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VERWANDTE
PATENTANMELDUNGEN
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Die
vorliegende Patentanmeldung ist ein Antrag auf Teilfortführungsanmeldung
und beruht auf der vorläufigen
Patentanmeldung mit Aktenzeichen 60/142704, eingereicht am 07. Juli,
1999.
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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Vorliegende
Erfindung betrifft Kapseln und spezieller Weichkapseln, die typischerweise
unter Verwendung einer Rotationsformvorrichtung erzeugt werden.
Spezieller betrifft die Erfindung neuartige Zusammensetzungen, die
zur Erzeugung von Filmen in der Lage sind, aus denen Weichkapselmäntel hergestellt
werden können.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Die
Verkapselung in einer Weichkapsel einer Lösung oder Dispersion eines
Nährmittels
oder pharmazeutischen Mittels in einem flüssigen Träger bietet zahlreiche Vorteile
gegenüber
anderen Dosierungsformen, wie beispielsweise verpresste, überzogene
oder nicht überzogene
feste Tabletten oder abgefüllte
Flüssigpräparate.
Die Verkapselung einer Lösung
oder Dispersion erlaubt eine genaue Zuführung einer Einheitsdosis, was
einen Vorteil darstellt, der eine besondere Bedeutung erlangt, wenn
relativ geringe Mengen des aktiven Bestandteils zugeführt werden
müssen,
wie im Fall bestimmter Hormone. Eine derartige Gleichförmigkeit
ist schwieriger über
einen Prozess des Tablettenpressens zu erreichen, wo die Feststoffe
gleichförmig
gemischt und verpresst werden müssen,
oder über
die Einbeziehung der Gesamtdosis des aktiven Bestandteils in einen abgefüllten flüssigen Träger, der
vor jeder oralen Verabreichung gemessen werden muss.
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Weichkapseln
und am häufigsten
Gelatineweichkapseln bieten eine Dosierungsform, die von den Patienten
eher akzeptiert wird, da sich die Kapseln leichter schlucken lassen
und nicht aromatisiert werden müssen,
um den unangenehmen Geschmack des Wirkstoffes zu überdecken.
Weichkapseln lassen sich auch leichter von den Patienten transportieren
als abgefüllte
Flüssigkeiten,
da lediglich die erforderliche Zahl der Dosierungen aus der Packung
entnommen werden muss.
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Die
Weichverkapselung von Arzneimitteln liefert außerdem die Möglichkeit
einer Verbesserung der biologischen Verfügbarkeit pharmazeutischer Mittel.
Die aktiven Bestandteile werden schnell in flüssiger Form freigesetzt, sobald
der Gelatinemantel voll aufbricht. Anders als im Fall von tablettierten
Zusammensetzungen ist ein vollständiger
Zerfall der Kapsel nicht erforderlich, damit die Wirkstoffe für die Aufnahme
verfügbar
werden. Außerdem
lassen sich verhältnismäßig unlösliche Wirkstoffe
in einem flüssigen
Träger
dispergieren, um für
eine schnellere Aufnahme zu sorgen.
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Von
je her sind sowohl Weichmantelkapseln als auch Hartmantelkapseln
unter Verwendung von Gelatine von Säugern als das Material der
Wahl für
die Erzeugung des Kapselmantels verwendet worden. Der von Robert
Schäfer
1933 für
die Herstellung einteiliger Weichkapseln entwickelte Rotationsformprozess
nutzt die einmaligen Eigenschaften von Gelatine, um einen kontinuierlichen
Herstellungsprozess für
die Weichkapsel zu realisieren. Die erfindungsgemäße gelatinefreie
Zusammensetzung, die in der vorliegenden Patentanmeldung offenbart
wird, ist besonders in dem Rotationsformverfahren bei der Weichkapselherstellung
verwendbar.
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In
der konventionellen Herstellung von Weichkapseln unter Anwendung
des Rotationsformprozesses, bei dem Gelatine von Säugern eingesetzt
wird, läuft
der Prozess im Wesentlichen wie folgt ab. Es werden trockene Gelatinegranalien
mit Wasser und geeigneten Weichmachern vereint und die vereinte
Menge sodann unter Vakuum erhitzt, um eine schmelzflüssige Gelatinemasse
zu erzeugen. Die Gelatinemasse wird in ihrem schmelzflüssigen Zustand
gehalten, während
sie zu Filmen oder Bändern
auf Gießwalzen
oder Trommeln geformt oder gegossen wird. Die Filme oder Bänder werden
in einem Keil hinweg und zwischen Rotationsverkapselungsformen geführt. Im
Inneren der Verkapselungsformen werden Kapseln gleichzeitig aus
den Filmen oder Bändern
geformt, gefüllt,
geschnitten und versiegelt. Die Versiegelungen werden über eine
Kombination von Druck und Wärme
erzeugt, wenn die Kapsel gefüllt
und geschnitten ist. Die Rotationsformherstellung von Gelatineweichkapseln
wurde detailliert offenbart in "The
Theory and Practice of Industrial Pharmacy" (Lachman und Kanig, Herausgeber), dritte
Ausgabe, veröffentlicht
von Lea & Febiger.
Eine gute Beschreibung der Methoden der Gelatineverkapselung finden
sich auch in der WO 98/42294 (PCT/GB98/00830).
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Gelatinezubereitungen,
die zur Erzeugung von Filmen verwendet werden, die für die Herstellung
von Kapseln in dem Rotationsformprozess geeignet sind, enthalten
im typischen Fall zwischen 25% bis 45 Gew.% Gelatine von Säugern. Mengen
unterhalb von 25 Gew.% führen
zu einem schlechten Versiegeln der Kapsel. Die physikalischen Eigenschaften
des Gelatinefilms sind für
eine wirtschaftliche Produktion von Weichkapseln entscheidend. Beispielsweise
muss der Film fest genug sein, um die Verarbeitung in der Verkapselungsvorrichtung
zu überdauern,
er muss bei Temperaturen unterhalb des Schmelzpunktes des Films
für gute
Versiegelungseigenschaften sorgen, eine rasche Auflösung in
Magensäften
zeigen und über
eine ausreichende Elastizität
verfügen,
um die Ausformung der Kapsel zu ermöglichen. All diesen Anforderungen
und ohne die Verwendung von Gelatine von Säugern wird die Zusammensetzung
der vorliegenden Erfindung, die frei von jeglicher tierischer Provenienz
ist, gerecht und zeigt überraschend
mehrere verbesserte Eigenschaften.
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Die
Zusammensetzung gemäß der vorliegenden
Erfindung verfügt ähnlich wie
Gelatine von Säugern über viele
Eigenschaften, die ihre Verwendung in der Herstellung von Weichkapseln
begünstigen.
Eine dieser wichtigen Eigenschaften der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
im Bezug auf den Rotationsformprozess ist die Möglichkeit der Zusammensetzungen
unter Erzeugung von Filmen vergossen werden zu können, die mechanisch fest sind
und eine ausreichende Elastizität
zeigen, mit der der Film während
des Füllens
gestreckt werden kann. Mit anderen Worten verfügen die erfindungsgemäßen Filme über Formbeständigkeit, Elastizität und Festigkeit,
die zur Verwendung in einem kommerziellen kontinuierlichen Prozess
angemessen sind.
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Eine
andere bedeutende und einzigartige Eigenschaft der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen besteht
darin, dass die Filme, die die zwei Kapselhälften erzeugen, während des
Prozesses des Füllens
und Schneidens verschmelzen, wenn sie einem ausreichenden Druck
und erhöhter
Temperatur ausgesetzt sind. Dieses miteinander Verschmelzen beruht
auf einer speziellen Eigenschaft der Filme, mit der das Schmelzen unter
Bedingungen erhöhter
Temperatur möglich
ist, die durch den Spritzkeil zugeführt wird, und dem Druck, der
mit Hilfe der Rotationsschneidformen zugeführt wird. Die Temperatur, bei
der das Verschmelzen zweier gegenüberliegender Filme erfolgt,
sollte unterhalb des Schmelzpunktes des Films liegen, das heißt die Schmelztemperatur
oder Siegelungstemperatur ist kleiner als der Schmelzpunkt der Filmzusammensetzung.
Es hat sich als schwierig erwiesen, diese Kombination von Eigenschaften
in anderen Polymersystemen zu finden. Aufgrund des Fehlens einer
oder mehrerer dieser Eigenschaften haben daher die meisten vorgeschlagenen Ersatzstoffe
für Gelatine
von Säugern
versagt. Dieses ist die Hauptursache, weshalb Gelatine von Säugern zumeist
ausschließlich
als Material zur Mantelerzeugung in der Herstellung von Weichkapseln
verwendet worden ist.
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Die
Eigenschaft, dass die Fusionstemperatur niedriger als die Schmelztemperatur
sein muss, ist für das
Versiegeln der Kapseln unter Anwendung des kontinuierlichen Rotationsformprozesses
entscheidend. Wenn die Temperaturen des Schmelzens und der Fusion
etwa gleich sind, wird der Film nahezu vollständig schmelzen, wenn er den
Keil und die Rotationsform passiert. Bei dieser Temperatur verliert
der Film seine Struktur. Als Ergebnis können keine Kapseln erzeugt
werden.
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Nachteile
der Gelatine von Säugern
schließen
die Kosten und Kontinuität
der Beschaffung ein. Gelatine hat eine Vielzahl weiterer Nachteile.
Beispielsweise sind Rinder als Quelle für Personen verhältnismäßig unattraktiv,
die Nahrungsmittel vegetarischer Herkunft bevorzugen. Außerdem ist
Gelatine für
ein Vernetzen anfällig,
das entweder in Folge Alterung oder in Folge einer Reaktion mit
Verbindungen hervorgerufen wird, wie beispielsweise Aldehyde. Das
Vernetzen reduziert die Gelatine unlöslich in Magensaft, was bei
Weichkapseln eine im Allgemeinen unerwünschte Qualität darstellt.
Daher besteht im Einsatzgebiet der Weichkapsel ein Bedarf nach einem
Austauschstoff für
die Zusammensetzungen auf Basis von Gelatine.
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Andere
Hydrokolloide bilden zwar Filme, ihnen fehlen jedoch die Merkmale
der Gelatine von Säugern, die
benötigt
werden, damit ihr Einsatz in dem Rotationsformprozess möglich wird.
Beispielsweise sind eine Vielzahl modifizierter Lebensmittelstärken, wie
beispielsweise solche, die bei Grain Processing Corporation als Pure-Cote® verfügbar sind,
Stärken
mit geringer Viskosität,
die filmbildende Eigenschaften und Klebeigenschaften vermitteln.
Diese Stärken
bilden klare und flexible Filme, die schnell trocknen und geschmacksfrei sind.
Diese Materialien eignen sich als Bindemittel für Würzmischungen auf Snacks und
Cereals und als glatte, glasige Überzugsmittel
bei Konditorei- und Backwaren. Allerdings sind diese Materialien
nicht in der Lage, hydratisierte Filme mit der erforderlichen Festigkeit
und Elastizität
zu erzeugen, die zur Verwendung im Rotationsformprozess erforderlich
sind. Darüber
hinaus verfügen
Filme, die vollständig
aus Stärke
erzeugt sind, über eine
unzureichende Elastizität
und Festigkeit, um von der Gießtrommel
zu den Rotationsformen transferiert werden zu können. Außerdem haften die Filme zu
stark an der Gießtrommel,
womit ihre Übertragbarkeit
noch weiter vermindert wird. Somit werden Zusammensetzungen benötigt, welche
das Verhalten und die Charakteristik von Gelatine von Säugern nachbilden,
während
gleichzeitig ihre Nachteile überwunden
werden.
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HINTERGRUND
EINSCHLÄGIGER
STAND DER TECHNIK
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Die
Japanische Patentanmeldung Kokai Publication Nr. 63-164858 offenbart
eine Zusammensetzung für
die Außenhaut
von Weichkapseln, mit der das Einfüllen von hydrophilen Materialen
in die Kapsel möglich ist.
Bei der Zusammensetzung handelt es sich um eine Mischung von mindestens
einem in der Natur vorkommendem Polysaccharid, das ausgewählt ist
aus Alginsäure,
Alginsäure-Derivaten, Agar,
Johannisbrotkernmehl, Carrageen, Guajakharz, Tamarindenkernmehl-Polysaccharid,
Pektin, Xanthan, Clucomanan, Chitin, Pluran und Cyclodextrin, sowie
mindestens einer Substanz, die ausgewählt ist aus mehrwertigen Alkoholen, Zuckeralkoholen,
Monosacchariden, Disacchariden und Oligosacchariden. Die Oligosaccharide
werden als Enzym- und Säurezersetzungsprodukte
der Süßkartoffel
beschrieben, der Kartoffel, Mais und dergleichen. Obgleich Carrageen
offenbart wird, wird keine Unterscheidung zwischen den verschiedenen
Formen von Carrageen vorgenommen (das heißt Iota gegenüber Kappa).
Darüber
hinaus gibt es keinen Vorschlag dafür, dass die Kombination von
zwei Gelbildnern, Iota-Carrageen und einer modifizierten Stärke mit
einer Hydratationstemperatur unterhalb von etwa 90° C, zur Erzeugung
einer Weichkapsel mit hervorragenden physikalischen Eigenschaften
vorteilhaft wäre.
Ferner gibt es keine Offenbarung oder Vorschlag dafür, dass
ein Gewichtsverhältnis
von modifizierter Stärke
zu Iota-Carrageen von mindestens 1,5 zu 1 benötigt wird, um einen Film zu erzeugen,
der in einer Rotationsform-Verkapselungsmaschine zur Erzeugung von
Weichkapseln verwendet werden könnte.
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In
der Internationalen Patentanmeldung Nr. PCT/FR98/01744 (WO 99/07347)
wird eine Zusammensetzung für
die Herstellung von weichen und harten Kapseln offenbart, bei der
Iota-Carrageen als der einzige Gelbildner bei Konzentrationen von
größer als
5 Gew.% zur Anwendung gelangt. Diese Fundstelle offenbart keine
Verwendung von Stärken
und Tensiden in der Zusammensetzungen in Mengen bis zu 20 Gew.%
zum Zweck der Beschleunigung des Zerfalls der Kapsel nach Kontakt
mit Magensäften.
Es wird keine spezielle Lehre für
den Stärketyp
außer
Substanzen geboten, wie beispielsweise Weizen, Reis, Mais oder Maniokstärke, die
modifiziert oder unmodifiziert verwendet werden kann. Diese Fundstelle
gibt keinen Vorschlag oder Offenbarung für die Verwendung gelbildender
Stärken
und Iota-Carrageen in Gewichtsverhältnissen von mindestens 1,5
zu 1, um Filme zu Erzeugen, die für die Herstellung von Weichkapseln
verwendbar sind und worin die Stärke
eine modifizierte Stärke
mit einer Hydratationstemperatur von weniger als 90° C ist.
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Die
US-P-5 342 626 von Winston et al. offenbart eine Zusammensetzung
zur Herstellung von Weichkapseln, die Gellan, Carrageen und Mannane
aufweist. Diese Patentschrift offenbart ferner, dass das dreifache Gemisch
von Pflanzengummi-Arten mit zusätzlichen
Bestandteilen unter Erzeugung einer filmbildenden Polymerzusammensetzung
kombiniert werden kann. In dieser Fundstelle werden jedoch nicht
die Vorteile offenbart, zu denen man über die Verwendung von Iota-Carrageen
mit bestimmten modifizierten Stärken
gelangen kann.
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Die
Japanische Patentanmeldung HEI9-25228 offenbart einen Weichkapselfilm
mit Agar und wasserlöslichen
hohen Polymeren als essentielle Komponenten, wie beispielsweise
Carrageene. Diese Fundstelle enthält keinen Vorschlag oder Offenbarung
für die
Kombination von Iota-Carrageen mit einer modifizierten Stärke mit
einer Hydratationstemperatur unterhalb von etwa 90° C zur Erzeugung
von Filmen, die in der Herstellung von Weichkapseln über hervorragende
Eigenschaften verfügen.
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In ähnlicher
Weise offenbart die Japanische Patentanmeldung HEI5-310529 einen
Film zur Kapselerzeugung, der Agar und Carrageen aufweist. In dieser
Fundstelle wird Kappa-Carrageen als bevorzugt hervorgehoben. Diese
Fundstelle liefert keinerlei Aussage über modifizierte Stärken, die
in die filmbildende Zusammensetzung einbezogen sind.
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Die
Japanische Offenlegungsschrift 61-10508 offenbart Kapseln, die aus
Polysachariden erzeugt sind und Carrageen und eine Base enthalten,
welche mehrwertige Alkohole enthalten. Die mehrwertigen Alkohole schließen ein:
Sorbit, Ethylenglykol, Glykol, Glycerin und dergleichen. Es gibt
weder eine Aussage über
Iota-Carrageen noch über
modifizierte Stärken.
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Eine
andere Fundstelle, in der die Verwendung von Kappa-Carrageen zur
Erzeugung von Kapseln vorgeschlagen wird, ist die Japanische Offenlegungsschrift
SH060-12943. In dieser Fundstelle wird der ausschließliche Gebrauch
von Kappa-Carrageen in Konzentrationen von etwa 1% bis etwa 12 Gew.%
gelehrt. In dieser Fundstelle wird außerdem vorgeschlagen, dass
zur Erhöhung
der Festigkeit des Films geeignete Mittel zum Plastifizieren oder
Gelatine einbezogen werden können.
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Die
PCT-Anmeldung WO 00/10538 von Banner Pharmacaps offenbart eine gelatinefreie
Kapsel, welche aufweist:
- a) 8% bis 50 Gew.%
wasserdispergierbarer oder wasserlöslicher Weichmacher;
- b) 0,5% bis 12 Gew.% Kappa-Carrageen;
- c) 0% bis 60 Gew.% Dextrine und
- d) 1% bis 95 Gew.% Wasser,
wobei das Kappa-Carrageen
mindestens 50 Gew.% aller pflanzlicher Gummistoffe ausmacht, die
thermoreversible Gele in der Zusammensetzung bilden oder einen Betrag
zu ihrer Bildung leisten. In dieser Patentanmeldung gibt es keinen
Vorschlag für
die Kombination einer Filmbildenden Stärke und Iota-Carrageen zur Erzeugung
eines Films mit hervorragenden Eigenschaften für die Erzeugung von Weichkapseln.
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Die
US-P-5 089 307 von Ninomiya et al. offenbart einen heißsiegelfähigen genusstauglichen
Film, der eine Filmlage aufweist, die im Wesentlichen besteht aus:
1) einem wasserlöslichen
Polysaccharid aus hauptsächlich
Carrageen; 2) einem mehrwertigen Alkohol und 3) Wasser. Der Film
dieser Patentschrift hat einen Wassergehalt von nicht mehr als 25
Gew.% und ein Gewichtsverhältnis
des mehrwertigen Alkohols zu dem wasserlöslichen Polysaccharid im Bereich
von 1:5 bis 1:1. Obgleich diese Fundstelle alle drei (3) Formen
von Carrageen, Kappa, Iota und Lambda nennt, wird keine Formulierung
für eine
Weichkapsel vorgeschlagen oder offenbart, die Iota-Carrageen und
eine modifizierte Stärke
enthält,
wie beispielsweise hydroxypropylierte Tapiokastärke.
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Die
US-P-5 817 323 von Hutchison et al. offenbart eine Zusammensetzung
zur Verwendung in dem Mantel einer Nahrungsmittelkapsel, die Gelatine
und einen Weichmacher aufweist, wie beispielsweise Glycerin, zusammen
mit einer weiteren Verbindung, die eine sekundäre Matrix für den Weichmacher bildet. Diese weitere
Komponente wird als ein typisches ungebleichtes Kartoffelstärkeacetat
offenbart. Diese Patentschrift liefert keinen Vorschlag oder Offenbarung
für die
Verwendung von Iota-Carrageen als ein elastisch machendes Mittel
für die
Filmbildenden modifizierten Stärken.
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In
der US-P-4 804 542 von Fischer et al. werden Gelatinekapseln beschrieben,
die einen Kapselmantel und eine Füllung aufweisen, wobei der
Mantel eine Gelatine und mindestens 1 Gew.% eines Mittels enthält, das
ausgewählt
ist aus der Gruppe, bestehend aus Stärken, Stärkederivaten, Cellulosen, Cellulose-Derivaten, Milchpulver,
nichthygroskopischen Mono-, Di- und Oligo-Sacchariden, Magnesiumtrisilicat
und Siliciumdioxid. Von diesen Mitteln wird beschrieben, dass sie
zur Aufnahme von Wasser in einer Menge von mindestens 10 Gew.% ihres
Eigengewichts in der Lage sind. Diese Patentschrift lehrt, dass
der Kapselmantel sodann verwendet werden kann, um mit Wasser mischbare,
wasserlösliche,
auf Wasser ansprechende oder hydrophile Materialien zu enthalten.
In dieser Patentschrift gibt es keine Aussage über Iota-Carrageen.
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Die
US-P-3 865 603 von Szymanski et al. betrifft modifizierte und mit
Stärke
gestreckte Gelatinezusammensetzungen. Diese Patentschrift offenbart
modifizierte Stärken
mit Hydratationstemperaturen oberhalb von 99° C zur Verwendung mit Gelatine
von Säugern
in Gewichtsverhältnissen
von etwa 1:9 bis 1:1 (Stärke
zu Gelatine). Es gibt keine Aussage über Iota-Carrageen oder die
spezielle Anforderung bei der Herstellung von Weichkapseln mit Siegeltemperaturen
wesentlich unterhalb des Schmelzpunktes des Films.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung gewährt
Zusammensetzungen zum Herstellen von Kapseln und speziell von Weichkapseln
und besonders Weichkapseln, die unter Anwendung der Rotationsformkapselvorrichtung hergestellt
werden. Die Erfindung gewährt
Zusammensetzungen, bei denen keine Gelatine von Säugern zum Einsatz
gelangt, womit die Nachteile in Verbindung mit von Kollagen abgeleitetem
Material überwunden
werden. Zusammensetzungen der Erfindung enthalten keinerlei wesentliche
Mengen an Gelatine, erfordern anstelle dessen jedoch mindestens
zwei (2) Mittel: 1) eine modifizierte Stärke mit einer Hydratationstemperatur unterhalb
von etwa 90° C
und 2) Iota-Carrageen.
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Wie
der Fachmann auf dem Gebiet der Herstellung von Weichkapseln erkennen
wird, wird der auf der Trommel der Verkapselungsvorrichtung erzeugte
Film bezeichnet als der "Nassfilm". Dieser Film wird
in der Rotationsverkapselungsvorrichtung zur Erzeugung gefüllter Kapseln
verwendet. Die Kapseln werden anschließend unter Anwendung einer
Reihe von Methoden getrocknet. Während
des Trocknungsprozesses wird aus dem Füllmaterial (wenn das Füllmaterial
hydrophil ist) und dem Kapselmantel Wasser entfernt. Das Ergebnis ist
eine Weichkapsel mit einem "Trockenfilm". Der Trockenfilm
weist verschiedene Komponenten auf, das heißt Carrageen, Weichmacher,
modifizierte Stärke
und dergleichen sowie "gebundenes
Wasser". Das gebundene Wasser
von etwa 6% bis 12 Gew.% des Trockenfilms ist unter Anwendung konventioneller
Trocknungsmethoden nicht ohne weiteres entfernbar und wird bei der
Beschreibung der Komponenten des Trockenfilms in seiner prozentualen
Zusammensetzung nicht angegeben.
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So
sind beispielsweise in Tabelle I die Komponenten der erfindungsgemäßen Filmbildenden
Zusammensetzung und repräsentative
Bereiche in Gewichtsprozent für
den Nassfilm und den Trockenfilm zusammengestellt. TABELLE
I PROTOTYP-ZUSAMMENSETZUNG
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Wie
in den "Beispielen" demonstriert werden
wird, beruht einer der Aspekte der vorliegenden Erfindung auf der
Entdeckung, dass das Gewichtsverhältnis der modifizierten Stärke zu der
Iota-Carrageen für
die Erzeugung eines zufrieden stellenden Films entscheidend ist.
Das Gewichtsverhältnis
der modifizierten Stärke zu
dem Iota-Carrageen beträgt
mindestens 1,5:1 wobei der bevorzugte Bereich 1,5:1 bis 4:1 beträgt. Ein
anderes Merkmal, das zur Charakterisierung des erfindungsgemäßen Films
verwendet werden kann, ist der Fusionsdruck. Die Mischung der modifizierten
Stärke,
des Iota-Carrageens und der anderen Komponenten sollte zu einem
Nassfilm führen,
der bei Drücken
oberhalb von 207 kPa schmilzt.
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Es
wird daher eine Zusammensetzung offenbart, die zum Erzeugen eines
Films für
verkapselnde Materialien geeignet ist, wobei die Zusammensetzung
aufweist: Iota-Carrageen, eine Filmbildende modifizierende Stärke oder
Kartoffelstärke
und Iota-Carrageen in einem Gewichtsverhältnis von mindestens 1,5:1,
wobei der Film in der Lage ist, unter einem Druck von mindestens
etwa 207 kPa (30 psi) zu schmelzen. Ferner wird eine Zusammensetzung
offenbart, worin das Gewichtsverhältnis von filmbildender modifizierter
Stärke
zu Iota-Carrageen im Bereich von 1,5:1 bis 4:1 und mehr bevorzugt
von 2:1 bis 3:1 liegt. Ferner betrifft die Erfindung eine Filmbildende
Zusammensetzung, die zum Schmelzen unter Druck im Bereich von 207
kPa bis 2.070 kPa (30 bis 300 psi) und bei Temperaturen im Bereich
von 25° bis
80° C in
der Lage ist. In einer noch mehr bevorzugten Ausführungsform
hat der Film gemäß der vorliegenden
Erfindung eine Schmelztemperatur von 2° bis 25° C und mehr bevorzugt 3° bis 15° C und am
meisten bevorzugt 4° bis
9° C oberhalb
seiner Fusionstemperatur.
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Spezieller
weisen die Zusammensetzungen gemäß der Erfindung
(angegeben als Nassfilm) 5% bis 50 Gew.% modifizierte Stärke auf
und mehr bevorzugt 15% bis 40 Gew.%, wobei die bevorzugte modifizierte
Stärke
hydroxypropylierte, mit Säure
modifizierte Maisstärke
ist. Am meisten bevorzugt ist die Erfindung auch eine Zusammensetzung,
worin Iota-Carrageen mindestens 6% bis zu 12 Gew.% der Zusammensetzung
ausmacht. Die Zusammensetzung gemäß der vorliegenden Erfindung
kann auch einen Weichmacher enthalten, wie beispielsweise Glycerin,
wobei der Weichmacher bis zu 50 Gew.% der Zusammensetzung und mehr
bevorzugt bis zu 30 Gew.% ausmachen kann.
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Ebenfalls
wird eine Trockenfilmzusammensetzung für Weichkapseln offenbart, wobei
die Zusammensetzung im Wesentlichen besteht aus 42% bis 84 Gew.%
Gelbildner, die eine Mischung von Iota-Carrageen und eine Filmbildende
modifizierte Stärke
oder Kartoffelstärke
aufweisen, einen Weichmacher und einen Puffer.
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Ferner
offenbart wird eine Zusammensetzung, die zum Formen einer Weichkapsel
geeignet ist, wobei die Zusammensetzung Iota-Carrageen und mindestens
eine Filmbildende modifizierte Stärke aufweist, die ausgewählt ist
aus der Gruppe, bestehend aus hydroxypropylierter Tapiokastärke, hydroxypropylierter
Maisstärke,
mit Säure
verdünnter,
hydroxypropylierter Maisstärke
und vorgelatinierter modifizierter Maisstärken oder Kartoffelstärke, und
wobei die Stärke
eine Hydratationstemperatur unterhalb von etwa 90°C hat und
wobei das Gewichtsverhältnis
von modifizierter Stärke
zu Iota-Carrageen im Bereich von 1,5:1 bis 4,0:1 liegt. Die Erfindung
betrifft ebenfalls eine Weichkapsel, die einen Mantel aufweist und
ein Füllmaterial,
wobei der Mantel ein Film gemäß der vorliegenden
Erfindung ist.
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Allgemein
gewährt
die Erfindung Zusammensetzungen, die effektiv als Austauschsubstanzen
für die konventionellen
Zusammensetzungen auf Basis von Gelatine von Säugern dienen. Die Zusammensetzungen der
Erfindung besitzen daher viele der wünschenswerten wichtigen Merkmale
der Gelatine. Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
bilden Filme, die mechanisch fest sind und eine Elastizität zeigen,
die ausreichend ist, um ein Strecken des Films während des Füllens (Blasformen) zu ermöglichen.
Die erfindungsgemäßen Filme
verfügen
somit über
Formbeständigkeit,
Elastizität
und Festigkeit, die zur Verwendung in einem kontinuierlichen Prozess
ausreichend sind, der deren Entfernung von einer Gießtrommel
erfordert, sowie den anschließenden
Transport zu Rotationsformen. Die Fusionstemperatur oder Siegeltemperatur
ist unerwartet wesentlich niedriger als der Schmelzpunkt des erfindungsgemäßen Films.
Die aus den Zusammensetzungen der Erfindung erzeugten Filme schmelzen
somit gleichzeitig während
des Abschnittes des Füllens
und Schneidens des Rotationsformprozesses zusammen, wenn sie einem
ausreichenden Druck und erhöhter
Temperatur ausgesetzt werden.
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Eine
zusätzliche
unerwartete Eigenschaft der Filme gemäß der Erfindung besteht darin,
dass das Siegeln bei wesentlich niedrigeren Drücken erfolgt als bei solchen
Zusammensetzungen auf Basis von Gelatine von Säugern. Beispielsweise siegeln
konventionelle Filme auf Basis von Gelatine von Säugern bei
Drücken von
etwa 1.724 kPa (250 psi), während
die neuartigen Filme gemäß der vorliegenden
Erfindung bei etwa 207 kPa und mehr bevorzugt bei etwa 552 kPa (30
bis 80 psi) siegeln. Dieses spart Energie und verringert den Verschleiß, der durch
die Rotationsform auftritt. Außerdem
ist der erfindungsgemäße Film,
wenn er trocken ist (der Film enthält etwa 6% bis 12 Gew.% Wasser)
dauerhaft und gegenüber
hydrophoben Flüssigkeiten
undurchlässig.
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Wie
hierin und in den Ansprüchen
verwendet, soll der Begriff "Fusion" das Verschmelzen
zweier (2) Filme unter Anwendung von Druck bedeuten, so dass sich
eine Verbindung ergibt, die nicht ohne weiteres getrennt werden
kann. Die Fusion der zwei Filme während des Rotationsformenprozesses
führt zu
einer Siegelung, die ausreichend ist, um die flüssige Füllung der Weichkapsel während ihrer
zu erwartenden Gebrauchsdauer zu halten.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
gewährt
die Erfindung Zusammensetzungen, die mindestens eine modifizierte
Stärke
und Iota-Carrageen in einem Gewichtsverhältnis im Bereich von 1,5:1
bis 4:1 aufweist, Weichmacher, Puffer und wahlweise Konservierungsmittel.
Diese Materialien lassen sich zu Filmen formen, die über eine
ausreichende Struktur, Elastizität
und Festigkeit verfügen,
um von einer temperaturgeregelten Gießoberfläche entfernt zu werden. Es
ist unerwartet festgestellt worden, dass eine Kombination von Carrageen
und speziell Iota-Carrageen und mindestens einer modifizierten Stärke Filme
erzeugt, die über
Merkmale verfügen,
die dem Film ein reversibles Strecken während des Schrittes des Kapselfüllens erlaubt.
Diese Zusammensetzungen weisen als Nassfilme vorzugsweise Wasser
auf, 6% bis 12 Gew.% Iota-Carrageen, 12% bis 30 Gew.% modifizierte
Stärke,
5% bis 30 Gew.% Weichmacher, 0,5% bis 2 Gew.% Puffer und wahlweise 0%
bis 0,2 Gew.% Konservierungsmittel.
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In
einer anderen Ausführungsform
gewährt
die Erfindung Filme, die Wasser aufweisen und ein Feststoffsystem.
In den Filmen der vorliegenden Erfindung weist das Feststoffsystem
modifizierte Stärke
und Iota-Carrageen auf. Die Filme der Erfindung können ihre
Form bewahren, ohne auf einen Träger
aufgebracht zu sein, sie verlieren nicht ihre Form während des
Auftrennens, während
der Längenzunahme,
während
des Zerfalls oder Abbau des Films auf andere Weise, solange er trägerlos ist.
Sofern jedoch eine ausreichende äußere Kraft
aufgebracht wird, lassen sich die Film strecken, wenn sie bis zu
einem bestimmen Maß gezogen
oder komprimiert werden.
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Wie
hierin und in den Ansprüchen
verwendet, schließt
der Begriff "modifizierte
Stärke" solche Stärken ein,
wie beispielsweise hydroxypropylierte Stärken, mit Säure verdünnte Stärken und dergleichen. Die einzige native
Stärke,
von der nachgewiesen wurde, dass sie mit Iota-Carrageen bei der
Herstellung der Filme gemäß der Erfindung
funktionsfähig
ist, ist Kartoffelstärke,
womit der Begriff "modifizierte
Stärke" native, unmodifizierte Kartoffelstärke einbeziehen
soll. Im Allgemeinen sind modifizierte Stärken Produkte, die mit Hilfe
einer chemischen Behandlung von Stärken hergestellt werden, wie
beispielsweise durch Säurebehandlung
von Stärken, durch
Enzymbehandlung von Stärken,
oxidierte Stärken,
durch Vernetzung gebundene Stärken
und andere Stärke-Derivate.
Vorzugsweise sind die modifizierten Stärken derivatisiert, wobei die
Seitenketten mit hydrophilen oder hydrophoben Gruppen modifiziert
sind, um dadurch eine komplizierte Struktur mit einer starken Wechselwirkung
zwischen den Seitenketten zu erzeugen.
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Durch
sorgfältige
Arbeiten haben die Erfinder hierin festgestellt, dass einige Stärken nur
in ihren erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
funktionsfähig
sind und Stärken
mit hohem Amylose-Anteil einschließen, andere native Stärken als
Kartoffelstärke
und vernetzte Stärken.
Hydrierte Stärkehydrolysate,
die zur Unterstützung
des Zerfalls der Gelatinekapseln verwendet worden sind, würden in ähnlicher
Weise in der vorliegenden Erfindung nicht verwendbar sein.
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Es
gibt zwei Merkmale, mit denen man modifizierte Stärken charakterisieren
kann, die in der vorliegenden Erfindung verwendbar sind, und zwar
1) die Hydratationstemperaturen liegen unterhalb von etwa 90° C und 2)
die Filmbildenden Fähigkeiten.
Durch sorgfältige
Untersuchung zahlreicher Stärken
ist festgestellt worden, dass die folgenden Stärken in der vorliegenden Erfindung
nicht verwendbar sind: Tapiokadextrin, nicht modifizierte Maisstärke mit
hohem Amyloseanteil, modifizierte wachsige Maisstärke, kornfreie
Stärke,
modifizierte Maisstärke
mit hohem Amyloseanteil und vorgelatinierte Reisstärke.
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Es
wird ferner eine genusstaugliche Weichkapsel offenbart, welche aufweist:
- a) einen weichen, trockenen Mantel, der aufweist:
(i)
etwa 12% bis 24 Gew.% Iota-Carrageen,
(ii) etwa 30% bis 60
Gew.% Filmbildende modifizierte Stärke,
(iii) etwa 10% bis
60 Gew.% Weichmacher,
(iv) etwa 1% bis 4 Gew.% Natriumphosphat-2basisches-Puffersystem,
und
wobei
der Mantel einschließt:
- b) ein Weichkapsel-Füllmaterial.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung wird eine Kapsel offenbart, worin der Weichmacher Glycerin
oder Sorbit oder eine Mischung davon aufweist, sowie die modifizierte
Stärke,
die ausgewählt
ist aus modifizierter Maisstärke,
mit Säure
modifizierter hydroxypropylierter Maisstärke und hydroxypropylierter,
mit Säure
modifizierter Tapiokastärke.
-
Carrageen
ist seit Jahrzehnten ein nützlicher
Lebensmittelbestandteil gewesen. Während Salz und Zucker sehr
einfache Lebensmittelbestandteile sind, sind die Carrageene technologisch
gesehen sehr kompliziert, und es gibt hunderte verschiedener Produkte,
die mit der Bezeichnung Carrageen auf dem Markt mit stark unterschiedlichen
Preisen und Funktionalitäten
verfügbar
sind. Carrageen wird mit Hilfe einer wässrigen Extraktion natürlicher
Stämme
von Meeresalgen von Gigartinaceae-, Solieriaceae-, Phyllophoraceae-
und Hypneaceae-Familien der Klasse Rhodophyceae (Rotalgen) erhalten.
Die drei Hauptformen von Carrageen sind bekannt als Iota-, Kappa-
und Lambda-Carrageen. Lambda- und Kappa-Carrageene treten typischerweise nicht
in der gleichen Pflanze gemeinsam auf, jedoch liefert die Extraktion,
da die verschiedenen Vertreter gemeinsam geerntet werden, eine typische
Mischung von Kappa und Lambda mit einem Mittelwert von etwa 70%
Kappa und 30% Lambda. Euchema Spinosum ist eine Algenquelle für die Erzeugung
von Iota-Carrageen entweder als ein Extrakt oder als eine verarbeitete
Euchema-Alge. Im Verlaufe der Erzeugung von Carrageenen ist es üblich, dass
vor dem Versand der Algen zu den Carrageen aufbereitenden Einrichtungen
ein Sortieren erfolgt. Meeresalgen werden in typischer Weise auf
der Basis des Typs der Alge und des Gehalts an Sand, Salz, Steinen
und Feuchtigkeit vertrieben und nicht auf Basis funktioneller Vorgaben.
Daher müssen
die Carrageen-Hersteller jede Seen- und Meeresalgenlieferung prüfen, um
die Qualität
des extraktierbaren Carrageens zu bestimmen, um festzustellen, ob
irgendwelche Einstellungen des Verarbeitens erforderlich sind, um
den gewünschten
Anforderungen zu genügen.
Carrageene sind auf dem Markt in Form von standardisierten und nichtstandardisierten
Carrageenen verfügbar.
Eine Standardisierung erfolgt entweder durch Mischen unterschiedlicher
reiner Carrageen-Chargen (Verschneiden) oder durch Mischen einer
oder mehrerer Carraggen-Chargen mit anderen Bestandteilen, wie beispielsweise
Salzen (KCl, NaCl und CaCl2) und/oder Zuckern (Saccharose,
Dextrose, Maltodextrine, Lactose), um die gewünschten Vorgaben zu erreichen.
Wie hierin und in den Ansprüchen
verwendet, ist in die Gewichtsprozentangabe für Iota-Carrageen der standardisierte
Bestandteil einbezogen.
-
Alle
Carrageene sind wasserlösliche
Naturharze, die das gemeinsame Strukturmerkmal aufweisen, indem
sie lineare Polysaccharide mit einem Zucker-Grundgerüst von alternierenden
Einheiten sind, die aus Galactoseeinheiten bestehen, die über 1,3-β-D-Verknüpfungen
verbunden sind, sowie über
1, 4-α-D-Verknüpfungen.
Die fundamentalen Eigenschaften von Iota, Kappa und Lambda sind
von der Zahl und der Stellung der Estersulfat-Gruppen abhängig. Iota-Carrageen
enthält
näherungsweise
30 Gew.% 3,6-Anhydro-D-galactose und
32 Gew.% Estersulfat. Im Gegensatz dazu enthält Kappa-Carrageen mehr als
36 Gew.% 3,6-Anhydro-D-galactose und 32 Gew.% Estersulfat. Die relativen
Molekülmassen
liegen im Bereich von 100.000 bis 500.000. Die gelbildenden Carrageene
(Kappa und Iota) enthalten einen "inneren" Ring – den 3,6-Anhydro-Ring. Durch
das Vorhandensein von Estersulfat sind die Carrageene bei allen
pH-Werten negativ
geladen und dafür
verantwortlich, dass die Carrageene hochreaktionsfähige Moleküle sind.
Kommerziell verfügbare Carrageene
sind typischerweise keine wohl definierten chemischen Verbindungen.
Jedoch sind über
eine sorgfältige
Qualitätskontrolle
relativ reine Materialien mit vorgegebenen Eigenschaften kommerziell
verfügbar.
-
Die
gelbildenden Carrageentypen (Kappa und Iota) werden durch Biosynthese
von lebenden Meeresalgen als einen nichtgelbildenden Präkursor hergestellt,
die dann in die gelbildende Form mit Hilfe der Wirkung des Enzyms
Dekinkase umgewandelt werden, dass die Bildung des 3,6-Anhydrogalactose-Ringes katalysiert. Wie
vorstehend ausgeführt,
wird Iota-Carrageen ausschließlich
aus Euchema Spinosum erzeugt und liefert die stärksten Gele mit Calcium-Ionen
(CA++). Die Gele sind sehr elastisch und
vollständig
synäresefrei
bei den für Lebensmittelanwendungen
normalen Konzentrationen, das heißt 0,5% bis 2 Gew.%. Obgleich
Iota-Carrageen nicht mit Na+ geliert, bilden
verdünnte
Iota-Carrageen-Lösungen
thixotrope Lösungen
auch mit Na+, da es als ein Mittel zum Stabilisieren
wirkt. In der besten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird der Gehalt an CA++ auf
ein Minimum gehalten.
-
In
Iota-Carrageen sind die 1,3- und 1,4 verknüpften Einheiten jeweils D-Galactose-4-sulfat
bzw. 3,6 Anhydro-D-galactose-2-sulfat. Allerdings lassen sich einige
der Ringe des 3,6 Anhydro-D-galactose-2-sulfats ersetzen durch D-Galactose-6-sulfat,
welches das Gelbildungsvermögen
des Iota-Carrageen erheblich herabsetzen kann.
-
Die
in der Zusammensetzung gemäß der Erfindung
verwendbaren Iota-Carrageene sollten den vorgegebenen Bestimmungen
der gesetzgebenden Behörden
der USA und Europas genügen.
Das Iota-Carrageen sollte
nicht abgebaut sein und den Standards einer Mindestviskosität genügen, die
einem Molekulargewicht von etwa 100 kDalton entsprechen.
-
Oftmals
wird die Synärese
an Carrageen-Gelen gemessen, um die Reißkraft zu bestimmen und das Iota-Carrageen
gegenüber
dem Kappa-Carrageen zu charakterisieren. Nachdem die Reißkraft gemessen
worden ist, wird das Gel in eine Petrischale gegeben und abgedeckt,
um eine Verdampfung aus den Gelen zu vermeiden. Nach typischerweise
etwa vier (4) Stunden wird die Menge an freiem Wasser (die Synärese) gemessen.
Ein hoher Wert kennzeichnet ein stark gelbildendes Kappa, während eine
fehlende Synärese
das Iota kennzeichnet.
-
In
Tabelle II sind typische analytische Muster und Werte für Iota-Carrageen
zusammengestellt. TABELLE
II TYPISCHE
ANALYTISCHE MUSTER UND WERTE FÜR
IOTA-CARRAGEEN
-
Über umfangreiche
Forschungsarbeiten haben die Erfinder festgestellt, dass Iota-Carrageen
allein keinen akzeptablen Film erzeugen kann und dass die modifizierten
Stärken
allein keinen verwendbaren Film zum Verkapseln erzeugen können. Ohne
an irgendeine Theorie oder an irgendeinen Mechanismus gebunden zu sein,
wird davon ausgegangen, dass das Iota-Carrageen und die modifizierten
Stärken
synergistisch in Wechselwirkung stehen und Filme ausreichender Festigkeit
und Elastizität
liefern, die in dem Verkapselungsprozess verwendbar sind.
-
Die
aus den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
erzeugten Filme besitzen die angestrebten Eigenschaften der Filme,
die aus Gelatine erzeugt werden, und stellen wirksame Austauschstoffe
für Gelatinefilme
in nahezu allen Prozessen dar, bei denen wässrige Gelatinezusammensetzungen
für die
Erzeugung von Weichkapseln eingesetzt werden. Unter diesen Prozessen
sind Verkapselungsprozesse mit Rotationsform zu nennen, Verkapselungsprozesse
mit reversierender Form, Prozesse mit konzentrischem Zylinder und
Prozesse für
Tabletten mit Filmüberzug.
Der Filmüberzugsprozess
ist ebenfalls ein Rotationsformprozess, wie er in der US-P-5 146
730 beschrieben wurde, deren Offenbarung hiermit als Fundstelle
in ihrer Gesamtheit einbezogen ist. Damit gewähren die Zusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung:
- i) mechanisch feste,
elastische Filme, die auf einer temperaturgeregelten Gießtrommel
in der Regel mit etwa 15 bis etwa 60 Sekunden und bevorzugt weniger
als etwa 20 Sekunden aushärten;
- ii) Filme, die, wenn sie miteinander in Kontakt gebracht werden,
bei Temperaturen von etwa 25° bis
80°C und
Drücken
von etwa 207 bis etwa 2.070 kPa (30 bis 300 psi) miteinander verschmelzen;
- iii) Filme, die bei Temperaturen deutlich unterhalb des Schmelzpunktes
der Filme verschmelzen (in dem Rotationsformprozess Siegelungen
bilden) und
- iv) feste, dauerhafte getrocknete Filme.
-
Noch
weitere Vorteile der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen schließen ein:
- i) die fertig gestellten Kapseln sind nicht
anfällig
auf ein Vernetzen oder eine Insolubilisierung in Folge einer Wechselwirkung
mit Materialien, wie beispielsweise Aldehyden, Phenolen, Ketonen,
die in dem Kapselfüllstoff
oder Mantel vorhanden sein können
oder die im Verlaufe der Zeit durch Oxidation gebildet werden, und
- ii) die fertig gestellten Kapseln zeigen eine größere Stabilität, wenn
sie an erhöhter
Feuchtigkeit und Temperatur exponiert werden, als unter Verwendung
von mit Gelatine erzeugten Kapseln.
-
Mit
den Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung kann man trägerlose
nasse und/oder trockene Filme erzeugen, das heißt die Filme erfordern keinen
Träger,
um ihre Form und Struktur aufrechtzuerhalten. Darüber hinaus
zerfallen sie nicht, reißen
nicht oder brechen nicht, sofern nicht eine externe größere Kraft
aufgebracht wird. Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen werden
zu Filmen mit einer beliebigen Vielzahl geeigneter Methoden geformt.
Obgleich ein Gießen
oder Extrudieren auf eine Gießtrommel
in Verbindung mit dem Rotationsformprozess bevorzugt ist, sind andere
Prozesse zum Erzeugen von Filmen für den Fachmann auf dem Gebiet
offensichtlich.
-
In
die Zusammensetzungen können
auch andere Komponenten unter der Voraussetzung einbezogen werden,
dass sie die Merkmale des Schmelzpunktes/Fusionspunktes des erfindungsgemäßen Films
nicht verändern.
Repräsentativ
für diese
zusätzlichen
Komponenten sind Geschmacksstoffe, Mittel mit Deckvermögen, Konservierungsmittel,
versprödungshemmende
Mittel, Farbmittel und Zerfallmittel. Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
befinden sich im typischen Fall bei Zusatz dieser Komponenten im
schmelzflüssigen
Zustand. Die Verwendung von pharmazeutischen Inhaltsstoffen oder
Inhaltsstoffen mit Lebensmittelqualität ist akzeptabel.
-
Wie
hierin und in den Ansprüchen
verwendet, bedeutet die Formulierung "eine Menge der wirksamen Stärke, die
zur Erzeugung eines strukturierten Films wirksam ist eine Menge
einer modifizierten Stärke", die ausreichend
ist, um einen Film oder ein Gel zu erzeugen, die nicht fließen und
jedoch über
Formbeständigkeit verfügen. Mehr
bevorzugt bedeutet die Formulierung "zur Erzeugung eines strukturierten Films
wirksam" eine Menge
einer modifizierten Stärke,
die ausreichend ist, um einen formbeständigen Film mit einer Dicke
von mindestens etwa 0,01 inch zu erzeugen.
-
Die
Formulierung "wirksam
Elastizität
vermitteln" bedeutet
eine Menge von Iota-Carrageen, die ausreichend ist, um einer Zusammensetzung
auf Stärkebasis
in Form eines Films eine ausreichende Festigkeit zu vermitteln,
um von der Gießtrommel
während
der Rotationsformverarbeitung abgenommen werden zu können und
ebenfalls eine ausreichende Elastizität, um während des Rotationsformprozesses
verformt zu werden, wenn ein Füllmaterial
zwischen einem Paar der Filme der Zusammensetzung eingebracht wird
(blasgeformt).
-
Die
Formulierung "Fusionstemperatur" bedeutet hier die
Temperatur, bei der zwei gegenüberliegende Filme
im Kontakt miteinander an ihrer Kontaktgrenzfläche durchmischt werden, um
zu einer einzigen, nicht unterscheidbaren und untrennbaren Struktur
zu werden.
-
Das
Gewichtsverhältnis
von modifizierter Stärke
zu Iota-Carrageen beträgt
in der vorliegenden Erfindung mindestens 1,5:1 und mehr bevorzugt
etwa 1,5:1 bis etwa 4:1 und am meisten bevorzugt etwa 2:1 bis etwa
3:1. Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
besitzen überraschender
Weise das bedeutende Merkmal, dass sie über eine Temperatur des Schmelzpunktes
verfügen,
die wesentlich höher
als die Fusionstemperatur ist. Vorzugswiese liegt die Temperatur
des Schmelzpunktes eines Films gemäß der Erfindung etwa 3° bis 15° C und mehr
bevorzugt etwa 4° bis
9° C oberhalb
seiner Fusionstemperatur. Ohne an irgendeine Theorie oder Mechanismus
gebunden zu sein, wird davon ausgegangen, dass das Iota-Carrageen als ein
Elastizität
vermittelndes Mittel fungiert. Mit anderen Worten macht dieses Elastizität vermittelnde
Mittel einen ansonsten unelastischen modifizierten Stärkefilm
elastisch. Dementsprechend haben die Filme der Erfindung ein "Gedächtnis" und sind in der
Lage, zu ihrer ursprünglichen
Größe und Form
im Wesentlichen zurückzukehren, nachdem
sie einer verformenden Kraft ausgesetzt wurden. Beispielsweise wird
ein Film, der aus den erfindungsgemäßen Stärke/Carrageen-Zusammensetzungen
erzeugt wurde und entlang seiner Länge und/oder Breite gestreckt
wurde, zu seiner ursprünglichen
Länge im
Verlaufe der Zeit im Wesentlichen zurückkehren.
-
Wie
hier vorstehend diskutiert wurde, schließen modifizierte Stärken, die
in der vorliegenden Erfindung verwendbar sind, solche Stärken ein,
die eine Hydratationstemperatur unterhalb von etwa 90°C haben.
Die Hydratationstemperaturen sind für die meisten Stärken in
der Literatur verfügbar,
wie beispielsweise die Produktdaten für kommerziell verfügbare Stärken. Sofern
sie in der Literatur nicht verfügbar
sind, können
diese Hydratationstemperaturen mühelos
unter Einsatz für
den Fachmann gut bekannter Methoden ermittelt werden. Geeignete
Stärken
müssen
außerdem
zur Erzeugung einer wässrigen
Mischung mit Wasser bei einer Konzentration von mindestens 20 Gew.%
in der Lage sein, um eine Mischung mit einer Viskosität unterhalb
von etwa 60.000 bis 80.000 Centipoise (cP), gemessen mit einer Schergeschwindigkeit
von 10 s–1 bei
der Temperatur, bei der eine Hydratation der Stärke auftritt, zu erzeugen.
-
Repräsentativ
für die
kommerziell verfügbaren
Stärken,
die in der vorliegenden Erfindung verwendbar sind, schließen ein:
Pure-CoteTM B760 und B790 (eine mit Säure modifizierte,
hydroxypropylierte Maisstärke), Pure-CoteTM B793 (eine vorgelatinierte modifizierte
Maisstärke),
Pure-CoteTM B795 (eine vorgelatinierte modifizierte
Maisstärke)
und Pure-SetTM B965 (eine entspannungsgetrocknete
und mit Säure
modifizierte, native Zahnmaisstärke),
die alle verfügbar
sind bei der Grain Processing Corporation of Muscatine, Iowa. Andere
verwendbare, kommmerziell verfügbare,
modifizierte Stärken
schließen
ein: C*AraTexTM 75701 (hydroxypropylierte,
mit Säure
modifizierte Tapiokastärke),
verfügbar
bei Cerestar, Inc. of Hammond, Indiana; M250 und M180 (Maltrine)
und Pure-DentTM B890 (modifizierte Maisstärke) vor
der Grain Processing Corporation, und Midsol Crisp (modifizierte,
amylosereiche Maisstärke)
von Midwest Grain, Inc. of Atkinson, Kansas. Die einzige native (nicht
modifizierte) Stärke,
die zur Verwendung hierin geeignet ist, ist Kartoffelstärke. Eine
solche Stärke
ist verfügbar
bei Roquette als "Potato
Starch Supra Bacter".
-
In
die Erfindung können
genetisch (rekombinant) modifizierte und hybridisierte Stärken einbezogen werden.
Genetisch modifizierte und hybridisierte Stärken schließen solche ein, die entwickelt
worden sind, um die physikalischen Eigenschaften und/oder die Anteile
von Amylose/Amylopektin zu verändern.
Die bevorzugte Stärke
ist eine säurehydrolysierte
Maisstärke,
die mit funktionellen 2-Hydroxypropylether-Gruppen
modifiziert ist. Diese Stärke
wird nach dem Chemical Abstracts Service Registry mit der Nr. 68584-86-1
gekennzeichnet. Dieses Material ist kommerziell verfügbar als
PURE-COTE® B760
und B790 bei der Grain Processing Corporation.
-
Das
Iota-Carrageen liegt in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen in einer
Menge vor, die in Kombination mit Stärke effektiv in den Zusammensetzungen
die erforderlichen gelatineähnlichen
funktionellen Eigenschaften hervorruft. Wie bereits diskutiert wurde,
hat der Film für
die Fachwelt augenscheinlich das, was als nasse Mantelzusammensetzung
und trockener Mantelzusammensetzung bekannt ist. Dieses ergibt sich aus
der Verdampfung von Wasser aus dem Film während des Herstellungsprozesses
der Weichkapsel. Bevorzugte Mengen an Iota-Carrageen liegen im Bereich
von etwa 6% bis 12 Gew.% der Nassmantelzusammensetzung. Mehr bevorzugte
Mengen an Iota-Carrageen liegen im Bereich von etwa 7% bis 12 Gew.%
der Nasszusammensetzung. Besonders bevorzugte Zusammensetzungen
enthalten von etwa 9% bis 11 Gew.% Iota-Carrageen bezogen auf das
Gewicht der Nasszusammensetzung. Noch mehr bevorzugt enthalten die
Zusammensetzungen etwa 10 Gew.% Iota-Carrageen bezogen auf das Gewicht der
Nasszusammensetzung.
-
Wie
in den "Beispielen" demonstriert werden
wird, lassen sich hierin nicht alle Vertreter der Carrageen-Familie
verwenden. Bevorzugt sind standardisierte Iota-Carrageene. Ein besonders
bevorzugtes standardisiertes Iota-Carrageen ist kommerziell verfügbar bei
der FMC Corporation of Princeton, New Jersey, bekannt als VISCARIN® SD389,
standardisiert mit 15 Gew.% Dextrose. Andere verwendbare Iota-Carrageene schließen ein
nichtstandardisiertes Iota-Carrageen von SKW Biosystems of Baupt,
Frankreich, ein, das bekannt ist als XPU-HGI sowie ein nichtstandardisiertes
Iota-Carrageen von der FMC. Im Allgemeinen können die filmbildenden Zusammensetzungen
aus dem Iota-Carrageen und mindestens einer modifizierten Stärke bestehen, wobei
der Rest der Zusammensetzung Wasser ist. Allerdings ist in bevorzugten
Zusammensetzungen der Erfindung ein Weichmacher einbezogen. Geeignete
Weichmacher schließen
die Materialien ein, die für
den gleichen Zweck bei der Herstellung von Kapseln aus Gelatine
von Säugern
verwendet werden. Repräsentative Weichmacher
sind beliebige Vielzahl von mehrwertigen Alkoholen, wie beispielsweise
Glycerin, Sorbit, Propylenglykol, Polyethylenglykol und dergleichen.
Andere Weichmacher schließen
Saccharide und Polysaccharide ein. Die Saccharide und Polysaccaride,
die hierin zur Verwendung geeignet sind, lassen sich mit Hilfe der
Hydrolyse und/oder Hydrierung einfacher oder komplexer Polysaccharide
herstellen.
-
Sofern
Weichmacher zum Einsatz gelangen, können diese in Mengen bis zu
etwa 60 Gew.% der Zusammensetzung des Trockenmantels oder 30% der
Zusammensetzung des Nassmantels verwendet werden. Mehr bevorzugte
Zusammensetzungen enthalten etwa 10% bis 25 Gew.% bezogen auf das
Gewicht der Zusammensetzung des Nassmantels und 30% bis 50 Gew.%
der Zusammensetzung des Trockenmantels.
-
Außerdem kann
die Zusammensetzung, die die Kapsel erzeugt, das heißt die Zusammensetzung
der Mantelmasse wahlweise eine die Versprödung hemmende Zusammensetzung
enthalten. Ein Beispiel für
Zusammensetzungen, die die Versprödung hemmen, ist eine Mischung
von Sorbit und einem oder mehreren Sorbitanen. Siehe hierzu die
US-P-4 780 316.
-
Wahlweise
kann die filmbildende Zusammensetzung Konservierungsmittel und Stabilisiermittel
enthalten, wie beispielsweise gemischte Parabene, üblicherweise
Methyl- oder Propylparabene, in einem Verhältnis von 4:1. Die Parabene
lassen sich in die Zusammensetzungen in Mengen von 0% bis 0,2 Gew.%
für den
Nassmantel und 0% bis 0,4 Gew.% für den Trockenmantel einarbeiten.
Es sollte beachtet werden, dass in den folgenden "Beispielen" Konservierungsmittel
in die experimentelle Formulierung zur Erleichterung der Bewahrung
der nichtgetrockneten Probe für
die späteren
Bewertungen bezogen sind. Ohne Konservierungsmittel würden die
erhaltenen Nassbänder
durch mikrobielles Wachstum in einem Tag oder zwei verdorben sein.
Auf kommerzieller Basis würden
Konservierungsmittel natürlich
nicht der Filmbildnerzusammensetzung zugesetzt werden, da das Nassband
durch die Verkapselungsvorrichtungen und anschließend durch
die Trockner rasch verarbeitet wird. Der getrocknete Film fördert kein
mikrobielles Wachstum.
-
Die
Erfinder haben festgestellt, dass die Verbindung eines Puffersystems
in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
besonders wünschenswert
ist. Es kann jeder beliebige Puffer verwendet werden, wobei Phosphat-Puffer
bevorzugt sind. Die Kontrolle des pH-Wertes der Schmelze und des
Films ist von besonderer Bedeutung, da Carrageene unter den Bedingungen
der hohen Temperatur und des Säuregehaltes
rasch zerfallen. Wie bereits erwähnt,
sollte das Vorhandensein von Ca++-Ionen
auf ein Minimum gehalten werden.
-
Weichkapseln
können
nach den konventionellen Methoden hergestellt werden, wie sie ausgeführt wurden
in Ebert, W.R. "Soft
elastic gelatin capsules: a unique dosage form", Pharmaceutical Tech., Oktober 1977;
Stanley, J.P. "Soft
Gelatin Capsules",
in The Theory and Practice of Industrial Pharmacy, 359-84 (Lea und
Febiger, Herausgeber 1970); US-P-1 970 396; 2 288 327 und 2 318
718.
-
Die
unter Anwendung des Rotationsformprozesses erzeugten Kapseln haben
im typischen Fall Dicken des Nassmantels, die von etwa 0,024 bis
0,1778 cm variieren und vorzugsweise von etwa 0,0508 bis 0,127 cm
und mehr bevorzugt von etwa 0,0508 bis 0,0762 cm Dicke. Die erfindungsgemäßen Kapseln
lassen sich in jeder beliebigen gewünschten Form unter Anwendung
des vorstehend genannten Rotationsformprozesses herstellen.
-
Die
Füllmaterialien
der Weichkapseln können
eine beliebige umfassende Vielzahl von Materialien sein, die für das Verkapseln
unter Anwendung der Rotationsformvorrichtung geeignet sind. Unter
den Materialarten, die zum Verkapseln geeignet sind, sind Öle, hydrophile
Flüssigkeiten
und Emulsionen. Die aktiven Bestandteile, die in den Ölen und
Emulsionen enthalten sein können,
sind hydrophobe und hydrophile Wirkstoffe. Der Durchschnittsfachmann
auf dem Gebiet wird mit den geeigneten Füllmaterialien vertraut sein
und diese erkennen. Diese Füllmaterialien
können
Kosmetika enthalten, Lebensmittel, einschließlich Vitamine, Flüssigkeiten,
halbfeste Stoffe, Suspensionen, Geschmacksmittel und Pharmazeutika.
Nach dem Füllen
werden die Kapseln im typischen Fall mit Hilfe konventioneller Methoden
getrocknet, zum Beispiel Hordentrocknung, unter Verwendung eines
Trommeltrockners oder mit anderen geeigneten Trocknungsmethoden.
-
DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
-
Die
folgenden Beispiele demonstrieren bestimmte Aspekte der vorliegenden
Erfindung. Es gilt jedoch als selbstverständlich, dass diese Beispiele
ausschließlich
veranschaulichenden Aufgaben dienen und nicht allein als definitiv
gelten, was die Bedingungen und den Schutzumfang der vorliegenden
Erfindung betrifft. Ebenfalls ist ersichtlich, dass bei Angabe typischer
Reaktionsbedingungen (zum Beispiel Temperatur, Reaktionszeiten)
die Bedingungen, die sich sowohl oberhalb als auch unterhalb dieser
vorgegebenen Bereiche befinden, ebenfalls zur Anwendung gelangen
können,
obgleich dieses in der Regel weniger günstig ist.
-
Zu
einem eingehenderen Verständnis
der Erfindung gelangt man anhand der folgenden Beispiele. Jede der
folgenden Zusammensetzungen wurde nach der nachstehend beschriebenen
Methode hergestellt. Sofern nicht anders angegeben, sind alle Temperaturen
in Grad Celsius (° C)
und alle Anteile als Gewichtsteile angegeben.
-
BEISPIEL 1
-
HERSTELLUNG
DES MATERIALS DES KAPSELMANTELS
-
Zur
Herstellung einer geschmolzenen Masse zur Erzeugung von Filmen wurde
ein Mischer verwendet, der mit geeigneten mittleren Schermischschaufeln
und einer Abstreifergruppe ausgestattet war. Der Mischbehälter kann
nach Erfordernis beheizt oder gekühlt sein und kann wahlweise
so konstruiert sein, dass im Inneren des Gefäßes ein Vakuum hergestellt
werden kann. In den Mischer wurden entsprechende Mengen jeder Komponente
(ausgenommen Stärke
und Carrageen) für
die jeweilige Formulierung zugegeben und gemischt. Die Stärke und
das Carrageen wurden der Mischung anschließend zugegeben und unter Vakuum
gemischt. Es wurden Wärme
und kontinuierliches Rühren
angewendet, bis die Mischung schmelzflüssig und homogen war. Es wurden
Proben aus jeder Formulierung entnommen und auf eine Glasplatte
ausgegossen, die sich bei Raumtemperatur befand. Zur Erzeugung des
Gusses wurden eine Klinge oder eine Zugstange mit einer Kerbe von
etwa 15 cm Breite und 0,127 cm Höhe
verwendet. Nach dem Kühlen
wurde die Steifigkeit, Elastizität, Sprödheit und
Filmfestigkeit des Films bestimmt (mit einer Dicke von etwa 0,06
cm bis 0,08 cm). Diejenigen Filme, die von dem Experimentator als
geeignet betrachtet wurden, wurden auf Siegeleigenschaften untersucht.
Der Film wurde sorgfältig
von der Glasplatte abgenommen und zur Hälfte umgelegt und auf eine
vorerhitzte Beutelsiegelvorrichtung von Midwest Pacific Corp. gelegt.
Der Arm wurde abgesenkt und unter Aufbringung von Wärme und
Druck mit dem gefalteten Film in Kontakt gebracht. Diese Vorrichtung
ist auch als Impulssiegelvorrichtung bekannt und wurde zur Ermittlung
der Siegelfähigkeit
nasser Filme im Labor verwendet. Diese Vorrichtung liefert einen
guten Hinweis dafür,
ob ein experimenteller Film eine Siegelung erzeugen wurde oder nicht.
Sodann wurde die Fusion der zwei Filme untersucht und als schwache
Siegelung oder gute Siegelung bewertet. Die schmelzflüssige Masse
wurde sodann in einen beheizten und vorzugsweise elektrisch beheizten
Aufbewahrungsbehälter
geladen und in ihrem schmelzflüssigen
Zustand gehalten, bis eine Verkapselung benötigt wurde, wenn die Formulierung
für eine
Verkapselung verwendet werden sollte. Normale Rotationsformen und
Drücke
für Gelatinefilme
liegen im Bereich von 91 bis 136 kg (200 bis 300 lb). Anhand dieser Arbeit
wurde festgestellt, dass Verringerungen des Siegelungsdruckes von
mehr als 50% (34–68
kg) erreicht werden konnten und immer noch eine gute Siegelung ergaben.
-
Die
folgenden Formulierungen wurden entsprechend der vorangegangenen
Diskussion angesetzt. Formulierung
1
Formulierung
2
Formulierung
3
Formulierung
4
Formulierung
5
Formulierung
6
Formulierung
7 Native
Kartoffelstärke
Formulierung
8
Formulierung
9
Formulierung
10
- * berechnete Werte für Trockenfilm
- ** standardisiert mit 15 Gew.% Dextrose
- Anmerkung: In den Trockenfilmberechnungen ist der Dextrosegehalt
aus dem Iota-Carrageen separat angegeben.
-
Formulierungen
1, 3, 4, 6, 8 und 10 zeigte alle hervorragende Filme, die eine hervorragende
Elastizität und
Siegelmerkmale zeigte. Formulierung 2 erzeugte eine Siegelung, im
Vergleich zu den Formulierungen 1, 3 und 4 jedoch von schwächerem Charakter.
Dieses könnte
die Folge des Verhältnisses
der modifizierten Stärke
zu Iota-Carrageen von 1,5:1 sein, während die Formulierungen 3
und 4 Gewichtsverhältnisse
von Stärke zu
Carrageen größer als
2,0:1 hatten. Formulierung 5 lieferte einen guten Film, die Siegelungseigenschaften waren
jedoch schlechter als die der Formulierungen 3 und 4, was auf das
hohen Verhältnis
von Stärke
zu Carrageen von 2,7:1 zurückzuführen sein
könnte.
Die Formulierung 7, bei der es sich um die einzige nichtmodifizierte
Stärke
handelte, von der sich gezeigt hatte, dass sie in Verbindung mit
Iota-Carrageen geeignet ist, lieferte einen akzeptabel gegossenen
Film, der gute Siegelungseigenschaften zeigte. Im Gegensatz dazu
zeigte Formulierung 9, ausschließlich Kappa-Carrageen – kein Iota,
einen spröden
Film, der nicht gesiegelt werden konnte. Der Versuch zeigt, dass
Kappa-Carrageen
für das
Iota in der vorliegenden Erfindung kein Austauschstoff ist.
-
BEISPIEL 2
-
ROTATIONSFORMPROZESS
-
Es
wurde eine übliche
Rotationsformvorrichtung (siehe "The
Theory and Practice of Industrial Pharmacy, Lieberman und Kanig,
Herausgeber, 3. Ausgabe, veröffentlicht
von Lea & Febiger)
verwendet, um die Herstellung gefüllter Kapseln unter Verwendung
der Formulierungen 1 bis 4, 6, 8 und 10 zu versuchen. Das Füllmaterial
wurde in den mit der Rotationsform-Verkapselungsmaschine verbundenen
Einfülltrichter
gegeben. Der Einfülltrichter
war beheizt und mit einem Mantel versehen. Auf einer sich drehenden
Gießtrommel
wurden Bänder
aus Gießmaterial
in einer beliebigen Reihe von konventionellen Methoden geformt,
einschließlich
Extrusion oder Schwerkraftzuführung
der flüssigen
Formulierungen 1 bis 4, 6, 8 und 10. Die Formulierungen wurden der
Trommel generell bei einer Temperatur von 2° bis 5° C oberhalb des Schmelzpunktes
der Formulierung zugeführt.
Diese Temperatur variiert entsprechend der jeweiligen speziellen
Formulierung. Die Verkapselung des Füllmaterials zwischen zwei Bändern des
Films wurde entsprechend den konventionellen Prozeduren ausgeführt.
-
Die
Kapseln, die entsprechend den konventionellen Rotationsformprozeduren
unter Verwendung der Formulierungen 1, 3, 4 und 10 hergestellt wurden,
wie sie in diesem Beispiel angegeben sind, erzeugten haltbare Kapseln,
die beim Trocknen ein ähnliches
Aussehen wie traditionelle Softgele hatten, die aus Gelatine von
Säugern
hergestellt wurden.
-
BEISPIEL 3
-
BEWERTUNG
DER KAPSELEIGENSCHAFTEN
-
Die
in den vorstehenden Beispielen 1 und 2 erzeugten Kapseln wurden
auf Zerfall und Beständigkeit unter
beschleunigten Lagerungsbedingungen getestet. Es wurden Proben der
getrockneten Kapseln unter Anwendung eines standardgemäßen USP-Zerfallsapparates
getestet, der mit Führungsscheiben
ausgestattet war. Das Testmittel war 0,1 M HCl, die bei 37° C gehalten
wurde. Die Kapseln rissen innerhalb von drei Minuten und der Mantel
zerfiel innerhalb von 15 Minuten. Diese Ergebnisse sind mit denen
vergleichbar, die unter Verwendung einer konventionellen Weichkapsel
aus Gelatine von Säugern
erhalten werden.
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Es
wurden zusätzlich
Proben in offenen Behältern
für drei
Monate bei 40° C/75%
relative Luftfeuchtigkeit ("RH") gelagert, was eine
Standardbedingung ist, die für
die Bewertung pharmazeutischer Dosierungsformen bei einer beschleunigten
Stabilitätsbewertung
angewendet wird. Ebenfalls wurde ein mit Mineralöl gefülltes Softgel auf Basis von
Gelatine von Säugern
unter Anwendung der gleichen Bedingungen als Vergleich bewertet.
Die Kapseln aus modifizierter Stärke/Iota-Carrageen
blieben strukturell intakt und zeigten lediglich ein Erweichen des
Mantels. Im Gegensatz dazu waren Weichkapseln auf Basis von Gelatine
von Säugern
miteinander verschmolzen und verloren einen großen Teil ihres strukturellen
Zusammenhalts. Damit zeigten die Kapseln im Vergleich zu konventionellen
Weichkapseln auf Basis von Gelatine von Säugern.
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BEISPIEL 4
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VERGLEICHSANALYSE
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Das
Folgende ist ein Vergleich der Eigenschaften der Kapselmantelformulierung
und damit zusammenhängenden
Rotationsformparametern für
konventionelle Materialen auf Basis von Gelatine von Säugern, für eine Zusammensetzung,
in der der Film ausschließlich
aus Carrageen geformt wurde, sowie für Zusammensetzungen von modifizierter
Stärke/Iota-Carrageen
gemäß der vorliegenden
Erfindung. Die Zusammensetzung ausschließlich aus Carrageen wurde entsprechend
der Beschreibung angesetzt, die in der veröffentlichten Internationalen
Patentanmeldung WO 97/07347 gegeben wurde mit der Ausnahme, dass
anstelle von 9% entsprechend der Beschreibung in der Internationalen
Patentanmeldung 17% Carrageen verwendet wurden. In Tabelle III ist
der Schmelzpunkt der jeweiligen Zusammensetzung zusätzlich zu
den Verarbeitungsbedingungen spezifisch für die jeweilige Zusammensetzung
zur Verwendung in dem Rotationsformprozess angegeben. TABELLE
III
- * Die Siegel-(Keil-)Temperatur wurde auf
die Temperatur eingestellt, bei der das Material schmilzt, 98° bis 100° C, die auch
die Schmelztemperatur ist. Bei niedrigeren Temperaturen erfolgte
kein Verschmelzen. Das Siegeln und die Erzeugung von Kapseln wurden
versucht, jedoch kam das Band am Keil zum Schmelzen. Es wurden keine
Kapseln erzeugt.
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Dieses
Beispiel bestätigt
die Schlussfolgerung, dass die Stärke/Carrageen-Zusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung Eigenschaften besitzen, die ähnlich denen
der Gelatine von Säugern
sind und daher eine zufrieden stellende Anwendung im Rotationsformprozess
erlauben. Im Gegensatz dazu ist die filmbildende Zusammensetzung
nach der Lehre in der WO 99/07347 für das Formen von Weichkapseln
nicht akzeptabel. Filme, die von Zusammensetzungen deriviert sind,
die Carrageen als einziges filmbildendes Material enthalten, besitzen
nicht die gewünschten
Eigenschaften von Gelatinefilmen und sind daher für die Anwendung im
Rotationsformprozess ungeeignet.
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BEISPIEL 5
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Wie
in Beispiel 1 wurden die folgenden Formulierungen mit der Ausnahme
angesetzt, dass sie in einer Menge von 500 Gramm hergestellt wurden.
Die angesetzten Formulierungen, wie sie in Tabelle IV angegeben sind,
wurden auf eine Glasplatte unter Verwendung eines Zugstabs gegossen,
der zwischen einer Höhe
von 0,10 und 0,127 cm (0,040 bis 0,050 inch) eingestellt war, um
die in Beispiel 1 beschriebenen Bänder zu formen. Die Bänder des
Films wurden nass bewertet und über
Nacht härten/trocknen
gelassen und danach neu bewertet. Die Bandfestigkeit, Elastizität, Klarheit,
Textur und das Heißsiegeln
wurden gemessen. Alle Werte, sofern nicht anders angegeben, sind
in Gewichtsprozent angegeben.
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Die
Formulierungen, die Kappa-Carrageen enthielten, F11 bis F23, erzeugten
alle einen spröden
und schwachen Film, unabhängig
von der Menge der modifizierten Stärke (Pure Cote B790). Selbst
unter Einbeziehung von Lambda-Carrageen (F11) oder Iota-Carrageen
(F12, F15 bis F17) in das Kappa, kam es nicht zur Erzeugung eines
verwendbaren Films. Selbst F17 mit 1% Kappa, 9% Iota und 27,3% modifizierter
Maisstärke (Pure
Cote B790) erzeugte einen nichtspröden Film, der lediglich eine
schwache Siegelung erzeugte. So ist das Vorhandensein selbst geringer
Mengen von Kappa-Carrageen für
die Erzeugung eines verwendbaren Films von Nachteil.
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BEISPIEL 6
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Unter
Anwendung der in Beispiel 5 ausgeführten Prozedur wurden weitere
Formulierungen angesetzt und bewertet. Die Formulierungen sind in
Tabelle V angegeben. TABELLE
V
- 1 erhalten von
der FMC Corp.
- 2 erhalten von der Hercules Corp.
- 3 erhalten von SKW Biosystems
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F28
(Lamda-Carrageen plus modifizierte Stärke) lieferte einen sehr schwachen
Film, der sich nicht siegeln ließ. Im Gegensatz dazu erzeugten
F29 und F30 (Iota-Carrageen plus modifizierte Stärke) sehr starke Filme, die
hervorragende Siegelungen lieferten. F31 (Iota allein) erzeugte
einen starken Film, ließ sich
jedoch nicht Siegeln.
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BEISPIEL 7
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Unter
Anwendung der in den Beispielen 1 und 2 ausgeführen Prozedur wurden die folgenden
Formulierungen auf einer Rotationsverkapselungsvorrichtung gegossen
hergestellt und zu Weichkapseln geformt, die mit Vitamin E gefüllt wurden.
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Es
zeigte sich, dass sich F32 und F33 auf der Rotationsformverkapselungsvorrichtung
leicht verarbeiten ließen.
Diese Formulierungen repräsentieren
die beste Ausführungsform
der Erfinder und lieferten Kapseln mit sehr wenigen Mengen. Die
Kapseln wurden sodann in einem simulierten Magensaft getestet und
festgestellt, dass sie sich in etwa fünf (5) Minuten auflösten oder
zerfielen, was etwa der Zeit für
kommerziell verfügbare
Kapseln aus Gelatine von Säugern
entspricht.
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BEISPIEL 8
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In
diesem Versuch wurde hydroxypropylierte Tapiokastärke in Kombination
mit Iota-Carrageen zur Erzeugung einer Weichkapsel verwendet. Die
Tapiokaformulierung #34 und eine Vergleichsformulierung aus Mais
sind in Tabelle VII angegeben. TABELLE
VII NASSZUSAMMENSETZUNG
IN GEWICHTSPROZENT
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Unter
Anwendung einer Pilotanlage einer Verkapselungsvorrichtung und unter
Verwendung von F34 und F35 wurden erfolgreich Weichkapseln hergestellt.
Die Ausbeute ist ein Maß für den Prozesswirkungsgrad. Dieser
wird ausgedrückt
in dem Prozentanteil der Kapseln, bezogen auf die Zahl der erzeugten
Kapseln, die nach dem Trocknen nicht undicht waren. Unter Verwendung
der hydroxypropylierten Maisstärke
war die Ausbeute geringfügig
besser als bei der modifizierten Tapioka-Stärke.
Die Formulierung #35 ist zur Erzeugung von mehr als 100.000 Weichkapseln
verwendet worden, die mit Vitamin E gefüllt waren. Die Ausbeute für diesen Prozessdurchlauf
wurde mit 99,1% ermittelt, was als hervorragend angesehen wurde.
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BEISPIEL 9
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VERGLEICHSBEISPIEL
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Bei
der in Tabelle VIII angegebenen Formulierung wurde die Verwendung
von Kappa-Carrageeen als einziges, Elastizität vermittelndes Mittel untersucht,
da es billiger ist als Iota-Carrageen.
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TABELLE
VIII NASSZUSAMMENSETZUNG
IN GEWICHTSPROZENT
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Die
Formulierung #34 wurde in eine Pilotanlage einer Rotationsverkapselungsvorrichtung
gegeben und war bei der Erzeugung irgendwelcher, intakter Weichkapseln
nicht erfolgreich. Die Formulierung könnte zwar Filme erzeugen, aufgrund
geringer mechanischer Eigenschaften, eines geringen Elastizitätskoeffizienten und
der Unfähigkeit,
Siegelungen zu erzeugen, ließen
sich jedoch keine Weichkapseln herstellen.
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GEWERBLICHE ANWENDBARKEIT
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Die
wirtschaftliche Herstellung von Weichkapseln macht es erforderlich,
dass die Erzeugung der Gele verwendeten Bänder bestimmte spezifische
Eigenschaften besitzen. Obgleich Gelatine von Säugern das Gelierungsmittel
der Wahl geblieben ist, gibt es zahlreiche Nachteile, deren Überwindung
in der pharmazeutischen Industrie mit neuen gelatinefreien Weichkapseln
angestrebt wird.
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Die
vorliegenden Erfindung, die durch eine Entdeckung im Zusammenhang
mit der synergistischen Aktivität
zwischen einer spezifischen Form von Carrageen und bestimmten modifizierten
Stärken
zustande gekommen ist, wird der pharmazeutische Industrie eine Alternative
für Gelatine
von Säugern
an die Hand gegeben. Es waren umfangreiche Versuche und wissenschaftliche
Untersuchungen, durch die die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen realisiert
wurden.
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Zum
Zwecke der Veranschaulichung ist vorstehend eine detaillierte Beschreibung
von bevorzugten Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung gegeben worden.