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Die
vorliegende Erfindung betrifft elektrolytische Zellen. In einem
der Aspekte betrifft die Erfindung Kathoden-Kollektorschienen von
Zellen zum Schmelzen durch elektrolytische Reduktion, wie sie bei
der Erzeugung von Aluminium verwendet werden.
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Aluminium
wird durch elektrolytische Reduktion von Aluminiumoxid in einem
Elektrolyten erzeugt. Das kommerziell mit Hilfe der elektrolytischen Reduktion
von Aluminiumoxid erzeugte Aluminium wird als Primär-Aluminium
bezeichnet.
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Elektrolyse
umfasst eine elektrochemische Oxidation/Reduktion in Verbindung
mit der Zersetzung einer Verbindung. Ein elektrischer Strom fließt zwischen
zwei Elektroden und durch ein schmelzflüssiges Na3AlF6-Kryolithbad, das aufgelöstes Aluminiumoxid enthält. Der
Kryolithelektrolyt besteht aus einem schmelzflüssigen Na3AlF6-Kryolithbad, das Aluminiumoxid und andere
Materialien enthält,
wie beispielsweise Flussspat, die in dem Elektrolyten aufgelöst sind.
Ein metallischer Bestandteil der Verbindung wird in Verbindung mit
einer entsprechenden Oxidationsreaktion reduziert.
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Der
elektrische Strom fließt
zwischen den Elektroden von einer Anode zu einer Kathode, um bei einer
erforderlichen Elektromotorischen Kraft Elektronen bereitzustellen,
um den metallischen Bestandteil zu reduzieren, bei dem es sich normalerweise
um das angestrebte elektrolytische Produkt handelt, wie beispielsweise
bei der elektrolytischen Schmelze von Aluminium. Die zur Erzeugung
der gewünschten
Reaktion aufgebrachte elektrische Energie hängt von der Beschaffenheit
der Verbindung ab und von der Zusammensetzung des Elektrolyten.
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Aluminium-Reduktionszellen
nach Hall-Heroult werden bei geringen Spannungen (z.B. 4 bis 5 Volt)
und hohen Stromstärken
(z.B. 70.000 bis 325.000 A) betrieben. Der hohe elektrische Strom
tritt in die Reduktionszelle durch den Anodenaufbau und strömt dann
durch das Kryolithbad, durch einen schmelzflüssigen Block aus Aluminiummetall
und tritt anschließend
in einen Kohlenstoff-Kathodenblock. Der elektrische Strom wird über die
Kathoden-Kollektorschienen aus der Zelle herausgeführt.
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Wenn
der Elektrolyt durch den elektrischen Strom traversiert wird, wird
Aluminiumoxid elektrolytisch an der Kathode zu Aluminium reduziert
und Kohlenstoff wird überwiegend
zu Kohlendioxid an der Anode oxidiert. Das auf diese Weise erzeugte
Aluminium sammelt sich an dem schmelzflüssigen Aluminiumblock und wird
regelmäßig abgeschlagen.
Kommerzielle Zellen zur Reduktion von Aluminium werden unter Aufrechterhaltung
einer Mindesttiefe des flüssigen
Aluminiums in der Zelle betrieben, dessen Oberfläche als die eigentliche Kathode
dient. Die Mindesttiefe des Aluminiums beträgt etwa 5,1 cm (2 inch) und
kann 50,8 cm (20 inch) betragen.
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Das
Aluminiumoxid-Kryolithbad wird über dem
Metallblock aus schmelzflüssigem
Aluminium mit einer vorgegebenen Tiefe gehalten. Der Strom fließt durch
das Kryolithbad mit einem Spannungsabfall, der direkt proportional
ist zur Länge
des Stromweges, d.h. dem interpolaren Abstand zwischen der Anode
und dem schmelzflüssigen
Aluminiumblock. Ein typischer Spannungsabfall beträgt etwa
0,4 V/cm (1 V/inch). Eine Erhöhung
des Anoden/Kathodenabstandes von 0,4 schränkt den maximalen Wirkungsgrad
ein und beschränkt
den Wirkungsgrad des Betriebs der Elektrolysezelle.
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Der überwiegende
Anteil des Spannungsabfalls durch die Elektrolysezelle tritt in
dem Elektrolyten auf und ist auf den elektrischen Widerstand des Elektrolyten
oder des Elektrolysebads über
dem Anoden/Kathodenabstand zurückzuführen. Der
elektrische Widerstand des Bads oder der Spannungsabfall in konventionellen
Hall-Heroult-Zellen zur elektrolytischen Reduktion von Aluminiumoxid,
das in einer Kryolithschmelze aufgelöst ist, schließt ein Zersetzungspotential
ein, d.h. die zur Erzeugung von Aluminium verwendete Energie, und
eine zusätzliche Spannung,
die auf die Wärmeenergie
zurückzuführen ist,
die in dem Zwischenelektrodenabstand durch den Badwiderstand erzeugt
wird. Diese letztere Wärmeenergie
macht bis zu 35 bis 45% des Gesamtspannungsabfalls über der
Zelle aus und ist vergleichsweise doppelt so hoch wie der Spannungsabfall,
der auf das Zersetzungspotential zurückzuführen ist.
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Eine
nachteilige Folge aus dem Reduzieren des Anoden/Kathodenabstandes
ist eine erhebliche Verringerung der Stromausbeute der Zelle, wenn
das durch Elektrolyse an der Kathode erzeugte Metall durch Kontakt
mit dem Anodenprodukt oxidiert wird. Beispielsweise kann das in
der Elektrolyse von Aluminiumoxid, das in dem Kryolith aufgelöst ist,
an der Kathode erzeugte Aluminiummetall leicht zurück oxidiert
werden zu Aluminiumoxid oder Aluminiumsalz durch unmittelbare Nähe zu dem
anodisch erzeugten Kohlenmonoxid. Eine Reduktion des Anoden/Kathodenabstandes
gewährt
mehr Kontakt zwischen Anodenprodukt und Kathodenprodukt und beschleunigt die
Reoxidation oder "Rückreaktion" des reduzierten Metalls
wesentlich, wodurch die Stromausbeute verringert wird.
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Die
hohe Ampereleistung des durch die Elektrolysezelle fließenden elektrischen
Stroms erzeugte starke Magnetfelder, die eine Zirkulation in dem schmelzflüssigen Aluminiumblock
induzieren und zu Problemen führen,
wie beispielsweise verringerte Stromausbeute und "Rückreaktion" des schmelzflüssigen Aluminiums mit dem Elektrolyten.
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Die
Magnetfelder hängen
außerdem
von den Tiefen in einem ungleichen Abstand zwischen dem schmelzflüssigen Aluminiumblock
und der Anode ab. Die Bewegung des Metallblockes nimmt zu, gelegentlich
mit heftigem Rühren
des schmelzflüssigen Blockes
und unter Erzeugung von Wirbeln, und es werden lokalisierte elektrische
Kurzschlüsse
hervorgerufen.
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Die
Schwankungen der Tiefe des Metallblockes schränken die Reduktion des Anoden/Kathodenspalts
ein und erzeugen einen Verlust der Stromausbeute. Energie geht an
den Elektrolyten verloren, der sich zwischen den Anoden- und Kathodenblöcken befindet.
Die Bewegung des schmelzflüssigen
Aluminium-Metallblockes
trägt außerdem zu
einer ungleichmäßigen Abnutzung
der Kohlenstoff-Kathodenblöcke
bei und kann einen Ausfall der Zelle beschleunigen.
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Außerdem erhöht die Turbulenz
des Metallblockes die "Rückreaktion" oder Reoxidation
kathodischer Produkte, wodurch der Wirkungsgrad der Zelle herabgesetzt
wird. Die Turbulenz des Metallblockes beschleunigt eine Verformung
und einen Abbau der Auskleidung des Kathodenbodens durch Abrieb
und Penetration des Kryoliths.
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In
der konventionellen Kathode von heute erstreckt sich Stahl-Kathodenkollektoren
von den äußeren Sammelschienen
durch jede Seite der Elektrolysezelle hindurch in die Kohlenstoff-Kathodenblöcke. Die
Kathoden-Kollektorschienen aus Stahl sind an den Kathodenblöcken angebracht
mit Gusseisen, kohlenstoffhaltiges Klebmittel oder gestampfter Kohlenstoffpaste,
um den elektrischen Kontakt zwischen den Kohlenstoff-Kathodenblöcken und
den Kathoden-Kollektorschienen aus Stahl zu erleichtern.
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Der
Fluss des elektrischen Stroms durch den Aluminiumblock und die Kohlenstoffkathode
folgt dem Weg des geringsten Widerstandes. Der elektrische Widerstand
in einer konventionellen Kathoden-Kollektorschiene ist proportional
der Länge
des Stromweges von der Stelle, an der der Strom in die Kathoden-Kollektorschiene
eintritt, bis zu der nächsten
externen Sammelschiene. Der geringere Widerstand des Stromweges,
beginnend an den Stellen auf der Kathoden-Kollektorschiene, die näher an der
externen Sammelschiene ist, bewirkt den Stromfluss durch den schmelzflüssigen Aluminiumblock
und die Kohlenstoff-Kathodenblöcke, die
in dieser Richtung schräg
verlaufen. Die Horizontalkomponenten des elektrischen Stromflusses
wechselwirken mit der Vertikalkomponente des Magnetfeldes und führen zu einer
nachteiligen Beeinflussung eines effizienten Zählbetriebs.
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Die
bestehende Technologie der Kathoden-Kollektorschiene der HallHeroult-Zelle
beschränkt
sich auf Profile aus gewalztem oder gegossenem unlegiertem Stahl.
Die hohe Temperatur und die aggressive chemische Beschaffenheit
des Elektrolyten erzeugen gemeinsam eine schwer belastende Arbeitsumgebung.
Der hohe Schmelzpunkt und die geringen Kosten von Stahl kompensieren
seine relativ geringe elektrische Leitfähigkeit. Im Vergleich dazu
haben potentielle metallische Alternativen, wie beispielsweise Kupfer
oder Silber, eine hohe elektrische Leitfähigkeit, jedoch geringe Schmelzpunkte und
hohe Kosten. In dem Apparat und dem Verfahren der vorliegenden Erfindung
gelangt Kupfer deshalb zur Anwendung, weil es eine bevorzugte Kombination
von elektrischer Leitfähigkeit,
Schmelzpunkt und Kosten bietet. Aufgrund ihrer Kombinationen von elektrischer
Leitfähigkeit,
Schmelzpunkt und Kosten im Verhältnis
zum Aluminiumschmelzprozess könnten
auch andere Materialien mit hoher Leitfähigkeit verwendet werden.
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Die
elektrische Leitfähigkeit
von Stahl ist im Vergleich zu dem Aluminium-Metallblock so gering, dass das äußere Drittel
der Kollektorschiene, die sich der Gefäßseite am nächsten befindet, den überwiegenden
Anteil der Last führt,
wodurch eine sehr ungleichmäßige Verteilung
des Kathodenstroms im Inneren des jeweiligen Kathodenblocks hervorgerufen wird.
Aufgrund der chemischen Eigenschaften, physikalischen Eigenschaften
und speziell der elektrischen Eigenschaften konventioneller Anthrazit-Kathodenblöcke, hat
die geringe elektrische Leitfähigkeit
von Stahl bis vor Kurzem keine schwerwiegende Prozesseinschränkung dargestellt.
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Konventionelle
Kathoden enthielten entweder 100% gasgeglühten Anthrazit (GCA) oder 100% elektrisch
geglühten
Anthrazit (ECA). Diese Kathodenblöcke hatten eine geringe Temperaturwechselbeständigkeit.
Diese Kathodenblöcke
waren unter Elektrolysebedingungen stark gequollen, d.h. unter dem
Einfluss von Kathodenstrom, reduziertem Natrium und aufgelöstem Aluminium.
Diese Kathodenblöcke
hatten eine geringe elektrische Leitfähigkeit (im Vergleich zu Graphit).
Zu ihren Gunsten hatten diese Kathodenblöcke geringe Erosions- oder Verschleißgeschwindigkeiten
(im Vergleich zu Graphit).
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Zur Überwindung
der Nachteile von Kathoden mit 100% Anthrazit wurde von den Herstellern dem
Rohgemisch des Kathodenblocks ein zunehmender Anteil an Graphit
zugesetzt. Ein Minimum von 30% Graphit schien ausreichend zu sein,
um Rissbildung durch Temperaturwechselbelastung zu vermeiden und
in den meisten Fällen
angemessene elektrische Eigenschaften und Natrium-Beständigkeit zu
vermitteln. Weitere Zugaben von bis zu 100% Graphit-Zuschlag oder
100% Koks-Zuschlag, graphitisiert bei 2.000° bis 3.000°C, gewähren bevorzugte Bedingungen
im Bezug auf Betrieb und Produktivität.
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Mit
den Erhöhungen
des Graphitgehalts oder des Grades der Graphitisierung nahm die
Geschwindigkeit zu, mit der die Kathodenblöcke erodierten oder abgenutzt
wurden.
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In
der Verfolgung von Sparmaßnahmen
wurden die Aluminium-Schmelzbehälter
mit Zunahme der Arbeitsstromstärke
in ihrer Abmessung größer. In dem Maß wie die
Arbeitsstromstärke
erhöht
worden ist, nahm der Prozentanteil an Graphit in den Kathoden zu,
um den Vorteil der verbesserten elektrischen Eigenschaften zu nutzen
und die Produktionsgeschwindigkeiten auf ein Maximum zu bringen.
In vielen Fällen
hat dieses zu einem Übergang
zu graphitisierten Kathodenblöcken
geführt.
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In
den meisten typischen Fällen
wird der Betrieb des Schmelzbehälters
abgebrochen, wenn das Aluminiummetall durch Kontakt mit den Stahl-Kollektorschienen
kontaminiert ist. Dieses kann dann passieren, wenn die Stöße von Kathode
und Nahtgemisch undicht werden, wenn die Kathodenblöcke reißen oder
brechen aufgrund von thermischen oder chemischen Einflüssen oder
den kombinierten thermochemischen Einwirkungen oder wenn die Erosion der
Oberseite des Blockes die Kollektorschiene freilegt. Bei der Anwendung
von Kathodenblöcken
mit höherem
Graphitanteil und von graphitisierten Kathodenblöcken ist die vorherrschende
Fehlerart auf stark lokalisierte Erosion der Kathodenoberfläche unter eventueller
Freilegung der Kollektorschiene gegenüber dem Aluminiummetall zurückzuführen.
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In
einer Reihe von Behälterausführungen sind
bei diesen Blöcken
mit höherem
Graphitgehalt als 30% Graphit/ECA-Blöcke oder 100% ECA-Blöcke höhere Spitzenwerte
der Erosionsgeschwindigkeiten beobachtet worden.
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Es
besteht eine Verbindung zwischen einer hohen Verschleißgeschwindigkeit,
der Lage des Bereichs des maximalen Verschleißes und der Ungleichförmigkeit
der Kathodenstromverteilung. Die Kathoden mit höherem Graphitgehalt und graphitisierte
Kathoden sind elektrisch besser leitfähig und haben als Resultat
ein gleichförmigeres
Muster der Kathodenstromverteilung und damit eine höhere Verschleißgeschwindigkeit.
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Dementsprechend
besteht eine Notwendigkeit zur Entwicklung und Bereitstellung einer
gleichförmigeren
Kathodenstromverteilung, so dass die Kathoden-Verschleißgeschwindigkeit herabgesetzt wird,
die Betriebsdauer des Schmelzbehälters
erhöht wird
und die Arbeitsvorteile der Kathodenblöcke mit höherem Graphitanteil und der
graphitisierten Kathodenblöcke
realisiert werden können.
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Eine
damit zusammenhängende
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung eines Apparates
mit elektrolytischer Reduktionszelle sowie eines Verfahrens unter
Nutzung einer neuartigen Kathoden-Kollektorschiene unter Einbeziehung
eines massiven Distanzstückes
aus Eisenmetall, um einen kontrollierten Wärmeausgleich in dem Schmelzgefäß aufrecht
zu erhalten.
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Diese
und andere Aufgaben der vorliegenden Erfindung werden unter Bezugnahme
auf die folgende detaillierte Beschreibung unserer Erfindung offensichtlich.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung werden ein Apparat sowie ein Verfahren zur Erzeugung von Aluminium
gewährt.
Der erfindungsgemäße Apparat weist
eine elektrolytische Zelle zum Reduzieren von in einem schmelzflüssigen Salzbad
aufgelöstem
Aluminiumoxid zu Aluminiummetall auf. Zwischen einer Anode und einer
Kathode fließt
ein elektrischer Strom durch das schmelzflüssige Bad unter Erzeugung von metallischem
Aluminium an der Kathode.
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Die
Elektrolysezelle verfügt über Zellenwandungen,
einschließlich
einer ersten Zellenwand und einer zweiten Zellenwand und einer Anode,
eines Kohlenstoff-Kathodenblockes, der von der Anode getrennt ist,
einer zu der ersten Zellenwand externen Sammelschiene und einer
die Sammelschiene mit dem Kathodenblock verbindenden Kollektorschiene. Der
Kathodenblock begrenzt vorzugsweise einen Schlitz, in welchem die
Kollektorschiene sitzt. Die Zellenwände umschließen eine
Kammer, die ein schmelzflüssiges
Salzbad enthält.
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Die
Kollektorschiene schließt
einen Eisenmetall-Körper
und einen Kupfereinsatz ein. Wie hierin verwendet, bezieht sich
der Begriff "Eisenmetall" auf Eisen und Stahl
und einschließlich
unlegierten Stahl, kohlenstoffarmen Stahl und rostfreien Stahl. Der
Begriff "Kupfer" schließt Legierungen
von Kupfer mit verschiedenen anderen Metallen und einschließlich Silber
ein. Für
die Praxis der vorliegenden Erfindung werden von uns relativ reine
Formen von Kupfer mit einem Gehalt von mindestens 99 Gew.% Kupfer
wegen seiner hervorragenden elektrischen Leitfähigkeit bevorzugt.
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Die
Kollektorschiene hat einen Eisenmetall-Körper, der ein festes Eisenmetall-Distanzstück mit einem äußeren Endabschnitt
aufweist, der mit der Sammelschiene verbunden ist, und einen inneren Endabschnitt,
der von der ersten Zellenwand nach innen beabstandet ist. Das Distanzstück verbessert den
Wärmeausgleich
in der Zelle, indem eine übermäßige Wärmeübertragung
zwischen dem Kupfereinsatz und der Sammelschiene vermieden wird.
In den Eisenmetall-Körper
ebenfalls einbezogen ist ein Eisenmetall-Mantel, der mit dem Distanzstück einstückig ist
und einen Hohlraum einschließt,
in welchem der Kupfereinsatz enthalten ist. Der Hohlraum erstreckt
sich zwischen einem äußeren Ende
an dem inneren Endabschnitt des Distanzstückes und einer inneren Öffnung.
Der Hohlraum und der Kupfereinsatz können einen polygonalen oder
kreisrunden Querschnitt haben. Wir bevorzugen einen zylindrischen
Kupfereinsatz im Inneren eines Hohlraums mit einem kreisrunden Querschnitt.
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Der
Schlitz in dem Kathodenblock enthält bevorzugt ein Mittel zum
Verbinden der Kollektorschiene mit dem Kathodenblock und vorzugsweise
ein elektrisch leitfähiges
Material. Dieses Material kann Gusseisen sein, kohlenstoffhaltiges
Klebmittel und gestampfte Kohlenstoffpaste, wobei Gusseisen bevorzugt
ist.
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Die
Kathodenbaugruppe der vorliegenden Erfindung ist zum Erzeugen von
Aluminium mit Hilfe der Elektrolyse verwendbar. Die Kathodenbaugruppe ist
nach unten von einer Anode in einer Kammer beabstandet, die ein
schmelzflüssiges
Salzbad enthält. Ein
elektrischer Strom fließt
von der Anode zu der Kathodenbaugruppe, reduziert in dem schmelzflüssigen Salzbad
aufgelöstes
Aluminiumoxid zu Aluminium, das auf einem Block oberhalb des Kathodenblocks
abgeschieden wird. Der Kupfereinsatz in der Kollektorschiene verteilt
den elektrischen Strom gleichmäßiger als
in Zellen bekannter Ausführung, die über Kollektorschienen
verfügen,
die lediglich Stahl oder anderes Eisenmetall enthalten. Das Distanzstück aus Eisenmetall
in dem Kollektorschienen-Körper
reduziert Wärmeverluste
und ist mit Kollektorschienen zu vergleichen, die über einen
Kupfereinsatz verfügen,
der direkt mit der Sammelschiene verbunden ist.
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1 ist
eine schematische Ansicht im Querschnitt einer Elektrolysezelle
für die
Erzeugung von Aluminium bekannter Ausführung;
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2 ist
eine schematische Ansicht im Querschnitt einer Elektrolysezelle
für die
Erzeugung von Aluminium gemäß der vorliegenden
Erfindung;
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3 ist
eine schematische Ansicht einer Kollektorschiene in der Elektrolysezelle
von 2;
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4 ist
eine Querschnittansicht entlang der Linien 4-4 von 3;
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5 ist
eine schematische Darstellung der Stromwege in einer Elektrolysezelle
zur Erzeugung von Aluminium nach bekannter Ausführung;
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6 ist
eine schematische Darstellung der Stromwege in einer Elektrolysezelle
der vorliegenden Erfindung.
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Der
Apparat und das Verfahren der vorliegenden Erfindung gewähren eine
neuartige Kollektorschiene, mit der die horizontalen elektrischen
Ströme
auf ein Minimum herabgesetzt werden, während gleichzeitig die Wärmeverluste
kontrolliert werden. Die neuartige Kollektorschiene unserer Erfindung kann
in bestehende Zellen zur Aluminiumerzeugung mit standardgemäßen Kohlenstoff-Kathodenblöcken eingebaut
werden.
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Bezug
nehmend nun auf 1 wird eine Elektrolysezelle 2 zur
Erzeugung von Aluminium bekannter Ausführung gezeigt, die über ein
Paar konventioneller Kathoden-Kollektorschienen 10 verfügt. Die
Kollektorschienen 10 haben einen rechteckigen Querschnitt
und sind aus Weichstahl gefertigt. Der elektrische Strom tritt in
die Zelle durch Anoden 12, geht durch das Elektrolysebad 14 und
einen schmelzflüssigen
Metallblock 16 und tritt dann in den Kohlenstoff-Kathodenblock 20 ein.
Der Strom wird aus der Zelle über
die Kathoden-Kollektorschienen 10 herausgeführt. Wie
in 5 gezeigt, sind die Linien 70 des elektrischen
Stroms ungleichförmig
verteilt und laufen in Richtung auf die Enden der Kollektorschiene,
die der externen Sammelschiene (nicht gezeigt) am nächsten ist,
zusammen.
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Bezug
nehmend nun auf 2 wird eine Elektrolysezelle 4 der
vorliegenden Erfindung gezeigt. In die Zelle 4 einbezogen
sind eine erste Zellenwand 17 und eine zweite Zellenwand 18.
Die Zellenwände
schließen
eine Kammer 19 ein, die auf ihrer Unterseite und an den
Seiten mit Feuerfestziegeln 21 ausgekleidet ist und den
schmelzflüssigen
Elektrolyten 14 enthält.
Ein Kathodenblock 10 verfügt über 2 halbbreite Kathoden-Kollektorschienen 30. Jede
Kollektorschiene 30 erstreckt sich von einer Sammelschiene 46, 48 außerhalb
der Zellenwände 17, 18 nach
innen in Richtung auf die Mittellinie 50. Die Kollektorschienen 30 sind
durch einen Spalt 58 in der Mitte der Zelle getrennt, der
mit brechbarem Material oder einem Stück Kohlenstoff gefüllt ist
oder durch ein Nahtgemisch gestampft ist oder durch eine Mischung
solcher Materialien. Bevorzugt ist der Spalt 58 mit einer
Mischung von Materialien gefüllt.
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Der
Kathodenblock 20 hat eine obere Seite 22, die
den Metallblock 16 hält,
und eine untere Seite 23, die einen Schlitz oder eine Rille 24 begrenzt,
die sich zwischen den gegenüberliegenden
lateralen Enden des Blockes 20 erstreckt. Die Stahl-Kollektorschienen 30 werden
in einem Schlitz 24 aufgenommen und dort von einer Lage
des elektrisch leitfähigen
Materials befestigt, vorzugsweise Gusseisen, welches die Kollektorschienen 30 mit
dem Block 20 verbindet.
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Bezug
nehmend nun auf 2 bis 4 schließt jede
der Kollektorschienen 30 einen Eisenmetall-Körper ein,
der ein festes Distanzstück 32 aufweist,
und einen Mantel 33, der einen Hohlraum 34 umschließt. Jedes
Distanzstück 32 hat
einen externen Endabschnitt 35, der mit einer Sammelschiene 46 verbunden
ist, und einen inneren Endabschnitt 36, der von dem äußeren Endabschnitt 35 nach
innen beabstandet ist. Bevorzugt ist der innere Endabschnitt 36 die
Innenseite der Zellenwand 17 entsprechend der Darstellung
in 2.
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Bezug
nehmend nun auf 3 und 4 ist in
die Innenseite 37 jeder Kollektorschiene 30 ein Hohlraum
oder Schlitz 34 gebohrt. Die Hohlräume 34 sind so bearbeitet,
dass sie einen Durchmesser von etwa 4,1 cm (1,628 inch) haben, so
dass ihre Querschnittfläche
etwa 13,42 cm2 (2,08 in2)
beträgt,
und zwar in einer Kollektorschiene mit einem Querschnitt von etwa
154 cm2 (24 in2).
Die Hohlräume 34 erstrecken
sich in Längsrichtung
zwischen den Öffnungen in
den Innenseiten 37 der Kollektorschiene und den inneren
Endabschnitten 36 der Distanzstücke 32. Die Hohlräume 34 sind
zentral im Inneren der Kollektorschienen 30 angeordnet,
um eine beim Erhitzen und Kühlen
auftretende Verformung auf ein Minimum zu halten.
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Im
Inneren jedes Hohlraums 34 wird ein Kupfereinsatz 40 angeordnet,
der einen zylindrischen Stab aufweist. Der Kupfereinsatz hat einen
Durchmesser von näherungsweise
4,1 cm (1,625 ± 0,0025 inch),
so dass die Querschnittfläche
etwa 13,35 cm2 (2,07 in2) beträgt. Für die Praxis
unserer Erfindung bevorzugen wir Kupfereinsätze, die aus Kupfer mit hoher
Leitfähigkeit
und einem Gehalt von etwa 99,95% bis 99,99 Gew.% Kupfer besteht.
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In
jede Kollektorschiene ist ein Luftauslass 44 zwischen Hohlraum 34 und
der Oberseite gebohrt. Der Luftauslass 44 lässt Luft
aus dem Hohlraum 34 frei, wenn der Kupfereinsatz 40 im
Inneren angeordnet wird. Nachdem der Einsatz 40 an seinem
Platz ist, wird der Luftauslass 44 mit feuerfestem Mörtel gefüllt. Wenn
sich in dem Hohlraum 34 ein ausreichender Druck entwickelt
und den Mörtel
ausdrückt,
liefert der Luftauslass 44 einen Weg zur Druckentspannung.
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In
dem Hohlraum 34 ist ein Stahl-Verschlussstück 45 angeordnet,
um den Kupfereinsatz 40 zu umschließen. Ein kleiner Abstand 47 zwischen
dem Verschlussstück 45 und
dem Einsatz 40 macht eine Ausdehnung beim Erhitzen auf
Betriebstemperatur möglich.
Das Verschlussstück 45 ist
an der Innenseite 37 der Kollektorschiene 20 angeschweißt. In einer besonders
bevorzugten Ausführungsform
gewährt der
Abstand 47 eine Dehnungstoleranz von etwa 1,7 cm (0,65
inch), wobei das Stahl-Verschlussstück 45 eine Länge von
etwa 2,5 cm (1 inch) hat.
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Der
Apparat und das Verfahren unserer Erfindung lenken den Strom in
einer Hall-Heroult-Zelle um, um Unzulänglichkeiten zu verringern
oder zu eliminieren, die auf ungleichförmige elektrische Ströme und horizontale
elektrische Ströme
zurückzuführen sind.
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Der
Weg des Kathodenstroms und die Stromverteilung werden durch die
Differenz zwischen elektrischer Leitfähigkeit des Metallblocks aus
Aluminium und der Kathodenbaugruppe beeinflusst. Bei einer hohen
Differenz der elektrischen Leitfähigkeit
zugunsten des Aluminiumblocks wird der bevorzugte Stromweg seitwärts durch
den Metallblock in Richtung auf die Seitenwand des Behälters gehen
und anschließend
nach unten durch den Kathodenblock zu der Kollektorschiene.
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In 5 ist
ein Stromgradient 70 in einem Schmelzbehälter 2 bekannter
Ausführung
gezeigt, der eine Anode 12 hat, einen schmelzflüssigen Metallblock 16,
einen Kathodenblock 20 und eine Kollektorschiene 10.
Die höchste
Stromdichte wird unmittelbar oberhalb der Stahl-Kollektorschiene 10 in
der Nähe
an dem äußeren Ende 72 des
Kathodenblocks 20 angetroffen. Die geringste Stromverteilung
findet sich in der Mitte des Kathodenblocks 20, angrenzend an
dem inneren Endabschnitt der Kollektorschiene 10. Lokalisierte
Verschleißmuster,
die auf dem Kathodenblock 20 beobachtet werden, sind in
dem Bereich der höchsten
elektrischen Stromdichte am tiefsten.
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Wenn
die elektrische Leitfähigkeit
des Kathodenblocks 20 zunimmt, was eine Änderung
zu einem höheren
Graphitgehalt oder graphitisierten Kathodenblöcken widerspiegelt, wird die
Kathodenstromverteilung 70 an dem äußeren Ende 72 des
Blockes dichter. Bei konstanter Stromstärke wird die lokalisierte Verschleißrate in
der Nähe
des äußeren Endes 72 des
Blockes 20 zunehmen, wenn der Graphitgehalt zunimmt, und
erreicht ein Maximum bei graphitisierten Kathodenblöcken.
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In
dem Apparat und Verfahren unserer Erfindung wird der Strom in einer
Hall-Heroult-Zelle umgelenkt, um Unzulänglichkeiten zu verringern,
die auf ungleichförmige
und horizontale elektrische Ströme zurückzuführen sind.
Wie in 6 gezeigt wird, schließt unsere Zelle 2 eine
Anode 12 ein, einen schmelzflüssigen Metallblock 16,
Kathodenblock 20 und eine Kollektorschiene 30 mit
einem Kupfereinsatz 40. Der Stromgradient 90 erstreckt
sich von der Anode 12 zu dem Metallblock 16 und
entlang der gesamten Länge
des Kathodenblockes 20. Das Stromverteilungsmuster 90 ist
gleichförmiger
als das in 5 gezeigte Muster 70.
Der Kupfereinsatz 40 erhöht die elektrische Leitfähigkeit
der Kollektorschiene 30, indem die Leitfähigkeitsdifferenz
zugunsten des Aluminiumblockes 16 verringert wird und dadurch
der Strom gleichmäßiger über den
Block 20 verteilt wird.
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Wir
haben festgestellt, dass das Einsetzen eines Kupfereinsatzes in
eine Stahl-Kollektorschiene ihre elektrische Gesamtleitfähigkeit
deutlich erhöht, was
einem geringeren Gesamtwiderstand in der Kollektorschiene entspricht.
Das Ergebnis ist eine gleichförmigere
Stromverteilung in der Kathode und verringerte lokalisierte Verschleißgeschwindigkeiten.
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Der
Kathodenspannungsabfall wird ebenfalls um bis zu 50 mV reduziert.
Dieser Spannungsabfall kann genutzt werden, um die Stromkosten bei
konstanter Herstellungsrate zu verringern oder die Gesamtproduktion
des Aluminium, das bei konstanter Energie erzeugt wird, zu erhöhen.
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Die
Enden der Kollektorschienen verlaufen durch die Seitenwände des
Behälters
und fungieren als Kühlrippen
oder Wärmesenken.
Das Hinzufügen von
Kupfereinsätzen
in die Kollektorschienen erhöht die
Wärmeverluste
des Schmelzgefäßes. Dementsprechend
muss die Länge
des Kupfereinsatzes sorgfältig
kontrolliert werden, um übermäßige Wärmeverluste
und nachteilige Auswirkungen auf die Gebrauchsdauer zu verhüten. Vorzugsweise
sollten die Kupfereinsätze
nicht die Außenseite
der Seitenwände 17, 18 des
Schmelzbehälters überragen.
Außerdem
wird von uns die Kupfereinsatz-Kollektorschiene mit zusätzlichem
Isolationsmaterial in dem Schmelzbehälter kombiniert, um die zusätzlichen Wärmeverluste
zu kompensieren, die durch den Kupfereinsatz hervorgerufen werden.