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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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1. Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Abgasemissionssteuerungssystem
und ein Verfahren zur Steuerung der Abgasemission einer Brennkraftmaschine
mit innerer Verbrennung.
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2. Stand der Technik
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In
bekannten Abgasemissionssteuerungssystemen zum Reinigen des von
Brennkraftmaschinen mit innerer Verbrennung, zum Beispiel von Dieselmotoren
und Benzinmotoren emittierten Abgases wird ein katalytischer Konverter
einschließlich
eines Katalysator für
magere NOx-Werte, eines Dreiwege-Katalysator
und/oder eines Rußpartikelfilters
verwendet.
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Der
genannte NOx-Katalysator ist in der Lage,
die aus der Brennkraftmaschinen mit innerer Verbrennung wie Dieselmotoren
und Benzinmotoren emittierten Abgase zu reinigen. Zu dieser Art
Katalysatoren zählen
der selektiv reduzierende NOx-Katalysator
und der NOx-Absorption/Reduktions-Katalysator.
Zu einem solchen NOx-Absorption/Reduktions-Katalysator
(nachfolgend nur NOx-Katalysator genannt)
gehören
(a) ein Trägerelement
zum Beispiel aus Tonerde (Al2O3),
(b) wenigstens ein Alkalimetall wie Kalium (K), Natrium (Na), Lithium
(Li) und Cäsium
(Cs), ein Erdalkalimetall wie Barium (Ba) und Kalzium (Ca), ein
Seltenerdmetall wie Lanthan (La) und Yttrium (Y) und (c) wenigsten
ein Edelmetall wie Platin (Pt), mit welchen das Trägerelement
beschichtet ist.
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Der
NOx-Katalysator ist in der Lage, Stickoxide
(NOx) zu adsorbieren, wenn das in diesen
eintretende Abgas brennstoffarm ist, das adsorbierte NOx freizusetzen,
wenn die Sauerstoffkonzentration des Abgases unter einen vorbestimmten
Grenzwert sinkt, und somit das NOx zu N2 zu reduzieren. Mit anderen Worten, der
NOx-Katalysator hat die Aufgabe, NOx zu adsorbieren und zu reduzieren.
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Bei
Brennkraftmaschinen mit innerer Verbrennung, welche mit einem mageren
Luft/Brennstoff-Gemisch betrieben werden, ist das bei Normalbetrieb
emittierte Abgas brennstoffarm, d.h. das Luft/Brennstoff-Verhältnis des
Abgases ist größer als der
stöchiometrische
Wert. Demzufolge wird von dem in einem Abgassteuerungssystem für die Brennkraftmaschine
mit innerer Verbrennung verwendeten NOx-Katalysator
das im Abgas vorhandene NOx adsorbiert.
Der NOx-Katalysator hat jedoch nur eine
begrenzte NOx- Adsorptionskapazität und ist
schließlich gesättigt oder
nicht mehr in der Lage, NOx kontinuierlich
zu adsorbieren, so daß dieses
ungereinigt in die Atmosphäre
gelangt. Um das zu verhindern, muß der NOx-Katalysator
regeneriert und dessen Adsorptionsfähigkeit wiederhergestellt werden.
Das heißt, das
im NOx-Katalysator adsorbierte NOx muß wieder freigesetzt
werden. Zur Wiederherstellung der NOx-Adsorptionsfähigkeit
des NOx-Katalysators durch Freisetzen des
adsorbierten NOx wird das in den NOx-Katalysator strömende Abgas mit Brennstoff
angereichert, um dessen Sauerstoffkonzentration stark zu reduzieren.
Das Anreichern des Abgases mit Brennstoff erfolgt zu einem bestimmten
Zeitpunkt vor Erreichen des NOx-Sättigungsgrades
des Katalysators. Außerdem
wird der HC-Gehalt des Abgases erhöht, um das im NOx-Katalysator adsorbierte
NOx freizusetzen und zu N2 zu
redu zieren und dadurch die NOx-Adsorptionsfähigkeit
des NOx-Katalysators
wiederherzustellen.
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Bei
einem Abgasemissionssteuerungssystem, welches mit einem NOx-Katalysator für magere Verbrennung ausgerüstet ist,
muß zum
Entfernen des NOx das Luft/Brennstoff-Verhältnis des
Abgases intermittierend auf den stöchiometrischen Wert oder einen
fetten Wert geregelt werden.
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Das
bei der Brennstoffverbrennung aus der Maschine emittierte Abgas
enthält
auch Schwefeloxide (an entsprechender Stelle nachfolgend „SOx" genannt),
weil der Brennstoff eine Schwefelkomponente enthält. Von einem NOx-Adsorption/Reduktions-Katalysator
wird SOx auf die gleiche Weise wie NOx adsorbiert. Die NOx-Beseitigungskapazität oder NOx-Beseitigungseffizienz des NOx-Katalysators
wird um die in diesem adsorbierte Menge an SOx verringert.
Das heißt,
ein NOx-Adsorption/Reduktions-Katalysator
leidet an der sogenannten S-Vergiftung", welche dessen NOx-Beseitigungsfunktion
beeinträchtigt.
Auch ein solcher Katalysator muß regeneriert
werden. Die Regenerierung eines durch SOx vergifteten
NOx-Katalysators
wird als S-Entgiftung bezeichnet.
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Zur
Durchführung
der S-Entgiftung wird das in den NOx-Katalysator
strömende
Abgas stöchiometrisch
gemacht oder mit Brennstoff angereichert und die Temperatur des
NOx-Katalysators auf etwa 600–650°C erhöht. Die
Temperaturerhöhung
des NOx-Katalysators macht sich erforderlich,
weil SOx schwieriger freizusetzen ist als
NOx.
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Bei
einer Dieselmaschine ist im Abgaskanal im allgemeinen ein Partikelfilter
angeordnet, um die im Abgas enthaltenen Partikel wie Ruß aufzufangen oder
zu sammeln. Um ein Verstopfen oder Verschmutzen des Partikelfilters
zu verhindern, müssen die
in diesem aufgefangenen Partikel verbrannt werden. Die Behandlung
des Partikelfilters zur vollständigen
Beseitigung der in diesem aufgefangenen Partikel wird „Partikelfilterregenerierung" genannt. Es gibt
auch eine Technologie, bei welcher der Partikelfilter mit einem
Katalysator, zum Beispiel einem Dreiwege-Katalysator oder einem
NOx-Katalysator für magere Verbrennung ausgerüstet ist,
um schädliche Komponenten
wie Kohlenwasserstoff (HC), Kohlenmonoxid (CO) und Stickoxide (NOx) im Abgas und gleichzeitig Fremdpartikel
einschließlich
Ruß zu
beseitigen. Auch in diesem Fall wird aus dem gleichen Grund wie
oben beschrieben das Luft/Brennstoff-Verhältnis des Abgases auf einen
kleineren Wert als üblich,
auf den stöchiometrischen
Wert oder auf einen fetteren Wert gebracht.
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Bei
dem mit einem NOx-Katalysator ausgerüsteten Partikelfilter
können
die in diesem aufgefangenen Partikel erst bei einer Temperatur von
etwa 500°C
gezündet
und verbrannt werden, während
unverbrannte Partikel im Filter bleiben. Da die Abgastemperatur
einer Dieselmaschine im allgemeinen unter 500°C liegt, muß zum Verbrennen und Beseitigen der
Partikel die Filtertemperatur erhöht werden.
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Wegen
der niedrigen Temperatur des bei magerer Verbrennung aus der Maschine
emittierten Abgases ist es jedoch schwierig, die Katalysatortemperatur
zu erhöhen,
um diesen einer S-Entgiftung zu unterziehen oder die im Partikelfilter
aufgefangenen Partikel zu verbrennen. Es ist eine Technologie bekannt,
bei welcher durch Einspritzen von Brennstoff in den Abgaskanal die
Katalysatortemperatur erhöht wird.
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Gemäß der im
japanischen Dokument JP-A-11-229855 offenbarten Technologie wird
während
des Expansionshubs zusätzlicher
Brennstoff eingespritzt (in eine Brennkammer), welcher aber die Maschinenleistung
nicht wesentlich beeinflußt.
Durch das Verbrennen dieses zusätzlichen
Brennstoffs wird das Luft/Brennstoff-Verhältnis des Abgases fett, somit
dem NOx-Katalysator HC und CO zugeführt und dessen
Temperatur ausreichend erhöht,
um das in diesem adsorbierte SOx freizusetzen.
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Bei
der in diesem Dokument offenbarten Technologie wird die S-Entgiftung
durchgeführt,
ohne den Betriebszustand der Maschine in Betracht zu ziehen. In
Abhängigkeit
vom Betriebszustand der Maschine kann die Geschwindigkeit der Temperaturerhöhung des
NOx-Katalysators jedoch zu gering sein, so
daß zum
Erwärmen
des NOx mehr Brennstoff verbraucht und demzufolge
die Brennstoffeffizienz verschlechtert wird. Das heißt, daß die S-Entgiftung nicht
zum entsprechenden Zeitpunkt durchgeführt werden kann und somit eine
Verzögerung
des Entgiftens eintritt.
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Wenn
zur Durchführung
der S-Entgiftung das Luft/Brennstoff-Verhältnis
fetter eingestellt wird, ohne den Betriebszustand der Maschine überhaupt
in Betracht zu ziehen, zum Beispiel bei Normalbetrieb einer Dieselmaschine,
kann die Brennstoffökonomie sich
verschlechtern und Rauch oder Fehlzündungen entstehen, welche den
Maschinenbetriebszustand beeinträchtigen.
Wenn das Einspritzen von zusätzlichem
Brennstoff während
des Abbremsen erfolgt, wird durch die Brennstoffverbrennung die
Maschinenleistung erhöht,
so daß der
Fahrzeugführer
unangemessenes Abbremsen empfindet.
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Es
ist auch eine Technologie bekannt, bei welcher durch ein elektronisch
gesteuertes Drosselventil die Luftansaugmenge verringert und dadurch das
Luft/Brennstoff-Verhältnis
in etwa auf den stöchiometrischen
Wert gebracht wird. Das Steuern des Motors zum Öffnen und Schließen des
Drosselventils erfolgt über
einen relativ großen
Bereich, so daß eine Feinsteuerung
des Drosselventilöffnungsgrades schwierig
ist. Wenn versucht wird, ein Luft-Brennstoff-Gemisch mit nahezu
stöchiometrischem Luft/Brennstoff-Verhältnis bei
reduzierter Luftansaugmenge zu verbrennen, kann die tatsächliche
Frischluftmenge innerhalb des Motorsteuerbereichs zum Öffnen des
Drosselventils stark variieren und dem zufolge das Luft/Brennstoff-Verhältnis vom
stöchiometrischen
Wert abweichen. Das heißt,
daß große Schwierigkeiten
bestehen, die Maschine bei etwa stöchiometrischem Luft/Brennstoff-Verhältnis zu
betreiben. Auch im noch früher
veröffentlichten
europäischen
Dokument
EP 1108876 gemäß Artikel
54 (3) EPC ist eine Technologie zur Temperaturerhöhung eines
Katalysators unter Beachtung der Maschinenlast und Maschinendrehzahl
in Abhängigkeit
von Brennstoffeinspritzmustern offenbart. In dieser Offenbarung
wird jedoch keine Aussage über
eine Erhöhung
der Brennstoffmenge beim Haupteinspritzvorgang getroffen. Auch über das
Einspritzen von zusätzlichem
Brennstoff in den Abgaskanal ist nichts offenbart.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung eines
Abgasemissionssteuerungssystems für eine Brennkraftmaschine mit
innerer Verbrennung, welches bei Auswahl einer geeigneten Steuerung
in Übereinstimmung
mit dem Maschinenbetriebszustand eine schnelle Temperaturerhöhung des
Katalysators ermöglicht.
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Ein
Abgasemissionssteuerungssystem für eine
Brennkraftmaschine mit innerer Verbrennung ist mit einem im Abgaskanal
angeordneten Katalysator zum Reinigen des in diesen strömenden Abgases,
einer Vorrichtung zum Erfassen den Betriebszustandes der Maschine,
einer Vorrichtung zur Temperaturerhöhung des Katalysators auf verschiedene
Weise und einer Vorrichtung zum Auswählen des geeigneten Modus für die Tempera turerhöhung des
Katalysators auf der Grundlage des erfaßten Betriebszustandes ausgerüstet. Wenn
die Maschine im Schwachlastbereich arbeitet, wird die Temperatur des
Katalysators nach einem ersten Modus erhöht, und zwar durch Erhöhung der
Brennstoffmenge im Haupteinspritzvorgang, um das Luft/Brennstoff-Verhältnis nahezu
auf den stöchiometrischen
Wert zu bringen, sowie durch Einspritzen von Brennstoff in den Abgaskanal
der Brennkraftmaschine mit innerer Verbrennung. Wenn die Brennkraftmaschine
mit innerer Verbrennung im mittleren Lastbereich arbeitet, wird
die Temperatur des Katalysators nach einem zweiten Modus erhöht, und
zwar durch Einspritzen von Brennstoff in den Abgaskanal der Maschine
nach dem Haupteinspritzvorgang. Wenn die Brennkraftmaschine mit
innerer Verbrennung im Starklastbereich arbeitet, wird die Temperatur
des Katalysators nach einem dritten Modus erhöht, und zwar durch Einspritzen
von Brennstoff in den Abgaskanal. Bei einem Abgasemissionssteuerungssystem
für eine Brennkraftmaschine
mit innerer Verbrennung wird die Vorrichtung zur Erhöhung der
Katalysatortemperatur aktiviert, wenn zur S-Entgiftung des Katalysators
dessen Temperatur erhöht
werden soll und die Maschine sich im Beschleunigungszustand oder
in einem Beharrungszustand befindet.
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Ein
Abgasemissionssteuerungssystem für eine
Brennkraftmaschine mit innerer Verbrennung ist mit einer Vorrichtung
zur S-Entgiftung ausgerüstet, wobei
das S-Entgiften auf die Weise erfolgt, daß der Maschine eine geringere
Frischluftmenge zugeführt wird,
um das Luft/Brennstoff-Verhältnis
dem stöchiometrischen
Wert anzunähern,
und in den Abgaskanal Brennstoff eingespritzt wird, um das Luft/Brennstoff-Verhältnis des
durch den Katalysator strömenden
Abgases fetter zu machen.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung erfaßt ein
Detektor den Betriebzustand der Maschine. In Übereinstimmung mit dem erfaßten Betriebszustand der
Maschine wird eine Vorrichtung zum Auswählen des Temperaturerhöhungsmodus
aktiviert, um die Temperatur des Katalysators schon zu einem frühen Zeitpunkt
zu erhöhen.
Zum Aufheizen des Katalysators wird auch im Falle einer geringen
Luftansaugmenge keine übermäßige Brennstoffmenge
zugeführt,
so daß die
Brennstoffeffizienz verbessert werden kann.
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Als
Element zur Verringerung der Frischluftmenge kann zum Beispiel ein
Ansaugdrosselventil, ein Ausstoßdrosselventil
oder ein ähnliches
Element verwendet werden. Das Reduzieren der Frischluftmenge kann
gleichzeitig mit der Brennstoffzufuhr durchgeführt werden. Auf diese Weise
kann das Luft/Brennstoff-Verhältnis
mit der geringst möglichen Brennstoffmenge
auf einen fetten Wert gebracht werden.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 zeigt
den allgemeinen Aufbau einer mit einem Abgasemissionssteuerungssystem
gemäß der vorliegenden
Erfindung ausgerüsteten
Brennkraftmaschine mit innerer Verbrennung.
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2 zeigt
im Flußplan
das vom Abgasemissionssteuerungssystem für die Maschine durchgeführte Steuerungsprogramm.
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3 zeigt
in Diagrammform das Steuern der Katalysatortemperatur in Abhängigkeit
vom Maschinenbetriebszustand.
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Die 4A und 4B zeigen
einen Partikelfilter.
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Die 5A und 5B zeigen
das Oxidieren eines Partikels.
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Die 6A, 6B und 6C zeigen
das Ablagern des Partikels auf dem Partikelfilter.
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7 zeigt
in Diagrammform die Beziehung zwischen der durch Oxidation erreichbaren
Partikelmengenverringerung und der Partikelfiltertemperatur.
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Die 8A und 8B zeigen
den NOx-Reinigungsvorgang.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Nachfolgend
wird anhand der beiliegenden Zeichnungen eine Ausführungsform
des Abgasemissionssteuerungssystems gemäß der vorliegenden Erfindung
beschrieben.
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1 zeigt
schematisch den Aufbau einer Fahrzeugdieselmaschine, auf welche
die vorliegende Erfindung übertragen
wird.
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In 1 kennzeichnet
das Bezugszeichen 1 die Maschine, das Bezugszeichen 2 den
Ansaugkanal, das Bezugszeichen 3 und das Bezugszeichen 5 jeweils
einen Abgaskanal, das Bezugszeichen 4 einen Partikelfilter,
das Bezugszeichen 8 ein Ventil zum Einspritzen von Brennstoff
als Reduktionsmittel, das Bezugszeichen 10 eine Brennstoffpumpe
und das Bezugszeichen 11 eine elektronische Steuereinheit (nachfolgend
ECU genannt) zum Steuern der Maschine. Der Partikelfilter 4 trägt einen
NOx-Adsorption/Reduktions-Katalysator.
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In
dem in Strömungsrichtung
gesehen hinter dem Filter 4 sich erstreckenden Abgaskanal 5 ist
ein Sensor 16 zum Erfassen des Luft/Brennstoff-Verhältnisses
des aus dem Filter 4 strömenden Abgases angeordnet.
Im Luftansaugkanal 2 sind ein Luftströmungsmesser 6 zum
Messen der zulässigen
Luftmenge für
die Maschine 1 und ein elektronisches Drosselventil 17 zum
Einstellen der Luftansaugmenge angeordnet.
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Die
ERCU 11 ist ein Digitalcomputer einschließlich eines
ROM, eines RAM, einer CPU (Zentralverarbeitungseinheit oder Mikroprozessor),
eines Eingangskanal und eines Ausgangskanal, welche über einen
Zweirichtungsbus miteinander gekoppelt sind.
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Der
Sensor 16 sendet ein dem erfaßten Luft/Brennstoff-Verhältnis entsprechendes
Signal und der Luftstromesser 6 ein der Frischluftmenge entsprechendes
Signal an die ECU 11. Auf der Grundlage des vom Luftströmungsmesser 6 gesendeten
Signals berechnet die ECU 11 die Luftansaugmenge.
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An
die ECU 11 sind außerdem
ein Kurbelwinkelsensor 15 zur Erzeugung eines Impulses
bei jeder Kurbelwellenumdrehung und ein Beschleunigeröffnungsgradsensor 18 zur
Erzeugung eines dem Betätigungsweg
des Beschleunigerpedals entsprechenden Signals angeschlossen.
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<Filteraufbau>
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4A zeigt
die Vorderansicht und 4B die Längsschnittansicht eines Partikelfilters 4.
Wie aus diesen beiden Figuren hervor geht, hat der Filter 4 Honigwabenform
und zahlreiche parallel zueinander sich erstreckende Abgaskanäle 50, 51.
Der Abgaskanal 50, in welchen das Abgas strömt, ist
am hinteren Ende durch einen Stopfen 52 verschlossen. Der
Abgaskanal 51, durch welchen das in diesen eingetretene
Abgas austritt, ist am vorderen Ende durch einen Stopfen 53 verschlossen.
In 4A sind die Stopfen 53 durch die Schraffur
zu erkennen. Die Abgaskanäle 50, 51 sind
abwechselnd angeordnet und nur durch eine dünne Wand 54 voneinander
getrennt. Mit anderen Worten, jeder Abgaskanal 50 ist von
vier Abgaskanälen 51 und
jeder Abgaskanal 51 von vier Abgaskanälen 50 umgeben.
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Der
Filter 4 ist aus einem porösen Material wie Kordierit
gefertigt. Das Abgas strömt
in die Abgaskanäle 50 und
strömt
durch die Trennwände 54 in die
benachbarten Abgaskanäle 51,
in 4A durch Pfeile angedeutet.
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Bei
dieser Ausführungsform
der Erfindung ist auf jeder peripheren Wandfläche der Abgaskanäle 50, 51,
d.h. auf beiden Flächen
jeder Trennwand 54 eine Stützschicht aus Tonerde zum Beispiel
mit winzigen Poren abgelagert. Dies Stützschicht wiederum ist mit
einem Edelmetall, einem Aktivsauerstofffreisetzungsmittel und einem
NOx-Adsorptionsmittel beschichtet. Das Aktivsauerstofffreisetzungsmittel
adsorbiert und speichert Überschußsauerstoff
in der diesen umgebenden Atmosphäre
und gibt den adsorbierten Sauerstoff wieder ab, wenn der Sauerstoffgehalt
der dieses umgebenden Atmosphäre
abnimmt. Das NOx-Adsorptionsmittel adsorbiert
NOx, wenn das in den Filter 4 strömende Gas
brennstoffarm ist, und setzt das adsorbierte NOx wieder
frei, wenn die Sauerstoffkonzentration des Abgases abnimmt.
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In
diesem Fall ist das „Luft/Brennstoff-Verhältnis des
in das NOx-Adsorptionsmittel strömenden Abgases" das Verhältnis aus
der Gesamtmenge der in den Ansaugkanal 2, in die Brennkammern
(nicht dargestellt) und in den vor dem NOx-Adsorptionsmittel
sich erstreckenden Abgaskanalabschnitt gelangenden Luft und der
Gesamtmenge des diesen Abschnitten und den Brennkammern zugeführten Brennstoffs.
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Der
Edelmetallkatalysator kann aus Platin (Pt) gefertigt werden. Als
Aktivsauerstofffreisetzungsmittel kann wenigstens eines der Alkalimetalle
wie Kalium (K), Natrium (Na), Lithium (Li), Zäsium (Cs), Rubidium (Rb), eines
der Erdalkalimetalle wie Barium (Ba), Kalzium (Ca) und Strontium
(Sr), eines der Seltenerdmetalle wie Lanthan (La) und Yttrium (Y)
und eines der Übergangsmetalle
verwendet werden.
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Als
Aktivsauerstofffreisetzungsmittel wird vorzugsweise ein Alkalimetall
oder ein Erdalkalimetall wie Kalium (K), Lithium (Li), Zäsium (Cs),
Rubidium (Rb), Barium (Ba) und Strontium (Sr) verwendet, weil diese
eine höhere
Ionisiertendenz zeigen als Kalzium (Ca).
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Als
NOx-Adsorptionsmittel kann wenigstens eines
der Alkalimetalle wie Kalium (K), Natrium (Na), Lithium (Li), Zäsium (Cs)
und Rubidium (Rb), eines der Erdalkalimetall wie Barium (Ba), Kalzium
(Ca) und Strontium (Sr) und eines der Seltenerdmetalle wie Lanthan
(La) und Yttrium (Y) verwendet werden.
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In
diesem Fall wird als NOx-Adsorptionsmittel vorzugsweise
wenigstens eines der Alkalimetalle oder Erdalkalimetalle wie Kalium
(K), Lithium (Li), Zäsium
(Cs), Rubidium (Rb), Barium (Ba) und Strontium (Sr) verwendet, weil
diese eine höhere
Ionisiertendenz zeigen als Kalzium (Ca).
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Wie
zu erkennen ist, sind die Metalle, welche als Aktivsauerstofffreisetzungsmittel
verwendet werden, im wesentlichen identisch den als NOx-Adsorptionsmittel
verwendeten Metallen. Für
das Aktivsauerstofffreisetzungsmittel und das NOx-Adsorptionsmittel
können
unterschiedliche Metalle verwendet werden, doch es besteht auch
die Möglichkeit,
für beide das
gleiche Metall zu verwenden. Wenn für das Aktivsauerstofffreisetzungsmittel
und das NOx-Adsorptionsmittel das gleiche
Metall verwendet wird, ist zu erwarten, daß dieses sowohl Sauerstoff
freisetzt als auch NOx adsorbiert. Ein diese
beiden Aufgaben erfüllendes
Metall wird nachfolgend „Aktivsauerstofffreisetzungs-/NOx-Adsorptions-Mittel" genannt.
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Bei
dieser Ausführungsform
weist der Filter ein Tonerdestützgerüst auf,
welches mit Platin (Pt) als Edelmetall und Kalium (K) als Aktivsauerstofffreisetzungs-/NOx-Adsorptions-Mittel beschichtet ist.
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Wie
bereits erwähnt,
erfüllt
Kalium (K) als Aktivsauerstofffreisetzungs-/NOx-Adsorptions-Mittel beide
Funktionen, d.h., es setzt Sauerstoff frei und adsorbiert NOx. Beim Abgasemissionssteuerungssystem gemäß der vorliegenden
Erfindung werden das Freisetzen von aktivem Sauerstoff und das Adsorbieren
von NOx dazu genutzt, die im Abgas enthaltenen
Fremdstoffe schnell zu oxidieren und das im Abgas ebenfalls enthaltene
NOx zu adsorbieren und auf diese Weise beide
Schadstoffe zu entfernen.
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Nachfolgend
wird der Mechanismus der beim Abgasemissionssteuerungssystem auf
der genannten Grundlage ablaufenden Reinigung beschrieben.
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<Kontinuierliche Partikeloxidation im
Filter: Freisetzen von Aktivsauerstoff>
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Zum
Entfernen der im Abgas enthaltenen Partikel wird der in 1 mit
dem Bezugszeichen 4 gekennzeichnete Filter verwendet und
die Sauerstofffreisetzungsfunktion des Aktivsauerstofffreisetzungs-/NOx-Adsorptions-Mittels genutzt. Für das Entfernen
der im Abgas enthaltenen Fremdstoffe nach dem gleichen Mechanismus
kann auch ein anderes Element aus den Gruppen Alkalimetalle, Alkalierdmetalle,
Seltenerdmetalle und Umwandlungsmetalle verwendet werden.
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Bei
dem in 1 schematisch dargestellten Aufbau einer Dieselmaschine
läuft die
Brennstoffverbrennung bei Luftüberschuß ab. Demzufolge
ist im Abgas auch eine große
Luftmenge enthalten und dadurch das Luft/Brennstoff-Verhältnis des
Ab gases mager. Da während
der Brennstoffverbrennung in der Brennkammer bei hoher Temperatur
NOx erzeugt wird, gelangt dieses ins Abgas.
Da der Brennstoff Schwefel (S) enthält, geht dieser mit dem in
der Brennkammer vorhandenen Sauerstoff eine chemische Reaktion ein,
bei welcher SO2 erzeugt wird, welches ebenfalls
ins Abgas gelangt. Das Abgas, welches Überschußsauerstoff, NOx und
SO2 enthält, strömt in den
Abgaskanal 50 des Filters 4.
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5A zeigt
vergrößert die
Oberfläche
der auf der Innenseite des Abgaskanals 50 erzeugten Stützschicht
und 5B vergrößert die
Innenfläche einer
Pore in der Trennwand 54. In diesen beiden Figuren kennzeichnet
das Bezugszeichen 60 einen Partikel aus Platin (Pt) und
das Bezugszeichen 61 das Kalium (K) enthaltende Aktivsauerstofffreisetzungs-/NOx-Adsorptions-Mittel.
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Wenn
das Überschußsauerstoff
enthaltende Abgas in den Abgaskanal 50 des Filters 4 strömt, wird
Sauerstoff O2 in Form von O2 – oder
O2– auf
der Oberfläche
des Platinpartikels abgelagert. Das auf der Oberfläche des
Platins abgelagerte O2 – oder
O2– geht
mit dem im Abgas enthaltenen NO eine Reaktion ein, bei welcher NO2 erzeugt wird (2NO + O2 → 2NO2). Ein Teil dieses NO2 wird
auf dem Platin weiter oxidiert, vom Agens 61 adsorbiert
und bindet sich an das Kalium (K). Wie aus 5A hervor
geht, diffundiert das weiter oxidierte NO2 in
Form eines Nitrations NO3 – ein,
wobei ein Teil davon mit dem Kalium eine Reaktion eingeht, bei welcher
Kaliumnitrat KNO3 erzeugt wird.
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Wie
bereits erwähnt,
ist im Abgas auch SO2 enthalten, welches
auf gleiche Weise wie das NO in das Agens 61 adsorbiert
wird. Das heißt,
daß Sauerstoff
O2 in Form von O2 – oder
O2– auf
der Oberfläche des
Platins abgelagert wird, welches mit dem SO2 eine
Reaktion eingeht, so daß SO3 entsteht.
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Ein
Teil des auf diese Weise erzeugten SO3 wird
auf der Oberfläche
des Platins Pt weiter oxidiert, vom Agens 61 adsorbiert
und bindet sich an das Kalium. Das SO3 diffundiert
in Form eines Sulfations SO4 2– und
geht mit dem Kalium eine Reaktion ein, bei welcher K2SO4 erzeugt wird. Das heißt, daß im Agens 61 Kaliumnitrat
KNO3 und Kaliumsulfat K2SO4 erzeugt werden.
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In
der Brennkammer werden auch Partikel, hauptsächlich Kohlenstoffpartikel
erzeugt, welche ins Abgas gelangen. Wenn das Kohlenstoff enthaltende Abgas
durch den Kanal 50 im Filter 4 oder von diesem
in den Abgaskanal 51 strömt, werden die Partikel mit
der Oberfläche
der Stützschicht,
zum Beispiel mit der Oberfläche
des Agens 61 in Berührung
gebracht und auf dieser abgelagert, wie 5B zeigt.
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Durch
das Ablagern der Partikel auf der Oberfläche des Agens 61 sinkt
die Sauerstoffkonzentration an der Berührungsfläche zwischen dem Partikel 62 und
dem Agens 61. Mit sinkender Sauerstoffkonzentration ergibt
sich eine Differenz in der Sauerstoffkonzentration zwischen der
Innenseite des Agens 61, an welcher die Sauerstoffkonzentration
relativ hoch ist, und der Berührungsfläche, an
welcher die Sauerstoffkonzentration gering ist, so daß der im Agens 61 enthaltene
Sauerstoff wahrscheinlich zur Berührungsfläche wandert. Dadurch zerfällt das
erzeugte und im Agens 61 gespeicherte Kaliumnitrat KNO3 in Kalium (K), Sauerstoff O und Stockstoffmonoxid
NO. Der Sauerstoff O wandert zur Berührungsfläche zwischen dem Partikel 62 und
dem Agens 61, während
das Stickstoffmonoxid NO aus dem Agens 61 freigesetzt wird.
Das auf diese Weise freigesetzte NO wird an der Ausströmseite auf
dem Platin oxidiert und vom Agens 61 erneut adsorbiert.
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Währenddessen
zerfällt
das erzeugte und im Agens 61 gespeicherte Kaliumsulfat
K2SO4 in Kalium K,
Sauerstoff O und SO2. Der Sauerstoff wandert
zur Berührungsfläche zwischen
den Partikeln 62 und dem Agens 61. Das SO4 wird aus dem Agens 61 freigesetzt,
auf der Oberfläche
des Platins an der Austrittsseite oxidiert und vom Agens 61 erneut
adsorbiert.
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Der
zur Berührungsfläche zwischen
den Partikeln 62 und dem Agens 61 wandernde Sauerstoff wird
bei Zerfall einer Verbindung wie Kaliumnitrat KNO3 und
Kaliumsulfat K2SO4 freigesetzt.
Dieser Sauerstoff hat eine große
Energie und eine sehr hohe Aktivierungsfähigkeit. Mit anderen Worten,
der auf diese Weise freigesetzte und zur Berührungsfläche zwischen den Partikeln 62 und
dem Agens 61 wandernde Sauerstoff ist ein aktiver Sauerstoff.
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Von
diesem aktiven Sauerstoff werden die Partikel 62 innerhalb
kurzer Zeit ohne Erzeugung einer leuchtenden Flamme oxidiert und
vollständig
entfernt. Dadurch werden auf dem Filter 4 keine Partikel 62 abgelagert.
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Wenn
die auf dem Filter 4 in Schichten abgelagerten Partikel
auf herkömmliche
Weise verbrannt werden, glüht
der Filter 4 und die Partikel verbrennen sichtbar. Um das
Verbrennen unter Flamme beizubehalten, muß der Filter 4 auf
einer hohen Temperatur gehalten werden.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung werden die Partikel 62 aber ohne Erzeugung einer
leuchtenden Flamme oxidiert, so daß die Oberfläche des
Filters 4 nicht glüht.
Genauer ausgedrückt,
im Gegensatz zu einem herkömmlichen
System können
bei einem System gemäß der vorliegenden
Erfindung die Partikel 62 bei einer relativ niedrigen Temperatur
oxidiert und entfernt werden.
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Da
die Partikel bei einer relativ niedrigen Temperatur oxidiert und
entfernt werden und somit nur eine mäßige Temperaturerhöhung des
Filters 4 eintritt, besteht im wesentlichen keine Gefahr,
daß dieser
beschädigt
wird. Da auf dem Filter 4 keine Partikel abgelagert werden,
ist kaum zu erwarten, daß die
beim Verbrennen der Partikel erzeugte Asche koaguliert und den Filter
verstopft.
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Ein
Verstopfen des Filters 4 wird hauptsächlich von Kalziumsulfat CaSO4 verursacht. Da der Brennstoff oder das
Schmiermittel Kalzium Ca enthält,
gelangt dieses auch in die Abgase. Das Kalzium wird in Gegenwart
von SO3 zu Kalziumsulfat CaSO4 umgewandelt.
Das erzeugte CaSO4 liegt in fester Form
vor, wird selbst bei einer hohen Temperatur nicht aufgespaltet und
verstopft demzufolge die Poren des Filters 4 Wenn in einem
solchen Fall als Agens 61 ein Alkalimetall oder ein Erdalkalimetall, zum
Beispiel Kalium (K) verwendet wird, welches mehr als Kalzium (Ca)
zum Ionisieren neigt, geht das in das Agens 61 diffundierende
SO3 eine Reaktion mit Kalium (K) ein, bei
welcher Kaliumsulfat K2SO4 erzeugt
wird. Das im Abgas enthaltene Kalzium (Ca), welches keine Reaktion
mit SO3 eingeht, gelangt durch die Trennwand 54 in
den Abgaskanal 51 des Filters 4, so daß dieser
nicht verstopft. Deshalb sollte als Agens 61 vorzugsweise
ein Alkalimetall oder ein Erdalkalimetall wie Kalium (K), Lithium
(Li), Zäsium (Cs)
oder Barium (Ba) verwendet werden, da diese Metalle mehr zum Ionisieren
neigen als Kalzium (Ca).
-
Mit
steigender Temperatur des Filters 4 werden das Agens 61 und
das Platin (Pt) weiter aktiviert. Demzufolge kann durch eine Temperaturerhöhung des
Filters 4 pro Zeiteinheit mehr aktivier Sauerstoff O aus
dem Agens 61 freigesetzt werden. Demzufolge können durch
eine Temperaturerhöhung
des Filters 4 pro Zeiteinheit mehr Partikel oxidiert und
entfernt werden, ohne daß dabei
eine leuchtende Flamme entsteht.
-
In
dem in 7 dargestellten Diagramm repräsentiert die Kurve die Partikelmenge
G, welche pro Zeiteinheit ohne Erzeugung einer leuchtenden Flamme
oxidiert und entfernt werden kann. In diesem Diagramm ist auf der
Abszisse die Temperatur TF des Filters 4 aufgetragen. Wenn
die Menge „M" der pro Zeiteinheit
aus der Brennkammer ausgestoßenen
Partikel geringer ist als die Menge „G" im Bereich „I" dieses Diagramms, werden alle ausgestoßenen Partikel
mit dem Filter 4 in Berührung
gebracht und ohne Erzeugung einer leuchtenden Flamme sofort auf
diesem oxidiert.
-
Wenn
die Menge M aber größer ist
als die Menge G im Bereich „II" dieses Diagramms,
reicht die Menge an aktivem Sauerstoff nicht aus, um alle Partikel
zu oxidieren. Die 6A bis 6C zeigen
das Oxidieren eines Partikels bei unzureichender Menge an aktivem
Sauerstoff.
-
Wie
aus 6A hervor geht, wird bei unzureichender Menge
an aktivem Sauerstoff nur ein Teil des auf dem Agens 61 abgelagerten
Partikels 62 oxidiert. Der nicht ausreichend oxidierte
Rest des Partikel bleibt auf der Stützschicht liegen. Wenn immer weniger
aktiver Sauerstoff verfügbar
ist, sammeln die von den zahlreichen Partikeln nicht oxidierten
Reste sich auf der Stützschicht.
Der auf der Oberfläche
der Stützschicht
liegen bleibende Partikelrest ist in 6B mit
dem Bezugszeichen 63 gekennzeichnet.
-
Dieser
Partikelrest 63 wird allmählich zu einem Kohlenstofftyp
umgewandelt, welcher kaum oxidiert und mit großer Wahr scheinlichkeit auf
der Stützschicht
verbleibt. Durch die auf der Stützschicht
verbleibenden Partikelreste 63 wird die Leistung des Platins
(Pt) zum Oxidieren von NO und SO2 und die des
Agens 61 zum Freisetzen von aktivem Sauerstoff eingeschränkt oder
ganz abgebaut. Wie aus 6C hervor geht, werden weitere
Partikel übereinander abgelagert.
Diese übereinander
abgelagerten Partikel können
wegen der nicht beseitigten Partikelreste 63 mit dem Agens 61 nicht
in Berührung
kommen und demzufolge vom aktivem Sauerstoff nicht oxidiert werden.
Wenn die Menge M ständig
größer ist als
die Menge G, werden mehr und mehr Partikel auf dem Filter 4 abgelagert.
-
Wie
bereits erwähnt,
können
im Bereich I des in 4 dargestellten
Diagramms Partikel ohne Erzeugung einer leuchtenden Flamme innerhalb
kurzer Zeit auf dem Filter 4 oxidiert werden. Dagegen werden
im Bereich II Partikel übereinander
auf dem Filter 4 abgelagert. Um ein Anhäufen von Partikeln auf dem Filter 4 zu
verhindern, sollte die Menge M immer kleiner sein als die Menge
G, d.h. die Steuerung im Bereich I erfolgen.
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In
der Praxis ist es jedoch fast unmöglich, bei allen Betriebszuständen der
Maschine die Steuerung so durchzuführen, daß die Menge M unter der Menge G
bleibt. So hat zum Beispiel beim Starten der Maschine der Filter 4 eine
niedrige Temperatur, so daß die
Menge M größer ist
als die Menge G. Wenn unmittelbar nach dem Starten der Maschine
die Menge M größer wird
als die Menge G, beginnen die nicht oxidierten Partikelreste sich
auf dem Filter 4 abzulagern.
-
Wie
bereits erwähnt,
wird in Abhängigkeit vom
Betriebszustand der Maschine die Menge M größer als die Menge G. Dadurch
werden auf dem Filter 4 Partikel schichtweise abgelagert.
-
Durch
vorübergehendes
Einstellen des Luft/Brennstoff-Verhältnisses
eines Teils oder der gesamten Menge des erzeugten Abgases auf einen
fetten Wert können
die auf dem Filter 4 abgelagerten Partikel ohne Erzeugung
einer leuchtenden Flamme oxidiert werden. Bei Einstellung eines
fetten Luft/Brennstoff-Verhältnisses
des Abgases, d.h. bei einer geringeren Sauerstoffkonzentration in
diesem, wird vom Agens 61 aktiver Sauerstoff freigesetzt, welcher
die abgelagerten Partikel ohne Erzeugung einer leuchtenden Flamme
innerhalb kurzer Zeit oxidiert.
-
Im
vorhergehenden Abschnitt wurde der Mechanismus zum Entfernen der
Partikel aus dem Abgas durch den vom Agens 61 freigesetzten
Sauerstoff erläutert.
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<Entfernen von NOx durch
Verwendung das Aktivsauerstofffreisetzungs-/NOx-Adsorptions-Mittel>
-
Nachfolgend
wird der Mechanismus zum Entfernen von NOx durch
die NOx-Adsorptionsfunktion des Agens 61 beschrieben.
Das Adsorbieren von NOx kann durch Verwendung
eines anderen Metalls aus den Gruppen Alkalimetalle, Erdalkalimetalle
und Seltenerdmetalle nach dem gleichen Mechanismus ablaufen.
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Es
wird angenommen, daß das
Entfernen von NOx durch das Aktivsauerstofffreisetzungs-/NOx-Adsorptions-Mittel auf die in den 8A und 8B dargestellte
Weise abläuft.
In diesen Figuren kennzeichnet das Bezugszeichen 60 einen Platinpartikel
und das Bezugszeichen 61 das Kalium (K) enthaltende Aktivsauerstofffreisetzungs-/NOx-Adsorptions-Mittel.
-
Wenn
das in den Abgaskanal strömende
Abgas sehr mager wird, steigt die Sauerstoffkonzentration in diesem
stark an. Dadurch wird Sauerstoff O2 in Form
von O2 – oder O2– auf
der Oberfläche
des Platins (Pt) abgelagert, wie aus 8A hervor
geht. Das im Abgas enthaltene NO geht mit dem auf der Platinoberfläche abgelagerten
O2 – oder O2– eine
Reaktion ein, bei welcher NO2 erzeugt wird
(2NO + O2 → 2NO2).
-
Das
auf diese Weise erzeugte NO2 wird auf dem
Platin (Pt) oxidiert und vom Agens 61 adsorbiert. Das adsorbierte
NO2 wird mit Kalium (K) kombiniert und diffundiert
in Form eines Nitrations NO3 – in
das Agens 61, wie ebenfalls aus 8A hervor
geht. Auf diese Weise wird das NOx vom Agens 61 adsorbiert.
-
Die
NOx-Erzeugung auf dem Platin (Pt) wird nur
bei einer hohen Sauerstoffkonzentration im Abgas fortgesetzt. Das
NOx wird vom Agens 61 adsorbiert,
wobei so lange Nitrationen NO3 – erzeugt
werden, bis das Agens 61 mit NOx gesättigt ist.
-
Wenn
das Luft/Brennstoff-Verhältnis
des Abgases stöchiometrisch
oder fett wird, sinkt die Sauerstoffkonzentration im Abgas. Da dadurch
weniger NO2 erzeugt wird, läuft die
Reaktion umgekehrt ab (NO3 – → NO2). Dadurch wird das im Agens 61 enthaltende
Nitration NO3 – in
Form von NO2 oder NO von diesem freigesetzt.
Das heißt,
daß mit
sinkender Sauerstoffkonzentration im Abgas das NOx aus
dem Aktivsauerstofffreisetzungs-/NOx-Adsorptions-Mittel 61 freigesetzt
wird.
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In
diesem Fall gehen HC und CO, welche im Abgas enthalten sind, mit
dem O2 – oder O2– eine
Reaktion ein und werden oxidiert. Bei sinkender Sauerstoffkonzentration
im einströmenden
Abgas werden vom Agens 61 entweder NO2 oder
NO freigesetzt, welches mit dem nicht verbrannten HC und CO eine Reaktion
eingeht und zu N2 umgewandelt wird, wie aus 8B hervor
geht.
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Genauer
ausgedrückt,
die im Abgas enthaltenen Verbindungen HC und CO reagieren sofort
mit Sauerstoff in Form von O2-oder O2– auf
dem Platin (Pt) und werden oxidiert. Selbst wenn nach dem Verbrauch
des O2 – oder O2– Reste
von HC und CO auf dem Platin verbleiben, dienen diese dazu, das
aus dem Agens 61 freigesetzte und das von der Brennkraftmaschine
mit innerer Verbrennung emittierte NOx zu
N2 zu reduzieren.
-
Wenn
auf der Oberfläche
des Platins kein NO2 oder NO mehr vorhanden
ist, wird vom Agens 61 kontinuierlich NO2 oder
NO freigesetzt, um dieses zu N2 zu reduzieren.
Wenn das Luft/Brennstoff-Verhältnis
des Abgases auf den stöchiometrischen
Wert oder einen fetten Wert gebracht wird, setzt das Agens 61 NOx frei, um dieses innerhalb kurzer Zeit zu N2 zu reduzieren.
-
Wenn
das Luft/Brennstoff-Verhältnis
des Abgases auf einen mageren Wert gebracht wird, adsorbiert das
Agens 61 NOx auf die beschriebene
Weise, dagegen wird bei stöchiometrischem
oder einem fetten Luft/Brennstoff-Verhältnis des Abgases vom Agens 61 NOx freigesetzt und dieses innerhalb kurzer
Zeit zu N2 reduziert. Dadurch kann das Entweichen
von NOx in die Atmosphäre verhindert werden.
-
Wenn
die Dieselmaschine normal arbeitet, wird der Brennstoff bei einem
Luft/Brennstoff-Verhältnis
verbrannt, welches weit magerer ist als der stöchiometrische Wert (L/F = 14,6).
Demzufolge hat das in den Filter, d.h. in das Aktivsauerstofffreisetzungs-/NOx-Adsorptions-Mittel strömende Abgas ein höheres Luft/Brennstoff-Verhältnis oder
wird mager. Vom Agens 61 wird das im Abgas enthaltene NOx adsorbiert und im wesentlichen kein NOx freigesetzt.
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Bei
einer Dieselmaschine wird in einer bestimmten Taktfolge vor dem
Eintreten der NOx-Sättigung des Agens 61 dem
Abgas ein Reduktionsmittel zugesetzt, um dessen Sauerstoffkonzentration
zu verringern und das vom Agens 61 adsorbierte NOx freizusetzen und zu N2 zu
reduzieren.
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Bei
dieser Ausführungsform
wird von der ECU 11 auf der Grundlage der vorherigen Daten
zum Betriebszustand der Brennkraftmaschine mit innerer Verbrennung
die im Agens 61 adsorbierte NOx-Menge
geschätzt.
Wenn die geschätzte
NOx-Menge
einen vorbestimmten Wert erreicht, wird von der ECU 11 das
Luft/Brennstoff-Verhältnis
des Abgases kurzzeitig auf einen fetten Wert gebracht, um die Sauerstoffkonzentration
im Abgas zu verringern, und das Zuführen des Reduktionsmittels
in das Abgas veranlaßt.
Das kurzeitige Steuern des Luft/Brennstoff-Verhältnisses auf einen fetten Wert
wird im allgemeinen „fette
Spitze" genannt.
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Bei
dieser Ausführungsform
wird die fette Spitze durch Einspritzen von Brennstoff in den vor dem
Filter 4 liegenden Abgaskanalabschnitt erzeugt.
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Das
Einspritzen von Brennstoff zur Erzeugung der fetten Spitze erfolgt
in einer bestimmten Taktfolge vor dem Eintreten der NOx-Sättigung
des Agens 61, um das im Abgas enthaltene NOx kontinuierlich
zu entfernen und nicht in die Atmosphäre gelangen zu lassen.
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Im
vorhergehenden Abschnitt wurde der Mechanismus der NOx-Beseitigung durch
das Agens 61 beschrieben.
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Wenn
das Agens 61 verwendet wird und das Luft/Brennstoff-Verhältnis des
in den Filter 4 strömenden
Abgases mager ist, adsorbiert das Agens 61 das im Abgas
enthaltene NOx. Wenn die im Abgas ebenfalls
enthaltenen Partikel sich auf dem Agens 61 ablagern, können sie
von dem aus dem Agens 61 freigesetzten aktiven Sauerstoff
innerhalb kurzer Zeit oxidiert und beseitigt werden. Dadurch kann
verhindert werden, daß sowohl
die Partikel als auch NOx, welche im Abgas
enthalten sind, in die Atmosphäre gelangen.
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Wenn
das Luft/Brennstoff-Verhältnis
des in den Filter 4 strömenden
Abgases auf einen fetten Wert eingestellt wird, setzt das Agens 61 NOx frei. Das freigesetzte NOx wird
von den nicht verbrannten Verbindungen HC, CO reduziert. Dadurch
kann verhindert werden, daß NOx in die Atmosphäre gelangt. Wenn dann Partikel
sich auf dem Filter 4 ablagern, werden diese von dem aus
dem Agens 61 freigesetzten aktiven Sauerstoff oxidiert
und entfernt.
-
Der
im Brennstoff enthaltene Schwefel gelangt in Form von Schwefeloxiden
wie SO2 oder SO3 (nachfolgend „SOx" genannt,
wenn zutreffend) in das von der Brennkraftmaschine mit innerer Verbrennung emittierte
Abgas. Vom NOx-Katalysator wird das im Abgas
enthaltene SOx nach dem gleichen Mechanismus
wie das NOx adsorbiert. Mit anderen Worten,
der im Abgaskanal einer Brennkraftmaschine mit innerer Verbrennung
angeordnete NOx-Katalysator dient dazu,
sowohl NOx als auch SOx zu
adsorbieren.
-
Mit
fortschreitender Zeit wird aus dem im NOx-Katalysator
adsorbierten SOx ein stabiles Sulfat. Deshalb
ist es schwierig, das adsorbierte SOx unter den
gleichen Bedingungen aus dem NOx-Katalysator freizusetzen
und zu reduzieren, wie das bei NOx der Fall
ist. Demzufolge wird im NOx-Katalysator
wahrscheinlich mehr SOx angesammelt als
aus diesem freigesetzt. Mit zunehmender Adsorption von SOx im NOx-Katalysator
sinkt dessen Aufnahmefähigkeit
für NOx, so daß das
im Abgas enthaltene NOx nicht in ausreichender
Menge beseitigt werden kann. Dieses Phänomen wird „S-Vergiftung" genannt. Um die
Fähigkeit
des NOx-Katalysators zum Entfernen von NOx über
einen langen Zeitraum zu erhalten und diesen einer S-Entgiftung zu unterziehen,
muß das
von diesem adsorbierte SOx zu einem bestimmten
Zeitpunkt freigesetzt werden.
-
Dieses
S-Entgiften erfolgt durch Erwärmen des
NOx-Katalysators
auf eine bestimmte Temperatur (z.B. auf 600–650°C), welche höher ist als zum Freisetzen
und Reduzieren von NOx erforderlich, und durch
Einstellen des Luft/Brennstoff-Verhältnisses des
Abgases auf den stöchiometrischen
oder einen fetten Wert. Dadurch zerfällt das im NOx-Katalysator adsorbierte
Sulfat in SO3, welches von den im Abgas enthaltenen
unverbrannten Verbindungen HC, CO zu SO2 reduziert
wird. Das auf diese Weise erhaltene SO2 gelangt
in die Atmosphäre.
-
Nachfolgend
wird anhand des in 2 im Flußplan dargestellten Programms
das Einspritzen von zusätzlichem
Brennstoff gemäß dieser
Ausführungsform
beschrieben.
-
<Schritt 101>
-
In
Schritt 101 wird ermittelt, ob mit dem S-Entgiften begonnen
wurde.
-
Aus
einer im Rom der ECU 11 vorher gespeicherten, aus der Maschinenlast
(repräsentiert
durch ein vom Beschleunigerstellungssensor 18 gesendetes
Signal) und der Maschinendrehzahl (repräsentiert durch die vom Kurbelwinkelsensor 15 gesendeten
Signale) erstellten numerischen Datentafel wird die vom NOx-Adsorptionsmittel pro Zeiteinheit adsorbierte
Menge an SOx berechnet. Danach wird bestimmt, ob
die berechnete Menge an adsorbiertem SOx gleich
oder größer ist
als ein vorbestimmter Wert. Außerdem
wird auf der Grundlage der vom Kurbelwinkelsensor 15 erfaßten Maschinendrehzahl
bestimmt, ob das Fahrzeug sich im Beschleunigungszustand oder in
einem Beharrungszustand befindet. Wenn die berechnete Menge an adsorbiertem
SOx gleich oder größer ist als der vorbestimmte
Wert, geht der Ablauf zu Schritt 102 über, wenn diese kleiner ist
als der vorbestimmte Wert, wird das Steuerprogramm beendet.
-
Auch
wenn ermittelt wird, daß das
Fahrzeug sich im Beschleunigungszustand oder in einem Beharrungszustand
befindet, geht der Ablauf zu Schritt 102 über. Wenn
das Fahrzeug sich in einem anderen Zustand als dem Beschleunigungszustand
oder dem Beharrungszustand, d.h., im Abbremszustand oder im Leerlaufzustand
befindet, wird das Steuerprogramm beendet.
-
<Schritt 102>
-
Schritt 102 folgt
Schritt 101. Wenn in Schritt 101 ermittelt wird,
daß mit
dem S-Entgiften begonnen wurde, läuft das Steuerprogramm zur
Temperaturerhöhung
des Filters 4 ab.
-
In
Schritt 102 wird auf der Grundlage des momentanen Betriebszustandes
der Maschine und in Überstimmung
mit der in 3 dargestellten Temperaturerhöhungs-Steuertafel
zum Beispiel der geeignete Temperaturerhöhungsmodus ausgewählt. Der
Betriebszustand der Maschine wiederum wird in Übereinstimmung mit der Brennstoffeinspritzmenge Q
und der Maschinendrehzahl NE, welche aus dem vom Beschleunigerstellungssensor 18 bzw.
aus dem vom Kurbelwinkelsensor 15 gesendeten Signal sich ergibt,
bestimmt.
-
1. Schwachlast
-
Wenn
die Maschine 1 im Schwachlastbereich arbeitet, wird in
deren Zylinder eine größere Brennstoffmenge
eingespritzt, um das Luft/Brennstoff-Verhältnis von mager (z.B. L/F ≥ 20) auf leicht mager
(z.B. L/F = 16–18)
zu verringern, und außerdem dem
Abgaskanal 3 Brennstoff zugeführt. Beim Verbrennen eines
leicht mageren Luft/Brennstoff-Gemischs in den Zylindern wird nur
eine geringe Menge Ruß erzeugt.
Wenn unter diesen Bedingungen die Maschine im Schwachlastbereich
arbeitet, steigt die Abgastemperatur und demzufolge die Temperatur des
Filters 4. Wenn außerdem
dem Abgaskanal 3 Brennstoff zugeführt wird, wird dieser vom Filter 4 oxidiert,
so daß die
Temperatur des Katalysators weiter ansteigt.
-
2. Mittlerer Lastbereich
-
Wenn
die Maschine im mittleren Lastbereich arbeitet, wird zunächst die
Hauptmenge an Brennstoff in die Zylinder eingespritzt und verbrannt
und dann während
des Expansionshubs zusätzlicher Brennstoff
eingespritzt (nachfolgend Nacheinspritzen genannt) und auch dem
Abgaskanal 3 Brennstoff zugeführt. Wenn nur durch Einspritzen
der Hauptbrennstoffmenge das Luft/Brennstoff-Verhältnis verringert wird,
können
Probleme derart auftreten, daß zum Beispiel
Ruß entsteht.
Durch die zur Verringerung des Luft/Brennstoff-Verhältnisses
erhöhte
Brennstoffeinspritzmenge wird die Maschinenleistung erhöht und eine
Drehmomentschwankung verursacht, welche den Betriebszustand der
Maschine verschlechtern. Deshalb wird nach dem Brennstoffeinspritzen das
Nacheinspritzen während
des Expansionshubs z.B. durchgeführt,
welches die Maschinenleistung kaum beeinflußt. Der im Nacheinspritzvorgang
eingespritzte Brennstoff verbrennt und erhöht dadurch die Abgastemperatur.
Der dem Abgaskanal 3 zusätzlich zugeführte Brennstoff
wird vom Filter 4 oxidiert, so daß dessen Temperatur steigt.
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3. Starklast
-
Wenn
die Maschine im Starklastbereich arbeitet, wird dem Abgaskanal 3 zusätzlich Brennstoff zugeführt. Da
im Starklastbereich eine große
Brennstoffmenge in den Zylindern ver brannt wird, hat das Abgas bereits
eine hohe Temperatur. Demzufolge kann schon durch Zuführen von
Brennstoff zum Abgaskanal 3 und durch Oxidieren dieses
Brennstoffs im Filter 4 dessen Temperatur ausreichend erhöht werden.
-
Bei
den beschriebenen drei Maschinenlastbereichen ist eine große Sauerstoffmenge
zum Verbrennen des dem Abgaskanal 3 am Katalysator zugeführten Brennstoffs
erforderlich. Deshalb ist es ratsam, das Luft/Brennstoff-Verhältnis des
nach dem Zuführen
von Brennstoff zum Abgaskanal 3 durch den Katalysator strömenden Abgases
auf einen Wert einzustellen, welcher auf der magereren Seite des stöchiometrischen
Wertes liegt.
-
4. Starklast und hohe
Drehzahl
-
Wenn
die Maschine im Starklastbereich und im Hochdrehzahlbereich arbeitet,
läuft die
Normalverbrennung ab. Das heißt,
der Brennstoff verbrennt normal. Im Starklast-Hochdrehzahl-Bereich ist die in den
Zylindern verbrannte Brennstoffmenge noch größer als im beschriebenen Starklastbereich.
Demzufolge kann die Temperatur des Filters 4 schon bei normaler
Brennstoffverbrennung erhöht
werden. Wenn unter diesen Bedingungen auch dem Filter 4 noch
Brennstoff zugeführt
wird, kann dessen Temperatur stark ansteigen und dadurch der Katalysator
negativ beeinflußt
werden.
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<Schritt 103>
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In
Schritt 103 wir ermittelt, ob die Bedingungen zum Starten
der S-Entgiftung gegeben sind.
-
Mit
anderen Worten, es wird ermittelt, ob die Temperatur des erwärmten Katalysators
innerhalb des für
die S-Entgiftung vorbestimmten geeigneten Bereichs liegt und die
Luftansaugmenge gleich oder kleiner ist als ein vorbestimmter Wert.
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Wenn
die Filtertemperatur nicht in diesem Bereich liegt, wird die S-Entgiftung
nicht durchgeführt,
so daß der
Ablauf zu Schritt 102 zurückkehrt. Wenn die Luftansaugmenge
größer ist
als der vorbestimmte Wert, kehrt der Ablauf ebenfalls zu Schritt 102 zurück. Mit
der S-Entgiftung wird erst begonnen, wenn die Luftansaugmenge gleich
oder kleiner ist als der vorbestimmte Wert.
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<Schritt 104>
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Wenn
die Bedingungen zum Starten der S-Entgiftung gegeben sind, wird
in Schritt 104 mit deren Durchführung begonnen.
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Wenn
eine Dieselmaschine im Normalzustand arbeitet, kann das Verbrennen
eines fetten Luft/Brennstoff-Gemischs in der Maschine eine Verschlechterung
der Brennstoffeffizienz und Ruß oder Fehlzündungen
verursachen, so daß der
Betriebszustand der Maschine sich verschlechtert. Wenn während einer
Drehzahlverringerung Brennstoff eingespritzt wird, verbrennt dieser
und erhöht
die Maschinenleistung, so daß der
Fahrzeugführer
nicht das gewünschte
Abbremsgefühl
verspürt.
-
Es
ist eine Technologie bekannt, bei welcher durch Verwendung eines
elektronisch gesteuerten Drosselventils die Luftansaugmenge verringert
und dadurch das Luft/Brennstoff-Verhältnis annähernd auf
den stöchiometrischen
Wert gebracht wird. Da der Antriebsmotor zum Öffnen und Schließen des Drosselventils über einen
relativ großen
Bereich gesteuert werden muß,
ist eine Feinsteuerung des Drosselventils schwierig. Wenn versucht
wird, mit einer geringen Luftmenge ein Luft/Brennstoff-Gemisch mit
annähernd
stöchiometrischen
Luft/Brennstoff-Verhältnis
zu verbrennen, kann durch den relativ großen Steuerbereich des Motors
die durch das Drosselventil angesaugte Luftmenge stark variieren und
somit das Luft/Brennstoff-Verhältnis
vom stöchiometrischen
Wert abwei chen. Mit anderen Worten, das Betreiben der Maschine bei
annähernd
stöchiometrischem
Luft/Brennstoff-Verhältnis
ist schwierig.
-
Deshalb
wird das Luft/Brennstoff-Verhältnis im
Zylinder der Maschine 1 auf einen leicht mageren Wert (z.B.
L/F = 16 bis 18) verringert, um dieses, unabhängig von den Schwankungen in
der durch das Drosselventil 17 strömenden Luftmenge, brennstoffarm
zu halten. Außerdem
wird über
das Einspritzventil 8 Brennstoff in den Abgaskanal eingespritzt,
um das Luft/Brennstoff-Verhältnis
des Abgases brennstoffreich zu machen. Auf diese Weise wird das S-Entgiften
gesteuert.
-
Durch
Messen des Luft/Brennstoff-Verhältnisses
des Abgases mit dem im Abgaskanal 5 angeordneten Sensor 16 wird
die durch das Einspritzventil 8 einzuspritzende Brennstoffmenge
rückkopplungsgesteuert,
so daß eine
exakte S-Entgiftung möglich ist.
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<Schritt 105>
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In
Schritt 105 wird ermittelt, ob die Temperatur des Filters 4 im
vorbestimmten Bereich (z.B. 600 bis 700°C) liegt und der Zeitraum der
Durchführung der
S-Entgiftung kürzer
war als vorgegeben.
-
Wenn
das letztere der Fall ist, kehrt der Ablauf zu Schritt 103 zurück, um die
S-Entgiftung fortzusetzen.
-
Wenn
die Temperatur des Filters 4 nicht im vorbestimmten Bereich
liegt und diesen stark überschreitet,
kann der Filter negativ beeinflußt werden. In diesem Fall wird
das Steuerprogramm beendet. Wenn die Temperatur absinkt, ist die
S-Entgiftung nicht
möglich,
so daß das
Steuerprogramm ebenfalls beendet wird. Wenn die Temperatur unter
den vorbe stimmten Bereich absinkt, ist eine S-Entgiftung nicht möglich. Auch
in diesem Fall wird das Steuerprogramm beendet Wenn die S-Entgiftung über den
vorbestimmten Zeitraum oder länger
als vorgegeben erfolgt, gilt die S-Entgiftung als abgeschlossen,
so daß das
Steuerprogramm beendet wird.
-
Bei
dem für
eine Brennkraftmaschine mit innerer Verbrennung verwendbaren Abgasemissionssteuerungssystem
gemäß der vorliegenden
Erfindung wird aus mehreren möglichen
Temperaturerhöhungsmodi
der für
den Maschinenbetriebszustand geeignete ausgewählt, um die Temperatur des
Katalysators schon zu einem frühen
Zeitpunkt zu erhöhen.
-
Ein
Abgasemissionssteuerungssystem für eine
Brennkraftmaschine mit innerer Verbrennung (1) ist ausgerüstet mit
einem im Abgaskanal (3) dieser Maschine angeordneten Katalysator
(4) zum Reinigen des in diesen strömenden Abgases, einer Vorrichtung
(15) zum Erfassen des Betriebszustandes der Brennkraftmaschine
mit innerer Verbrennung (1), einer Vorrichtung zur Erhöhung der
Temperatur des Katalysators (4) nach verschiedenen Modi
und einer Vorrichtung (11) zum Auswählen eines geeigneten Modus
zur Temperaturerhöhung
des Katalysators auf der Grundlage des von der Vorrichtung (15)
erfaßten Betriebszustandes.
Wenn die Brennkraftmaschine mit innerer Verbrennung im Schwachlastbereich
arbeitet, wird von der Temperaturerhöhungsvorrichtung nach einem
ausgewählten
ersten Modus die Katalysatortemperatur erhöht, und zwar durch Vergrößerung der
Hauptmenge des in die Maschine einzuspritzenden Brennstoffs, um
das Luft/Brennstoff-Verhältnis
dem stöchiometrischen
Wert anzunähern,
und durch Einspritzen von Brennstoff in den Abgaskanal (3).
Wenn die Brennkraftmaschine mit innerer Verbrennung im mittleren
Lastbereich arbeitet, wird von der Temperaturerhöhungsvorrichtung nach ei nem ausgewählten zweiten
Modus die Katalysatortemperatur erhöht, und zwar durch Einspritzen
von zusätzlichem
Brennstoff in die Maschine nach dem Haupteinspritzvorgang und durch
Einspritzen von Brennstoff in den Abgaskanal (3). Wenn
die Maschine im Starklastbereich arbeitet, wird von der Temperaturerhöhungsvorrichtung
nach einem ausgewählten
dritten Modus die Katalysatortemperatur erhöht, und zwar durch Einspritzen
von Brennstoff in den Abgaskanal (3).