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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein neuartiges Verfahren zur Herstellung
elektrokatalytischer Verbindungen. Noch spezifischer betrifft die
vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer elektrokatalytischen
Verbindung, die ein Rußaggregat
umfassend eine Kohlenstoff-Phase und eine Platingruppenmetall(PGM)-enthaltende
Spezies-Phase wie beispielsweise mit Platin behandelte Ruße umfasst.
Diese Materialien werden als elektrokatalytische Verbindungen und
Elektrokatalysatoren für
Brennstoffzellen, insbesondere Niedertemperaturbrennstoffzellen,
d.h. PAFC-, PEM- und DMFC-Brennstoffzellen verwendet.
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Ruße finden
als Pigmente, Füllstoffe,
Verstärkungsmittel
und als Trägermaterialien
für Edelmetallkatalysatoren
weitverbreitete Anwendung. Eine Spezialanwendung für Ruße, die
hier beschrieben wird, ist die Verwendung als leitfähige Träger für Elektrokatalysatoren
in Brennstoffzellen, insbesondere Niedertemperaturbrennstoffzellen.
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Im
Prinzip sind Brennstoffzellen gasbetriebene Batterien, bei denen
die aus der Reaktion von Wasserstoff und Sauerstoff erhaltene Energie
direkt in elektrische Energie umgewandelt wird. Die vorliegende
Erfindung beschreibt die Herstellung von Elektrokatalysatoren für Brennstoffzellen,
insbesondere die Herstellung von geträgerten Katalysatoren auf der
Basis von Platin und Platinlegierungen für PEM-Brennstoffzellen (PEM =
Polymerelektrolymembran). Diese Art von Brennstoffzelle gewinnt
als Quelle von elektrischem Strom für Fahrzeuge, die durch Elektromotoren
angetrieben werden, aufgrund ihrer hohen Energiedichte und Robustheit wachsende
Bedeutung.
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Im
Vergleich mit herkömmlichen
Verbrennungsmotoren (VM) ist die Emission bei Brennstoffzellen sehr gering
und sie sind gleichzeitig äußerst effizient.
Wenn Wasserstoff als Brenngas verwendet wird, wird nur Wasser emittiert,
das auf der Kathodenseite der Zelle abgegeben wird. Fahrzeuge mit
dieser Art des Antriebs werden ZEVs (engl. „zero emission vehicles") genannt.
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Im
Allgemeinen werden Ruße
in einem ofenartigen Reaktor durch Pyrolysieren einer Kohlenwasserstoffeinspeisung
mit heißen
Verbrennungsgasen unter Bildung von Verbrennungsprodukten, die teilchenförmigen Ruß enthalten,
hergestellt. Ruß liegt
in Form von Aggregaten vor. Die Aggregate werden wiederum aus sogenannten
primären
Rußteilchen
gebildet. Ruße
werden im Allgemeinen auf der Basis analytischer Eigenschaften,
einschließlich,
jedoch nicht darauf beschränkt,
der Teilchengröße und der
spezifischen Oberfläche, der
Aggregatgröße, der
Gestalt und Verteilung sowie der chemischen und physikalischen Eigenschaften
der Oberfläche
gekennzeichnet. Die Eigenschaften von Rußen werden analytisch durch
Tests bestimmt, die im Stand der Technik bekannt sind. Beispielsweise
sind die Stickstoff-Adsorptionsoberfläche (gemessen durch das ASTM-Prüfverfahren
D3037-Methode A) und der Cetyltrimethyl-ammoniumbromidadsorptionswert (CTAB)
(gemessen durch das ASTM-Prüfverfahren
D3765 (09.01)) Maße
für die
spezifische Oberfläche.
Die Dibutylphthalatabsorption des zerstoßenen (CDBP) (gemessen durch
das ASTM-Prüfverfahren
D3493-86) und unzerstoßenen
(DBP) Rußes
(gemessen durch das ASTM-Prüfverfahren
D2414-93) bezieht sich auf die Aggregatstruktur. Die Eigenschaften
eines vorgegebenen Rußes
hängen
von den Herstellungs-bedingungen ab und können z.B. durch Änderung
der Temperatur, des Drucks, des Eingabematerials, der Aufenthaltszeit, der
Quenchtemperatur, des Durchsatzes und anderer Parameter des Ofenreaktors
modifiziert werden.
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In
US-A-4,186,110 wird ein spezifisches Verfahren offenbart, bei dem
feinverteilte nicht legierte Edelmetallteilchen und feinverteilte
Teilchen eines Oxids eines Refraktionär-Metalls zum Reduzieren des
Oxids und gleichzeitigen Bilden einer feinverteilten Legierung des
Edelmetalls und des Refraktionär-Metalls
reagiert werden.
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WO
98/47971 betrifft ein spezifisches Verfahren zum Herstellen eines
Aggregats, das eine Kohlenstoffphase und eine Silicium enthaltende
Spezies-Phase umfasst.
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein neuartiges
Verfahren zur Herstellung von elektrokatalytischen Verbindungen
und Elektrokatalysatoren für
Brennstoffzellenanwendungen bereitzustellen. Diese Materialien weisen überlegene
Eigenschaften bezüglich
der elektrochemischen Leistungsfähigkeit, der
elektrischen Energie und der Lebensdauer in Brennstoffzellen auf.
So führen
sie zu einem reduzierten Edelmetallverbrauch in PEM-Brennstoffzellen,
was von äußerster
Wichtigkeit bei kommerziellen Anwendungen ist. Des Weiteren ist
das hier beschriebene Herstellungsverfahren der Elektrokatalysatoren
billiger und umweltfreundlicher im Vergleich mit den Standardfällungsverfahren,
die für
Elektrokatalysatoren verwendet werden.
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Insbesondere
besteht eine Aufgabe darin, ein einstufiges trockenes Verfahren
für die
Herstellung eines Elektrokatalysators bereitzustellen, der mit Platingruppenmetallen
behandelte Ruße,
wie beispielsweise Platin-geträgerte
oder Ruthenium-geträgerte
Ruße umfasst.
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Zusätzliche
Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden teilweise
in der folgenden Beschreibung aufgeführt und werden teilweise aus
der Beschreibung offensichtlich oder sind bei der praktischen Anwendung
der vorliegenden Erfindung zu erlernen. Die Aufgaben und anderen
Vorteile der vorliegenden Erfindung können durch die Elemente und
Kombinationen, auf die in der schriftlichen Beschreibung und den
Ansprüchen
spezifisch hingewiesen wird, in die Praxis umgesetzt und erhalten
werden.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer
elektrokatalytischen Verbindung. Die elektrokatalytische Verbindung
umfasst Aggregate, die mindestens eine Kohlenstoffphase und eine
Platingruppenmetall-enthaltende Spezies-Phase enthalten. Die Platingruppenmetall-enthaltenden
Spezies schließen
Verbindungen ein, die Platin, Ruthenium, Rhodium, Palladium, Osmium,
Iridium und deren Legierungen, beispielsweise Platin/Ruthenium oder
Platin/Palladium enthalten. Die Platingruppenmetall-enthaltenden
Spezies können
auch verschiedene Oxide der Platingruppenmetalle, beispielsweise
Rutheniumoxid, Palladiumoxid (PdO) und andere einschließen. Dementsprechend
kann der mit Platingruppenmetall behandelte Ruß, der durch die vorliegende
Erfindung erhältlich
ist, zwei oder mehr verschiedene Typen Platingruppenmetall enthaltender
Spezies-Phasen und/oder zusätzliche
Nichtedelmetall /Unedelmetall-Spezies-Phasen aufweisen. Typische
Nichtedelmetalle schließen
Rhenium, Chrom, Cobalt, Nickel, Kupfer, Zink, Mangan, Zirkonium,
Titan und andere ein, wie sie in US 5,830,930, US 5,877,238, US
6,028,137 und WO 96/37547 beschrieben werden.
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Die
metallhaltige Spezies-Phase kann über mindestens einen Teil des
Aggregats verteilt sein und ist ein intrinsischer Teil des Aggregats.
So umfassen die mit Platingruppenmetall behandelten Rußaggregate,
die durch die vorliegende Erfindung erhältlich sind, mindestens eine
Platingruppenmetall-enthaltende Region, die an oder in der Nähe der Oberfläche des
Aggregats (jedoch als Teil des Aggregats) oder innerhalb des Aggregats
konzentriert sind. So können,
wie oben schon angegeben, die mit Platingruppenmetall behandelten
Rußaggregate
als Aggregate beschrieben werden, die eine Kohlenstoffphase enthaltende
und eine Platingruppenmetall enthaltende Spezies-Phase umfassen.
So enthalten die Aggregate mindestens zwei Phasen, wobei eine davon
Kohlenstoff und die andere davon eine Platingruppenmetall-enthaltende
Spezies ist. Die Platingruppenmetall-enthaltende Spezies-Phase ist
Teil des gleichen Aggregats wie die Kohlenstoffphase. Des Weiteren
liegt es innerhalb der Grenzen der vorliegenden Erfindung, einen
mit Platingruppenmetall behandelten Ruß, der mehr als einen Typ einer
Platingruppenmetall-enthaltenden Spezies-Phase enthält, zur
Hand zu haben, oder der mit Platingruppenmetall behandelte Ruß kann auch
ein Nichtedelmetall (z.B. Nicht-Platingruppenmetall) enthalten,
das die Spezies enthält.
Beispielsweise kann der mit Platingruppenmetall behandelte Ruß, der durch
die vorliegende Erfindung erhältlich
ist, ein Aggregat aufweisen, das eine Kohlenstoffphase, eine Platin
enthaltende Spezies-Phase und eine Palladium ent haltende Spezies-Phase
umfasst.
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Des
Weiteren können
die mit Platingruppenmetall behandelten Ruße als Zwischenprodukte und
Vorläufer
für die
Herstellung regulärer
geträgerter
Edelmetallkatalysatoren verwendet werden. In diesem Fall wirkt die
Platinmetallspezies, die erfindungsgemäß abgeschieden ist, als Verankerungs-
oder Kristallisationspunkt für
das zusätzliche
Abscheiden von Edelmetall oder Nichtedelmetall auf dem Träger. Die
zusätzliche
Abscheidung von Edelmetall oder Nichtedelmetall kann durch herkömmliche
Ausfällungsverfahren,
wie beispielsweise in
US 6,007,934 oder
US 5,767,036 beschrieben,
erfolgen. In diesem Fall werden Edelmetallkatalysatoren mit überlegenen
Eigenschaften erhalten.
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Bei
dem Furnacerußverfahren
wird die oxidative Pyrolyse des Rußeingabematerials in einem
Reaktor durchgeführt,
der mit feuerfesten Materialien ausgekleidet ist. 1 ist
eine schematische Ansicht eines Querschnitts in Längsrichtung
eines Typs von Rußreaktor
(1), der zum Herstellen der erfindungsgemäßen behandelten
Ruße verwendet
werden kann.
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Bei
einem derartigen Reaktor können
drei Zonen unterschieden werden, die in einer Linie, eine nach der
anderen, der Achse des Reaktors entlang angeordnet sind und durch
die nacheinander die Reaktionsmedien hindurchfließen.
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Die
erste Zone (I), die sogenannte Verbrennungszone, umfasst im Wesentlichen
die Verbrennungskammer (2) des Reaktors. Hier wird ein
heißes
Prozessgas durch Verbrennen eines Brennstoffs, gewöhnlich eines
Kohlenwass erstoffs, mit einem Überschuss
an vorerhitzter Verbrennungsluft oder anderen Sauerstoff enthaltenden
Gasen hergestellt. Heutzutage wird meistens Erdgas als Brennstoff
verwendet, flüssige
Kohlenwasserstoffe wie beispielsweise Leicht- und Schwerbrennstofföle können jedoch
ebenfalls verwendet werden. Die Verbrennung des Brennstoffs erfolgt
gewöhnlich
mit einem Überschuss
an Sauerstoff. Die überschüssige Luft
unterstützt
die vollständige
Verbrennung des Brennstoffs und dient zum Regeln der Rußqualität. Gewöhnlich wird
der Brennstoff mit Hilfe einer oder mehrerer Brennerlanzen (3)
in die Verbrennungskammer eingespeist. Die Verbrennungsluft wird
durch die Öffnung
(4) der Endwand der Verbrennungskammer eingeführt.
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Die
zweite Zone (II) des Rußreaktors
ist die sogenannte Reaktionszone oder Pyrolysezone. Sie umfasst
die Injektionslanzen für
das Rußeingabegut
(7), den Restriktionsring (5) und einen Teil der
darauffolgenden Expansionskammer (6). In der Reaktionszone
erfolgt die Bildung des Rußes.
Zu diesem Zweck wird das Rußeingabegut,
im Allgemeinen ein sogenanntes Rußöl, in den Strom des heißen Prozessgases
injiziert und damit gemischt. Bezüglich der Qualität des unvollständig umgewandelten
Sauerstoffs in der Verbrennungszone liegt die Menge an Kohlenwasserstoffen
in der Reaktionszone im Überschuss
vor. Daher beginnt die Bildung von Ruß normalerweise hier.
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Rußöl kann in
den Reaktor auf verschiedene Art injiziert werden. Beispielsweise
ist eine axiale Ölinjektionslanze
oder eine oder mehrere radiale Öllanzen
(7), die am Umfang des Reaktors in einer zur Strömungsrichtung
senkrechten Ebene angeordnet sind, geeignet. Ein Reaktor kann mehrere
Ebenen (C, B, A) mit radialen Öllanzen
der Strömungsrichtung
entlang aufweisen. Am Ende der Öllanzen
befinden sich Spritzdüsen,
mit denen das Rußöl in den
Strom des Prozessgases eingemischt wird.
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Wenn
Rußöl und gasförmige Kohlenwasserstoffe,
wie beispielsweise Methan, gleichzeitig als Rußeingabegut verwendet werden,
können
die gasförmigen
Kohlenwasserstoffe in den Strom des heißen Abgases mit einem speziellen
Satz von Gaslanzen getrennt vom Rußöl injiziert werden.
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In
der dritten Zone (III) des Rußreaktors,
der sogenannten Trennzone (Quenchzone), wird die Bildung von Ruß durch
schnelles Abkühlen
des Ruß enthaltenden
Prozessgases unterbrochen. Dadurch werden unerwünschte Nachreaktionen vermieden.
Derartige Nachreaktionen führen
zu porösen
Rußen.
Das Beenden der Reaktion wird im Allgemeinen durch Einspritzen von
Wasser durch geeignete Spritzdüsen
(8) erzielt. Im Allgemeinen weist der Rußreaktor
mehrere Stellen dem Reaktor entlang für das Einspritzen von Wasser
oder Quenchen auf, so dass die Zeit, in der der Ruß in der
Reaktionszone verbleibt, geändert
werden kann. Die restliche Wärme
des Prozessgases wird in einem daran angeschlossenen Wärmeaustauscher
zum Vorerhitzen der Verbrennungsluft und des Rußöls verwendet.
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Die
mit Platingruppenmetall behandelten Ruße, die durch die vorliegende
Erfindung erhältlich
sind, können
durch Einführen
einer verflüchtigbaren
metallhaltigen Verbindung in den Rußreaktor an einer Stelle stromaufwärts und/oder
stromabwärts
von der Quenchzone und/oder in der Quenchzone selbst hergestellt werden.
Nützliche
verflüchtigbare
Verbindungen (d.h. die Platingruppen metall-enthaltenden Verbindungen) schließen jede
Verbindung ein, die bei Rußreaktortemperaturen
verflüchtigbar
ist. Beispiele umfassen verflüchtigbare
oder zersetzbare Salze von Platingruppenmetallen wie Nitrate, Nitrite,
Carbonate, Hydroxycarbonate, Acetate, Acetylacetonate, Organoresinate,
Neodecanoate, Ethylhexanoate, Octanoate und dergleichen. Andere
Beispiele umfassen Kohlenmonoxid enthaltende Verbindungen (d.h.
Carbonyl-(CO-)Komplexe) oder π-Komplexe,
die olefinische und acetylenische Kohlenwasserstoffliganden enthalten.
Des Weiteren können Platingruppenmetallverbindungen,
die Silan-, German- oder Boranliganden sowie Aminogruppen enthalten, verwendet
werden. Neben den verflüchtigbaren
Verbindungen können
zersetzbare metallhaltige Verbindungen, die nicht unbedingt verflüchtigbar
sind, ebenfalls zum Erzeugen des Metallbehandelten Rußes verwendet werden.
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Die
Platingruppenmetall enthaltende Verbindung kann mit dem rußbildenden
Eingabegut vorgemischt und mit dem Eingabegut in die Reaktionszone
eingeführt
werden. Als Alternative kann die verflüchtigbare Verbindung getrennt
von der Eingabegut-Injektionsstelle in die Reaktionszone eingeführt werden.
Ein derartiges Einführen
kann stromaufwärts
oder stromabwärts
von der Eingabegut-Injektionsstelle erfolgen, vorausgesetzt, die
verflüchtigbare
Verbindung wird stromaufwärts
und/oder stromabwärts
von der Quenchzone und/oder in der Quenchzone eingeführt. Nach
dem Verdampfen und dem Aussetzen bei hohen Temperaturen im Reaktor zersetzt
sich die Verbindung und reagiert mit anderen Spezies in der Reaktionszone
unter Erzeugung von mit Platingruppenmetall behandeltem Ruß derart,
dass das Platingruppenmetall oder die Platingruppenmetall-enthaltende Spezies
zu einem intrinsischen Teil des Rußes wird.
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Wie
unten in weiteren Einzelheiten diskutiert, werden die mit Platingruppenmetall
behandelten Regionen, wenn die verflüchtigbare Verbindung im Wesentlichen
gleichzeitig mit dem Eingabegut eingeführt wird, über mindestens einen Teil des
Rußaggregats
verteilt.
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Bei
einer zweiten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird die verflüchtigbare Verbindung in die
Reaktionszone an einer Stelle eingeführt, nachdem die Rußbildung
begonnen hat, jedoch bevor der Reaktionsstrom dem Quenchen unterworfen
worden ist. Bei dieser Ausführungsform
werden mit Platingruppenmetall behandelte Rußaggregate erhalten, bei denen
die Platingruppenmetall-enthaltende Spezies-Phase hauptsächlich an
oder in der Nähe
der Oberfläche
des Aggregats konzentriert ist.
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Die
Strömungsgeschwindigkeit
der verflüchtigbaren
Verbindung bestimmt den Gewichtsprozentsatz des Platingruppenmetalls
in dem behandelten Ruß.
Der Gewichtsprozentanteil des elementaren Platingruppenmetalls (z.B.
elementares Pt oder Pd) in dem behandelten Ruß liegt im Allgemeinen im Bereich
von etwa 0,1% bis 99%, bevorzugt 1% bis 60%, auf das Gewicht des
Aggregats bezogen.
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Die
Eigenschaften der mit Platingruppenmetall behandelten Ruße werden
analytisch durch Tests bestimmt, die im Stand der Technik bekannt
sind. Beispielsweise liegt der Wert der Stickstoffadsorptionsoberfläche (BET,
gemessen durch ASTM Prüfverfahren
D3037 – Methode
A) im Bereich von 20 bis 1000 m2/g.
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Der
Cetyltrimethylammoniumbromid-Adsorptionswert (CTAB, gemessen durch
das ASTM-Prüfverfahren
D3765 (09.01)) liegt im Bereich von 10 bis 500 m2/g.
Die Dibutylphthalatabsorption des zerstoßenen Rußes (CDBP, gemessen durch das
ASTM-Prüfverfahren
D3493-86) liegt im Bereich von 20 bis 1000 ml/100 g.
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Die
Erfindung wird durch die folgenden Beispiele noch weiter veranschaulicht.
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Die
elektrokatalytischen Verbindungen, die durch die Erfindung erhältlich sind,
wurden unter Zuhilfenahme der Röntgendiffraktion
(XRD) und Transmissionselektronenmikroskopie (TEM) charakterisiert.
Typischerweise besitzen die Platingruppenmetall-Phasenablagerungen
auf den Rußaggregaten
eine Größe im Bereich
zwischen 1 und 1.000 nm, noch spezifischer zwischen 1 nm und 50
nm. Die Größe der Platingruppenmetallphase
hängt von
der Menge des auf den Rußaggregaten
abgesetzten Platingruppenmetalls ab.
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Für die elektrochemische
Prüfung
wurden die elektrokatalytischen Verbindungen zu Membranelektroden-Einheiten (MEE) verarbeitet
und in einer PEMFC-Einzelzelle
mit einem aktiven Fläche
von 50 cm2 im Wasserstoff/Luft-Betrieb bei
einem Gasdruck von 1,5 bar getestet. Die gesamte Pt-Beladung in
den MEEs betrug 0,4 mg Pt/cm2.
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Beispiel 1
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Herstellung von 5 Gew.-%
Pt auf Ruß durch
Zugabe zum Eingabegut („feedstock
addition")
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Bei
dieser Ausführungsform
wird die Platingruppen metall-enthaltende Verbindung mit dem rußbildenden
Eingabegut vorgemischt. Eine Lösung,
auf Wasserbasis, von Pt-Nitrat (Pt-Gehalt 20 Gew.-%, von dmc
2, Hanau/Deutschland, hergestellt) wurde
in das Rußkohlenwasserstofföl durch
einen Statischen Mischer eingemischt. Diese Mischung wurde durch
eine Ölinjektionslanze
in den Reaktor injiziert. Am Ende der Öllanze befanden sich Spritzdüsen, mit
denen das Rußöl in den
Strom des Prozessgases eingemischt wurde. Die Strömungsgeschwindigkeit
des Rußöls betrug
29 kg/Stunde. Nach 30 min hatte sich der Vorgang stabilisiert und es
wurde ein Produkt mit den folgenden charakteristischen Eigenschaften
erhalten:
Pt-Gehalt | 5,7 ± 0,5 Gew.-%
Pt |
CTAB-Wert | 79
m2/g |
Pt-Teilchengröße (XRD) | 5
nm |
Elektrochemische
Leistung: | Zellspannung
400 mV bei 600 mA/cm2 |
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Beispiel 2
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Herstellung von 5 Gew.-%
Pt auf Ruß durch
Zugabe in der Reaktionszone („reaction
zone addition")
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Bei
dieser Ausführungsform
wurde die Platingruppenmetallverbindung über das Quenchwasser eingeführt. Ein
mit Edelmetall behandelter Ruß-Elektrokatalysator
wurde erhalten, bei dem die Edelmetall enthaltende Spezies-Phase hauptsächlich auf
der Oberfläche
des Aggregats konzentriert war. Eine Lösung, auf Wasserbasis, von
Pt-Nitrat (Pt-Gehalt
20 Gew.-%, von dmc
2, Hanau/Deutschland hergestellt)
wurde zu einer Lösung
von 10 Gew.-% verdünnt
und durch Düsen
in den Reaktor injiziert. Nach 30 min hatte sich der Vorgang stabilisiert
und ergab das folgende Produkt:
Pt-Gehalt | 4,5 ± 0,5 Gew.-%
Pt |
CTAB-Wert | 105
m2/g |
Pt-Teilchengröße (XRD) | 3,5
nm |
Elektrochemische
Leistung: | Zellspannung
500 mV bei 600 mA/cm2 |
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Beispiel 3
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Herstellung von 5 Gew.-%
Pt und 2,5 Gew.-% Ru auf Ruß durch
Zugabe zum Eingabegut („feed
stock addition")
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Bei
dieser Ausführungsform
wurden zwei Platingruppenmetallverbindungen mit Hilfe der in Beispiel
1 beschriebenen Zugabe zum Eingabegut in die Reaktionszone eingeführt. Ein
mit Platingruppenmetall behandelter rußhaltiger Elektrokatalysator
wurde erhalten. Eine wäßrige Lösung von
Platinnitrat (Pt-Gehalt
30 Gew.-%, von dmc
2, Hanau/Deutschland hergestellt)
und eine Lösung
von Rutheniumacetat (Ru-Gehalt
15 Gew.-%, von dmc
2, Hanau hergestellt)
wurden gemischt und durch eine Ölinjektionslanze
in den Reaktor injiziert. Nach 30 min hatte sich der Vorgang stabilisiert
und ergab das folgende Produkt:
Pt-Gehalt | 5,0 ± 0,5 Gew.-% |
Ru-Gehalt | 2,0 ± 0,5 Gew.-% |
CTAB-Wert | 80
m2/g |
PtRu-Teilchengröße (XRD) | 4
nm |
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Der
Elektrokatalysator wies eine gute CO-Toleranz auf, als er in einer
MEE im Reformat/Luft-Betrieb angewendet wurde.
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Beispiel 4
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Herstellung von 5 Gew.-%
Pt und 1 Gew.-% Co auf Ruß durch
Zugabe zum Eingabegut
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Bei
dieser Ausführungsform
wurde eine Edelmetallverbindung und eine Nichtplatingruppen-Edelmetall(Nichtedelmetall)-Verbindung
in den Reaktor durch Zugabe zum Eingabegut, wie in den Beispielen
1 und 3 beschrieben, eingeführt.
Ein gemischter, mit Platingruppenmetall/Unedelmetall behandelter
rußhaltiger
Elektrokatalysator wurde erhalten, bei dem die Platingruppenmetall-enthaltende
Spezies-Phase auf der Oberfläche des
Aggregats konzentriert ist. Eine wäßrige Lösung von Platinnitrat (Pt-Gehalt
20 Gew.-%, von dmc
2, Hanau/Deutschland hergestellt)
und eine Lösung
von Cobalt(II)Acetat-tetrahydrat (Merck, Darmstadt) in Wasser (Co-Gehalt
4 Gew.-%) wurde gemischt und durch eine Ölinjektionslanze in den Reaktor
injiziert. Nach 30 min hatte sich der Vorgang stabilisiert und ergab
das folgende Produkt:
Pt-Gehalt | 5,0 ± 0,5 Gew.-% |
CTAB-Wert | 75
m2/g |
PtCo-Teilchengröße (XRD) | 5
nm |
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Beispiel 5
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Herstellung von 50 Gew.-%
Pt auf Ruß durch
zusätzliches
Ausfällen
von Platin
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Bei
diesem Beispiel wurde ein 1 Gew.-% Pt/C-Elektrokatalysator, der auf ähnliche
Weise wie bei dem in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren hergestellt
worden war, als Ausgangsmaterial/Vorläufer für die zusätzliche Pt-Abscheidung verwendet.
Der Pt-Gehalt wurde auf 50 Gew.-% erhöht, wobei die hohe Pt-Dispersion aufrechterhalten
wurde.
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50
g 1 Gew.-% Pt/C auf ähnliche
Weise wie in Beispiel 1 zubereitet) wurden sorgfältig in 1.500 ml Wasser mit
Hilfe eines Ultra-Turrax-Instruments suspendiert. Die Temperatur
wurde durch zusätzliches
Erhitzen auf 80°C
eingestellt und der pH-Wert der Lösung wurde bei 7 bis 9 gehalten.
Eine verdünnte
saure Lösung
von 245 g Hexachlorplatin-(IV)-Säure
(H
2PtCl
6, Pt-Konzentration
20 Gew.-%) wurde dieser heißen
Suspension tropfenweise zugegeben. Der pH-Wert wurde mit Hilfe von
2,5 M Natriumhydroxidlösung
im Laufe von 60 min auf 9 erhöht.
Daraufhin wurde die Mischung mit Formaldehydlösung (37 Gew.-%) reduziert
und weitere 60 min gerührt.
Die Suspension wurde filtriert und der Filterkuchen mit 1.000 ml
Wasser gewaschen und bei 80°C
unter Vakuum getrocknet. Zuletzt wurde der Elektrokatalysator in
einer Stickstoffatmosphäre
wärmebehandelt.
Pt-Teilchengröße: | 6,5
nm (XRD-Analyse) |
Pt-Gehalt | 49,8
Gew.-% Pt |
Elektrochemische
Leistung: | Zellspannung
600 mV bei 600 mA/cm2 |