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Gebiet der Erfindung
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Diese
Erfindung bezieht sich auf keramische Vielschichtkondensatoren und
insbesondere auf eine dielektrische Zusammensetzung auf der Basis
von Bariumtitanat, die zur Herstellung von Kondensatoren verwendet
werden kann, die mit Elektroden aus einem unedlen Metall, wie beispielsweise
Nickel oder Nickellegierungen kompatibel sind.
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Hintergrund
der Erfindung
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Keramische
Vielschichtkondensatoren werden weitverbreitet genutzt als elektronische
Bauteile von Miniaturgröße mit hoher
Kapazität
und hoher Zuverlässigkeit.
Entsprechend dem wachsenden Bedarf an kleinerer elektronischer Hochleistungsausrüstung trafen
keramische Vielschichtkondensatoren auf eine gestiegene Nachfrage
nach kleinerer Größe, höherer Kapazität, niedrigeren
Kosten und höherer
Zuverlässigkeit.
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Keramische
Vielschichtkondensatoren werden im allgemeinen durch Ausbilden alternierender
Schichten aus einer inneren elektrode-bildenden Masse und einer
dielektrischen, schicht-bildenden Masse gefertigt. Derartige Schichten
können
durch Beilden einer Schicht, Drucken und ähnliche Techniken, gefolgt
von gleichzeitigem Brennen, ausgebildet werden.
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Im
allgemeinen sind die inneren Elektroden aus Leitern, wie beispielsweise
Pd und Pd-Legierungen, ausgebildet. Obwohl Palladium teuer ist,
kann es teilweise durch die Verwendung von relativ billigen, unedlen Metallen,
wie beispielsweise Ni oder Ni-Legierungen,
ersetzt werden. Der Begriff „unedles
Metall" wird definiert als
jedes Metall außer
einem Metall der Edelmetallgruppen (Gold, Silber und Platin). Da
die inneren Elektroden aus unedlen Metalle oxidiert werden, wenn
sie in Umgebungsluft gebrannt werden, müssen die dielektrischen Schichten
und die Schichten der inneren Elektroden zusammen in einer reduzierenden
Atmosphäre
gebrannt werden. Brennen in einer reduzierenden Atmosphäre verursacht
jedoch, daß die
dielektrischen Schichten reduziert werden, was in einer Verringerung
der Widerstandsfähigkeit
resultiert. Keramische Vielschichtkondensatoren, die nicht reduzierbare
dielektrische Materialien verwenden, sind vorgeschlagen worden;
jedoch weisen solche Bauteile in der Regel eine kürzere Lebensdauer
des Isolierwerts (IR) und eine geringe Zuverlässigkeit auf.
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Wenn
das dielektrische Material einem elektrischen Gleichstromfeld ausgesetzt
wird, nimmt seine relative Dielektrizitätskonstante (K) mit der Zeit
ab. Wenn dünnere
dielektrische Schichten verwendet werden, um Kondensatoren von geringerer
Größe und größerer Kapazität bereitzustellen,
bewirkt das Anlegen von Gleichstromspannungen über den zum Kondensator, daß die dielektrischen
Schichten ein stärkeres
elektrisches Feld aufnehmen, was in einer stärkeren Änderung der Dielektrizitätskonstanten
(K) mit der Zeit resultiert, d.h., in einer stärkeren Änderung der Kapazität mit der
Zeit. Solche Änderungen
sind für
die meisten Anwendungen unerwünscht.
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Kondensatoren
sollten auch eine gute Gleichspannungsleistung aufweisen. Der Begriff „Gleichspannungsleistung", auch als der Spannungskoeffizient
der Kapazität
(VCC) bezeichnet, ist als die Rate der Kapazitätsänderung mit einer Änderung
der Gleichstrom-Vorspannung (Spannung) definiert. Die Kapazität sinkt
im allgemeinen, wenn das angelegte elektrische Gleichstromfeld verstärkt wird.
Kondensatoren, die eine niedrige Gleichspannungsleistung aufweisen,
weisen daher das Problem auf, daß, wenn ein elektrisches Gleichstromfeld
während
des normalen Betriebs quer zum Kondensator angelegt wird, die Kapazität auf inakzeptable
Niveaus sinkt.
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Die
Electronic Industry Association (EIA) schreibt einen Standard für einen
Temperaturkeoffizienten der Kapazität (TCC) vor, der als die X7R-Merkmal
(X7R-characteristic)
bekannt ist. Die X7R-Kennlinie erfordert, daß die Rate der Kapazitätsänderung
innerhalb von ±15%
(Bezugstemperatur 25°C) über einen
Temperaturbereich von –55
bis 125°C
ist.
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Das
U.S.-Patent 5,335,139 für
Nomura diskutiert verschiedene vorausgehende Bemühungen. Gemäß Nomura ist ein dielektrisches
Material, von dem bekannt ist, daß es die X7R-Kennlinie erfüllt, eine
Zusammensetzung aus dem BaTiO3 + SrTiO3 + MnO-System,
das in der japanischen Patentanmeldung Kokai (JP-A) Nr. 36170/1986
beschrieben ist. Von diesem Material wird jedoch berichtet, daß es eine
große
Kapazitätsänderung
mit der Zeit in einem elektrischen Gleichstromfeld erfährt, beispielsweise
eine Kapazitätsänderung
von –10
bis –30%,
wenn ein elektrisches Gleichstromfeld von 50 Volt bei 40°C für 1.000
Stunden angelegt wird. Diese Änderung
verfehlt die X7R-Kennlinie.
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Weitere
nicht reduzierbare, dielektrische Porzellanzusammensetzungen, die
von Nomura diskutiert werden, enthalten das BaTiO3 +
MnO + MgO-System, das in der JP-A
71866/1982 beschrieben ist; das (Ba1-xSrxO)αTi1-yZryO2 + α((1-x)MnO
+ zCoO) + β((1-t)A2O5 + tL2O3 + xSiO2)-System,
das in der JP-A 250905/1986 offenbart ist, worin A Nb, Ta oder V
und L Y oder ein Seltenerdelement ist; und Bariumtitanat, dem BaαCa1-αSiO3 im gesinterten Zustand zugegeben worden
ist, wie es in der JP-A 83256/1990 offenbart ist. Es wird berichtet, daß diese
dielektrischen Porzellanzusammensetzungen nicht alle Erfordernisse
erfüllen
konnten, einschließlich
guter Temperaturabhängigkeit
der Kapazität,
eine minimierte Kapazitätsänderung
mit der Zeit in einem elektrischen Gleichstromfeld, gute Gleichstrom-Vorspannungsleistung
und eine lange Lebensdauer, gemessen unter forcierten Bedingungen,
des Isolierwerts. Beispielsweise wird von den Zusammensetzungen
der JP-A 250905/1986 und 83256/1990 gesagt, daß sie eine kurze Lebensdauer,
gemessen unter forcierten Bedingungen, des Isolierwerts aufweisen.
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Nomura,
U.S.-Patent 5,335,139, beschreibt einen keramischen Vielschichtkondensator,
der alternierend gestapelte dielektrische Schichten und innere Elektrodenschichten
aufweist, die aus Ni oder Ni-Legierungen gebildet sein können. In
einer Ausführungsform
enthalten die dielektrischen Schichten Bariumtitanat als einen Hauptbestandteil
und Magnesiumoxid, Manganoxid, Bariumoxid und/oder Calciumoxid,
Siliziumdioxid und Yttriumoxid als Nebenbestandteile in einem solchen Anteil,
daß 0,1
bis 3 mol MgO, 0,05 bis 1,0 mol MnO, 2 bis 12 mol BaO + CaO, 2 bis
12 mol SiO2 und bis zu 1 mol Y2O3 pro 100 mol BaTiO3 vorliegen.
Nomura teilt mit, daß Proben,
die weniger als 0,1 mol Magnesiumoxid pro 100 mol BaTiO3 enthalten,
die gewünschte
Temperaturabhängigkeit
der Kapazität
nicht bereitzustellen.
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Es
ist wünschenswert,
daß Yttriumoxid
in der keramischen Zusammensetzung vorhanden ist, um eine hohe Zuverlässigkeit
sicherzustellen, um einen starken Widerstand gegen einen dielektrischen
Durchschlag bereitzustellen und um einen Abbau zu verhindern. Wenn
jedoch Yttriumoxid und Magnesiumoxid gleichzeitig in der Zusammensetzung
vorhanden sind, neigen sie dazu, in einer Weise wechselzuwirken,
die ein Herausfallen der Kapazitätsänderung
aus der X7R-Kennlinie am oberen Ende des Temperaturbereichs, z.B.
bei 125°C,
bewirkt. Es wäre
wünschenswert,
eine Zusammensetzung zu entwickeln, die Yttriumoxid, aber kein Magnesiumoxid
enthält,
um Kondensatoren auszubilden, die eine hohe Zuverlässigkeit
und einen hohen Widerstand gegen einen Gleichspannungs-Durchschlag
aufweisen, während
sie die X7R-Kennlinie bei 125°C
erfüllen.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Es
ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine dielektrische
Zusammensetzung auf Bariumtitanat-Basis bereitzustellen, die zur
Fertigung von Kondensatoren verwendet werden kann, die mit unedlen
Metallen, wie beispielsweise Ni und Ni-Legierungen, als dem inneren
Elektrodenmaterial kompatibel sind.
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Es
ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Zusammensetzung
bereitzustellen, die in der Fertigung von keramischen Vielschichtkondensatoren
verwendet werden kann, die eine ausgezeichnete Zuverlässigkeit
und einen ausgezeichneten Widerstand gegen dielektrischen Durchschlag
unter den Bedingungen eines Lebensdauertests unter stark forcierten
Bedingungen zeigt.
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Es
ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein keramisches
dielektrisches Material bereitzustellen, aus dem Vielschichtkondensatoren
mit inneren Elektroden aus Nickel oder Nickel-Legierungen gefertigt
werden können,
dessen Kondensatoren eine Kapazitätsänderung in Abhängigkeit
von der Temperatur zeigen, die die EIA-X7R-Kennlinie innerhalb eines
Temperaturbereichs von –55
bis +125°C
erfüllen.
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Erfindungsgemäß enthält ein keramischer
Vielschichtkondensator alternierend gestapelte dielektrische Schichten
und innere Elektrodenschichten, wobei die dielektrischen Schichten
enthalten:
- BaTiO3: 94 bis 99 mol%;
- CaTiO3: 0,1 bis 4 mol%;
- BaO: 0,1 bis 2 mol%;
- CaO: 0 bis 1 mol%;
- SrO: 0 bis 1 mol%;
- SiO2: 0,1 bis 5 mol%;
- MnO2: 0,01 bis 2 mol%;
- Y2O3: 0,1 bis
3 mol%; und
- CoO: 0,01 bis 1 mol%;
wobei die dielektrischen Schichten
frei von Magnesiumoxid sind. Die inneren Elektrodenschichten sind
vorzugsweise aus Nickel oder einer Nickellegierung ausgebildet.
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Der
keramische Vielschichtkondensator wird vorzugsweise durch alternierendes
Stapeln von dielektrischen Schichten und inneren Elektroden zur
Bildung eines Green-Chips,
durch Brennen des Green-Chips in einer reduzierenden Atmosphäre aus Stickstoff
Wasserstoff und Wasserdampf bei einer Temperatur von 1.250 bis 1.400°C, wahlweise
durch Tempern in einer Atmosphäre,
die einen Sauerstoff-Partialdruck von mindestens 10–6 atm
aufweist und bei einer Temperatur von bis zu 1.100°C, um den Widerstand
der Keramik gegen einen dielektrischen Durchschlag zu optimieren,
und durch Anschließen äußerer Elektroden,
gefertigt.
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Es
wurde festgestellt, daß die
erfindungsgemäßen keramischen
Vielschichtkondensatoren, die nicht das Vorhandensein von Magnesiumoxid
erfordern, eine sehr gute Leistung in einem Lebensdauertest unter stark
forcierten Bedingungen, als auch einen sehr hohen Widerstand gegen
dielektrischen Durchschlag in einem angelegten Gleichstromfeld zeigen.
Unter den starken Streßbedingungen,
die aus dem Anlegen der 8- bis 14-fachen Betriebsspannung der Keramik
bei 140°C
für eine
Zeitspanne von bis zu 60 Stunden besteht, behalten die keramischen
Kondensatoren einen hohen Isolierwert und zeigen keinen dielektrischen
Durchschlag. Nach dem Brennen weist die dielektrische Zusammensetzung
eine Dielektrizitätskonstante
(K) von mindestens 2.500 bei 25°C
und einen Verlustfaktor (DF) von weniger als 3,5% (gemessen bei
1 Volt RMS) bei 25°C
auf. Die Kondensatoren können
mit inneren Elektroden aus Nickel oder Nickel-Legierungen ausgebildet sein
und zeigen eine Kapazitätsänderung
mit der Temperatur von nicht mehr als 15% über einen Temperaturbereich
von –55
bis +125°C
im Vergleich zu dem Wert bei 25°C.
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Kurze Beschreibung der
Zeichnung
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Die
Figur ist eine Aufrißansicht
eines keramischen Vielschichtkondensators gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung.
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Die
Konfiguration von keramischen Vielschichtkondensatoren ist nach
dem Stand der Technik gut bekannt. Mit Bezug auf die Figur wird
eine Beispielstruktur eines keramischen Vielschichtkondensators 1 dargestellt. Äußere Elektroden 4 des
Kondensators 1 sind an den Seitenflächen des Kondensator-Chips 10 angeordnet
und stehen in elektrischer Verbindung mit inneren Elektrodenschichten 3.
Der Kondensator-Chip 10 weist eine Vielzahl von alternierend
gestapelten dielektrischen Schichten 2 auf. Die Gestalt des
Kondensator-Chips 10 ist nicht entscheidend, obwohl sie
häufig
von rechteckiger Gestalt ist. Auch ist die Größe nicht kritisch, und der
Chip kann geeignete Ausmaße
in Übereinstimmung
mit einer bestimmten Anwendung aufweisen, üblicherweise im Bereich von
1,0 bis 5,6 mm × 0,5
bis 5,0 mm × 0,5
bis 1,9 mm. Die Schichten der inneren Elektroden 3 sind
derart gestapelt, daß sie
an den gegenüberliegenden
Enden alternierend an den gegenüberliegenden
Seitenflächen
des Chips 10 freiliegen. D.h., die Schichten der inneren
Elektroden 3 einer Gruppe liegen an einer Seitenfläche des
Chips 10 frei, und die Schichten der inneren Elektroden
einer weiteren Gruppe liegen auf der gegenüberliegenden Seitenfläche des
Chips 10 frei. Eine äußere Elektrode 4 ist
an einem Seitenchip des Kondensator-Chips 10 in elektrischem
Kontakt mit den inneren Elektrodenschichten 3 der einen Gruppe
angebracht, und die andere äußere Elektrode 4 ist
an der gegenüberliegenden
Seitenfläche
des Chips 10 in elektrischem Kontakt mit den inneren Elektrodenschichten 3 der
anderen Gruppe angebracht. Ein angestrebter Kondensatorstromkreis
wird auf diese Weise geschlossen.
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Die
dielektrischen Schichten werden aus einem dielektrischen Material
ausgebildet, das Bariumtitanat als eine Hauptkomponente und Calciumtitanat,
Bariumoxid oder eine Vorstufe desselben, Calciumoxid oder eine Vorstufe
desselben, Strontiumoxid oder eine Vorstufe desselben, Siliziumdioxid
oder eine Vorstufe desselben, Mangandioxid oder eine Vorstufe desselben,
Yttriumoxid oder einer Vorstufe desselben und Cobaltoxid oder eine
Vorstufe desselben als Nebenbestandteile enthält. Diese Bestandteile sind
in einem solchen Anteil enthalten, daß vorliegt:
- BaTiO3: 94 bis 99 mol%, vorzugsweise 95 bis 97
mol%;
- CaTiO3: 0,1 bis 4 mol%, vorzugsweise
1 bis 3 mol%;
- BaO: 0,1 bis 2 mol%, vorzugsweise 0,25 bis 1,25 mol%;
- CaO: 0 bis 1 mol%, vorzugsweise 0,01 bis 0,5 mol%;
- SrO: 0 bis 1 mol%, vorzugsweise 0 bis 0,5 mol%;
- SiO2: 0,1 bis 5 mol%, vorzugsweise 1
bis 3 mol%;
- MnO2: 0,01 bis 2 mol%, vorzugsweise
0,05 bis 0,5 mol%;
- Y2O3: 0,1 bis
3 mol%, vorzugsweise 0,2 bis 2 mol%; und
- CoO: 0,01 bis 1 mol%; vorzugsweise 0,03 bis 0,25 mol%.
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Wie
der Fachmann es versteht, ist „Vorstufe" als Carbonate, Hydroxide,
Oxalate, Acetate etc. einschließend
definiert.
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Eine
Anteil des BaO und CaTiO3, der größte Teil
des CaO und das gesamte SiO2 liegen in der
Zusammensetzung vorzugsweise in der Gestalt eines Glasflusses vor,
der die Verdichtung der Keramik verbessert. Das molare Verhältnis von
(BaO + CaO)/SiO2 oder (BaO + CaO)/TiO2 ist nicht kritisch, reicht aber im allgemeinen
von 0,9 bis 1,1. BaO, CaO und SiO2 oder
TiO2 können
in Gestalt eines Mischoxids aus (BaxCa1-xO)ySiO2 oder (BaxCa1-xO)yTiO2 enthalten sein, wobei die Buchstaben x
und y 0,3 ≤ x ≤ 0,7 und 0,95 ≤ y ≤ 1,05 sind, damit
ein Körper
dicht ist.
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Vorzugsweise
sind (BaxCa1-xO)ySiO2 oder (BaxCa1-xO)yTiO2 in einer Menge von 1 bis 10 Gew.%, insbesondere
4 bis 6 Gew.%, auf Basis der Gesamtmasse von BaTiO3,
MnO2, Y2O3 und CoO enthalten. Der Oxidationszustand
jedes Oxids ist insofern nicht kritisch, als die Gehalte an metallischen
Elementen, die die jeweiligen Oxide bilden, sich innerhalb der oben
festgelegten Bereiche befinden.
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Jede
angestrebte Verbindung kann im dielektrischen Material enthalten
sein, obwohl das Material vorzugsweise frei von Magnesiumoxid sein
soll, so daß der
Temperaturkoeffizient der Kapazität (TCC) bei 125°C innerhalb
der X7R-Grenzen sein wird. Das Vorhandensein von Magnesiumoxid oder
einer Vorstufe desselben in der bevorzugten Zusammensetzung würde den
TCC bei 125°C
auf einen Wert außerhalb
der X7R-Grenzen herabsetzen.
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Nachfolgend
werden die Gründe
für die
Begrenzung der Gehalte an den jeweiligen Nebenbestandteilen beschrieben.
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Yttriumoxid
ist zur Verbesserung der Lebensdauer, gemessen unter forcierten
Bedingungen, des IR und der Gleichspannungsleistung wirksam. Die Gleichspannungsleistung
wird bei Yttriumoxid-Gehalten von 0,1 mol oder weniger auf der oben
festgelegten Basis schlecht. Yttriumoxid-Gehalte über dem
oben festgelegten Bereich resultieren in einer niedrigeren Dielektrizitätskonstante
und setzen die Sinterfähigkeit
herab, und können
Verdichtung beeinträchtigen.
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Gehalte
an BaO und CoO unter den oben festgelegten Bereichen resultieren
in einer stärkeren
Kapazitätsänderung
mit der Zeit durch Anlegen eines elektrischen Gleichspannungsfelds,
einer kürzeren
Lebensdauer, gemessen unter forcierten Bedingungen, des IR und einer
unerwünschten
Temperaturabhängigkeit
der Kapazität.
Größere Gehalte
dieser Verbindungen resultieren in einer kürzeren Lebensdauer, gemessen
unter forcierten Bedingungen, des IR und in einer drastischen Herabsetzung
der Dielektrizitätskonstanten.
Gehalte an SiO2 und CaTiO3 unter
dem oben festgelegten Bereich beeinträchtigen drastisch die Sinterfähigkeit
und führen
daher zu einer geringeren Verdichtung, wogegen größere Gehalte über dem
Bereich zu einer Herabsetzung des Eingangsisolierwerts führen.
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Mangandioxid
ist für
eine Verdichtung der dielektrischen Schichten und für eine Verbesserung
der Lebensdauer, gemessen unter forcierten Bedingungen, des IR wirksam.
Mit einem Gehalt über
dem oben festgelegten Bereich ist es schwer, eine Kapazitätsänderung
mit der Zeit durch Anlegen eines elektrischen Gleichspannungsfelds
zu verringern. Um voll wirksam zu sein, sollte Mangandioxid in einer
Menge von mindestens 0,01 mol auf derselben Basis enthalten sein.
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Die
dielektrischen Schichten können
jede gewünschte
Korngröße aufweisen.
Durch Begrenzen des dielektrischen Materials auf die oben festgelegte
Zusammensetzung werden feine Kristallkörner erhalten, die in der Regel
eine mittlere Korngröße von etwa
0,2 bis 0,7 μm
aufweisen.
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Die
dielektrischen Schichten weisen eine geeignete Curie-Temperatur
auf, die in Übereinstimmung
mit den anwendbaren Standards durch eine geeignete Auswahl einer bestimmten
Zusammensetzung des dielektrischen Materials bestimmt wird. In der
Regel liegt die Curie-Temperatur über 45°C, insbesondere bei etwa 65 bis
125°C.
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Jede
dielektrische Schicht weist vorzugsweise eine Dicke von bis zu etwa
50 μm auf,
insbesondere bis etwa 20 μm.
Die untere Grenze der Dicke beträgt
etwa 0,5 μm,
vorzugsweise etwa 2 μm.
Die vorliegende Erfindung ist auf keramische Vielschichtkondensatoren
effektiv anwendbar, die derart dünne
dielektrische Schichten zur Minimierung einer Änderung ihrer Kapazität mit der
Zeit aufweisen. Die Zahl der gestapelten dielektrischen Schichten
liegt im allgemeinen bei 2 bis etwa 300, vorzugsweise bei 2 bis
etwa 200.
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Der
Leiter, der die inneren Elektrodenschichten 3 ausbildet,
ist nicht kritisch, obwohl vorzugsweise ein unedles Metall verwendet
wird, da das dielektrische Material der dielektrischen Schichten 2 anti-reduzierende Eigenschaften
aufweist. Typische unedle Metalle sind Nickel und Nickellegierungen.
Bevorzugte Nickellegierungen sind Legierungen aus Nickel mit mindestens
einem Teil, ausgewählt
aus Mn, Cr, Co und Al, wobei insbesondere solche Nickellegierungen
mit mindestens 95 Gew.% Nickel stärker bevorzugt sind. Es ist
anzumerken, daß Nickel
und Nickellegierungen bis zu etwa 0,1 Gew.% Phosphor und andere
Spurenelemente enthalten können.
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Die
Dicke der Schichten der inneren Elektroden kann in Übereinstimmung
mit einem bestimmten Zweck und einer bestimmten Anwendung geeignet
festgelegt werden, obwohl ihre Obergrenze in der Regel etwa 5 μm, vorzugsweise
etwa 2,5 μm,
und ihre Untergrenze in der Regel etwa 0,5 μm, vorzugsweise etwa 1 μm, beträgt.
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Der
Leiter, der die äußeren Elektroden 4 ausbildet,
ist nicht kritisch, obwohl preiswerte Metalle, wie beispielsweise
Nickel, Kupfer und Legierungen derselben, bevorzugt werden. Die
Dicke der äußeren Elektroden kann
in Übereinstimmung
mit einem bestimmten Zweck und einer bestimmten Anwendung geeignet
festgelegt werden, obwohl sie im allgemeinen in einem Bereich von
10 μm bis
etwa 50 μm
liegt.
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Der
erfindungsgemäße keramische
Vielschichtkondensator wird im allgemeinen durch Bilden eines Green-Chips
durch herkömmliche
Druck- und Schichtbildungsverfahren unter Verwendung von Pasten,
durch Brennen des Chips und Drucken oder Übertragen der äußeren Elektroden
darauf, gefolgt von Brennen, gefertigt.
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Die
Paste zur Ausbildung der dielektrischen Schichten kann durch Mischen
eines dielektrischen Rohmaterials mit einem organischen Vehikel
erhalten werden. Das dielektrische Rohmaterial kann eine Mischung aus
Oxiden und Mischoxiden sein, wie es zuvor erwähnt worden ist. Ebenso verwendbar
sind verschiedene Verbindungen, die sich in solche Oxide und Mischoxide
durch Brennen umwandeln. Diese schließen beispielsweise Carbonate,
Oxalate, Nitrate, Hydroxide und metallorganische Verbindungen ein.
Das dielektrische Material wird durch Auswählen geeigneter Spezies dieser
Oxide und Verbindungen und Mischen dieser erhalten. Der Anteil solcher
Komponenten am dielektrischen Rohmaterial wird derart bestimmt,
daß nach
dem Brennen die spezifische Zusammensetzung der dielektrischen Schicht
erhalten werden kann. Das dielektrische Rohmaterial wird im allgemeinen
in Pulverform verwendet, das eine mittlere Partikelgröße von etwa
0,1 bis etwa 3 μm, vorzugsweise
etwa 1 μm,
aufweist.
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Das
organische Vehikel ist ein Bindemittel in einem organischen Lösungsmittel.
Das hierbei verwendete Bindemittel ist nicht kritisch und kann aus
konventionellen Bindemitteln, wie beispielsweise Ethylcellulose, passend
ausgewählt
werden. Auch das hierbei verwendete Lösungsmittel ist nicht kritisch
und kann aus konventionellen organischen Lösungsmitteln, wie beispielsweise
Terpineol, Butylcarbinol, Aceton und Toluol, in Übereinstimmung mit einem bestimmten
Anwendungsverfahren, wie beispielsweise ein Druck- oder ein Schichtbildungsverfahren,
passend ausgewählt
werden.
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Die
Paste zum Bilden der inneren Elektrodenschichten wird durch Mischen
eines elektrisch leitfähigen Materials
mit einem organischen Verhikel erhalten. Das hierbei verwendete
leitfähige
Material enthält
Leiter, wie beispielsweise leitfähige
Metalle und Legierungen, wie sie oben erwähnt worden sind, und verschiedene Verbindungen,
die sich in solche Leiter durch Brennen umwandeln, z.B. Oxide, metallorganische
Verbindungen und Resinate. Das organische Vehikel ist das oben erwähnte.
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Die
Paste zum Bilden der äußeren Elektroden
wird mit demselben Verfahren hergestellt wie die Paste, die die
Schichten der inneren Elektroden ausbildet.
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Keine
besondere Beschränkung
ist beim Gehalt des organischen Verhikel der jeweiligen oben erwähnten Pasten
auferlegt. Meist enthält
die Paste etwa 1 bis 5 Gew.% Bindemittel und etwa 10 bis 50 Gew.%
des organischen Lösungsmittels.
Wenn angestrebt, können
die jeweiligen Pasten jeden weiteren Zusätze, wie beispielsweise Dispergiermittel,
Weichmacher, dielektrische Verbindungen und Isolierkomponenten,
enthalten. Der Gesamtgehalt an diesen Zusätzen beträgt vorzugsweise bis etwa 10
Gew.%.
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Ein
Green-Chip kann dann aus der die dielektrische Schicht bildenden
Paste und der die Schicht der inneren Elektroden bildenden Paste
hergestellt werden. Im Fall des Druckverfahrens wird ein Green-Chip durch
alternierendes Drucken der Pasten auf ein Substrat von Polyethylenterephthalat
(PET), beispielsweise in laminarer Gestalt, Schneiden des laminaren
Stapels in eine vorbestimmte Gestalt und sein Abtrennen vom Substrat
hergestellt.
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Ebenso
verwendbar ist ein Schichtbildungsverfahren, wobei ein Green-Chip
durch Ausbilden von Green-Sheets aus der die dielektrische Schicht
bildenden Paste, Drucken der die innere Elektrodenschicht bildenden
Paste auf die jeweiligen Green-Sheets und Stapeln der bedruckten
Green-Sheets gefertigt wird.
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Das
Bindemittel wird dann vom Green-Chip entfernt und gebrannt. Das
Entfernen des Bindemittels kann unter herkömmlichen Bedingungen, vorzugsweise
unter den nachfolgenden Bedingungen ausgeführt werden, bei denen die Schichten
der inneren Elektroden aus einem unedlen Metalleiter, wie beispielsweise
Nickel oder Nickellegierungen, ausgebildet werden.
- Heizrate:
5 bis 300°C/Stunde,
vorzugsweise 10 bis 100°C/Stunde
- Haltetemperatur: 200 bis 400°C,
vorzugsweise 250 bis 300°C
- Haltezeit: 0,5 bis 24 Stunden, vorzugsweise 5 bis 20 Stunden
- Atmosphäre:
Luft
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Der
Green-Chip wird dann in einer Atmosphäre gebrannt, die in Übereinstimmung
mit dem Leitertyp in der die Schichten der inneren Elektroden bildenden
Paste bestimmt werden kann. Wo die inneren Elektrodenschichten aus
einem unedlem Metalleiter, wie beispielsweise Nickel oder Nickellegierungen,
gebildet sind, kann die Brennatmosphäre einen Sauerstoff-Partialdruck
von 10–8 bis
10–12 atm
aufweisen. Ein außerordentlich niedriger
Sauerstoff-Partialdruck sollte vermieden werden, da bei solch niedrigen
Drücken
der Leiter anomal sintern kann und die Verbindung zu den dielektrischen
Schichten verlieren kann. Bei Sauerstoff-Partialdrücken über dem
Bereich neigen die Schichten der inneren Elektroden, oxidiert zu
werden.
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Zum
Brennen wird der Chip vorzugsweise bei einer Temperatur von 1.100
bis 1.400°C,
vorzugsweise bei 1.250 bis 1.400°C,
gehalten. Niedrigere Haltetemperaturen unter dem Bereich würden eine
unzureichende Verdichtung bewirken, während höhere Haltetemperaturen über dem
Bereich zu einer schlechten Gleichspannungsleistung führen können. Die übrigen Bedingungen
zum Sintern sind vorzugsweise wie nachfolgend aufgeführt.
- Heizrate:
50 bis 500°C/Stunde,
vorzugsweise 200 bis 300°C/Stunde
- Haltezeit: 0,5 bis 8 Stunden, vorzugsweise 1 bis 3 Stunden
- Abkühlrate:
50 bis 500°C/Stunde,
vorzugsweise 200 bis 300°C/Stunde
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Die
Brennatmosphäre
ist vorzugsweise eine reduzierende Atmosphäre. Ein beispielhaftes atmosphärisches
Gas ist eine befeuchtete Mischung aus N2-
und H2-Gasen.
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Dem
Brennen des Kondensators in einer reduzierenden Atmosphäre folgt
vorzugsweise ein Tempern. Tempern bewirkt ein Rückoxidieren der dielektrischen
Schichten, wodurch der Widerstand der Keramik gegen dielektrischen
Durchschlag optimiert wird. Die Temper-Atmosphäre kann einen Sauerstoff-Partialdruck
von mindestens 10–6 atm, vorzugsweise
10–5 bis
10–4 atm,
aufweisen. Die dielektrischen Schichten werden bei niedrigen Sauerstoff-Partialdrücken unter
dem Bereich nicht hinreichend rückoxidiert,
wohingegen die Schichten der inneren Elektroden bei Sauerstoff-Partialdrücken über dem
Bereich wahrscheinlich oxidiert werden.
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Zum
Tempern wird der Chip vorzugsweise bei einer Temperatur von unter
1.100°C
gehalten, insbesondere sind 500 bis 1.000°C zu bevorzugen. Niedrigere
Haltetemperaturen unter dem Bereich würden die dielektrischen Schichten
in einem geringeren Ausmaß oxidieren,
was zu einer kürzeren
Lebensdauer führt.
Höhere
Haltetemperaturen über
dem Bereich können
ein Oxidieren der Schichten der inneren Elektroden (was zu einer
geringeren Kapazität
führt)
und ein Reagieren mit dem dielektrischen Material bewirken (was
zu einer kürzeren
Lebensdauer führt).
Das Tempern kann einfach durch Erwärmen und Abkühlen bewerkstelligt
werden. In diesem Fall ist die Haltetemperatur gleich der höchsten Temperatur
beim Erwärmen,
und die Haltezeit ist null. Die übrigen
Bedingungen zum Tempern sind nachfolgend aufgeführt.
- Haltezeit: 0 bis
20 Stunden, vorzugsweise 6 bis 10 Stunden
- Abkühlrate:
50 bis 500°C/Stunde,
vorzugsweise 100 bis 300 °C/Stunde
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Das
bevorzugte atmosphärische
Gas zum Tempern ist feuchtes Stickstoffgas.
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Das
Stickstoffgas oder eine Gasmischung, welche zum Entfernen des Bindemittels,
zum Brennen und zum Tempern verwendet wird, kann durch Verwendung
eines Befeuchters befeuchtet werden. Diesbezüglich ist die Wassertemperatur
vorzugsweise etwa 5 bis 75°C.
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Die
Entfernung des Bindesmittels, das Brennen und das Tempern können entweder
kontinuierlich oder getrennt ausgeführt werden. Wenn sie kontinuierlich
ausgeführt
werden, enthält
der Prozeß die
Schritte der Bindemittelentfernung, ausschließliches Austauschen der Atmosphäre ohne
Abkühlen,
Erhöhen
der Temperatur auf die Brenntemperatur, Halten des Chips bei dieser
Temperatur zum Brennen, Erniedrigen der Temperatur auf die Tempertemperatur,
Austauschen der Atmosphäre
bei dieser Temperatur und Tempern.
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Wenn
sie getrennt ausgeführt
werden, wird die Temperatur des Chips nach Entfernen des Bindemittels und
Abkühlen
in trockenem oder feuchtem Stickstoffgas auf die Bindemittelentfernungstemperatur
angehoben. Die Atmosphäre
wird dann in eine reduzierende umgewandelt, und die Temperatur wird
zum Brennen weiter angehoben. Danach wird die Temperatur auf die
Tempertemperatur gesenkt, und die Atmosphäre wird erneut zu trockenem
oder feuchtem Stickstoffgas ausgetauscht, und das Abkühlen wird
fortgesetzt. Einmal abgekühlt, kann
die Temperatur alternativ auf die Tempertemperatur in einer Stickstoffgas-Atmosphäre angehoben
werden. Der gesamte Temperschritt kann in einer feuchten Stickstoffgas-Atmosphäre durchgeführt werden.
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Der
resultierende Chip kann an den Stirnflächen durch Trommelpolieren
und Sandstrahlen poliert werden, beispielsweise bevor die die äußere Elektrode
bildende Paste gedruckt oder übertragen
und gebrannt wird, um äußere Elektroden
auszubilden. Das Brennen der die äußere Elektrode bildenden Paste
kann unter den nachfolgenden Bedingungen durchgeführt werden:
eine feuchte Mischung aus Stickstoff- und Wasserstoffgas, etwa 600
bis 800°C
und etwa 10 Minuten bis etwa 1 Stunde.
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Falls
notwendig, werden Anschlußflächen auf
den äußeren Elektroden
durch Aufbringen eines Überzugs
oder durch weitere Verfahren gebildet, die aus dem Stand der Technik
bekannt sind.
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Die
keramischen Vielschichtkondensatoren der Erfindung können auf
gedruckten Leiterplatten montieren werden, beispielsweise durch
Löten.
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Während des
Betriebs der keramischen Vielschichtkondensatoren der Erfindung
wird sowohl ein elektrisches Gleichstromfeld von mindestens 0,02
V/μm, oft
von mindestens 0,2 V/μm,
noch öfter
von mindestens 0,5 V/μm
und im allgemeinen bis etwa 5 V/μm,
als auch eine überlappende
Wechselstromkomponente an die dielektrischen Schichten angelegt.
Die Kondensatoren zeigen eine minimale Änderung ihrer Kapazität über die Zeit,
selbst wenn ein solches elektrisches Gleichstromfeld angelegt wird.
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BEISPIEL
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Das
nachfolgende Beispiel wird bereitgestellt, um bevorzugte Aspekte
der Erfindung darzustellen und soll den Schutzumfang der Erfindung
nicht begrenzen.
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Ein
dielektrisches Pulver wurde hergestellt. Eine Porzellanmasse (glas
frit) ist zunächst
zubereitet worden durch Mischen der geeigneten Komponenten aus Pulvern
von BaCO3, CaCO3,
TiO2 und SiO2, durch
Wärmebehandlung
derselben in einem Temperaturbereich von 900 bis 1.150°C, durch
Pulverisieren und anschließend
durch Mahlen derselben zu einer Partikelgröße von 0,5 bis 1 μm. Fachleute
werden erkennen, daß eine solche
Porzellanmasse (glas frit) auch durch Mischen der obigen Bestandteile
hergestellt werden kann, durch Schmelzen derselben in einem Schmelztiegel
aus Platin, durch schnelles Abkühlen
der geschmolzenen Mischung in kaltem Wasser, durch Trocknen der
Schmelze und anschließend
durch Mahlen der Schmelze zu einer Partikelgröße von 0,5 bis 1,0 μm. Das Mahlen
kann durch Trockenmahlen, wie beispielsweise Strahlmahlen, oder
durch Naßmahlen,
wie beispielsweise Kugelmahlen oder Schlagmahlen, durchgeführt werden.
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Ein
dielektrisches Rohmaterial wurde durch Mischen und Verschneiden
von Komponenten aus Pulvern von BaTiO3,
CaTiO3, BaCO3, CaCO3, MnCO3, CoO und
Y2O3, durch Zugeben der geeigneten Menge
der Urmasse, wie sie oben zubereitet worden ist, und anschließend durch
trockenes Strahlmahlen zu einer Partikelgröße von 0,5 bis 1 μm zubereitet.
Das Mahlen kann auch naß durch
Kugelmahlen, Schlagmahlen oder jede gleichwertige Technologie erfolgen.
Durch Ändern
des Mischungsverhältnisses
der jeweiligen Pulver wurde ein Pulver zubereitet, das die Zusammensetzung
aufweist:
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Eine
Paste wurde durch Mahlen von 100 Teilen des dielektrischen Rohmaterials,
4:8 Teilen eines Acrylharzes, 40 Teilen Methylenchlorid, 20 Teilen
Trichlorethan, 6 Teilen Leichtbenzin und 4 Teilen Aceton in einer
Kugelmühle
zubereitet.
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Eine
die Schicht der inneren Elektroden bildende Paste wurde zubereitet
durch Mahlen von 100 Teilen Nickelpartikeln mit einer mittleren
Partikelgröße von 0,8 μm; 40 Teilen
eines organischen Vehikels (das durch Lösen von 8 Gewichtsteilen Ethylcelluloseharz
in 92 Gewichtsteilen Butylcarbinol erhalten worden ist) und 10 Teilen
Butylcarbinol in einer Dreiwalzenmühle.
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Eine
die äußere Elektrode
bildende Paste wurde zubereitet durch Mahlen von 100 Teilen Kupferpartikel
mit einer mittleren Partikelgröße von 0,5 μm, 35 Teilen
eines organischen Vehikels (das durch Lösen von 8 Gewichtsteilen Ethylcelluloseharz
in 92 Gewichtsteilen Butylcarbinol erhalten worden ist) und 7 Teilen
Butylcarbinol.
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Unter
Verwendung der die dielektrische Schicht bildenden Paste und der
die innere Elektrodenschicht bildenden Paste sind keramische Vielschichtkondensatoren
mit einer in der Figur dargestellten Konfiguration gefertigt worden.
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Zunächst wurde
die die dielektrische Schicht bildende Paste auf eine PET-Schicht
aufgebracht, um ein Green-Sheet auszubilden, auf das die die inneren
Elektrodenschicht bildende Paste aufgedruckt wurde. Die Green-Sheet
wurde von der PET-Schicht entfernt. Eine Anzahl solcher Green-Sheets
wurde gestapelt und unter Druck verbunden, um einen Green-Chip auszubilden.
Der laminierte Chip wies 96 aktive Schichten (mit Elektroden) und
10 Deckschichten zum Zwecke der Isolierung auf. Nach dem Zuschneiden
auf eine vorbestimmte Größe, wurde
das Bindemittel vom Green-Chip entfernt, und der Chip wurde anschließend gebrannt und
unter den nachfolgende Bedingungen getempert, um einen Kondensator-Chip
auszubilden.
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Bindemittelentfernung
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- Heizrate: 10°C/Stunde
- Haltetemperatur: 280°C
- Atmosphärisches
Gas: Luft
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Brennen
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- Heizrate: 120°C/Stunde
- Haltetemperatur: 1.315°C
- Haltezeit: 3 Stunden
- Abkühlrate:
120°C/Stunde
- Atmosphärisches
Gas: feuchtes N2/H2
- Sauerstoff-Partialdruck: 10–8 atm
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Tempern
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- Haltetemperatur: 1.000°C
- Haltezeit: 6 Stunden
- Abkühlrate:
120°C/Stunde
- Atmosphärisches
Gas: N2/Luft mit 0–200 ppm O2
- Sauerstoff-Partialdruck: 10–5 atm
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Zum
Befeuchten der atmosphärischen
Gase wurde ein Befeuchter mit einer Wassertemperatur von 35°C verwendet.
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Der
so erhaltene Chip wurde an den Stirnflächen durch Sandstrahlen poliert.
Die die äußere Elektrode bildende
Paste wurde auf die Stirnflächen übertragen
und in einer feuchten N2 + H2-Gasatmospäre bei 850°C für 60 Minuten
gebrannt, um die äußeren Elektroden
zu bilden. Die Abmessungen der resultierenden Kondensator-Proben
waren 3,2 mm × 1,6
mm × 1,2
mm. Die dielektrischen Schichten waren 9 μm dick, und die inneren Elektroden
waren 2 μm
dick. Tabelle 1 faßt
die elektrischen Eigenschaften der so gebildeten keramischen Kondensatoren
zusammen.
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Tabelle
1: Kondensatorleistung
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„UVBD", der maximale Spannungsdurchschlag,
repräsentiert
die gemittelte Spannung, bei der die Chips versagen. Die Proben
wiesen eine Dielektrizitätskonstante
(K) von mindestens 2.500 bei 25°C
und einen Verlustfaktor (DF) von kleiner als 3,5% (gemessen bei
1 Volt RMS) bei 25°C
auf. Die Proben zeigten keinen dielektrischen Durchschlag, wenn
sie einem stark forcierten Lebensdauertest ausgesetzt waren, der
aus dem Anlegen einer 8- bis 14-fachen Keramik-Betriebsspannung
bei 140°C
für eine
Zeitspanne von 16 bis 60 Stunden bestand. Unter diesen starken Streßbedingungen
behielten die keramischen Kondensatoren einen hohen Isolierwert
(IR) und zeigten keinen dielektrischen Durchschlag während der
bis zu 60 Stunden des Testens.