakt und Reduktion
der Kohlenstoffbindung zwischen der Position 22 und 23 von Avermectin
B1 mit Wasserstoff in Gegenwart einer katalytischen Menge der Verbindungen
(Japanische veröffentlichte,
ungeprüfte
Patentanmeldung Nr.
61198/79 ).
Ein Gemisch aus 22,23-Dihydroavermectin B1a und 22,23-Dihydroavermectin
B1b, das durch das Verfahren erhalten wird, das als 22,23-Dihydroavermectin
B1 bezeichnet wird, wird als Medikament verwendet.
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Avermectin
ist eine Polyketid-Verbindung, die wie bei anderen Polyketid-Verbindungen durch
kontinuierliche Kondensation von niedrigen Fettsäuren, Reduktion einer Carbonylgruppe
an der β-Position
einer verlängerten
Acylgruppe, Dehydration oder Enoylreduktion biosynthetisiert wird.
Diese verschiedenen, sich wiederholenden synthetischen Verfahren
vieler Polyketid-Verbindungen
werden von polymeren und multifunktionalen Enzymkomplexen durchgeführt, von
denen jeder eine spezifische aktive Stelle (Domäne) besitzt, die für die jeweilige
katalytische Aktivität
erforderlich ist. Eine allgemeine Reaktionsformel der Polyketid-Biosynthese wird
beispielsweise in Ann. Rev. Gen., 24, 37 (1990) und Ann. Rev. Microbiol.,
47, 875 (1993) dargestellt.
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DNA,
die eine Polyketid-Synthase codiert, codiert gewöhnlich alle erforderlichen
Aktivitätsstellen
für die
Synthese des Polyketid-Rückgrads
(Aglycon) und enthält
Module, d.h. sich wiederholende Einheiten, die an Kondensationsschritten
und Modifikationsschritten nach der Kondensation beteiligt sind.
Abhängig
von der genetischen Information, die in jedem Modul vorhanden ist,
wird die Verlängerung
oder Modifizierung einer Acylgruppe bestimmt. Eine Polyketid-Synthase
wirkt spezifisch auf eine spezifische konstitutionelle Carbonsäureeinheit,
die an jedem Kondensationsschritt beteiligt ist oder wirkt auf eine
Stelle, die die spezifische modifizierende Funktion nach der Kondensation
definiert.
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Im
Hinblick auf den Biosynthesemechanismus von Avermectin-Aglycon wurde
berichtet, dass Avermectin-Aglycon genauso wie bei anderen Polyketid-Verbindungen niedrige
Fettsäuren
wie Essigsäure
und Propionsäure
als dessen Komponenten enthält
[J. Antibiot., 39, 541-549 (1986)], und eine aus Modulen bestehende
Polyketid-Synthase liegt in Avermectin-produzierenden Bakterien
vor [Gene, 115, 119-125 (1992), Ann. New York Acad. of Sci., 721,
123-132 (1994)]. Über
DNA-Fragmente, die an der Biosynthese von Avermectin (Japanische
veröffentlichte,
ungeprüfte
Patentanmeldung Nr.
15391/91 )
oder an Domänenstrukturen
einiger Module [Ann. New York Acad. Sci., 721, 123-132 (1994)] beteiligt
sind, wurde berichtet, obwohl die Nucleotidsequenz, die deren Basis
ist, nicht offenbart ist. D.h. die Existenz einiger Module in der
Avermectin-Aglyconsynthase ist eine bloße Annahme, während die
Struktur der gesamten Synthase nicht aufgeklärt wurde. Die hier genannten
Erfinder führten
eine intensive Untersuchung der Avermectin-Aglycon-Biosynthase-Gene durch,
wodurch die Domänenstruktur
jedes an der Biosynthese von Avermectin-Aglycon beteiligten Moduls abgeleitet
wurde.
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Unter
den 22,23-Dihydroavermectin B1-Komponenten ist 22,23-Dihydroavermectin
B1a als hochwirksames Medikament bekannt [Antimicrobial Agent and
Chemotherapy, 15, 372-378 (1979) und japanische veröffentlichte,
geprüfte
Patentanmeldung Nr.
54113/87 ].
Avermectin B1a, das ein Rohmaterial für die Synthese von 22,23-Dihydroavermectin
B1a ist, wird durch Züchtung von
Avermectin B1a produzierenden Mikroorganismen und dessen Reinigung
aus der Kultur erhalten.
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Dokument
WO 00/01827 offenbart Nucleinsäuremoleküle, die
mindestens einen Teil einer Typ I-Polyketid-Synthase codieren, sowie
Nucleinsäuremoleküle, die
einen Polylinker mit Mehrfachrestriktionsenzymschnittstellen anstelle
eines oder mehrerer PKS-Gene besitzen, die Enzyme codieren, die
mit einer Reduktion in Verbindung stehen.
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Dokument
WO 99/03986 beschreibt ein
Verfahren zur Produktion neuer Polyketide. Insbesondere modifizierte
PKS-Gencluster, die neue Polyketide in einem effizienten System
in einer Wirtszelle oder in einem zellfreien Extrakt produzieren,
werden beschrieben. Die neuen Polyketide sind auf den Einbau von
Diketiden der Formel
zurückzuführen, wobei A eine Einheit
ist, die das Diketid aktiviert und mindestens einer von R
1 und R
2 ist ein Substituent,
der kein nativ auftretender Substituent in dem Diketid ist, das
normalerweise vom modifizierten PKS-Cluster prozessiert wird.
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Streptomyces
avermitilis, der Avermectin produziert, produziert 8 Komponenten
der Avermectine mit analogen Strukturen (Japanische veröffentlichte,
geprüfte
Veröffentlichung
Nr.
17558/90 ). Unter
den Stämmen,
die selektiv Avermectin-Komponenten
produzieren, die mutiert wurden und aus Streptomyces avermitilis gezüchtet wurden,
wurden keine Stämme
erhalten, die nur Avermectin B1a produzieren. Daher sollte Avermectin
B1a für
die Zwecke der 22,23-Dihydroavermectin
B1a-Produktion aus Avermectinen mit analogen Strukturen isoliert
werden. Da es jedoch außerordentliche Ähnlichkeiten
unter den Avermectin-Strukturen gibt, ist es sehr schwierig, ausschließlich Avermectin
B1a industriell zu isolieren. Aus diesem Grund ist man der Ansicht,
dass eine derzeit verwendete 22,23-Dihydroavermectin-Zubereitung
aus Dihydroavermectin B1a und Dihydroavermectin B1b besteht.
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Nach
Ikeda et al., PNAS, 96, 1999, S. 9509-9514, zeigte die Analyse des
Gen-Clusters aus
Streptomyces avermitilis, das für
die Biosynthese des Polyketid-Avermectin-Anthelminthicas
verantwortlich ist, dass es vier größere ORFs enthält, die
riesige multifunktionale Polypeptide der Avermectin-Polyketid-Synthese (AVES1,
AVES2, AVES3 und AVES4) codieren. Diese dicht zusammenliegenden
Polyketid-Synthese-Gene, die für
die Avermectin-Biosynthese verantwortlich sind, codieren zusammen
12 homologe Sätze
mit Enzymaktivitäten
(Module), von denen jeder eine spezifische Runde der Polyketid-Kettenverlängerung
katalysiert.
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Die
Notwendigkeit der Hydrierung mit einem speziellen Katalysator nach
der Reinigung erschwert den Vorgang zur Herstellung von 22,23-Dihydroavermectin
B1 und führt
zu erhöhten
Kosten.
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Daher
können,
falls ausschließlich
22,23-Dihydroavermectin B1a direkt produziert werden kann, alle Probleme,
die mit der herkömmlichen
industriellen Produktion einhergehen, gelöst werden und Medikamente, die
ausschließlich
22,23-Dihydroavermectin B1a enthalten, welches die höchste antiparasitäre Aktivität in seiner
Komponente besitzt, können
produziert werden. Ein Verfahren zur selektiven und direkten Produktion
von 22,23-Dihydroavermectin B1a ist jedoch noch nicht bekannt.
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OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
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Das
Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Verfahren zur
selektiven und direkten Produktion von nur 22,23-Dihydroavermectin
B1a bereitzustellen.
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Die
hier genannten Erfinder haben intensive Studien durchgeführt, um
das vorstehende Ziel zu erreichen und haben herausgefunden, dass
22,23-Dihydroavermectin
B1a oder ein Derivat davon direkt produziert werden kann, indem
ein Gen modifiziert wird, das eine Avermectin-Aglyconsynthase codiert,
um ein modifiziertes Enzym zu erhalten und eine Verbindung zuzulassen,
die ein Substrat des modifizierten Enzyms ist, um auf eine Zelle
zu wirken, in der die modifizierten Gene exprimiert wurden. Die
vorliegende Erfindung wurde auf der Grundlage dieses Ergebnisses
vollendet.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die folgenden Punkte (1) bis (10).
- (1) Eine N-Acetylcysteaminthioester-Verbindung,
dargestellt durch die Formel (I): wobei
R1 Methyl ist und R2 sec-Butyl
ist.
- (2) Ein Verfahren zur Herstellung einer N-Acetylcysteaminthioester-Verbindung
nach (1), das dadurch gekennzeichnet ist, dass eine Verbindung,
dargestellt durch Formel (II) als Ausgangsmaterial
verwendet wird, wobei R1 Methyl ist und
R2 sec-Butyl ist, und das Verfahren die Schritte
umfasst:
- (a) Ozonoxidation einer Verbindung und nachfolgendes Hinzufügen von
Kohlenstoffketten mittels der Wittig-Reaktion;
- (b) Entfernen der t-Butyldimethylsilyl-Schutzgruppe von der
in Schritt (a) erhaltenen Verbindung und Wiedereinführen einer
anderen Schutzgruppe unter Verwendung von Chlortriethylsilan;
- (c) Reduzieren der ungesättigten α-β-Kohlenstoffbindung
der sich ergebenden Verbindung in Gegenwart eines Palladium-Kohlenstoff-Katalysators,
Hydrolysieren eines Esters mit Kaliumhydroxid, Neutralisieren des
Reaktionsgemisches und Zugabe von N-Acetylcysteamin in Gegenwart
eines Kondensierungsmittels, um eine Thioesterverbindung zu erhalten;
und
- (d) Entfernen der Schutzgruppe durch Zugabe von Essigsäure zu der
Thioesterverbindung.
- (3) Ein Verfahren zur Herstellung von 22,23-Dihydroavermectin
B1a, das die Schritte umfasst:
- (a) das Inkontaktbringen einer Kultur einer nicht-menschlichen
Transformanten, die eine DNA enthält, die eine modifizierte Avermectin-Aglyconsynthase codiert,
die mindestens eine Domäne
mit einer beseitigten Aktivität
umfasst, wobei die Domäne
ausgewählt
ist aus der Gruppe, bestehend aus ATs [Aminosäure 29 bis 344 von SEQ ID NO.
4], ACPs [Aminosäure
366 bis 451 von SEQ ID NO. 4], KS1 [Aminosäure 481 bis 914 von SEQ ID
NO. 4], AT1 [Aminosäure
1051 bis 1356, von SEQ ID NO. 4], ACP1 [Aminosäure 1979 bis 2060 von SEQ ID
NO. 4] und KS2 [Aminosäure
2086 bis 2515 von SEQ ID NO. 4], oder ein behandeltes Produkt davon,
oder die Synthase, die von der DNA codiert wird, mit der N-Acetylcysteaminthioester-Verbindung
nach (1) in einem Medium; und
- (b) das Sammeln des produzierten und in dem Medium angereicherten
22,23-Dihydroavermectins
B1a.
- (4) Das Verfahren zur Herstellung von 22,23-Dihydroavermectin
B1a nach (3), dadurch gekennzeichnet, dass eine N-Acetylcysteaminthioester-Verbindung
nach (1) als Substratverbindung für eine modifizierte Avermectin-Aglyconsynthase benutzt
wird, die mindestens eine Domäne
mit einer beseitigten Aktivität
umfasst, wobei die Domäne
ausgewählt
ist aus der Gruppe, bestehend aus ATs [Aminosäure 29 bis 344 von SEQ ID NO.
4], ACPs [Aminosäure
366 bis 451 von SEQ ID NO. 4], KS1 [Aminosäure 481 bis 914 von SEQ ID
NO. 4], AT1 [Aminosäure
1051 bis 1356 von SEQ ID NO. 4], ACP1 [Aminosäure 1979 bis 2060 von SEQ ID
NO. 4] und KS2 [Aminosäure
2086 bis 2515 von SEQ ID NO. 4].
- (5) Das Verfahren nach (3) oder (4), wobei die modifizierte
Avermectin-Aglyconsynthase
mutierte ATs [Aminosäure
29 bis 344 von SEQ ID NO. 4], ACPs [Aminosäure 366 bis 451 von SEQ ID
NO. 4], KS1 [Aminosäure
481 bis 914 von SEQ ID NO. 4], AT1 [Aminosäure 1051 bis 1356, von SEQ
ID NO. 4], ACP1 [Aminosäure
1979 bis 2060 von SEQ ID NO. 4] und KS2 [Aminosäure 2086 bis 2515 von SEQ ID
NO. 4] umfasst, in denen eine spezifische Aminosäure in einem aktiven Zentrum
mit einer anderen Aminosäure
ausgetauscht ist.
- (6) Das Verfahren gemäß einem
der Punkte (3) bis (5), wobei die modifizierte Avermectin-Aglyconsynthase ein
Polypeptid umfasst, das aus der Aminosäuresequenz, wie dargestellt
in SEQ ID NO. 8, besteht.
- (7) Das Verfahren nach (3), wobei die DNA eine DNA umfasst,
die aus der Nucleotidsequenz, wie dargestellt in SEQ ID NO. 3, besteht.
- (8) Das Verfahren nach (3), wobei die nicht-menschliche Transformante
ein Mikroorganismus ist.
- (9) Das Verfahren nach (8), wobei der Mikroorganismus der Gattung
Streptomyces angehört.
- (10) Das Verfahren nach (9), wobei der Mikroorganismus, der
der Gattung Streptomyces angehört,
Streptomyces avermitilis ist.
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Die
vorliegende Erfindung wird nachstehend im Einzelnen beschrieben.
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[1] Strukturelle Analyse der Avermectin-Aglyconsynthase
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(1) Isolierung des Avermectin-Aglyconsynthasegens
und Bestimmung der Nucleotidsequenz
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Verfahren
zur Isolierung der Avermectin-Aglyconsynthasegene schließen ein
in der japanischen veröffentlichten,
ungeprüften
Patentanmeldung Nr.
15391/91 beschriebenes
Verfahren und die in Molecular Cloning, 2. Ausgabe beschriebene
Koloniehybridisierung ein.
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Genauer
gesagt, wird die chromosomale DNA von Streptomyces avermitilis mit
einem geeigneten Restriktionsenzym, beispielsweise Sau3AI, partiell
verdaut. Beispiele schließen
das folgende Verfahren ein. Ein Cosmidvektor, der in Escherichia
coli replizieren kann, wird an einer einzigartigen Restriktionsenzymschnittstelle,
wie der BamHI-Schnittstelle, gespalten. Der gespaltene Cosmidvektor
wird mit der verdauten chromosomalen DNA gebunden und dann mit dieser
rekombinanten DNA transformiert, und eine Transformante, die Avermectin-Aglyconsynthasegene
trägt,
wird aus den erhaltenen Transformanten durch Koloniehybridisierung ausgewählt.
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Spezifische
Beispiele für
DNA, die durch das Verfahren erhalten wird, können DNA einschließen, die die
in SEQ ID NO: 1 oder 2 gezeigte Nucleotidsequenz besitzen. Die in
diesen Sequenzen enthaltenen offenen Leserahmen (ORF) sind ORF1
(Nucleotidnr. 1 bis 11916 von SEQ ID NO: 1), ORF2 (Nucleotidnr.
11971 bis 30688 von SEQ ID NO: 1), ORF3 (Nucleotidnr. 1 bis 14643
von SEQ ID NO: 2) und ORF4 (Nucleotidnr. 14824 bis 31419 von SEQ
ID NO: 2). Beispiele der Aminosäuresequenz
des von diesen Sequenzen codierten Polypeptids schließen Sequenzen
ein, die jeweils in den SEQ ID NOs: 4, 5, 6 und 7 gezeigt werden. 1 zeigt eine
Restriktionskarte der Avermectin-Aglyconsynthasegenregionen (aveAI
und aveAII) in genomischer DNA von Streptomyces avermitilis zusammen
mit der abgeleiteten Transkriptionseinheit (Pfeil).
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(2) Ableitung des Moduls und der Domäne der Avermectin-Aglyconsynthase
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Module,
Domänen
und ORFs, die für
die Avermectin-Aglyconsynthasegene relevant sind, können durch
Vergleich der Ähnlichkeit
mit den Sequenzen von 3 Arten von Polyketidsynthase-Domänen von
Erythromycin bestimmt werden [Nature, 348, 176-178 (1990), Science,
252, 675-679 (1991), Eur. J. Biochem., 204, 39-49 (1992)].
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Die
Kondensationsreaktion, die eine Grundreaktion in der Synthese des
Polyketids ist, erfordert verschiedene katalytische Aktivitäten einschließlich eines
Acyl-Trägerproteins
(ACP), einer β-Ketoacyl-ACP-Synthase
(KS) und einer Acyltransferase (AT).
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In
vielen Fällen
sind die durch die Kondensationsreaktion erzeugten β-Carbonylgruppen modifiziert. Jedoch
können
abhängig
von einem Modul einige β-Carbonylgruppen
nicht modifiziert sein und für
die nächste Kondensationsreaktion
verwendet werden.
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Katalytische
Aktivitäten,
die mit der Modifizierung einer β-Carbonylgruppe
nach der Kondensationsreaktion assoziiert sind, schließen eine β-Ketoacyl-ACP-Reduktase (KR), eine
Dehydratase (DH) und eine Enoyl-Reduktase (ER) ein. Die Biosynthese
einer Polyketid-Kette wird durch Trennen von einer Polyketid-Synthase durch die
Thioesterase (TE)-Aktivität
beendet. Alle oder mehrere dieser Modifizierungsaktivitäten wirken
in jedem Kondensationsvorgang, so dass die Struktur eines Endprodukts
bestimmt wird.
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Die
Avermectin-Aglyconsynthasegene (aveAI und aveAII) von Streptomyces
avermitilis sind durch Gene charakterisiert, die mehrere offene
Leserahmen besitzen, von denen jeder eine oder mehrere sich wiederholende
Einheiten umfasst, die als Modul bezeichnet werden, genauso wie
sie die anderen bekannten Polyketid-Biosynthese-Gene besitzen. Das
Modul wird als Genfragment definiert, das Aktivitäten für eine einmalige
Synthese codiert, d.h. eine einmalige Kondensationsreaktion und
andere verschiedene nachfolgende Modifizierungsreaktionen der β-Carbonyl-Gruppe.
Jedes Modul codiert alle oder mehrere der ACP, KS und AT, die mit
der Kondensationsreaktion in der Poliketid-Synthese assoziiert sind,
und KR, DH und ER; die mit der Modifizierungsreaktion der β-Carbonyl-Gruppe
assoziiert sind. Ferner gibt es auch ein Modul, das keine Domäne für eine Modifizierungsreaktion
besitzt. Ein Polypeptid, das von einem derartigen Modul codiert
wird, wird als Synthase-Einheit
(SE) bezeichnet.
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2(b) und (c) zeigen
einen Biosyntheseweg von 6,8a-Seco-6,8a-desoxy-5-oxoavermectin-Aglycon, das
mit Avermectin-Aglyconsynthasen von Streptomyces avermitilis synthetisiert
wird.
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PKS-1
ist offensichtlich mit der Initiationsreaktion assoziiert, da das
Initiationsmodul (SEs), das sich von anderen Modulen unterscheidet,
Acyltransferase (AT)-Aktivität
auf der N-terminalen Seite besitzt. PKS-3 ist offensichtlich mit
der Endreaktion des Polyketids assoziiert, da Modul 9 (SE9) eine
Thioesterase-(TE)-Domäne
besitzt.
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Beispiele
für abgeleitete
Avermectin-Synthase-Gene, eine Syntheseeinheit, die von den Modulen
codiert wird, der Domäne,
die jede Synthese-Einheit ausmacht, und einer Subdomäne, die
eine DNA ist, die die Domäne
codiert schließen
die folgenden Sequenzen ein.
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Die
in der vorliegenden Erfindung verwendeten Begriffe werden wie folgt
definiert.
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Modul
stellt ein Genfragment dar, das die Aktivitäten der einmaligen Kondensationsreaktion
und verschiedene nachfolgende Modifizierungsreaktionen der β-Carbonyl-Gruppe
codiert.
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Die
Synthase-Einheit (SE) stellt ein von einem Modul codiertes Polypeptid
dar.
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Die
Domäne
stellt das Polypeptid dar, das jeweils katalytische Aktivität besitzt,
die eine Synthase-Einheit ausmacht.
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Die
Subdomäne
ist ein Genfragment, das eine Domäne codiert.
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Diese
Module werden durch die folgenden Nucleotidnummern in den SEQ ID
NOs: 1 und 2 dargestellt. D.h. die Module sind in SEQ ID NO: 1 dargestellt
als
Initiationsmodul: 85 bis 1353,
Modul 1: 1441 bis 6180,
Modul
2: 6256 bis 11658,
Modul 3: 12076 bis 15147,
Modul 4:
15217 bis 19938,
Modul 5: 20008 bis 24690,
Modul 6: 24781
bis 30309, und
sind in SEQ ID NO: 2 dargestellt als
Modul
7: 100 bis 4692,
Modul 8: 4771 bis 7818,
Modul 9: 7906
bis 14619,
Modul 10: 14935 bis 20334,
Modul 11: 20413
bis 25734,
Modul 12: 25810 bis 31125.
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Die
Aminosäuresequenzen
der verschiedenen Synthase-Einheiten (SE), die von diesen Modulen
codiert werden, werden durch die folgende Aminosäuren dargestellt. D.h. die
Sequenzen sind in SEQ ID NO: 4 dargestellt als
Initiations-SE:
29 bis 451,
SE1: 481 bis 2060,
SE2: 2086 bis 3886;
in
SEQ ID NO: 5 als
SE3: 36 bis 1059,
SE4: 1083 bis 2656,
SE5:
2680 bis 4240,
SE6: 4271 bis 6113;
in SEQ ID NO:
6 als
SE7: 34 bis 1564,
SE8: 1591 bis 2606,
SE9:
2636 bis 4873; und
in SEQ ID NO: 7 als
SE10: 38 bis
1837,
SE11: 1864 bis 3637,
SE12: 3663 bis 5434.
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DNAs,
die die Avermectin-Aglyconsynthase-Domänen (Subdomänen) codieren, werden durch
die folgenden Nucleotidnummern dargestellt. D.h. die DNAs sind in
SEQ ID NO: 1 dargestellt als
ATs: 85 bis 1032,
ACPs: 1096
bis 1353;
in Modul 1,
KS1: 1441 bis 2742,
AT1:
3148 bis 4068,
KR1: 5143 bis 5676,
ACP1: 5935 bis 6180;
in
Modul 2,
KS2: 6256 bis 7545,
AT2: 7906 bis 8829,
DH2:
8947 bis 9384,
KR2: 10609 bis 11142,
ACP2: 11413 bis 11658;
in
Modul 3,
KS3: 12076 bis 13368,
AT3: 13756 bis 14694,
ACP3:
14902 bis 15147;
in Modul 4,
KS4: 15217 bis 16506,
AT4:
16917 bis 17862,
KR4: 18886 bis 19419,
ACP4: 19693 bis
19938;
in Modul 5,
KS5: 20008 bis 21297,
AT5:
21658 bis 22584,
KR5: 23602 bis 24138,
ACP5: 24445 bis
24690;
in Modul 6,
KS6: 24781 bis 26079,
AT6:
26413 bis 27336,
DH6: 27475 bis 27894,
KR6: 29227 bis
29760,
ACP6: 30064 bis 30309; und
und sind auch dargestellt
in SEQ ID NO: 2 als
in Modul 7,
KS7: 100 bis 1383,
AT7:
1648 bis 2673,
KR7: 3634 bis 4188,
ACP7: 4447 bis 4692;
in
Modul 8,
KS8: 4771 bis 6060,
AT8: 6322 bis 7344,
ACP8:
7573 bis 7818;
in Modul 9,
KS9: 7906 bis 9258,
AT9:
9676 bis 10773,
DH9: 10885 bis 11289,
KR9: 12547 bis 13104,
ACP9:
13378 bis 13659,
TE9: 13879 bis 14619;
in Modul 10,
KS10:
14935 bis 16224,
AT10: 16543 bis 17565,
DH10: 17689 bis
18066,
KR10: 19285 bis 19842,
ACP10: 20089 bis 20334;
in
Modul 11,
KS11: 20413 bis 21705,
AT11: 21991 bis 23019,
DH11:
23149 bis 23529,
KR11: 24685 bis 25242,
ACP11: 25489 bis
25734;
in Modul 12,
KS12: 25810 bis 27102,
AT12:
27367 bis 28392,
DH12: 28516 bis 28878,
KR12: 30076 bis
30633,
ACP12: 30880 bis 31125.
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Die
abgeleiteten Aminosäuresequenzen
der verschiedenen Domänen,
die von diesen Subdomänen codiert
werden, sind dargestellt als:
in SEQ ID NO: 4,
ATs: 29
bis 344,
ACPs: 366 bis 451,
KS1: 481 bis 914,
AT1:
1050 bis 1356,
KR1: 1715 bis 1892,
ACP1: 1979 bis 2060,
KS2:
2086 bis 2515,
AT2: 2636 bis 2943,
DH2: 2983 bis 3128,
KR2:
3537 bis 3714,
ACP2: 3805 bis 3886;
in SEQ ID NO:
5,
KS3: 36 bis 466,
AT3: 596 bis 908,
ACP3: 978 bis
1059,
KS4: 1083 bis 1512,
AT4: 1653 bis 1964,
KR4:
2306 bis 2483,
ACP4: 2575 bis 2656,
KS5: 2680 bis 3109,
AT5:
3230 bis 3538,
KR5: 3878 bis 4056,
ACP5: 4159 bis 4240,
KS6:
4271 bis 4703,
AT6: 4741 bis 5048,
DH6: 5095 bis 5234,
KR6:
5679 bis 5856,
ACP6: 5955 bis 6036;
in SEQ ID NO:
6,
KS7: 34 bis 461,
AT7: 550 bis 891,
KR7: 1212 bis
1396,
ACP7: 1483 bis 1564,
KS8: 1591 bis 2020,
AT8:
2108 bis 2448,
ACP8: 2525 bis 2606,
KS9: 2636 bis 3086,
AT9:
3226 bis 3591,
DH9: 3629 bis 3763,
KR9: 4183 bis 4363,
ACP9:
4460 bis 4553,
TE9: 4627 bis 4873; und
in SEQ ID
NO: 7,
KS10: 38 bis 467,
AT10: 574 bis 914,
DH10:
956 bis 1081,
KR10: 1488 bis 1673,
ACP10: 1756 bis 1837,
KS11:
1864 bis 2294,
AT11: 2390 bis 2732,
DH11: 2776 bis 2902,
KR11:
3288 bis 3473,
ACP11: 3556 bis 3637,
KS12: 3663 bis 4093,
AT12:
4182 bis 4523,
DH12: 4565 bis 4685,
KR12: 5085 bis 5270,
ACP12:
5353 bis 5434.
-
[2] Herstellung der modifizierten Avermectin-Aglyconsynthase
-
(1) Einführung der ortsspezifischen
Mutation
-
DNA,
die eine modifizierte Avermectin-Aglyconsynthase mit einer Mutation
codiert, damit die Aktivität in
mindestens einer Domäne
eliminiert oder signifikant erniedrigt wird, wird basierend auf
den vorstehenden Angaben hergestellt. Die Domäne, in der die Aktivität eliminiert
oder signifikant erniedrigt wird, kann jede der vorstehend beschriebenen
Domänen
sein und sie sind vorzugsweise ATs, ACPs, KS1, AT1, KR1, ACP1, KS2, DH2
und KR2.
-
Mutationen
zur Eliminierung oder signifikanten Erniedrigung der Aktivität in diesen
Domänen
sind nicht besonders begrenzt. Beispiele davon schließen die
Deletion oder Substitution eines Aminosäurerests im aktiven Zentrum
ein. Es ist wichtig, dass ein Avermectin-Aglyconsynthase-Protein
produziert wird, indem es aus zwei großen Transkriptionseinheiten
translatiert wird. Wenn daher ein Terminationscodon oder eine Mutation durch
Verschiebung des Leserahmens in das Gen eingeführt wird, das in der stromaufwärtsliegenden
Domäne der Transkriptionseinheit
vorhanden ist, wird die Transkription mitten im Verlauf beendet,
und in einigen Fällen wird
die Aktivität
der stromabwärtsliegenden
Domäne
nicht exprimiert. In einem derartigen Fall, auch wenn keine Mutation
in der stromabwärtsliegenden
Domäne
des Gens an sich vorliegt, wird die gesamte mutierte Transkriptionseinheit
betrachtet, als ob sie deaktiviert wurde. Um den Einfluss auf die
gesamte Transkriptionseinheit zu minimieren, wird die Mutation,
die eingeführt
werden soll, vorzugsweise durchgeführt, indem die Einführung einer
Verschiebung des Leserahmens oder eines Terminationscodons verhindert
wird. Stärker
bevorzugt wird die Mutation durchgeführt, indem eine spezifische
Aminosäure
in einem aktiven Zentrum mit einer anderen Aminosäure substituiert
wird. Beispiele einer derartigen Mutation schließen eine Mutation ein, in der Serin
als aktives Zentrum von AT, Serin als aktives Zentrum von ACP oder
Cystein als aktives Zentrum von KS [Eur. J. Biochem., 204, 39-49
(1992)] mit einer anderen Aminosäure
substituiert ist. Spezifischere Beispiele schließen eine Mutation ein, in der „T", durch das Nucleotid
1969 in der Nucleotidsequenz repräsentiert wird, die in SEQ ID
NO: 1 dargestellt ist, die KS1 codiert, mit „G" substituiert ist. Als Folge dieser
Mutation wird ein Cystein-Rest, der durch die Aminosäure 657
in der Aminosäuresequenz
repräsentiert
wird, die in SEQ ID NO: 4 dargestellt ist, mit einem Glycin-Rest
ersetzt. Der Cystein-Rest, der durch die Aminosäure 657 in der Aminosäuresequenz
repräsentiert
wird, die in SEQ ID NO: 4 dargestellt ist, ist auch in einer anderen
Ketosynthase konserviert [Eur. J. Biochem., 204, 39-49 (1992)],
und man schließt
daraus, dass er bei der Expression der Aktivität in dieser Domäne wesentlich
ist.
-
Verfahren
zur Einführung
einer Mutation sind nicht besonders begrenzt und beinhalten: ein
Verfahren, in dem Zellen mit DNA, die eine Avermectin-Aglyconsynthase ohne
Mutation codiert, einer Mutation durch NTG-Behandlung oder UV-Bestrahlung
unterzogen werden; ein Verfahren, in dem DNA an sich, die eine Avermectin-Aglyconsynthase
ohne Mutation codiert, mit einem Mutagen wie Hydroxyharnstoff behandelt
wird; und ein Verfahren, in dem eine ortsspezifische Mutation basierend
auf der Nucleotidsequenz-Information über das Avermectin-Aglyconsynthasegen
eingeführt
wird. Darunter ist das Verfahren zur Einführung einer ortsspezifischen
Mutation basierend auf der Nucleotidsequenz-Information geeignet,
da eine spezifische Mutation in riesige Gene wie das Avermectin-Aglyconsynthasegen
eingeführt
werden kann, ohne eine unbeabsichtigte Mutation zu verursachen.
Beispielsweise kann eine Mutation gemäß Verfahren eingeführt werden,
die in Molecular Cloning, 2. Ausgabe, Current Protocols in Molecular
Biology, Nucleic Acids Research, 10, 6487 (1982), Proc. Natl. Acad.
Sci. USA, 79, 6409 (1982), Gene, 34, 315 (1985), Nucleic Acids Research,
13, 4431 (1985) und Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 82, 488 (1985),
beschrieben werden.
-
(2) Herstellung von mit rekombinanter
DNA transformierten Zellen und Herstellung der modifizierten Avermectin-Aglyconsynthase
-
Verfahren
zum Erhalten einer modifizierten Avermectin-Aglyconsynthase schließen ein
Verfahren unter Verwendung von Stämmen ein, die die in (1) beschriebene
modifizierte Avermectin-Aglyconsynthase aufweist, und ein Verfahren
unter Verwendung einer Transformante, die durch Ligieren der Mutagen-behandelten DNA
oder der durch ortsspezifische Mutation eingeführten DNA, beschrieben in (1),
hergestellt wird, und Vektor-DNA ein, um eine rekombinante DNA herzustellen,
und die rekombinante DNA wird in eine Wirtszelle eingeführt, so
dass eine Transformante hergestellt wird. Die in dem letzteren Verfahren
verwendete Wirtszelle schließt
Bakterien, Hefe, filamentöse
Pilze, tierische Zellen, Pflanzenzellen und Insektenzellen ein,
solange die eingeführten
modifizierten Gene in der Zelle exprimierbar sind. Es ist möglich, als
Expressionsvektor jeden Vektor zu verwenden, der in den vorstehenden
Wirtszellen autonom replizieren kann oder in dessen Chromosomen
integriert werden kann und der einen Promotor an einer Stelle enthält, der
die Transkription der eingeführten
modifizierten Gene (hier nachstehend als DNA, die das Polypeptid
der vorliegenden Erfindung codiert, bezeichnet) erlaubt.
-
Wenn
ein Prokaryont (z.B. Bakterium) als Wirtszelle verwendet wird, kann
ein bevorzugter rekombinanter Vektor, der DNA umfasst, die das Polypeptid
der vorliegenden Erfindung codiert, in Prokaryonten autonom replizierbar
sein und einen Promotor, eine Ribosomenbindungssequenz, die DNA
der vorliegenden Erfindung und einen Terminator umfassen. Der Vektor
kann ferner ein Gen umfassen, das den Promotor reguliert.
-
Beispiele
von Expressionsvektoren schließen
pBTrp2, pBTac1, pBTac2 (von denen jeder im Handel von Boehringer
Mannheim erhältlich
ist), pKK233-2 (hergestellt von Pharmacia), pSE280 (hergestellt
von Invitrogen), pGEMEX-1 (hergestellt von Promega), pQE-8, pQE-9,
pQE-60, pQE-70 (von denen jeder von QIAGEN hergestellt wird), pKYP10
(Japanische veröffentlichte,
ungeprüfte
Patentanmeldung Nr.
110600/83 ), pKYP200
[Agric. Biol. Chem., 48, 669 (1984)], pLSA1 [Agric. Biol. Chem.,
53, 277 (1989)], pGEL1 [Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 82, 4306, (1985)],
pBluescript II SK(-) (hergestellt von Stratagene), pTrS30 [hergestellt
aus Escherichia coli JM109/pTrS30 (FERM BP-5407)], pTrS32 [hergestellt
aus Escherichia coli JM109/pTrS32 (FERM BP-5408)], pGHA2 [hergestellt
aus Escherichia coli IGHA2 (FERM BP-400), japanische veröffentlichte, ungeprüfte Patentanmeldung
Nr.
221091/85 ], pGKA2
[hergestellt aus Escherichia coli IGKA2 (FERM BP-6798), japanische
veröffentlichte,
ungeprüfte
Patentanmeldung Nr.
221091/85 ],
pTerm2 (
US4686191 ,
US4939094 ,
US5160735 ), pSupex, pUB110, pTP5,
pC194, pEG400 [J. Bacteriol., 172, 2392 (1990)], pGEX (hergestellt
von Pharmacia), pUC19 [Gene, 33 103 (1985)], pUC118 (hergestellt
von Pharmacia), pET-System (hergestellt
von Novagen), pIJ702 und pIJ922 etc. ein.
-
Beispiele
chromosomaler Integrationsvektoren schließen einen Vektor ein, der vom
Actinophagen R4 stammt [J. Bacteriol., 173, 4237 (1991)].
-
Beispiele
homologer Rekombinationsvektoren schließen pKC7 ein (Japanische veröffentlichte,
ungeprüfte
Patentanmeldung Nr.
189774/94 ).
-
Jeder
Promotor, der in der Lage ist, in Wirtszellen zu funktionieren,
kann verwendet werden, einschließlich Promotoren, die von Escherichia
coli oder einem Phagen stammen, wie der trp-Promotor (Ptrp), lac-Promotor
(Plac), PL-Promotor, PR-Promotor
und T7-Promotor. Ein künstlich
konstruierter, modifizierter Promotor kann ebenfalls verwendet werden,
einschließlich
eines Promotors, der durch Bindung von zwei Ptrp-Promotoren hintereinander
(Ptrp × 2)
erhalten wird, des tac-Promotors, des lac T7-Promotors und des let
I-Promotors.
-
Es
wird bevorzugt, ein Plasmid mit einer geeigneten Entfernung (z.B.,
6-18 Nucleotide)
zwischen der Shine-Dalgarno-Sequenz (d.h. Ribosom-bindende Sequenz)
und einem Start-Codon zu verwenden. In dem rekombinanten Vektor
der vorliegenden Erfindung ist ein Terminator nicht unbedingt für die Expression
der DNA der vorliegenden Erfindung erforderlich, befindet sich jedoch
wünschenswerterweise
unmittelbar stromabwärts eines
Strukturgens.
-
Wirtszellen
schließen
einen Mikroorganismus ein, der zu Escherichia, Serratia, Bacillus,
Brevibacterium, Corynebacterium, Microbacterium, Pseudomonas, Streptomyces
und dergleichen gehört.
Spezifische Beispiele schließen
Escherichia coli XL1-Blue, Escherichia coli XL2-Blue, Escherichia
coli DH1, Escherichia coli MC1000, Escherichia coli KY3276, Escherichia
coli W1485, Escherichia coli JM109, Escherichia coli HB101, Escherichia
coli Nr.49, Escherichia coli W3110, Escherichia coli NY49, Escherichia
coli GI698, Escherichia coli TB1, Serratia ficaria, Serratia fonticola,
Serratia liquefaciens, Serratia marcescens, Bacillus subtilis, Bacillus amyloliquefacines,
Brevibacterium ammoniagenes, Brevibacterium immariophilum ATCC14068,
Brevibacterium saccharolyticum ATCC14066, Brevibacterium flavum
ATCC14067, Brevibacterium lactofermentum ATCC13869, Corynebacterium
glutamicum ATCC13032, Corynebacterium glutamicum ATCC13869, Corynebacterium
acetoacidophilum ATCC13870, Microbacterium ammoniaphilum ATCC15354,
Pseudomonas putida, Pseudomonas sp. D-0110, Streptomyces lividans
TK23, Streptomyces lividans ATCC69411, Streptomyces coelicolor ATCC13405,
Streptomyces griseus ATCC23915, Streptomyces avermitilis ATCC31267,
Streptomyces avermitilis FERM BP-2773 und Streptomyces avermitilis
FERM BP-2775 etc. ein
-
Der
rekombinante Vektor kann durch irgendeines der Verfahren zum Einführen von
DNA in die vorstehenden Wirtszellen eingeführt werden: beispielsweise
das Verfahren, bei dem Calciumionen verwendet werden [Proc. Natl.
Acad. Sci. USA, 69, 2110 (1972)], das Protoplastenverfahren (Japanische
veröffentlichte,
ungeprüfte
Patentanmeldung Nr.
248394/88 )
und das in Gene, 17, 107 (1982) und Molecular & General Genetics, 168 111 (1979),
beschriebene Verfahren.
-
Wenn
Hefe als Wirtszelle verwendet wird, schließen Beispiele von verwendbaren
Expressionsvektoren YEp13 (ATCC37115), YEp24 (ATCC37051), YCp50
(ATCC37419), pHS19 und pHS15 etc. ein.
-
Jeder
Promotor, der in der Lage ist, in Hefezellen zu funktionieren, kann
verwendet werden, einschließlich
Glykolyse-Gen-Promotoren wie Hexosekinase, PHO5-Promotor, PGK-Promotor,
GAP-Promotor, ADH-Promotor, gal 1-Promotor, gal 10-Promotor, Hitzeschock-Polypeptid-Promotor,
MF α1-Promotor und CUP 1-Promotor.
-
Wirtszellen
schließen
Mikroorganismen ein, die zu Saccharomyces, Schizosaccharomyces,
Kluyveromyces, Trichosporon, Schwanniomyces, Pichia und Candida
gehören.
Spezifische Beispiele schließen
Saccharomyces cerevisiae, Schizosaccharomyces pombe, Kluyveromyces
lactis, Trichosporon pullulans, Schwanniomyces alluvius oder Candida
utilis etc. ein.
-
Der
rekombinante Vektor kann durch irgendeines der Verfahren zum Einführen von
DNA in Hefe eingeführt
werden: beispielsweise Elektroporation [Methods Enzymol., 194, 182
(1990)], das Sphäroplasten-Verfahren
[Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 75, 1929 (1978)], das Lithiumacetat-Verfahren
[J. Bacteriology, 153, 163 (1983)] und das in Proc. Natl. Acad.
Sci. USA, 75, 1929 (1978) beschriebene Verfahren.
-
Wenn
eine tierische Zelle als Wirtszelle verwendet wird, schließen Beispiele
von verwendbaren Expressionsvektoren pcDNAI, pcDM8 (hergestellt
von Funakoshi), pAGE107 [Japanische veröffentlichte, ungeprüfte Patentanmeldung
Nr.
22979/91 , Cytotechnology,
3, 133 (1990)], pAS3-3 (Japanische veröffentlichte, ungeprüfte Patentanmeldung
Nr.
227075/90 ), pCDM8
[Nature, 329, 840 (1987)], pcDNAI/Amp (hergestellt von Invitrogen),
pREP4 (hergestellt von Invitrogen), pAGE103 [J. Biochem., 101, 1307
(1987)], und pAGE210 etc. ein.
-
Jeder
Promotor, der in der Lage ist, in tierischen Zellen zu funktionieren,
kann verwendet werden, einschließlich eines Promotors für das unmittelbar
frühe (IE)
Gen des Cytomegalievirus (CMV), des frühen SV40-Promotors, eines retroviralen
Promotors, des Metallothionein-Promotors, des Hitzeschock-Promotors und SRα-Promotors.
Ein Enhancer für
das IE-Gen des menschlichen CMV kann auch zusammen mit einem derartigen
Promotor verwendet werden.
-
Wirtszellen
schließen
menschliche Namalwa-Zellen, Affen-COS-Zellen, chinesische Hamster-CHO-Zellen
oder HBT5637 (Japanische veröffentlichte,
ungeprüfte
Patentanmeldung Nr. 299/88) ein.
-
Der
rekombinante Vektor kann durch irgendeines der Verfahren zum Einführen von
DNA in tierische Zellen eingeführt
werden: beispielsweise Elektroporation [Cytotechnology, 3, 133 (1990)],
Calcium-Phosphat-Verfahren (Japanische veröffentlichte, ungeprüfte Patentanmeldung
Nr.
227075/90 ), Lipofektionsverfahren
[Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 84, 7413 (1987)] und das in Virology,
52, 456(1973) beschriebene Verfahren etc.
-
Wenn
eine Insektenzelle als Wirtszelle verwendet wird, kann ein Polypeptid
durch ein in Current Protocols in Molecular Biology; Baculovirus
Expression Vectors, A Laboratory Manual, W. H. Freeman and Company,
New York (1992); oder Bio/Technology, 6, 47 (1988), beschriebenes
Verfahren exprimiert werden.
-
Genauer
gesagt, können
ein rekombinanter Gentransfervektor und ein Baculovirus gemeinsam
in Insektenzellen eingeführt
werden, um ein rekombinantes Virus im Überstand aus der Insektenzellkultur
zu erhalten. Anschließend
können
Insektenzellen weiter mit dem sich ergebenden rekombinanten Virus
infiziert werden, um das Polypeptid zu exprimieren.
-
Ein
bei dem vorstehenden Verfahren zu verwendender Gentransfervektor
schließt
pVL1392, pVL1393 bzw. pBlueBacIII (hergestellt von Invitrogen) ein.
Als Baculovirus kann beispielsweise das Autographs californica-Kernpolyedervirus,
das Noctuidae-Insekten infiziert, verwendet werden.
-
Insektenzellen
schließen
Spodoptera frugiperda-Eizellen, Sf9- und Sf21-, [Baculovirus Expression Vectors,
A Laboratory Manual, W. H. Freeman and Company, New York (1992)],
und Trichoplusia ni-Eizellen, High 5 (hergestellt von Invitrogen)
etc. ein.
-
Die
gemeinsame Einführung
des rekombinanten Gentransfervektors und des Baculovirus in Insektenzellen
zur rekombinanten Virusproduktion kann durch das Calcium-Phosphat-Verfahren
(Japanische veröffentlichte,
ungeprüfte
Patentanmeldung Nr.
227075/90 )
oder das Lipofektionsverfahren [Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 84,
7413 (1987)] erfolgen.
-
Wenn
eine Pflanzenzelle als Wirtszelle verwendet wird, schließen Beispiele
eines Expressionsvektors das Ti-Plasmid und den Tabakmosaikvirus-Vektor etc. ein.
-
Jeder
Promotor, der in der Lage ist, in Pflanzenzellen zu funktionieren,
kann verwendet werden, einschließlich des Blumenkohlmosaikvirus
(CaMV)-35S-Promotors
und Reis-Actin 1-Promotors.
-
Wirtszellen
schließen
Pflanzenzellen wie Tabak, Kartoffel, Tomate, Karotte, Sojabohne,
Brassica, Luzerne, Reis, Weizen und Gerste ein.
-
Der
rekombinante Vektor kann durch irgendeines der Verfahren zum Einführen von
DNA in Pflanzenzellen eingeführt
werden: beispielsweise das Agrobacterium-Verfahren (Japanische veröffentlichte,
ungeprüfte Patentanmeldung
Nr.
140885/84 , japanische
veröffentlichte,
ungeprüfte
Patentanmeldung Nr.
70080/85 ,
WO94/00977 ), Elektroporationsverfahren
(Japanische veröffentlichte,
ungeprüfte
Patentanmeldung Nr.
251887/85 ),
und Partikelbeschuss-Verfahren (Japanisches Patent Nr.
2606856 , Japanisches Patent Nr.
2517813 ).
-
Das
Polypeptid der vorliegenden Erfindung kann durch Züchten einer
Transformante der vorliegenden Erfindung erhalten werden, die wie
vorstehend angegeben in einem Medium hergestellt wird, bis das Polypeptid
der vorliegenden Erfindung produziert und in der Kultur angehäuft wird,
und das Polypeptid aus der Kultur gesammelt wird.
-
Die
Transformante der vorliegenden Erfindung kann in einem Medium nach
einem herkömmlichen Verfahren
gezüchtet
werden, das zur Züchtung
von Wirtszellen verwendet wird.
-
Wenn
die Transformante der vorliegenden Erfindung von einem prokaryontischen
Wirt wie Escherichia coli oder einem eukaryontischen Wirt wie Hefe
stammt, kann das Medium zur Züchtung
der Transformante ein natürliches
oder synthetisches Medium sein, sofern das Medium eine Kohlenstoffquelle,
eine Stickstoffquelle, anorganische Salze etc. enthält, die
von der Transformante assimiliert werden können und die effiziente Züchtung der
Transformante ermöglicht.
-
Jede
von der Transformante assimilierte Kohlenstoffquelle kann verwendet
werden. Beispiele schließen
Kohlenhydrate wie Glucose, Fructose, Saccharose, Melasse, die dieselben
enthält,
Stärke
und Stärkehydrolysate;
organische Säuren
wie Essigsäure
und Propionsäurealkohole
wie Ethanol und Propanol ein.
-
Beispiele
einer verwendbaren Stickstoffquelle schließen Ammoniak, Ammoniumsalze
anorganischer oder organischer Säuren
wie Ammoniumchlorid, Ammoniumsulfat, Ammoniumacetat und Ammoniumphosphat;
andere Stickstoff enthaltende Verbindungen; und Peptone; Fleischextrakte,
Hefeextrakte, Maisquellwasser, Caseinhydrolysate, Sojabohnenmehl,
Sojabohnenmehlhydrolysate, verschiedene fermentierte Mikroorganismuszellen
und Hydrolysate davon ein.
-
Hier
verwendbare anorganische Salze schließen Kaliumdihydrogenphosphat,
Dikaliumdihydrogenphosphat, Magnesiumphosphat, Magnesiumsulfat,
Natriumchlorid, Eisensulfat, Mangansulfat, Kupfersulfat, Calciumcarbonat
und dergleichen ein.
-
Die
Züchtung
erfolgt unter aeroben Bedingungen, wie sie für die Schüttelkultur oder Submerskultivierung
unter Rühren
mit Belüftung
verwendet werden. Die Kulturtemperatur liegt vorzugsweise im Bereich
von 15 bis 40°C
und die Kulturdauer beträgt
gewöhnlich
16 Stunden bis 7 Tage. Während
dem Züchten
wird der pH-Wert vorzugsweise bei einem pH-Wert von 3,0 bis 9,0
gehalten. Der pH-Wert wird unter Verwendung einer anorganischen
oder organischen Säure,
einer alkalischen Lösung,
Harnstoff, Calciumcarbonat, Ammoniak und dergleichen eingestellt.
-
Falls
erforderlich, können
dem Medium während
der Kultur Antibiotika wie Ampicillin and Tetracyclin zugegeben
werden.
-
Wo
ein Mikroorganismus mit einem rekombinanten Vektor transformiert
wird, der einen induzierbaren Promotor enthält, kann die Transformante
in einem Medium gezüchtet
werden, das, falls erforderlich, mit einem Induktor ergänzt ist.
Beispielsweise kann im Falle eines Mikroorganismus, der mit einem
rekombinanten Vektor transformiert wurde, der den lac-Promotor umfasst,
dem Medium Isopropyl-β-D-thiogalactopyranosid oder
dergleichen zugegeben werden, und im Falle eines Mikroorganismus,
der mit einem rekombinanten Vektor transformiert wurde, der den
trp-Promotor umfasst, kann Indolacrylsäure oder dergleichen zugegeben
werden.
-
Ein
Medium zur Züchtung
einer Transformante, die von einer tierischen Wirtszelle stammt,
kann ein allgemein verwendetes Medium wie das RPMI 1640-Medium [The Journal
of the American Medical Association, 199, 519 (1967)], Eagle-MEM-Medium
[Science, 122, 501 (1952)], modifiziertes Dulbecco-MEM-Medium [Virology,
8, 396 (1959)], 199-Medium [Proceeding of the Society for the Biological
Medicine, 73, 1 (1950)] oder irgendeines dieser Medien sein, das
mit fötalem
Rinderserum zusätzlich
ergänzt
ist.
-
Die
Züchtung
erfolgt gewöhnlich
bei einem pH-Wert von 6 bis 8, bei einer Temperatur von 30 bis 40°C für einen
Zeitraum von 1 bis 7 Tagen in Gegenwart von 5% CO2.
-
Falls
erforderlich, können
dem Medium während
der Kultur Antibiotika wie Kanamycin und Penicillin zugegeben werden.
-
Das
Medium zur Züchtung
einer Transformante, die von einer Insektenwirtszelle stammt, kann
ein allgemein verwendetes Medium wie TNM-FH-Medium (hergestellt von Pharmingen),
Sf-900 II SFM-Medium (hergestellt von Life Technologies), ExCell
400 und ExCell 405 [beide hergestellt von JRH Biosciences], Grace's Insekten-Medium
[Nature, 195, 788 (1962)] oder dergleichen sein.
-
Die
Züchtung
erfolgt bei einem pH-Wert von 6 bis 7, bei einer Temperatur von
25 bis 30°C
für einen Zeitraum
von 1 bis 5 Tage.
-
Falls
erforderlich, können
dem Medium während
der Kultur Antibiotika wie Gentamycin zugegeben werden.
-
Die
von einer Pflanzenwirtszelle stammende Transformante kann als Zelle
gezüchtet
werden oder man lässt
sie in Pflanzenzellen oder Organe differenzieren. Das Medium zur
Züchtung
einer derartigen Transformante kann ein allgemein verwendetes Medium
wie Murashige und Skoog (MS)-Medium, White-Medium oder irgendeines
dieser Medien sein, die zusätzlich
mit einem Pflanzenhormon wie Auxin oder Cytokinin ergänzt sind.
-
Die
Züchtung
erfolgt gewöhnlich
bei einem pH-Wert von 5 bis 9, bei einer Temperatur von 20 bis 40°C für einen
Zeitraum von 3 bis 60 Tagen.
-
Falls
erforderlich, können
einem Medium während
der Kultur Antibiotika wie Kanamycin und Hygromycin zugegeben werden.
-
Wie
vorstehend angegeben, kann das Polypeptid der vorliegenden Erfindung
durch Züchten
einer von einem Mikroorganismus, einer von einer tierischen Zelle,
einer von einer Pflanzenzelle stammenden Transformante stammen,
die einen rekombinanten Vektor trägt, der eine DNA umfasst, die
das Polypeptid auf eine übliche
Weise codiert, um das Polypeptid zu produzieren und anzuhäufen, und
dann das Polypeptid aus der Kultur zu gewinnen.
-
Ein
Gen von Interesse kann entweder direkt oder als sekretorisches Protein
oder Fusionspolypeptid nach dem Verfahren wie in Molecular Cloning,
2. Ausgabe beschrieben, exprimiert werden.
-
Bei
der Expression in Hefe-, tierischen, Insekten- oder Pflanzenzellen
kann ein Polypeptid mit einem daran hinzugefügten Zucker oder einer daran
hinzugefügten
Zuckerseitenkette versehen werden.
-
Das
Protein der vorliegenden Erfindung kann durch intrazelluläre Produktion
durch Wirtszellen, extrazelluläre
Sekretion durch Wirtszellen oder Produktion auf äußeren Membranen durch Wirtszellen
erfolgen. Ein derartiges Produktionsverfahren kann abhängig von
der Art der verwendeten Wirtszellen oder nach Änderung der Struktur des Proteins
gewählt
werden.
-
Falls
das Polypeptid der vorliegenden Erfindung in Wirtszellen oder auf
den äußeren Membranen
von Wirtszellen produziert wird, kann das Polypeptid effizient aus
den Wirtszellen unter Verwendung des Verfahrens von Paulson et al.
[J. Biol. Chem., 264, 17619 (1989)], des Verfahrens von Lowe et
al. [Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 86, 8227 (1989), Genes Develop.,
4, 1288 (1990)] oder Verfahren wie in den japanischen veröffentlichten,
ungeprüften
Patentanmeldungen Nr.
336963/93 und
823021/94 beschrieben,
extrazellulär
sekretiert werden.
-
Genauer
gesagt, kann das Polypeptid der vorliegenden Erfindung effizient
aus Wirtszellen sekretiert werden, indem es mit einem Signalpeptid
exprimiert wird, anschließend
genetische Rekombinationsverfahren verwendet werden, das Signalpeptid
stromaufwärts
eines Polypeptids hinzugefügt
wird, das die aktive Stelle des Polypeptids der vorliegenden Erfindung
enthält.
-
Die
Polypeptid-Produktion kann erhöht
werden, indem ein Genamplifizierungssystem verwendet wird, das gemäß dem in
der japanischen veröffentlichten,
ungeprüften
Patentanmeldung Nr.
227075/90 beschriebenen
Verfahren ein Dehydrofolatreduktasegen oder dergleichen verwendet.
-
Ferner
können
tierische oder Pflanzenzellen, die ein Transgen tragen, erneut differenziert
werden, um ein tierisches Individuum zu erzeugen, das ein Transgen
(transgenes nicht-menschliches Lebewesen) trägt oder ein pflanzliches Individuum,
das ein Transgen (transgene Pflanze) trägt, die zur Produktion des
Polypeptids der vorliegenden Erfindung verwendet werden können.
-
Wenn
die Transformante ein tierisches oder ein pflanzliches Individuum
ist, kann das Polypeptid erhalten werden, indem das Individuum auf
eine übliche
Art ernährt
oder gezüchtet
wird, um das Polypeptid zu produzieren und anzureichern, und dann
das Polypeptid aus dem Tier oder dem Pflanzenindividuum zu gewinnen.
-
Um
das Polypeptid der vorliegenden Erfindung unter Verwendung eines
tierischen Individuums zu produzieren, kann man beispielsweise in
einem Tier, das ein Transgen trägt,
das Polypeptid der vorliegenden Erfindung auf bekannte Art und Weise
erzeugen, wie bei American Journal of Clinical Nutrition, 63, 639S
(1996); American Journal of Clinical Nutrition, 63, 627S (1996);
und Bio/Technology, 9, 830 (1991) beschrieben.
-
Im
Falle eines tierischen Individuums kann das Polypeptid der vorliegenden
Erfindung beispielsweise erhalten werden, indem ein transgenes nicht-menschliches
Lebewesen, das eine DNA-Insertion trägt, die das Polypeptid der
vorliegenden Erfindung codiert, ernährt wird und darin das Polypeptid
produziert und angereichert wird, und dann das Polypeptid von dem
Tier gesammelt wird. Das Polypeptid kann in der Milch (Japanische
veröffentlichte,
ungeprüfte
Patentanmeldung Nr.
309192/88 ),
im Ei und dergleichen des Tieres produziert und angereichert werden.
Es kann jeder Promotor verwendet werden, der in einem Tier funktioniert,
beispielsweise Promotoren, die spezifisch sind für Brustdrüsenzellen, wie der β-Casein-Promotor, β-Lactoglobulin-Promotor
und jeder saure Molkeprotein-Promotor, der bevorzugt wird.
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Um
das Polypeptid der vorliegenden Erfindung unter Verwendung eines
pflanzlichen Individuums zu produzieren, kann beispielsweise eine
transgene Pflanze, die eine DNA-Insertion trägt, die das Polypeptid der vorliegenden
Erfindung codiert, gezüchtet
werden, um dort das Polypeptid auf bekannte Art und Weise zu produzieren
und anzureichern, wie bei Tissue Culture (Soshiki Baiyo), 20 (1994);
Tissue Culture, 21 (1995) und Trends in Biotechnology, 15, 45 (1997),
beschrieben, und dann kann das Polypeptid aus der Pflanze gewonnen werden.
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Zur
Isolierung und Reinigung des aus der Transformante der vorliegenden
Erfindung hergestellten Polypeptids können herkömmliche Verfahren zur Isolierung
und Reinigung der Enzyme verwendet werden.
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Wenn
das Polypeptid der vorliegenden Erfindung beispielsweise in einer
löslichen
Form in Zellen exprimiert wird, werden die Zellen nach Beendigung
der Züchtung
durch Zentrifugation gesammelt, in einem wässrigen Puffer suspendiert
und dann mit einem Ultraschall-Zellzertrümmerer, einer French Press,
einem Manton-Gaulin-Homogenisator, einer Dynomill-Kugelmühle oder
dergleichen aufgebrochen, so dass ein zellfreier Extrakt erhalten
wird. Eine gereinigte Zubereitung kann durch Zentrifugation des
zellfreien Extrakts erhalten werden. Der erhaltene Überstand
wird dann herkömmlichen
Isolierungs- und Reinigungsverfahren für Enzyme unterzogen, d.h. Lösungsmittelextraktion,
Aussalzen oder Entsalzen mit Ammoniumsulfat etc., Präzipitation
mit organischem Lösungsmittel,
Anionenaustausch-Chromatographie
auf Harz wie Diethylaminoethyl (DEAE)-Sepharose oder DIAION HPA-75
(hergestellt von Mitsubishi Chemical Industries Ltd.), Kationenaustauschchromatographie
auf Harz wie S-Sepharose FF (hergestellt von Pharmacia), hydrophobe
Chromatographie auf Harz wie Butylsepharose oder Phenylsepharose,
Gelfiltration unter Verwendung eines Molekularsiebs, Affinitätschromatographie,
Chromatofokussierung oder Elektrophorese wie isolelektrische Fokussierung
oder Kombinationen davon.
-
Falls
das Polypeptid als Einschlusskörper
in Zellen exprimiert wird, werden die Zellen auf ähnliche Weise
gesammelt, aufgebrochen und zentrifugiert, so dass sich unlösliches
Material des Polypeptids als präzipitierte
Fraktion ergibt. Das sich ergebende unlösliche Polypeptid wird dann
mit einem proteindenaturierenden Mittel solubilisiert. Die solubilisierte
Lösung
wird dann verdünnt
oder dialysiert, um das Mittel auf eine niedrigere Konzentration
zu senken, so dass das Polypeptid in seine normale Konfiguration
renaturiert werden kann. Die gereinigte Präparation des Polypeptids kann
dann durch Verwendung derselben Isolierungs- und Reinigungsverfahren
erhalten werden, wie vorstehend beschrieben.
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Falls
das Polypeptid der vorliegenden Erfindung oder ein Derivat davon
mit einer daran hinzugefügten Zuckerkette
extrazellulär
sekretiert wird, können das
Polypeptid oder dessen Derivate aus dem Kulturüberstand gewonnen werden. Und
zwar die Kultur wird demselben Verfahren unterzogen, wie vorstehend
beschrieben, wie Zentrifugation, so dass sich ein Kulturüberstand
ergibt. Aus dem Kulturüberstand
kann eine gereinigte Zubereitung auf dieselbe Art und Weise zur
Isolierung und Reinigung erhalten werden, wie vorstehend beschrieben.
-
Das
so erhaltene Polypeptid kann beispielsweise ein Polypetid sein,
das die in SEQ ID NO: 8 dargestellte Aminosäuresequenz besitzt.
-
Das
Polypeptid der vorliegenden Erfindung kann durch chemische Syntheseverfahren
einschließlich des
Fmoc-Verfahrens (Fluorenylmethyloxycarbonyl-Verfahren), t-Boc-Verfahrens
(t-Butyloxycarbonyl-Verfahren)
usw. produziert werden. Es kann auch chemisch unter Verwendung eines
Peptidsynthese-Geräts
synthetisiert werden, das von Advanced ChemTech, Perkin Elmer, Pharmacia,
Protein Technology Instrument, Synthecell-Vega, PerSeptive oder
Shimadzu Corporation etc. erhältlich
ist.
-
Dagegen
kann ein Verfahren zum Einbau von DNA mit einer Mutation, die in
vitro in die chromosomale DNA der Wirtszelle eingeführt wurde,
durch jedes Verfahren durchgeführt
werden, das die homologe Rekombination von DNA nutzt. Beispiele
derartiger Verfahren schließen
ein in der japanischen veröffentlichten,
ungeprüften
Patentanmeldung Nr.
189774/94 beschriebenes
Verfahren ein.
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Zellen,
die ein modifiziertes Avermectin-Aglyconsynthasegen mit einer Mutation
besitzen, die wie vorstehend beschrieben eingeführt wurde, sind insofern nicht
besonders begrenzt, als die Zellen das Gen tragen können und
jegliche prokaryontische Zellen wie Escherichia coli, Bacillus subtilis
und Actinomyces sein können.
Beispiele davon schließen
Mikroorganismen ein, die zu Streptomyces avermitilis gehören.
-
[3] Herstellung einer Substratverbindung
zur Herstellung von 22,23-Dihydroavermectin
B1a oder einem Derivat davon
-
In
der vorliegenden Erfindung kann die Substratverbindung zur Herstellung
von 22,23-Dihydroavermectin B1a oder einem Derivat davon jede Substanz
sein, sofern die Substanz als Substrat für die Avermectin-Aglyconsynthase
verwendet werden kann, wie vorstehend beschrieben. Genauer gesagt,
kann beim Verfahren zur Synthese von Avermectin-Aglycon die Substanz
ein Substrat für
die Domäne
sein, die für
den letzten Reaktionsschritt in der modifizierten Domäne verantwortlich
ist, und vorzugsweise wird eine N-Acetylcysteamin-Verbindung verwendet.
Wenn beispielsweise die in
2 dargestellte
KS-Domäne von SE1
modifiziert ist, besitzt die N-Acetylcysteamin-Verbindung vorzugsweise
eine Struktur, wie durch Formel (I) dargestellt:
wobei
R
1 Methyl ist und R
2 sec-Butyl
ist.
-
Spezifische
Beispiele derartiger Verbindungen schließen eine Verbindung (in der
nachstehenden Tabelle dargestellte Verbindung 4) ein, die durch
die vorstehende Formel dargestellt wird, wobei R1 Methyl
ist und R2 sec-Butyl ist. Die Verbindung
verwendet beispielsweise die in der nachstehenden Tabelle dargestellte
Verbindung A als Ausgangsmaterial und kann chemisch auf folgende
Weise über
die Verbindungen 1 bis 3 synthetisiert werden, die in der Tabelle ähnlich dargestellt
sind.
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Am
Anfang wird Verbindung 1 unter Verwendung von Verbindung A als Ausgangsmaterial
hergestellt und eine Ozonoxidation durchgeführt, worauf sich die Wittig-Reaktion
anschließt,
um Kohlenstoffketten hinzuzufügen.
Nachdem das t-Butyldimethylsilyl von Verbindung 1 entschützt wird,
wird eine Schutzgruppe unter Verwendung von Chloroethyltrisilan
neu eingeführt,
um Verbindung 2 zu erhalten. Folglich wird die ungesättigte α-β-Kohlenstoffbindung
in Verbindung 2 in Gegenwart eines Palladiumkohlenstoff-Katalysators
reduziert, der Ester wird mit Kaliumhydroxid hydrolysiert und neutralisiert,
gefolgt von der Zugabe von N-Acetylcysteamin in Gegenwart eines
Kondensationsmittels. So wird eine Thioesterverbindung, Verbindung
3 erhalten. Schließlich
wird zur Verbindung 3 Essigsäure
gegeben, um die Schutzgruppe zu entfernen. So wird Verbindung 4
hergestellt.
-
Die
Zwischenprodukte und die Verbindungen von Interesse im vorstehenden
Herstellungsverfahren werden Trennungsreinigungsverfahren unterzogen,
die gewöhnlich
in der organischen synthetischen Chemie, beispielsweise bei der
Filtration, Extraktion, beim Waschen, Trocknen, Konzentration, Rekristallisierung
oder bei verschiedenen Chromatographien verwendet werden, und sie
können
daher isoliert und gereinigt werden. Das Zwischenprodukt kann ohne
Reinigung in der nachfolgenden Reaktion eingesetzt werden.
-
-
[4] Herstellung von 22,23-Dihydroavermectin
B1a oder einem Derivat davon
-
Jede
Kultur, Zellen oder behandelte Zellen der Zellen, die durch die
Transformation der Wirtszelle in [2]-2 erhalten werden, können in
der Reaktion mit den Substratverbindungen verwendet werden, sofern
das modifizierte Avermectin-Aglycon, das in der transformierten
Zelle exprimiert wird, funktionsfähig ist.
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Behandelte
Zellen schließen
getrocknete Zellen, gefriergetrocknete Produkte, mit oberflächenaktiven Mitteln
oder mit organischen Lösungsmitteln
behandelte Produkte, mit Enzym behandelte Produkte, mit Ultraschall
behandelte Produkte, mechanisch gemahlene Produkte, Proteinfraktionen
von Zellen und immobilisierte Zellen von behandelten Zellen ein.
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Jedes
Verfahren, das die Substratverbindung auf die transformierte Wirtszelle
wirken lässt,
kann verwendet werden, sofern die Synthese von Avermectin-Aglycon
gestört
wird. Spezifische Beispiele davon schließen ein Verfahren, bei dem
man die Zellkultur oder behandelte Produkte davon mit dem Substrat
in einem geeigneten Medium reagieren lässt, und ein Verfahren ein,
bei dem die Zellen gezüchtet
werden, indem das Substrat am Anfang oder mitten im Verlauf der
Kultur zugegeben wird.
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Die
in der Reaktion verwendeten Medien schließen Wasser, Puffer wie Phosphat,
Carbonat, Acetat, Borat, Citrat und Tris, wässrige Lösungen, die organische Lösungsmittel
enthalten, beispielsweise Alkohole wie Methanol und Ethanol, Ester
wie Ethylacetat, Ketone wie Aceton und Amide wie Acetamid ein. Falls
erforderlich, können
oberflächenaktive
Mittel wie Triton X-100 (hergestellt von Nacalai Tesque, Inc.) oder
Nonion HS204 (hergestellt von NOF Corp.) oder organische Lösungsmittel
wie Toluol und Xylol in einer Menge von etwa 0,1 bis 20 g/l verwendet
werden.
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Die
Reaktion erfolgt 1 bis 96 Stunden in der vorstehenden wässrigen
Lösung
bei einem pH-Wert von 5 bis 10, vorzugsweise bei einem pH-Wert von
6 bis 8, bei 20 bis 50°C.
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Wenn
die Wirtszelle in einem Medium gezüchtet wird, kann das Züchten auf
dieselbe Weise erfolgen wie zum Erhalt des Polypeptids.
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22,23-Dihydroavermectin
B1a oder ein Derivat davon kann aus dem Reaktionsprodukt oder der
Kultur isoliert werden, die durch irgendeines der vorstehenden Verfahren
nach herkömmlichen
Isolierungsverfahren erhalten wird. Beispielsweise wird die gezüchtete Zelle
mit Aceton oder Methanol behandelt, um 22,23-Dihydroavermectin B1a
oder ein Derivat davon zu extrahieren, und nach dem Entfernen des
Rückstandes
konzentriert. Das Konzentrat wird mit Methylenchlorid verarbeitet,
die Methylenchlorid-Schicht wird fraktioniert und unter verringertem
Druck weiter fraktioniert. So kann die betreffende Verbindung erhalten
werden.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 ist
eine graphische Darstellung, die eine Restriktionskarte der BamHI-,
Bg/II-, ClaI-, EcoRI-, KpnI-, MluI-, PstI-, StuI- und XhoI-Schnittstellen
der Avermectin-Aglyconsynthasegene aveAI und aveAII von Streptomyces
avermitilis zeigt. Die Pfeile zeigen die abgeleitete Transkriptionsrichtung
jedes Gens.
-
2(a) zeigt die Position der Avermectin-Aglyconsynthasegene
auf dem Chromosom und die Domänensequenz
der Synthase-Einheiten, 2(b) und 2(c) zeigen die abgeleiteten Schritte der Avermectin-Aglyconsynthese,
und 2(d) zeigt die Struktur von
6,8-sec-6,8a-Desoxy-5-oxoavermectin-Aglycon und die Position der
integrierten niedrigen Fettsäuren
in seinem Skelett, die von einer Polyketidsythase synthetisiert
worden waren, die ein Genprodukt der Avermectin-Aglyconsynthasegene
aveAI und aveAII ist.
-
- ACP:
- Acylträgerprotein
- KS:
- β-Ketoacyl-ACP-Synthase
- AT:
- Acyltransferase
- KR:
- β-Ketoacyl-ACP-Reduktase
- DH:
- Dehydratase
- ER:
- Enoylreduktase
- TE:
- Thioesterase
-
3 ist
eine graphische Darstellung, die ein Vorgehen zur Konstruktion eines
bei der Transformation von Streptomyces avermitilis zu verwendenden
Plasmids zeigt, wobei (I) das Plasmid pKS1 zeigt, das durch Clonieren
von KS1 hergestellt wurde, das DNA enthält, die einen Aminosäurerest
in einem aktiven Zentrum codiert, (II) das Plasmid pKSmut zeigt,
das durch Clonierung der KS1 codierenden DNA hergestellt wird, indem ein
Aminosäurerest
in einem aktiven Zentrum substituiert wird, (III) das Plasmid pKSmutRL
zeigt, das durch Anwendung von Addition und Substitution eines DNA-Fragments
an pKSmut hergestellt wird, das in (IV) gezeigt wird und (IV) ist
die Restriktionskarte von DNA, die KS1 codiert, das bei der Konstruktion
von pKSmutRL verwendet wird.
-
In
der Zeichnung gibt „A" die Position der
Nucleotide an, die substituiert wurden, und HindIII, PstI, BamHI,
KpnI und EcoRI geben die DNA-Schnittstellen
jedes Restriktionsenzyms an. Die Zahlenwerte in (I), (II) und (III)
geben an, wenn ein gewünschtes
Nucleotid von jedem Plasmid als Nr.1 bestimmt wird, und geben die Entfernung
(bp) von dem Nucleotid an, und die Zahlenwerte in dem Kreis geben
die Gesamtplasmidlänge
(bp) an. Die Zahlenwerte in (IV) entsprechen den in SEQ ID NO: 1
dargestellten Nucleotiden. Abkürzungen
der Zeichnungen sind wie folgt.
-
- bla:
- β-Lactamase
(Pfeil gibt die Transkriptionsrichtung an)
- ori:
- Replikationsursprung
(Ursprung)
- Plac:
- β-Lactamase-Promotor
(Pfeil gibt die Richtung des Promotors an)
- IG:
- intergene
M13-Phagenregion (intergene M13-Region)
-
Beste Arten zur Durchführung der Erfindung
-
Die
vorliegende Erfindung wird detaillierter mit Bezugnahme auf Beispiele
beschrieben; jedoch sollen diese Beispiele nicht den Umfang der
vorliegenden Erfindung begrenzen.
-
[Beispiel 1] Bestimmung der Nucleotidsequenz
und Struktur des Avermectin-Aglyconsynthasegens.
-
Eine
Nucleotidsequenz der DNA, die die Avermectin-Aglyconsynthase codiert,
die von Streptomyces avermitilis K2033 (
U.S.-Patent Nr. 5206155 , FERM BP-2773)
stammt, wurde wie folgt bestimmt.
-
Ein
kontinuierliches oder sich mit dem Avermectin-Aglyconsynthasegen überlappendes
DNA-Fragment wurde aus einem Cosmid subcloniert, das Fragmente der
Avermectin-Aglyconsynthasegene (aveAI und aveAII) enthält, die
mit einem Gen gemeinsam isoliert wurden, das die Avermectin-B5-O-Transmethylase codiert
[aveD; Gene, 206, 175-180 (1998)]. Die Nucleotidsequenzen der in
diese Subclone eingebauten DNA-Fragmente wurden dann bestimmt.
-
Genauer
gesagt, wurden die gesamten Nucleotidsequenzen von aveAI und aveAII
durch Subclonierung der mit BamHI gespaltenen Fragmente von 3,4
kbp, 2,0 kbp, 0,5 kbp, 6,8 kbp, 7,0 kbp, 7,8 kbp, 3,7 kbp, 4,8 kbp,
1,3 kbp, 2,4 kbp, 0,7 kbp, 1,0 kbp, 5,4 kbp, 2,5 kbp, 1,9 kbp, 0,1
kbp, 7,0 kbp, 3,1 kbp, 4,7 kbp und 1,3 kbp bestimmt, die man in
der in 1 dargestellten BamHI-Restriktionskarte
von aveAI und aveAII findet; durch Spalten der eingebauten DNA-Fragmente
in diesen Subclonen mit Exonuclease III und S1-Nuclease, um eine
Reihe von Deletionsfragmenten herzustellen; und dann durch Durchführen einer
Cycle-Sequencing-Reaktion unter Verwendung von Fluoreszenzmarkierten
Primern, um eine Nucleotidsequenz jedes deletierten Fragments zu
bestimmen. aveAI und aveAII besaßen die in SEQ ID NO: 1 bzw.
SEQ ID NO: 2 dargestellten Nucleotidsequenzen.
-
[Beispiel 2] Herstellung des Stammes,
der zur direkten Herstellung von 22,23-Dihydroavermectin B1a verwendet wird.
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Das
in 3 dargestellte Plasmid wurde nach dem folgenden
Verfahren hergestellt und bei der Transformation von Streptomyces
avermitilis verwendet.
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(1) Subclonieren eines KS1 enthaltenden
DNA-Fragments
-
Die
KS1 enthaltende Cosmid-DNA aus den Cosmid-DNAs, die Avermectin-Aglyconsynthasegene
enthalten, wurde mit dem Restriktionsenzym BamHI (hergestellt von
Takara Shuzo Co., Ltd.) gespalten, gefolgt von einer Agarosegelelektrophorese
(beschrieben bei Molecular Cloning, 2. Ausgabe), und ein 2,0 kb-DNA-Fragment
(vgl. 1, 1701 bis 3716, dargestellt
in SEQ ID NO: 1) enthaltend einen Cysteinerest (Aminosäure 657,
dargestellt in SEQ ID NO: 4), der ein aktives Zentrum von KS1 ist,
wurde aufgetrennt und nach dem in Molecular Cloning, 2. Ausgabe,
beschriebenen Verfahren gereinigt. Plasmid pUC118 (hergestellt von
Takara Shuzo Co., Ltd.) wurde mit BamHI gespalten und mit alkalischer
Phosphatase aus Kalbsdarm (hergestellt von Takara Shuzo Co., Ltd.)
dephosphoryliert. Es wurden jeweils etwa 0,1 μg von einem KS1 enthaltenden
2,0 kb-DNA-Fragment und ein mit BamHI gespaltenes pUC118-Plasmid 16 Stunden
bei 16°C
unter Verwendung von Ligation High (hergestellt von Toyobo Co.,
Ltd.) ligiert. 10 μl
dieses DNA-Ligierungsreaktanten wurden mit kompetenten Zellen von
Escherichia coli DH5α (hergestellt
von Nippon Gene Co., Ltd.) in Kontakt gebracht und nach dem in Molecular
Cloning, 2. Ausgabe, beschriebenen Verfahren transformiert. Bei
der Selektion der Transformante wurde ein LB-Agarmedium, enthaltend
50 μg/ml
Ampicillin (hergestellt von Wako Pure Chemical Industries, Ltd.)
verwendet. 50 μl
wässrige
Lösung
mit 0,1 mol/l Isopropyl-β-D-thiogalactopyranosid
(IPTG, hergestellt von Wako Pure Chemical Industries, Ltd.) und
50 μl 2%-ige
wässrige
Lösung 5-Brom-4-chlor-3-indolyl-β-D-galactosid (X-gal,
hergestellt von Nacalai Tesque, Inc.) in Dimethylformamid (hergestellt
von Nacalai Tesque, Inc.) wurden zuvor auf die 20 ml LB-Agarmedium
ausplattiert. Die Kolonie der Transformante, die das rekombinante
Plasmid trägt,
hat seine β-Galactosidase-Aktivität verloren
und kann daher 5-Brom-4-chlor-3-indolyl-β-D-galactosid
nicht abbauen, wobei es eine weiße Farbe entwickelt. Diese
weiße Kolonie wurde mit Hilfe einer Impföse aufgenommen,
auf 10 ml LB-Medium
angeimpft und einer 16-stündigen
Schüttelkultur
bei 37°C
unterzogen. Das Plasmid wurde dann aus den Zellen extrahiert und
nach dem in Molecular Cloning, 2. Ausgabe, beschriebenen alkalischen
Phosphatase-Verfahren gereinigt. Ein Teil des sich ergebenden rekombinanten
Plasmids wurde mit einem Restriktionsenzym PstI gespalten, und es
wurde bestätigt,
dass Plasmid pKS1 erhalten wurde, in das ein die KS1-Gene enthaltendes
DNA-Fragment in der selben Richtung wie das von pUC118 codierte
lacZ eingebaut wurde.
-
(2) Einführung der Nucleotidsubstitution
in das aktive Zentrum von KS1
-
Das
Nucleotid wurde unter Verwendung des Takara LA PCR-in-vitro-Mutagenese-Kits (hergestellt
von Takara Shuzo Co., Ltd.) substituiert. Das Nucleotid wurde hier
anschließend
nach der im Kit beigefügten
Vorschrift substituiert. Das die KS1-Gene enthaltende rekombinante
Plasmid, das in (1) vorstehend hergestellt wurde, wurde als Matrizen-DNA
für die
1. PCR verwendet. Als Primer für
die 1. PCR-(a) wurden 5'-ACCGTGGACACGGGGGGCTCGGCATCGCTCGT-3', dargestellt in
SEQ ID NO: 9 (entsprechend 1954 bis 1985, dargestellt in SEQ ID
NO: 1, „T" an der Position
1969 wurde mit „G" substituiert) und
M13M4-Primer (im Kit enthalten) als Primer zur Einführung der
Mutation verwendet. Der M13RV-Primer und der MUT4-Primer (im Kit enthalten)
wurden als Primer für
die 1. PCR-(b) verwendet. in der 1. PCR erfolgte die Inkubation
5 Minuten bei 98°C,
und dann wurden 30 Reaktionszyklen ausgeführt, bestehend aus 30 Sekunden
bei 94°C,
2 Minuten bei 55°C
und 3 Minuten bei 72°C
als ein Zyklus. In der PCR wurde der TaKaRa-PCR-Thermalcycler 480
(hergestellt von Takara Shuzo Co., Ltd.) verwendet. Jede Reaktionslösung wurde
einer Agarosegelelektrophorese unterzogen, und ein in der 1. PCR-(a)
amplifiziertes etwa 1,8 kb großes
Fragment und ein in der 1. PCR-(b) amplifiziertes etwa 2,0 kb großes Fragment
wurden jeweils aufgetrennt und zur Verwendung für den nachfolgenden Schritt
gereinigt. Zwischen den in der 1. PCR erhaltenen Fragmenten wurde
durch 15-minütiges Inkubieren
bei 98°C,
Herabsetzen der Temperatur auf 37°C
im Laufe einer Stunde und anschließendem 15-minütigem Inkubieren
bei 37°C
Heteroduplex-DNA erzeugt. Nachdem der Reaktionslösung LA Taq-Polymerase zugegeben
wurde, wurde das Gemisch 3 Minuten bei 72°C inkubiert, um das Ende der
Heteroduplex-DNA in glatte Enden umzuwandeln. In der anschließenden 2.
PCR wurden Reaktionszyklen ausgeführt, bestehend aus 20 Sekunden
bei 94°C,
30 Sekunden bei 60°C
und 3 Minuten bei 72°C
als ein Zyklus. Ein Teil des 2. PCR-Produkts wurde einer Agarosegelelektrophorese
unterzogen, und die Amplifikation eines etwa 2,0 kb-Fragments wurde
bestätigt.
Die restliche Lösung
der 2. PCR wurde gründlich
mit einer mit Wasser gesättigten
Phenol : Chloroform = 1 : 1 Lösung
gemischt und dann zentrifugiert. Der Überstand wurde einer Ethanolpräzipitation nach
dem in Molecular Cloning, 2. Ausgabe, beschriebenen Verfahren unterzogen,
getrocknet und dann erneut in Wasser gelöst. Der DNA-Lösung wurden
die Restriktionsenzyme HindIII und EcoRI (hergestellt von Takara
Shuzo Co., Ltd.) zugegeben, und die DNA wurde gespalten. Anschließend wurde
die Agarosegelelektrophorese durchgeführt, so dass ein 2,0 kb-DNA-Fragment
aufgetrennt und gereinigt wurde. Der Plasmidvektor pUC19 (hergestellt
von Takara Shuzo Co., Ltd.) wurde ebenfalls mit HindIII und EcoRI
gespalten. Das 2,7 kb-Fragment wurde dann aufgetrennt und durch
Agarosegelelektrophorese gereinigt. Das mit HindIII und EcoRI gespaltene
2,0 kb-DNA-Fragment wurde mit pUC19 unter Verwendung von Ligation
High ligiert und zur Transformation von Escherichia coli DH5α verwendet.
Wie vorstehend bei (1) wurden IPTG und X-gal auf das LB-Agarmedium,
enthaltend 50 μg/ml
Ampicillin, zur Selektion der Transformanten ausplattiert. Aus den
Transformanten, die als weiße
Kolonien erhalten wurden, wurden mehrere Stämme ausgewählt und auf 10 ml LB- Medium, enthaltend
50 μg/ml
Ampicillin, angeimpft und einer 16-stündigen Schüttelkultur bei 37°C unterzogen.
Anschließend
wurden die Stämme
geerntet und die von jedem Stamm getragene Plasmid-DNA wurde extrahiert
und durch ein alkalisches Verfahren gereinigt.
-
(3) Die Bestätigung der Einführung der
Nucleotidsubstitution durch Nucleotidsequenzierung
-
Bei
der Nucleotidsequenzierung wurden ABI PRISM DNA-Sequenzier-Kits, Farbprimer-Cyclesequencing-Ready-Reaction-Kits
mit AmpliTaqR-DNA-Polymerase,
FS-21M13-(hergestellt von PE Applied Biosystems) und ABI373A verwendet.
Jede rekombinante Plasmid-DNA, von der man in Betracht zieht, dass
sie Nucleotidsubstitutionen besitzt, die KS1 einführen, das
vorstehend in (2) erhalten wurde, wurde als Matrize verwendet, und
Sequenzierproben wurden von PCR nach der dem Sequenzier-Kit beigelegten
Vorschrift hergestellt. Jede Probe wurde einer Elektrophorese unter
Verwendung von ABI373A unterzogen, und die sich ergebenden Daten
wurden unter Verwendung einer Software für die Genanalyse, Genetyx (hergestellt
Software Development Co., Ltd.), analysiert. Als Ergebnis wurde
bestätigt,
dass Plasmid-DNA (pKS1mut) erhalten wurde, die ein etwa 2,0 kb großes BamHI-Fragment
enthält,
das 1701 bis 3716 in SEQ ID NO: 3 entspricht. SEQ ID NO: 3 umfasst
eine Nucleotidsequenz, in der Thymidin an der Position 1969 mit
Guanin in der 1. bis zur 11916. Nucleotidsequenz, dargestellt in
SEQ ID NO: 1, substituiert ist.
-
(4) Einführung der Nucleotidsubstitution
in chromosomale DNA von Streptomyces avermitilis.
-
Um
die Plasmidmutation in chromosomale DNA durch homologe Rekombination
einzuführen,
ist ein sinnvoll langer homologer Bereich erforderlich. Da die Mutation
in die DNA durch PCR eingeführt
wird, kann die Mutation in die Region eingeführt werden, die nicht der Zielort
ist. Daher sollte der möglichst
weiteste Bereich, der nicht der Mutationsort ist, mit DNA substituiert
werden, die von chromosomaler DNA von Streptomyces avermitilis stammt,
um unnötige
Mutationen zu eliminieren. In der homologen Rekombination verwendete Plasmid-DNA
wurde auf folgende Weise konstruiert und zur Transformation von
Streptomyces avermitilis verwendet.
-
pKS1mut,
vorstehend in (3) hergestellt, wurde mit den Restriktionsenzymen
PstI und SalI (hergestellt von Takara Shuzo Co., Ltd.) gespalten
und dann einer Agarosegelelektrophorese unterzogen, um ein 4,1 kb DNA-Fragment
zu trennen und zu reinigen. Anschließend wurde pKS1 mit PstI und
SalI gespalten, gefolgt von einer Elektrophorese, und 1,57 kb PstI
und SalI gespaltene Fragmente wurden getrennt und gereinigt. Jedes gesammelte
DNA-Fragment wurde
unter Verwendung von Ligation High ligiert und dann mit kompetenten
Zellen von Escherichia coli DH5α zur
Transformation in Kontakt gebracht. Die Transformante wurde selektiert
unter Verwendung von LB-Agarmedium,
enthaltend 50 μg/ml
Ampicillin. Die Transformanten wurden 16 Stunden bei 37°C gezüchtet, und
mehr als zehn Kolonien wurden mit Hilfe einer Impföse aufgenommen,
auf 10 ml LG-Medium angeimpft, das 50 mg/ml Ampicillin enthielt
und einer 16-stündigen
Schüttelkultur
bei 37°C
unterzogen, geerntet, und das von jedem Stamm getragene Plasmid
wurde durch das alkalische Verfahren gereinigt. Jedes Plasmid wurde
mit den Restriktionsenzymen PstI und SalI gespalten, einer Agarosegelelektrophorese
unterzogen, und es wurde bestätigt,
dass Plasmid pKS1mutR, enthaltend 4,1 kb- und 1,57 kb-DNA-Fragmente,
erhalten wurde.
-
Anschließend wurde
pKS1mutR mit dem Restriktionsenzym KpnI (hergestellt von Takara
Shuzo Co., Ltd.) gespalten und mit alkalischer Phosphatase behandelt.
Dann wurde ein Cosmid, das eine von Nucleotid 817 bis 1887 repräsentierte
KpnI-Region enthält,
die in SEQ ID NO: 1 dargestellt ist, mit KpnI gespalten, gefolgt von
einer Elektrophorese, und ein etwa 1,1 kb großes KpnI-Fragment wurde aufgetrennt
und gereinigt.
-
Jedes
gereinigte DNA-Fragment wurde unter Verwendung von Ligation High
ligiert und dann mit kompetenten Zellen von Escherichia coli DH5α zur Transformation
in Kontakt gebracht. Die Transformante wurde unter Verwendung von
LB-Agarmedium, enthaltend 50 μg/ml
Ampicillin, selektiert. Die Transformanten wurden 16 Stunden bei
37°C gezüchtet, und
mehr als zehn Kolonien wurden mit Hilfe einer Impföse aufgenommen, auf
10 ml LG-Medium, enthaltend 50 μg/ml
Ampicillin, angeimpft und einer 16-stündigen Schüttelkultur bei 37°C unterzogen,
geerntet, und das von jedem Stamm getragene Plasmid wurde durch
das alkalische Verfahren gereinigt. Jedes Plasmid wurde mit dem Restriktionsenzym
PstI gespalten, einer Agarosegelelektrophorese unterzogen und es
wurde bestätigt,
dass Plasmid pKS1mutRL, enthaltend 1,27 kb-, 1,57 kb und 2,7 kb-DNA-Fragmente,
erhalten wurde.
-
Anschließend wurde
pKS1mutRL mit den Restriktionsenzymen HindIII und EcoRI gespalten,
und 2,9 kb HindIII- und EcoRI-DNA-Fragmente wurden aufgetrennt und
durch Agarosegelelektrophorese gereinigt. Der Plasmidvektor pKC7
(Japanische veröffentlichte,
ungeprüfte
Patentanmeldung Nr.
189774/94 )
wurde ebenfalls mit HindIII und EcoRI gespalten und dann durch Agarosegelelektrophorese
gereinigt. Diese beiden DNA-Fragmente wurden 16 Stunden bei 16°C unter Verwendung
von Ligation High ligiert und dann mit kompetenten Zellen von Escherichia
coli DH5α zur
Transformation in Kontakt gebracht. Die Transformanten wurden unter
Verwendung von LB-Agarmedium, enthaltend 50 μg/ml Ampicillin, selektiert.
Jene Transformanten wurden 16 Stunden bei 37°C gezüchtet und mehr als zehn Kolonien
wurden mit Hilfe einer Impföse
aufgenommen und auf 10 ml LG-Medium, enthaltend 50 μg/ml Ampicillin,
angeimpft. Jene Transformanten wurden 16 Stunden bei 37°C gezüchtet, und
dann wurden die Zellen geerntet, und das von jedem Stamm getragene
Plasmid wurde durch das alkalische Verfahren gereinigt. Jedes Plasmid
wurde mit den Restriktionsenzymen HindIII und EcoRI gespalten und
dann einer Agarosegelelektrophorese unterzogen. So wurde bestätigt, dass
Plasmid pKC-KS1mut, das ein 2,9 kb-Fragment trägt, erhalten wurde.
-
Das
KS1mut-Fragment wurde in die KS1-Region des Chromosoms von Streptomyces
avermitilis K2038 (FERM BP-2775) durch homologe Rekombination unter
Verwendung von pKC-KS1mut nach dem in der japanischen veröffentlichten,
ungeprüften
Patentanmeldung Nr.
189774/94 beschriebenen
Verfahren integriert. Um zu bestätigen,
dass pKC-KS1mut auf der chromosomalen DNA ersetzt wurde, wurde die
chromosomale DNA des so erhaltenen rekombinanten Stamms durch das
in der japanischen veröffentlichten,
ungeprüften
Patentanmeldung Nr.
189774/94 beschriebene
Verfahren hergestellt, und die PCR erfolgte unter Verwendung der
chromosomalen DNA als Matrize und unter Verwendung der in SEQ ID
NO: 10 dargestellten synthetischen DNA (5'-ATAAGCTTAATCGATCCGCTGTCCGGTA-3', die eine Sequenz enthält, die
den Nucleotiden 1758 bis 1776 in SEQ ID NO: 1 entspricht) und der
in SEQ ID NO: 11 dargestellten synthetischen DNA (5'-ATGAATTCCCTCCAAAATCACATGCGCATT-3', die den Nucleotiden
2710 bis 2729 in SEQ ID NO: 1 entspricht) als Primer-Set. Das etwa
1,0 kb große
amplifizierte DNA-Fragment wurde mit den Restriktionsenzymen HindIII und
EcoRI gespalten und das etwa 1,0 kb große amplifizierte Fragment wurde
dann aufgetrennt und durch Agarosegelelektrophorese gereinigt. Der
Plasmidvektor pUC19 wurde ebenfalls mit den Restriktionsenzymen HindIII
und EcoRI gespalten und dann durch Agarosegelelektrophorese aufgetrennt
und gereinigt.
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Die
beiden so erhaltenen DNA-Fragmente wurden 16 Stunden bei 16°C unter Verwendung
von Ligation High ligiert und dann zur Transformation von Escherichia
coli DH5α verwendet.
IPTG und X-gal wurden auf das LB-Agarmedium,
enthaltend 50 μg/ml
Ampicillin, zur Selektion der Transformante ausplattiert. Aus den Transformaten
wurden mehrere Stämme,
die als weiße
Kolonien erhalten wurden, ausgewählt
und auf 10 ml LG-Medium, enthaltend 50 μg/ml Ampicillin, angeimpft.
Nachdem die Transformanten durch Schütteln gezüchtet wurden, wurden die Zellen
geerntet und das von jedem Stamm getragene Plasmid wurde durch das
alkalische Verfahren gereinigt. Das so erhaltene Plasmid wurde verwendet,
um die Nucleotidsequenz auf die Weise zu bestimmen, wie vorstehend
in (3) beschrieben. So wurde bestätigt, dass der betreffende
Streptomtces avermitidis-KS1mut-Stamm erhalten wurde.
-
[Beispiel 3] Synthese der Substratverbindung
-
Die
physiochemischen Daten der folgenden Verbindungen wurden unter Verwendung
der folgenden Instrumente gemessen.
MS | JEOL.Ltd | HX/HX110A |
1H
NMR | JEOL.Ltd | Lambda
300 (300 MHz) |
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In
den physikalischen Daten der Verbindungen gibt „FABMS" das durch das „FAB"-Verfahren erhaltene Massenspektrum
an. Der Begriff „herkömmliche
Nachbearbeitung" bezieht
sich auf die Bearbeitung nach der Reaktion.
-
Nach
Beendigung der Reaktion in jedem Schritt werden der Reaktionslösung in
jedem Schritt fakultativ Wasser, Säuren, Puffer oder dergleichen
zugegeben, um mit einem nicht wässrigen
Lösungsmittel
wie Ethylacetat, Äther,
Chloroform und Dichloromethan zu extrahieren. Der Extrakt wird mit
Wasser, einer Kochsalzlösung
etc. gewaschen und dann über
wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet, so dass das Lösungsmittel
durch Destillation unter reduziertem Druck entfernt wird.
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(1) Synthese von Verbindung 1
-
Verbindung
A (16 g, 0,060 mol; Tabelle 1) wurde in Methanol (620 ml) gelöst und ein
Ozon-Luftstrom wurde bei -78°C
unter 4-stündigem
Rühren
durchgeblasen. Nachdem 15 Minuten Luft in die Reaktionslösung geblasen
wurde, wurde Dimethylsulfid (44 ml, 0,60 mol) dazugegeben und das
Gemisch wurde 15 Stunden bei 25°C
gerührt.
Nach der herkömmlichen
Nachbearbeitung wurde der Rest in Toluol (290 ml) gelöst, Methyl(triphenylphosphoranyliden)acetat
(33,7 g, 0,10 mol) dazugegeben und das Gemisch wurde 17 Stunden bei
65°C gerührt. Nach
der herkömmlichen
Nachbearbeitung erfolgte die Reinigung durch Chromatographie auf
Kieselgel (eluiert bei Hexan/Ethylacetat = 100/0 bis 10/1), so dass
sich Verbindung 1 (9,4 g, Ausbeute 53%; Tabelle 1) ergab.
1H NMR (CDCl3) δ ppm; 7,04
(dd, J = 8,3, 15,8 Hz, 1H), 5,78 (dd, J = 1,1, 15,7 Hz, 1H), 3,72
(s, 3H), 3,48 (t, J = 3,5 Hz, 1H), 2,52 (m, 1H), 1,35-1,54 (m, 2H),
1,10 (m, 1H), 1,04 (d, J = 7,0 Hz, 3H), 0,40 (s, 9H), 0,37 (d, J =
7,4 Hz, 3H), 0,35 (d, J = 6,8 Hz, 3H), 0,03 (s, 3H), 0,02 (s, 3H)
FABMS:
M/Z 315 (M+H)+
-
Auf
der molekularen Formel basierender theoretischer Wert: C17H34N3Si
= 314
-
(2) Synthese von Verbindung 2
-
Verbindung
1 (0,20 g, 0,63 mmol) wurde in Methanol (8,9 ml) gelöst und 10%
Wasserstoffchlorid/Methanol-Lösung
(0,99 ml) wurde dazugegeben, und das Gemisch wurde 1 Stunden bei
50°C gerührt. Nach
der herkömmlichen
Nachbearbeitung wurde der Rest in N,N-Dimethylformamid (6,2 ml),
Chlortritylsilan (0,31 ml, 1,8 mmol) gelöst und Imidazol (0,21 g, 3,1
mmol) dazugegeben, und das Gemisch wurde 1,5 Stunden bei 25°C gerührt. Nach
der herkömmlichen
Nachbearbeitung erfolgte die Reinigung durch Chromatographie auf
Kieselgel (eluiert bei Hexan/Ethylacetat = 25/1), so dass sich Verbindung
2 (0,18 g, Ausbeute 93%; Tabelle 1) ergab.
1H
NMR (CDCl3) δ ppm; 7,04 (dd, J = 8,4, 15,7
Hz, 1H), 5,79 (dd, J = 1,1, 15,7 Hz, 1H), 3,73 (s, 3H), 3,48 (dd, J
= 4,1, 5,4 Hz, 1H), 2,51 (m, 1H), 1,35-1,51 (m, 2H), 1,12 (m, 1H),
0,81-1,08 (m, 18H), 0,47-0,66 (m, 6H)
FABMS: m/z 315 (M+H)+
-
Auf
der molekularen Formel basierender theoretischer Wert: C17H34N3Si
= 314
-
(3) Synthese von Verbindung 3
-
Verbindung
2 (4,1 g, 0,013 mol) wurde in Ethanol (200 ml) gelöst, 10%
Palladium-Kohlenstoff (0,41 g) wurde dazugegeben, und das Gemisch
wurde 4,5 Stunden unter Wasserstoffatmosphäre bei 25°C gerührt. Nachdem die Reaktionslösung durch
Celite R545 geschickt wurde, wurde das Lösungsmittel durch Destillation unter
verringertem Druck entfernt. Der Rest wurde in 1,4-Dioxan (100 ml) und
Wasser gelöst,
eine wässrige Lösung aus
4 mol/l Kaliumhydroxid (6,4 ml, 0,026 mol) wurde dazugegeben, und
das Gemisch wurde 3,5 Stunden bei 60°C gerührt. Der Reaktionslösung wurde
zur Neutralisierung DOWEX 50W zugegeben, und das Lösungsmittel
wurde dann durch Destillation unter verringertem Druck entfernt.
Der Rest wurde in Dichlormethan (200 ml), N-Acetylcysteamin (1,8
ml, 0,017 mol), Salzsäure/1-Ethyl-3-(3'-dimethylaminopropyl)carbodiimid
(3,2 g, 0,017 mol) gelöst
und 4-Dimethylaminopyridin
(0,32 g, 0,0026 mol) wurde dazugegeben, und das Gemisch wurde 11
Stunden bei 25°C
gerührt.
Nach der herkömmlichen
Nachbearbeitung erfolgte die Reinigung durch Chromatographie auf
Kieselgel (eluiert bei Hexan/Ethylacetat = 1/1) so dass sich Verbindung
3 (3,8 g, Ausbeute 74%; Tabelle 1) ergab.
1H
NMR (CDCl3) δ ppm; 5,80 (br s, 1H), 3,43
(dd, J = 6,1, 12,5 Hz, 2H), 3,32 (dd, J = 3,7, 5,3 Hz, 1H), 3,02
(t, J = 6,6 Hz, 2H), 2,63 (dd, J = 5,3, 9,9 Hz, 1H), 2,54 (dd, J
= 6,3, 9,4 Hz, 1H), 1,97 (s, 3H), 1,94 (m, 1H), 1,58 (m, 1H), 1,31-1,54
(m, 3H), 1,16 (m, 1H), 0,81-1,00 (m, 18H), 0,61 (q, J = 7,6Hz, 6H)
FABMS:
m/z 404 (M+H)+
-
Auf
der molekularen Formel basierender theoretischer Wert: C20H41NO3SiS
= 403
-
(4) Synthese von Verbindung 4
-
Verbindung
3 (15 mg, 0,038 mmol) wurde in Tetrahydrofuran (0,46 ml) und Wasser
(0,46 ml) gelöst, Essigsäure (0,45
ml) wurde dazugegeben, und das Gemisch wurde 2 Stunden bei 0°C gerührt. Nach
der herkömmlichen
Nachbearbeitung erfolgte die Reinigung durch Dünnschichtchromatographie (eluiert
bei Chloroform/Methanol = 10/1), so dass sich Verbindung 4 (7,7
mg, Ausbeute 71%, Reinheit 63%; Tabelle 1) ergab.
1H
NMR(CDCl3) δ ppm; 5,88 (br s, 1H), 3,64
(dd, J = 6,0, 12,3 Hz, 2H), 3,20 (m, 1H), 3,02 (dt, J = 1,8, 6,4
Hz, 2H), 2,58-2,72 (m, 2H), 2,06 (m, 1H), 1,97 (s, 3H), 1,43-1,70
(m, 3H), 1,33 (m, 1H), 1,28 (m, 1H), 0,82-0,95 (m, 9H)
FABMS:
m/z 290 (M+H)+
-
Auf
der molekularen Formel basierender theoretischer Wert: C14H27NO3S
= 289
-
[Beispiel 4] Direkte Herstellung von 22,23-Dihydroavermectin
B1a
-
10 μl der in
Beispiel 2 erhaltenen Sporensuspension von Streptomyces avermitidis
KS1mut wurden in ein Teströhrchen,
enthaltend 10 ml Ansatzkulturmedium [ein Medium, hergestellt durch
Einstellen einer Lösung,
enthaltend 20 g Lactose, 15 g Distillers solubles, 2,5 g autolysierte
Hefe (Difco) und 1.000 ml destilliertes Wasser, auf einen pH-Wert
von 7,2 mit 2 mol/l Kaliumhydroxid, gefolgt von einer 15-minütigen Hochdruck-Dampfsterilisation
bei 121°C]
angeimpft und wurde durch 20-stündiges
Schütteln
bei 28°C
gezüchtet, um
eine Ansatzkultur zu erhalten. 0,4 ml dieser Ansatzkultur wurde
auf einen Erlenmeyerkolben (Volumen 100 ml), enthaltend 20 ml Produktionsmedium,
[ein Medium, das hergestellt wurde, indem 46 g Glucose, 24 g peptonisierte
Milch (Oxoid), 2,5 g autolysierte Hefe (Difco), 2,5 ml Polypropylenglycol
#2000 und 1.000 ml destilliertes Wasser einer 15-minütigen Hochdruck-Dampfsterilisation
bei 121°C
unterzogen wurde] übertragen
und 3 Tage bei 28°C
unter Verwendung eines Rotationsschüttlers bei 220 Upm gezüchtet, dann
wurden der Kultur 50 μl
1 mg/ml Methanollösung
der in Beispiel 3 synthetisierten Verbindung 4 (enthaltend 50% Verbindung
4) zugegeben, und das Züchten
durch Schütteln
erfolgte wiederum 2 Tage bei 28°C.
Nach Beendigung der Kultur wurde der Kultur die doppelte Menge Methanol
zugegeben, und das Gemisch wurde gründlich gerührt. Danach wurde das gerührte Produkt
5 Minuten bei Raumtemperatur bei 3.000 Upm zentrifugiert, um Zellen
zu präzipitieren.
Der Überstand
wurde dann einer Hochgeschwindigkeitsflüssigkeitschromatographie (HPLC)-Analyse unterzogen.
-
HPLC-Analyse
-
Chromatographiebedingungens
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- Säule:
Inertsil ODS-2 (4,6 × 150
mm, hergestellt von GL Sciences Inc.)
- Vorsäule:
Vorsäule
E-Kartusche (4 × 10
mm, hergestellt von GL Sciences Inc.)
- Mobile Phase: Acetonitril : Methanol : Wasser = 70 : 10 : 20
- Fließrate:
0,6 ml/min
- Nachweis: 246 nm
- Temperatur: 55°C
-
Der
Methanolextrakt der Kultur wurde unter den vorstehenden Bedingungen
für die
Analyse analysiert, und als Ergebnis wurde nur im Kulturextrakt,
dem Verbindung 4 zugegeben wurde, ein Peak bei einer Retentionszeit
von 21,7 Minuten beobachtet. Als Ergebnis der Analyse von 22,23-Dihydroavermectin
B1a unter den äquivalenten
Bedingungen war die Retentionszeit dieselbe, d.h. 21,7 Minuten.
Wenn 22,23-Dihydroavermectin B1a als Standard bestimmt wurde, betrug
die Ausbeute der Substanz, die eine Retentionszeit von 21,7 Minuten
zeigte, 23,3 mg/l.
-
Es
wurde eine dreidimensionale HPLC-Analyse unter Verwendung eines
Mehrfachwellenlängen-Detektors
MD-915 (hergestellt von Jasco) durchgeführt, und als Ergebnis betrug
die maximale Absorptionswellenlänge
des Peaks bei der Retentionszeit von 21,7 Minuten 248 nm und dessen
Spektrum fiel mit demjenigen von 22,23-Dihydroavermectin B1a zusammen.
-
Der
Peak bei der Retentionszeit von 21,7 Minuten wurde durch HPLC fraktioniert,
und 5 mg weißes Pulver
wurden erhalten und einer Massenspektrometrie unterzogen. Die Ergebnisse
waren wie folgt.
m/z 873,5 (M+) C48H73O14
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Dies
fiel mit den bei Ivermectin und Abamectin, William C. Campbell (1989)
beschriebenen Daten von 22,23-Dihydroavermectin B1a zusammen.
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Wie
aus der vorstehenden Beschreibung offensichtlich ist, war die durch
Zugabe von Verbindung 4 zu Streptomtces avermitidis-KS1mut und Züchtung des
Stamms erhaltene Substanz 22,23-Dihydroavermectin B1a. In der vorstehenden
Züchtung
unter Zugabe von Verbindung 4 wurde gar kein Avermectin-Analogon
außer
22,23-Dihydroavermectin B1a produziert. Da die einzelne Produktion
von 22,23-Dihydroavermectin B1a in die Praxis umgesetzt wurde, wurde
gezeigt, dass die Produktion von 22,23-Dihydroavermectin B1a signifikant vereinfacht
wurde.
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INDUSTRIELLE ANWENDBARKEIT
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Nach
der vorliegenden Erfindung kann 22,23-Dihydroavermectin B1a, das
als Medikament, tierärztliches
Medikament und Pestizid nützlich
ist, direkt produziert werden. Daher können die herkömmlichen
Verfahren zur Reinigung von Avermectin B1a im industriellen Maßstab und
zur chemischen Modifizierung von Avermectin B1a, die kompliziert
und schwierig sind, weggelassen werden. Dies kann die Kosten und
die Zeit für
die industrielle Produktion von 22,23-Dihydroavermectin B1a wesentlich reduzieren.
Dies realisiert auch die Produktion der Formulierung, die nur 22,23-Dihydroavermectin
B1a enthält,
das als Medikament hoch wirksam ist.
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[Sequenzprotokoll Freier Text]
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- SEQ ID NO: 9 stellt synthetische DNA dar, basierend auf
der Sequenz zwischen den Nucleotiden 1954 und 1985, dargestellt
in SEQ ID NO: 1
- SEQ ID NO: 10 stellt synthetische DNA dar, basierend auf der
Sequenz zwischen den Nucleotiden 1758 und 1776, dargestellt in SEQ
ID NO: 1
- SEQ ID NO: 11 stellt synthetische DNA dar, basierend auf der
Sequenz zwischen den Nucleotiden 2710 und 2729, dargestellt in SEQ
ID NO: 1
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