DE60104896T2 - Vorrichtung zur synthese von radiopharmaca - Google Patents
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Description
- Ziel der Erfindung
- Die vorliegende Erfindung betrifft eine neue Vorrichtung für die Synthese radiopharmazeutischer Produkte aus radioaktiven Verbindungen.
- Die vorliegende Erfindung betrifft insbesondere die Verwendung dieser Vorrichtung zur Synthese radiopharmazeutischer Produkte aus Reagenzien mit kurzer Halbwert zeit wie z. B. 11C, 13N, 15O oder 18F.
- Stand der Technik
- In Diagnoseanwendungen wie beispielsweise Tomographie mittels Positronenemission (Positron Emission Tomographie-PET) verwendet man radiochemische Verbindungen, auch radiopharmazeutische Verbindungen genannt, die mit einem Element wie 11C, 13N, 15O oder 18F gekennzeichnet sind. Ein Beispiel für eine solche Verbindung ist 2-[18F] Fluoro-2-deoxy-D-glucose, allgemein als 18FDG bezeichnet.
- Die Synthese dieser radiopharmazeutischen Verbindungen mit kurzer Halbwertzeit wird in Geräten ausgeführt, die es ermöglichen, die verschiedenen für die Synthese verwendeten chemischen Verbindungen miteinander in Kontakt zu bringen, diese bei der Umsetzung zu erwärmen und die erhaltenen Produkte zu veredeln.
- Um jedes Risiko im Zusammenhang mit der Handhabung radioaktiver Stoffe zu vermeiden, befinden sich diese Geräte in einer abgeschirmten und kontrollierten Umgebung. Diese Geräte sind normalerweise mit einem Automaten verbunden, der die verschiedenen Operationen zur Ausführung der Synthese, umfassend Umsetzung- und Erwärmungsschritte im Zusammenhang mit Übertragungen chemischer Reagenzien, steuert.
- Wegen der kurzen Halbwertzeit der verwendeten Isotopen muss diese Art der Synthese regelmäßig ausgeführt werden. Dadurch vervielfältigt sich das Risiko einer Kontamination von einer Synthese zur anderen, während das Endprodukt dazu bestimmt ist, Patienten injiziert zu werden.
- Außerdem sind bestimmte in den Bauteilen des Synthesegeräts enthaltenen Materialien besonders empfindlich gegen Radioaktivität und/oder chemische Korrosion. Es handelt sich dabei beispielsweise um Ventile oder Rohrleitungen für die Übertragungen.
- Alle Bauteile des Synthesegeräts müssen daher regelmäßig gewaschen und sterilisiert werden, insbesondere alle Rohrleitungen und alle Ventile, die die Übertragung der Reagenzien sicherstellen, so dass die verwendeten Bauteile leicht sterilisierbar sein müssen. Die Benutzer müssen zudem dafür sorgen, dass alle Bauteile des Geräts gründlich, sorgfältig und regelmäßig gewartet werden.
- Aus der Patentschrift US-A-5759513 sind ein Gerät und ein Verfahren zur Herstellung radiochemischer Verbindungen bekannt, wobei die erforderlichen Reagenzien, ausgenommen das mit einem Element mit kurzer Halbwertzeit gekennzeichnete Reagens, zuvor in Behältern dosiert werden. Man schafft einen Bausatz, der die Behälter, die Reaktoren, die Kolonnen und die mit Ventilen versehenen Rohrleitungen enthält, die für das Verfahren benötigt werden. Der Bausatz umfasst eine große Anzahl Elemente, einschließlich Ventile. Der Preis des Ganzen erlaubt es nicht, daraus einen Bausatz zur einmaligen Verwendung zu machen.
- Aus der Patentschrift WO-A-93/11871 ist ein Gerät zur Herstellung radiochemischer Verbindungen bekannt, das ein Modul zur einmaligen Verwendung enthält. Dieses Gerät ist für den Anschluss an Reagenzienbehälter bestimmt und umfasst Dosiermittel für die Reagenzien, bestehend aus Injektoren, die mit Kolben versehen sind und durch Schrittmotoren bewegt werden. Die Mittel, um die Schrittmotoren mit den Injektorstäben zu verbinden, sind komplex, teuer und erfordern Manipulationen durch den Bediener.
- Die Patentschrift US-A-5 415 843 beschreibt ein Gerät zur Herstellung radiopharmazeutischer Verbindungen, das gewisse Gemeinsamkeiten mit dem aus der Patentschrift WO-A-93/11871 aufweist. Dieses Gerät umfasst einen Wegwerfbausatz zur einmaligen Verwendung, der eine Platte und Behälter umfasst, jedoch keine Rohrleitungen zwischen den verschiedenen Behältern.
- Die Patentschrift US-A-5 312 592 beschreibt ebenfalls ein Gerät, das gewisse Gemeinsamkeiten mit dem aus der Patentschrift WO-A-93/11871 aufweist. Diese Patentschrift bezieht sich insbesondere auf einen Wegwerfbausatz zur Verwendung in dem Gerät, der eine Platte, die mit Öffnungen und Ansatzstücken versehen ist, um Flüssigkeitsinjektoren zu stützen und Übertragungsrohrleitungen anzuschließen, sowie einen Hydrolysebehälter umfasst.
- Der Artikel von Chaly T. et al., Appl. Radiat. Isot. Vol. 41, Nr. 1, Seiten 29–34 (1990) im Int. J. „Radiat. Appl. Instrum. Part A" (Pergamon Press) beschreibt ein Verfahren zur Herstellung von 18FDG unter Verwendung einer Syntheseeinheit, umfassend sterile Wegwerfelemente wie z. B. Spritzen, Nadeln, Röhren, Adapter sowie Absperrventile.
- Ziele der Erfindung
- Die vorliegende Erfindung zielt darauf ab, eine Vorrichtung für die Synthese radioaktiver Produkte, insbesondere radiopharmazeutischer Produkte, aus radioaktiven Elementen mit kurzer Halbwertzeit bereit zu stellen, das einfach anzuwenden ist.
- Insbesondere zielt die vorliegende Erfindung darauf ab, eine Vorrichtung bereit zu stellen, die das Risiko der Kontamination von einer Synthese zur anderen minimiert.
- Die vorliegende Erfindung zielt ebenfalls darauf ab, eine Vorrichtung mit einfacher Instandhaltung und Wartung bereit zu stellen.
- Insbesondere zielt die vorliegende Erfindung darauf ab, eine Vorrichtung bereit zu stellen, die leicht waschbar und leicht sterilisierbar ist.
- Kurzdarstellung der Erfindung
- Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung wie in Anspruch 9 definiert für die Synthese radiopharmazeutischer Produkte aus chemischen Reagenzien in Flaschen, wobei die Vorrichtung mehrere Reaktionsräume, Übertragungsmittel zwischen den Flaschen und den Reaktionsräumen sowie mechanische Mittel umfasst, die auf die Übertragungsmittel einwirken und es ermöglichen, die Übertragung der chemischen Reagenzien mechanisch zu steuern und zu kontrollieren, dadurch gekennzeichnet, dass sie Folgendes umfasst:
- – ein festes Modul, das mindestens die mechanischen Mittel umfasst,
- – ein abnehmbares Wegwerfmodul wie in Anspruch 1 definiert, das im Wesentlichen aus einer Trägerplatte besteht, auf der die Übertragungsmittel zwischen den Flaschen und den Reaktionsräumen angeordnet sind, wobei das abnehmbare Wegwerfmodul keinerlei mechanische Mittel umfasst, und
- – Mittel zum Verbinden des abnehmbaren und wegzuwerfenden Moduls mit dem festen Modul.
- Das Wegwerfmodul umfasst außerdem die Flaschen und vorzugsweise die Reaktionsräume.
- Die Flaschen sind vordosierte Flaschen.
- Die Trägerplatte umfasst Mittel zum präzisen Positionieren der Übertragungsmittel.
- Vorzugsweise bestehen die Positionierungsmittel aus Rillen, in welche die Übertragungsmittel sich platzieren.
- Vorzugsweise sind die Übertragungsmittel flexible Röhren, die mechanischen Mittel Kolben, wobei die Übertragungsmittel, die mechanischen Mittel und die Positionierungsmittel fähig sind, um zusammenzuarbeiten, um Ventile zu bilden.
- Vorzugsweise umfassen die Verbindungsmittel mindestens eine Öffnung, Absätze und Befestigungen.
- Vorzugsweise befinden sich die Absätze auf der Trägerplatte, vorzugsweise an den vier Ecken der Trägerplatte, und passen in Befestigungen, die auf dem festen Modul angebracht sind.
- Vorzugsweise befindet sich die Öffnung ebenfalls auf der Trägerplatte, vorzugsweise in der Mitte der Platte, und passt in eine der Befestigungen auf dem festen Modul.
- Vorzugsweise sind die Trägerplatte (
5 ) und die Übertragungsmittel so beschaffen, dass sie das Waschen des Wegwerfmoduls durch Autoklavbehandlung mittels Dampf und/oder seine Sterilisation ermöglichen. - Vorzugsweise ist die Trägerplatte aus ABS, und die Übertragungsmittel sind aus Silikon.
- Vorzugsweise umfasst die Vorrichtung Betätigungsmittel für die mechanischen Mittel des festen Moduls.
- Vorzugsweise bestehen die Betätigungsmittel aus einem Automaten, der mit einem Computer zusammenarbeitet und Teil des festen Moduls ausmacht.
- Die vorliegende Erfindung betrifft ebenfalls ein abnehmbares Wegwerfmodul wie in Anspruch 1 definiert, das dazu bestimmt ist, durch Verbindungsmittel mit einem festen Modul verbunden zu werden und das im Wesentlichen aus einer Trägerplatte besteht, die Mittel zum Positionieren der Übertragungsmittel der chemischen Reagenzien umfasst.
- Vorzugsweise umfasst das Modul außerdem Flaschen und Reaktionsräume.
- Vorzugsweise umfasst das Modul auch Kolonnen.
- Vorzugsweise bestehen die Positionierungsmittel aus Rillen zur Aufnahme der Übertragungsmittel.
- Die vorliegende Erfindung betrifft ebenfalls ein Verfahren wie in Anspruch 17 beschrieben für die Synthese radiopharmazeutischer Produkte unter Verwendung der Vorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung und umfassend folgende Schritte:
- – man ordnet die Übertragungsmittel auf der Trägerplatte an,
- – man befestigt die Flaschen, die die chemischen Reagenzien enthalten, an einem Ende der Übertragungsröhren,
- – man befestigt die Trägerplatte mit den Übertragungsmitteln mit Hilfe von Verbindungsmitteln auf dem festen Modul,
- – man verbindet die Übertragungsmittel mit verschiedenen Elementen des festen Moduls,
- – man steuert über den Automaten die verschiedenen Operationen, die zur Synthese der pharmazeutischen Produkte notwendig sind, einschließlich Betätigung der mechanischen Mittel.
- Vorzugsweise führt man, bevor man die verschiedenen Operationen zur Synthese der pharmazeutischen Produkte steuert, über den Automaten einen Test aus, um die Dichtheit der Vorrichtung zu überprüfen.
- Ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung wie in Anspruch 19 definiert einer Vorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung oder des Moduls gemäß der vorliegenden Erfindung zur Synthese radiopharmazeutischer Verbindungen, die Radioelemente mit kurzer Halbwertzeit enthalten, vorzugsweise 11C, 13N, 15O oder 18F.
- Kurzdarstellung der Figuren
-
1 stellt eine allgemeine Ansicht des auf dem festen Modul der Vorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung befestigten Wegwerfmoduls dar. -
2 stellt eine Perspektivansicht des in der Vorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung befestigten Moduls dar. -
3 stellt eine Perspektivansicht der Vorderseite des Wegwerfmoduls ohne das feste Modul in der Vorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung dar. -
4 stellt eine Perspektivansicht der Rückseite des Wegwerfmoduls ohne das feste Modul in der Vorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung dar. -
5 zeigt gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung den Schließmechanismus der flexiblen Röhren, die zu dem Wegwerfmodul gehören, durch Kolben, die zum festen Modul gehören. - Ausführliche Darstellung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
- Es ist zu beachten, dass die hier dargestellten Figuren eine Vorrichtung betreffen, die zur Synthese von 18FDG bestimmt ist. Diese Figuren sind nur als Anschauungsbeispiele der Erfindung angegeben und beschränken in keiner Weise deren Umfang. Der Fachmann kann die verschiedenen Elemente der Vorrichtung in Abhängigkeit von der Art der auszuführenden Synthese leicht anpassen.
- Wie in
1 veranschaulicht, umfasst die Vorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung ein Modul1 , das an einem abnehmbaren Wegwerfmodul2 zur einmaligen Verwendung befestigt ist. Wenn die Vorrichtung in Betrieb ist, ist das abnehmbare Wegwerfmodul2 auf Modul1 befestigt. -
2 stellt eine Detailansicht des festen Moduls dar. Das Modul1 ist hier in Form eines Kastens7 ausgeführt, in dem Kolben8a ,8b ,8c ,8d ,84 , ... angeordnet sind. - Das Modul
1 umfasst außerdem einen hier nicht dargestellten computergesteuerten Automaten. Der Automat steuert alle erforderlichen Operationen zur Ausführung der Synthese radiopharmazeutischer Produkte, insbesondere die Bewegung der Kolben8a ,8b ,8c ,8d ,8e , .... - Außerdem, um die Vorrichtung verwenden zu können, umfasst das Modul
1 Verbindungsmittel, die es ermöglichen, es am Wegwerfmodul2 zu befestigen. Diese Verbindungsmittel können die Vorm von Befestigungen haben, die gemäß einer bestimmten Konfiguration angeordnet sind. In dem in2 dargestellten Fall sind diese Befestigungen von zwei Arten. Man unterscheidet einerseits die vier Befestigungen12a ,12b ,12c und12d und die zentrale Befestigung11 , wobei die zentrale Befestigung11 hier in Form eines Hakens ausgeführt ist. Die Anwesenheit der zentralen Befestigung11 dient dazu, die Befestigung von Modul2 auf dem Modul1 sicherzustellen. Sie ermöglicht es außerdem, dem durch die Kolben8a ,8b ,8c ,8d ,8e , ... ausgeübten Druck entgegenzuwirken. - Die
3 und4 stellen die verschiedenen Elemente des Wegwerfmoduls gemäß der vorliegenden Erfindung detaillierter dar. Das Modul2 umfasst mindestens: - – eine
Platte
5 , in die ein Rillennetz6 gemäß einer bestimmten Konfiguration gefurcht ist; - – fünf Flaschen
3a ,3b ,3c ,3d ,3e , die die vordosierten Reagenzien Kryptofix, K2CO3, Acetonitril, Triflat, Wasser bzw. Natriumkarbonat enthalten; - – Röhren
4a ,4b ,4c ,4d ,4e , ... um die chemischen Produkte im Inneren der Synthesevorrichtung zirkulieren zu lassen, wobei diese Röhren im vorliegenden Fall flexibel sind und eines ihrer Enden jeweils mit den Flaschen3a ,3b ,3c ,3d ,3e verbunden ist; - – Kolonnen,
einschließlich
Ausgangskolonnen (nicht dargestellt). Das Modul
1 umfasst hier mindestens vier Kolonnen, die Kolonne C1, wie in3 dargestellt, und die Kolonnen C2, C3, C4, die nicht dargestellt sind; - – Reaktionsräume R1 und R2, wie in
1 dargestellt. - Die Platte
5 hat eine Doppelfunktion. In einer ersten Funktion dient die Platte5 als Träger für die Röhren4a ,4b ,4c ,4d ,4e , wenn man diese Röhren in den Rillen6 befestigt. Die Konfiguration dieser Röhren6 ermöglicht eine sehr präzise Positionierung der Röhren4a ,4b ,4c ,4d ,4e zueinander. Mit anderen Worten, die Röhren4a –4e , die Kolben8a –8e und die Rillen6 sind fähige, zusammenzuarbeiten, um Ventile zu bilden. Die Kolben8a –8e , die zu dem Abschnitt der ihnen gegenüber liegenden Röhren4a –4e gehören, bilden auf diese Weise Ventile vom Typ „pinch valve", d. h., Kolbenventile. - Es ist also wichtig, dass die Röhren korrekt positioniert sind, damit die Ventile korrekt funktionieren können. Insbesondere die Kolben
8a –8e müssen präzise auf die Röhren4a –4e einwirken können. - In ihrer zweiten Funktion dient die Platte
5 als Schnittstelle zwischen dem festen Modul1 und dem Wegwerfmodul2 . Die Platte5 ist mit Verbindungsmitteln versehen, die es ermöglichen, das Wegwerfmodul2 auf dem festen Modul1 zu befestigen. Diese auf dem Wegwerfmodul2 befindlichen Verbindungsmittel sind von ihrer Form her komplementär zu den Verbindungsmitteln, die sich auf dem festen Modul1 befinden. - Gemäß dem in
3 und4 dargestellten Ausführungsbeispiel nehmen die Verbindungsmittel einerseits die Form von Absätzen13a ,13b ,13c ,13d an, die sich jeweils an einer Ecke der Platte5 befinden. Diese Absätze13a ,13b ,13c ,13d passen jeweils in die Befestigungen12a ,12b ,12c ,12d . Die Verbindungsmittel nehmen andererseits die Form einer Öffnung10 an, die sich in der Mitte der Platte5 befindet und in welche die zentrale Befestigung11 des festen Moduls1 passt. Die Öffnung10 ermöglicht es durch ihre zentrale Position auf der Höhe der Platte5 , eine optimale Verbindung des Wegwerfmoduls2 und des festen Moduls1 während der Verwendung der Vorrichtung sicherzustellen. - Die Verbindungsmittel können jedoch auch andere Formen annehmen.
-
5 erklärt, wie die Kolben8a –8e , die sich auf dem festen Modul1 befinden, in Abhängigkeit von der Bewegung, die ihnen durch den Automaten befohlen wird, entweder das Öffnen oder das Schließen der Röhren4a –4e des Wegwerfmoduls2 bewirken. Diese Figur zeigt in Ansicht a den Kopf9 eines dieser Kolben8a und einen Abschnitt einer der Röhren4a in geöffneter Position, d. h., wenn die Röhre4a geöffnet ist. In dieser Position ist der Kopf9 des Kolbens8a von der4a gelöst, und Übertragungen chemischer Produkte sind daher möglich. Wenn hingegen der Automat dem Kopf9 des Kolbens8a den Befehl erteilt, verschiebt sich dieser und übt einen Druck auf den Abschnitt von Röhre4a aus, wie es die Ansicht b veranschaulicht, und die Röhre4a ist dann geschlossen, so dass jede Übertragung chemischer Produkte verhindert wird. - In Bezug auf die Vorrichtungen nach dem Stand der Technik weist die vorliegende Erfindung die Originalität auf, dass ihr jegliche mechanischen Mittel fehlen, ins besondere mechanische Mittel zum Öffnen und Schließen der Röhren, da diese mechanischen Mittel sich auf dem festen Modul
1 befinden. - Dadurch lässt sich das Modul
2 leicht befestigen und abnehmen. Es lässt sich leicht an dem festen Modul1 befestigen. Ein solches Modul2 weist außerdem den Vorteil auf, dass es nicht viel kostet, insbesondere deshalb, weil mechanische Mittel in diesem Modul fehlen und es daher eine einmalige Verwendung zulässt. - Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist die Platte
5 aus ABS und die Röhren4a ,4b ,4c ,4d ,4e , ... sind aus Silikon. Der Vorteil einer solchen Wahl im Hinblick auf die verwendeten Materialien besteht darin, dass diese Elemente hohe Drücke aushalten können, insbesondere die Drücke, die die Kolben bei der Verwendung der Vorrichtung ausüben. Sie ermöglicht es außerdem, den Abfall, der beim Verbrennen der verwendeten Wegwerfmodule anfällt, zu begrenzen. - Die verschiedenen Elemente, aus denen dieses Modul besteht, können, sofern ihre Zusammensetzung dies zulässt, leicht sterilisiert werden, insbesondere durch die herkömmlichen Verfahren wie Sterilisation durch Gammabestrahlung.
- Das unten beschriebene Beispiel ist ein Verwendungsbeispiel der Vorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung für die Synthese von 18FDG. Dieses Beispiel wird nur zur Veranschaulichung gegeben. Andere Verwendungen sind möglich.
- Für die Synthese von 18FDG mit der Vorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung extrahiert man zunächst 18F– aus dem Gemisch H2 18O-H2O-18F–. Dazu überträgt man das Gemisch mittels Heliumgas bis zur Kolonne C1, die ein Anionentauscherharz, z. B. QMA WatersTM, enthält. Die Kolonne C1 ermöglicht die Wiedergewinnung des 18F–, während H2 18O-H2O-18F– in den Reaktionsraum R1 übertragen wird.
- Das Rohr
4e ist offen, um mit Hilfe einer Unterdruckpumpe 0,75 ml einer Lösung aus K2CO3/K2.2.2/H2O/CH3CN, die in Flasche3e enthalten ist, über die Kolonne C1 in einen Reaktionsraum oder Reaktor R2 zu übertragen. Man eluiert so das 18F– und überträgt es in den Reaktionsraum R2. - Man erhöht die Temperatur des Reaktors R2 auf 90°C und eliminiert H2O, indem man ein Azeotrop mit Acetonitril bildet.
- Anschließend öffnet man die Röhre
4d und überträgt mit Hilfe einer Unterdruckpumpe 0,5 ml des in Flasche3d enthaltenen Acetonitrils in den Reaktionsraum R2. - Man eliminiert die Spuren von H2O, indem man ein Azeotrop mit Acetonitril bildet. Man setzt die Verdampfung fort, um die Trocknung zu beenden.
- Man öffnet die Röhre
4c , um mit Hilfe einer Unterdruckpumpe eine Lösung aus 13 mg 1,3,4,6-Tetra-O-acetyl-2-O-trifluoromethansulfonyl-β-D-mannopyranose in 1 ml Acetonitril, enthalten in Flasche3c , in den Abschnitt R2 zu übertragen. - Man verdampft anschließend das Acetonitril im Vakuum, wobei man im Reaktor R2 eine Temperatur zwischen 90 und 85°C aufrechterhält.
- Man öffnet anschließend die Röhre
4b , um mit Hilfe einer Unterdruckpumpe 1 ml H2O, enthalten in Flasche3d , zu übertragen. Der Reaktor R2 wird dann abgekühlt. - Man öffnet anschließend die Röhre
4a , um mit Hilfe einer Unterdruckpumpe 1 ml einer Lösung aus NaOH 0,5 N, enthalten in Flasche3a , in den Reaktor R2 zu übertragen. - Man überträgt mit Hilfe von Stickstoff bei einem Druck von 400 mbar den Inhalt des Reaktors R2 über hier nicht dargestellte Reinigungskolonnen C2, C3, C4, die in Reihe am Ausgang des Kreislaufs angeordnet sind.
- Man öffnet ein zweites Mal die Röhre 4b, um mit Hilfe einer Unterdruckpumpe 4 ml H2O aus Flasche
3b in den Reaktor R2 zu übertragen. - Man überträgt ein zweites Mal mit Hilfe von Stickstoff bei einem Druck von 400 mbar den Inhalt des Reaktors R2 über die Reinigungskolonnen C2, C3, C4.
- Man stellt schließlich fest, dass die Vorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung den Vorteil bietet, dass sie besonders kompakt ist, so dass sich das Volumen der abgeschirmten Kammer, in der sie verwendet wird, und damit die Menge an Blei, reduziert.
Claims (19)
- Wegwerfmodul (
2 ) zur Verwendung in einer Vorrichtung zur Synthese radiopharmazeutischer Produkte aus chemischen Reagenzien, wobei das Wegwerfmodul (2 ) im wesentlichen aus einer Trägerplatte (5 ) besteht und außerdem: – Mittel (4a ,4b ,4c ,4d ,4e , ...) zum Übertragen der chemischen Reagenzien; – Flaschen (3a ,3b ,3c ,3d ,3e , ...), die die chemischen Reagenzien enthalten umfasst, wobei die besagte Trägerplatte (5 ) mit Positionierungsmitteln zum Positionieren der besagten Übertragungsmittel versehen ist, und das besagte Wegwerfmodul (2 ) dadurch gekennzeichnet ist, dass die besagten Flaschen, die die chemischen Reagenzien enthalten, vordosierte Flaschen sind. - Wegwerfmodul (
2 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es frei von mechanischen Mitteln ist. - Wegwerfmodul (
2 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die besagten Positionierungsmittel aus Rillen (6 ) bestehen, in die sich die Übertragungsmittel (4a ,4b ,4c ,4d ,4e , ...) setzen. - Wegwerfmodul (
2 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Übertragungsmittel (4a ,4b ,4c ,4d ,4e , ...) flexible Röhren sind. - Wegwerfmodul (
2 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es außerdem Reaktionsräume (R1, R2) umfasst. - Wegwerfmodul (
2 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägerplatte (5 ) und die Übertragungsmittel (4a ,4b ,4c ,4d ,4e ) so beschaffen sind, dass sie ein Waschen des besagten Wegwerfmoduls (2 ) durch Autoklavbehandlung mittels Dampf und/oder seine Sterilisation ermöglichen. - Wegwerfmodul (
2 ) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägerplatte (5 ) aus ABS ist. - Wegwerfmodul nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Übertragungsmittel (
4a ,4b ,4c ,4d ,4e , ...) aus Silikon sind. - Vorrichtung zur Synthese radiopharmazeutischer Produkte aus chemischen Reagenzien, die in Flaschen (
3a ,3b ,3c ,3d ,3e ) enthalten sind, welche Vorrichtung ein Wegwerfmodul (2 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche sowie ein festes Modul (1 ) und Mittel (10 ,11 ,12a –12d ,13a –13d ) zum Verbinden des besagten Wegwerfmoduls (2 ) an dem besagten festen Modul (1 ) umfasst. - Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das besagte feste Modul (
1 ) mindestens mechanische Mittel (8a ,8b ,8c ,8d ,8e ...) umfasst, die auf die Übertragungsmittel (4a ,4b ,4c ,4d ,4e , ...) des besagten Wegwerfmoduls (2 ) einwirken und es ermöglichen, die Übertragung chemischer Reagenzien aus den besagten Flaschen (3a ,3b ,3c ,3d ,3e ) des besagten Wegwerfmoduls (2 ) mechanisch zu steuern. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die mechanischen Mittel (
8a ,8b ,8c ,8d ,8e , ...) Kolben sind, wobei die besagten mechanischen Mittel, die Übertragungsmittel (4a ,4b ,4c ,4d ,4e , ...) und die Positionierungsmittel (6 ) in der Lage sind, zusammenzuarbeiten, um Ventile zu bilden. - Vorrichtung nach irgendeinem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsmittel mindestens eine Öffnung (
10 ), Absätze (13a –13d ) und Befestigungen (11 ,12a –12d ) umfassen. - Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die besagten Absätze (
13a –13d ) sich auf der Trägerplatte (5 ) befinden, vorzugsweise an den vier Ecken der Trägerplatte (5 ), und in Befestigungen (12a –12d ) passen können, die sich auf dem festen Modul (1 ) befinden. - Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die besagte Öffnung (
10 ) sich ebenfalls auf der Trägerplatte (5 ) befindet, vorzugsweise in der Mitte der besagten Platte (5 ), und in eine Befestigung (11 ) passen kann, die sich auf dem festen Modul (1 ) befindet. - Vorrichtung nach irgendeinem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie Mittel zum Betätigen der mechanischen Mittel des festen Moduls (
1 ) umfasst. - Vorrichtung nach irgendeinem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungsmittel aus einem Automaten bestehen, der mit einem Computer zusammenarbeitet und Teil des festen Moduls (
1 ) ist. - Verfahren zur Synthese radiopharmazeutischer Produkte unter Verwendung des Wegwerfmoduls (
2 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 8 oder der Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass sie folgende Schritte umfasst: – auf dem Wegwerfmodul (2 ) ordnet man die Übertragungsmittel (4a ,4b ,4c ,4d ,4e ) auf der Trägerplatte (5 ) an, – auf dem Wegwerfmodul (2 ) befestigt man die Flaschen (3a –3e ), die die chemischen Reagenzien enthalten, an einem der Enden der Übertragungsmittel (4a ,4b ,4c ,4d ,4e ), – mit Hilfe von Verbindungsmitteln (10 ,11 ,12a –12d ,13a –13d ) befestigt man das Wegwerfmodul (2 ), das heißt, die besagte Trägerplatte (5 ) mit den Übertragungsmitteln, an dem festen Modul (1 ), – man verbindet die Übertragungsmittel (4a ,4b ,4c ,4d ,4e ) des Wegwerfmoduls (2 ) mit den verschiedenen Elementen des festen Moduls (1 ); – man steuert über einen Automaten die verschiedenen Operationen, die zur Synthese pharmazeutischer Produkte erforderlich sind, einschließlich die Betätigung mechanischer Mittel (8a –8e ) des festen Moduls (1 ). - Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Steuern der verschiedenen Operationen, die zur Synthese pharmazeutischer Produkte erforderlich sind, man über den Automaten einen Test durchführt, um die Dichtheit der Vorrichtung zu überprüfen.
- Verwendung des Wegwerfmoduls (
2 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 8 oder der Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 16 zur Synthese radiopharmazeutischer Verbindungen, die Radioelemente mit kurzer Halbwertzeit enthalten, vorzugsweise 11C, 13N, 15O oder 18F.
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