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GEBIET DER ERFINDUNG
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Diese
Anmeldung verweist auf die Verwendung von autologem Knochenmarkaspirat
für die
Herstellung eines Arzneimittels zum Erhöhen der Bildung kollateraler
Blutgefäße in ischämischem
Herz- oder Extremitätengewebe
in einem Individuum, welches in Stellen im ischämischen Herz- oder Extremitätengewebe
zu injizieren ist, um die Bildung kollateraler Blutgefäße im Gewebe
zu erhöhen,
wobei das Knochenmark nicht von einem menschlichen Embryo oder Fötus stammt.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Die
Verwendung rekombinanter Gene oder Wachstumsfaktoren, um die Funktion
myocardialer kollateraler Blutgefäße zu erhöhen, könnte eine neue Methode zur
Behandlung kardiovaskulärer
Krankheit darstellen. Kornowski, R., et al., „Delivery strategies for therapeutic
myocardial angiogenesis",
Circulation 2000; 101:454–458.
Der Nachweis von Machbarkeit ist in Tiermodellen myocardialer Ischämie gezeigt
worden, und klinische Studien sind unterwegs. Unger, E. F., et al., „Basic
fibroblast growth factor enhances myocardial collateral flow in
a canine model",
Am. J. Physiol. 1994; 266:H1588-1595; Banai, S. et al., "Angiogenic-induced enhancement
of collateral blond flow to ischemic myocardium by vascular endothelial
growth factor in dogs", Circulation
1994; 83-2189; Lazarous, D. F., et al., "Effect of chronic systemic administration
of basic fibroblast growth factor an collateral development in the
canine heart", Circulation
1995; 91:145–153;
Lazarous, D. F., et al., "Comparative
effects of basic development and the arterial response to injury", Circulation 1996;
94: 1074–1082;
Giordano, F. J., et al., "Intracoronary
gene transfer of fibroblast growth factor-5 increases blond flow
and contractile function in an ischemic region of the heart", Nature Med. 1996;
2:534–9.
Die meisten Strategien für
eine Transkatheter-Zufuhr angiogenetischer Faktoren haben einen
intrakoronaren Weg verwendet, welcher Begrenzungen infolge ungenauer
Lokalisierung von Genen oder Proteinen und systemischer Zufuhr an
nicht-Herzgewebe haben könnte.
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Dementsprechend
wäre es
wünschenswert,
die Kapazität
für eine
direkte Zufuhr angiogenetischer Faktoren oder Gene zu genau definierten
Gebieten des Myocards zu haben, und eben nicht zu dem gesamten Herz,
und das Potential für
eine systemische Belastung zu verringern. Guzman, R. J., et al., „Efficient
gene transfer into myocardium by direct injection of adenovirus
vectors", Circ.
Res. 1993; 73:1202–7;
Mack, C. A., et al., "Biologic
bypass with the use of adenovirus-mediated gene transfer of the
complementary deoxyribonucleic acid for VEGF-121, improves myocardial
perfusion and function in the ischemic porcine heart", J. Thorac. Cardiovasc.
Surg. 1998; 115:168–77.
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Die
Wirkung einer direkten intraoperativen intramyocardialen Injektion
angiogenetischer Faktoren auf die kollaterale Funktion ist in Tiermodellen
myocardialer Ischämie
untersucht worden. Bei offenem Brustkorb ergibt die transepicardiale
Verabreichung eines adenoviralen Vektors, der ein Transgen enthält, das
ein angiogenetisches Peptid codiert, eine erhöhte kollaterale Funktion. (Mack
et al., supra.). Über
die Angiogenese wurde auch berichtet, dass sie bei direkter intramyocardialer
Injektion eines angiogenetischen Peptids oder eines Plasmidvektors
während
einer Operation am offenen Herz bei Patienten entsteht. Schumacher,
B., et al., „Induction
of neoangiogenesis in ischemic myocardium by human growth factors.
First clinical results of a new treatment of coronary heart disease", Circulation 1998;
97:645–650;
Losordo, D. W., et al., "Gene
therapy for myocardial angiogenesis: initial clinical results with
direct myocardial injection of phVEGF165 as sole therapy for myocardial
ischemic", Circulation
1998; 98:2800.
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Trotz
der Erfolg versprechenden Hoffnung für eine therapeutische Angiogenese
als eine neue Modalität,
Patienten mit einer koronaren Herzkrankheit zu behandeln, gibt es
noch eine große
Lücke im
Hinblick darauf, welche spezifische Strategie eine klinisch relevante,
therapeutische, angiogenetische Antwort optimalerweise fördern wird.
Weiterhin ist unklar, welcher (oder welche) der vielfachen angiogenetischen
Wachstumsfaktoren mit einer heilsamen angiogenetischen Antwort verbunden
sein könnte.
Zusätzlich
ist die Verwendung verschiedener Gewebszufuhrplattformen, z. B.
Proteine, Adenovirus oder „nackte" DNA, um die optimale
angiogenetische Antwort zu fördern,
ein offener Aspekt geblieben.
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AUFGABEN DER ERFINDUNG
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Es
ist eine Aufgabe dieser Erfindung, eine Zusammensetzung autologen
Knochenmarks bereitzustellen, umfassend ein konditioniertes Kulturmedium,
das aus dem Züchten
von Aspirat autologen Knochenmarks stammt. Es ist auch eine Aufgabe
dieser Erfindung, die Verwendung von Aspirat autologen Knochenmarks
für die
Herstellung eines Arzneimittels zum Erhöhen der Bildung kollateraler
Blutgefäße in ischämischem
Herz- und Extremitätengewebe
bereitzustellen.
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Diese
und andere Aufgaben der Erfindung werden in der nachstehenden Diskussion
offenkundiger werden.
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Das
in der vorliegenden Erfindung verwendete Knochenmark stammt nicht
von einem menschlichen Embryo oder Fötus.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
meisten, derzeit geprüften,
therapeutischen Methoden haben sich auf einen einzigen angiogenetischen
Wachstumsfaktor (z. B. VEGF, FGF, Angiopoietin-1) fokussiert, der
an das ischämische
Gewebe abgegeben wird. Dies kann entweder durch Abgabe des Endproduktes
(z. B. Protein) oder durch Gentransfer, indem verschiedene Vektoren
verwendet werden, durchgeführt
werden. Allerdings wird angenommen, dass komplexe Interaktionen
zwischen verschiedenen Wachstumsfaktorsystemen möglicherweise für die Initiierung und
die Aufrechterhaltung der Bildung neuer Blutgefäße nötig sind. Genauer gesagt, es
wird als wichtig angenommen, dass eine spezifische, örtlich festgelegte,
angiogenetische Umgebung mit verschiedenen angiogenetischen Cytokinen,
die gemeinsam interagieren, und zu einer passenden Zeit induziert
wird, um die Bildung und Funktion neuer Blutgefäße auszulösen und aufrechtzuerhalten.
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Das
Knochenmark (KM) ist eine natürliche
Quelle eines breiten Spektrums an Cytokinen und Zellen, die an der
Kontrolle angiogenetischer Prozesse beteiligt sind. Dementsprechend
wird angenommen, dass die intramyocardiale Injektion autologen (A)
KMs, indem man sich die natürliche
Fähigkeit
dieser Zellen, viele angiogenetische Faktoren zu passender Zeit
zu sezernieren, zu Nutze macht, einen optimalen Eingriff zum Erreichen
einer therapeutischen kollateralen Entwicklung im ischämischen
Myocard liefert.
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Gemäß der Erfindung
wird autologes Knochenmark injiziert, entweder als ein „allein
stehendes" therapeutisches
Agens oder kombiniert mit einem beliebigen pharmakologischen Arzneistoff,
Protein oder Gen oder einer beliebigen anderen Verbindung oder mit
einem Eingriff, der die Herstellung angiogenetischer Wachstumsfaktoren
des Knochenmarks erhöhen
könnte
und/oder die Vermehrung und Migration von Endothelzellen und die
Bildung von Blutgefäßröhren fördern könnte. Die
(Das) „zusammengesetzte(n)" Agenzien (Agens)
können
(kann) direkt an den Patienten oder an das Zielgewebe verabreicht
werden oder mit Knochenmark ex vivo vor der Injektion des Knochenmarks
in den Patienten inkubiert werden. Nicht begrenzende Beispiele dieser „zusammengesetzten" Agenzien sind der
Granulocyten-Monocyten-koloniestimulierende Faktor (GM-CSF), das
Monocyten-Chemoattractant
Protein-1 (MCP-1) und der Hypoxie-induzierbare Faktor-1 (HIF-1).
Ein Beispiel eines Eingriffs, der die Herstellung angiogenetischer
Faktoren des Knochenmarks erhöhen
könnte,
ist, indem Knochenmarkszellen ex vivo einer Hypoxie ausgesetzt werden.
Das autologe Knochenmark, allein oder mit „zusammengesetzten" Agenzien, kann dem
Patienten direkt entweder über
trans-endocardiale
oder trans-epicardiale Methoden entweder in das ischämische und/oder
nicht ischämische
Myocard oder direkt in beliebig andere ischämische Organe (einschließlich einer
peripheren Extremität)
verabreicht werden, um die Entwicklung der Bildung kollateraler
Blutgefäße und dementsprechend
einen kollateralen Fluss zum ischämischen Myocard oder zu den
ischämischen
Extremitäten
zu erhöhen
und/oder zu fördern.
Diese Methode kann ebenfalls verwendet werden, um die Entwicklung
neu implantierter entdifferenzierter und/oder differenzierter myocardialer
Zellen durch den Prozess kardialer Myogenese zu fördern.
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Die
Erfindung offenbart verschiedene Transplantationsstrategien autologen
Knochenmarks, um die Angiogenese und/oder Myogenese zu erhöhen und
somit die Entwicklung neuer Blutgefäße in das ischämische Myocard
oder die unteren Extremitäten
zu beschleunigen. Ein anderer Aspekt der Erfindung betrifft die Strategie
der „Optimierung
angiogenetischer Genexpression".
Diese Strategie verwendet die gemeinsame Verabreichung von HIF-1
mit dem autologen Knochenmark. HIF-1 ist ein Transkriptionsfaktor,
von dem bekannt ist, dass er durch Hypoxie induziert und aktiviert
wird, und von dem bekannt ist, dass er eine Expression multipler
Gene, die in die Antwort auf Hypoxie involviert sind, herbeiführt. Eine ähnliche
Methode schließt
ein, dass autologes Knochenmark endothelialem PAS-Domänen-Protein-1
(EPAS1) ausgesetzt wird. EPAS1 teilt eine hohe strukturelle und
funktionelle Homologie mit HIF-1. Die Strategie schließt auch
ein, dass das Knochenmark ex vivo vor seiner direkten Injektion
in das Herz oder in ein beliebiges peripheres ischämisches
Gewebe einer Hypoxie ausgesetzt wird, um die Expression des vaskulären endothelialen
Wachstumsfaktors (VEGF) oder anderer Cytokine mit nachgewiesener
angiogenetischer Aktivität
(wie beispielsweise MCP-1) zu erhöhen. Diese Erfindung schließt somit
die direkte intramyocardiale (trans-epicardial oder trans-endocardial) oder
periphere intramuskuläre
Injektion von autologem Knochenmark; von stimuliertem autologem
Knochenmark, zum Beispiel stimuliert durch HIF-1, EPAS1, MCP-1,
GM-CSF oder indem es vorübergehend
einer Hypoxie oder einer anderen Form von Energie ausgesetzt wird,
wie beispielsweise Ultraschall, RF, elektromagnetischer oder Laserenergie;
oder von autologem Knochenmarkprodukt ein, das von konditioniertem
Medium (azelluläre
Komponente (n) des kultivierten Knochenmarks) abstammt. Die Stimulierung
des Knochenmarks könnte
sein, indem das Knochenmark den Faktoren in Form von Proteinen direkt
ausgesetzt wird, oder die Knochenmarkszellen können mit Vektoren transfiziert
werden, die relevante Gene tragen. Zum Beispiel kann Knochenmark
mit einem Plasmidvektor oder mit einem adenoviralen Vektor, der
die HIF-1- oder EPAS1-Transgene
trägt,
transfiziert werden.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 ist
ein Diagramm der Vermehrung von PAEC's gegenüber den Quantitäten von
konditioniertem Medium;
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2 ist
ein Diagramm der Vermehrung von Endothelzellen gegenüber den
Quantitäten
von konditioniertem Medium;
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3 ist
ein Diagramm der Konzentration von VEGF in konditioniertem Medium über eine
vierwöchige Zeitspanne;
und
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4 ist
ein Diagramm der Konzentration von MCP-1 in konditioniertem Medium über eine
vierwöchige
Zeitspanne.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Knochenmark
ist eine natürliche
Quelle eines weiten Spektrums an Cytokinen, die in die Kontrolle
von angiogenetischen und inflammatorischen Prozessen eingeschlossen
sind. Die exprimierten Cytokine umfassen Mediatoren, die bekannt
dafür sind,
dass sie an der Aufrechterhaltung früher und später Hämatopoese beteiligt sind (IL-1alpha
und IL-1beta, IL-6, IL-7, IL-8, IL-11 und IL-13; Koloniestimulierende
Faktoren, Thrombopoetin, Erythopoetin, Stammzellenfaktor, Fit-3-Ligand, Leberzellenwachstumsfaktor,
Tumornekrosefaktor alpha, Leukämie-Inhibierungsfaktor,
transformierende Wachstumsfaktoren beta 1 und beta 3; und das Macrophagen-inflammatorische
Protein 1 alpha), angiogenetische Faktoren (Fibroblasten-Wachstumsfaktoren
1 und 2, vaskulärer
endothelialer Wachstumsfaktor) und Mediatoren, deren übliches
Ziel (und Quelle) die bindegewebsbildenden Zellen sind (der von
Blutplättchen
abstammende Wachstumsfaktor A, epidermale Wachstumsfaktor, transformierende
Wachstumsfaktoren alpha und beta 2, Onkostatin M und der insulinähnliche
Wachstumsfaktor-1) oder neuronale Zellen (Nerven-Wachstumsfaktor).
Sensebe, L., et al., Stem Cells 1997; 15:133–43. Zusätzlich ist gezeigt worden,
dass VEGF-Polypeptide
in Blutplättchen
und Megakaryocyten anwesend sind und von aktivierten Blutplättchen zusammen
mit der Freisetzung von beta-Thromboglobulin freigesetzt werden.
Wartiovaara, U., et al., Thromb. Haemost. 1998; 80:171–5; Mohle,
R., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 1997; 94:663–8.
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Es
gibt auch Indikatoren, die das Konzept unterstützen, dass die Angiogenese
benötigt
wird, um die Funktion des Knochenmarks und die Entwicklung von hämatopoetischen
Zellen zu unterstützen,
einschließlich der
Stammzellen und der Vorläuferzellen,
die in den Kreislauf gelangen und Stellen der Wundheilung und/oder Ischämie ansteuern
könnten,
wobei sie letztendlich an der Bildung neuer Blutgefäße mitwirken.
Von monoclonalen Antikörpern,
die speziell undifferenzierte mesenchymale Vorläuferzellen, die aus reifem
menschlichen Knochenmark isoliert wurden, erkennen, ist gezeigt
worden, dass sie Zelloberflächenmarker
von sich entwickelndem Mikrogefäßsystem
erkennen, und Anzeichen legen nahe, dass solche Zellen eine Rolle
bei der embryonalen Angiogenese spielen könnten. Fleming, J. E.,Jr.,
Dev. Dyn. 1998; 212:119–32.
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Knochenmarksangiogenese
kann bei pathologischen Zuständen übermäßig stattfinden,
wobei das Knochenmark durch maligne Zellen (wie etwa im multiplen
Myelom) aktiviert wird, wobei gezeigt worden ist, dass die Knochenmarksangiogenese
simultan mit der Weiterentwicklung menschlicher multipler Myelomzellen ansteigt.
Ribatti, D., et al., Br. J. Cancer 1999; 79:451–5. Außerdem ist für den vaskulären endothelialen Wachstumsfaktor
(VEGF) gezeigt worden, dass er eine Rolle beim Wachstum hämatopoetischer
Neoplasmen wie beispielsweise den multiplen Myelomen spielt, entweder
durch einen parakrinen oder einen autokrinen Mechanismus. Bellamy,
W. T., Cancer Res. 1999; 59:728–33;
Fiedler, W., Blood 1997; 89:1870–5). Es wird angenommen, dass
autologes Knochenmark mit seinen einzigartigen natürlichen
humoralen und zellulären
Eigenschaften eine mögliche
Quelle verschiedener angiogenetischer Verbindungen ist. Diese natürliche Quelle „gemischter" angiogener Cytokine
kann überraschend
als eine Mischung potenter interaktiver Wachstumsfaktoren genutzt
werden, um eine therapeutische Angiogenese und/oder Myogenese herzustellen;
die Verwendung der Zellen per se könnte eine länger anhaltende Quelle dieser
natürlichen
angiogenen Agenzien liefern.
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Einer
der Faktoren, der am ehesten an der Initiierung von Angiogenese
als Anwort auf Ischämie
teilnimmt, ist HIF-1, ein potenter Transkriptionsfaktor, der an
den Promotor mehrerer Gene, die in Antworten auf Hypoxie eingeschlossen
sind, bindet und ihn stimuliert. Induktion und Aktivierung von HIF-1
wird in engen Grenzen durch den pO2 im Gewebe gesteuert; HIF-1-Expression
steigt in der Weise exponentiell an wie der pO2 sinkt, dadurch liefert
sie eine positive Feedback-Schleife, bei der ein Abfall im pO2 einen
Anstieg in der Expression von Genprodukten verursacht, die als eine
angepasste Antwort auf eine sauerstoffarme Umgebung dienen. Aktivierung
von HIF-1 führt
zum Beispiel zur Induktion von Erythropoetin, Genen, die an der
Glycolyse beteiligt sind, und zur Expression von VEGF. Er reguliert
wahrscheinlich auch die Expression vieler anderer Gene, die an der
angepassten Antwort auf niedrige pO2-Spiegel teilnehmen. Der Mechanismus,
bei dem HIF-1 die Proteinmenge reguliert, die an der Antwort auf
Hypoxie beteiligt ist, läuft über transkriptionale
Regulation von Genen, die auf niedrige pO2 antworten. Folglich haben
solche Gene kurze DNA-Sequenzen innerhalb des Promotors oder der
Enhancerregionen, die HIF-1 Bindungsstellen enthalten, die als Hypoxie-responsive
Elemente (HRE) bezeichnet werden. HIF-1 ist ein Heterodimer mit
einem basischen Helix-Schleife-Helix-Motiv, bestehend aus den Untereinheiten
HIF-1α und
HIF-1β.
Seine Spiegel werden durch pO2 reguliert, sowohl transkriptional
als auch posttranskriptional – die
HIF-1-Induktion wird durch Hypoxie erhöht, und seine Halbwertszeit
wird merklich erniedrigt, wenn pO2-Spiegel ansteigen.
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Es
ist wichtig, dass, während
die Expression von HIF-1 (wie in HeLa-Zellen bestimmt) exponentiell
und invers mit dem pO2 in Beziehung steht, der Wendepunkt der Kurve
bei einer Sauerstoffsättigung
von 5 % liegt, mit maximaler Aktivität bei 0,5 % und der halben
maximalen Aktivität
bei 1,5–2,0
%. Dies sind relativ niedrige Hypoxiespiegel, und es ist nicht klar,
ob solche Spiegel in der Anwesenheit von schwachen Spiegeln myocardialer
Ischämie
oder Ischämie
der unteren Extremitäten
vorkommen – d.
h. Spiegel, die in der Abwesenheit von Gewebsnekrose vorkommen (myocardialer
Infarkt beziehungsweise Beinulzerationen). Folglich könnten Knochenmarkszellen
die Fähigkeit
haben, angiogenetische Faktoren zu sezernieren und dadurch die kollaterale
Entwicklung zu fördern.
Jedoch ist es möglich,
dass eine solche Aktivität
in den spezifischen behandelten Gewebsumgebungen nicht offensichtlich
werden kann, solange nicht ein gewisser zusätzlicher Reiz vorhanden ist.
Es ist somit ein bevorzugter Aspekt der Erfindung, das Knochenmarksimplantat
gemeinsam, wenn nötig,
mit HIF-1 zu verabreichen. Es wird angenommen, dass HIF-1 eine optimale Expression
vieler, durch Hypoxie induzierbarer angiogener Gene, die in dem
Knochenmarksimplantat enthalten sind, liefert. HIF-1 kann entweder
als das Protein oder als das Gen injiziert werden. Falls als das
Letztere kann es entweder in einem Plasmid oder viralen Vektor oder
einer beliebig anderen Art injiziert werden, die zu funktionell
relevanten Proteinspiegeln führt.
Zum Beispiel kann Knochenmark ex vivo mit einem Plasmidvektor oder
adenoviralen Vektor transfiziert werden, der die HIF-1- oder EPSA1-Transgene
trägt.
Es wird jedoch nochmals betont, dass HIF-1 in diesem Abschnitt als
ein Beispiel eines Eingriffes verwendet wird, der die Herstellung
angiogenetischer Substanzen durch Knochenmark vergrößern könnte. Dieser
Eingriff deckt auch die Verwendung anderer Agenzien ab, die durch
Vergrößern der
HIF-1-Aktivität
(z.B. Verlängern
seiner Halbwertszeit) oder durch Herstellung von Effekten, die denen
von HIF-1 bewirkten analog sind, das Knochenmark stimulieren, um
die Expression angiogenetischer Faktoren zu vergrößern. Eine ähnliche
Methode schließt
ein, dass das autologe Knochenmark dem endothelialen PAS-Domänen-Protein-1
(EPAS1) ausgesetzt wird. EPAS1 teilt eine hohe strukturelle und funktionelle
Homologie mit HIF-1.
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Weil
die Aktivität
des VEGF-Promotors durch HIF-1 erhöht wird, schließt diese
Erfindung auch ein, dass die sich in Kultur befindenden Knochenmarkszellen
ex vivo einer Hypoxie oder einer anderen Form von Energie wie beispielsweise
Ultraschall, RF oder elektromagnetischer Energie ausgesetzt werden.
Dieser Eingriff vergrößert die
Expression von VEGF und anderer Gene. Anhand dieser Wirkung könnte die
Kapazität
des Knochenmarks die Angiogenese zu stimulieren verstärkt werden.
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Ein
anderer Aspekt der Erfindung schließt die ex vivo-Stimulierung
aspirierten autologen Knochenmarks durch HIF-1 ein (oder Produkten,
die die Wirkung von HIF-1
verstärken
oder eine HIF-1 ähnliche
Wirkung auf Knochenmark herstellen) oder die direkte Exposition
von Knochenmark gegen eine hypoxische Umgebung, gefolgt von der
Abgabe aktivierter Knochenmarkszellen an das ischämische Myocard
oder periphere Organe (z. B. ischämische Extremität) ein,
um die kollateral-abhängige
Perfusion im Herz- und/oder peripheren ischämischen Gewebe zu erhöhen. Die
Stimulierung des Knochenmarks könnte
sein, indem das Knochenmark den Faktoren in Form von Proteinen direkt
ausgesetzt wird, oder die Knochenmarkszellen können mit Vektoren, die relevante
Gene tragen, transfiziert werden. Zum Beispiel kann Knochenmark
mit einem Plasmidvektor oder mit einem adenoviralen Vektor, der
die HIF-1 oder EAPS1-Transgene trägt, transfiziert werden.
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Aktuelle
Daten weisen auf die Wichtigkeit der von Monocyten abstammenden
Cytokine zur Erhöhung der
kollateralen Funktion hin. Monocyten werden durch kollaterales Wachstum
in vivo aktiviert, und das Monocyten-chemotaktische Protein-1 (MCP-1) wird durch
Scherstress in vitro hochreguliert. Es ist gezeigt worden, dass
die Monocyten während
des kollateralen Gefäßwachstums
(Arteriogenese) und dem Kapillarsprossen (Angiogenese) sich an die
vaskuläre
Wand anheften. Für
MCP-1 wurde auch gezeigt, dass es kollaterales Wachstum nach einer
Okklusion der Oberschenkelarterie am Modell chronischer Ischämie der
Hinterextremität beim
Kaninchen erhöht
(Ito et al., Circ. Res. 1997; 80:829–3). Eine Aktivierung von Monocyten
scheint eine wichtige Rolle sowohl beim kollateralen Wachstum als
auch bei der Kapillarsprossung zu spielen. Eine erhöhte Rekrutierung
von Monocyten durch LPS ist sowohl mit einer erhöhten Kapillardichte als auch
mit einer erhöhten
kollateralen und peripheren Leitfähigkeit am siebten Tag nach
der experimentellen arteriellen Okklusion verbunden (Arras M. et
al., J. Clin. Invest. 1998; 101:40–50).
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung schließt die ex vivo-Stimulierung
von aspiriertem autologen Knochenmark durch MCP-1 ein, gefolgt von
der direkten Zufuhr aktivierter Knochenmarkszellen an das ischämische Myocard
oder periphere Organ (z. B. ischämische
Extremität),
um die kollateral-abhängige
Perfusion und muskuläre
Funktion im Herz- und/oder peripheren ischämischen Gewebe zu erhöhen. Die
Stimulierung des Knochenmarks könnte
sein, indem das Knochenmark MPC-1 in der Form des Proteins direkt
ausgesetzt wird, oder die Knochenmarkszellen können mit einem Vektor, der
das MCP-1-Gen trägt,
transfiziert werden. Zum Beispiel kann das Knochenmark mit einem
Plasmidvektor oder mit einem adenoviralen Vektor, der das MPC-1-Transgen
trägt,
transfiziert werden.
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Granulocyten-Macrophagen-koloniestimulierender
Faktor (GM-CSF) und Granulocyten-koloniestimulierender Faktor (G-CSF)
sind stimulierende Cytokine für
die Monocyten-Reifung und sie sind multipotente hämatopoetische
Wachstumsfaktoren, die in der klinischen Praxis für verschiedene
hämatologische
Krankheiten benutzt werden, wie beispielsweise bei verminderter
Anzahl weißer
Blutzellen (z. B. Leukopenie oder Granulocytopenie oder Monocytopenie),
die normalerweise als Antwort auf immunsuppressive oder chemotherapeutische
Behandlung bei Krebspatienten auftritt. GM-CSF ist auch als Wachstumsfaktor
für mehrere
Linien beschrieben worden, der in vitro die Bildung von Kolonien
aus burst forming whits von Zellen der erythrozytären Reihe,
Eosinophilen-koloniebildenden Einheiten (CSF) und multipotentialen
(CSF) sowohl aus Granulocyten-Makrophagen-CSF als auch Granulocyten-CFU herbeiführt. (Bot
F. J., Exp. Hematol. 1989, 17:292–5). Für die ex vivo-Exposition gegen
GM-CSF ist gezeigt worden, dass sie eine schnelle Vermehrung von
CD-34+-Vorläuferzellen
herbeiführt
(Egeland T. et al., Blond 1991; 78:3192-9). Diese Zellen haben die
Fähigkeit,
sich in vaskuläre
Endothelzellen zu differenzieren, und können natürlicherweise in die postnatale
Angiogenese eingeschlossen sein. Zusätzlich besitzt GM-CSF viele
stimulatorische Wirkungen auf Macrophagen/Monocyten-Vermehrung,
-Differenzierung, -Beweglichkeit und -Überleben (verminderte Apoptoserate).
In Übereinstimmung
mit den kombinierten bekannten Wirkungen auf Knochenmark, das von
endothelialen Vorläuferzellen
abstammt und Monocyten, ist ein anderer Aspekt der Erfindung die
Verwendung von GM-CSF als eine unterstützende Behandlung für autologe
Knochenmarksinjektionen, die darauf ausgerichtet ist, die Bildung
neuer Blutgefäße und Differenzierung
in ischämischen
cardiovaskulären
Organen herbeizuführen.
Weiterhin könnte GM-CSF
die therapeutische myocardiale Angiogenese, die durch Knochenmark
ausgelöst
wird, erhöhen,
indem die Wirkung des Knochenmarks verstärkt wird oder indem Knochenmark,
entweder durch in vivo- oder in vitro-Verabreichung, weiter stimuliert wird,
wobei das Knochenmark auch durch Agenzien wie beispielsweise HIF-1,
EPAS1, Hypoxie oder MCP-1 stimuliert wird. Die vorliegende Erfindung
liefert folglich die Ausführungsformen,
die in den Ansprüchen
definiert sind.
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In
den nachstehenden Beispielen werden bestimmte Tests, die die Aspekte
der Erfindung betreffen, dargelegt. Diese Beispiele sind nicht begrenzend.
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BEISPIELE
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BEISPIEL 1
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Wirkung
der Knochenmark-Kulturmedien auf die Vermehrung von Endothelzellen
Es wurden Studien durchgeführt,
um zu bestimmen, ob aspirierte autologe Knochenmarkszellen vom Schwein
sezernierten VEGF, einen potenten angiogenetischen Kofaktor, und
MCP-1, der kürzlich
als ein wichtiger angiogenetischer Kofaktor entdeckt worden ist,
enthalten. Knochenmark wurde in vitro über vier Wochen kultiviert.
Das konditionierte Medium wurde kultivierten Schweine-Aortaendothelzellen
(PAECs) zugesetzt, und nach vier Tagen wurde die Vermehrung bestimmt.
Die VEGF- und MCP-1-Spiegel in dem konditionierten Medium wurden
mittels ELISA bestimmt. Während
der vier Wochen in Kultur sezernierten die KM-Zellen VEGF und MCP-1
auf die Weise, dass ihre Konzentrationen in einer zeitabhängigen Weise
anstiegen. Das so erhaltene konditionierte Medium erhöhte in einer
dosisabhängigen
Weise die Vermehrung von PAECs. Die Ergebnisse weisen darauf hin,
dass KM-Zellen fähig
sind, potente angiogenetische Cytokine wie beispielsweise VEGF und
MCP-1 zu sezernieren und die Vermehrung vaskulärer Endothelzellen herbeizuführen.
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Schweine-Knochenmarkskultur
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Knochenmarkszellen
(KM) wurden unter sterilen Bedingungen von Schweinen mit einer chronischen myocardialen
Ischämie
in konservierungsmittelfreiem Heparin (20 Einheiten/ml KM-Zellen)
geerntet und sequentiell unter Verwendung von 300-μ- und 200-μ-Netzfilter
aus rostfreiem Stahl gefiltert. KM-Zellen wurden dann durch eine
Ficoll-Hypaque-Gradientenzentrifugation isoliert und in einem Langzeitkulturmedium
(LTCM) (Stem Cell Tech, Vancouver, British Columbia, Kanada) bei
330°C mit
5 % CO2 in T-25-Kulturflaschen kultiviert. Die
Impfdichte der KMZs war 7 × 106/ml
in jeder Kultur. Wöchentlich
wurde eine Hälfte
des Mediums entfernt und durch frisches LTCM ersetzt. Das entfernte
Medium wurde gefiltert (0,2-µ-Filter)
und bei –200 °C für nachfolgende
enzymverbundene Immunadsorptionstests (ELISA) und Zellproliferationtests
gelagert.
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Isolation und Züchtung von
Endothelzellen der Schweineaorta
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Frische
Endothelzellen der Schweineaorta (PAECs) wurden unter Verwendung üblicher
Methoden isoliert. Wachstumsmedium für Endothelzellen (EGM-2 medium,
Clonetics, San Diego, KA), enthaltend 2 % FKS, Hydrokortison, menschlichen
FGF, VEGF, menschlichen EGF, IGF, Heparin und Antibiotika, bei 37°C mit 5 % Kohlendioxid.
Als die Zellen nach etwa sieben Tagen konfluent waren, wurden sie
durch 2,5 % Trypsin getrennt und danach im Medium 199 mit 10 % FKS
kultiviert. Ihre Identität
wurde durch eine typische Endothelzellen-Morphologie und durch eine
Immunohistochemie-Färbung
für Faktor
VIII bestätigt.
Es wurden drei bis zehn Passagen für die Vermehrungsstudie verwendet.
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Wirkung von konditioniertem
Medium auf Endothelzellen der Aorta
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Zellproliferationstest:
(PAECs) (Passage 3–10)
wurden mittels Trypsinisierung aus den Kulturflaschen entfernt.
Die abgelösten
Zellen wurden auf Züchtungsplatten
mit 96 Vertiefungen übertragen
und mit einer Impfdichte von 5000 Zellen/Vertiefung plattiert. Die
Zellen wurden 2–3
Tage kultiviert, bevor sie in Vermehrungs- und DNA-Synthese-Experimenten
verwendet wurden. Das konditionierte Medium von KM-Zellkulturen wurde
nach vier Wochen gesammelt; das Medium von sieben Kulturflaschen
wurde vereint und im Biotest verwendet. Aliquots (10 µl, 30 µl, 100 µl oder
200 µl)
des vereinten konditionierten Mediums oder LTCM (200 µl, als
Kontrolle) wurden zu den konfluenten PAECs auf Platten mit 96 Vertiefungen
in Dreifachausführung
gegeben. Nach viertägiger
Kultivierung mit konditioniertem Medium oder Kontrollmedium wurden
die PAECs trypsinisiert und unter Verwendung eines Zellzählers (Coulter
Counter Beckman Corporation, Miami FL) gezählt.
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Wirkungen des konditionierten
Mediums auf die PAEC-DNA-Synthese
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Aliquots
(10 µl,
30 µl,
100 µl
oder 200 µl)
des konditionierten Mediums der vereinigten Proben oder des Kontrollmediums
(LTCM, 200 µl)
wurden zu den PAECs auf Platten mit 96 Vertiefungen (dieselbe Impfdichte
wie vorstehend) in Dreifachausführung
gegeben. Nach zwei Tagen wurde 1 µCi tritiummarkiertes Thymidin
in jede Vertiefung gegeben. 48 Stunden später wurde die DNA in den PAECs
unter Verwendung eines Zellerntegeräts (Mach III M Tomtec; Hamden,
CT) geerntet und die Radioaktivität wurde mittels Flüssigscintillationszählgerät (Multi detector
Liquid Scintillation Luminescence Counter EG&G Wallac, Turku, Finnland) gezählt.
-
Bestimmung
von VEGF und MCP-1 in konditioniertem Medium durch ELISA auf VEGF
Die Konzentration von VEGF im konditioniertem Medium wurde unter
Verwendung eines Sandwich-ELISA-Kits (Chemicon International Inc.,
Temecula, KA) gemessen. Kurz gesagt, eine mit anti-Mensch-VEGF-Antikörper vorbeschichtete
Platte wurde verwendet, um VEGF in dem konditionierten Medium oder
eine bekannte Konzentration von rekombinantem VEGF zu binden. Der
Komplex wurde mittels des biotinylierten anti-VEGF-Antikörpers nachgewiesen,
welcher an den eingefangenen VEGF bindet. Der biotinylierte VEGF-Antikörper wurde
wiederum mit einer Streptavidin-alkalischen Phosphatase und einer
Farbentwicklungslösung
nachgewiesen. Der anti-Mensch-VEGF-Antikörper kreuzreagiert mit Schweine-VEGF.
-
Bestimmung
von MCP-1 in konditioniertem Medium durch ELISA Die Konzentration
von MCP-1 in konditioniertem Medium wurde durch einen Sandwich-Immunotest-Kit
(R & D Systems,
Minneapolis, MN) bestimmt: eine Platte, die mit anti-Mensch-MCP-1-Antikörper vorbeschichtet
wurde, wurde verwendet, um MCP-1 in dem konditionierten Medium oder
eine bekannte Konzentration von rekombinantem Protein zu binden.
Der Komplex wurde durch den biotinylierten anti-MCP-1-Antikörper nachgewiesen, der an das
eingefangene MCP-1 bindet. Der biotinylierte MCP-1-Antikörper wurde
wiederum durch Streptavidin-alkalische Phosphatase und Farbentwicklungslösung nachgewiesen.
Der anti-Mensch-MCP-1-Antikörper kreuzreagiert
mit Schweine-MCP-1.
-
Ergebnisse
-
Das
KM-konditionierte, nach vier Wochen gesammelte Medium erhöhte in einer
dosisabhängigen
Weise die Vermehrung von PAECs (1). Dies
wurde gezeigt, indem die Anzahl an Zellen direkt gezählt wurde und
indem die Aufnahme von tritiiummarkiertem Thymidin gemessen wurde
(p < 0,001 für beide
Messungen). Die dosisabhängige
Antwort zeigte einen absteigenden Ast; die Vermehrung nahm bei 200 µl konditioniertem Medium
verglichen mit 30 µl
und 100 µl
ab (P = 0,003 für
beide Vergleiche). Ähnliche
dosisabhängige
Ergebnisse wurden bei Studien zur Aufnahme von tritiiummarkierten
Thymidin beobachtet (P = 0,03 für
30 µl
bzw. 100 µl
verglichen mit markierten 200µl).
-
Eine
begrenzte Anzahl (5 ± 4
%) frisch aspirierter KM-Zellen färbte sich positiv auf Faktor
VIII. Die Ergebnisse werden in 2 dargelegt.
Dies steht im Kontrast zu 57 ± 14
% der adhärenten
Schicht der über
vier Wochen kultivierten KM-Zellen, von denen 60 ± 23 %
endothelähnliche
Zellen waren und 40 ± 28
% Megakaryocyten zu sein schienen.
-
Nach
einer vierwöchigen
Zeitspanne vergrößerten sich
die Konzentrationen von VEGF und MCP-1 in dem KM-konditionierten
Medium allmählich
zu der 10- bzw. 3-fachen
Menge im Vergleich zu der Menge der ersten Woche (P < 0,001 für beide
Vergleiche) (3). Im Vergleich waren die VEGF-
und MCP-1-Mengen im Kontrollkulturmedium, das KM nicht ausgesetzt
war, 0 bzw. 11 ± 2
pg/ml, wie in 4 gezeigt.
-
BEISPIEL 2
-
Wirkungen von Hypoxie auf
VEGF-Sekretion bei kultivierten Schweineknochenmarkszellen
-
Es
wurde gezeigt, dass Hypoxie die Expression von VEGF durch kultivierte
Knochenmarksendothelzellen merklich erhöht, Ergebnisse weisen darauf
hin, dass eine ex vivo-Exposition gegen Hypoxie durch ein Erhöhen der
Expression von Hypoxie-induzierbaren angiogenetischen Faktoren die
kollaterale verstärkende Wirkung
von Knochenmarkszellen und seinem konditioniertem Medium, welches
in das ischämische
Muskelgewebe zu injizieren ist, weiter vergrößert werden kann. Schweineknochenmark
wurde geerntet und sequentiell unter Verwendung von 300-µ- und 200-µ-Netzfiltern aus rostfreiem
Stahl filtriert. KMZ wurden dann über eine Ficoll-Hypaque-Gradientenzentrifugation
isoliert und bei 33°C
mit 5 % CO2 in T-75-Kulturflaschen kultiviert. Als die Zellen
nach etwa sieben Tagen konfluent wurden, wurden sie durch Trypsinisierung
1:3 getrennt. Nach 4-wöchiger
Kultivierung wurden die KMZ 24 bis 120 Stunden entweder hypoxischen
Bedingungen (sie wurden in eine Kammer gesetzt, die 1 % Sauerstoff
enthielt) ausgesetzt oder sie wurden unter normalen Bedingungen
gehalten. Das so erhaltene konditionierte Medium wurde gesammelt
und VEGF, MCP-1 wurden mittels ELISA analysiert.
-
Indem
einer Hypoxie ausgesetzt wurde, wurde die VEGF-Sekretion merklich
vergrößert: Nach
24 Stunden stieg die VEGF-Konzentration von 106 ± 13 pg/ml unter normoxischen
auf 1,600 ± 196
pg/ml unter hypoxischen Bedingungen (p = 0,0002) an; nach 120 Stunden
stieg sie von 4,163 ± 62
auf 6,028 ± 167
pg/ml (p < 0,0001).
Eine gesonderte Studie wurde mit frisch isolierten KMZ durchgeführt, und
der gleiche Verlauf wurde entdeckt. Hypoxie verlangsamte auch die
Vermehrungsrate der KMZ. MCP-1-Expression wurde durch Hypoxie nicht
erhöht,
was eine nicht unerwartete Entdeckung war, da der Promotor nicht
dafür bekannt
ist, HIF-Bindungsstellen zu haben.
-
BEISPIEL 3
-
Wirkung des Knochenmark-Kulturmediums
auf die Bildung einer endothelialen Zellröhre
-
Es
wurde unter Verwendung der gemeinsamen Kulturtechnik mit Endothelzellen
und vaskulären
glatten Muskelzellen vom Schwein gezeigt, dass das konditionierte
Medium von Knochenmarkszellen die Bildung struktureller vaskulärer Röhren in
vitro herbeiführt.
Ohne dem konditionierten Knochenmarksmedium ausgesetzt zu sein,
wurde eine solche Wirkung auf die Bildung einer vaskulären Röhre nicht
beobachtet. Die Ergebnisse legen nahe, dass Knochenmarkszellen und
ihre sezernierten Faktoren pro-angiogenetische Wirkungen ausüben.
-
BEISPIEL 4
-
Die Wirkung transendocardialer
Zufuhr von autologem Knochenmark auf kollaterale Perfusion und regionale Funktion
im chronischen myocardialen Ischämie-Modell
-
Chronische
myocardiale Ischämie
wurde in 14 Schweinen durch die Implantierung von ameroiden Konstriktoren
rund um die linke koronare Arteria circumflexa erzeugt. Vier Wochen
nach einer Implantierung wurden sieben Tiere transendocardialen
Injektionen frisch aspirierten AKM in den ischämischen Bereich unter Verwendung
eines transendocardialen Injektionskatheters (2,4 ml pro Tier injiziert
an zwölf
Stellen) unterzogen und sieben Kontrolltieren wurde heparinisierte
Kochsalzlösung
injiziert. An der Grundlinie und vier Wochen später wurden die Tiere einem
Ruhe- und Pacing-Echokardiogramm,
um die örtliche
Kontraktilität
(% myocardiale Verdickung) zu bestimmen, und einer Mikrosphären-Studie
unterzogen, um die kollateral-abhängige Perfusion bei Ruhe und
während
einer Adenosinfusion zu bestimmen. Vier Wochen nach Injektion von
AKM verbesserte sich der kollaterale Fluss (ausgedrückt als
das Verhältnis
von ischämischem/normalem
Bereich × 100)
in mit AKM behandelten Schweinen, aber nicht in den Kontrollen (AKM:
95 ± 13
gegenüber
81 ± 11
bei Ruhe, P = 0,017; 85 ± 19
gegenüber
72 ± 10
während
Adenosin, P = 0,046; Kontrollen: 86 ± 14 gegenüber 86 ± 14 bei Ruhe, P = NS; 73 ± 17 gegenüber 72 ± 14 während Adenosin,
P = 0,63). Auf die gleiche Weise wurde die Kontraktilität in mit
AKM behandelten Schweinen vergrößert, aber
in den Kontrollen nicht (AKM: 83 ± 21 gegenüber 60 ± 32 bei Ruhe, P = 0,04; 91 ± 44 gegenüber 35 ± 43 während Pacing,
P = 0,056; Kontrollen: 69 ± 48
gegenüber
64 ± 46
bei Ruhe, P = 0,74; 65 ± 56
gegenüber
37 ± 56
während
Pacing, P = 0,23).
-
Die
Ergebnisse zeigen, dass eine Katheter-basierte transendocardiale
Injektion von AKM die kollaterale Perfusion und die myocardiale
Funktion im ischämischen
Myocard verstärken
kann; die Erkenntnisse legen nahe, dass diese Methode eine neuartige
therapeutische Vorgehensweise begründen könnte, um eine optimale therapeutische
Angiogenese zu erreichen.
-
14
spezifisch pathogenfreie Hausschweine, die etwa 70 kg wogen, wurden
anästhesiert,
intubiert und erhielten ergänzend
O2 mit einer Rate von 2 l/min als auch eine
1–2 %ige
Isofluraninhalation während
des Eingriffes. Arterieller Zugang wurde über eine Isolation der rechten
Oberschenkelarterie und Insertion einer 8-French-Sheath erhalten. Die linke Arteria circumflexa
wurde durch eine linke laterale Thorakotomie isoliert und ein metallumschlossener
Ameroidkonstriktor wurde am äußersten
proximalen Bereich der Arterie implantiert. Vier Wochen nach Implantierung
des Ameroidkonstriktors wurden alle Schweine (1) einer selektiven
linken und rechten Koronarangiographie zur Überprüfung der ameroiden Okklusion
und Bestimmung des kollateralen Flusses; (2) transthorakalen Echokardiographiestudien;
und (3) einer örtlichen
myocardialen Blutflussbestimmung unterzogen.
-
Knochenmarksaspiration und
Aufbereitung und intramyocardiale Injektion
-
Direkt
nach Vervollständigung
der Grundlinienbestimmung wurden alle Tiere einer KM-Aspiration
aus dem linken Oberschenkelschaft unter Verwendung üblicher
Techniken unterzogen. KM wurde von zwei Seiten (3 ml pro Seite)
unter Verwendung konservierungsmittelfreier heparinisierter Glassspritzen
(20 Einheiten Heparin/1 ml frischem KM) aspiriert. Das aspirierte
Knochenmark wurde direkt unter Verwendung von 300-µ- und 200-µ-Filtern
aus rostfreiem Stahl sequentiell makrogefiltert. Dann wurde das
Knochenmark unter Verwendung eines transendocardialen Injektionskatheters
in das Myocard in zwölf
Stellen (0,2 ml pro Injektionsstelle, eine Gesamtmenge von 2,4 ml)
injiziert, gerichtet auf den ischämischen myocardialen Bereich
und seine Grenzgebiete.
-
Echokardiographiestudie
-
Transthorakale
Echocardiographiebilder mit Blick entlang der kurzen und langen
Achse auf die Höhe des
mittleren Papillarmuskels wurden bei den Tieren an der Grundlinie
und während
des Pacing, an der Grundlinie und während der Nachbetreuung vier
Wochen nach der AKM-Implantierung aufgezeichnet. Verkürzungsfraktions-Messungen
wurden durch Messung der prozentualen Wandverdickung (endsystolische
Dicke minus enddiastolische Dicke/enddiastolische Dicke) × 100 erhalten.
Diese Messungen wurden an dem ischämischen Bereich (laterales
Gebiet) und entfernten Bereich (anterior-septales Gebiet) durchgeführt. Nachfolgend
wurde eine vorübergehende
Schrittmacher-Elektrode durch einen venösen rechten Oberschenkelschaft
eingeführt und
in dem rechten Atrium angeordnet. Bei den Tieren wurde mit einer
Rate von 180/Minute über
zwei Minuten ein Pacing durchgeführt
und gleichzeitig wurden echocardiographische Bilder aufgenommen.
-
Örtlicher myocardialer Blutfluss
-
Örtliche
Messungen des myocardialen Blutflusses wurden bei Ruhe und während einer
maximalen koronaren Vasodilatation unter Verwendung von multiplen
fluoreszierenden gefärbten
Mikrosphären
(Interactive Medical Technologies, West Los Angeles, KA) durchgeführt und
mittels Referenz-Proben-Technik (Heymann MA, et. al., Prog. Cardiovasc.
Dis. 1977; 20:55–79)
quantifiziert. Fluoreszierende Mikrosphären (0,8 ml, 5 × 106 Mikrosphären/ml,
15 µm
Durchmesser in einer Kochsalzsuspension mit 0,01 % Tween 80) wurden
in das linke Atrium über
einen Judkins Links 3,5-6-F-Diagnostikkatheter injiziert. Maximale
koronare Vasodilatation wurde durch Infundieren von Adenosin mit
einer konstanten Rate von 140 µg/kg/min
(Fujisawa USA, Deerfield, IL) in die linke Oberschenkelvene über eine
Dauer von sechs Minuten herbeigeführt. Während der letzten zwei Minuten
der Infusion wurden Mikrosphäreninjektion
und Blutreferenzentnahmen in gleicher Art und Weise wie bei der
Ruhestudie durchgeführt.
-
Nach
Beendigung der Perfusionsbestimmung wurden die Tiere mit einer Überdosis
Natriumpentobarbital und KCL getötet.
Herzen wurden entnommen, mit Ringerlactat gespült, für 10–15 Minuten perfusionsfixiert,
und nachfolgend erfolgte eine Immersionsfixierung mit 10 % gepuffertem
Formaldehyd über
drei Tage. Nachdem die Fixierung vollständig war, wurden die Herzen
entlang der kurzen Achse in 7 mm dicke Scheiben geschnitten. Die
zwei zentralen Scheiben wurden in acht gleich groß Stücke geteilt,
die weiterhin in endocardiale und epicardiale Teilsegmente geschnitten
wurden. Der Durchschnitt der Messungen von acht lateralen ischämischen
Zonen und acht normalen Septalzonen-Teilsegmenten wurde für die Bestimmung
von endocardialem und epicardialem örtlichen myocardialen Blutfluss
verwendet. Der relative kollaterale Fluss wurde auch als das Verhältnis des
Blutflusses der ischämischen
Zone/nicht-ischämischen
Zone (IZ/NIZ) berechnet.
-
Histopathologie
-
Um
zu bestimmen, ob das Injizieren von KM-Aspirat mittels Verwendung
eines Injektionskatheters mit mechanischer Zellschädigung verbunden
war, wurden Standard-KM-Abstriche vorbereitet, bevor und nachdem
das frisch filtrierte AKM-Aspirat
durch die Nadel unter Verwendung eines ähnlichen Injektionsdrucks wie in
der in vivo-Studie getrieben wurde. Eine morphologische Bestimmung
wurde von einem unabhängigen
erfahrenen Fachmann, der das Studienprotokoll nicht kannte, durchgeführt.
-
Eine
histopathologische Bestimmung wurde an ausgewähltem Herzgewebe durchgeführt. In
der Pilotstudie wurden 7 mm dicke Scheiben entlang der kurzen Achse
unter UV-Licht untersucht, um die fluoreszenzmarkierten Gebiete
zu finden. Jedes bestimmte Gebiet wurde in drei nebeneinander liegende
Blöcke
voller Dicke (zentral, rechts und links) geschnitten, die in 10
% gepuffertem Formaldehyd immersionsfixiert wurden. Nachfolgend
wurde jeder dieser Blöcke
in drei ebene Stücke
geschnitten, von denen zwei mit Hämatoxylin und Eosin (H&E) gefärbt wurden
und einer mit PAS. Zusätzlich
wurde ein frisch fluoreszenzmarkierter Gewebeblock aus dem ischämischen
Gebiet jeden Tieres erhalten und wurde in einer OCT-Verbindung (Sakura
Finetek USA Inc., Torance, KA) eingebettet und in flüssigem Stickstoff
gefroren. Die gefrorenen Abschnitte dieses schockgefrorenen Myocardgewebes
wurden luftgetrocknet und mit Aceton fixiert.
-
Immunoperoxidase-Färbung wurde
mit dem automatisierten Dako-Immunno-Stainer (Dako, Carpenteria,
KA) durchgeführt.
Die intrinsische Peroxidase und nicht spezifische Aufnahme wurden
mit 0,3 % Wasserstoffperoxid und 10 % Ovalbumin blockiert. Monoclonaler
Maus-Antikörper
gegen CD34 (Becton Dickinson, San Jose, KA) wurde als der primäre Antikörper verwendet.
Der Verbindungsantikörper
war ein biotinylierter Ziegen-anti-Maus-IgG-Antikörper und
der tertiäre
Antikörper
war Streptavidin konjugiert mit Meerrettich-Peroxidase. Diaminobenzidin
(DAB) wurde als das Chromogen verwendet und die Schnitte wurden
mit 1 % Methylgrün
gegengefärbt.
Nach der Dehydration und Klärung
wurden die Objektträger
fixiert und mit einem Nikon-Labphot-Mikroskop untersucht.
-
In
der Wirksamkeitsstudie wurden 1,5 cm2 große Schnitte
vollständiger
Dicke aus den ischämischen und
den nicht-ischämischen
Bereichen für
die Paraffinschnitte aufbereitet. Jede der Proben wurde mit H&E, Masson-Trichrom
und Faktor-VIII-assoziiertem
Antigen gefärbt.
Die mit Immunoperoxidase gefärbten
Objektträger
wurden im Hinblick auf die Dichte der Endothelzellenpopulation und
Vaskularisierung untersucht. Letzteres wurde vom erstmaligen durch
die Anwesenheit eines Lumens unterschieden. Vaskularität wurde
unter Verwendung von fünf
photomikrographischen Proben der Faktor-VIII-gefärbten Objektträger, die
von der inneren Hälfte
des ischämischen
und nicht-ischämischen
Myocards genommen wurden, bestimmt. Die Dichte der Endothelzellen
wurde unter Verwendung digitalisierter Bilder derselben Photomikrographien
bestimmt. Die Dichte der endothelialen Population wurde mittels
Sigma-Scan Pro-Morphometrie-Software unter Verwendung der Intensitäts-Schwellenwert-Methode
bestimmt. Der gesamte endotheliale Bereich jeder Probe als auch
jedes Prüflings
wurde zusammen mit dem relativen Prozentsatz an endothelialem Bereich
(endothelialer Bereich/Bereich des untersuchten Myocards) erhalten.
Der gesamte endotheliale Bereich wurde auch als der relative Prozentsatz
an nicht-infarktgeschädigtem
(lebensfähigem)
Bereich des Myocards untersucht. Die Trichrom-gefärbten Schnitte
wurden digitalisiert und der durch das Kollagen blau gefärbte Bereich
als auch der Gesamtbereich des Schnittes ausser der durch das Epikard
(das normalerweise Kollagen enthält)
ausgefüllten Fläche wurden
unter Verwendung von Sigma-Scan Pro gemessen. Der infarktgeschädigte Bereich
wurde dann als der Bereich, der blaugefärbt war, berechnet.
-
Prozesstechnische Daten
-
Intramyocardiale
Injektionen entweder mit AKM oder Placebo waren nicht mit einer
akuten Veränderung
des mittleren Blutdruckes, der Herzfrequenz oder Herbeiführung von
Arrhythmie verbunden. Alle hämodynamischen
Parameter waren zwischen den zwei Gruppen vergleichbar. Ein paarweiser
Vergleich zeigte ähnliche
hämodynamische
Parameter innerhalb jeder Gruppe in dem index verglichen mit der
Nachbetreuung, mit Ausnahme eines höheren mittleren arteriellen
Ausgangsblutdrucks bei der Nachbetreuung in der Kontrollgruppe (P
= 0,03) ohne anschließende
Unterschiede zwischen Pacing oder Adenosin-Infusion.
-
Myocardiale Funktion
-
Die
Bestimmung örtlicher
myocardialer Funktion wird in Tabelle I unten gezeigt. Vor dem Eingriff
war die relative Fraktions-Wandverdickung, ausgedrückt als
Verhältnis
ischämischer
Zone zu nicht-ischämischer Zone
(IZ/NIZ) × 100,
bei Ruhe und während
des Pacing, zwischen den Gruppen ähnlich (P = 0,86 beziehungsweise
0,96). Vier Wochen nach der intramyocardialen Injektion von AKM
trat eine örtlich
verbesserte Wandverdickung in Ruhe und während des Pacing auf, was sich
aus einer 50 %igen Zunahme der Wandverdickung der kollateral-abhängigen ischämischen
lateralen Wand ergab. Es wurden keine signifikanten Veränderungen in
den Kontrolltieren beobachtet, obwohl eine Neigung zu einer Verbesserung
der Wandverdickung in dem ischämischen
Gebiet während
des Pacing in der Nachbetreuung festgestellt wurde. Tabelle I. Örtliche Kontraktilität der ischämischen
Wand
| Grundlinie | Nachbetreuung | P |
Ruhe |
AKM
(%) | 60 ± 32 | 83 ± 21 | 0.04 |
Kontrolle
(%) | 64 ± 46 | 69 ± 48 | 0.74 |
Pacing |
AKM
(%) | 36 ± 43 | 91 ± 44 | 0.056 |
Kontrolle
(%) | 37 ± 56 | 65 ± 56 | 0.23 |
-
AKM
bezeichnet autologes Knochenmark.
-
Myocardiale Perfusionsdaten
-
Die
Bestimmung örtlicher
myocardialer Perfusion wird in Tabelle II unten gezeigt. Es gab
dort keine Unterschiede zwischen der behandelten und der Kontrollgruppe
im Hinblick auf die relative transmurale myocardiale Perfusion,
IZ/NIZ, bei Ruhe und während
der Adenosininfusion (P = 0,42 beziehungsweise 0,96) vor dem Eingriff.
Vier Wochen nach der AKM-Injektion verbesserte sich die relative örtliche
transmurale myocardiale Perfusion bei Ruhe und während des Pacing signifikant.
Dies ergab sich aus einer absoluten Verbesserung der myocardialen
Perfusion in der ischämischen
Zone, bei Ruhe (ein Anstieg von 57 %, P = 0,08) und während der
Adenosininfusion (37 %, P = 0,09), während keine signifikanten Veränderungen
im absoluten Fluss zu der nicht-ischämischen Zone entweder bei Ruhe
(Anstieg von 35 %, P = 0,18) oder während der Adenosininfusion
(Anstieg von 25 %, P = 0,26) festgestellt wurden. Der örtliche
Anstieg des myocardialen Blutflusses, der in den ischämischen
Zonen gefunden wurde, setzt sich aus beidem zusammen, der örtlichen
endocardialen (73 %) und epicardialen (62 %) Verbesserung bei Ruhe,
mit einer etwas geringeren Verbesserung während der Adenosininfusion
(40 % in beiden Zonen). Nach vier Wochen zeigte die Kontrollgruppe
keine Unterschiede bei transmuraler, endocardialer oder epicardialer
Perfusion in den ischämischen
und den nicht-ischämischen
Zonen verglichen mit Werten vor dem Eingriff. Tabelle II. Örtliche myocardiale Perfusion
| Basislinie | Nachbetreuung | P |
Ruhe |
AKM
(%) | 83 ± 12 | 98 ± 14 | 0.001 |
Kontrolle
(%) | 89 ± 9 | 92 ± 0.1 | 0.43 |
Adenosin |
AKM
(%) | 78 ± 12 | 89 ± 18 | 0.025 |
Kontrolle
(%) | 77 ± 5 | 78 ± 11 | 0.75 |
-
AKM
bezeichnet autologes Knochenmark.
-
Beurteilung von Histopathologie
und Vaskularität
-
Die
Beurteilung von KM-Abstrichen vor und nach dem Injizieren des filtrierten
Aspirats durch den einspritzenden Katheter ergab eine normale Struktur,
die Abwesenheit von Makroaggregaten und keinen Beweis von Zellfragmenten
oder entstellten Zellumrissen. Am ersten Tag nach den Injektionen
wies die Histopathologie auf akute Läsionen hin, charakterisiert
durch Fibrin und einen inflammatorischen Tractus mit dispergierten zellulären Infiltrationen.
Das Infiltrat war durch mononukleäre Zellen charakterisiert,
die morphologisch nicht von einem KM- Infiltrat differenziert werden konnten.
Die Zellularität
war am dritten und am siebten Tag maximal und fiel anschließend über die
Zeit ab. Nach drei Wochen wurde an den Stellen mit 0,5 ml-Injektionen
verglichen mit den 0,2 ml-Stellen mehr Fibrose gesehen. Die CD34-Immunfärbung, entwickelt
um von KM-abstammende Vorläuferzellen
zu identifizieren, wurde an Schnitten durchgeführt, die das maximale zelluläre Infiltrat zeigten.
Insgesamt wurde geschätzt,
dass 4–6
% des zellulären
Infiltrats eine positive Immunreaktivität gegenüber CD34 zeigten.
-
Das
ischämische
Gebiet beider Gruppen war durch kleine Flächen mit fleckiger Nekrose
charakterisiert, die insgesamt < 10
% des untersuchten ischämischen
Myocards belegten. Die nicht-ischämische Fläche zeigte eine normale myocardiale
Struktur auf. Veränderungen
histomorphometrischer Charakteristika der zwei Gruppen wurden verglichen.
Es gab keine Unterschiede bei der Gesamtfläche, die von Blutgefäßen ausgefüllt war,
als auch bei der Anzahl an Blutgefäßen mit einem Durchmesser > 50 µm. Jedoch
zeigte ein Vergleich der Gesamtflächen, die auf Faktor VIII positiv
gefärbt
waren (Endothelzellen mit und ohne Lumen), bei den ischämischen
Gebieten im Vergleich zu den nicht-ischämischen Gebieten Unterschiede
zwischen den zwei Gruppen auf. In der AKM-Gruppe war die gesamte
Fläche
mit Endothelzellen in der ischämisch
kollateral-abhängigen
Zone 100 % höher
als jene, die in dem nicht-ischämischen
Gebiet beobachtet wurde (11,6 ± 5,0
gegenüber 5,7 ± 2,3 %
Fläche,
P = 0,016), während
es keinen signifikanten Unterschied in der Kontrollgruppe (12,3 ± 5,5 gegenüber 8,2 ± 3,1 %
Fläche,
P = 0,11) gab. Jedoch waren andere Vaskularitätsparameter einschließlich der prozentualen
Fläche,
die von Blutgefäßen ausgefüllt war,
und der Anzahl an Blutgefäßen > 50 µm in den
ischämischen
und den nicht-ischämischen
Gebieten beider Gruppen gleich.
-
BEISPIEL 5
-
Die Wirkung von autologem Knochenmark,
das in vivo durch die vorherige Verabreichung von GM-CSF stimuliert
wurde, in einem Tiermodell myocardialer Ischämie
-
Es
wurde eine chronische myocardiale Ischämie bei 16 Schweinen durch
die Implantierung von Ameroid-Konstriktoren rund um die linke koronare
Arteria circumflexa ausgelöst.
Vier Wochen minus drei Tage nach der Ameroid-Implantierung wurden acht Tiere einer
subcutanen Injektion von GM-CSF an drei aufeinander folgenden Tagen
(Dosis 10 µg/kg
pro Tag) unterzogen, gefolgt (an dem vierten Tag und genau vier
Wochen nach der Ameroid-Implantierung) von transendocardialen Injektionen
frisch aspirierten AKM in die ischämische Zone unter Verwendung
eines transendocardialen Injektionskatheters (2,4 ml pro Tier injiziert
an 12 Stellen), und acht Kontrolltieren ohne GM-CSF-Stimulierung
wurde heparinisierte Kochsalzlösung
injiziert. An der Grundlinie und vier Wochen später wurden die Tiere einem
Ruhe- und Pacingechokardiogramm, um die örtliche Kontraktilität (% myocardiale
Verdickung) zu bestimmen, und einer Mikrosphären-Studie unterzogen, um die
kollateral-abhängige
Perfusion bei Ruhe und während
einer Adenosininfusion zu bestimmen. Vier Wochen nach der Injektion
von AKM verbesserte sich der kollaterale Fluss (ausgedrückt als
das Verhältnis
von ischämischer/normaler
Zone × 100)
bei AKM-behandelten Schweinen, nicht aber bei den Kontrollen (AKM:
85 ± 11 gegenüber 72 ± 16 bei
Ruhe, P = 0,026; 83 ± 18
gegenüber
64 ± 19
während
Adenosin, P = 0,06; Kontrollen: 93 ± 10 gegenüber 89 ± 9 bei Ruhe, P = 0,31; 73 ± 17 gegenüber 75 ± 8 während Adenosin,
P = 0,74). In ähnlicher
Weise stieg die Kontraktilität
bei AKM-behandelten Schweinen, aber nicht bei den Kontrollen (AKM: 93 ± 33 gegenüber 63 ± 27 bei
Ruhe, P = 0,009; 84 ± 36
gegenüber
51 ± 20
während
Pacing, P = 0,014, Kontrollen: 72 ± 45 gegenüber 66 ± 43 bei Ruhe, P = 0,65; 70 ± 36 gegenüber 43 ± 55 während Pacing,
P = 0,18).
-
Die
Ergebnisse weisen darauf hin, dass eine Katheter-basierte transendocardiale
Injektion von AKM, die durch GM-CSF, das an drei Tagen systemisch
verabreicht wurde, in vivo vorstimuliert waren, die kollaterale Perfusion
und myocardiale Funktion im ischämischen
Myocard verstärken
kann, wobei diese Erkenntnisse nahe legen, dass diese Methode eine
neuartige therapeutische Strategie zum Erhalt einer optimalen therapeutischen
Angiogenese darstellen könnte.
-
BEISPIEL 6
-
Behandlung eines menschlichen Patienten
-
Knochenmark
(~ 5 ml) wird etwa 60 Minuten vor dem Beginn des cardialen Eingriffes
unter Verwendung von konservierungsmittelfreien heparinisierten
Glasspritzen (20 Einheiten Heparin/1 ml frischem KM) von der Crista
iliaca aspiriert werden. Das aspirierte Knochenmark wird sofort
unter Verwendung von 300-µ-
und 200-µ-Filter
aus rostfreiem Stahl sequentiell makrogefiltert werden. Ein erfahrener
Hämatologe
wird den Eingriff unter sterilen Bedingungen ausführen. Der
Knochenmarkabstrich wird untersucht werden, um eine normale Histomorphologie
der Knochenmarkpräparation
zu bestätigen.
-
Jeder
der einzelnen Eingriffe zur Zufuhr eines Agens an das Myocard kann
verwendet werden. Diese schließen
eine direkte trans-epicardiale Zufuhr ein, wie sie durch eine chirurgische
Methode (zum Beispiel, aber nicht beschränkt auf, eine transthorakale
Inzision oder transthorakale Insertion einer Nadel oder anderer Zufuhrgeräte oder
mittels Thorakoskopie), oder durch eines von mehreren perkutanen
Eingriffe erreicht werden könnte.
Es folgt ein Beispiel der perkutanen Zufuhr. Es sollte hervorgehoben
werden, dass das folgende Beispiel nicht so verstanden werden soll,
dass es die Möglichkeiten
der Zufuhr auf das in dem Beispiel beschriebene spezielle Katheter-basierte
Plattformsystem begrenzt, – es
kann ein beliebiges Katheter-basiertes Plattformsystem verwendet
werden.
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Unter
Verwendung von Standardeingriffen für eine perkutane koronare Angioplastie
wird ein Einführungsschleuse
von mindestens 8F in die rechte oder linke Oberschenkelarterie eingeführt. Nach
der Insertion der Arterienschleuse wird Heparin verabreicht und
je nach Bedarf ergänzt,
um eine ACT über
200–250
Sekunden während
des LV-Mappings und den AKM-Transplantationteil des Eingriffes aufrechtzuerhalten.
Die ACT wird während
des Eingriffes in Intervallen von nicht länger als 30 Minuten, als auch
am Ende des Eingriffes überprüft werden,
um die Konformität
mit dieser Anforderung zu bestätigen.
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Eine
linke Ventrikulographie erfolgt in Standard-RAO- und/oder -LAO-Projektion,
um bei der Führung von
NOGA-STARTM- und Injektionskathetern zu
helfen, und eine elektromechanische LV-Karte wird bei Verwendung
des NOGA-STARTM-Katheters erhalten. Der
8F-INJECTION-STAR-Katheter wird in einer retrograden Weise durch
die Oberschenkelschleuse an der Valva aortae platziert. Nach vollständiger Ablenkung
der Spitze wird die gerundete distale Spitze vorsichtig die Valva
aortae kreuzend vorgerückt
(„prolappsed") und einmal innerhalb
des LV-Hohlraums in geeigneter Weise befestigt.
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Der
Katheter (schließt
einen elektromagnetischen Spitzensensor ein) ist auf eine der Behandlungszonen
(z. B. anterior, lateral, inferior-posterior oder andere) gerichtet.
Die Sicherheitseigenschaften des NOGATM-Systems
ausnutzend wird die Nadelinsertion und Injektion nur erlaubt, wenn
Stabilitätssignale
einen LS-Wert von < 3
zeigen werden. Eine einzige Injektion von 0,2 cc frisch aspiriertem
AKM wird durch eine trans-endocardiale Methode zu den Begrenzungen
von bis zu zwei Behandlungszonen mit einem Abstand von nicht weniger
als 5 mm zwischen jeder Injektionsstelle zugeführt werden. Die Dichte an Injektionsstellen
wird von der individuellen endomyocardialen Anatomie des LV des
Patienten und der Fähigkeit,
eine stabile Position auf der endocardialen Oberfläche ohne
Katheter-Verschiebung oder vorzeitige ventrikuläre Kontraktionen (PVCs) zu
erreichen, abhängen.
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Jenes
frisch aspirierte autologe Knochenmark, das in das ischämische Myocard
transplantiert wurde, ist mit verbessertem kollateralen Fluss verbunden,
ohne dass, aus mehreren Gründen,
gegenteilige Wirkungen von klinischer Relevanz sein könnten. Die
vorstehend überlegte
Methodik nutzte den Vorteil der natürlichen Fähigkeit von Knochenmark, eine
lokalisierte angiogenetische Antwort in einer wirksamen und offensichtlich
sicheren Weise herbeizuführen.
Solch eine angiogenetische Strategie würde möglicherweise weniger kostenintensiv
sein als manche andere, die zur Zeit getestet werden. Sie würde auch
potentielle toxizitätsrelevante Probleme
vermeiden, die selten, aber definitiv bei verschiedenen genbasierten
Methoden unter Verwendung viraler Vektoren auftreten können.
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Die
Erfindung basiert auf dem Konzept, dass autologes Knochenmark eine
optimale Quelle für
zelluläre
(ein Beispiel würden
endotheliale Vorläuferzellen
sein, aber die Erfindung ist nicht begrenzt auf solche Zellen, da
viele andere Zellen im Knochenmark bedeutsam an der angiogenetische
Wirkung mitwirken könnten) und
sezernierte, z. B. angiogenetische Wachstumsfaktoren, Elemente sein
könnte,
die für
die Förderung
von Wachstum neuer Blutgefäße und zur
Wiederherstellung von Funktionen nötig sind, wenn sie auf ein
anderes Gewebe übertragen
werden, wie beispielsweise ein ischämisches Herz oder ischämische periphere
Extremitäten.
Das eigene Knochenmark des Patienten kann als die therapeutische
Schlüsselquelle
verwendet werden, um eine therapeutische Angiogenese und/oder Myogenese
im ischämischen
Gewebe, z. B. Herzmuskel und/oder ischämischer Extremität, mit beeinträchtigter
Blutperfusion aufgrund arterieller Obstruktionen herbeizuführen. Das
eigene Knochenmark des Patienten wird aspiriert, d. h. autologe
Knochenmarkspende, aufbereitet und direkt in das ischämische und/oder
anliegende nicht-ischämische
Gewebe, z. B. Herzmuskel und/oder ischämische Extremität, injiziert,
um das Wachstum von Blutgefäßen zu fördern.
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Das
autologe Knochenmark und/oder Knochenmarkprodukte werden in den
Herzmuskel injiziert, z. B. das Myocard, indem entweder eine Katheter-basierte
trans-endocardiale Injektionsmethode oder eine chirurgische (offener
Brustkorb oder über
Thorakotomie) trans-epicardiale Thorakotomie-Methode verwendet wird. Diese
zwei Zufuhrstrategien können
verwendet werden, um durch Förderung
der Einlagerung und Integration angiogenetischer Knochenmarkselemente
in das Organzielgewebe, z. B. Herzmuskel und/oder ischämische Extremität dasselbe
therapeutische Ziel zu erreichen.
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Gemäß der Erfindung
werden wirksame Mengen autologen Knochenmarks für die Behandlung verabreicht.
Wie durch erfahrene Praktiker anerkannt würde, wird die verabreichte
Menge von vielen Faktoren abhängen,
einschließlich
der angestrebten Behandlung, der Schwere des zu behandelnden Leidens,
der Größe und des
Ausmaßes
der zu behandelnden Fläche
etc., ohne Beschränkung
darauf. Mit Blick auf die Behandlung gemäß der Erfindung würde eine
repräsentative
Vorschrift sein, Mengen von jeweils etwa 0,2 bis 0,5 ml autologem
Knochenmark in etwa 12 bis etwa 25 Injektionen zu verabreichen,
so dass insgesamt etwa eine Gesamtmenge von etwa 2,4 bis etwa 6
ml autologem Knochenmark verabreicht wird. Jede verabreichte Dosis könnte vorzugsweise
etwa von 1 bis etwa 2 Volumenprozente Heparin oder ein anderes Blutkoagulans
wie beispielsweise Kumadin umfassen. Wenn das autologe Knochenmark
kultiviert oder stimuliert worden ist und/oder es in Kombination
mit anderen Pharmazeutika oder ähnlichem
verabreicht wird, sollte die Menge des vorhandenen autologen Knochenmarks
näherungsweise
pro Dosis dieselbe sein und/oder die Gesamtheit des verabreichten
autologen Knochenmarks sollte etwa dieselbe sein, wie vorstehend
beschrieben. Es wird angenommen, dass die Gesamtanzahl der Zellen
des autologen Knochenmarks, die bei jeder Behandlung verabreicht
wird, von etwa 10 bis 5 × 108 sein sollte.
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Eine
Optimierung der angiogenetischen Genexpression erfordert die gemeinsame
Verabreichung von verschiedenen angiogenetischen Stimulantien mit
dem autologen Knochenmark. Somit wird gemäß der Erfindung die Transplantation
autologen Knochenmarks entweder als ein „alleinstehendes" therapeutisches
Agens injiziert oder mit einem beliebigen pharmakologischen Arzneistoff,
einem Protein oder Gen oder einer beliebigen anderen Verbindung
oder mit einem Eingriff kombiniert, der die Produktion angiogenetischer
Wachstumsfaktoren durch Knochenmark erhöhen und/oder die Endothelzellvermehrung,
-Migration und Bildung von Blutgefäßen fördern könnte. Das (Die) „kombinierte(n)" Agens(zien) können dem
Patienten oder dem Zielgewebe direkt verabreicht werden, oder ex
vivo mit Knochenmark vor der Injektion von Knochenmark in den Patienten inkubiert
werden. Beispiele dieser „kombinierten" Agenzien (obwohl
sie nicht auf diese Agenzien beschränkt sind) sind Granulocyten-Monocytenkoloniestimulierender-Faktor
(GM-CSF), Monocyten-Chemoattractant-Protein-1
(MCP-1), EAPS1 oder Hypoxie-induzierbarer Faktor-1 (HIF-1). Die
Stimulierung des Knochenmarks könnte
sein, indem das Knochenmark Faktoren in Form von Proteinen direkt
ausgesetzt wird, oder die Knochenmarkszellen können mit Vektoren transfiziert
werden, die relevante Gene tragen. Zum Beispiel kann Knochenmark
mit einem Plasmidvektor oder einem Adenovirusvektor, der die HIF-1-
oder EPAS1-Transgene trägt,
transfiziert werden. Ein Beispiel eines Eingriffs, der die Produktion
von angiogenetischen Faktoren durch Knochenmark erhöhen könnte, ist,
indem die Knochenmarkszellen ex vivo einer Hypoxie ausgesetzt werden. Dieser
Eingriff kann allein bei Knochenmark angewendet werden oder in Kombination
mit beliebigen anderen der vorstehend genannten Faktoren. Diese
Optimierungsstrategien sind entwickelt worden, um die Produktion von
vaskulärem
endothelialem Wachstumsfaktor (VEGF) und/oder von anderen Cytokinen
mit angiogenetischer Aktivität
vor der direkten Injektion des Knochenmarks in das Herz oder ein
beliebiges peripheres ischämisches
Gewebe zu erhöhen.
In weitestem Sinn umfasst die Erfindung eine intramyocardiale Injektion
autologen Knochenmarks mit einem beliebigen Agens, das verfügbar werden
würde,
um eine Stimulierung von Knochenmark und/oder eine ex vivo- oder
in vivo-Stimulierung der Herstellung eines beliebigen angiogenetischen Wachstumsfaktors
durch das Knochenmark oder seine stromalen Mikroumgebung zu verursachen.
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Die
Verabreichung an Patienten wird variieren, abhängig von der klinischen Situation.
Patienten zum Beispiel mit refraktärer Koronararterienerkrankung
oder einer ischämischen
peripheren Vaskulopathie, die Kandidaten für eine Knochenmarksaspirationsprozedur
gefolgt von einer myocardialen oder Extremitätentransplantation autologen
Knochenmarks sein werden, die in das ischämische Gewebe oder seine Grenzzonen
und/oder normales Gewebe gerichtet ist, das als Quelle für kollaterale
oder zelluläre
Versorgung für
das erkrankte Gewebe dient, zum Zweck einer therapeutischen Angiogenese
und/oder Myogenese. Diese Prozedur wird die Verwendung einer Knochenmarkaspirationsprozedur,
das Gewinnen und Aufbereiten von Knochenmark, gefolgt von der Verwendung
autologen Knochenmarks oder seiner Elemente (Wachstumsfaktoren und/oder
zelluläre
Elemente, die von dem eigenen Knochenmark des Patienten isoliert
werden), mit oder ohne irgendeine ex vivo-Stimulation seiner Zufuhrformen,
zur Injektion in das ischämische
oder nicht-ischämische Myocard
und/oder periphere ischämische
Gewebe (wie beispielsweise Extrem itätenischämie), einschließen. Das
Knochenmark wird in einer Standard-Antikoagulations-/Antiaggregationslösung (enthält Natriumcitrat
und EDTA) und bei 4°C
in einem sterilen Medium bis zur Zeit der Verwendung gehalten werden.
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Bei
Verwendung wird das Knochenmark gefiltert werden, um zu vermeiden,
das verbleibende Blutklumpen oder Makroaggregate in das Zielgewebe
injiziert werden.
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Das
Knochenmark, mit oder ohne ein stimulierendes Agens in einer seiner
Zufuhrformen oder mit oder ohne zuvoriger Transfektion mit einem
Vektor, der ein Transgen trägt,
das entwickelt wurde, die Angiogenesewirkung des Knochenmarks zu
erhöhen,
wird in den Herzmuskel z. B. bei therapeutischer myocardialer Angiogenese
oder therapeutischer Myogenese unter Verwendung von entweder einer
Katheter-basierten trans-endocardialen Injektionsvorrichtung oder über eine
chirurgische (offener Brustkorb) trans-epicardiale Thorakotomie
oder über
eine andere beliebige Methode, die eine transepicardiale Zufuhr
erlaubt, injiziert. In dem Fall der Behandlung von Extremitätenischämie wird
das Knochenmark durch eine direkte Injektion des Knochenmarks oder
seiner Elemente mit oder ohne ex vivo- oder in vivo-Stimulierung einer seiner
Verabreichungsformen in die Muskeln des Beins übertragen.
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Das
Injektionsvolumen pro Behandlungsstelle wird wahrscheinlich zwischen
0,1–5,0
cc pro Injektionsstelle liegen, abhängig von dem speziellen Knochenmarkprodukt
und der Schwere des ischämischen
Zustandes und der Injektionsstelle. Die Gesamtanzahl an Injektionen
wird wahrscheinlich zwischen 1–50
Injektionsstellen pro Behandlungssitzung liegen.