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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Knorpelgewebe zur chirurgischen Einpflanzung in menschliche Gelenke,
damit Mängel
beim Gelenkknorpel aufgefüllt
oder Schäden oder
zurückgebildeter
Knorpel ausgetauscht wird.
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Hintergrund der Erfindung
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Knorpelverletzung und
Erneuerung
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Menschliche
Gelenkoberflächen
sind von Gelenkknorpel, einem Material, das eine geringe Reibung
aufweist und beständig
ist und das mechanische Kräfte
verteilt und den darunter liegenden Knochen schützt, überzogen. Verletzungen des
Gelenkknorpels sind üblich,
insbesondere im Knie. Daten des Zentrums für Krankheitskontrolle (Center
for Desease Control, CDC) und klinische Untersuchungen suggerieren,
dass ungefähr
100.000 Gelenkknorpelverletzungen pro Jahr in den Vereinigten Staaten
auftreten. Solche Verletzungen treten am häufigsten bei jungen aktiven
Personen auf und führen
zu Schmerz, Anschwellen und Verlust der Gelenkbewegung. Beschädigter Gelenkknorpel
heilt nicht. Normalerweise tritt die Rückbildung des umliegenden nicht
verletzten Knorpels im Zeitablauf auf, was zu chronischen Schmerzen
und Körperbehinderung
führt.
Knorpelverletzungen führen
daher häufig
zu einem bedeutenden Verlust der produktiven Arbeitsjahre und haben
einen enormen Einfluss auf die Aktivitäten und den Lebensstil des
Patienten.
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Gelenkoberflächenverletzungen
können
auf die Knorpelschicht beschränkt
sein oder können
sich auf den subchondralen Knochen ausbreiten. Der natürliche Krankheitsverlauf
unterscheidet sich bei diesen beiden Verletzungsarten. Knorpelverletzungen, die
nicht in den subchondralen Knochen penetrieren, weisen ein eingeschränktes Heilungsvermögen auf (1).
Dies ist auf Eigenschaften zurückzuführen, die
im Gewebe inhärent
sind. Nahezu 95% des Gelenkknorpels ist extrazelluläre Matrix,
die durch Chondrozyten, die darin verteilt sind, hergestellt und
aufrechterhalten wird. Die ECM liefert die mechanische Integrität des Gewebes.
Die begrenzte Chondrozytenzahl in dem umliegenden Gewebe ist außerstande,
die durch die Verletzung verlorene ECM zu ersetzen. Eine kurze Überproduktion
von Matrixkomponenten durch lokale Chondrozyten ist beobachtet worden (2),
die Antwort ist jedoch unzureichend für die Erneuerung klinisch relevanter
Mängel.
Zelluläre
Migration aus dem vaskulären
System tritt bei rein chondraler Verletzung nicht auf und die extrinsische
Heilung ist klinisch unbedeutend.
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Osteochondrale
Verletzungen, bei denen die subchondrale Knochenplatte durchdrungen
ist, können
infolge von Einströmen
von reparierenden Zellen aus dem Knochenmark geheilt werden (1).
Zahlreiche Studien haben jedoch gezeigt, dass die komplexe molekulare
Anordnung der ECM, die zur normalen Knorpelwirkung erforderlich
ist, nicht zurückgewonnen
wird. Die Heilungsantwort ist gekennzeichnet durch Bildung von Fibroknorpel,
einer Mischung aus Hyalinknorpel und fibrösem Gewebe. Dem Fibroknorpel
fehlt die Haltbarkeit von Gelenkgewebe und unterliegt letztendlich
dem Abbau während
normaler Gelenkbenutzung. Viele osteochondrale Verletzungen werden über einen
Zeitraum von wenigen bis mehreren Jahren klinisch asymptomatisch,
bevor Sekundärabbau
auftritt. Wie isolierte chondrale Verletzungen führen diese Verletzungen ultimativ
zu einer schlichten Gelenkwirkung, Schmerzen und Unbeweglichkeit.
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Molekulare Organisation
der ECM:
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Die
physikalischen Eigenschaften von Gelenkknorpel sind eng mit der
Molekularstruktur von Collagen Typ II und Aggrecan verbunden. Andere Moleküle, wie
Hyaluronan und Collagen Typ IX spielen eine wichtige Rolle bei der
Matrixorganisation. Collagen Typ II bildet ein dreidimensionales
Netzwerk oder Netz, das dem Gewebe hohe Dehnbarkeit und Scher-Festigkeit
verleiht (3). Aggrecan ist ein großes hydrophiles Molekül, das zu
komplexen bis zu 200 bis 300 × 1006 Daltons aggregieren kann (4). Aggrecan-Moleküle enthalten
Glycosaminoglycan-Ketten, die eine große Sulfatgruppen- und Karboxylatgruppenzahl
enthalten. Bei physiologischem pH, sind die Glycosaminglycan-Ketten
daher stark negativ geladen (5). Beim Knorpel sind Aggrecankomplexe
in dem Collagen-Netzwerk verstrickt. Ein Donnan-Gleichgewicht wird
hergestellt, bei dem kleine Cationen durch elektrische Kräfte, die
durch die Sulfat- und Karboxylatgruppen erzeugt werden, zurückbehalten
werden (6). Im Gegenzug wird Wasser durch osmotische Kraft, die
durch eine große
Anzahl an kleinen Cationen im Gewebe erzeugt wird, zurückbehalten.
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Wenn
das Gelenk mechanisch beladen wird, führt die Wasserbewegung zur
Störung
des elektrochemischen Gleichgewichts. Wenn die Beladung entfernt
wird, stellt sich das Donnan-Gleichgewicht wieder ein, und das Gewebe
kehrt in sein vorbeladenes Stadium zurück (7). Die physikalischen
Eigenschaften des Gelenkknorpels sind eng mit den Molekularstrukturen
von Collagen Typ II und Aggrecan verbunden. Andere Matrixmoleküle, wie
Hyaluronan (8) und Collagen Typ IX (9), spielen wichtige Rollen
bei der Matrixorganisation. Das Ausbleiben, die normale Molekularanordnung
von ECM wiederherzustellen, führt zum
Versagen der Gewebeheilung im Zeitablauf, was durch schlechtes Langzeitverhalten
von Fibroknorpel als Reparaturgewebe gezeigt wird (10).
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Eindeutige
Unterteilungen wurden innerhalb der ECM gezeigt. Diese unterscheiden
sich in Bezug auf die Zusammensetzung und dem Umsatz von Matrixmakromolekülen. Jedem
Chondrozyten unmittelbar umgeben ist eine dünne ECM-Schale, die durch einen
verhältnismäßig schnellen
Umsatz der Matrixkomponenten gekennzeichnet ist (11). Dieser Bereich
wird als perizelluläre
Matrix bezeichnet (11). Die perizelluläre Matrix umgebend ist die
territoriale Matrix. Weiter von den Zellen entfernt ist die interterritoriale
Matrix (11). Der Umsatz der Matrix-Macromoleküle ist in der interterritorialen
Matrix langsamer als in der perizellulären und territorialen Matrix
(11). Die Rolle, die diese verschiedenen Unterteilungen bei der
Wirkung des Gewebes insgesamt spielen, sind unklar. Aus der Perspektive
der Gelenkknorpel-Heilung, stellen sie jedoch einen höheren Grad
der Matrixorganisation dar, die bei der Wiederherstellung von verletztem
Gewebe zu berücksichtigen
ist.
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Chirurgische Behandlung
der Gelenkknorpel-Verletzung:
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Gegenwärtige Verfahren
zur chirurgischen Wiederherstellung von Gelenkgewebe lassen sich
in drei Kategorien unterteilen: (1) Stimulierung der fibrocartilaginösen Heilung,
(2) osteochondrale Transplantation, und (3) autologe Chondrocyten-Implantation.
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Fibroknorpel,
trotz seiner verhältnismäßig schlechten
mechanischen Eigenschaften, kann temporäre symptomatische Abhilfe bei
Gelenkverletzungen liefern. Verschiedene chirurgische Techniken sind
entwickelt worden, um die Bildung von Fibroknorpel in Bereichen
der Knorpelbeschädigung
zu fördern.
Diese umfassen subchondrales Bohren, Abnutzung und Mikrobruch. Das
Konzept dieser Verfahren ist, dass die Durchdringung des subchondralen Knochens
Chondro-Vorläuferzellen
ermöglicht,
vom Mark zu dem Defekt zu migrieren, um Heilung zu bewirken. Die
klinische Erfolgsrate dieses Behandlungstyps ist schwierig zu beurteilen.
In publizierten Reihen wurden nach zwei Jahren über Erfolgsraten so hoch wie
70% berichtet, diese Ergebnisse verschlechtern sich jedoch über die
Zeit. Fünf
Jahre nach der Behandlung ist die Mehrzahl der Patienten symptomatisch.
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Bei
osteochondraler Transplantation wird Gelenkknorpel mit einer Schicht
aus subchondralem Knochen geerntet und in den Gelenkdefekt implantiert.
Die Fixierung des Transplantats an den Wirt wird durch Heilung des
Transplantatsknochens an den Wirtsknochen erreicht. Der Hauptvorteil
dieses Verfahrens ist, dass der transplantierte Knorpel die mechanischen
Eigenschaften von normalem Gelenkknorpel aufweist und daher zyklischer
Beladung widerstehen kann. Die Hauptnachteile sind auf der Seite
des Spenders Morbidität
(im Fall von Autoimplantat) und das Risiko der Krankheitsübertragung
(im Fall von Allotransplantat). Zusätzlich kann Gewebeabstoßung bei
Allotransplantaten auftreten, die das chirurgische Ergebnis kompromittieren.
Osteochondrales Autoimplantieren (Mosaikplastie) hat kurzzeitige
klinische Erfolge gezeigt. Die langfristige Effektivität ist unbekannt.
Osteochondrale Allotransplantate sind bei ungefähr 65% der Fälle erfolgreich,
wenn sie 10 Jahre nach der Implantation beurteilt wurden, sind aber
im Allgemeinen größeren beschädigten Bereichen,
die tief in den subchondralen Knochen reichen, vorbehalten.
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Autologe
Chondrozytenimplantation ist ein Verfahren zur Knorpelheilung, das
isolierte Chondrozyten verwendet. Klinisch ist es eine Behandlung
in zwei Stufen, wobei zuerst eine Knorpelbiopsie erhalten wird und
anschließend
nach einer Periode der ex vivo-Behandlung, kultivierte Chondrozyten
in den Defekt eingeführt
werden (12). Während
der ex vivo-Verfahren wird die ECM entfernt und die Chondrozyten
werden unter Bedingungen kultiviert, die die Zellteilung fördern. Sobald
eine geeignete Anzahl an Zellen hergestellt worden ist, werden sie
in den Gelenkdefekt implantiert. Die Einkapselung wird durch ein
Periosteum-Stück
erreicht, das an den umgebenen Wirtknorpel genäht wird. Die Zellen gliedern
sich an die defekten Wände
an und stellen extrazelluläre Matrix
in situ her. Die Hauptvorteile dieses Verfahrens sind die Verwendung
von autologem Gewebe und die Fähigkeit,
den Zellbestand zu erweitern. Schwierigkeiten bei der Wiederherstellung
von Gelenkknorpel durch dieses Verfahren lassen sich in drei Kategorien
unterteilen: Zellhaftung, phänotypische
Transformation und ECM-Herstellung.
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Zellhaftung:
Der Implatationserfolg individueller Zellen (ohne ECM) hängt kritisch
von den Zellen ab, die an das defekte Bett anhaften. Es ist gezeigt worden,
dass Knorpel-ECM anti-anhaftende Eigenschaften aufweist, von denen
angenommen wird, dass sie durch kleine Proteoglycane, Dermatansulfat und
Heparansulfat verliehen werden. Normale Chondrozyten besitzen Zelloberflächenrezeptoren
Collagen Typ II (13) und Hyaluronan (11), aber es ist nicht klar,
in welchem Ausmaß ex
vivo manipulierte Zellen Rezeptoren für diese Matrixmoleküle besitzen,
die funktional sind. Eine in vitro Chondrozyten-Bindungs-Studie
an ECM deutet darauf hin, dass die Wechselwirkung schwach ist. Eine
in vivo-Studie an Kaninchen lässt
vermuten, dass nur 8% der implantierten Chondrozyten in dem defekten
Bett nach der Implantation verbleiben.
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Phänotypische
Transformation: Während des
Verfahrens der Ausbreitung des Zellbestands in vitro unterziehen
sich Chondrozyten gewöhnlich
phänotypischer
Transformation oder Dedifferenzierung (14). Morphologisch ähneln die
Zellen Fibroplasten. Die Typ II-Collagen- und Aggrecan-Synthese
ist verringert und die Collagen Typ I-Synthese, typisch für Fibroknorpel,
ist erhöht.
Begrenzte Daten sind vorhanden, um die Behauptung zu stützen, dass
sich die Zellen in situ im Anschluss an die Implantation redifferenzieren.
Die Wiederherstellung des chondrozytischen Phänotyps ist für den Erfolg
des Heilungsverlaufs kritisch, da Gewebe, das durch Zellen hergestellt
wird, die phänotypisch
fibroplastisch sind, schlecht als Ersatz von Gelenkgewebe wirkt.
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ECM-Herstellung:
Vor der Implantation werden die kultivierten Chondrozyten enzymatisch
von der ECM entblößt. Die
Zellen werden in das defekte Bett als Suspension injiziert. Das
Transplantatkonstrukt ist unfähig,
Beladung zu tragen und muss von einer Gewichtsbeladung über mehrere
Wochen bis zu Monaten geschützt
werden. Begrenzte Daten existieren über die ECM-Qualität, die ultimativ
hergestellt wird. Sie wurde als Hyalin-ähnliches Gewebe nach einer „second-look" Arthroskopie zwei
Jahre nach der Implantation gekennzeichnet. Die insgesamte Erholungsphase
bei dieser Behandlungsform liegt bei 9–12 Monaten. Gute oder ausgezeichnete klinische
Ergebnisse werden bei ungefähr
85% der femuralen kondylen Läsionen
zwei Jahre nach der Implantation erreicht. Es ist jedoch nicht klar,
ob die klinischen Ergebnisse über
längere
Zeiträume
beibehalten werden.
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Gewebekonstruktion:
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Jedes
der derzeitigen Verfahren der Knorpelwiederherstellung weist substantielle
Grenzen auf. Als Ergebnis sind verschiedene Laboransätze zur Herstellung
von Knorpelgewebe in vitro vorgeschlagen worden. Diese umfassen
im Allgemeinen das Säen
von kultivierten Zellen (entweder Chondrozyten oder pluripotente
Stammzellen) in ein biologisches oder synthetisches Gerüst. Die
Hauptnachteile dieses Typs von Ansatz sind: (1) Schwierigkeiten
des Gewinnens oder Beibehaltens des Chondrozytenphänotyps;
(2) unbekannte biologische Wirkungen des Gerüstmaterials auf die implantierten
und nativen Chondrozyten und andere Gelenkgewebe; und (3) eine begrenzte
Anhaftung des hergestellten Gewebekonstruktes an das defekte Bett.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst die Herstellung eines implantierbaren
Knorpelgewebes. Sein Herstellungsverfahren und seine Zusammensetzung addressieren
die Hauptprobleme, die bei derzeitigen Techniken von Knorpelwiederherstellung auftreten.
Die Hauptvorteile, Merkmale und Eigenschaften der vorliegenden Erfindung
werden offensichtlich durch Berücksichtigung
der folgenden Beschreibung und der angehängten Ansprüche.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft transplantierbare Knorpelmatrix und
ein Verfahren zu ihrer Herstellung.
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Das
durch dieses Verfahren hergestellte Gewebe hat die Eigenschaft,
dass es über
Zeit in Kultur ähnlich
zu einer in der Natur vorkommenden Zell-assoziierten ECM wird. Zum
Zeitpunkt der Implantation besitzt die Matrix in dem Knorpelgewebe
eine Erneuerungsgeschwindigkeit (d. h. sie ist metabolisch aktiv),
Sie ist reich an knorpelspezifischen Aggrecanproteoglycanen und
enthält
genug lange Hyaluronan-Ketten, um zu ermöglichen, dass diese Aggrecanmoleküle Aggregate
sehr großer
Größe bilden können, aber
sie ist verhältnismäßig arm
an Collagen-Pyridinium-Vernetzungen. Diese Eigenschaften verbessern
die Implantierbarkeit des Gewebes und die darauf folgende Reifung
des Gewebes in situ nach der Implantation, was zur Integrierung
in den Wirt führt.
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Nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren werden
Chondrozyten aus chondrogenen Zellen enthaltendem Gewebe isoliert.
Die isolierten chondrogenen Zellen werden in Alginatkultur bis zu
einem Zeitpunkt kultiviert, der wirksam ist, die Bildung einer chondrogenen
Zell-assoziierten Matrix zu ermöglichen.
In einem wichtigen erfindungsgemäßen Aspekt weist
die Zell-assoziierte Matrix mindestens ungefähr 5 mg/cc3 Aggrecan,
ein Verhältnis
von Aggrecan zu Hyaluronan (mg/mg) zwischen ungefähr 10:1
und ungefähr
200:1, ein Verhältnis
von Aggrecan zu Collagen (mg/mg) zwischen ungefähr 1:1 und ungefähr 10:1
auf.
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Chondrogene
Zellen, jede mit einer perizellulären Matrix, werden gewonnen
und auf einem halbdurchlässigen
Membransystem in der Gegenwart von Serum oder Serum enthaltend exogen
zugegebenem Wachstumsfaktor/Wachstumsfaktoren kultiviert. Die chondrogenen
Zellen mit Zell-assoziierter Matrix werden bis zu dem Zeitpunkt
kultiviert, bei dem die Bildung einer kohäsiven Knorpelmatrix wirksam
ist.
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In
einem wichtigen Aspekt betrifft die Erfindung die Verwendung eines
solchen in vitro hergestellten artikulären Gewebes bei der chirurgischen Reparatur
von Knorpelschaden. Ein solcher Schaden würde akute Teil- und vollständige Knorpelverletzungen,
osteochondrale Verletzungen und degenerative Abläufe umfassen. Eine solche chirurgische
Reparatur umfasst offene chirurgische Techniken (Arthrotomie) und
arthroskopische Anwendung, Einführung des
in vitro hergestellten knorpelartigen Gewebes.
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Beschreibung der Abbildung
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1 stellt
allgemein das Gesamtverfahren zur Herstellung transplantierbarer
Knorpelmatrix gemäß der Erfindung
dar.
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2 beschreibt
ein Verfahren zur Trennung von Zellen und ihrer Zell-assoziierten
Matrix aus der entfernten Matrix und dem Alginatgel.
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3 zeigt
ein Kultivierungsverfahren auf einer halbdurchlässigen Membran.
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4 zeigt
das histologische Auftreten von in vitro erzeugter Knorpelmatrix,
die erfindungsgemäß hergestellt
wurde. Artikuläre
Chondrozyten vom Rind wurden mit DMEM/F12, enthaltend 20% FBS, einer
wirksamen Wachstumsfaktormenge, 10 μg/ml Gentamicin und 25 μg/ml Ascorbinsäure in 1,2%
Alginat kultiviert. Nach 7 Kulturtagen, wurden die Kügelchen
mit 55 mM Natriumcitrat, 0,15 M Natriumchlorid, pH 6,8, aufgelöst. Die
resultierende Suspension aus Zelle mit ihrer assoziierten Matrix
wird bei 100 g 10 Minuten zentrifugiert. Der Niederschlag wurde
in dem gleichen oben beschriebenen Medium resuspendiert. Nach 7
zusätzlichen
Kultivierungstagen wurde jeder Einsatz von der Gewebekulturplatte
entfernt und das Gewebe wurde für
die Histologie durch Toludin-Blau-Färbung bearbeitet.
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5 zeigt
die Wiederherstellung eines Knorpeldefekts einen Monat nach der
Implantation von in vitro gebildetem Knorpelgewebe.
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Detaillierte Beschreibung
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Ein
allgemeines erfindungsgemäßes Verfahren
ist in 1 dargelegt. Erfindungsgemäß werden Chondrozyten isoliert
und in Alginat kultiviert. Die resultierenden Chondrozyten, jede
mit einer Zell-assoziierten Matrix, werden wieder gewonnen und anschließend weiter
auf einer halbdurchlässigen
Membran kultiviert. Das resultierende Knorpelgewebe ist anschließend zur
Transplantation verwendbar.
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Isolierung von Chondrozyten/chondrogenen
Zellen
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Chondrogene
Zellen, die erfindungsgemäß verwendbar
sind, können
aus im Wesentlichen jedem chondrogene Zellen enthaltenden Gewebe
isoliert werden. Der Ausdruck „chondrogene
Zelle", wie er hier
verwendet wird, soll jede Zelle bedeuten, die, wenn sie einem geeigneten
Reiz ausgesetzt ist, in eine Zelle differenzieren kann, die Komponenten
herstellen und absondern kann, die für Knorpelgewebe kennzeichnend
sind. Die chondrogenen Zellen können
direkt aus vorbestehendem Knorpelgewebe isoliert werden, z. B. Hyalinknorpel,
elastischem Knorpel oder Fibroknorpel. Speziell können chondrogene Zellen
aus artikulärem
Knorpel (aus entweder gewichtstragendem oder nicht gewichtstragenden
Gelenken), kostalem Knorpel, nasalem Knorpel, aurikulärem Knorpel,
trachealem Knorpel, epiglottischem Knorpel, Schildknorpel, Aryknorpel
und Ringknorpel isoliert werden. Siehe z. B. U.S. Patent Nr. 5,197,985 und
4,642,120 und Wakitani et al. (1994) J. bone Joint Surg. 76: 579–591, Kultur
in Alginat zur Herstellung von Chondrozyten Zell-assoziierter Matrix.
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Erfindungsgemäß werden
aus dem Gewebe isolierte Chondrozyten/chondrogene Zellen bei einer Dichte
von mindestens ungefähr
104 Zellen/ml in einer Natriumalginatlösung resuspendiert.
Die Zellen werden unter Bedingungen kultiviert, bei denen ihre sphärische Konformation
beibehalten wird, die für
die Herstellung einer Zell-assoziierten Matrix auf der Chondrozytenmembran, ähnlich zu
der in vivo festgestellten, förderlich
ist. In einem weiteren wichtigen Aspekt werden Chondrozyten in Alginat
für mindestens
ungefähr
fünf Tage
kultiviert, um die Bildung der Zell-assoziierten Matrix zu ermöglichen.
Die verwendeten Media können
ein anregendens Agens, wie fötales
Rinderserum, enthalten, um die Herstellung der Zell-assoziierten
Matrix zu verbessern.
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Bei
einem alternativen Aspekt der Erfindung kann das Kulturmedium für die Chondrozyten
außerdem
exogen zugegebene spezifische Wachstumsfaktoren umfassen. Die Zugabe
spezifischer Wachstumsfaktoren, z. B. solchen, die nicht schon in
fötalem
Rinderserum vorhanden sind, wie osteogenes Protein-1, können als
wirksamer Stimulator der Matrixbildung wirken. Wachstumsfaktoren,
andere als solche, die in fötalem
Rinderserum vorhanden sind, können
vorteilhaft sein, da sie als humane rekombinante Proteine verfügbar werden.
Die Verwendung von humanen Wachstumsfaktoren ist insofern vorteilhaft,
dass sie mit geringerer Wahrscheinlichkeit eine Immunantwort in
dem Gelenk verursachen (die Verwendung von fötalem Rinderserum erfordert
umfassendes Spülen
des neu gebildeten Gewebes vor dessen Implantation). In diesem erfindungsgemäßen Aspekt
wird Wachstumsfaktor zu dem Medium in einer Menge gegeben, um nahezu
maximal die Bildung von Zell-assoziierter Matrix zu stimulieren.
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Bei
einem weiteren wichtigen Aspekt der Erfindung, erzeugt die Amplifizierung
von Chondrozyten oder chondrogenen Zellen in Alginat nicht den Verlust
des Chondrozytenphänotyps,
wie es auftritt, wenn die Amplifizierung in einer Monoschichtkultur durchgeführt wird. „Chondrozytenphänotyp" bedeutet, wie er
hier verwendet wird, eine Zelle, die (i) eine sphärische Form
und die Fähigkeit
hat, zu synthetisieren und innerhalb der Matrix bedeu tende Mengen an
(ii) Aggrecan und (iii) Collagen Typ II anzuhäufen, ohne (iv) in der Matrix
eine wirksame Collagen Typ I-Menge anzuhäufen. Eine minimale Menge von
Collagen Typ I bedeutet hier weniger als ungefähr 10% aller Collagenmoleküle, die
in die Matrix eingeführt werden.
In Alginat kultivierte Chondrozyten behalten ihre sphärische Form
(typisch für
Chondrozyten) und behalten eine große Matrixmenge bei. Die Matrix ähnelt histologisch
dem Hyalinknorpel und ist reich an Aggrecan und Collagen Typ II.
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Zusätzlich zu
den bereits erwähnten
drei Parametern muss ein phänotypisch
stabiler Chondrozyt die Fähigkeit
beibehalten, Hauptmakromoleküle
in einer knorpelähnliche
Matrix wirksam einzuführen. Normale
Chondrozyten können
kleine mRNA-Mengen für
Collagen Typ I exprimieren, die sie nicht translatieren. Darüber hinaus
können über mehrere Monate
in Alginatkörnchen
kultivierte artikuläre Chondrozyten
einige Collagen Typ I-Moleküle
synthetisieren, aber diese können
nie in die sich bildende Matrix eingeführt werden. Folglich kennzeichnet
das Auftreten kleiner Mengen von neu synthetisierten Collagen Typ
I-Molekülen
in dem Medium nicht notwendigerweise den Beginn der Entdifferenzierung. Darüber hinaus
ist Hyaluronan kein Marker des chondrozytischen Phänotyps,
da es in großen
Mengen von vielen anderen Zelltypen synthetisiert wird. Es ist jedoch
ein wichtiger Bestandteil der Knorpelmatrix.
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Zellen,
die phänotypisch
stabil sind, sollten mindestens ungefähr 10-mal mehr Aggrecan als Collagen (auf
einer Mengenbasis) synthetisieren. Das Verhältnis von Aggrecan zu Hyaluronan
in der Matrix sollte immer über
ungefähr
10 bleiben.
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Chondrozyten mit Zell-assoziierter
Matrix
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Die
Chondrozytenkultur in Alginat führt
zur Herstellung einer ECM, die in zwei Bestandteile organisiert
ist: einem Zell-assoziierten Matrixbestandteil, der metabolisch
den perizellulären
und territorialen Matrizes von natürlichen Geweben ähnelt und
(ii) einem weiteren entfernten Matrixbestandteil, der metabolisch
der interterritorialen Matrix von natürlichem Gewebe ähnelt.
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Die
Bildung einer stark strukturierten Zell-assoziierten Matrix um jeden
Chondrozyten ist aus verschiedenen Gründen wichtig. Erstens wird
die Zell-assoziierte Matrix an die Zelle über Rezeptoren, wie CII (das
an Kollagen bindet) und CD44 (das an Hyaluronan in Proteoglycanaggregaten
bindet) verankert. Sobald diese Matrix wieder hergestellt worden
ist, ist die Wahrscheinlichkeit wesentlich geringer, dass die Zellen
entdifferenziert werden. Zweitens wandelt der Chondrozyt Proteoglycanaggrecan
um und gestaltet folglich diese Matrix verhältnismäßig schnell neu. Der Chondrozyt
ist wesentlich weniger wirksam bei der Neugestaltung der weiter
entfernten Matrix.
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In
einem wichtigen Aspekt der Erfindung umfasst der Zell-assoziierte
Matrixbestandteil der hergestellten ECM während der Kultur in Alginat
Aggrecan (das Hauptknorpelproteoglycan), Collagen Typen II, IX und
XI und Hyaluronan. Aggrecanmoleküle
werden prinzipiell in Aggregaten gebildet, die an Rezeptoren (einschließlich CD44)
auf der Chondrozyten-Zellmembran über Hyaluronanmoleküle gebunden
sind.
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Die
jeweiligen Verhältnisse
jedes Bestandteils in der Zell-assoziierten Matrix hängen von
der Kultivierungslänge
ab. In einem wichtigen Aspekt der Erfindung weist die Zell-assoziierte
Matrix mindestens ungefähr
5 mg/cc3 Aggrecan, ein Verhältnis von Aggrecan
zu Hyaluronan (mg/mg) zwischen 10:1 und 200:1, und ein Verhältnis von
Aggrecan zu Collagen (mg/mg) von 1:1 bis ungefähr 10:1 auf. Darüber hinaus
kann die Molekularzusammensetzung der Zell-assoziierten Matrix (um
jede Zelle) und der weiter entfernten Matrix (zwischen den Zellen)
durch spezifische Modifikationen der Kulturbedingungen geändert werden.
Diese Modifikation umfasst die physikalische Anordnung des Kultursystems
und die Anwendung verschiedener Wachstumsfaktoren. Die Manipulierung
der Matrixherstellung und Organisierung sind zentral für die technische
Herstellung von artikulärem
Knorpel in vitro zur chirurgischen Behandlung von Knorpelverletzung.
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In
einem weiteren Aspekt der Erfindung erhöhen sich die Collagenmengen
und die Pyridinolinvernetzungen von Collagen mit der Kultivierungsdauer.
Die Vernetzungen zeigen insbesondere einen dramatischen Anstieg
in der Konzentration nach zweiwöchiger
Kultivierung. Indem die Kultivierungsdauer verhältnismäßig kurz gelassen wird, können die
Collagen-Fibrillen in der Zell-assoziierten Matrix nicht übermäßig vernetzt
werden. Ein Gewebe, das gute funktionelle Eigenschaften aufweist,
aber verhältnismäßig wenig
Vernetzungen aufweist, ist einfacher zu formen und wird eher in
den Wirtsknorpel integriert als ein hartes, reich vernetztes Gewebe.
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Gewinnung
von Chondrozyten mit ihrer Zell-assoziierten Matrix
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Die
Chondrozyten-Gewinnung mit ihrer Zell-assoziierten Matrix wird erreicht
durch Löslichmachen
der Alginatkörnchen
nach einer ausreichenden Kultivierungsdauer. Ein Weg ist in 2 dargelegt.
Die Alginatkörnchen 20 werden
zunächst
unter Verwendung von bekannten Techniken löslich gemacht. Die resultierende
Zellsuspension wird anschließend
zentrifugiert, wobei die Zellen mit ihrer Zell-assoziierten Matrix 40 (in
dem Sediment) von den Komponenten der weiter entfernten Matrix 30 (in dem Überstand)
getrennt werden.
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Chondrozyten-Kultivierung
mit ihrer Zell-assoziierten Matrix auf einer halbdurchlässigen Membran.
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In
diesem Aspekt der Erfindung werden die Chondrozyten mit ihrer Zell-assoziierten Matrix,
die wie zuvor beschrieben isoliert wurden, weiter auf einer halbdurchlässigen Membran
kultiviert. Das halbdurchlässige
Kultivierungssystem der Erfindung ist in 3 gezeigt.
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Erfindungsgemäß wird ein
Zellkulturstück 50 in
einen Plastikträgerrahmen 60 hineingelegt.
Das Kulturmedium 70 fließt durch das Zellkulturstück 50. In
einem wichtigen erfindungsgemäßen Aspekt
umfasst das Zellkulturstück 50 eine
halbdurchlässige Membran 80.
Die halbdurchlässige
Membran 80 ermöglicht,
dass das Medium in dem Zellkulturstück in einer Menge fließt, die
für das
vollständige
Eintauchen der Chondrozyten und ihrer Zell-assoziierten Matrix 90 effektiv
ist.
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In
einem wichtigen erfindungsgemäßen Aspekt
ermöglicht
die halbdurchlässige
Membran 80, dass die Chondrozyten kontinuierlichen Nährstoffzugang
haben, während
die Diffusion von Abfallprodukten aus der Umgebung der Zellen ermöglicht wird. Bei
diesem Aspekt sollte die Membran eine Porengröße aufweisen, die wirksam die
Migration von Chondrozyten durch die Poren und das anschließende Verankern
an die Membran verhindert. Bei diesem erfindungsgemäßen Aspekt
sollte die Porengröße nicht
mehr als ungefähr
5 Micron sein. Darüber
hinaus sollte die benutzte Membran eine Porendichte aufweisen, um
der Membran ausreichend Stärke
zu verleihen, so dass sie aus ihrem Kulturrahmen ohne Kräuseln entfernt
werden kann und sollte ausreichend Stärke haben, so dass das Gewebe
auf der Membran manipuliert und in ihre gewünschte Größe geschnitten werden kann.
Bei diesem Aspekt der Erfindung weist die Membran eine Porendichte
von mindestens ungefähr
8 × 105 Poren/cm2 auf.
Die Membran kann aus jedem Material hergestellt sein, das sich zur
Verwendung in Kultur eignet. Beispiele geeigneter Membransysteme
umfassen, sind aber nicht darauf beschränkt: (i) Falcon Zellkulturstück [Polyethylenterephthalat
(PET)-Membran, Porengröße 0,4 oder
3,0 Micron, Durchmesser 12 oder 25 mm], (ii) Coaster Transwell-Platte
[Polycarbonat-Membranen, Porengröße 0,1,
0,4, 3,0 oder 5,0 Micron, Durchmesser 12 oder 24,5 mm], (iii) Nunc Gewebekulturstück [Polycarbonat-Membranstück: Porengröße 0,4 oder
3,0 Micron, Durchmesser 10 oder 25 mm], Minizell-Kulturplattenstück (PTFE
(Polytetrafluorethylen)-Membran, Polycarbonat, Porengröße 0,4 oder
3,0 Micron, Durchmesser 27 mm]).
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Die
chondrozytische Zellen enthaltenden Kügelchen werden zunächst in
gleichen Teilen Dulbecco's
modifiziertem Eagle-Medium und Ham's F12-Medium, enthaltend 20% fötales Rinderserum (Hyclone,
Logan, UT) ungefähr
25 μg/ml
Ascorbat und 50 μg/ml
Gentamicin oder einem anderen Antibioticum (Gibco), kultiviert.
Bei einer alternativen Methode werden die Kügelchen in einem anderen Mediumtyp,
der die Erhaltung von Chondrozyten in Kultur unterstützt, kultiviert.
Bei einer alternativen Methode werden die Kügelchen in einer geschlossenen
Kammer, die das kontinuierliche Pumpen von Medium ermöglicht,
kultiviert. Bei einem wichtigen Aspekt enthält das Medium fötales Rinderserum,
enthaltend endogenen insulinähnlichen
Wachstumsfaktor-1 bei einer Konzentration von mindestens 10 ng/ml.
Bei dieser Verwendung kann fötales
Rinderserum auch als Wachstumsfaktor in Erwägung gezogen werden. Geeignete
Wachstumsfaktoren, die exogen zu dem Medium gegeben werden können, um
die Bildung der Zell-assoziierten Matrix maximal zu stimulieren,
umfassen, sind aber nicht auf diese beschränkt, osteogenes Protein-1 (OP-1),
morphogenes Knochenprotein-2 und andere morphogene Knochenproteine, transformierenden
Wachstumsfaktor beta und Insulin-ähnlichen Wachstumsfaktor.
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Bei
einem anderen Aspekt der Erfindung werden die Zellen mit ihrer wieder
hergestellten Zell-assoziierten Matrix in einem Medium auf der halbdurchlässigen Membran
für einen
Zeitraum kultiviert, der wirksam die Bildung einer kohäsiven Knorpelmatrix
ermöglicht.
Die Kulturzeiten sind im Allgemeinen mindestens ungefähr drei
Tage unter Standardkulturbedingungen. Die Teilinhibierung der Matrixreifung
vor der Implantation ist wichtig zur Bereitstellung einer Matrix,
die als reifer Knorpel nicht zu starr ist, aber die ausreichend
Bruchfestigkeit aufweist, um ihre Form und Struktur während der
Handhabung beizubehalten. Ein solches Gewebe sollte verformbar genug
sein, um in den Defekt unter Druck eingepasst zu werden.
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Bei
einem weiteren Aspekt der Erfindung können die mechanischen Eigenschaften
der Knorpelmatrix durch Erhöhen
oder Verringern der Zeitdauer, die das Knorpelgewebe auf der Membran
kultiviert wird, kontrolliert werden. Längere Kultivierungszeiten führen zu
einer erhöhten
Vernetzungsdichte.
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Knorpelmatrix
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Bei
einem wichtigen erfindungsgemäßen Aspekt
weist die Knorpelmatrix, die sich auf der halbdurchlässigen Membran
bildet, eine Aggrecankonzentration von mindestens ungefähr 5 mg/cc3 auf. Die Knorpelmatrix enthält eine
Hyaluronanmenge, die wirksam ermöglicht,
dass die insgesamt neu synthetisierten Moleküle in die Proteoglycanaggregate
eingeführt
werden können.
Die Matrix des auf der Membran gebildeten Gewebes enthält aggregierte
Aggrecan moleküle
in einer Konzentration von nicht weniger als 5 mg/cc3,
ein Verhältnis
von Aggrecan zu Hyaluronan von ungefähr 10:1 bis ungefähr 200:1
und ein Verhältnis
von Aggrecan zu Collagen von ungefähr 1:1 bis ungefähr 10:1.
Darüber
hinaus stellt die kurze Kultivierungsdauer sicher, dass die Konzentration
der Pyridinium-Vernetzungen niedrig genug bleibt, um das Umarbeiten
des Gewebes in vivo zu ermöglichen,
aber hoch genug ist, um dem Orthopäden eine leichte Handhabung
zu erlauben.
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In
einem wichtigen Aspekt sollte die Knorpelmatrix, die sich auf der
Membran bildet, eine Dicke von weniger als 2 mm aufweisen, da Zellen
in einem dickeren Blatt voraussichtlich nicht so leicht Zugang zu
Nährstoffen
gewinnen werden. Knorpelmatrix wird im Allgemeinen eine scheibenähnliche
Struktur entsprechend der Membran aufweisen, es besteht aber kein
Erfordernis, dass die Knorpelmatrix eine scheibenähnliche
Struktur hat. In diesem erfindungsgemäßen Aspekt sollte die Form
der Knorpelmatrix wirksam sein, um es dem Orthopäden zu ermöglichen, das Gewebe zu handhaben
(entweder eine Scheibe oder ein Blatt) und in die Größe zu schneiden,
die für eine
Presspassung in den Defekt erforderlich ist. Die Größe der Knorpelmatrix
wird im Allgemeinen etwas größer sein
als die Größe des Defekts.
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Die
folgenden Beispiele veranschaulichen Verfahren zur Durchführung der
Erfindung und sollten als beispielhaft, aber nicht den Erfindungsumfang einschränkend, der
durch die beigelegten Ansprüche definiert
ist, angesehen werden.
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Beispiele
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Beispiel I
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Verfahren
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Chondrozyten
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Ausführbarkeitsstudien
wurden unter Verwendung von Chondrozyten aus jungen artikulärem Rinderknorpel,
wie nachfolgend beschrieben, durchgeführt. Ein ähnlicher Ansatz kann verwendet
werden (und wurde verwendet), um Knorpelmatrixbildung bei humanen
Erwachsenen artikulären
Chondrozyten zu fördern.
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Kulturbedingungen
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Artikulärer Knorpel
in voller Dicke wurde aus dem Carpometacarpalgelenk von 14 bis 18
Monate alten jungen Ochsen seziert, wobei spezielle Vorsicht geboten
wurde, eine Verunreinigung durch synoviales Gewebe zu verhindern.
Die Knorpelteile wurden bei 37°C
1 h mit 0,4% Pronase (Calbiochem, La Jolla, CA) und anschließend 16
h mit 0,025% Collagenase P aus Clostridium hystolyticum (Boehringer
Mannheim, Indianapolis, IN) in DMEM/F12 (Gibco BRL, Grand Island,
NY), enthaltend 5% fötales
Rinderserum, verdaut. Der resultierende Verdau wurde durch einen
40-μm Zellfilter
(Katalog Nr. 2340, Beckton Dickinson, Franklin Lakes, NJ) filtriert,
und die Chondrozyten wurden gewonnen. Die Chondrozyten wurden bei
einer Dichte von 4 × 106 Zellen/ml in einer 1,2%-Lösung aus
sterilem Alginat (Kelton LV, Kelco, Chicago, IL) in 0,15 M NaCl
suspendiert. Die Zellsuspension wurde anschließend durch eine 22-Eichnadel
gedrückt
und in eine 102 mM Calciumchloridlösung getropft. Kügelchen
wurden stehen gelassen, damit diese Lösung 10 min. polarisieren kann
und anschließend
zweimal in 0,15 M NaCl und danach zweimal in DMEM/F12 gewaschen.
Die Kügelchen
wurden dann zu dem vollständigen
Kulturmedium (200 Kügelchen
in 10 ml), bestehend aus DMEM/F12, 10 μg/ml Gentamicin, 20% fötales Rinderserum,
eine wirksame Wachstumsfaktormenge und 25 μg/mlg Ascorbinsäure (Gibco
BRL) übertragen.
Die Kulturen wurden bei 37°C
in einer befeuchteten 5% CO2 Luftatmosphäre mit dem
Medium, das täglich
durch frisches Medium ausgetauscht wurde, stehen gelassen. Nach
7 Kulturtagen wurde das Medium gesammelt und die Kügelchen
bei 4°C
durch 20-minütige
Inkubierung in 55 mM Natriumzitrat, 0,15 M NaCl, pH 6,8 aufgelöst. Die
resultierende Zellsuspension (mit ihrer assoziierten Matrix) wurde
bei 4°C
mit 100 g 10 min. zentrifugiert. Das die Zelle mit ihrer Zell-assoziierten
Matrix enthaltende Sediment wurde wieder in DMEM/F12, enthaltend
20% fötales
Rinderserum, eine wirksame Wachstumsfaktormenge und den oben beschriebenen
Ergänzungen
suspendiert.
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Drei
Milliliter vollständiges
Medium wurden zu jeder Vertiefung einer Falcon-Zellkultur Insert-Companion-Platte
(Katalog Nr. 3090) gegeben und in dem Brutschrank bei 37°C in Gegenwart
von 5% CO2 20 min. stehen gelassen. Ein
Falcon-Zellkultur-Einsatz (Katalog Nr. 3090, 0,45 μm, PET-Membran,
transparent, Durchmesser 23,1 mm, Beckton Dickinson) wurde aseptisch
in jede Vertiefung einer Platte mit 6 Vertiefungen gelegt. Ein 2,5
ml Aliquot (entsprechend den Zellen und ihrer assoziierten Matrix,
die in 200 Kügelchen
vorhanden ist) wurde auf jeden Einsatz gelegt. Die Kulturen wurden
bei 37°C
in einer befeuchteten 5% CO2-Atmosphäre gehalten. Nach
7 zusätzlichen
Kultivierungstagen (die als Tage 8–14 in Kultur bezeichnet werden),
wurde jeder Einsatz aus der Gewebekulturplatte entfernt und die PET-Membran
unter Verwendung eines Skalpells geschnitten.
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Charakterisierung der
Chondrozyten und Knorpelmatrix, die nach 7 Kulturtagen in Alginatkörnchen gebildet
wurden.
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Am
Tag 7 wurden sowohl (i) gesamte Kügelchen, als auch (ii) die
Zellen, die mit ihrer Zell-assoziierten Matrix nach der Auflösung der
Kügel chen
gewonnen wurden, fixiert, unterteilt und durch Kontrastphasenmikroskopie,
wie zuvor beschrieben, sichtbar gemacht. Die Matrix in beiden Matrixabschnitten (Zell-assoziierte
Matrix und weiter entfernte Matrix) wurden auf Proteoglycan-, Hyaluronan-,
Collagen-Mengen, und Collagen-Vernetzungen, wie oben beschrieben,
untersucht.
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Charakterisierung
der Chondrozyten und Knorpelmatrix, die nach 7 Kulturtagen in Alginatkügelchen,
gefolgt von 7 weiteren Kulturtagen auf der Membran, gebildet wurden.
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Am
Tag 14 wurde das morphologisch Äußere des
Gewebes auf der Membran durch Histologie bestimmt, seine Zusammensetzung
wurde unter Verwendung einer Vielzahl von biochemischen Tests bestimmt,
und der Stoffwechsel der Chondrozyten wurde in Kultur bewertet.
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(i) Histologie.
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Am
Tag 14 wurde das sich immer noch auf der PET-Membran befindende
Gewebe unter Verwendung von 4% Paraformaldehyd in PBS fixiert und in
Paraffin eingebettet. 8 μm
dicke Abschnitte wurden geschnitten und mit Toluidin-Blau für sulfierte
Glycosaminglyane gefärbt.
Für Elektronenmikroskopie wurde
ein kleines Gewebestück
geschnitten und in 2% Glutaraldehyd, 0,1 M Natriumcacodylatpuffer,
10 μM CaCl2, pH 7,4 fixiert.
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(ii) Biochemische Zusammensetzung
des Gewebes.
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Am
Ende der Kultivierungsdauer (Tag 14) wurde das von der Membran entfernte
Gewebe auf trockenen Verbandmull übertragen und das Nassgewicht
gemessen. Das Gewebe wurde anschließend lyophilisiert und wieder
gewogen, um eine Messung des Wassergehaltes zu erhalten. Das lyophilisierte Gewebe
wurde bei 56°C
24 h mit Papain (20 μg/ml) in
0,1 M Natriumacetat, 50 mM EDTA, 5 mM Cysteinhydrochlorid, pH 5,53
verdaut.
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Die
DNA-Menge wurde unter Verwendung des bisbenzimidazolfluoreszierenden
Farbstoffverfahrens [Hoechst 33258 (Polyscience, Warrington, PA)]
mit Kalbthymus-DNA als Standard gemessen.
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Der
Gesamtgehalt sulfiertem Glycosaminglycan wurde durch den Dimethylmethylen-Blau (DMMB:
Pollyscience)-Test, wie zuvor beschrieben, bestimmt.
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Der
Hydroxyprolingehalt wurde durch Umkehrphasen-HPLC unter Verwendung
der PICO-Etikett-Markiertechnik nach der Hydrolyse der Probe bei 110°C 16 h in
6 N HCl gemessen. Der Collagengehalt in jeder Probe wurde durch
Multiplizieren des Hydroxyprolingehalts mit 8,2 berechnet.
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Der
Hyaluronangehalt wurde unter Verwendung der Sandwich-ELISA-Technik,
wie zuvor beschrieben, gemessen und im Verhältnis zum Collagengehalt angegeben.
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(iii) Charakterisierung
der am Kultivierungstag 14 synthetisierten Collagentypen.
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Am
Kulturtag 14 (d. h. 7 Tage, nachdem die Chondrozyten und ihre Zell-assoziierte Matrix
auf die Membran des Gewebekultureinsatzes gelegt wurde) wurde das
Gewebe auf der Membran 16 h in DMEM, enthaltend [3H]-Prolin,
50 μCi/ml,
fötales
Rinderserum, 200 μl/ml,
Ascorbinsäure,
25 μg/ml)
und beta-Aminoproprionitril (BAPN), 10 μg/ml inkubiert, um die Bildung
von Vernetzungen zu verhindern. Das Gewebe wurde anschließend zerkleinert
und über Nacht
mit 1,0 M NaCl, 50 mM Tris, enthaltend Proteinaseinhibitoren (1
mM N-Ethylmalmeimid,
1 mM Phenylmethylsulfonylfluorid, 5 mM EDTA) bei 4°C extrahiert.
Der Rückstand
wurde aus dem NaCl-Extrakt durch Zentrifugierung bei 3.000 UpM 15
min. getrennt und in 1% SDS aufgelöst. Das Markierungsmedium,
das NaCl-Extrakt und die SDS-Fraktion wurden gegen destilliertes
Wasser dialysiert, um nicht eingeführte Isotope zu entfernen.
Die Proben wurden weiter gegen 0,5 M Essigsäure dialysiert und über Nacht
bei 4°C
mit Pepsin (100 μg/ml)
in 0,2 M NaCl, 0,5 M Essigsäure
inkubiert. Das Pepsin wurde anschließend durch Zugabe von NaOH
zu jeder Probe, um den pH auf 8,6 zu erhöhen, inaktiviert. Die Proben
wurden anschließend
gegen 0,4 M NaCl, 10 mM Tris, pH 7,4 dialysiert. Aliquote der Proben
wurden mittels SDS-PAGE in einem 8% Acrylamidgel unter reduzierten
Bedingungen untersucht. Das Gel wurde anschließend der Fluorgraphie unterworfen und
die Bilder wurden gescannt und wie zuvor beschrieben quantifiziert.
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(iv) Charakterisierung
von am Kultivierungstag 14 synthetisierten Proteoglycanen.
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Am
Kultivierungstag 14 wurde das Gewebe 4 h in DMEM/F12, enthaltend 35S-Sulfat, 20 μCi/ml, 20% fötales Rinderserum (200 μl/ml) und
einer wirksamen Wachstumsfaktormenge inkubiert. Das Gewebe wurde
anschließend
mit 4 M Guanidinchlorid, 0,05 M Natriumacetat, pH 6,0, in der Gegenwart
von Proteaseinhibitoren, wie zuvor beschrieben, extrahiert. Radioaktiv
markierte Proteoglycane wurden durch DEAE-Säulenchromatographie unter Verwendung
eines schrittweise Natriumchloridkonzentrationsgradienten gereinigt.
Die gereinigten Proteoglycane wurden auf Größe durch Siebchromatographie auf
Sepharose CL2B (Pharmacia) unter Dissoziationsbedingungen untersucht.
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(v) Quantifizierung von
Collagen-spezifischen Vernetzungen
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Collagen-spezifische
Vernetzungen (Pyridinolin und Desoxypyridinolin) wurden unter Verwendung
von Fluoreszenznachweise, gefolgt von Umkehrphasen-HPLC, wie zuvor beschrieben,
quantifiziert. Kurz gesagt wurden die Proben in 6 N HCl 24 h bei
110°C hydrolisiert
und die Hydrolisate wurden auf eine CF-1 Zellulosesäule aufgetragen,
um die vernetzenden Aminosäuren
zu trennen. Die gebundene Fraktion wurde mit destilliertem Wasser
eluiert und getrocknet. Die Proben wurden durch Umkehrphasen-HPLC
auf einer C18 ODS-Säule
(Beckman) getrennt, und die Fluoreszenz der eluierten Höchstwerte
wurde unter Verwendung eines Spektrofluorimeters, wie zuvor beschrieben,
verfolgt. Die Konzentrationen der vernetzenden Aminosäure wurden
als äquivalente
externer Pyridionolin und Desoxypyridinolin-Standards angegeben.
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(vi) Messung der mechanischen
Eigenschaften des in vitro gebildeten Knorpelgewebes
-
Die
Druckfestigkeits- und Dehnfestigkeitseigenschaften des transplantierbaren
Konstruktes wurden unter Verwendung von Standardverfahren bestimmt.
Bei den Druckfestigkeitsuntersuchungen wurden Scheiben (6,4 mm Durchmesser)
aus den Konstrukten geschnitten und in einer einachsigen begrenzten
Druckfestigkeitsvorrichtung auf einer automatischen Untersuchungsmaschine
(Dynastat: IMASS, Cambridge, MA, USA) unter Computerkontrolle, wie
zuvor beschrieben, untersucht (15). Daten über das Gleichgewicht von Beladung
und Verformung wurden erhalten und der Gleichgewichts-begrenzte
Druckfestigkeitsmodulus wurde berechnet unter Verwendung der Rezeptur
von Kwan et al. (16). Für
die Verformungsuntersuchungen wurden kegelförmige Proben (1 mm breite im
Eichmaßbereich) aus
den Konstrukten (17) geschnitten und der Verlängerung bei einer konstanten
Dehngeschwindigkeit bis zum Fehlschlagen unterworfen. Die Beladung beim
Fehlschlagen wurde normalisiert auf die anfängliche Querschnittsfläche, um
die ultimative Belastung zu bestimmen. Bei allen Untersuchungen wurden
die Proben in einen physiologischen Salzpuffer eingetaucht.
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Ergebnisse
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Untersuchungen der nach
7 Kulturtagen in Alginatkügelchen
gebildeten Matrix
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Am
Kulturtag 7 enthielten durch Chondrozyten, die in Gegenwart von
Wachstumsfaktor kultiviert wurden, gebildetes Gewebe eine opulente,
voluminöse
ECM. Die Prüfung
der Zellen in den Kügelchen durch
Phasenkontrastmikroskopie zeigte den Beweis eines nur mäßigen Grads
der Zellteilung. Nach dem Auflösen
der Kügelchen
mit 55 mM Natriumzitrat in 0,9% NaCl, wurden die Zellen und ihre
assoziierte Matrix ebenfalls sichtbar gemacht. Die Struktur dieser
Zell-assoziierten Matrix wurde gut konserviert, in Einklang mit
der Ansicht, dass die Zell-assoziierte Matrix eng an die Zellmembran über Zelloberflächen-Rezepturen,
wie CD44, Inegrine und Anchorin CII gebunden ist. Biochemische Analysen
zeigten, dass die akkumulierte Matrix sich primär aus Proteoglycan zusammensetzt
und in geringerem Maß aus Hyaluronan.
Sie enthielt verhältnismäßig wenig
Collagen sofort nach der Übertragung
auf die Membran des Kultureinsatzes. Collagen-spezifische Vernetzung
war zu diesem Zeitpunkt kaum nachweisbar.
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Untersuchungen der Matrix,
die nach 7 zusätzlichen Kulturtagen
auf der Membran gebildet wurde.
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Zwischen
den Kulturtagen 8 und 14 wurden die einzelnen Zellen und ihre assoziierte
Matrix progressiv in eine einzelne Masse knorpelartigem Gewebe eingeführt. Das
regenerierte knorpelartige Gewebe hatte eine scheibenähnliche
Struktur mit einer Dicke von ungefähr 1 mm. Der regenerierte Knorpel wurde
leicht aus dem Gewebekultureinsatz durch Schneiden der Membran gewonnen.
Histologische Untersuchung des Gewebes ergab, dass es eine knorpelähnliche
Matrix enthielt, die sich stark mit Toluidin-Blau färben ließ und die
reich an Proteoglycanen war (4). Die
Färbung
war besonders stark in den territorialen (perizellulären) Bereichen
der Matrix. Die meisten Chondrozyten waren sphärisch in Form (wie von Chondrozyten,
die phänotypisch
stabil sind, erwartet wird). Eine dünne Schicht abgeflachter Zellen
(ähnlich
in Form von Chondrozyten, die auf der der Oberflächen naheliegensten Schicht
des artikulären
Knorpels festgestellt wurde) wurden auf der Oberfläche der
Kultur beobachtet und auf der Grenzfläche zu der Membran des Gewebekultureinsatzes. Die
Prüfung
durch Elektronenmikroskopie zeigte die Gegenwart dünner Fibrillen
in den territorialen Bereichen und die Abwesenheit von Fibrillen
in dem interterritorialen Bereich.
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Biochemische
Analysen des Gewebes am Tag 14 der Kultur ergaben, dass sie als
native artikuläre
Knorpelmatrix sehr reich an Proteoglycan war und ausreichende Hyaluronanmengen
enthielt. Im Gegensatz dazu war Collagen in einer viel niedrigeren
Konzentration als im Knorpel vorhanden. Darüber hinaus war die Konzentration
der Pyridinolin-Vernetzungen (18 mmol/mol Collagen), die durch Vernetzen
der Collagenfibrillen bewirken, dass das fibriläre Netzwerk schwieriger zu
resorbieren ist, wesentlich niedriger als im artikulären Knorpel.
Darüber
hinaus war die Steifheit dieses Gewebes beträchtlich niedriger als bei normalem
artikulärem
Knorpel von Erwachsenen; das Gewebe war trotzdem leicht zu handhaben.
Es sollte für
einen Orthopäden,
wenn es notwendig ist, leicht sein, es in den Defekt der artikulären Knorpeloberfläche durch
Pressen anzupassen. Bevorzugt sollte dieses knorpelartige Gewebe
in einer Größe seziert
werden, die 0,5 mm größer als
der tatsächliche
Defekt ist, damit der Chirurg es durch Pressen dem Defekt anpassen
kann. Eine solche Anpassung würde
ermöglichen,
dass das implantierte Gewebe in engem Kontakt mit dem Knorpel des
Patienten steht. Dieser Weg kann sich nützlich erweisen, um die Integration
in das artikuläre
Gewebe des Patienten zu maximieren.
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Aggrecan,
das Haupt-Proteoglycan von normalem artikulärem Gewebe, macht mehr als
90% der 35S-Proteoglycane aus, die am Kulturtag
14 synthetisiert und in die Matrix eingeführt worden waren. Kleine, nichtaggregierte 35S-Proteoglycane wurden aus dem Gewebe in
viel kleineren Mengen zurückgewonnen.
Die Analyse der neu synthetisierten Collagene zeigte, dass die Chondrozyten
meistens Knorpel-ähnliches
Collagen Typ II herstellen, obgleich kleine Mengen anderer Knorpel-Collagene
nachgewiesen wurden.
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Die
Messung der mechanischen Eigenschaft des in vitro gebildeten Knorpelgewebes
ergab, dass der Gleichgewichts-begrenzte Kompressionsmodul nach
einwöchiger
Kultur in dem Einsatz 0,001 MPa betrug, was ausgesprochen niedriger
als bei normalem Knorpel mit voller Dicke (ungefähr 0,4 MPa) ist. Zu diesem
Zeitpunkt war der Höchstwert
der Dehnungsbeanspruchung 0,01 MPa, was ebenfalls niedriger als
bei normalem Vollknorpel war. Jedoch erhöhten sich beide Werte merklich
mit der Kultivierungsdauer.
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Beispiel II
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In vivo Tieruntersuchung
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Herstellung
des zu implantierenden Gewebes. Der artikuläre Knorpel aus Kaninchen, die
1–1,5 kg
wiegen, wurde aus jedem Gelenk seziert und mit Pronase und Collagenase
sequentiell verdaut. Die so erhaltenen Chondrozyten wurden in Alginatkörnchen eingekapselt
und eine Woche kultiviert. Nach 12 Wochen wurden die Körnchen durch
Zugabe von Natriumcitratlösung
aufgelöst
und die Zellen mit ihrer Zell-assoziierten Matrix durch milde Zentrifugierung zurückgewonnen.
Nach dem Waschen mit physiologischem Salz wurden die Zellen in einen
Gewebekultur-Einsatz gelegt (Falcon, Katalog Nr. 3090) und es wurde
ermöglicht,
dass sie wieder ein knorpelähnliches
Gewebe über
7 Kulturtage in DMEM/Ham F-12-Medium, ergänzt mit 20% FBS, 25 μg/ml Ascorbinsäure, 10 μg/ml Gentamicin
bilden. Die Transplantate zur Transplantation wurden anschließend aus dem
Gewebekultureinsatz entfernt und in sterile Kulturröhrchen gelegt.
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Transplantation.
Zwölf männliche
Kaninchen (3–3,5
kg) wurden operiert. Nach Vollnarkose mit Ketamin und Xylozin, gefolgt
von Isofluran-Inhalierung, wurden die Kaninchen in eine Rückenlagenposition gelegt.
Nach ordentlicher Sterilisierung und Drapierung wurden die Kniegelenke
bloßgelegt
durch einen medialen parapatellaren Ansatz. Ein Einschnitt der Kapsel
wurde durchgeführt,
und die Kniescheibe wurde seitlich ausgekugelt. Ein Knorpel defekt
mit 3,5 mm Volldicke wurde erzeugt (unter Verwendung eines Biopsieausstanzes)
am Zentrum der patellaren Grube. Die Defekte wurden anschließend wie
folgt behandelt.
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Gruppe
1 (Kontrolle): Der Defekt wurde nicht behandelt.
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Gruppe
2 (knorpelartiges Transplantat): Ein knorpelartiges Transplantat
(wie oben hergestellt) wurde in den Defekt eingelagert. In allen
Fällen
wurde das Gelenk mehrmals mit sterilem Salz, enthaltend Antibiotika,
gewaschen und mit chirurgischen Nähten geschlossen. Das Tier
konnte sich von der Anästhesie
im Käfig
erholen. Nach 4 Wochen wurden die Tiere wie oben beschrieben geopfert
und eine Fotographie der Knorpeloberfläche wurde gemacht.
-
Ergebnisse:
-
Der
Defekt in Gruppe 1 zeigte spontane Teilreparatur durch ein weißes Narbengewebe.
Auf der anderen Seite wurde der Defekt in Gruppe 2 mit transparentem
Knorpel gefüllt,
dessen Oberfläche der
Oberfläche
von normalem artikulärem
Knorpel entspricht (5).
-
Referenzen
-
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