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Die vorliegende Erfindung bezieht
sich auf eine Vorrichtung zur automatischen Herstellung einer Öffnung oder
eines Hohlraumes in der Seite eines keramischen Produktes während des
Formens in einer Form, bekannt zum Beispiel aus JP-A-05 285 920.
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Eine Technik zum Formen von Sanitärartikeln
sieht herkömmlicherweise
das Giessen des Schlickers in Kreideformen vor, das heisst Formen,
in welchen das Absportionsvermögen
des Kalks genutzt wird, um den Keramikschlicker während des Formens
zu entwässern.
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Jedoch erfordern die Formverfahren
nach der genannten Technik lange Zeiten zum Formen der Gegenstände und
noch längere
Zeiten zum Trocknen der Formen.
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Ausserdem ist die Lebensdauer der
Kreideformen verhältnismässig kurz,
da sie auf ungefähr um
einhundert Zyklen begrenzt ist.
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Heutzutage wird die genannte Technik
immer mehr durch Pressgiessen des Schlickers in Formen aus porösen Harzen ersetzt.
Verglichen mit dem Formen unter Verwendung von Kreideformen, erlaubt
diese Formtechnik vorteilhafterweise eine bedeutende Reduzierung
der Zykluszeiten und eine wichtige Verlängerung der Lebensdauer der
Formen, die einigen Tausenden von Formzyklen unterzogen werden können.
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Die Reduzierung der Zykluszeiten,
und vor allem die Verlängerung
der Lebensdauer der Form, rechtfertigen den Versuch, in diese Vorrichtungen einzusetzen,
welche eine Serie von Arbeiten erlauben, die normalerweise an dem
hergestellten Gegenstand von Hand auszuführen sind, zum Beispiel das Ausstanzen
von Überlauföffnungen
(Waschbecken, Bidets usw.) oder Wasserzulauföffnungen (Spülkästen).
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Wenn die Achse der Öffnungen
parallel zu der Entformrichtung verläuft, sind diese Öffnungen leicht
mit feststehenden Formdornen zu erhalten (und oft hergestellt).
In anderen Fällen,
das heisst wenn die Achse der Öffnungen
in einem Winkel zu der Entformrichtung verläuft, wird der Formdorn vor dem
Entformen entfernt, um die Beschädigung
des Gegenstandes während
des Entformens zu verhindern.
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Für
den Vorgang des Entfernens von diesem Formdorn sind mechanische
Vorrichtungen von verschiedenen technologischen Ausführungen
bekannt, welche in der Form angeordnet sind, wie Druckluftzylinder,
Hydraulikzylinder oder Steuerkabel.
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Jedoch ist die Formtechnik, welche
diese mechanischen Vorrichtungen verwendet, nicht ohne Probleme.
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Ein erstes Problem bezieht sich darauf,
den Keramikschlicker während
des Formens des Gegenstandes gepresst zu halten. Der durch Pressgiessen in
die Form eingegebene fliessende Schlicker neigt dazu, leicht in
die Freiräume
zwischen den beweglichen Teilen der Vorrichtungen einzudringen,
die für die
funktionellen Bewegungen der Vorrichtungen erforderlich sind, was
bedeutet, dass die Verwendung von umfangreichen Dichtungssystemen
wesentlich ist, die aber nicht leicht auszuführen sind.
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Ein zweites Problem betrifft die
Grösse
dieser Vorrichtungen im Inneren der Form. Ihre Anordnung in den
Formen ist häufig
nicht kompatibel mit den Kreisen, welche die zum Durchführen des
Formzyklus notwendigen Fliessmittel durch die Form leiten, und die
den korrekten Formvorgang erlauben. Diese allgemeine Schwierigkeit
in der Koexistenz bedeutet oftmals, dass die Vorrichtung nicht vorgesehen
werden kann, und zwar zurückzuführen auf
die praktische Unmöglichkeit
der tatsächlichen
Anbringung der Vorrichtungen dieses Typs in den Formen.
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Weitere Probleme, die mit den vorher
genannten zusammenhängen,
sind: begrenzte Zuverlässigkeit
der Form auf Dauer gesehen; schwierige Inspektionsmöglichkeit
der Form für
jede erforderliche Wartung; Schwierigkeiten beim Auffinden von Materialien
zur Herstellung der Vorrichtungen, welche einen zufriedenstellenden
Widerstand gegen Abrieb und gegen Oxidation im Kontakt mit dem Schlicker
miteinander verbinden.
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Diesen Problemen werden noch hinzugefügt: Schwierigkeiten
in der Herstellung der physischen Mittel, welche eine Bewegung des
Formdorns erlauben, die für
sein Entfernen geeignet ist; sowie die hohen Kosten solcher Mittel.
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Zweck der vorliegenden Erfindung
ist, eine Lösung
aller dieser Probleme des bekannten Standes der Technik vorzusehen,
indem eine Vorrichtung zum Herstellen einer Öffnung oder eines Hohlraumes in
der Wand eines keramischen Produktes während des Formens in einer
Form verwendet wird, welche Form mit einer Formhöhlung versehen ist, eingegrenzt
durch eine Formfläche
mit einem Fenster, wobei die Vorrichtung einen auf solche Weise
sich in das Fenster einfügenden
Formdorn enthält,
dass er in die Formhöhlung
hineinragt oder umgekehrt aus dieser zurückgezogen ist. Die Vorrichtung
ist dadurch gekennzeichnet, dass der Formdorn mit Veränderungen
in seiner Steifheit verformbar ist. Die Vorrichtung enthält ebenfalls
differenzierte Verengungsmittel zur Formveränderung sowie Triebmittel zur
Verformung des Formdorns, welche im aktiven Zustand dazu bestimmt
sind, die Form des Formdorns entgegen der Gegenwirkung durch die
Verengungsmittel zu verändern.
Die Verengungsmittel und die Triebmittel bewirken eine gesteuerte,
anisotorpische Verformung des Formdorns, dazu bestimmt, den Formdorn
in die Formhöhlung
hineinragen zu lassen.
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Die technischen Merkmale der vorliegenden Erfindung,
in Übereinstimmung
mit den oben erwähnten
Zwecken, sind in den anhängenden
Ansprüchen
hervorgehoben, und die Vorteile werden deutlicher in der nachstehenden
detaillierten Beschreibung aufgezeigt, und zwar unter Bezugnahme
auf die beiliegenden Zeichnungen, welche eine vorgezogene Ausführung zeigen,
ohne den Anwendungszweck einzugrenzen, und von denen
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– 1 eine schematische Ansicht
einer Form zum Formen von Keramikprodukten ist, gezeigt in einer
ersten Gesamtdarstellung;
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– 2 ist eine schematische
Gesamtansicht der in 1 gezeigten
Form in einer zweiten, unterschiedlichen Gesamtdarstellung;
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– 3 und 4 sind jeweils eine erste und eine zweite
alternative Ausführung
eines Details der in den vorstehenden Abbildungen gezeigten Formen.
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Unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen
ist mit der Nummer 1 in ihrer Gesamtheit eine Vorrichtung
zum Herstellen einer Öffnung 4 oder
eines Hohlraumes in der Wand eines keramischen Produktes 2 während des
Formens in einer Form 3 bezeichnet.
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Die Vorrichtung 1 enthält grundlegend:
einen Formdorn 5 zum Formen der Öffnung 4 oder
des Hohlraumes, dazu bestimmt, geeignet verformbar zu sein, und
zwar mit einer veränderbaren
Zunahme der Steifheit; Triebmittel 33 zum Verformen des
Formdorns 5; und Verengungsmittel 14 und 8 zum
Begrenzen der freien Verformung des Formdorns 5 – infolge
der durch die Triebmittel 33 ausgeübten Belastung -, welche auf
eine differenzierte Weise entgegenwirken, so dass die Verformung
ausreichend anisotropisch und gesteuert ist. Der Formdorn 5 ist
einem Fenster 11 zugeordnet, das in eine Formfläche 7 eingearbeitet
ist, welche eine Formhöhlung 6 in
der Form 3 umgibt, und kann dank seiner oben erwähnten Verformungskapazität in die
Formhöhlung 6 der Form 3 hineinragen,
oder er kann umgekehrt aus der Formhöhlung 6 bis unterhalb
oder hinter die Formfläche 7 zurüclcgezogen
werden: dieses Hineinragen oder Zurückziehen des Formdorns 5 ist
entsprechend synchronisiert mit dem Formverfahren des keramischen
Produktes 2.
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Wie in 1 gezeigt
ist, enthält
der Formdorn 5 eine dehnbare Hülle 12, deren Form
verändert werden
kann, aufgenommen in einem Sitz 14 in dem Körper 15 der
Form 3 und einen inneren Hohlraum 13 aufweisend,
der eine fliessende Substanz 17 beinhalten kann, welche
die Hülle 12 verformbar
macht, zurückzuführen auf
die Beweglichkeit des Körpers und/oder
durch den Druck, der auf die fliessende Substanz 17 in
dem Hohlraum 13 von aussen her ausgeübt wird.
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Die Hülle 12 kann in Form
einer Membrane hergestellt sein, welche sich aufgrund eines Druckunterschiedes,
der zwischen der in den Hohlräumen 13 enthaltenen
fliessenden Substanz 17 und der äusseren Umgebung wirkt, ausdehnen
kann.
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Die Membrane, welche die Hülle 12 bildet, kann
unter Verwendung eines Elastomermaterials hergestellt sein, in der
Lage, eine erhebliche Ausdehnung auszuhalten, die auf den Druckunterschied
zwischen dem Hohlraum 13 und dem Aussenbereich zurückzuführen ist,
oder sie ist aus einem Material hergestellt, das nicht elastisch
ist, oder aus einem elastischen Material, welches sich unter der
Wirkung der Druckbelastung nur leicht ausdehnt.
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Zwischen den Grenzen der Verformbarkeit der
oben erwähnten
Hülle 12 kann
die Hülle 12 einen ganzen
Bereich an elastischen Zwischenwerten aufweisen, welche nicht nur
durch eine geeignete Auswahl des Materials für die Membrane erhalten werden
kann, sondern auch durch Vervollständigung der Membrane mit einer
Armierung 36.
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Die Armierung 36, die zum
Beispiel während des
Fertigungsverfahrens in die Struktur der Membrane eingelassen werden
kann, kann auf verschiedene Weisen hergestellt sein, von denen eine
das Einsetzen eines Gewebes oder eines Netzes in den Materialkörper ist,
welcher die Hülle 12 bildet.
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Wenn das Gewebe, oder noch besser
das Netz, auf solche Weise ausgebildet sind, dass sie örtlich begrenzte
Widerstände
vorsehen, welche sich von einem Bereich der Hülle 12 zu einem anderen verändern, ist
es nicht nur möglich,
den Grad der Elastizität
der Hülle 12 als
ein Ganzes zu regulieren, sondern es ist auch möglich, die Elastizität der Hülle 12 von
einem Bereich zum anderen zu regulieren, was es der Hülle 12 erlaubt,
eine bestimmte anisotropische Verformung zu erzeugen, welche von
einem Bereich zum anderen differenziert ist. Was ihre Konfiguration
betrifft, so kann die Hülle 12 auf
verschiedene Weisen hergestellt sein, welche Ausführungen darstellen,
die durch ein Beispiel gezeigt werden, ohne den Zweck der Erfindung
zu begrenzen. In den 1, 2 und 3 kann die Hülle 12 eine einzige
Kontaktfläche
haben, das heisst mit einer einzigen Nase. Dagegen hat sie in 4 eine Ausführung als
Mehrfachnase mit einer Anzahl von Vorsprüngen 32, die zu der
Formhöhlung 6 der
Form 3 hin gerichtet sind, und welche einer passenden Anzahl
von Fenstern 11 zugeordnet werden können, die insgesamt mit einem einzigen
Hohlraum 13 oder mit einer Anzahl von einzelnen Hohlräumen verbunden
sind, nicht dargestellt in den beiliegenden Zeichnungen.
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4 zeigt
ebenfalls eine alternative Ausführung
mit einer Hülle 12a mit
veränderbarem
Querschnitt.
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Ausserhalb der Hülle 12 kann der Formdorn 5 mit
einem Mantel 16 versehen sein, der wenigstens einen Teil
der Hülle 12 selbst
abdeckt.
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Der Mantel 16 von geeigneter
Dicke kann in einem einzigen Körper
mit der Hülle 12 integriert sein.
Die Hülle 12 und
der Mantel 16 zusammen bilden eine vorgezogene Ausführung des
Formdorns 5 als ein Ganzes. Jedoch kann die Hülle 12 allein
als Formdorn 5 wirken, wie in der nachstehenden Beschreibung
erläutert
wird.
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Der Mantel 16 und/oder die
Hülle 12 sind
vorzugsweise aus einem Elastomermaterial hergestellt. Ein Silikongummi
mit den folgenden Eigenschaften grosser Elastizität und einem
hohem Abriebwiderstand, mit einem Poisson-Koeffizient von 0.5 und
einem linearen elastischen Verhalten innerhalb eines weiten Bereiches
von Belastungen, ist für
die betreffende Anwendung vorzuziehen.
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Abgesehen davon sind alternative
Ausführungen
des Formdorns 5 möglich,
welche, ausser dass sie die Verwendung eines Mantels 16 von
einer Abmessung vorsehen, der mehr oder weniger grosse Abschnitte
der Hülle 12 abdeckt,
auch die Verwendung von unterschiedlichen Herstellungsmaterialien vorsehen
können,
welche vertiefte Einsätze 31 oder Kappen 34 sein
können,
die den Endabschnitt der Hülle 12 umgeben,
wie in 3 gezeigt ist.
Die Wahl des Materials für
den Mantel 16, des Materials für die Einsätze 31 oder Kap pen 34,
das heisst die Wahl der elastischen, elastomerischen oder starren Materialien,
die geeignet miteinander kombiniert werden könnten, kann je nach den verschiedenen
Anforderungen vorgegeben sein; zum Beispiel die Notwendigkeit, den
Formdorn 5 mit einer geeigneten Festigkeit gegen Abrieb
durch Schlicker zu versehen, und/oder die Notwendigkeit, an den
Wänden
des herzustellenden keramischen Produktes 2 Öffnungen, Hohlräume, Prägungen oder
Dekorationen und/ oder Oberflächen
mit glatten, gut ausgebildeten Rändern ohne
Formgrate auszuführen.
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Was den internen Hohlraum 13 der
Hülle 12 betrifft,
so zeigt 1 einen offenen
Hohlraum 13, der mit dem Aussenbereich in Verbindung steht
und dazu bestimmt ist, mit diesem die fliessende Substanz 17,
die für
den Betrieb des Formdorns 5 nötig ist, auszutauschen. Umgekehrt
wird, wie in 4, der
Betrieb des Formdorns 5 unter Verwendung eines geschlossenen
Hohlraums 13 erhalten, der somit ohne den Austausch der
Masse an fliessender Substanz 17 mit dem Aussenbereich
arbeitet.
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Die fliessenden Substanzen 17,
welche in dem Hohlraum 13 des Formdorns 5 verwendbar
sind, können
zahlreiche und unterschiedliche sein. Es ist möglich, eine gasförmige Substanz
zu verwenden, welche komprimiert werden kann, wie Luft, Gas, Dampf
usw., oder auch eine nicht zu komprimierende Flüssigkeit, wie Öl und Wasser,
oder eine mehr oder weniger viskose gelatineartige Flüssigkeit,
oder auch lose feste Substanzen, die gut fliessfähig sind, wie einige feste,
feingeteilte Pulver.
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Die differenzierten Verengungsmittel
zur Formveränderung
des Formdorns 5 bestehen aus einem Sitz 14 in
dem Körper 15 der
Form 3, in welchem der Formdorn 5 aufgenommen
ist.
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Der Sitz 14 hat starre Wände, gebildet
aus einem an einem Ende offenen rohrförmigen Körper 39, und eine
Bodenwand 10, die das entgegengesetzte Ende des rohrförmigen Körpers 39 verschliesst.
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Der Sitz 14 ist im Verhältnis zu
einer Formfläche 7 der
Form 3 auf der gegenüberliegenden
Seite im Verhältnis
zu dem Teil mit der Formhöhlung 6 selbst
angeordnet und an der Formfläche 7 einem
in letztere eingearbeiteten Fenster 11 zugeordnet, dessen
Umriss der Form der Öffnung 4 oder
des Hohlraumes entspricht, welche in die Wand des herzustellenden
keramischen Produktes 2 eingearbeitet werden soll.
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In den 1 und 2 der beiliegenden Zeichnungen
hat der rohrförmigen
Körper 39 des
Sitzes 14 eine kreisförmige,
zylindrische Form. Dies ist jedoch nur ein Beispiel und begrenzt
nicht den Zweck der Erfindung, was die mögliche Auslegung betrifft,
da der Sitz 14 verschiedene Formen haben kann, das heisst er
kann ein kreisförmiger
Zylinder, ein elliptischer oder prismatischer Zylinder sein, oder
er kann auch prismatisch mit einer sternförmigen Basis sein.
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Beim Betrachten der 3 erkennt man auch, dass die differenzierten
Verengungsmittel zur Formveränderung
der Hülle 12 alternativ,
aber auch zusätzlich
zu dem Sitz 14, aus einem Käfig oder einem Gehäuse 8 bestehen
können,
welcher die Hülle 12 des
Formdorns 5 oder den Mantel 16 entlang wenigstens
von einem Teil seiner Seitenfläche
umgibt. Der Käfig
oder das Gehäuse 8 ist
dazu bestimmt, der entsprechenden Querausdehnung der Hülle 12 – wie auch
immer erhalten – entgegenzuwirken,
wenn sie geeignet verformt ist, wobei der Formdorn 5 frei
gelassen wird, sich in seiner Längsrichtung 29 auszudehnen,
so dass er aus dem Fenster 11 austreten kann.
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Der Käfig oder das Gehäuse 8 kann
viele Formen haben. Eine derselben, gezeigt in 3 mit Hilfe eines Beispiels und ohne
den Zweck der Erfindung zu begrenzen, enthält einen oder mehrere Ringe 30,
angeordnet an dem Formdorn 5 rund um den Mantel 16,
so dass wenigstens ein Teil der Seitenfläche des Formdorns 5 umschrieben
wird.
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Der Käfig 8 kann aus einem
reibungsmindernden Material hergestellt sein, wie zum Beispiel Tetrafluorpolyäthylen,
so dass er nicht die Formveränderungen
der Hülle 12 entlang
ihrer axialen Richtung 29 behindert; oder er kann auch
aus Ringen 30 mit einem kreisförmigen Querschnitt bestehen,
welche sich unabhängig
voneinander bewegen können, dazu bestimmt,
die Gleitreibung durch Rollreibung zu ersetzen. Diese letztere Eigenschaft
ist besonders vorteilhaft, wenn die Ringe 30 einerseits
mit der Seitenfläche
des Formdorns 5 zusammenwirken und andererseits mit der
starren Wand 9 des rohrförmigen Körpers 39 des Sitzes 14,
dessen Reibung auf Dauer gesehen die Seitenfläche des Formdorns 5 verschleissen
könnte.
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Die differenzierten Verengungsmittel 8 zur Formveränderung
der Hülle 12 können zusätzlich oder
als Alternative zu der gerade beschriebenen Ausführung aus der gleichen Struktur
wie die der Hülle 12 oder
des Mantels 16 bestehen, wenn diese so ausgelegt sind,
dass sie die Fähigkeit
der oben erwähnten
anisotropischen Verformung aufweisen.
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In diesem besonderen Zusammenhang
wird ein anderes Beispiel dieser Möglichkeit durch die Auslegung
des in der 4 dargestellten
Formdorns 5 gezeigt, in welcher die Vorsprünge 32 an
der Hülle 12,
ob mit oder ohne Mantel 16, auf solche Weise hergestellt
sein können,
dass sie verformbarer sind als der verbleibende Teil der Hülle 12 im
Inneren des Sitzes 14. In diesem Falle erlauben es die
Verengungsmittel, die deutlich durch die grössere Inelastizität des Teils
der Hülle 12 ohne
die Vorsprünge 32 gekennzeichnet
sind, der Hülle 12,
mehr in der Länge zu
ihrer axialen Richtung 29 verformt zu werden und die Gesamtheit
oder den grössten
Teil der Verformung auf die Vorsprünge 32 selbst zu begrenzen, wel che
so durch die entsprechenden Fenster 11 in die Formhöhlung 6 hineinragen
oder aus der Formhöhlung 6 entfernt
werden können,
je nach den Anforderungen des Augenblicks entsprechend dem Formzyklus
des keramischen Produktes 2. Die Triebmittel 33,
welche die Verformung des Formdorns 5 aktivieren, können unterschiedlich
ausgebildet sein, teilweise abhängig
von der Art der verwendeten fliessenden Substanz 17, und
ob der innere Hohlraum 13 der Hülle 12 dazu bestimmt
ist, die Masse der fliessenden Substanz 17 mit dem Aussenbereich
des Formdorns 5 auszutauschen.
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Bei einer ersten Ausführung, gezeigt
in den 1 und 2, enthalten die Triebmittel 33 wie
folgt: eine Zuführleitung 18,
die mit dem inneren Hohlraum 13 der Hülle 12 in Verbindung
steht; und Erzeugermittel 21 der unter Druck stehenden
fliessenden Substanz, angeschlossen an die Zuführleitung 18.
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Ventilmittel 19 für die Zuführleitung 18 – symbolisch
durch eine Grundausführung
mit Hilfe eines Beispiels dargestellt und ohne den Zweck der Erfindung
zu begrenzen – arbeiten
in zwei entgegengesetzten Zuständen.
In einem Zustand stoppen sie jeden Rückfluss nach aussen der in
dem Hohlraum 13 der Hülle 12 enthaltenen
fliessenden Substanz 17. In dem anderen Zustand erlauben
sie es den Erzeugermitteln 21 der fliessenden Substanz,
die Hülle 12 von innen
her unter Druck zu setzen.
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Der Innendruck der Hülle 12 verändert die Form
der Hülle,
bis sie mit den starren Wänden 9 und 10 des
rohrförmigen
Körpers 39 zusammenwirkt
und es dabei dem Formdorn 5 erlaubt, durch das Fenster 11 auszutreten
und in die Formhöhlung 6 hineinzuragen.
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Der Druck im Inneren der Hülle 12 kann
erhalten werden entweder durch Verwendung einer fliessenden Substanz,
welche nicht komprimiert werden kann, wie in 1 gezeigt, oder mit einer fliessenden
Substanz, welche komprimiert werden kann.
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Wenn jedoch der innere Hohlraum 13 der Hülle 12 nicht
in einem Zustand ist, die Masse der fliessenden Substanz 17 mit
dem Aussenbereich auszutauschen – zum Beispiel wenn die Verbindung mit
dem Aussenbereich entweder durch die Konstruktion verhindert oder
der Auslass vorübergehend blockiert
ist -, können
die Triebmittel 33 auf solche Weise hergestellt sein, dass
sie den Formdorn 5 durch Unterdrucksetzung der fliessenden
Substanz 17 im Inneren verformen, und zwar mit einer Verformungswirkung,
die mechanisch von aussen her erfolgt.
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4 zeigt,
wie es durch Quetschen oder Drücken
der Hülle 12 an
einem Teil ihrer Seitenfläche und
von aussen nach innen gerichtet möglich ist, eine gesteuerte
Unterdrucksetzung der in dem Hohlraum 13 enthaltenen fliessenden
Substanz 17 zu erreichen, so dass die verbleibenden Teile
des Formdorns 5 entsprechend verformt werden, wobei es
dem Formdorn erlaubt wird, in das Innere der Formhöhlung 6 hineinzuragen
und ausreichend starr gehalten zu werden, um die mechanischen Wirkungen
des Schlickers während
des Formens der keramischen Produkte 2 auszuhalten.
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In diesem Falle ist die Verwendung
einer gelatineförmigen
oder pulverförmigen
fliessenden Substanz 17 im Inneren des Hohlraums 13 der
Hülle 12 vorzuziehen.
Die Druckwirkung kann auf verschiedene Weisen erzeugt werden, zum
Beispiel unter Verwendung eines mechanischen oder hydraulischen Kolbens 40,
der an der Basis 10 des Sitzes 14 an die Hülle 12 angeschlossen
ist.
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Die Vorrichtung 1 enthält ebenfalls
Mittel zum freien oder forcierten Zurückziehen des Formdorns 5 unter
die Formfläche 7,
dazu bestimmt, den Druck aus der Hülle 12 zu nehmen und
den Formdorn 5 in den rohrförmigen Sitz 14 zurückzuziehen,
und zwar in Abwesenheit des Druckes in dem Hohlraum 13 der Hülle 12,
wie immer dieser erzeugt wurde.
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In dem ersten Falle, das heisst beim
freien Zurückziehen,
können
die Rückzugmittel
durch die Elastizität
des Materials gebildet sein, das zur Herstellung des Formdorns 5 verwendet
wurde. Das spontane elastische Zusammenziehen des Materials der
Hülle 12 und/oder
des mit dieser verundenen Mantels 16, das nach dem Ablassen
des Druckes aus dem inneren Hohlraum 13 der Hülle 12 erfolgt, wird
ausreichend sein, um den Formdorn 5, falls notwendig, in
seinen Sitz 14 zurückzuziehen.
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Wenn die Rückzugmittel für ein forciertes
Zurückziehen
des Formdorns 5 bis unterhalb der Formfläche 7 vorgesehen
sind, ist solche eine Lösung leicht
zu erhalten durch das Anschliessen der Vorrichtung 1 an
Unterdruckmittel (nicht in den beiliegenden Zeichnungen gezeigt,
da sie von herkömmlichem
Typ sind), welche in dem Hohlraum 13 des Formdorns 5 ein
Vakuum erzeugen, das ausreichend ist, den Formdorn 5 in
den Sitz 14 zurückzuziehen, wenn
dies aufgrund der betrieblichen Anforderungen des Arbeitszyklus
der Form 3 notwendig ist.
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Praktisch kann der Betrieb der Vorrichtung 1 kurz
beschrieben werden, wobei beobachtet wird, dass es die entsprechende
Unterdrucksetzung des inneren Hohlraums 13 der Hülle 12 dem
Formdorn 5 erlaubt, auf solche Weise verformt zu werden,
dass ihm die geeignete Starrheit verliehen wird, wobei er allmählich aus
seinem Sitz 14 austritt, und zwar um einen festgelegten
und gesteuerten Abstand von der Formfläche 7 (vergl. Insbesondere 1 und 2) und zusammenhängend mit der Dicke der Wand
des Produktes 2. Mit dem Formdorn 5 in diesem
Zustand wird das zur Herstellung des keramischen Produktes 2 benutzte
Material, also der „Schlicker", in die Formhöhlung gegeben.
Nach einer geeigneten Dauer zum Formen der Wand des herzustellenden Produktes 2, die
ein ausreichendes Aushärten
erlaubt (in Übereinstimmung
mit den bekannten Verfahren, die nicht in den Zweckbereich der vorliegenden
Erfindung fallen und daher ausgelassen sind), wird der Formdorn 5 in seinen
Sitz 14 zurückgezogen,
so dass er es nach dem bereits kompletten Formen dem Produkt 2 ermöglicht,
in jeder Richtung entfernt zu werden, das heisst auch in Querrichtung
zu der Bewegung des Formdorns 5 in den oder aus dem Sitz 14.
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Es muss hervorgehoben werden, dass
die oben beschriebene Erfindung den gewünschten Zwecken entspricht,
und zwar durch eine Ausführung,
welche sich durch ihre einfache und wirtschaftliche Konstruktion
und durch grosse betriebliche Sicherheit und Dauerhaftigkeit auszeichnet.
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Was die betriebliche Sicherheit betrifft,
so muss bemerkt werden, dass der oben beschriebene Formdorn 5 zusammen
mit der Wand des Sitzes 14 der Form 3 wirkt, welcher
ihn in der Masse des Materials aufnimmt, und zwar mit einer umlaufenden
Zusammenwirkung, deren Intensität
auf jeden Fall durch die Regulierung der mehr oder weniger starken Unterdrucksetzung
des inneren Hohlraums 13 des Formdorns 5 dosierbar
ist. Es ist daher möglich,
eine gute Abdichtung zwischen dem Mantel 16 des Formdorns 5,
welcher elastisch oder zumindest verformbar ist, und der starren
Wand des Sitzes 14 zu erhalten, welche der umlaufenden
Ausdehnung des Formdorns 5 entgegenwirkt. Die Abdichtung
gewährleistet, dass
während
des Pressformens des Schlickers die Masse selbst nicht in den Sitz 14,
welcher den Formdorn 5 aufnimmt, zwischen dem Mantel 16 und der
starren, gegenwirkenden Wand 9 oder 10 eindringt.
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Im Falle des Formens durch Pressgiessen trägt der Formdorn 5 dazu
bei, die oben erwähnte
Abdichtung auch noch wirkungsvoller zu machen. Die durch den Schlicker
ausgeübten
Drücke
gegen den Teil des Formdorns 5, der in die Formhöhlung 6 hineinragt,
und denen durch den internen Druck in dem Hohlraum 13 des
Formdorns 5 in entgegengesetzter Richtung entgegengewirkt
wird, erzeugt eine weitere Verstärkung
der anfänglichen
umlaufenden Zusammenwirkung zwischen dem Mantel 16 und
dem rohrförmigen
Körper 39.
Die Intensität
dieser Zusammenwirkung erhöht
sich mit Zunahme des Druckes des Schlickers gegen den Formdorn 5.
Wenn die fliessende Substanz 17 vom Typ ist, der nicht
komprimiert werden kann, und wenn die Ventilmittel 19 auf
solche Weise ausgelegt sind, dass sie den Rückfluss des Fluids aus der
Kammer 13 an die Erzeugermittel 21 absperren,
wird es für
den Schlicker praktisch unmöglich,
in den Sitz 14 mit dem aufgenommenen Formdorn 5 einzudringen
und den korrekten Betrieb der Vorrichtung 1 zu beeinträchtigen.
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Was den Widerstand gegen den Verschleiss betrifft,
hervorgerufen durch die Reibung, wenn der Keramikschlicker in die
Form 3 eintritt, so bedeutet die Verwendung eines Form dorns 5 aus
einem Material, welches widerstandsfähig gegen Verschleiss ist (und
das Silikonmaterial des Mantels ist es gewiss), dass man mit einer
langen Lebensdauer der Vorrichtung 1 rechnen kann. Abgesehen
davon, kann dasselbe Ergebnis mit Formdornen 5 erhalten
werden, welche wenigstens zum Teil aus Metall bestehen, wenn sie
dabei auf solche Weise ausgelegt sind, dass sie eine Abdichtung
mit den starren Wänden 9 und 10 des
Sitzes 14 bewirken.
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Ausserdem erlauben die Einfachheit
der Konstruktion und der Montage sowie die reduzierten Kosten der
Vorrichtung 1 einen leichten Austausch des Formdorns 5,
wenn dieser nach einem nicht mehr tolerierbaren Verschleiss der äusseren
Oberfläche
des Mantels 16 notwendig sein sollte.
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In Bezug auf die Zuverlässigkeit
der Vorrichtung 1 ist das Fehlen von sich bewegenden Teilen
ein Hinweis auf eine grosse Zuverlässigkeit, sei es an und für sich betrachtet
oder verglichen mit der Bewegung der Teile von mechanischen Vorrichtungen,
die den Fachleuten auf dem Gebiet bereits bekannt sind.