-
Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von vernetzten
und/oder funktionalisierten Bitumen/Polymer-Zusammensetzungen mit
sehr geringer thermischer Empfindlichkeit. Sie betrifft auch die
Zusammensetzungen, die durch dieses Verfahren erhältlich sind,
und ihre Anwendung zur Herstellung von Belägen und insbesondere Straßendecken,
Mischgütern
oder auch Dichtungsbelägen.
-
Man
kennt die Verwendung bituminöser
Zusammensetzungen als Beläge
für verschiedene
Oberflächen
und insbesondere als Straßenoberflächenbeschichtungen
unter der Voraussetzung, dass diese Zusammensetzungen eine bestimmte
Anzahl wesentlicher mechanischer Qualitäten besitzen.
-
Diese
mechanischen Qualitäten
werden in der Praxis bewertet, indem man eine Reihe mechanischer Eigenschaften
mithilfe standardisierter Tests bestimmt, unter denen die folgenden
am häufigsten
verwendet werden:
- – Erweichungspunkt, ausgedrückt in °C und bestimmt
mit dem durch die Norm NF T 66008 definierten Kugel- und Ring-Test,
- – Bruchpunkt
oder Fraass-Punkt, ausgedrückt
in °C und
bestimmt gemäß der Norm
IP 80/53,
- – Eindringvermögen (Penetrabilität), ausgedrückt in 1/10
mm und bestimmt gemäß der Norm
NF T 66004,
- – rheologische
Zugeigenschaften, die gemäß der Norm
NF T46002 bestimmt werden und die folgenden Größen umfassen:
- • Grenzbeanspruchung σs in
MPa,
- • Grenzdehnung εs in
%,
- • Bruchbeanspruchung σr in
MPa,
- • Bruchdehnung εr in
%.
-
Man
kann ferner einen Hinweis auf die thermische Empfindlichkeit bituminöser Zusammensetzungen anhand
einer Korrelation zwischen der Penetrabilität (abgekürzt Pen) und dem Erweichungspunkt
(abgekürzt TBA)
dieser Zusammensetzungen erhalten, die unter der Bezeichnung PFEIFFER-Index
(abgekürzt
IP) bekannt ist.
-
Dieser
Index wird durch die Beziehung:
berechnet, worin A die Steigung
der Geraden ist, die durch die folgende Gleichung wiedergegeben
wird:
-
-
Die
thermische Empfindlichkeit der bituminösen Zusammensetzung ist umso
niedriger, je größer der Wert
des PFEIFFER-Index ist oder, was auf dasselbe hinausläuft, je
kleiner der Wert der Größe A ist.
Für die Bitumina
aus der Destillation nimmt der PFEIFFER-Index negative Werte an.
-
Gewöhnlich zeigen
die herkömmlichen
Bitumina nicht gleichzeitig sämtliche
erforderlichen Qualitäten, und
man weiß seit
langem, dass sich durch die Zugabe verschiedener Polymere zu diesen
herkömmlichen
Bitumina die mechanischen Eigenschaften der Letzteren vorteilhaft
verändern
lassen und dass sich Bitumen/Polymer-Zusammensetzungen mit verbesserten mechanischen
Qualitäten
im Vergleich zu denjenigen der Bitumina allein herstellen lassen.
-
Die
Polymere, die zu den Bitumina zugegeben werden können, sind am häufigsten
Elastomere, wie Polyisopren, Butylkautschuk, Polybuten, Polyisobuten,
Ethylen/Vinylacetat-Copolymere, Polymethacrylate, Polychloropren,
Ethylen/Propylen-Copolymere, Ethylen/Propylen/Dien-Terpolymere (EPDM),
Polynorbornen oder auch statistische oder Blockcopolymere aus Styrol
und einem konjugierten Dien.
-
Unter
den zu den Bitumina hinzugefügten
Polymeren sind die statistischen oder Blockcopolymere aus Styrol
und einem konjugierten Dien und insbesondere aus Styrol und Butadien
besonders wirksam, weil sie sich sehr leicht in den Bitumina lösen und
ihnen ausgezeichnete mechanische und dynamische Eigenschaften und
insbesondere sehr gute Viskoelastizitätseigenschaften verleihen.
-
Es
ist ebenfalls bekannt, dass die Stabilität der Bitumen/Polymer-Zusammensetzungen,
bei denen das zu dem Bitumen zugegebene Polymer ein Elastomer, insbesondere
ein Copolymer von Styrol und einem konjugierten Dien, wie Butadien,
ist, mithilfe in situ durchgeführter
chemischer Kupplungsreaktionen des Polymers an das Bitumen mithilfe
eines Schwefel abgebenden Kupplungsmittels (FR-A-2376188, FR-A-2429241, FR-A-2528439 und EP-A-360656)
oder mittels Funktionalisierungsreaktionen des Polymers mithilfe
eines Funktionalisierungsmittels des Säure- oder Carbonsäureestertyps
mit Thiol- oder Disulfidgruppen (WO-A-9714754) oder des Thiocarbonsäurepolyestertyps
(WO-A-9847967) verbessert werden kann.
-
Man
hat jetzt gefunden, dass man bestimmte mechanische und rheologische
Eigenschaften, insbesondere die Konsistenz und die mechanischen Zugeigenschaften,
von Bitumen/Polymer-Zusammensetzungen, so genannten vernetzten und/oder
funktionalisierten Bitumen/Polymer-Zusammensetzungen, die durch chemische
Kupplungsreaktion des Polymers an das Bitumen und/oder durch Funktionalisierung
des Polymers erhalten werden, noch verbessern und ihre thermische
Empfindlichkeit verringern kann, wenn das zur Herstellung der vernetzten
und/oder funktionalisierten Bitumen/Polymer-Zusammensetzung verwendete
Bitumen eine entsprechende Menge an oxidiertem Bitumen enthält.
-
So
ist eine erste Aufgabe der Erfindung ein Verfahren zur Herstellung
von vernetzten und/oder funktionalisierten Bitumen/Polymer-Zusammensetzungen
mit sehr geringer thermischer Empfindlichkeit, die durch chemische
Kupplung des Polymers an das Bitumen erhalten werden, wobei man
bei Arbeitstemperaturen zwischen 100°C und 230°C, vorzugsweise zwischen 130°C und 200°C, und unter
Rühren
eine homogene Masse bildet, bei der es sich um die Bitumen/Polymer-Zusammensetzung
handelt und die aus einer bituminösen Matrix besteht, in der
gleichmäßig ein
vernetztes und/oder funktionalisiertes Elastomer dispergiert ist,
das aus einer Elastomer-Vorstufe gebildet wird, die in einer Menge
zwischen 0,5% und 30% und insbesondere zwischen 1,5% und 20%, bezogen
auf das Gewicht der bituminösen
Matrix, verwendet wird, wobei das Verfahren dadurch gekennzeichnet
ist, dass die bituminöse
Matrix gebildet wird, indem man, bezogen auf das Gewicht, x% eines
nicht-oxidierten Bitumens mit einer Penetrabilität zwischen 35 und 500 und y%
eines oxidierten Bitumens mit einer Penetrabilität zwischen 20 und 60, in Berührung bringt,
wobei diese Penetrabilitäten
nach der Norm NF T 66004 bestimmt und in 1/10 mm ausgedrückt sind
und die Werte für
x und y 20 ≤ x ≤ 95 und 5 ≤ y ≤ 80 sind,
wobei x + y = 100 beträgt.
-
Eine
weitere Aufgabe der Erfindung besteht in der Anwendung der vernetzten
und/oder funktionalisierten Bitumen/Polymer-Zusammensetzungen mit
sehr niedriger thermischer Empfindlichkeit, die durch dieses Verfahren
erhältlich
sind, als bituminöse
Bindemittel, die direkt oder nach Überführung in eine wässrige Emulsion
zur Herstellung von Straßenbelägen verwendet
werden können.
-
Vorteilhafterweise
sind die Gewichtsprozente x% des nicht-oxidierten Bitumens und y%
des oxidierten Bitumens, die zur Bildung der bituminösen Matrix
der Bitumen/Polymer-Zusammensetzung in Berührung gebracht werden, 35 ≤ x ≤ 85 und 15 ≤ y ≤ 65, wobei
x + y = 100 beträgt.
-
Das
nicht-oxidierte Bitumen, das zur Herstellung eines Teils der bituminösen Matrix
verwendet wird, besteht aus einem einzigen Bitumen oder einem Gemisch
aus Bitumina, die vorzugsweise aus Bitumina der Direktdestillation,
Bitumina der Destillation unter verringertem Druck, aus den Resten
der Entasphaltierung von Propan oder Pentan und den Resten der Viskoreduktion
erhalten werden. Ganz besonders ist das nicht-oxidierte Bitumen
ein Bitumen oder Gemisch von Bitumina, das aus den Bitumina der
Direktdestillation erhalten wird.
-
Das
oxidierte Bitumen, das zur Bildung des anderen Teils der bituminösen Matrix
verwendet wird, besteht aus einem einzigen oxidierten Bitumen oder
einem Gemisch von oxidierten Bitumina, das vorteilhafterweise aus
geblasenen Bitumina und halb-geblasenen Bitumina erhalten wird.
-
Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
besitzt das oxidierte Bitumen, das zur Herstellung der bituminösen Matrix
verwendet wird, einen Kugel- und Ringerweichungspunkt, definiert
nach der Norm NF T 66008, von 60°C
bis 120°C.
Das vernetzte und/oder funktionalisierte Elastomer, das in der durch
das erfindungsgemäße Verfahren
hergestellten Bitumen/Polymer-Zusammensetzung vorliegt, wird durch
Vernetzung und/oder Funktionalisierung einer Elastomer-Vorstufe hergestellt,
bei der es sich um Polyisopren, Polynorbornen, Polybutadien, Butylkautschuk,
Ethylen/Propylen/Dien-Terpolymer (EPDM) handeln kann. Vorteilhafterweise
besteht die Elastomer-Vorstufe aus mindestens einem Copolymer, das
aus den statistischen oder Blockcopolymeren von Styrol und einem
konjugierten Dien, wie Butadien, Isopren, Chloropren, carboxyliertes
Butadien oder carboxyliertes Isopren, ausgewählt ist. Ganz besonders besteht
die Elastomer-Vorstufe aus einem oder mehreren Copolymeren, die
aus linearen oder sternförmigen
Blockcopolymeren mit oder ohne statistisches Bindeglied aus Styrol
und Butadien, Styrol und Isopren, Styrol und Chloropren, Styrol
und carboxyliertem Butadien oder auch Styrol und carboxyliertem
Isopren ausgewählt
sind. Die Copolymer-Vorstufen
aus Styrol und konjugiertem Dien und insbesondere jedes der vorstehend
genannten Copolymere besitzen vorteilhafterweise einen Styrolgehalt
von 5 Gew.-% bis 50 Gew.-%. Diese Copolymere aus Styrol und konjugiertem
Dien und insbesondere die oben genannten Copolymere haben vor Vernetzung
und/oder Funktionalisierung zum Beispiel mittlere Molekularmassen,
bezogen auf Gewicht, zwischen 10 000 Dalton und 600 000 Dalton und vorzugsweise
zwischen 30 000 Dalton und 400 000 Dalton. Vorzugsweise werden die
Copolymer-Vorstufen aus Styrol und konjugiertem Dien aus den Di-
oder Triblockcopolymeren aus Styrol und Butadien, Styrol und Isopren,
Styrol und carboxyliertem Butadien oder auch Styrol und carboxyliertem
Isopren mit mittleren Molekularmassen, bezogen auf Gewicht, und
Gewichtsanteilen an Styrol innerhalb der vorstehend definierten
Intervalle ausgewählt.
-
Das
in der Bitumen/Polymer-Zusammensetzung, die durch das erfindungsgemäße Verfahren
hergestellt wird, vorhandene vernetzte und/oder funktionalisierte
Elastomer, insbesondere das eine oder andere der vernetzten und/oder
funktionalisierten Elastomere, die mittels Vernetzung und/oder Funktionalisierung
der vorstehend genannten Elastomer-Vorstufen hergestellt werden,
kann beispielsweise aus der Vernetzung der Elastomer-Vorstufe mittels
Schwefel und/oder einer Funktionalisierung der Elastomer-Vorstufe
hervorgehen.
-
Bei
einer ersten Ausführungsform
besteht das Verfahren zur Herstellung der vernetzten und/oder funktionalisierten
Bitumen/Polymer-Zusammensetzungen darin, dass man bei Arbeitstemperaturen
zwischen 100°C
und 230°C,
vorzugsweise zwischen 130°C
und 200°C
und unter Rühren über einen
Zeitraum von mindestens 5 Minuten das nicht-oxidierte Bitumen und
das oxidierte Bitumen, die ausgewählt worden sind, die bituminöse Matrix
zu bilden, mit 0,5% bis 30% und vorzugsweise 1,5% bis 20%, bezogen
auf das Gewicht der Matrix, einer Elastomer-Vorstufe, d.h. nicht
vernetztem und nicht funktionalisiertem Elastomer, und 0,01 bis 6%,
insbesondere 0,05% bis 3% eines Vernetzungs- und/oder Funktionalisierungsmittels
in Berührung
bringt.
-
Vorzugsweise
wird bei dieser ersten Ausführungsform
zu allererst die Elastomer-Vorstufe mit den nicht-oxiderten und
oxidierten Bitumina bei Arbeitstemperaturen zwischen 100°C und 230°C, vorzugsweise zwischen
130°C und
200°C, und
unter Rühren
für einen
Zeitraum von 5 Minuten bis 8 Stunden, insbesondere von 30 Minuten
bis 6 Stunden, zur Herstellung eines homogenen Gemischs in Berührung gebracht,
dann wird zu diesem Gemisch das Vernetzungsmittel und/oder Funktionalisierungsmittel
in einer geeigneten Menge hinzugefügt, die aus den weiter oben
für diese
Menge definierten Intervallen ausgewählt ist, und das Ganze wird bei
Temperaturen, die mit den Temperaturen beim Mischen der Elastomer-Vorstufe
mit den nicht-oxidierten und oxidierten Bitumina, welche die bituminöse Matrix
bilden, identisch sind oder nicht, zwischen 100°C und 230°C, vorzugsweise zwischen 130°C und 200°C, für einen
Zeitraum von 5 Minuten bis 5 Stunden, insbesondere von 10 Minuten
bis 180 Minuten, unter Rühren
gehalten, um ein Reaktionsprodukt herzustellen, das die vernetzte
und/oder funktionalisierte Bitumen/Polymer-Zusammensetzung bildet.
-
Bei
einer zweiten Ausführungsform
besteht das verfahren zur Herstellung der vernetzten und/oder funktionalisierten
Bitumen/Polymer-Zusammensetzungen in einem ersten Schritt aus der
Herstellung eines Konzentrats, indem bei Arbeitstemperaturen zwischen
100°C und
230°C, vorzugsweise
zwischen 130°C
und 200°C,
und unter Rühren
für einen
Zeitraum von mindestens 5 Minuten 50% bis 100% des nicht-oxiderten
Bitumens, das in die Zusammensetzung der bituminösen Matrix eingebracht wird,
mit 5% bis 30% der Elastomer-Vorstufe,
bezogen auf das Gewicht der Matrix, und 0,01% bis 6%, insbesondere
0,05 bis 3%, eines Vernetzungsmittels und/oder eines Funktionalisierungsmittels
in Berührung
gebracht wird, um ein vernetztes und/oder funktionalisiertes Bitumen/Polymer-Reaktionsprodukt
zu bilden, und dann in einem zweiten Schritt aus dem Verdünnen des
aus dem ersten Schritt hervorgegangenen vernetzten und/oder funktionalisierten
Bitumen/Polymer-Reaktionsprodukts, indem darin das oxidierte Bitumen
und gegebenenfalls der verbleibende Anteil des nicht-oxidierten
Bitumens bei Arbeitstemperaturen zwischen 100°C und 230°C, vorzugsweise zwischen 130°C und 200°C, und unter
Rühren
eingebracht werden, um die vernetzte und/oder funktionalisierte Bitumen/Polymer-Zusammensetzung
herzustellen.
-
Der
erste Schritt dieser zweiten Ausführungsform wird vorzugsweise
durchgeführt,
indem zu allererst die Elastomer-Vorstufe mit dem nicht-oxidierten
Bitumen bei Arbeitstemperaturen zwischen 100°C und 230°C, vorzugsweise zwischen 130°C und 200°C, und unter
Rühren
für einen
Zeitraum von 5 Minuten bis 8 Stunden, insbesondere von 30 Minuten
bis 6 Stunden, in Berührung
gebracht wird, um ein homogenes Gemisch herzustellen, und dann zu
diesem Gemisch das Vernetzungsmittel und/oder Funktionalisierungsmittel
in einer geeigneten Menge hinzugefügt wird, die aus den weiter
oben für
diese Menge definierten Intervallen ausgewählt ist, und das Ganze bei
Temperaturen, die mit den Temperaturen beim Mischen der Elastomer-Vorstufe
mit dem nicht-oxidierten
Bitumen identisch sind oder nicht, zwischen 100°C und 230°C, vorzugsweise zwischen 130°C und 200°C, für einen
Zeitraum von 5 Minuten bis 5 Stunden, insbesondere von 10 Minuten
bis 180 Minuten unter Rühren
gehalten wird, um das vernetzte und/oder funktionalisierte Bitumen/Polymer-Reaktionsprodukt herzustellen.
-
Das
Vernetzungsmittel, das bei den vorstehend genannten Ausführungsformen
zur Herstellung des vernetzten Elastomers in der bituminösen Matrix
aus der Elastomer-Vorstufe verwendet wird, kann insbesondere ein
Vernetzungsmittel des Schwefel abgebenden Typs oder ein Vernetzungsmittel
des Typs einer Peroxidverbindung sein, die bei Temperaturen zwischen
100°C und
230°C freie
Radikale bildet.
-
Das
Schwefel abgebende Vernetzungsmittel kann aus einem Produkt bestehen,
das aus der Gruppe ausgewählt
ist, die durch elementaren Schwefel, Kohlenwasserstoffpolysulfide,
Schwefel abgebende Vulkanisationsbeschleuniger, die Gemische dieser
Produkte untereinander und/oder mit Vulkanisationsbeschleunigern,
die keinen Schwefel abgeben, gebildet wird. Das Schwefel abgebende
Vernetzungsmittel kann insbesondere aus den Produkten M, die, bezogen
auf Gewicht, 0% bis 100% einer Verbindung CA, die aus einem oder
mehreren Schwefel abgebenden Vulkanisationsbeschleunigern besteht,
und 100% bis 0% einer Verbindung CB, die aus einem oder mehreren
Vulkanisationsmitteln besteht, die aus elementarem Schwefel und
den Kohlenwasserstoffpolysulfiden ausgewählt sind, enthalten, und den
Produkten N, die eine Verbindung CC, die aus einem oder mehreren,
keinen Schwefel abgebenden Vulkanisationsbeschleunigern besteht,
und ein Produkt M in einem Gewichtsverhältnis der Verbindung CC zum
Produkt M von 0,01 bis 1 und vorzugsweise von 0,05 bis 0,5 enthalten,
ausgewählt
sein.
-
Der
elementare Schwefel, der verwendet werden kann, um einen Teil oder
die Gesamtheit des Vernetzungsmittels zu bilden, ist vorteilhafterweise
Schwefelblüte
und vorzugsweise in orthorhombischer Form kristallisierter Schwefel,
der unter der Bezeichnung alpha-Schwefel bekannt ist.
-
Die
Kohlenwasserstoffpolysulfide, die verwendet werden können, um
einen Teil oder die Gesamtheit des Vernetzungsmittels zu bilden,
können
aus den verschiedenen Kohlenwasserstoffpolysulfiden ausgewählt werden,
die in der Bezugsstelle FR-A-2528439 definiert sind und die vorzugsweise
die Polysulfide der Formel R11-(S)p-R11 enthalten,
worin R11 für tert.-Dodecyl, Hexadecyl,
Nonyl, Decyl steht und -(S)p- für eine zweiwertige Gruppe
steht, die durch Verknüpfung
von p Schwefelatomen gebildet wird, wobei p eine ganze Zahl von
2 bis 5 ist.
-
Wenn
das Vernetzungsmittel einen Schwefel abgebenden Vulkanisationsbeschleuniger
enthält,
kann der Letztere insbesondere aus Thiurampolysulfiden, Alkylphenoldisulfiden
und Disulfiden, wie Morpholindisulfid und Caprolactam-N,N'-disulfid, ausgewählt werden,
die in den Bezugsstellen EP-A-0360656
und EP-A-0409683 genannt sind.
-
Ebenso
können
die keinen Schwefel abgebenden Vulkanisationsbeschleuniger, die
zur Herstellung des Bestandteils CC der Vernetzungsmittel des Typs
Produkt N verwendbar sind, schwefelhaltige Verbindungen sein, die
insbesondere aus Verbindungen, wie Mercaptobenzothiazol und seinen
Derivaten, insbesondere Metallbenzothiazolthiolaten und vor allem
Benzothiazolsulfenamiden, Metalldithiocarbamaten und Thiurammonosulfiden
ausgewählt
sind, die in den Bezugsstellen EP-A-0360656 und EP-A-0409683 definiert
sind.
-
Weitere
keinen Schwefel abgebende Vulkanisationsbeschleuniger, die nicht
zu den weiter oben definierten Familien gehören, können ebenfalls zur Herstellung
des Bestandteils CC verwendet werden. Solche Vulkanisationsbeschleuniger
können
beispielsweise Diphenyl-1,3-guanidin, Diorthotolylguanidin und Zinkoxid sein,
wobei die letztere Verbindung gegebenenfalls in Anwesenheit von
Fettsäure
verwendet wird.
-
Je
nach seiner Zusammensetzung, wie weiter oben angegeben, kann das
Schwefel abgebende Vernetzungsmittel zum Einkomponententyp oder
zum Mehrkomponententyp gehören,
wobei das Vernetzungsmittel des Mehrkomponententyps vor seiner Verwendung
gebildet oder auch in situ in dem Medium, in dem es vorhanden sein
soll, hergestellt werden kann. Das Vernetzungsmittel des vorgeformten
Mehrkomponententyps oder des Einkomponententyps oder die Komponenten
des in situ hergestellten Vernetzungsmittels des Mehrkomponententyps
können
als solche, beispielsweise im geschmolzenen Zustand, oder im Gemisch,
zum Beispiel in Lösung
oder Suspension mit einem Verdünnungsmittel,
zum Beispiel einer Kohlenwasserstoffverbindung, verwendet werden.
-
Die
Peroxidverbindung, die bei Temperaturen zwischen 100°C und 230°C freie Radikale
bildet und die man als Vernetzungsmittel verwenden kann, um das
vernetzte Elastomer in der bituminösen Matrix herzustellen, kann
insbesondere aus Di(kohlenwasserstoff)peroxiden, wie beispielsweise
Di-tert.-butylperoxid
und Dicumylperoxid, ausgewählt
sein.
-
Das
Funktionalisierungsmittel, das zur Herstellung des funktionalisierten
Elastomers, vorzugsweise in der bituminösen Matrix, über eine
Reaktion mit der Elastomer-Vorstufe verwendet wird, kann aus einem
Produkt bestehen, das aus Carbonsäuren oder Carbonsäureestern
mit Thiol- oder Disulfidgruppen und insbesondere aus denjenigen
dieser Carbonsäuren
oder Carbonsäureester,
die in der Bezugsstelle WO-A-9714754 zu diesem Zweck vorgeschlagen
sind, oder aus modifizierten oder unmodifizierten Polyestern, Thiocarbonsäuren und
insbesondere aus denjenigen dieser Polyester, die in der Bezugsstelle
WO-A-9847967 zu diesem Zweck vorgeschlagen sind, ausgewählt ist.
-
Zu
mehr Einzelheiten bezüglich
der Verwendung der Vernetzungsmittel oder der Funktionalisierungsmittel
zur Herstellung des vernetzten oder funktionalisierten Elastomers
in der bituminösen
Matrix kann man insbesondere auf die Bezugsstellen FR-A-2528439,
EP-A- 0360656 und
EP-A-0409683 im Hinblick auf das Vernetzungsmittel und auf die Bezugsstellen
WO-A-9714754 und
WO-A-9847967 im Hinblick auf das Funktionalisierungsmittel Bezug
nehmen.
-
Außer dem
vernetzten und/oder funktionalisierten Elastomer kann die erfindungsgemäße vernetzte und/oder
funtkionalisierte Bitumen/Polymer-Zusammensetzung auch ein oder
mehrere zusätzliche
Polymere enthalten, die von dem vernetzten und/oder funktionalisierten
Elastomer verschieden sind, wobei diese zusätzlichen Polymere insbesondere
olefinische Polymere sind, wie Polyethylen, Polypropylen, Polybuten,
Polyisobuten, Ethylen/Vinylacetat-Copolymere, Ethylen/Propylen-Copolymere,
Ethylen/Alkylacrylat- oder -methacrylat-Copolymere, mit Epoxy- oder
COOH-Gruppen funktionalisierte olefinische Polymere, wie Ethylen/Glycidylacrylat-
oder -methacrylat-Copolymere, Ethylen/Alkylacrylat- oder -methacrylat/Glycidylacrylat- oder
-methacrylat-Terpolymere und insbesondere Ethylen/Methylacrylat/Glycidylmethacrylat-Terpolymere und Ethylen/Alkylacrylat-
oder -methacrylat/Maleinsäureanhydrid-Terpolymere
und insbesondere Ethylen/Butylacrylat/Maleinsäureanhydrid-Terpolymere.
-
Die
Menge des oder der zusätzlichen
Polymer(s/e) in der vernetzten und/oder funktionalisierten Bitumen/Polymer-Zusammensetzung
kann zwischen 0,3% und 20% und vorzugsweise zwischen 0,5% und 10%, bezogen
auf das Gesamtgewicht an Bitumen der Zusammensetzung, betragen.
-
Das
oder die wahlfreie(n) zusätzliche(n)
Polymer(e) wird/werden vorteilhafterweise in die bituminöse Matrix
beim Einbringen der Elastomer-Vorstufe
in diese Matrix vor der Durchführung
der Vernetzung oder der Funktionalisierung eingebracht.
-
Während ihrer
Herstellung können
zu der vernetzten und/oder funktionalisierten Bitumen/Polymer-Zusammen setzung
ferner 1% bis 40% und insbesondere 2% bis 30%, bezogen auf das Gewicht
des Bitumens, eines Flussmittels hinzugefügt werden, das insbesondere
aus einem Kohlenwasserstofföl
bestehen kann, das einen gemäß der Norm
ASTM D 86-67 bestimmten Destillationsbereich unter Atmosphärendruck
zwischen 100°C
und 600°C
und insbesondere zwischen 150°C
und 350°C
aufweist. Dieses Kohlenwasserstofföl, das insbesondere eine Erdölfraktion
mit aromatischem Charakter, eine Erdölfraktion mit naphthenisch-aromatischem Charakter,
eine Erdölfraktion
mit naphthenisch-paraffinischem Charakter, eine Erdölfraktion
mit paraffinischem Charakter, ein Steinkohlenöl oder auch ein Öl pflanzlichen
Ursprungs sein kann, ist ausreichend "schwer", dass die Verdampfung im Moment seiner
Zugabe zum Bitumen beschränkt
ist, und gleichzeitig ausreichend "leicht", damit es nach dem Aufbringen der Bitumen/Polymer-Zusammensetzung,
die es enthält,
maximal entfernt werden kann, so dass die gleichen mechanischen
Eigenschaften wiedererlangt werden, welche die ohne Verwendung von
Flussmittel hergestellte Bitumen/Polymer-Zusammensetzung nach dem
Aufbringen im Heißen
aufweisen würde.
Das Flussmittel kann zu dem Medium, das aus dem Bitumen, der Elastomer-Vorstufe
und gegebenenfalls dem oder den wahlfreien zusätzlichen Polymer(en) sowie
dem Vernetzungsmittel und/oder Funktionalisierungsmittel hergestellt
wird, zu irgendeinem Zeitpunkt der Herstellung dieses Mediums hinzu
gegeben werden, wobei die Menge an Flussmittel in den weiter oben
definierten Bereichen so gewählt wird,
dass sie mit der gewünschten
Endanwendung auf der Baustelle kompatibel ist.
-
Im
Verlauf ihrer Herstellung kann das Reaktionsprodukt, aus dem die
funktionalisierte Bitumen/Polymer-Zusammensetzung besteht, bei Arbeitstemperaturen
zwischen 100°C
und 230°C
und insbesondere zwischen 130°C
und 200°C
vorteilhafterweise mit einem oder mehreren Zusatzstoffen versetzt
werden, die mit den funktionellen Gruppen, beispielsweise den Carbonsäure- oder
Carbonsäureestergruppen,
die das funktionalisierte Elastomer und gegebenenfalls das Bitumen
der funktionalisierten Bitumen/Polymer-Zusammensetzung trägt, reagieren können, um
die Bindung zwischen den makromolekularen Ketten des funktionalisierten Elastomers
und/oder zwischen diesen makromolekularen Ketten und dem Bitumen
zu aktivieren oder zu verstärken
und so die physikomechanischen Eigenschaften der funktionalisierten
Bitumen/Polymer-Zusammensetzung
zu verstärken.
Diese reaktiven Zusatzstoffe können
insbesondere Amine, besonders primäre oder sekundäre Polyamine,
Alkohole, insbesondere Polyole, Aminoalkohole, Epoxide, Säuren, insbesondere
Polysäuren,
oder auch Metallverbindungen sein. Beispiele für solche geeigneten Zusatzstoffe
sind insbesondere in den Bezugsstellen WO-A-9714754 und WO-A-9847967 genannt.
-
Die
Menge des vorstehend genannten reaktiven Zusatzstoffes oder der
vorstehend genannten reaktiven Zusatzstoffe, die in das Reaktionsmedium
eingebracht wird, aus dem die funktionalisierten Bitumen/Polymer-Zusammensetzungen
hervorgehen, kann von 0,01 bis 10% und insbesondere von 0,05% bis
5%, bezogen auf das Gewicht des in dem Reaktionsmedium vorhandenen
Bitumens, reichen.
-
In
das Medium, das die vernetzten und/oder funktionalisierten Bitumen/Polymer-Zusammensetzungen bildet,
kann man zu irgendeinem Zeitpunkt der Herstellung dieses Mediums
auch Zusatzstoffe einbringen, die üblicherweise in vernetzten
und/oder funktionalisierten Bitumen/Polymer-Zusammensetzungen verwendet werden,
wie Förderer
der Adhäsion
der vernetzten und/oder funktionalisierten Bitumen/Polymer-Zusammensetzung an
anorganischen Oberflächen
oder auch Füllstoffe,
wie Talk, Rußschwarz,
pulverisierte wiederverwendete Reifen.
-
Bei
einer Ausführungsform
der Herstellung der vernetzten und/oder funktionalisierten Bitumen/Polymer-Zusammensetzung unter
Verwendung eines Kohlenwasserstofföls, wie weiter oben definiert,
als Flussmittel werden die Elastomer-Vorstufe, gegebenenfalls das
oder die zusätzliche(n)
Polymer(e) und, falls gewünscht,
das Vernetzungsmittel und/oder Funktionalisierungsmittel in das
Bitumen in Form einer Mutterlösung dieser
Produkte in dem Kohlenwasserstofföl, welches das Flussmittel
bildet, eingebracht.
-
Die
Mutterlösung
wird hergestellt, indem die sie bildenden Inhaltsstoffe, d.h. als
Lösungsmittel
dienendes Kohlenwasserstofföl,
Elastomer-Vorstufe und, falls vorhanden, zusätzliche(s) Polymer(e) und Vernetzungsmittel
und/oder Funktionalisierungsmittel unter Rühren bei Temperaturen zwischen
10°C und
170°C und insbesondere
zwischen 40°C
und 120°C
für einen
ausreichenden Zeitraum, beispielsweise zwischen 10 Minuten und 2
Stunden, in Berührung
gebracht werden, damit vollständiges
Lösen der
polymeren Inhaltsstoffe und des Vernetzungsmittels und/oder Funktionalisierungsmittels
im Kohlenwasserstofföl
erhalten wird.
-
Die
jeweiligen Konzentrationen der Elastomer-Vorstufe und, falls vorhanden, des (der)
zusätzlichen Polymer(s/e)
und des Vernetzungsmittels und/oder Funktionalisierungsmittels in
der Mutterlösung
können
insbesondere in Abhängigkeit
von der Art des zum Lösen dieser
polymeren Inhaltsstoffe verwendeten Kohlenwasserstofföls und des
Vernetzungsmittels und/oder Funktionalisierungsmittels recht breit
variieren. Vorteilhafterweise enthält die Mutterlösung eine
Menge an Elastomer-Vorstufe, die zwischen 5% und 40% und ganz besonders
zwischen 10% und 30%, bezogen auf das Gewicht des Kohlenwasserstofföls, ausmacht.
Wenn es in der Mutterlösung
vorhanden ist, wird das Vernetzungsmittel und/oder das Funktionalisierungsmittel
insbesondere in einer Menge zwischen 0,05% und 15% und ganz besonders
zwischen 0,1% und 8%, bezogen auf das Gewicht des Kohlenwasserstofföls, verwendet.
-
Zur
Herstellung der vernetzten und/oder funktionalisierten Bitumen/Polymer-Zusammensetzungen oder
der vernetzten und/oder funktionalisierten Bitumen/Polymer-Konzentrate
unter Verwendung der Technik der Mutterlösung mischt man die Mutterlösung, die
die Elastomer-Vorstufe und, falls verwendet, das oder die zusätzliche(n)
Polymer(e) und das vernetzungsmittel und/oder Funktionalisierungsmittel
enthält,
mit dem Bitumen bei Arbeitstemperaturen zwischen 100°C und 230°C, insbesondere
zwischen 130°C
und 200°C,
und unter Rühren,
wobei dies beispielsweise durchgeführt wird, indem man die Mutterlösung in
das Bitumen, das bei Temperaturen zwischen 100°C und 230°C und insbesondere zwischen
130°C und
200°C, unter
Rühren
gehalten wird, einbringt und dann das resultierende Gemisch bei
Temperaturen zwischen 100°C
und 230°C,
insbesondere zwischen 130°C
und 200°C,
zum Beispiel bei den Temperaturen, die zur Herstellung des Gemischs aus
der Mutterlösung
mit dem Bitumen verwendet werden, für eine Dauer von mindestens
5 Minuten und in der Regel von 10 Minuten bis 2 Stunden, unter Rühren hält, um ein
Produkt herzustellen, das die vernetzte und/oder funktionalisierte
Bitumen/Polymer-Zusammensetzung oder das vernetzte und/oder funktionalisierte Bitumen/Polymer-Konzentrat
ausmacht.
-
Die
Menge der mit dem Bitumen gemischten Mutterlösung wird so gewählt, dass
die gewünschten Mengen,
bezogen auf das Bitumen, der Elastomer-Vorstufe, des (der) zusätzlichen
Polymer(s/e) und des Vernetzungsmittels und/oder Funktionalisierungsmittels
bereitgestellt werden, wobei diese Mengen in den vorstehend definierten
Bereichen liegen.
-
Unmittelbar
nach ihrem Erhalt kann die vernetzte und/oder funktionalisierte
Bitumen/Polymer-Zusammensetzung,
die durch das erfindungsgemäße Verfahren
hergestellt wird, einer Behandlung mithilfe eines sauren Hilfsstoffs
unterzogen werden, der beispielsweise aus mindestens einer Säure besteht,
die aus Phosphorsäure,
Schwefelsäure,
Polyphosphorsäuren,
Sulfonsäuren
und Phosphonsäuren
ausgewählt
ist, wie in den Bezugsstellen WO-A-9528446 und WO-A-9714753 beschrieben.
-
Die
erfindungsgemäß hergestellten
vernetzten und/oder funktionalisierten Bitumen/Polymer-Zusammensetzungen
sind als bituminöse
Bindemittel direkt oder nach Überführen in
eine wässrige
Emulsion zur Herstellung von Belägen
und insbesondere Straßenbelägen, insbesondere
vom Typ der Oberflächenbeschichtung,
zur Herstellung von Mischgut, das in der Hitze oder Kälte aufgebracht
wird, oder auch zur Herstellung von Dichtungsbelägen verwendbar.
-
Die
Erfindung wird durch die nachstehenden Beispiele veranschaulicht,
die nicht zur Beschränkung gegeben
werden.
-
In
diesen Beispielen sind die Mengen und Prozentsätze, wenn nicht anders angegeben,
auf das Gewicht bezogen.
-
Außerdem sind
die rheologischen und mechanischen Eigenschaften der Bitumina oder
der Bitumen/Polymer-Zusammensetzungen,
auf die in diesen Beispielen Bezug genommen wird, d.h. Penetrabilität, Kugel-
und Ring-Erweichungspunkt
und PFEIFFER-Index (IP), die vorstehend definierten.
-
BEISPIELE 1 bis 7:
-
Es
wurden vernetzte Bitumen/Polymer-Bezugszusammensetzungen
(Beispiele 1 bis 3) sowie erfindungsgemäße vernetzte Bitumen/Polymer-Zusammensetzungen
(Beispiele 4 bis 7) hergestellt, um die physikomechanischen Eigenschaften
zu bestimmen und zu vergleichen.
-
Es
wurde unter den folgenden Bedingungen gearbeitet:
-
Beispiel 1 (Bezug):
-
In
einen bei 180°C
und unter Rühren
gehaltenen Reaktor wurden 964 Teile eines Bitumens aus der Direktdestillation
mit einer gemäß den Vorschriften
der Norm NF T 66004 bestimmten Penetrabilität von 55 und 35 Teile eines
Styrol/Butadien-Diblockcopolymers mit einem massebezogenen Molekulargewicht
von 125 000 Dalton, das bezogen auf Gewicht 25% Styrol und 75% Butadien
enthielt, eingebracht. Der Inhalt des Reaktors wurde anschließend für einen
Zeitraum von 2 Stunden unter Rühren
bei 180°C
gehalten, um eine homogene Masse herzustellen. Zu dieser Masse wurde
dann 1 Teil Schwefel als Vernetzungsmittel hinzugefügt, und
das so hergestellte Reaktionsmedium wurde unter Rühren für 2 Stunden
bei 180°C
gehalten, um eine vernetzte Bitumen/Polymer-Bezugszusammensetzung
herzustellen.
-
Beispiel 2 (Bezug):
-
Es
wurde eine vernetzte Bitumen/Polymer-Zusammensetzung hergestellt, indem wie
in Beispiel 1 beschrieben vorgegangen wurde, wobei jedoch 948 Teile
Bitumen, 50 Teile des Styrol/Butadien-Diblockcopolymers und 2 Teile
Schwefel verwendet wurden.
-
Beispiel 3 (Bezug):
-
Ein
vernetztes Bitumen/Polymer-Konzentrat wurde wie folgt hergestellt.
-
In
einen bei 180°C
und unter Rühren
gehaltenen Reaktor wurden 15 Teile einer Harzsäure, die 50% Wirkstoff enthielt,
zu 863 Teilen eines Bitumens aus der Direktdestillation mit einer
gemäß den Vorschriften
der Norm NF T 66004 bestimmten Penetrabilität von 190 eingebracht, und
das erhaltene Gemisch wurde für
20 Minuten bei dieser Temperatur gehalten.
-
Weiterhin
bei einer Arbeitstemperatur von 180°C wurden anschließend unter
Rühren
zu dem Gemisch aus Bitumen und Harzsäure 120 Teile eines Styrol/Butadien-Diblockcopolymers
eingebracht, das mit dem in Beispiel 1 verwendeten identisch war.
Der Inhalt des Reaktors wurde anschließend für einen Zeitraum von 2 Stunden
unter Rühren
bei 180°C
gehalten, um eine homogene Masse herzustellen. Zu dieser Masse wurden dann
2 Teile Schwefel als Vernetzungsmittel hinzugefügt, und das so hergestellte
Reaktionsmedium wurde unter Rühren
für 2 Stunden
bei 180°C
gehalten, um ein vernetztes Bitumen/Polymer-Bezugskonzentrat herzustellen.
Dieses Konzentrat hatte eine Penetrabilität von 96, einen Kugel- und
Ringerweichungspunkt von 84°C und
einen Pfeiffer-Index von 6,85.
-
Dieses
Konzentrat wurde anschließend
mit einem Bitumen aus der Direktdestillation mit einer Penetrabilität von 27
und einem Kugel- und Ringerweichungspunkt (TBA) von 58,5°C verdünnt, indem
für 20
Minuten bei 180°C
und unter Rühren
30 Teile des Konzentrats und 70 Teile des Bitumens aus der Direktdestillation
gemischt wurden, um eine verdünnte
vernetzte Bitumen/Polymer-Zusammensetzung zu erhalten, die 3,6%
vernetztes Blockcopolymer enthielt.
-
Beispiel 4 (erfindungsgemäß):
-
Es
wurde eine vernetzte Bitumen/Polymer-Zusammensetzung hergestellt, indem wie
in Beispiel 1 beschrieben vorgegangen wurde, jedoch unter Ersetzen
des verwendeten Bitumens durch ein Gemisch von 420 Teilen eines
Bitumens aus der Direktdestillation mit einer Penetrabilität im Bereich
von 180–220
und 544 Teilen eines oxidierten Bitumens des halb-geblasenen Typs
mit einer Penetrabilität
im Bereich von 20–30
und einem Kugel- und Ringerweichungspunkt (TBA) im Bereich von 75–85°C.
-
Beispiel 5 (erfindungsgemäß):
-
Es
wurde eine vernetzte Bitumen/Polymer-Zusammensetzung hergestellt, indem wie
in Beispiel 1 beschrieben vorgegangen wurde, jedoch unter Ersetzen
des verwendeten Bitumens durch ein Gemisch von 617 Teilen eines
Bitumens aus der Direktdestillation mit einer Penetrabilität im Bereich
von 180–220
und 347 Teilen eines oxidierten Bitumens des halb-geblasenen Typs
mit einer Penetrabilität
von 40 und einem Kugel- und
Ringerweichungspunkt (TBA) von 100°C.
-
Beispiel 6 (erfindungsgemäß):
-
Es
wurde eine vernetzte Bitumen/Polymer-Zusammensetzung hergestellt, die als
Konzentrat diente, indem wie in Beispiel 1 beschrieben vorgegangen
wurde, jedoch unter Ersetzen des Bitumens durch 923 Teile eines
Bitumens aus der Direktdestillation mit einer Penetrabilität im Bereich
von 180–220
und unter Verwendung von 75 Teilen des Styrol/Butadien-Diblockcopolymers
und von 2 Teilen Schwefel.
-
Das
erhaltene Konzentrat wurde anschließend mit einem oxidierten Bitumen
des halb-geblasenen Typs mit einer Penetrabilität im Bereich von 20–30 und
einem Kugel- und Ringerweichungspunkt (TBA) im Bereich von 75–85°C verdünnt. Dazu
wurde das Konzentrat für
20 Minuten bei 180°C
und unter Rühren
mit 952 Teilen des oxidierten Bitumens gemischt, um eine verdünnte vernetzte
Bitumen/Polymer-Zusammensetzung zu erhalten, die 4% vernetztes Blockcopolymer
enthielt.
-
Beispiel 7 (erfindungsgemäß):
-
Es
wurde ein vernetztes Bitumen/Polymer-Konzentrat hergestellt, indem
wie in Beispiel 3 beschrieben vorgegangen wurde. Das Konzentrat
zeigte eine Penetrabilität
von 96, einen Kugel- und Ringerweichungspunkt (TBA) von 84°C und einen
Pfeiffer-Index von
6,85.
-
Das
erhaltene Konzentrat wurde anschließend mit einem Gemisch von
Bitumina verdünnt,
das aus 75% eines Bitumens aus der Direktdestillation mit einer
Penetrabilität
von 27 und einem Kugel- und Ringerweichungspunkt (TBA) von 58,5°C und 25%
eines oxidierten Bitumens des halb-geblasenen Typs mit einer Penetrabilität von 40
und einem Kugel- und Ringerweichungspunkt (TBA) von 101°C hergestellt
wurde. Die Verdünnung
erfolgte durch Mischen von 30 Teilen des Konzentrats mit 70 Teilen
des Gemischs von Bitumina für
20 Minuten bei 180°C
und unter Rühren,
wobei die erhaltene verdünnte
vernetzte Bitumen/Polymer-Zusammensetzung
3,7% vernetztes Blockcopolymer enthielt.
-
Für jede der
Zusammensetzungen, die erhalten wurden, wie in den Beispielen 1
bis 7 angegeben, wurden die folgenden Eigenschaften bestimmt:
- – Penetrabilität bei 25°C (Pen.),
- – Kugel-
und Ringerweichungspunkt (TBA),
- – PFEIFFER-Index
(IP).
-
Die
erhaltenen Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle zusammengefasst.
-
Die
Gehalte der Zusammensetzungen an Copolymer sind als Gewichtsprozent,
bezogen auf die Gesamtmenge an Bitumen, ausgedrückt.
-
-
Im
Hinblick auf die in der Tabelle dargestellten Ergebnisse scheint
es, dass:
- – das
Ersetzen eines Teils des nicht-oxidierten Bitumens durch oxidiertes
Bitumen in den vernetzten Bitumen/Polymer-Zusammensetzungen zu einer
Verbesserung der physikalischen Eigenschaften dieser Zusammensetzungen
und insbesondere zu einer Erhöhung
des Kungel- und Ringerweichungspunktes (TBA) und des Pfeiffer-Index
führt,
ungeachtet dessen, ob das oxidierte Bitumen während der Herstellung der vernetzten
Bitumen/Polymer-Zusammensetzungen zugegen ist (Vergleich der Ergebnisse
des Bezugsbeispiels 1 mit den Ergebnissen der erfindungsgemäßen Beispiele
4 und 5) oder nur beim Verdünnen
der vernetzten Bitumen/Polymer-Konzentrate verwendet wird (Vergleich
der Ergebnisse des Bezugsbeispiels 3 mit den Ergebnissen des erfindungsgemäßen Beispiels
7), um die vernetzten Bitumen/Polymer-Zusammensetzungen herzustellen;
- – das
Ersetzen eines Teils des nicht-oxidierten Bitumens durch oxidiertes
Bitumen in den vernetzten Bitumen/Polymer-Zusammensetzungen es gestattet,
bei vergleichbaren Eigenschaften der Penetrabilität, des Kungel-
und Ringerweichungspunktes (TBA) und des Pfeiffer-Index, den Gehalt
der Zusammensetzung an vernetztem Polymer zu verringern (Vergleich
der Ergebnisse des Bezugsbeispiels 2 mit den Ergebnissen des erfindungsgemäßen Beispiels
4).