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Technisches
Gebiet
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf Polymergemische und speziell
auf cyclisches Olefin enthaltende Polymere oder verbrückten polycyclischen
Kohlenwasserstoff enthaltende Polymere, die mit Ethylen- und α-Olefin-Copolymeren
vermischt sind, die unter Einsatz eines Metallocen-Katalysatorsystems
erhalten werden.
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Stand der
Technik
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In
der Medizin, wo gesundheitsfördernde
Mittel gesammelt, verarbeitet und in Behältern aufbewahrt, transportiert
und schließlich
durch Tropfkammern, Schlauchverbinder und Schläuche mittels Infusion an Patienten
abgegeben werden, gibt es einen neueren Trend zur Entwicklung von
Materialien, die für
die Herstellung solcher Behälter,
Schläuche
und Vorrichtungen nützlich
sind, ohne die Nachteile von heute verwendeten Materialien wie etwa
Polyvinylchlorid aufzuweisen. Diese neuen Materialien müssen eine
besondere Kombination von Eigenschaften haben, um in Fluidverabreichungssets
verwendbar zu sein. Unter anderem sind diese Eigenschaften: Die
Materialien müssen
in den meisten Fällen
optisch klar sein, umweltverträglich
sein, eine ausreichende Dehngrenze und Flexibilität für flexible
Produkte und eine ausreichende Steifigkeit für harte Produkte haben, eine
geringe Menge von Additiven mit niedrigem Molekulargewicht haben,
fähig sein,
mit medizinischen Produkten aus weichem Polyolefin lösungsmittelverklebt
zu werden, und mit medizinischen Lösungen kompatibel sein.
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Es
ist vorteilhaft, daß medizinische
Produkte in einem Infusionsabgabeset optisch durchsichtig sind, um
die Sichtprüfung
von darin befindlichen Fluiden zu ermöglichen.
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Es
ist ferner vorteilhaft, daß die
medizinischen Materialien mit der Umwelt kompatibel sind, da viele medizinische
Produkte auf Mülldeponien
und mittels Verbrennung entsorgt werden. Weitere Vorteile ergeben sich
durch Verwendung eines Materials, das thermoplastisch rückgewinnbar
ist.
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Im
Fall von medizinischen Erzeugnissen, die mittels Verbrennung entsorgt
werden, muß ein
Material verwendet werden, das keine Nebenprodukte wie etwa anorganische
Säuren
erzeugt oder das deren Erzeugung minimiert, da diese umweltschädlich, ätzend und
korrodierend sind. Beispielsweise kann PVC bei der Verbrennung unzulässige Mengen
an Hydrogenchlorid (oder bei Kontakt mit Wasser Salzsäure) erzeugen, was
zur Korrosion des Müllverbrennungsofens
führt.
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Um
mit medizinischen Lösungen
kompatibel zu sein, sollten die Komponenten des Infusionsabgabesets
vorteilhafterweise frei von Additiven mit niedrigem Molekulargewicht
wie Weichmachern, Stabilisatoren und dergleichen sein oder nur einen
minimalen Anteil davon enthalten. Bei manchen Anwendungen können diese
Komponenten in die therapeutischen Lösungen hinein extrahiert werden,
die mit dem Material in Kontakt gelangen. Die Additive können entweder
mit den therapeutischen Mitteln reagieren oder die Lösung anderweitig
wirkungslos machen. Das ist besonders störend im Fall von biochtechnischen
Arzneimittelformulierungen, wo die Arzneistoffkonzentration in ppm
und nicht in Gewichts- oder Volumenprozent gemessen wird. Selbst winzigste
Verluste des biochetechnischen Arzneistoffs können die Formulierung unbrauchbar
machen. Da biochetechnische Formulierungen mehrere tausend Dollar
pro Dosis kosten können,
ist es absolut notwendig, daß die
Dosierung nicht geändert
wird.
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Polyvinylchlorid
(PVC) wird zur Herstellung medizinischer Schläuche und Behälter in
großem
Umfang verwendet, da es die meisten dieser Anforderungen erfüllt. Da
jedoch PVC selbst ein steifes Polymer ist, müssen Komponenten mit niedrigem
Molekulargewicht, die als Weichmacher bekannt sind, zugegeben werden, um
PVC flexibel zu machen. Diese Weichmacher können aus dem medizinischen
Produkt auslaugen und in das Fluid gelangen, das durch die Produkte
hindurchtritt, wodurch das Fluid kontaminiert oder unbrauchbar gemacht
wird. Aus diesem Grund und wegen der bei der Müllverbrennung von PVC auftretenden
Schwierigkeiten ist es notwendig, PVC zumindest in den mit Fluid
in Kontakt gelangenden Bereichen des Infusionswegs und stärker bevorzugt
insgesamt zu ersetzen.
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Es
sind Polyolefine entwickelt worden, die viele der Anforderungen
an medizinische Behälter
und Schläuche
erfüllen,
ohne daß sie
die mit PVC einhergehenden Nachteile aufweisen. Typischerweise sind
Polyolefine mit medizinischen Anwendungen kompatibel, weil sie in
bezug auf die Fluide und Inhalte, mit denen sie in Kontakt gelangen,
nur ein minimales Extraktionsvermögen haben. Die meisten Polyolefine
sind umweltverträglich,
weil sie bei der Müllverbrennung
keine schädlichen
Abbauprodukte erzeugen, und in den meisten Fällen können sie thermoplastisch rückgewonnen
werden. Viele Polyolefine sind Materialien mit hohem Kosten-Nutzen-Faktor
und können
eine wirtschaftlich günstige
Alternative zu PVC bilden. Es müssen
jedoch viele Hürden überwunden
werden, um all die günstigen
Attribute von PVC durch ein Polyolefin zu ersetzen.
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Beispielsweise
sind wegen der inerten Beschaffenheit von Polyolefinen, die teilweise
auf die nichtpolare Beschaffenheit des Polymers zurückgeht,
Schwierigkeiten dabei aufgetreten, die Polyolefinmaterialien mit steifen
Gehäusen
zu verkleben, die entlang der Infusionsbahn eines Infusionssets
positioniert sind. Typischerweise sind medizinische Behälter wie
etwa i. v.-Beutel mit einem Patienten durch eine Serie von miteinander verbundenen
Schläuchen
verbunden, die in Fluidkommunikation befindliche Tropfkammern, Y-Injektionsstellen,
Venenkatheter und dergleichen zwischen dem Beutel und dem Patienten
haben. Viele dieser Komponenten weisen steife Gehäuse auf,
die aus Polycarbonaten, Acrylharz-Abkömmlingen, ABS, Copolyestern
und dergleichen gefertigt sind. Die Gehäuse haben Hülsen, in welche der Schlauch
teleskopartig eingeführt
wird, um den Schlauch an dem Gehäuse
anzubringen. Es ist daher notwendig, daß der medizinische Schlauch
mit dem steifen Gehäuse
verbunden wird, um mit dem Gehäuse
eine fluiddichte Abdichtung zu bilden.
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PVC-Schläuche werden
typischerweise in solchen Gehäusen
unter Anwendung von Lösungsmittelklebetechniken
befestigt. Das Lösungsmittelkleben
verlangt, daß das
in das Gehäuse
einzuführenden
Ende des Schlauchs einem Lösungsmittel
wie Cyclohexanon oder Methylethylketon ausgesetzt wird. Das Lösungsmittel erweicht
oder löst
das PVC wirkungsvoll derart, daß dann,
wenn der Schlauch in das Gehäuse
eingeführt
wird, eine Verbindung gebildet wird. Lösungsmittelklebetechniken sind
jedoch an bestimmten Polyolefinen einschließlich Polyethylen und Polypropylen
unwirksam. Probleme sind auch bei der Anwendung von Klebstoffverbindungsverfahren
aufgetreten.
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Die
europäische
Patentanmeldung Nr. 0 556 034 beschreibt ein medizinisches Instrument
aus einem Material, das ein Harz aus einer cyclischen Olefinverbindung
oder einer verbrückten
polycyclischen Kohlenwasserstoffverbindung enthält. Die EP-Anmeldung '034 zeigt die Herstellung
von Einrichtungen wie Injektionsspritzen, Injektionsnadeln, Tropfkammern,
Blutbeuteln und Schläuchen
aus diesen Harzen. Die EP-Patentanmeldung '034 zeigt zwar ein Nicht-PVC-Material
zur Herstellung von medizinischen Erzeugnissen, offenbart jedoch
kein Verfahren zum Haftverbinden eines steifen Gehäuses aus
einem cyclischen Olefin mit einem flexiblen Schlauch aus einem cyclischen
Olefin oder anderen Polyolefinen.
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Cycloolefingemische
sind außerdem
wohlbekannt zum Herstellen von steifen spritzgegossenen Teilen.
Beispielsweise zeigt die
US-PS
5 359 001 ein Mehrkomponenten-Polymergemisch, das eine
erste Komponente aus einem Cycloolefin, eine zweite Komponente aus
einem Polyolefin und eine dritte Komponente aus einem Cycloolefin-Blockcopolymer
hat, um das Cycloolefin und das Polyolefin miteinander kompatibel
zu machen. Das '001-Patent
zeigt solche Gemische zum Schlagfestmachen der hochsteifen und spröden Cycloolefine.
Das '001-Patent
offenbart kein Verfahren zum Lösungsmittelverkleben
dieser Gemische.
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Die
US-PS 5 863 986 zeigt Polymerlegierungsgemische
von Cycloolefin-Copolymeren mit einem oder mehreren Kernmantelpartikeln
und einem oder mehreren Blockcopolymeren. Auch diese Polymergemische sind
schlagzäh
und haben hohe Biegefestigkeit und Bruchdehnung. Das '986-Patent offenbart
kein Verfahren zum Lösungsmittelverkleben
der Polymerlegierungsgemische.
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Offenbarung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung stellt Vielkomponenten-Polymergemische zur
Herstellung medizinischer Einrichtungen bereit. Die Gemische der
vorliegenden Erfindung enthalten als eine Komponente Homopolymere
oder Copolymere von cyclischen Olefinen oder verbrückten polycyclischen
Kohlenwasserstoffen.
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Gemäß einem
ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zum
Montieren einer medizinischen Vorrichtung unter Verwendung von Lösungsmittelklebetechniken
bereitgestellt, das die folgenden Schritte aufweist: zur Verfügung stellen
von einem ersten Gegenstand aus einer Polymerzusammensetzung, die
folgendes aufweist: eine erste Komponente von einem Homopolymer
oder Copolymer, das unter Verwendung von Monomeren eines cyclischen
Olefins oder eines verbrückten
polycyclischen Kohlenwasserstoffs erhalten ist, wobei die erste
Komponente in einer Menge von etwa 30 Gew.-% bis ungefähr 100 Gew.-%
der Zusammensetzung und eine zweite Komponente von 0 bis 70 Gew.-%
der Zusammensetzung vorliegt; zur Verfügung stellen eines zweiten
Gegenstands aus einem Material, das aus der Gruppe ausgewählt ist,
die niederkristalline Polymere aufweist; Anwenden eines Lösungsmittels
auf entweder den ersten Gegenstand oder den zweiten Gegenstand,
um einen Grenzflächenbereich
zu definieren; und Kleben des ersten Gegenstands an den zweiten
Gegenstand entlang dem Grenzflächenbereich.
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Kurzbeschreibung
der Zeichnungen
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1 ist
eine schematische Ansicht eines Infusionsabgabesets; und
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2 ist
eine schematische Ansicht eines Spritzenkolbens, der Endverschlüsse hat,
die damit lösungsmittelverklebt
sind.
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Beste Art
der Durchführung
der Erfindung
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Die
Erfindung kann in vielen verschiedenen Formen verkörpert werden;
die Zeichnungen zeigen im einzelnen bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung, die nachstehend beschrieben werden, wobei es sich versteht,
daß die
vorliegende Offenbarung die Prinzipien der Erfindung beispielhaft
erläutert
und den umfassenden Aspekt der Erfindung nicht durch die gezeigte
Ausführungsform
einschränkt.
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1 zeigt
ein Infusionsabgabeset 10, das einen i. v.-Behälter 12 und
ein Öffnungsrohr 14 hat,
das mit einem Schlauch 16 verbunden wird, der an seinem
distalen Ende einen Venenkatheter 18 zum Herstellen eines
Fluiddurchflußzugangs
zu einem Gefäßsystem
eines Patienten bereitstellt. An Zwischenbereichen des Infusionswegs
sind eine Tropfkammer 20 und eine Y-Injektionsstelle 22 positioniert.
Es versteht sich, daß andere
steife medizinische Gehäuse
Filtergehäuse,
Schlauchverbindungsstücke
und andere, die auf dem Gebiet wohlbekannt sind, einschließen und
daß diese
Komponenten in jeder Kombination in einem Abgabeset 10 verwendet
werden könnten. 2 zeigt
einen Spritzenkolben 24, der Endverschlüsse 26 hat, die an
gegenüberliegenden
Enden des Spritzenkolbens lösungsmittelverklebt
sind. Selbstverständlich
kann der Endverschluß sich
an einem oder an beiden Enden des Spritzenkolbens 24 befinden.
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Wie
nachstehend beschrieben wird, stellt die vorliegende Erfindung zur
Verfügung:
Polymere und Copolymere, die Monomere von cyclischen Olefinen (die
auch als cyclisches Olefin enthaltende Polymere bezeichnet werden)
und Gemische davon sowie Homopolymere und Copolymere, die Monomere
von verbrückten
polycyclischen Kohlenwasserstoffen enthalten (die auch als verbrückten polycyclischen
Kohlenwasserstoff enthaltende Polymere bezeichnet werden) und Gemische
davon enthalten, um sowohl die flexiblen als auch die steifen und
halbsteifen Komponenten des Abgabesets 10 herzustellen,
und stellt ferner Lösungsmittelklebe-
und Klebstoffklebetechniken bereit, um Olefinkomponenten aneinander
anzubringen, um medizinische Vorrichtungsanordnungen und -unteranordnungen,
die in einem Infusionsset enthalten sind, oder andere in der Medizin
wohlbekannte medizinische Vorrichtungen herzustellen.
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Der
hier verwendete Ausdruck Polyolefin soll Homopolymere und Copolymere
von Ethylen, Propylen, Buten, Penten, Hexen, Hepten, Octen, Nonen
und Decen umfassen. Geeignete Copolymere von Ethylen umfassen: (a)
Ethylen, das copolymerisiert ist mit Monomeren, die aus der Gruppe
ausgewählt
sind, die umfaßt: α-Olefine
mit 3–10
Kohlenstoffatomen, niedere Alkyl- und
niedere Alken-substituierte Carbonsäuren und Ester- und Anhydrid-Abkömmlinge
davon, (b) Ethylen-Propylenkautschuke, (c) EPDM und (d) Ionomere.
Bevorzugt haben die Carbonsäuren
3 bis 10 Kohlenstoffatome. Diese Carbonsäuren weisen daher Essigsäure, Acrylsäure und
Buttersäure
auf. Der Ausdruck "niederes
Alken" und "niederes Alkyl" soll eine Kohlenstoffkette
einschließen,
die 3 bis 18 Kohlenstoffatome und stärker bevorzugt 3 bis 10 und
am meisten bevorzugt 3 bis 8 Kohlenstoffatome hat. Somit umfaßt eine
Untermenge dieser Gruppe von Comonomeren als repräsentatives, jedoch
nichteinschränkendes
Beispiel Vinylacetate, Vinylacrylate, Methylacrylate, Methylmethacrylate,
Acrylsäuren,
Methacrylsäuren,
Ethylacrylate und Ethylacrylsäuren.
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I. Cyclische Olefine und
verbrückte
polycyclische Kohlenwasserstoffe
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Geeignete
Homopolymere und Copolymere von cyclischen Olefinen und verbrückten polycyclischen Kohlenwasserstoffen
und Gemischen davon findet man in den US-PS'en 5 218 049, 5 854 349, 5 863 986,
5 795 945, 5 792 824; in
EP 0
291 208 ,
EP 0 283 164 ,
EP 0 497 567 , die hier summarisch
eingeführt
werden. Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung haben
diese Homopolymere, Copolymere und Polymergemische eine Glasübergangstemperatur
von mehr als 50°C,
stärker
bevorzugt von ungefähr
70°C bis
ungefähr
180°C, eine
Dichte von mehr als 9,910 g/cm
3 bis ungefähr 1,3 g/cm
3, und haben wenigstens ungefähr 20 mol-%
eines cyclischen Aliphaten oder eines verbrückten polycyclischen Kohlenwasserstoffs
im Grundgerüst des
Polymers, stärker
bevorzugt ungefähr
30 bis 65 mol-% und am meisten bevorzugt ungefähr 30 bis 60 mol-%.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung sind geeignete cyclische Olefinmonomere monocyclische
Verbindungen, die zwischen 5 und ungefähr 10 Kohlenstoffatome im Ring
haben. Die cyclischen Olefine können
aus der Gruppe ausgewählt
sein, die aus folgenden besteht: substituiertem und unsubstituiertem
Cyclopenten, Cyclopentadien, Cyclohexen, Cylohexadien, Cyclohepten,
Cycloheptadien, Cycloocten, Cyclooctadien. Geeignete Substituenten
umfassen niedere Alkyl-, Acrylat-Abkömmlinge und dergleichen.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung haben geeignete verbrückte polycyclische Kohlenwasserstoff-Monomere
zwei oder mehr Ringe und enthalten stärker bevorzugt wenigstens 7
Kohlenstoffatome. Die Ringe können
substituiert oder unsubstituiert sein. Geeignete Substituenten umfassen
niederes Alkyl, Aryl, Aralkyl, Vinyl, Allyloxy, (Meth)acryloxy und
dergleichen. Die verbrückten
polycyclischen Kohlenwasserstoffe sind aus der Gruppe ausgewählt, die
aus denjenigen besteht, die in den eingangs genannten, summarisch
eingeführten
Patenten und Patentanmeldungen angegeben sind. Geeignete verbrückte polycyclische Kohlenwasserstoffe
enthaltende Polymere werden von Ticona unter dem Handelsnamen TOPAS,
von Nippon Zeon unter den Handelsnamen ZEONEX und ZEONOR, von Daikyo
Gomu Seiko unter dem Handelsnamen CZ Harz und von Mitsui Petrochemical
Company unter dem Handelsnamen APEL verkauft.
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Geeignete
Comonomere umfassen α-Olefine,
die 3 bis 10 Kohlenstoffatome haben, aromatische Kohlenwasserstoffe,
andere cyclische Olefine und verbrückte polycyclische Kohlenwasserstoffe.
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Es
kann auch vorteilhaft sein, anhängende
Gruppen zu haben, die mit den vorgenannten Homopolymeren und Copolymeren
assoziiert sind. Die anhängenden
Gruppen dienen dazu, die Polymere, welche cyclisches Olefin enthalten,
und die Polymere, die verbrückten
polycyclischen Kohlenwasserstoff enthalten, mit stärker polaren
Polymeren kompatibel zu machen, die Amin, Amid, Imid, Ester, Carbonsäure und
andere polare funktionelle Gruppen umfassen. Geeignete anhängende Gruppen
umfassen aromatische Kohlenwasserstoffe, Kohlendioxid, monoethylenisch
ungesättigte
Kohlenwasserstoffe, Acrylnitrile, Vinylether, Vinylester, Vinylamide,
Vinylketone, Vinylhalogenide, Epoxide, cyclische Ester und cyclische
Ether. Die monoethylenisch ungesättigten
Kohlenwasserstoffe umfassen Alkylacrylate und Arylacrylate. Der
cyclische Ester umfaßt
Maleinsäureanhydrid.
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II. Gemische, die cyclisches
Olefin enthaltende Polymere und/oder verbrückten polycyclischen Kohlenwasserstoff
enthaltende Polymere enthalten
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Geeignete
Zweikomponentengemische der vorliegenden Erfindung weisen als eine
erste Komponente die oben in Abschnitt I beschriebenen Homopolymere
und Copolymere der cyclisches Olefin enthaltenden Polymere und der
verbrückten
polycyclischen Kohlenwasserstoff enthaltenden Polymere (nachstehend
manchmal insgesamt als "COCs" bezeichnet) auf.
Die COCs sollten in einer Menge von ungefähr 1 bis 99 Gew.-%, stärker bevorzugt
von ungefähr
30 bis 99 Gew.-% und am meisten bevorzugt von ungefähr 35 bis
99 Gew.-% oder in jeder Kombination oder Unterkombination dieser
Bereiche anwesend sein. Bei einer bevorzugten Form der Erfindung
haben die ersten Komponenten eine Glasübergangstemperatur von ungefähr 70°C bis ungefähr 130°C und stärker bevorzugt
von ungefähr
70 bis 110°C.
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Die
Gemische weisen ferner eine zweite Komponente in einer auf das Gewicht
des Gemischs bezogenen Menge von ungefähr 99 bis 1 Gew.-%, stärker bevorzugt
von ungefähr
70 bis 1 Gew.-%
und am meisten bevorzugt von ungefähr 65 bis 1 Gew.-% auf. Die
zweite Komponente ist aus der Gruppe ausgewählt, die besteht aus: Homopolymeren
und Copolymeren von Ethylen, Propylen, Buten, Hexen, Octen, Nonen,
Decen und Styrol. Die zweite Komponente hat bevorzugt eine Dichte
von ungefähr
0,870 bis 0,960 g/cm3 und stärker bevorzugt
von ungefähr
0,910 bis 0,960 g/cm3 und stärker bevorzugt
von ungefähr
0,930 bis 0,960 g/cm3. Bei einer bevorzugten
Ausführungsform
der Erfindung ist die zweite Komponente ein Ethylen- und α-Olefin-Copolymer, wobei
das α-Olefin
3 bis 10 Kohlenstoffatome und stärker
bevorzugt 4 bis 8 Kohlenstoffatome und am meisten bevorzugt 6 Kohlenstoffatome
hat. Am meisten bevorzugt werden die Ethylen- und α-Olefin-Copolymere
unter Einsatz eines Metallocenkatalysators erhalten.
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Geeignete
Dreikomponentengemische weisen als eine dritte Komponente ein COC
auf, das aus den im obigen Teil I beschriebenen COCs ausgewählt und
von der ersten Komponente verschieden ist. Bei einer bevorzugten
Ausführungsform
der Erfindung hat das zweite COC eine Glasübergangstemperatur, die höher als
ungefähr
120°C ist,
wenn das erste COC eine Glasübergangstemperatur
unterhalb ungefähr
120°C hat. Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist die dritte Komponente in einer gewichtsbezogenen Menge
von ungefähr
10 bis 90 Gew.-% des Gemischs anwesend, und die erste und die zweite
Komponente sollten in einem Verhältnis
von ungefähr
2:1 bis ungefähr
1:2, jeweils bezogen auf die erste Komponente zu der zweiten Komponente,
anwesend sein.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung werden als die erste Komponente des Gemischs statistische
und Blockcopolymere von Norbornen und Ethylen ausgewählt. Diese
Norbornen-Copolymere sind im einzelnen in den US-Patentschriften
5 783 273, 5 744 664, 5 854 349 und 5 863 986 beschrieben. Das Norbornen-Ethylen-Copolymer
hat bevorzugt ungefähr
20 mol-% Norbornen-Monomer und stärker bevorzugt ungefähr 20 bis
75 mol-% und am meisten bevorzugt ungefähr 30 bis 60 mol-% Norbornen-Monomer
oder jede Kombination oder Unterkombination von darin enthaltenen
Bereichen. Das Norbornen-Ethylen-Copolymer sollte eine Glasübergangstemperatur
von ungefähr
70 bis 180°C,
stärker
bevorzugt von 70 bis 130°C
und noch stärker
bevorzugt von ungefähr
70 bis 100°C
haben.
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Die
zweite Komponente ist bevorzugt ein Ethylen, das mit einem α-Olefin copolymerisiert
ist, das 6 Kohlenstoffatome hat. Die Erfinder haben festegestellt,
daß durch
den Einsatz dieses Ethylens und eines α-Olefins mit 6 Kohlenstoffatomen
als zweite Komponente Gemische erhalten werden, die größere Klarheit
im Vergleich mit Gemischen haben, die Ethylen haben, das mit α-Olefinen
mit 4 oder 8 Kohlenstoffatomen copolymerisiert ist. Bevorzugt werden
die Ethylen- und α-Olefin-Copolymere unter
Einsatz von Metallocenkatalysatoren erhalten. Geeignete Katalysatorsysteme
sind u. a. diejenigen, die in den US-PS'en 5 783 638 und 5 272 236 angegeben
sind. Geeignete Ethylen- und α-Olefin-Copolymere
umfassen solche, die von Dow Chemical Company unter den Handelsnamen
AFFINITY und ENGAGE, von Exxon unter dem Handelsnamen EXACT und
von Phillips Chemical Company unter dem Handelsnamen MARLEX verkauft
weiden.
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Wie
oben ausgeführt
wird, kann die erste Komponente des Norbornen-Ethylen-Copolymers
in einer Menge von ungefähr
1 bis 99 Gew.-% des Gemischs, stärker
bevorzugt von ungefähr
30 bis 99 Gew.-% und am meisten bevorzugt 35 bis 99 Gew.-% anwesend
sein.
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Bei
einem bevorzugten Dreikomponentengemisch wird ein zweites Norbornen-
und Ethylen-Copolymer
dem Zweikomponentengemisch aus Notbornen-Ethylen/C6-Ethylen-α-Olefin hinzugefügt. Das
zweite Norbornen-Ethylen-Copolymer sollte einen Norbornenmonomer-Gehalt
von 30 mol-% oder höher
und stärker bevorzugt
von ungefähr
35 bis 75 mol-% und eine Glasübergangstemperatur
oberhalb 120°C
haben, wenn die erste Komponente eine Glasübergangstemperatur unterhalb
120°C hat.
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III. Medizinische Produkte
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Medizinische
Vorrichtungen wie die in 1 gezeigten können aus
den oben angegebenen COCs hergestellt werden. Die vorliegende Erfindung
ermöglicht
die Herstellung von steifen, halbsteifen und flexiblen Vorrichtungen
aus den COCs. Die Verwendung des Ausdrucks "steif" betrifft im vorliegenden Fall Teile,
die einen Elastizitätsmodul
von wenigstens 150.000 psi, gemessen nach ASTM D790, haben. "Halbsteif" betrifft Teile,
die einen Elastizitätsmodul
von mehr als 20.000 psi, jedoch weniger als 150.000 psi, gemessen
nach ASTM D790, haben. "Flexibel" betrifft Gegenstände, die
einen Elastizitätsmodul
von weniger als ungefähr
20.000 psi, gemessen nach ASTM D790, haben.
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Steife
Teile wie etwa Y-Stellen, Filtergehäuse, Injektionsstellen, Dorne,
Spritzenkolben, Verschlüsse
u. a. können
aus den COCs durch Spritzform-, Blasform-, Warmformprozesse oder
andere Kunststoff-Fertigungstechniken hergestellt werden. Halbsteife
Teile wie Tropfkammern und Verschlüsse können mit Spritzform-, Blasform-,
Warmform- und Extrusionsprozessen hergestellt werden. Flexible Teile
wie medizinische Schläuche,
Verschlüsse
und medizinische Behälter
können
unter Anwendung von Extrusions-, Koextrusions-, Laminier-, Blasform-
und Spritzformverfahren erhalten werden.
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Für flexible
und halbsteife Teile wie Schläuche,
Behälter
und Tropfkammern
20 umfassen geeignete Polymere auch andere
Polyolefine wie etwa Ethylen-Vinylacetat-Copolymere, die einen Vinylacetatanteil
von ungefähr
5% bis ungefähr
32% haben, Ethylen-Methacrylat-Copolymere, Ethylen- und α-Olefin-Copolymere mit
einer Dichte von weniger als 0,910 g/cm
3,
flexible Polypropylene wie etwa REXFLEX von Huntsman und ADFLEX
von Montell und Stereoblock-Homopolymere
von Polypropylen, wie in
US-PS
5 594 080 angegeben. Geeignete Polymere umfassen außerdem Polymergemische
und -folien wie diejenigen, die in der
US-PS 5 849 843 und der US-Patentanmeldung
Serial-Nr. 08/153 602 angegeben sind.
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IV. Verfahren zum Lösungsmittelkleben
von COCs
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren bereit zum Montieren
bzw. Zusammensetzen von Komponenten eines Infusionssets zu medizinischen
Anordnungen unter Anwendung von Lösungsmittelklebetechniken.
Lösungsmittelklebetechniken
können
angewandt werden, um jede Kombination von steifen, halbsteifen und
flexiblen Teilen zusammenzufügen,
was das Zusammenfügen
von zwei steifen Komponenten, einer steifen und einer halbsteifen
Komponente, einer steifen Komponente mit einer flexiblen Komponente,
einer halbsteifen Komponente mit einer flexiblen Komponente, einer
halbsteifen Komponente mit einer anderen halbsteifen Komponente
und von bestimmten flexiblen Komponenten miteinander umfaßt.
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Das
Verfahren zum Lösungsmittelkleben
weist die folgenden Schritte auf: (1) zur Verfügung stellen von einem ersten
Gegenstand aus einer Polymerzusammensetzung, die oben in den Abschnitten
I und II beschrieben wird, wie etwa solche, die eine erste Komponente
aus einem cyclisches Olefin enthaltenden Polymer oder einem verbrückten polycyclischen
Kohlenwasserstoff enthaltenden Polymer hat, wobei die erste Komponente in
einer Menge von ungefähr
30 Gew.-% bis ungefähr
100 Gew.-% der Zusammensetzung vorliegt; (2) zur Verfügung stellen
eines zweiten Gegenstands aus einem Material, das aus der Gruppe
ausgewählt
ist, die niederkristalline Polymere aufweist; (3) Anwenden eines
Lösungsmittels
an einem von dem ersten Gegenstand oder dem zweiten Gegenstand,
um einen Grenzflächenbereich
zu definieren; und (4) Kleben des ersten Gegenstands an den zweiten
Gegenstand entlang dem Grenzflächenbereich.
Geeignete niederkristalline Polymere zur Herstellung des zweiten
Gegenstands umfassen COCs, COC-Gemische, die mindestens 30 Gew.-%
COC haben, Polymethylpenten, Polyolefine, die einen Elastizitätsmodul von
kleiner als 10.000 psi, gemessen nach ASTM D790, haben, und Styrol
enthaltende Polymere ohne Moduleinschränkungen.
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Geeignete
Lösungsmittel
sind solche, die einen Löslichkeitsparameter
von weniger als ungefähr
20 (MPa)1/2, stärker bevorzugt weniger als
ungefähr
19 (MPa)1/2 und am meisten bevorzugt weniger
als ungefähr 18
(MPa)1/2 haben und aliphatische Kohlenwasserstoffe,
aromatische Kohlenwasserstoffe, Gemische von aliphatischen Kohlenwasserstoffen,
Gemische von aromatischen Kohlenwasserstoffen und Gemische von aromatischen
und aliphatischen Kohlenwasserstoffen aufweisen, aber nicht darauf
beschränkt
sind. Geeignete aliphatische Kohlenwasserstoffe umfassen substituiertes
und unsubstituiertes Heran, Heptan, Cyclohexan, Cycloheptan, Decalin
und dergleichen. Geeignete aromatische Kohlenwasserstoffe umfassen
substituierte und unsubstituierte aromatische Kohlenwasserstofflösungsmittel
wie Xylen, Tetralin, Toluol und Cumol. Geeignete Kohlenwasserstoff-Substituenten
umfassen aliphatische Substituenten, die 1 bis 12 Kohlenstoffatome
haben, und umfassen Propyl, Ethyl, Butyl, Hexyl, tert.-Butyl, Isobutyl
und Kombinationen derselben. Die Ausdrücke "aliphatischer Kohlenwasserstoff" und "aromatischer Kohlenwasserstoff" bedeuten eine Verbindung,
die nur Kohlenstoff- und Kohlenwasserstoffatome enthält. Geeignete
Lösungsmittel
haben ferner ein Molekulargewicht von weniger als ungefähr 200 g/mol,
stärker
bevorzugt weniger als ungefähr
180 g/mol und am meisten bevorzugt weniger als ungefähr 140 g/mol.
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Der
erste Gegenstand kann ein steifes, halbsteifes und flexibles medizinisches
Erzeugnis sein, das aus der Gruppe ausgewählt ist, die besteht aus: Y-Stellen,
Filtergehäusen,
Tropfkammern, Heparinverschlüssen,
Injektionsstellen, Kathetern, Dornen, Spritzenkolben, Verschlüssen, Schläuchen, Oxygenatoxen,
Pumpenkassetten, Ventilen, Büretten
und jedem medizinischen Gegenstand oder jeder medizinischen Komponente.
Der zweite Gegenstand kann steifes, halbsteifes und flexibles polymeres
Material sein, das aus der Gruppe ausgewählt ist, die aufweist: Polyolefine,
Styrol enthaltende Polymere, cyclisches Olefin enthaltende Polymere und
verbrückten
polycyclischen Kohlenwasserstoff enthaltende Polymere. Der zweite
Gegenstand kann von derselben Vorrichtungsart sein, die für den ersten
Gegenstand angegeben wird.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung weist das Verfahren die folgenden Schritte auf: (1)
zur Verfügung
stellen eines ersten Gegenstands aus einer Polymerzusammensetzung,
die folgendes aufweist: (a) eine erste Komponente, die erhalten
ist durch Polymerisation eines Norbornen-Monomers und eines Ethylen-Monomers,
wobei das Norbornen-Monomer in einer Menge von wenigstens ungefähr 20 mol-%
des Copolymers anwesend ist und die erste Komponente in einer Menge
von ungefähr
30 Gew.-% bis ungefähr 100
Gew.-% der Zusammensetzung anwesend ist; und (b) eine zweite Komponente
von einem ersten Ethylen- und α-Olefin-Copolymer,
wobei die zweite Komponente in einer Menge von ungefähr 70 Gew.-%
bis ungefähr 0
Gew.-% der Zusammensetzung anwesend ist; (2) zur Verfügung stellen
eines zweiten Gegenstands von niederkristallinen Polymeren; (3)
Aufbringen eines Lösungsmittels
auf einen von dem ersten Gegenstand oder dem zweiten Gegenstand,
um einen Grenzflächenbereich
zu definieren; und (4) Kleben des ersten Gegenstands an den zweiten
Gegenstand entlang dem Grenzflächenbereich.
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V. COC-Klebstoff
-
Für diejenigen
flexiblen Polymere, die bei Anwendung der Lösungsmittelklebetechniken,
die oben in Abschnitt IV beschrieben sind, sich nicht gut mit anderen
flexiblen Polymeren verbinden, sieht die vorliegende Erfindung eine
Klebstoffzusammensetzung auf der Basis eines cyclisches Olefin enthaltenden
Polymers oder eine Klebstoffzusammensetzung auf der Basis eines
verbrückten
polycyclischen Kohlenwasserstoff enthaltenden Polymers vor. Die
erste Komponente der Klebstoffzusammensetzung wird aus den im obigen
Abschnitt I angegebenen Komponenten ausgewählt und umfaßt ein Homopolymer
oder Copolymer von einem cyclischen Olefin oder einem verbrückten polycyclischen
Kohlenwasserstoff in einer Menge von 1 bis 20 Gew.-% der Zusammensetzung,
stärker
bevorzugt von 1 bis 15 Gew.-% und am meisten bevorzugt von 3 bis
10 Gew.-%, und eine zweite Komponente eines Lösungsmittels, das einen Löslichkeitsparameter
von weniger als ungefähr
20 (MPa)1/2, stärker bevorzugt von weniger
als ungefähr
19 (MPa)1/2 und am meisten bevorzugt weniger
als ungefähr
18 (MPa)1/2 hat und stärker bevorzugt aus der Gruppe
von aliphatischen Kohlenwasserstoffen und aromatischen Kohlenwasserstoffen
ausgewählt
ist, die vorstehend in Abschnitt IV angegeben sind. Geeignete Lösungsmittel
haben außerdem
ein Molekulargewicht von weniger als ungefähr 200 g/mol, stärker bevorzugt
weniger als ungefähr
180 g/mol und am meisten bevorzugt weniger als ungefähr 140 g/mol.
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Diese
Klebstoffzusammensetzungen können
auch verwendet werden, um flexible Gegenstände mit steifen Gegenständen, flexible
Gegenstände
mit halbsteifen Gegenständen,
halbsteife Gegenstände
miteinander oder halbsteife Gegenstände mit steifen Gegenständen oder
steife Gegenstände miteinander
zu verbinden. Somit können
die Klebstoffzusammensetzungen angewandt werden, um medizinische
Vorrichtungsanordnungen zu bilden, etwa zum Verbinden von flexiblen
Schläuchen
miteinander, zum Verbinden von flexiblen Schläuchen mit Schlauchverbindungsstücken und
von flexiblen Schläuchen
mit Tropfkammern, von flexiblen Schläuchen mit Y-Stellen und anderen
steifen Gehäusen
oder mit jeder der Komponenten des medizinischen Infusionssets oder
von anderen medizinischen Vorrichtungsanordnungen.
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Es
kann auch erwünscht
sein, in die Klebstoffzusammensetzung Polymerharze der zu verbindenden Gegenstände einzubringen.
Diese fakultativen Komponenten können
in einer Menge, bezogen auf das Gewicht der Zusammensetzung, von
0 bis 10%, stärker
bevorzugt von 0,2 bis 5% und am meisten bevorzugt von 0,2 bis 3%
zugefügt
werden. Die dritte Komponente kann aus der Gruppe ausgewählt werden,
die aufweist: Polyethylen-Copolymere mit einer Dichte von weniger
als 0,880 g/cm3, Polymethylpenten, Polypropylen,
das einen Elastizitätsmodul
von weniger als 10.000 psi und stärker bevorzugt von weniger
als 4000 psi hat, und bestimmte Styrol enthaltende Copolymere und
Interpolymere. Typischerweise sind diese Polypropylene vom flexiblen
Typ ataktisch. Bestimmte Polypropylen-Copolymere mit Ethylen sind
ebenfalls geeignet. Geeignete Styrol enthaltende Polymere umfassen
das Styrol-Interpolymer von Dow, das unter dem Handelsnamen INDEX
verkauft wird. Andere geeignete Styrol enthaltende Polymere umfassen
SBS, SIS und hydrierte Abkömmlinge
davon wie SEBS und SEPS.
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Ein
Verfahren zur Verwendung eines polymeren Klebstoffs für den Zusammenbau
von medizinischen Vorrichtungen weist die folgenden Schritte auf:
(1) zur Verfügung
stellen eines ersten Gegenstands aus einem niedrigkristallinen Polymer,
wie oben angegeben; (2) zur Verfügung
stellen eines zweiten Gegenstands aus einem niedrigkristallinen
Polymer wie oben angegeben; (3) zur Verfügung stellen einer Klebstoffzusammensetzung,
die eine erste Komponente aus einem cyclisches Olefin enthaltenden
Polymer oder einem verbrückten polycyclischen
Kohlenwasserstoff enthaltenden Polymer und eine zweite Komponente
aus einer wirksamen Menge eines Lösungsmittels hat, das einen
Löslichkeitsparameter
von weniger als ungefähr
20 (MPa)1/2 hat und stärker bevorzugt aus der Gruppe
von aliphatischen Kohlenwasserstoffen und aromatischen Kohlenwasserstoffen
ausgewählt
ist, die ein Molekulargewicht von weniger als ungefähr 200 g/mol
haben; (4) Aufbringen der Klebstoffzusammensetzung auf einen von
dem ersten und dem zweiten Gegenstand, um einen Verbindungsbereich
zu definieren; und (5) Anbringen des ersten Gegenstands an dem zweiten
Gegenstand entlang dem Verbindungsbereich, um den ersten Gegenstand
fest an dem zweiten Gegenstand anzubringen.
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Geeignete
Polyolefine für
den ersten und den zweiten Gegenstand können aus der Gruppe ausgewählt werden,
die Homopolymere und Copolymere von Ethylen, Propylen, Buten, Penten,
Hexen, Hepten, Octen, Nonen und Decen aufweist. Geeignete Copolymere
von Ethylen weisen auf: (a) Ethylen, das copolymerisiert ist mit
Monomeren, die ausgewählt
sind aus der Gruppe von α-Olefinen,
die 3 bis 10 Kohlenstoffatome haben, niederen Alkyl- und niederen
Alkensubstituierten Carbonsäuren
und Ester- und Anhydridabkömmlingen
davon, (b) Ethylen-Propylen-Kautschuke,
(c) EPDM und (d) Ionomere. Bevorzugt haben die Carbonsäuren 3 bis
10 Kohlenstoffatome. Solche Carbonsäuren umfassen daher Essigsäure, Acrylsäure und
Buttersäure.
Der Ausdruck "niederes
Alken" und "niederes Alkyl" soll eine Kohlenstoffkette
einschließen,
die 3 bis 18 Kohlenstoffatome, stärker bevorzugt 3 bis 10 und
am meisten bevorzugt 3 bis 8 Kohlenstoffatome hat. Somit umfaßt eine
Untergruppe dieser Gruppe von Comonomeren als repräsentatives,
jedoch nicht-einschränkendes
Beispiel Vinylacetate, Vinylacrylate, Methacrylate, Methylmethacrylate,
Acrylsäuren,
Methylacrylsäuren, Ethylacrylate
und Ethylacrylsäuren.
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Die
erste Komponente der Klebstoffzusammensetzung kann auch ein Copolymer
der vorstehend in Abschnitt I angegebenen cyclischen Olefine oder
der verbrückten
polycyclischen Kohlenwasserstoffe sein. Geeignete Comonomere der
COCs können
aus der Gruppe ausgewählt
sein, die aufweist: α-Olefine
mit 2 bis 10 Kohlenstoffatomen, aromatische Kohlenwasserstoffe,
cyclische Kohlenwasserstoffe und verbrückte polycyclische Kohlenwasserstoffe.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist die erste Komponente ein Copolymer von einem Norbornenmonomer
und einem Ethylenmonomer, und stärker
bevorzugt ist das Norbornenmonomer zu wenigstens ungefähr 20 mol-%
des Copolymers anwesend, und noch stärker bevorzugt ist das Norbornen
zu ungefähr
30 bis ungefähr
60 mol-% anwesend.
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Die
Klebstoffzusammensetzung kann auch eine zusätzliche fakultative Komponente
haben, ausgewählt
aus der Gruppe von Polyethylen-Copolymeren mit einer Dichte von
weniger als ungefähr
0,880 g/cm3, Polymethylpenten, Polypropylen,
das einen Elastizitätsmodul
von weniger als ungefähr
10.000 psi und stärker bevorzugt
weniger als ungefähr
4000 psi hat, und bestimmten Styrol enthaltenden Copolymeren und
Interpolymeren. Typischerweise sind diese Polypropylene vorn flexiblen
Typ ataktisch. Bestimmte Polypropylen-Copolymere mit Ethylen sind
ebenfalls geeignet. Geeignete Styrol und Ethylen enthaltende Polymere
umfassen das Styrol-Interpolymer von Dow, das unter dem Handelsnamen
INDEX verkauft wird. Andere geeignete Styrol enthaltende Polymere
umfassen SBS, SIS und hydrierte Abkömmlinge davon wie SEBS und
SEPS.
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Das
Verfahren zur Verwendung eines polymeren Klebstoffs zum Zusammenfügen medizinischer
Vorrichtungen kann die folgenden Schritte aufweisen: (1) zur Verfügung stellen
eines ersten Gegenstands aus einem niedrigkristallinen Polymer,
wie oben angegeben; (2) zur Verfügung
stellen eines zweiten Gegenstands aus einem niedrigkristallinen
Polymer, wie oben angegeben; (3) zur Verfügung stellen einer Klebstoffzusammensetzung,
die folgendes aufweist: (a) eine erste Komponente in einer auf das
Gewicht bezogenen Menge von 1 bis 20% der Klebstoffzusammensetzung
und erhalten durch Copolymerisation eines Norbornenmonomers und
eines Ethylenmonomers, wobei das Norbornenmonomer in einer Menge
von wenigstens ungefähr 20
mol-% des Copolymers vorliegt; (b) eine zweite Komponente von einem
Lösungsmittel
in einer auf das Gewicht bezogenen Menge von ungefähr 99% bis
ungefährt
80% der Klebstoffzusammensetzung; und (c) eine fakultative dritte
Komponente in einer auf das Gewicht bezogenen Menge von ungefähr 0 bis
10 Gew.-% der Klebstoffzusammensetzung und ausgewählt aus
der Gruppe von vorstehend angegebenen fakultativen Komponenten;
(4) Aufbringen der Klebstoffzusammensetzung auf einen von dem ersten
und dem zweiten Gegenstand, um einen Verbindungsbereich zu definieren;
und (5) Anbringen des ersten Gegenstands an dem zweiten Gegenstand
entlang dem Verbindungsbereich, um den ersten Gegenstand fest an
dem zweiten Gegenstand anzubringen.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ferner eine medizinische Vorrichtungsanordnung
zur Verfügung.
Die Anordnung hat einen ersten Gegenstand aus einem ersten polymeren
Material, das aus der Gruppe ausgewählt ist, die Polyolefine, Styrol
enthaltende Polymere, cyclisches Olefin enthaltende Polymere und
verbrückten
polycyclischen Kohlenwasserstoff enthaltende Polymere aufweist.
Die Anordnung hat ferner einen zweiten Gegenstand aus einem polymeren
Material, das aus der Gruppe ausgewählt ist, die Polyolefine, Styrol
enthaltende Polymere, cyclisches Olefin enthaltende Polymere und
verbrückten
polycyclischen Kohlenwasserstoff enthaltende Polymere aufweist.
Der erste Gegenstand ist an dem zweiten Gegenstand mit einer Klebstoffzusammensetzung
angebracht. Die Klebstoffzusammensetzung hat eine erste Komponente
von einem cyclisches Olefin enthaltenden Polymer oder einem verbrückten polycyclischen
Kohlenwasserstoff enthaltenden Polymer und eine wirksame Menge eines
Lösungsmittels,
das einen Löslichkeitsparameter
von weniger als ungefähr
20 (MPa)1/2 hat und stärker bevorzugt aus der Gruppe
von aliphatischen Kohlenwasserstoffen und aromatischen Kohlenwasserstoffen,
die ein Molekulargewicht von weniger als ungefähr 200 g/mol haben, ausgewählt ist.
Nachstehend folgen nicht-einschränkende
Beispiele der vorliegenden Erfindung.
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Beispiele
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Beispiel I. Testmethoden
für Harzeigenschaften:
-
- Zugelastizitätsmodul:
ASTM D638
- Biegemodul: ASTM D790
- Glasübergangstemperatur:
DSC
- Lichtdurchlaßgrad:
ASTM D1003
-
Beispiel II. Harzeigenschaften:
-
(1) COC-Harze:
-
- Topas-Harze werden von Ticona, einem Mitglied
der Hoechst-Gruppe, hergestellt.
- CZ-Harz wird von Daikyo Gomu Seiko und The West Company vertrieben.
- Zeonex-Harz wird von Nippon Zeon Co., Ltd. hergestellt.
-
-
-
(3) In den Beispielen
eingesetzte Lösungsmittel:
-
Alle
Lösungsmittel
wurden von Sigma-Aldrich Co. bezogen.
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Die
nachstehend angegebenen Löslichkeitsparameter
sind die Hansen Löslichkeitsparameter
bei 25°C,
aufgeführt
in Polymer Handbook, 3. Auflage, Kap. VII, S. 540–544, wenn
nichts anderes angegeben ist.
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-
Beispiel III. Testgegenstände und
Ergebnisse von Lösungsmittelklebetests:
-
Sämtliche
in der folgenden Tabelle angegebenen COC-Gemische wurden hergestellt
unter Verwendung eines Brabender-Mischers, bei 250°C mit 50
U/min für
ungefähr
4 min vermischt und dann bei 450°F
zu Flächenkörpern mit
einer Dicke von 0,010'' bis 0,025'' formgepreßt.
-
-
-
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Bewertungen:
-
- keine = leicht trennbar
- schwach = eine gewisse Klebefestigkeit, aber leicht zu trennen
- gut = Schwer zu trennen, an der abgelösten Oberfläche ist keine Materialübertragung
sichtbar, ist jedoch geeignet, um eine keimfreie, robuste Verbindung
herzustellen.
- fest = Sehr schwer zu trennen, Materialübertragung von einer Oberfläche zur
anderen an der abgelösten
Verbindungsgrenzfläche
ist sichtbar.
-
IV.
Beispiele der Verwendung verschiedener Lösungsmittel zum Verkleben von
COC enthaltenden Vorrichtungen:
-
-
Bemerkung:
-
- (a) in Y-Stelle spritzgeformt
- (b) extrudierter Schlauch
- (c) formgepreßter
Flächenkörper
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Die
Klebefestigkeit wurde durch Ziehen von Hand einen Tag nach dem Lösungsmittelkleben
getestet.
-
Bewertungen:
-
- keines = leicht trennbar
- schwach = eine gewisse Klebefestigkeit, aber leicht zu trennen
- gut = Schwer zu trennen, an der abgelösten Oberfläche ist keine Materialübertragung
sichtbar, ist jedoch geeignet, um eine keimfreie, robuste Verbindung
herzustellen.
- fest = Sehr schwer zu trennen, Materialübertragung von einer Oberfläche zur
anderen an der abgelösten
Verbindungsgrenzfläche
ist sichtbar.
-
V. Beispiele von Klebstoffen,
die durch Lösen
des COC-Harzes in Lösungsmitteln
zum Verkleben flexibler Polyolefinkomponenten hergestellt wurden:
-
Die
COC-Klebstoffe wurden hergestellt durch Lösen des COC in einem Lösungsmittel
bei Raumtemperatur. Eine erhöhte
Temperatur von etwa 50°C
kann angewandt werden, um die Geschwindigkeit der Herstellung der
Klebstofflösung
zu verbessern.
-
-
-
VI. Beispiele des Verklebens
einer flexiblen Komponente mit einer flexiblen Komponente unter
Einsatz von COC-Klebstoffzusammensetzungen von Beispiel IV.
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Schläuche aus
ULDPE (Engage 8003) oder EVA (Elvax CM576) wurden extrudiert und
in Segmente zerschnitten. Klebstoff wurde zwischen Verbindungsgrenzflächen der
Schlauchsegmente aufgebracht, die in der nachstehenden Tabelle bezeichnet
sind. Das Verkleben erfolgte durch Auftragen einer kleinen Menge
des Klebstoffs an der Verbindungsgrenzfläche. Die Verbindungsfestigkeit
wurde mittels Ziehen von Hand einen Tag nach dem Verkleben gemessen.
-
-
-
Die
Verbindungsfestigkeit wurde durch Ziehen von Hand einen Tag nach
dem Verkleben bewertet.
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Bewertungen:
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- keine = leicht zu trennen
- schwach = Eine gewisse Verbindungsfestigkeit, aber leicht zu
trennen.
- gut = Schwer zu trennen, an der abgelösten Oberfläche ist keine Materialübertragung
sichtbar, ist jedoch geeignet, um eine keimfreie, robuste Verbindung
herzustellen.
- fest = Sehr schwer zu trennen, Materialübertragung von einer Oberfläche zur
anderen an der abgelösten
Verbindungsgrenzfläche
ist sichtbar.
-
VI. COC-Gemische
-
Gemische
der in der nachstehenden Tabelle angegebenen Komponenten wurden
hergestellt mit einem Brabender-Mischer bei 250°C bei 50 U/min für 4 min.
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Folien
wurden hergestellt durch Preßformen
bei 450°F
bis zu einer Dicke von ungefähr
0,4 mm.
-
Die
Trübungseigenschaft
ist für
den Endverbraucher nützlich,
um durch die medizinische Vorrichtung hindurchsehen zu können zum
Zweck der Prüfung
des Flüssigkeitspegels,
von teilchenförmigen
Stoffen, von Kontamination oder des Vorhandenseins von Arzneistoffen.
Eine geringere Trübung
ergibt eine klarere Sicht, und eine höhere Trübung ergibt eine verschwommene
Sicht. Geringe Trübung
ist häufig
eine erwünschte
Eigenschaft für
medizinische Vorrichtungen wie Lösungsbehälter, Arzneistoffabgabevorrichtungen,
i. v.- und Blutsets, Dialysevorrichtungen und Injektionsspritzen.
Die Trübung
und der Gesamtlichtdurchlaßgrad
der Folie wurden gemessen unter Verwendung eines ColorQuest-Instruments,
wobei beide Seiten der Folie mit Isopropylalkohol benetzt wurden,
um den Effekt von Oberflächenrauhigkeit
zu beseitigen.
-
Beispiel
VI A: Gemische von COC mit Styrol-Copolymeren und Polypropylen
-
Beispiele VI B–D: Gemische
von COC mit Polyethylen:
-
Zusammenfassung:
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Die
Polymergemische, die geringere Trübung, d. h. bessere Klarheit,
haben, sind Topas 8007 im Gemisch mit Ethylen-Copolymeren, die ein
Hexen-Comonomer haben, polymerisiert mit Metallocenkatalysator. Die
Gemische mit der geringsten Trübung
stammen aus den Gemischen mit Polyethylen mit Hexen-Comonomer, polymerisiert
mit einem Metallocenkatalysator und mit einer Dichte von höher als
0,900 und stärker
bevorzugt höher
als 0,93 (z. B. Marlex D350).
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Beispiel
VI B: Gemische von Topas 8007 (Tg ~ 80°C) und Polyethylen mit verschiedenen
Comonomeren
-
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Beispiel
VI C: Gemische von Topas 6015 (Tg ~ 160°C) und Polyethylen mit verschiedenen
Comonomeren
-
-
Beispiel VI D:
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Gemische von Topas 6017
(Tg ~ 180°C),
Topas 8007 (Tg ~ 80°C)
und Polyethylen mit verschiedenen Comonomeren
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Schlußfolgerung
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Das
Gemisch, das reduzierte Trübung
hat, enthält
Topas 8007 und ein mit Metallocenkatalysator polymerisiertes Ethylen-Hexen-Copolymer.
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Es
versteht sich, daß alle
Bereiche oder Gruppen von Bereichen, die hier angegeben sind, jegliche und
alle Bereiche, Kombinationen oder Unterkombinationen von hier angegebenen
Bereichen umfassen.
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Es
wurden zwar bestimmte Ausführungsformen
gezeigt und beschrieben, es sind jedoch zahlreiche Modifikationen
möglich,
ohne vom Umfang der Erfindung abzuweichen, und der Schutzumfang
ist nur durch den Umfang der beigefügten Patentansprüche eingeschränkt.