DE60102557T2 - Perkutane Vorrichtung zur Behandlung von Harnstressinkontinenz bei Frauen mit suburethralem Streifen - Google Patents
Perkutane Vorrichtung zur Behandlung von Harnstressinkontinenz bei Frauen mit suburethralem Streifen Download PDFInfo
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Description
- Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Probleme der Harninkontinenz bei Frauen und speziell auf Probleme der Harnstressinkontinenz. Die Erfindung betrifft insbesondere eine durch die Haut hindurch wirkende Vorrichtung zur Behandlung von Harnstressinkontinenz durch einen suburethralen Streifen.
- Diese Probleme werden derzeit in chirurgischen Eingriffen unter Lokal-, Regionalanästhesie oder Vollnarkose behandelt und bestehen in der Implantation eines Streifens in einer solchen Weise, dass die Harnröhre spannungsfrei gestützt wird.
- Dank der Regional- bzw. Lokalanästhesie kann der Chirurg sofort durch Mitwirkung der Patientin prüfen, ob die Kontinenz wiederhergestellt worden ist.
- Ein derartiger Eingriff wird unter Verwendung einer geeigneten Vorrichtung einschließlich Spezialinstrumenten durchgeführt.
- Insbesondere ist es bei der Behandlung von Harninkontinenz bekannt, einen Streifen, der unter dem Harnröhrenkanal implan tiert werden kann, und eine den Streifen umgebende Schutzhülle zu verwenden, wobei die Schutzhülle von dem Streifen nach dessen Implantation abgezogen wird.
- Es ist eine Vorrichtung zum Behandeln von Harnstressinkontinenz bei Frauen bekannt, mit:
- – flexiblen länglichen Mitteln zum Unterstützen der Harnröhre, die einen Streifen und eine den Streifen flach umhüllende Schutzhülle aufweisen, und
- – einer Punktionsnadel mit einem wirkenden distalen Ende und einem proximalen Ende, das mit einem ersten Ende der flexiblen Mittel verbunden ist.
- Aus dem Dokument US-A-5 899 909 ist somit ein Verfahren zum Behandeln sowie eine Vorrichtung zum Behandeln von Inkontinenz bekannt.
- Die beschriebene Vorrichtung, die es ermöglicht, einen Streifen unter der Harnröhre zu platzieren, weist zwei spezielle Nadeln auf. Diese sind nacheinander durch Schraubbefestigung auf einem wiederverwendbaren Einsatzwerkzeug aus Stahl montiert, das aus einem Handgriff und einem mit einem Gewinde versehenen Manipulatorstab besteht, der die Manipulation beider Nadeln nacheinander ermöglicht. Jede der Nadeln ist an einem der Enden der Anordnung aus Streifen und Schutzhülle befestigt.
- Jedes Ende der Anordnung aus Streifen und Schutzhülle ist an einem kegelstumpfförmigen Teil eines Endes der entsprechenden Nadel unter Verwendung eines geschrumpften oder geklebten Polymerrings befestigt.
- Der Streifen wird demzufolge durch Einführen der beiden Nadeln durch eine kurze Inzision in der Vorderwand der Vagina implantiert, und dies beidseits der Mittellage der Harnröhre.
- Die mit Hilfe des Manipulatorstabes nacheinander eingesetzten Nadeln laufen dann um die Blase und das Schambein herum und treten durch in der Bauchwand im Bereich oberhalb des Schambeins eingebrachte Inzisionen wieder aus dem Körper heraus.
- Die beiden Hälften der Hülle, die sich in der Mitte des Streifens überlappen, werden durch Ziehen an den aus den Inzisionen oberhalb des Schambeins heraustretenden Enden abgezogen.
- Eine solche Vorrichtung erfordert die Verwendung von Hilfsinstrumenten von der Art eines Einführhandgriffes und einer starren Harnblasenkatheterführung, die speziell für diese Art eines chirurgischen Eingriffes konstruiert ist.
- Der bekannte chirurgische Eingriff hat des weiteren einen Nachteil insoweit, als die Nadeln in die Vorderwand der Vagina eingeführt werden, um im Bereich oberhalb des Schambeins auszutreten. Dieser von unten nach oben verlaufende Pfad kann nicht präzise dahingehend kontrolliert werden, dass er um die Basis der Blase herumführt. Blasenperforationen sind nicht selten. Sie müssen während der Operation durch zwei Blasenspiegelungen erkundet werden und haben die Wiederholung der Prozeduren unter schwierigeren Bedingungen zur Folge.
- Die beiden Zubehörteile (Manipulatorhandgriff und starre Sondenführung) müssen daher für das chirurgische Team während jedes Eingriffes zur Verfügung stehen, nachdem sie vor jeder Verwendung gewaschen, verpackt und sterilisiert worden sind. Hinzu kommt, dass dieser bezüglich der Blase seitliche Durchgang mit einer vaginalen Eintrittsstelle das Risiko in sich birgt, dass die Spitze der Nadel die Darmbeingefäße im retrokruralen Bereich verletzt. Diese Gefäßläsionen sind bereits beobachtet worden und haben zu Todesfällen geführt.
- Ein weiterer Nachteil der bekannten Vorrichtung liegt in der Schwierigkeit der Wiederholung des Eingriffes unter Verwendung derselben Vorrichtung, wenn eine Blasenspiegelung ergibt, dass die Anordnung aus Hülle und Streifen den falschen Pfad genommen hat. Ein Zurückziehen kann sich für die Hülle und vor allem für die bulkigen Nadeln als schwierig und knifflig erweisen.
- Die Anordnung aus Hülle und Streifen muss daher zertrennt werden, und die Vorrichtung kann nicht mehr für einen anderen Pfad verwendet werden, und es besteht außerdem die Gefahr, dass sie nicht mehr steril ist, da sie während dieser zusätzlichen Prozeduren kontaminiert worden sein kann.
- Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung zielt darauf ab, den Nachteilen des Standes der Technik abzuhelfen, derart, dass eine unterschiedliche Operationstechnik erhalten wird, die leichter, schneller und sicherer (bezüglich der Blase und den Gefäßen) ist. Die vorgeschlagene Vorrichtung ermöglicht es, diese unterschiedliche Technik anzuwenden, die im Detail später in der vorliegenden Beschreibung beschrieben werden wird.
- Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung zielt darauf ab, eine Vorrichtung zum Behandeln von Harninkontinenz zu realisieren, die in der Lage ist, im Falle einer Einführung in den Körper entlang eines nicht optimalen Pfades leicht wieder verwendet werden zu können, wobei diese Möglichkeit gemäß der vorliegenden Erfindung jedoch nur unter Ausnahmeumständen auftreten kann, wenn eine sehr starke Adhärenz zwischen der Blase und dem Schambein infolge früherer Eingriffe vorliegt.
- Erfindungsgemäß ist das proximale Ende der Punktionsnadel mit dem ersten Ende der flexiblen Mittel mittels eines Zug vermittelnden Elements verbunden, wobei das zweite Ende der flexiblen Mittel frei ist oder durch ein zusätzliches Zug vermittelndes Element verlängert ist.
- Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung hüllt die Schutzhülle den Streifen einschließlich seines ersten und zweiten Endes vollständig ein.
- Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die Hülle in zwei Teile teilbar, die durch Verschieben derselben in zwei entgegengesetzte Richtungen relativ zu dem Streifen getrennt werden können, wobei die Vorrichtung teilbare Mittel zwischen den beiden mittleren benachbarten Enden der Schutzhülle aufweist.
- Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung weist diese einen etwa rechtwinklig zur Längsachse der Hülle angeordneten Faden auf, derart, dass die Schutzhülle zertrennt wird, wenn auf den Faden ein Zug ausgeübt wird.
- Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist die Hülle aus einem Fluorpolymer-basierten wärmeschrumpfbaren Material gefertigt.
- Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist der Streifen aus einem makroporösen gewirkten Material gebildet.
- Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist der Streifen in seinem mittleren Bereich einen resorbierbaren hydrophilen Film auf, der die Gefahr einer Adhäsion an oder die Gefahr einer Erosion der Harnröhre vermindert.
- Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung weist die Punktionsnadel einen kontinuierlich gekrümmten Bereich auf, der einem in ihr proximales Ende endenden in etwa geraden Bereich benachbart ist.
- Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist das Zug vermittelnde Element eine Zugschnur.
- Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung weist die erfindungsgemäße Vorrichtung ein Endstück auf, auf das die Schutzhülle wärmegeschrumpft ist und an dem die Zugschnur befestigt ist.
- Gemäß einer bevorzugten erfindungsgemäßen Ausgestaltung weist die Zugschnur eine Länge auf, die etwa gleich der Länge der flexiblen Mittel ist.
- Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist das Zug vermittelnde Element rohrförmig.
- Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind das Zug vermittelnde Element und die Punktionsnadel durch Verschraubung zusammengefügt.
- Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist das Zugelement aus zwei Teilen von etwa gleicher Länge gebildet, die Ende an Ende angeordnet und miteinander lösbar verbunden sind, beispielsweise durch Verschraubung unter Verwendung eines Verbindungsstückes.
- Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist die Punktionsnadel die einzige Punktionsnadel.
- Weitere Vorteile und Merkmale ergeben sich auch aus der detaillierten nichtbeschränkenden Beschreibung, die hiernach mit Bezug auf die beigefügte Zeichnung folgt, in der:
-
1 einen Schnitt durch die flexiblen Mittel der erfindungsgemäßen Vorrichtung darstellt; -
2 eine Draufsicht mit teilweisen Aufbrechungen auf die in1 dargestellten flexiblen Mittel darstellt; -
3 teilweise ein weiteres Ausführungsbeispiel der flexiblen Mittel in2 darstellt; -
4 eine Teilansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung darstellt; -
5 und6 Details von4 darstellen; -
7 und8 ein weiteres Ausführungsbeispiel der flexiblen Mittel der erfindungsgemäßen Vorrichtung darstellen; -
9 eine Teilansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Vorrichtung darstellt; -
10 ,11a ,11b und11c Details der in9 dargestellten Vorrichtung darstellen; -
12 bis19 schematisch das chirurgische Verfahren, bei dem die erfindungsgemäße Vorrichtung verwendet wird darstellen; und -
20 und21 schematisch die Lage der erfindungsgemäßen Vorrichtung im Körper einer Patientin darstellen. - Die teilweise in
1 ,2 ,3 und4 dargestellte Vorrichtung weist längliche flexible Mittel1 auf, die allgemein aus einem zusammengesetzten Band bestehen. - Die flexiblen Mittel
1 sind nur teilweise und nicht in ihrer gesamten Länge dargestellt. Sie haben allgemein eine abgeflachte längliche Form. - Das erste Ende
1a der flexiblen Mittel1 kann mit einem Zug vermittelnden Element2 (vgl.4 ) verbunden sein, und das zweite Ende1b ist frei oder durch ein zusätzliches Zug vermittelndes Element (nicht dargestellt) verlängert. - Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist außerdem eine Punktionsnadel
3 auf, beispielsweise aus Edelstahl, die mit dem Zug vermittelnden Element2 verbunden ist. - Die flexiblen Mittel
1 weisen eine Schutzhülle5 auf, die flach ist und einen Streifen6 umhüllt. - Die einzige Punktionsnadel
3 weist ein wirkendes distales Ende3a und ein proximales Ende3b auf, das mit dem ersten Ende1a der flexiblen Mittel1 verbunden ist. - Das proximale Ende
3b der Punktionsnadel3 ist mit dem ersten Ende1a der flexiblen Mittel1 über das Zug vermittelnde Element2 verbunden. Das proximale Ende3b ist somit ein nicht punktierendes Ende. - Das distale Ende
3a befindet sich am Ende eines kontinuierlich gekrümmten Bereichs, das einem etwa geraden Teil, das in das proximale Ende3b endet, benachbart ist. - Die Punktionsnadel weist beispielsweise einen Durchmesser von 3,5 mm in ihrem gekrümmten Bereich auf.
- Das proximale Ende
3b ist des weiteren mit Befestigungsmitteln versehen, die eine Verbindung mit dem Zug vermittelnden Element ermöglichen. - Die Schutzhülle
5 hüllt den Streifen6 einschließlich seines ersten Endes6a und seines zweiten Endes6b vollständig ein. - Die Schutzhülle
5 ist beispielsweise aus einem Fluorpolymerbasierten wärmeschrumpfbaren Material gefertigt. Das Material, aus dem die Schutzhülle5 gefertigt ist, ist so gewählt, dass sie völlig undurchlässig ist, um den in dem Körper des Patienten zu implantierenden Streifen6 vollständig von einem Kontakt mit der Haut und der Schleimhaut zu isolieren, wenn er den Implantationspfaden durch den Körper folgt. - Die Schutzhülle
5 kann auch einen geringen Reibungskoeffizienten besitzen. Diese Eigenschaft ist dann sowohl auf der Innenseite als auch auf der Außenseite der Schutzhülle5 vorzufinden, um so einerseits eine gute Trennung von dem Streifen6 zu gewährleisten und andererseits die Reibung im Inneren des Körpers der Patientin zu vermindern, wenn die flexiblen Mittel1 gezogen werden. - Der Streifen
6 weist vorteilhafterweise eine Breite zwischen 6 und 14 mm, vorzugsweise zwischen 10 und 12 mm, und eine Länge zwischen 30 und 50 cm, vorzugsweise etwa 40 cm, auf. - Der Streifen
6 ist vorzugsweise aus einem makroporösen gewirkten Material gebildet. - Das letztere besteht beispielsweise aus durchbrochenem Gewirk, das aus Polypropylän-Einzelfäden mit einer Dicke zwischen 0,12 und 0,16 mm gefertigt ist, und das aus zwei Lagen aufgebaut ist, die durch zwei Fadenführschienen – einen vollen Führer und einen leeren Führer – gebildet sind, wobei diese beiden Schienen gemäß der folgenden Tabelle symmetrisch zu offenen Maschen bewegt werden:
- – Schiene I: 01-12-32
- – Schiene II: 32-21-01.
- Der Streifen
6 ist in der Kettrichtung des Gewirks abgelängt. - Der Streifen
6 , der beispielsweise 12 mm breit ist, hat daher die folgenden Eigenschaften: - – eine Bruchfestigkeit in Kettrichtung von 105 N ± 20%,
- – eine Längung in Kettrichtung beim Bruch von 92% ± 20%,
- – eine Längung von 36% bei einer Kraft von 20 N,
- – ein Einsetzen einer Rinnenbildung bei einer Kraft von 6 N und einer Längung von 15%.
- Unter "Rinnenbildung" wird die Eigenschaft verstanden, nach der sich der Streifen
6 unter einer Zugspannung selbständig spontan um seine Längsachse in Längsrichtung aufrollt. - Der Streifen
6 weist interessante Vorteile auf, insbesondere eine geringe Emission von Partikeln, wenn er gedehnt wird, und die Rinnenbildung tritt nur unter hoher Spannung (6 N) auf. Keine der zuvor genannten Eigenschaften schmälert in irgendeiner Weise die Porosität des Streifens6 . - Die Schutzhülle
5 kann vorzugsweise in zwei Teile51 ,52 geteilt werden, die getrennt werden können, indem sie in zwei entgegengesetzte Richtungen relativ zu dem Streifen6 verschoben werden. - Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist zu diesem Zweck teilbare Mittel
15 auf, die etwa an der Mitte der Schutzhülle5 angeordnet sind, und deren beiden Enden an den entsprechenden benachbarten mittleren Enden5c ,5d der Schutzhülle5 fixiert sind. - Das Material der teilbaren Mittel
15 ist aus Materialien thermoplastischer Art ausgewählt, die für chirurgische Anwendungen bewährt sind. - Die Verbindung zwischen den mittleren Enden
5c ,5d der beiden Teile51 und52 einerseits und dem teilbaren Kern15 andererseits wird durch beliebige Mittel erzielt, die in der Lage sind, die Schutzhülle5 undurchlässig zu lassen. Dasselbe gilt für das freie Ende5b der Hülle5 , das ganz einfach verschlossen oder versiegelt ist. - Die teilbaren Mittel
15 weisen einen flachen Schlitz15a auf, der durch die teilbaren Mittel15 von einem Längsende zum anderen für den freien Durchgang des Streifens6 durchgeht. - Die teilbaren Mittel
15 können in einem in7 und8 dargestellten Ausführungsbeispiel durch eine klebende Manschette16a ersetzt sein, die die Enden der beiden teilbaren Teile51 und52 der Schutzhülle5 verbinden. Die Manschette ist beispielsweise durch einen teilweise unterbrochenen Schnitt oder eine Schwächungslinie in der Schutzhülle5 geschwächt. Die klebende Manschette16a , die aus einem flexiblen Material gefertigt ist, das innig an den mittleren Enden5c ,5d anhaftet, weist eben falls eine voreingeschnittene Lasche16b auf, damit die Manschette16a leichter zerreißen kann und daher die Schutzhülle5 leichter in die beiden Teile51 und52 geteilt werden kann. - Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung umfasst die einstückige Schutzhülle
5 einen Faden16c , der etwa rechtwinklig zur Längsachse der Schutzhülle5 verlaufend angeordnet ist, um die Schutzhülle5 zu zertrennen, wenn ein Zug auf den Faden16c ausgeübt wird. Ein derartiges Ausführungsbeispiel ist beispielsweise in3 dargestellt. Der Faden16c ist vorteilhafterweise farbig, so dass er leicht identifiziert werden kann. - Die Schutzhülle
5 kann somit in der mittleren Zone1c der flexiblen Mittel1 geteilt werden, um so den Streifen6 im Innern des Körpers der Patientin freizusetzen. - Das Zug vermittelnde Element ist gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung beispielsweise als eine in
4 dargestellte Zugschnur2 ausgebildet. - Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist des weiteren ein Endstück
4 auf, an dem die Schutzhülle5 durch Wärmeschrumpfung befestigt ist. Die Schutzhülle5 , insbesondere ihr erstes Ende5a , ist demzufolge dicht auf das Endstück4 wärmegeschrumpft. - Wie in
2 dargestellt ist, weist das Endstück4 Verankerungskerben4a auf, in die das die Schutzhülle5 bildende wärmegeschrumpfte Material eingreift. Das Endstück4 ist beispielsweise aus einem Stück rostfreiem Stahl oder einem belie bigen anderen starren Material gefertigt, das für einen Kontakt mit intrakorporalem Gewebe geeignet ist. - Vorteilhafterweise weisen die flexiblen Mittel
1 ein Anknotauge4b (vgl.4 ) auf, das außerhalb der Schutzhülle5 angeordnet ist. Dieses Auge4b besteht beispielsweise aus einer geschlossenen Lasche und kann im Bedarfsfall eine Spitze4c aufweisen, die dazu vorgesehen ist, durch ein Ende der Zugschnur2 oder jedes beliebigen anderen Zug vermittelnden Elementes hindurchzugehen und dieses anzukoppeln. - Das Anknotauge
4b ist beispielsweise einstückig an dem Endstück4 ausgebildet. Das letztere kann auch eine etwa abgeflachte und teilweise kegelstumpfförmige Form aufweisen, um so einen kontinuierlichen Übergang zwischen den unterschiedlichen Dicken der Zugschnur2 und den flexiblen Mitteln1 zu erreichen. Die letzteren weisen eine größere Breite auf als die Zugschnur2 . Somit wird ein gewisser kontinuierlicher Übergang zwischen den Abmessungen der Zugschnur2 und der flexiblen Mittel1 erzielt. Die Zugschnur kann beispielsweise aus einem Teflon-beschichteten Material gefertigt sein. -
4 stellt schematisch ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung dar. - Die Punktionsnadel
3 weist das proximale Ende3b auf, an dem das erste Ende2a der Zugschnur2 befestigt ist. Letztere weist beispielsweise an jedem ihrer Enden2a und2b eine Schleife2c auf (vgl.5 und6 ), die durch Ultraschallschweißen, eine Naht oder beliebige andere Mittel erhalten wird. - Eine dieser Schleifen, und zwar
2c , ist an dem proximalen Ende3b der Punktionsnadel3 angebracht, während die andere an dem Auge4b angebracht ist. - Während des Operationsverfahrens ist es somit möglich, das eine Ende
2a der Zugschnur2 an dem Auge4b entweder unter Verwendung der mit dem Auge4b fest verbundenen Spitze4c oder ganz einfach durch Durchführen durch die das Auge4b bildende geschlossene Lasche und Anbringen von ein paar Nadelstichen zu befestigen. - Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist beispielsweise eine Zugschnur
2 auf, deren Länge beispielsweise etwa gleich der Länge der flexiblen Mittel1 ist, d. h. die eine Länge von 30 bis 60 cm aufweist. Solche Abmessungen bzw. Längen der Zugschnur2 ermöglichen es, bezogen auf das Operationsverfahren, das Eintreten der flexiblen Mittel in den Körper zu vermeiden, bevor sichergestellt ist, dass der von der Punktionsnadel3 und der Zugschnur2 geschaffene Pfad optimal ist. Die große verfügbare Länge der Zugschnur2 zur Durchführung der beschriebenen Operationshandlungen ermöglicht es somit, im Bedarfsfall einen anderen Pfad durch den Körper einzuschlagen, ohne dass die flexiblen Mittel1 manipuliert werden müssen. - In einer Abwandlung ist es möglich, das zweite Ende
1b der flexiblen Mittel1 mit einem zusätzlichen Zug vermittelnden Element zu versehen, wie beispielsweise mit einer zusätzlichen Schnur wie der zuvor unter dem Bezugszeichen2 beschriebenen. - Eine zusätzliche Zugschnur
2 , die mit dem freien Ende1b fest verbunden ist, das ebenso ein Endstück4 für diese Zwecke auf weisen kann, ermöglicht eine Zugausübung auf die flexiblen Mittel in zu ihrer Einführrichtung entgegengesetzter Richtung, so dass die flexiblen Mittel 1 im Falle eines fehlerhaften Eindringens entlang desselben Wegs zurückbewegt werden können. - Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung, das beispielsweise in
9 dargestellt ist, ist das Zug vermittelnde Element ein rohrförmiges Element20 . Das Material, aus dem das letztere gefertigt ist, ist beispielsweise PVC. - Das rohrförmige Element
20 ist vorzugsweise halbstarr, so dass es auf ein mit einem Gewinde versehenes Ende3c aufgeschraubt werden kann, das mit dem proximalen Ende3b der Punktionsnadel3 fest verbunden ist. Das andere Ende des rohrförmigen Elements20 ist beispielsweise durch Verschraubung mit den flexiblen Mitteln1 verbunden, die ein mit der Schutzhülle5 beispielsweise durch Wärmeschrumpfung fest verbundenes Endstück30 aufweisen. Das Endstück30 weist zu diesem Zweck ein komplementäres, mit einem Gewinde versehenes Teil30a (s.7 und8 ) auf. - Die flexiblen Mittel
1 , das rohrförmige Element20 und die beiden Teile3a ,3b der Punktionsnadel3 können somit lösbar durch eine Schraubbefestigung zusammengefügt werden. - Andere bekannte lösbare Verbindungs- oder Befestigungsmittel können ebenso im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung geeignet sein.
- Das rohrförmige Element
20 ist beispielsweise aus einer Anzahl von Teilen von etwa gleicher Länge, beispielsweise Bezugszeichen20 und41 , gebildet, die Ende an Ende angeordnet und lösbar durch eine Schraubbefestigung miteinander verbunden sind. Diese End-an-End-Verbindung wird unter Verwendung eines Verbindungsstücks40 erreicht, das in10 ,11a ,11b und11c dargestellt ist. - Das Verbindungsstück
40 ist aus zwei Elementen zusammengesetzt, nämlich einem inneren Verbindungsdorn42 und einer äußeren Klemmtülle43 . - An einem Ende weist der Verbindungsdorn
42 einen mit einem Gewinde versehenen Nippel42b auf, der in das rohrförmige Elemententeil41 eingreift und am anderen Ende einen Bolzen42a mit Zähnen42c aufweist, der dazu vorgesehen ist, in das rohrförmige Elemententeil20 einzugreifen, wie in11b und11c dargestellt ist. Die Form und Abmessungen der Zähne42c sollen der Trennung des rohrförmigen Elemententeils20 von dem Verbindungsdorn42 entgegenwirken. - Jeder Verbindungsdorn
42 ist einer Klemmtülle43 zugeordnet, die mit dem rohrförmigen Elemententeil41 in Eingriff steht, um einen Teil des Elemententeils41 zwischen dem mit einem Gewinde versehenen Nippels42b und der Klemmtülle43 einzuklemmen. - Letztere ist des weiteren auf dem vorderen Ende mit einem Gewindeschneider
43a versehen, der durch Schrauben in das Material, aus dem das angrenzende Ende des Teils20d' gefertigt ist, einschneidet. - Zunächst wird ein Ende des Elemententeils
41 des rohrförmigen Elements auf den Nippel42b geschraubt. Die Klemmtülle43 wird dann an diesem Ende des Elemententeils41 befestigt, wobei das dieses bildende Material zwischen dem Schraubengewinde des Nippels42b und der Klemmtülle43 gefangen ist, wobei die letztere auch den verbleibenden Teil des Verbindungsdorns42 mit Ausnahme des vorstehenden Bolzens42a einklemmt. - Die beiden rohrförmigen Elemententeile
20 und41 werden durch Eingreifen des Bolzens42a in ein Ende des Elemententeils20 (11b ) und dann durch Aufschrauben des Endes der Klemmtülle43 auf den äußeren Umfang des Elemententeils20 (11c ) zusammengefügt. Das Drehen der Klemmtülle43 ist in11c schematisch durch den Pfeil R dargestellt. Die mechanische Verbindung zwischen dem rohrförmigen Elemententeil20 und dem Verbindungsstück40 ist somit verbessert. - Die erfindungsgemäße Vorrichtung ermöglicht es, ein Verfahren zum Behandeln von Frauen zu implementieren, die an Harnstressinkontinenz leiden. Dieses Verfahren wird hiernach näher beschrieben und ermöglicht es, den Streifen
6 in Patientenkörper an Ort und Stelle zu bringen. - Das Behandlungsverfahren weist die folgenden Schritte auf:
- a) Bilden einer Öffnung
103a in der Vorderwand103 der Vagina, - b) Einbringen von zwei kleinen Inzisionen
106 ,107 oberhalb des Schambeins, - c) Verwenden der Punktionsnadel
3 , die mit Zugmitteln2 oder20 verbunden ist, um einen ersten Pfad zu erzeugen, der um das Schambein105 herum verläuft und in der in der Vorderwand103 der Vagina gebildeten Öffnung103a mündet, - d) Verwenden der Punktionsnadel
3 , die mit Zugmitteln verbunden ist, um einen zweiten Pfad um das Schambein105 herum zu schaffen, der in der in der Vorderwand103 der Vagina gebildeten Öffnung103a austritt, - e) Verifizieren durch Blasenspiegelung, dass das Schaffen der
Pfade die Blase
101 oder die Harnröhre100 nicht perforiert hat, - f) Verbinden der Teile der Vorrichtung, die aus der in der Vorderwand
103 der Vagina gebildeten Öffnung103a heraustreten, - g) Ziehen an dem Zug vermittelnden Element
2 oder20 , um die durch die flexiblen Mittel1 unter der Unterseite der Harnröhre100 gebildete Schleife zu justieren, - h) Trennen und Abziehen der beiden Hälften der Schutzhülle
5 , - i) und Zurücklassen
des Streifens
6 zwischen der ersten Inzision106 oberhalb des Schambeins und der zweiten Inzision107 oberhalb des Schambeins, indem er unter der Unterseite der Harnröhre100 hindurch verläuft. - Gemäß einer bevorzugten Verwendung der Erfindung werden bei dem Verfahren die Pfade der Punktionsnadel
3 entlang der hinteren Oberfläche105a des Schambeins durch Kontakt mit dem durch die in der Vorderwand103 der Vagina gebildeten Öffnung103a bis zur Unterkante105b derselben Seite des Schambeins105 eingeführten Finger50 des Chirurgen geführt. - Gemäß einer bevorzugten Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung werden die flexiblen Mittel
1 an dem Zugelement2 oder20 befestigt, nachdem die in Schritt (e) vorgesehene Prüfung durchgeführt worden ist. - Gemäß einer bevorzugten Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist die in der Vorderwand
103 der Vagina eingebrachte Öffnung103a vertikal. - Gemäß dem Verfahren wird zuvor bevorzugt eine Harnröhrensonde
60 des Foley-Ballon-Typs in den Patienten eingesetzt. - Gemäß einem Behandlungsverfahren unter Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung werden zwei Ende an Ende miteinander verbundene Zug vermittelnde Elemente
2 oder20 während des Schritts (f) eingesetzt. - Gemäß einem weiteren Behandlungsverfahren unter Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung werden die Punktionsnadel
3 und das Zug vermittelnde Element2 oder20 voneinander getrennt, sobald die Prüfung gemäß Schritt (e) durchgeführt worden ist, und sobald die flexiblen Mittel1 entlang dem ersten Pfad eingeführt worden sind. Diese Trennung ermöglicht es dann, den zweiten Pfad unter Verwendung der mit dem Zug vermittelnden Element2 oder20 verbundenen Punktionsnadel3 zu schaffen. - Alle zuvor definierten Schritte werden nun mit einer Vorrichtung gemäß
7 bis11 und der sich darauf beziehenden Beschreibung beschrieben. - Der erste Schritt (a) ist in
12 veranschaulicht. Die Patientin wird in eine gynäkologische Lage gebracht, und es wird eine sterile Operationszone gebildet. Eine Harnröhrenballonsonde60 wird in der Blase101 positioniert und mit einem sterilen Sammelbeutel verbunden, um die Blase101 zu leeren und abzuflachen. Eine kurze vertikale Inzision103a , maximal 30 mm lang, wird in die Mitte der Vaginawand103 im mittleren Drittel des Harnröhrenkanals100 , der in der Harnöffnung100a mündet, mittig eingebracht. Beide Lippen103b der vaginalen Inzision103a werden von darunter liegendem Gewebe unter Verwendung einer Schere71 und geeigneter Instrumente70 , wie in13 veranschaulicht, gelöst. - Die Ablösung wird so lange durchgeführt, bis der Zeigefinger
50 des Chirurgen, der durch der resultierende Öffnung103a eingeführt wird, die untere Kante105b des Schambeins105 abseits von der Harnröhre100 und von um die Harnröhre herum liegendes Gewebe erreichen kann (14 ). - Als nächstes werden sehr kleine Hautinzisionen
106 ,107 von weniger als 10 mm Länge in die Bauchwandhaut unmittelbar oberhalb des Schambeins105 beidseitig der Medianlinie und etwa 20 mm abseits von der letzteren eingebracht, um den perkutanen Durchgang der Punktionsnadel3 ganz nah an der hinteren Seite105a des Schambeins30 in Richtung der Vagina104 zu ermöglichen. - Der Zeigefinger
50 des Chirurgen wird in den so durch Ablösung präparierten vaginalen Durchgang eingeführt, und das wirkende distale Ende3a der Punktionsnadel3 folgt einem Pfad, auf dem sie in direkten Kontakt mit dem Zeigefinger50 kommt. Der Pfad der Punktionsnadel3 wird daher perfekt kontrolliert. Die Punktionsnadel3 kann dann durch die vaginale Öffnung103a austreten, und die Blase101 ist dabei vor jeglicher Verletzung durch die Punktionsnadel vollkommen sicher geblieben. - Allgemein wird der rechte perkutane Pfad zuerst geschaffen. Das Ende des Zug vermittelnde Element, beispielsweise das rohrförmige Element
20 , tritt hinter der Punktionsnadel3 durch die vaginale Öffnung103a aus. Dieses Ende des Zugelements20 wird beispielsweise von dem proximalen Ende3b der Punktionsnadel3 abgeschraubt und von der letzteren in Richtung des Pfeiles S in15 abgenommen. - Die Punktionsnadel
3 wird dann entlang dem zweiten Pfad (auf der linken Seite in16 ) in der gleichen Weise wie auf der ersten (rechten) Seite vorgeschoben. Sobald der distale Teil3a der Punktionsnadel von der vaginalen Öffnung103a wohl beabstandet ist, kann sie durch Abschrauben ihres proximalen Abschnitts3b abgenommen werden. Diese Trennung ist schematisch durch den Pfeil T in16 dargestellt. - Der sog. proximale Abschnitt
3b ist lang genug, um aus der perkutanen Inzision107 hervorzuragen. - In einer Variante der Erfindung kann der proximale Abschnitt
3b durch ein zusätzliches rohrförmiges Element20 verlängert sein, der aus der Inzision107 in der Bauchwand hervorragt. - Der nächste Schritt umfasst die Verbindung des Endes des rohrförmigen Zugelements
20 , das dem ersten Pfad folgt, mit dem proximalen Abschnitt3b oder dem zusätzlichen rohrförmigen Element20 , das dem zweiten Pfad folgt. - Die Verbindung wird unter Verwendung des in
17 dargestellten Verbindungsstücks40 hergestellt. - Der proximale Abschnitt
3b wird dann durch den Bauch zurück herausgeführt, indem in der Richtung des Pfeiles V gezogen wird, wie in18 dargestellt ist. - Bevor die flexiblen Mittel
1 in den Körper der Patientin eindringen, bildet das rohrförmige Element20 somit eine Schleife um die Harnröhre, und seine beiden Enden treten jeweils durch die beiden Hautinzisionen106 und107 aus der Bauchwand hervor (18 ). - Die Harnröhrensonde
16 wird dann entfernt und eine Blasenspiegelung wird dazu verwendet, um die Abwesenheit von Blasenperforationen zu prüfen. - Sobald die Prüfung durchgeführt worden ist, wird das Ende des rohrförmigen Elements
20 , das aus der Inzision106 in der Bauchwand austritt, durch Schraubbefestigung auf dem mit einem Gewinde versehenen Ende30a der flexiblen Mittel1 (Hülle5 plus Streifen6 ) angefügt und die Anordnung wird durch den rechten und linken Pfad (Pfeil V in18 ) gezogen, um die flexiblen Mittel1 unter der Harnröhre100 zu positionieren. Wenn diese Positionierung, die Schritt (g) entspricht, abgeschlossen ist, ragen die Enden1a ,1b der flexiblen Mittel1 aus den Inzisionen106 ,107 in der Bauchwand vor, wie in21 dargestellt ist. - Die Schutzhülle
5 wird dann von dem Streifen6 getrennt, indem die Schutzhülle5 in ihrer mittleren Zone1c zertrennt und beide so erhaltenen Hälften51 und52 durch die entsprechende Inzision106 ,107 durch die Hauchwand gemäß Schritt (h) (Pfeile W in19 ) abgezogen werden. - Der Streifen
6 ist somit unter der Unterseite der Harnröhre100 üblicherweise in einer mittigen Lage ohne Spannung und ohne Quetschung freigesetzt, positioniert und justiert, wie in20 dargestellt ist. - Sobald die Schutzhülle
5 durch beide Inzisionen106 und107 in der Bauchwand abgezogen worden ist, werden die Teile des Streifens6 , die aus den Inzisionen106 und107 hervorragen, bündig mit der Bauchwand abgetrennt, wobei diese Teile an subkutaner Stelle verbleiben. - Die Hautinzisionen werden unter Verwendung herkömmlicher Verfahren geschlossen.
- Der Streifen
6 verläuft vorteilhafterweise um das Schambein105 über dessen Becken- oder tiefe Seite herum, um auf die auf der gegenüberliegenden Seite liegende Bauchwand zuzulaufen. - Die in der Vaginawand
103 eingebrachte resultierende vaginale Inzision103a wird dann geschlossen, sobald die endgültige Lage des Streifens6 unter der Harnröhre100 geprüft worden ist. - In einer Variante kann die Zugschnur
2 ebenso zur Implementierung des Verfahrens verwendet werden. - Bei dem so eingesetzten Operationsverfahren ist bemerkenswert, dass es eine perkutane Operationstechnik ist, weil die Abmessung der Hautinzisionen in der Bauchwand minimal ist, gerade so, um den Punktionsnadeln den Durchgang hindurch zu ermöglichen, und weil die von der Punktionsnadel
3 genommenen Pfade abwärts gerichtet sind, d. h. dass sie durch die Inzisionen106 und107 in der Bauchwand eintreten, um durch die entsprechende vorbestimmte und präparierte Vaginalöffnung103a auszutreten. - Dies stellt bezüglich der Gefahren einer Perforation der Blase
101 einerseits und der Darmbeingefäße andererseits einen enormen Vorteil vom Standpunkt der Sicherheit dar. - Dies ist ein beträchtlicher Vorteil gegenüber der bekannten Operationstechnik. Der Pfad kann durch Blasenspiegelung geprüft werden.
- Wenn sich herausstellt, dass der Pfad nicht geeignet ist, kann das Zug vermittelnde Element
2 oder20 zurückgezogen werden, um einen zweiten Pfad durch die Hautinzision106 in der Bauchwand zu schaffen, ohne dass dabei die flexiblen Mittel1 in den Körper bereits eingeführt wurden. - Die Gesamtheit der Elemente der erfindungsgemäßen Vorrichtung können somit wiederverwendet werden, wenn die Handhabung fehlerhaft war, oder wenn der Pfad innerhalb des Körpers der Patientin verbessert bzw. optimiert werden muss. Dies stellt einen beträchtlichen Vorteil gegenüber dem Stand der Technik dar.
- Außerdem erfordert die beschriebene chirurgische Technik weder die Verwendung eines Einsetzwerkzeuges für die Nadel noch die Verwendung eines endovisikalen Stabes, um die Blase
101 und die Harnröhre100 jedes Mal beiseite zu bewegen, wenn sich die Punktionsnadel3 auf dem abwärts gerichteten Pfad bewegt. Dies stellt eine vorteilhafte Vereinfachung insoweit dar, als die chirurgische Technik gemäß dem Stand der Technik zweimal die Verwendung eines endovisikalen Stabs erfordert, nämlich nach jedem Durchgang der beiden Nadeln, die einen aufwärts gerichteten Pfad durchlaufen. - Es ist anzumerken, dass die erfindungsgemäße Vorrichtung eine perkutane Vorrichtung ist, die im Vergleich zu der bekannten Vorrichtung, die über die vaginale Schleimhaut eintritt und durch die Haut im Bereich oberhalb des Schambeins in der Bauchwand austritt, vorteilhaft ist.
- Es ist beachtenswert, dass die äußerste Einfachheit der erfindungsgemäßen Vorrichtung nicht nur zur Reduzierung ihrer Kosten und der Anzahl ihrer sie bildenden Teile beiträgt, sondern gleichermaßen zu einer Zunahme an Sicherheit für die Patientin und der Qualität des Ergebnisses, wenn die in der vorliegenden Erfindung beschriebene Operationstechnik implementiert wird.
- Die Kontrolle der erzielten Wirkung auf Kontinenz und die Einstellung der Spannung des Streifens
6 sind aus zwei Gründen nicht angesprochen worden. Tatsächlich ist Kontinenz in einer liegenden Position nicht vergleichbar mit einer aufrechten Position, und die Wirksamkeit des Streifens erklärt sich nicht durch eine Klemmwirkung (die die Gefahr in sich birgt, zu Stenose zu führen), sondern durch die Wirkung einer anhebenden Unterstützung. - Darüber hinaus wählt der Arzt die Position des Streifens
6 relativ zu der Harnröhre100 entsprechend dem jeweiligen klinischen Befund. - Im Stand der Technik kann diese Wahl nicht getroffen werden, vielmehr werden Kontinenztests durchgeführt, nachdem die Blase gefüllt wurde und eine Belastung durch Husten herbeigeführt wurde, um die Spannung in dem Streifen einzustellen, obwohl diese Technik als "spannungsfrei" bezeichnet wird.
Claims (16)
- Vorrichtung zum Behandeln von Harnstressinkontinenz bei Frauen, mit: – flexiblen länglichen Mitteln (
1 ), die einen Streifen (6 ) zum Unterstützen der Harnröhre (100 ) und eine den Streifen (6 ) flach umhüllende Schutzhülle (5 ) aufweisen; – einer Punktionsnadel (3 ) mit einem wirkenden distalen Ende (3a ) und einem proximalen Ende (3b ), das mit einem ersten Ende (1a ) der flexiblen Mittel (1 ) verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass das proximale Ende (3b ) der Punktionsnadel (3 ) mit dem ersten Ende (1a ) der flexiblen Mittel (1 ) über ein Zug vermittelndes Element (2 ,20 ) verbunden ist, wobei das zweite Ende (1b ) der flexiblen Mittel (1 ) frei ist oder durch ein zusätzliches Zug vermittelndes Element verlängert ist. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzhülle (
5 ) den Streifen (6 ) einschließlich seines ersten und zweiten Endes vollständig einhüllt. - Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Hülle in zwei Teile teilbar ist, die durch Verschieben derselben in zwei entgegengesetzte Richtungen relativ zu dem Streifen (
6 ) getrennt werden können, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung teilbare Mittel (15 ) zwischen den beiden mittleren benachbarten Enden (5c ,5d ) der Schutzhülle (5 ) aufweist. - Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Hülle in zwei Teile geteilt werden kann, die durch Verschieben derselben in zwei entgegengesetzte Richtungen relativ zu dem Streifen (
6 ) getrennt werden können, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung einen Faden (16c ) aufweist, der etwa rechtwinklig zur Längsachse der Hülle (5 ) angeordnet ist, derart, dass die Hülle (5 ) zertrennt wird, wenn auf den Faden (16c ) ein Zug ausgeübt wird. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülle (
5 ) aus einem Fluorpolymerbasierten wärmeschrumpfbaren Material gefertigt ist. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Streifen (
6 ) aus einem makroporösen gewirkten Material gebildet ist. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Streifen (
6 ) in seinem mittleren Bereich einen resorbierbaren hydrophilen Film aufweist, der die Gefahr einer Adhäsion an oder die Gefahr einer Erosion der Harnröhre (100 ) vermindert. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Punktionsnadel (
3 ) einen kontinuierlich gekrümmten Bereich aufweist, der einem in ihr proximales Ende (3b ) endenden etwa geraden Bereich benachbart ist. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Zug vermittelnde Element eine Zugschnur (
2 ) ist. - Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung ein Endstück (
4 ) aufweist, auf das die Hülle (5 ) durch Wärmeschrumpfen befestigt ist und an dem die Zugschnur (2 ) befestigt ist. - Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Zugschnur (
2 ) eine Länge aufweist, die etwa gleich der Länge der flexiblen Mittel (1 ) ist. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Zug vermittelnde Element ein rohrförmiges Element (
20 ) ist. - Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das rohrförmige Zugelement (
20 ) und die Punktionsnadel (3 ) durch Verschraubung zusammengefügt sind. - Vorrichtung nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass das rohrförmige Zugelement (
20 ) aus zwei Teilen im Wesentlichen gleicher Länge gebildet ist, die Ende an Ende angeordnet und beispielsweise durch Verschraubung un ter Verwendung eines Verbindungsstückes (40 ) lösbar miteinander verbunden sind. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Punktionsnadel (
3 ) die einzige Punktionsnadel ist. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Streifen (
6 ) aus einem durchbrochenen Gewirk zugeschnitten ist, das aus zwei Lagen aufgebaut ist, die durch zwei Fadenführschienen – einen vollen Führer und einen leeren Führer – gebildet sind, wobei die beiden Schienen symmetrisch zu offenen Maschen bewegt werden.
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