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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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1. Gegenstand
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Bindung von Schadstoffen im Rauchgas in einem Rauchgaskanal und
einer Feuerung einer oder mehrerer Verbrennungsanlagen, z. B. eines
Wirbelschichtkessels und/-oder
eines Suspension-gefeuerten Kessels.
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Eine
der oben angeführten
einer oder mehreren Verbrennungsanlagen umfasst typisch eine Feuerung,
einen mit der Feuerung verbundenen Rauchgaskanal, einen im Rauchgaskanal
vorgesehenen Kontaktreaktor, einen im Rauchgaskanal nach dem Kontaktreaktor
vorgesehenen Staubabscheider und einen, den Staubabscheider und
Kontaktreaktor verbindenden Aschenrückführkanal, welcher Rückführkanal
einen darin angeordneten Befeuchter hat. Das Verfahren kann folgende
Schritte umfassen:
- (a) Aufrechterhaltung von
Reaktionen, die in der Produktion von Schadstoffe enthaltendem Rauchgas
in der Feuerung resultiert;
- (b) Einführung
von Kalkstein oder anderem Kalziumoxid bildendem Material in die
Feuerung zur Bindung von Schadstoffen im Rauchgas in der Feuerung;
- (c) Veranlassung des Rauchgases, durch den Rauchgaskanal zum
Staubabscheider zu fließen, wo
nicht reagiertes Kalziumoxid enthaltende Asche vom Rauchgas getrennt
wird;
- (d) Leitung eines Teils der vom Rauchgas getrennten Asche zum
Befeuchter, wo eine Wassermenge von bis zu 50% vom Gewicht der Asche der
Asche beigemischt wird; und
- (e) Mischung der in Schritt (d) befeuchteten Asche ins Rauchgas,
das im Kontaktreaktor fließt,
wobei Asche vom Rauchgas zum Staubabscheider mitgeführt wird,
und somit Schadstoffe im Rauchgas bindet.
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2. Verwandter
Hintergrund
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Die
Verbrennung von schwefelhaltigen Brennstoffen in der Feuerung eines
Kessels erzeugt Schwefeldioxid (SO2). Der
Schwefelgehalt der aus der Feuerung stammenden Rauchgase kann durch nasse,
halbtrockene und trockene Entschwefelungsverfahren reduziert werden.
Bei diesen Verfahren können
Rauchgase mit einer Schwefel-bindenden Verbindung reagieren, die
in einer flüssigen,
nassen (aber während
des Prozesses trocknenden) oder einer anfangs trockenen Form vorliegt.
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Der
Schwefelgehalt von Rauchgasen kann auch reduziert werden, indem
eine Schwefel-bindende Verbindung, z. B. Kalziumhydroxid (Ca(OH)2) oder ein Material, wie Kalkstein oder
Dolomit, das eine Schwefel-bindende Verbindung bildet, z. B. Kalziumoxid
(CaO), direkt in die Feuerung eingeführt wird. Das letztgenannte
Verfahren ist effektiv, besonders bei Wirbelschichtkesseln, weil
die Verweilzeit einer Schwefelbindenden Verbindung in der Feuerung ziemlich
lang sein kann.
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In
einer Wirbelschicht kalziniert Kalziumkarbonat (CaCO3)
in Kalkstein, oder Dolomit kalziniert und bildet Kalziumoxid (CaO),
das Schwefeldioxid bindet und Kalziumsulfat (CaSO4)
und Kalziumsulfit (CaSO3) bildet. Das Problem
bei diesem Prozess ist eine auf der Oberfläche der mit Schwefeldioxid
reagierenden Kalziumoxidpartikel gebildete dichte Kalziumsulfatschicht,
welche Schicht verhindert, dass das in den Partikeln vorhandene
Kalziumoxid an der Reaktion teilnimmt. Deshalb, um ein Schwefelbindungsniveau
von über
90% zu erreichen, muss das Molenverhältnis Kalzium zu Schwefel in
dem dem Bett zugeführten
Material, d. h. das Ca/S-Verhältnis,
gar so hoch wie 3–5
oder unter gewissen Prozessverhältnissen
sogar höher
sein.
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Die
Kalzinierung von Kalk erfordert Energie, wobei die Einführung einer
großen
Kalkmenge in die Feuerung den Kesselwirkungsgrad herabsetzt. Ein hoher
Kalkgehalt der Wirbelschicht steigert auch die Menge an NOx-Emissionen aus dem Kessel. Des Weiteren
besteht die Gefahr, dass sich am Nachschaltzug Ablagerungen bilden,
wenn viel Kalk in die Feuerung eingeführt wird.
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Ein
hoher Sorbentverbrauch erhöht
die Kosten, und ebenfalls nimmt die Menge des durch die Anlage produzierten
festen Abfalls zu. Außerdem muss
der Kalk in der Asche gelöscht
werden (d. h. chemisch kombiniert mit Wasser) vor Lagerung oder Deponierung,
falls die Asche eine bedeutende Menge Branntkalk enthält.
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Der
Nutzungsgrad des Schwefel-bindenden Sorptionsmittels in einer Verbrennungsanlage
kann durch Rückgewinnung
von nicht reagiertem Kalziumoxid in der Bodenasche oder der Flugasche
und Aufgabe derselben nach der Aktivierung zum Rauchgas oder zurück zur Feuerung
verbessert werden. Die Aktivierung des Sorptionsmittels kann durch
Auslaugung der Kalziumsulfatschicht von der Oberfläche der
Kalziumoxidpartikel und Löschung
des Kalks erreicht werden, d. h. Hydratisieren des Kalziumoxids (CaO),
um poröses
Kalziumhydroxid (Ca(OH)2) zu erhalten.
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Das
US-Patent Nr. 4,185,080 stellt ein mehrstufiges Verfahren dar, bei
dem Kalziumoxid von der Wirbelschicht oder Flugasche getrennt wird,
Kalziumsulfat entfernt und Kalziumoxid durch eine stöchiometrische
Wassermenge in einer getrennten Löschvorrichtung gelöscht wird,
die trockenes, äußerst feinkörniges Kalziumhydroxid
produziert, das zur Verbrennungszone oder zu den aus der Verbrennungszone
stammenden Gasen zurückgeführt wird.
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Das
US-Patent Nr. 4,309,393 stellt ein anderes Verfahren dar, das auf
der Anwendung einer getrennten Hydratisiervorrichtung beruht, wo
das nicht reagierte Kalziumoxid der Bodenasche durch eine große Wassermenge
hydratisiert wird und als nasse Suspension zu den Rauchgasen geleitet
wird.
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Das
US-Patent Nr. 4,279,873 stellt ein Verfahren dar, wo man das Rauchgas
in einem Sprühtrockner
mit einer wässrigen
Suspension reagieren lässt,
die aus Flugasche und gelöschtem
Kalk besteht, die in einer getrennten Hydratisiervorrichtung hergestellt
wird. Der Wassergehalt der Suspension wird eingestellt, um eine
Temperatur des Rauchgases zu erreichen, die 8–40°C oberhalb der Sättigungstemperatur
liegt. Es hat sich herausgestellt, dass die Schwefeloxide unter
diesen Verhältnissen am
effektivsten durch Kalziumhydroxid gebunden werden. Dieses Patent
stellt auch die Rückführung des
aus dem unteren Teil des Sprühtrockners
eingesammelten trockenen Pulvers zur Suspension dar.
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Die
veröffentlichte
Patentanmeldung WO 96/16722 beschreibt ein Verfahren zur Entfernung von
Schwefeldioxid aus Rauchgas, bei dem Flugasche über einen Staubabscheider und
einen Befeuchter im Rauchgaskanal rückgeführt wird, zusammen mit während der
Rückführung zuzusetzendem frischem
Kalziumoxid. Wasser wird der Asche im Befeuchter beigemischt, und
man führt
das Gemisch im System so oft zurück,
bis das Kalziumoxid genug Zeit gehabt hat, vollständig hydratisiert
zu werden. Deshalb wird bei diesem Verfahren keine getrennte Hydratisiervorrichtung
benutzt. Wenn das Verfahren angewandt wird, sind die Partikel während eines
jeden Zyklus typisch nur 10–20
Sekunden in einem befeuchteten Zustand, wobei die Anzahl von Zyklen
genug hoch sein muss, um genügende
Hydratisierung zu erreichen. Somit ist der Partikelgehalt des Rauchgases
hoch, was Erosion verursacht. Darüber hinaus muss die Größe des Staubabscheiders
des Systems bedeutend gesteigert werden.
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Das
US-Patent Nr. 5,795,548 stellt eine Vorrichtung dar, die einen Sprühtrockner
und einen Partikelabscheider stromaufwärts vom Sprühtrockner umfasst. Kalziumoxid
in Asche, die vom Partikelabscheider, aus dem unteren Teil des Sprühtrockners und
vom letzten Staubabscheider stammt, wird in einer getrennten Löschvorrichtung
gelöscht.
Das produzierte, Kalziumhydroxid enthaltende Material, wird dann
in eine Aufschlämmung
verwandelt, die zum Sprühtrockner
gepumpt wird und vom Zerstäuber
ins Rauchgas gemischt wird.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Es
ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein einfaches Verfahren
und einer Vorrichtung zur Bindung von Schadstoffen in Rauchgas in
einem Rauchgaskanal und einer Feuerung einer oder mehreren Verbrennungsanlagen
vorzusehen, wo die oben erwähnten
Probleme beim Stand der Technik Probleme minimiert oder überwunden
werden.
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Im
Besonderen ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein einfaches
und vielseitiges Verfahren und Vorrichtung zur Kontrolle der Aufbereitung
und Zuführung
von Sorbent zur Bindung von Schadstoffen in Rauchgas vorzusehen.
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Es
ist eine andere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren
und eine Vorrichtung vorzusehen, durch die der Nutzungsgrad des
Sorptionsmittels in einer Verbrennungsanlage unter verschiedenen
Prozessverhältnissen
verbessert werden kann.
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Es
ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die NOx-Emissionen aus einem Kessel zu reduzieren
und den Kesselwirkungsgrad zu verbessern.
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Es
ist eine noch weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Kosten
zu reduzieren und das Risiko von Ablagerungen herabzusetzen, die
sich an einem Nachschaltzug einer Feuerung bilden.
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Es
ist eine noch weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Menge
des von einer Verbrennungsanlage produzierten festen Abfalls zu
reduzieren und das Abfallmanagement zu vereinfachen.
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Um
die oben erwähnten
Aufgaben zu erreichen, und angesichts des auf Seite 1 und 2 dieser Veröffentlichung
angeführten
Verfahrens, ist es ein charakteristisches Merkmal des Verfahrens
der vorliegenden Erfindung, dass ein Verweilbehälter für Asche unterhalb des Kontaktreaktors
angeordnet wird und das Verfahren des Weiteren folgende Schritte
umfasst:
- (f) Veranlassung eines Teils der in
Schritt (d) befeuchteten und dem Rauchgas beigemischten Asche, in
den Verweilbehälter
für Asche
zu fallen;
- (g) Hydratisieren zumindest eines Teils des in der Asche vorhandenen
Kalziumoxids, um im Verweilbehälter
Kalziumhydroxid zu bilden; und
- (h) Rückführung eines
Teils der Asche aus dem Verweilbehälter zu zumindest einer der
einen oder mehreren Verbrennungsanlagen.
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Um
die oben erwähnten
Probleme beim Stand der Technik zu lösen, gehört zu den Merkmalen der Vorrichtung
der vorliegenden Erfindung, dass ein Verweilbehälter für Asche unterhalb des Kontaktreaktors
angeordnet ist, in den ein Teil der im Befeuchter befeuchteten und
dem Rauchgas beigemischten Asche fällt, und wo zumindest ein Teil
des in der Asche enthaltenen Kalziumoxids hydratisiert wird, um
Kalziumhydroxid zu bilden, und dass ein Rückführkanal mit dem Verweilbehälter für Asche verbunden
ist zur Rückführung von
Asche zu zumindest einer der einen oder mehreren Verbrennungsanlagen.
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Bei
Anwendung des Verfahrens wird der Asche im Befeuchter eine Wassermenge
von bis zu 50%, bevorzugt 15–30%
vom Gewicht der Asche beigemischt. Weil die Abkühlung des Rauchgases auf eine
erwünschte
Temperatur die Zufuhr einer bestimmten Gesamt-Wassermenge erfordert,
ergibt der beim Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung eingesetzte relativ hohe Feuchtegehalt eine relativ kleine
Menge rückzuführender
Asche, wobei ein normaler Staubabscheider eingesetzt werden kann.
Die befeuchtete Asche kann zum Kontaktreaktor gespeist werden, weil
der Befeuchter mit dem Kontaktreaktor derart in Kontakt angeordnet
ist, dass Asche möglichst
direkt vom Befeuchter in den Kontaktreaktor verteilt wird.
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Es
ist bekannt, Aufschlämmung
in Rauchgas in einem Sprühtrockner
einzuführen,
dessen Zerstäubungsdüsen die
Aufschlämmung
in kleine Tropfen verwandeln, die schnell trocknen. Beim Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung ist das zum Rauchgas aufgegebene Material keine pumpfähige Aufschlämmung, sondern
ein befeuchtetes Material. Zerstäubungsdüsen werden
nicht für
die Einführung von
Material in den Rauchgaskanal benutzt. Es werden vielmehr einfache
Düsen benutzt,
durch deren Öffnungen
Material in den Rauchgaskanal fallen kann. In dem beim Verfahren
nach der vorliegenden Erfindung verwendeten Material können leicht
derart große
Partikel gebildet werden, dass das Rauchgas nicht im Stande ist,
sie mitzuführen,
sondern sie abwärts
in den Rauchgaskanal fallen und in seinem untersten Teil, auf dem
Boden des Kontaktreaktors landen. Der vorliegenden Erfindung zufolge
hat es sich überraschend
herausgestellt, dass das durch fallendes Material verursachte Problem
zum Vorteil genutzt werden kann, indem ein Verweilbehälter im
unteren Teil des Kontaktreaktors angeordnet wird, wo die im Behälter angesammelte
Asche hydratisiert und der Verbrennungsanlage rückgeführt wird.
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Weil
die Hydratisierung der rückzuführenden Asche
dem vorliegenden Verfahren zufolge im Verweilbehälter für Asche unterhalb des Kontaktreaktors,
nicht aber im Befeuchter erfolgt, brauchen die Größe des Befeuchters
oder das Rückführvolumen der
Asche nicht vergrößert zu
werden, um eine ausreichende Hydratationszeit zu erreichen.
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Das
Volumen des Befeuchters muss so groß sein, dass das Material genug
Zeit hat, sich beim Durchlaufen des Befeuchters gut mit Wasser zu
vermischen. Andererseits ist das Volumen des Befeuchters bevorzugt
möglichst
klein, damit die Befeuchtung schnell erfolgt und nur ein kleiner
Teil des Hydratationsprozesses im Befeuchter stattfindet. Weil der Hydratationsprozesses
hauptsächlich
im Verweilbehälter
für Asche
abläuft,
beschleunigt die im Hydratationsprozesses freigesetzte Wärme weiter
die Hydratation und trocknet gleichzeitig möglichst effektiv die Asche
im Verweilbehälter.
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Bei
Anwendung der vorliegenden Erfindung kann das Verhältnis der
Quantität
der hauptsächlich feinkörnigen,
vom Rauchgas mitgeführten
Asche zur gröberen,
in den Verweilbehälter
fallenden Asche innerhalb eines weiten Bereichs variieren. Bevorzugt befördert das
Rauchgas 30–95%
der befeuchteten Asche zum Staubabscheider, und 5–70% fallen
in den Verweilbehälter
für Asche.
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Bei
der Vorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung
ist ein Venturirohr bevorzugt im Kontaktreaktor angeordnet, und
der Rückführkanal
ist mit dem Venturirohr verbunden. Dadurch versetzt das Venturirohr
das Rauchgas in eine stark turbulente Bewegung, die die Asche mit
dem Rauchgas effektiv vermischt. Der Kontaktreaktor und das Venturirohr
sind derart dimensioniert, dass sie eine ausreichende Gasgeschwindigkeit
zustande bringen, um eine erwünschte
Aufteilung der befeuchteten Asche in einen vom Rauchgas mitgeführten Teil
und einen in den Verweilbehälter
für Asche
fallenden Teil zu bewirken.
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Die
Aufteilung der befeuchteten Asche in einen vom Rauchgas mitgeführten Teil
und einen in den Verweilbehälter
für Asche
fallenden Teil kann auch über
den Gasstrom des Kontaktreaktors kontrolliert werden. Dies wird
z. B. durch Anordnen von Elementen im unteren Teil des Kontaktreaktors
zu Stande gebracht, durch die bei Bedarf eine gewünschte Menge
Gas, z. B. Luft, Dampf oder Rauchgas rückgeführt werden kann.
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Bei
bestimmten Parametern des Befeuchters, z. B. die Grenze übersteigenden
Feuchtigkeitswerten in Abhängigkeit
von der Aschenqualität,
beginnen im Befeuchter Körnchen
aufzutauchen, die im Kontaktreaktor nicht vom Rauchgas mitgeführt werden,
sondern in seinen unteren Teil fallen. Somit kann die Auf teilung
der befeuchteten Asche in einen vom Rauchgas mitgeführten Teil
und einen in den Verweilbehälter
für Asche
fallenden Teil auch durch Einstellung der Parameter des Befeuchters,
wie der zuzugebenden Wassermenge, Mischgeschwindigkeit oder Mischzeit
kontrolliert werden.
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Einer
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung zufolge wird direkt aus der Feuerung
erhaltene Bodenasche oder auch Asche aus dem Heißabscheider eines Reaktors
mit zirkulierender Wirbelschicht zusätzlich zur Flugasche vom Staubabscheider
zum Befeuchter gespeist. Nur Partikel mit einer bestimmten Größe können auch
zur Verwendung aus der Asche herausgesiebt werden.
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Das
aus der Feuerung oder dem Abscheider des heißen Kreislaufs eines Reaktors
mit zirkulierender Wirbelschicht erhaltene Material ist gröber und wärmer als
Flugasche, wobei die Temperatur des dem Kontaktreaktor zuzuführenden
Materials und die Korngrößenverteilung
desselben dadurch geregelt werden können. Eine Steigerung desjenigen
Teils der Asche, den man aus der Feuerung oder dem Abscheider erhält, vergrößert den
Anteil an großen
Partikeln und erhöht
die Aschentemperatur. Gleichzeitig vergrößert es denjenigen Teil des
Materials, der in den Verweilbehälter
für Asche
fällt und
effektiviert den Hydratationsprozess im Behälter. Bevorzugt sind 5–60% vom
Gewicht der Asche im Mischer Grobmaterial, dessen DP50 über 150 μm, und 40–95% Feinmaterial,
dessen DP50 unter 100 μm ist.
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Wenn
hydratisierte Asche aus dem Verweilbehälter für Asche zur weiteren Verwendung
befördert
wird, muss ihr Feuchtegehalt typisch unter 5% sein, wobei sich die
Asche leicht befördern
lässt.
Bevorzugt kann der Rückführkanal
mit dem Kontaktreaktor in solch einer Höhe verbunden sein, dass die Oberflächen der
fallenden Aschepartikel beim Fallen in den Verweilbehälter für Asche
Zeit haben, etwas zu trocknen. Gleichzeitig sinkt die Temperatur
des Rauchgases, und seine relative und absolute Feuchtigkeit steigen.
Die vom Hydratationsprozess im Verweilbehälter für Asche freigesetzte Wärme trocknet die
Asche weiter.
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Der
Verweilbehälter
für Asche
kann bevorzugt im Zusammenhang mit dem Kontaktreaktor angeordnet
sein, so dass Asche enthaltendes Rauchgas auch aus Richtung der
Feuerung den Verweilbehälter
für Asche
erreicht. Hierbei trocknen auch Asche und Rauchgas aus Richtung
der Feuerung das Material im Verweilbehälter für Asche. Der im Verweilbehälter und
darüber
freigesetzte Dampf wird ins Rauchgas gemischt und im Rauchgaskanal
vorwärts
geleitet.
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Bevorzugt
wird in den Verweilbehälter
für Asche
kein Wasser gegeben, sondern das für den Hydratationsprozess erforderliche
Wasser erhält man
mit der befeuchteten Asche aus dem Befeuchter. Das Material im Verweilbehälter für Asche
kann jedoch durch trockenen Dampf getrocknet werden. Gleichzeitig
kann der Dampf oder alternativ das in den Behälter eingeführte heiße Rauchgas oder Luft die Asche
in Bewegung halten und Verstopfung im Verweilbehälter verhindern. Der durch
den Behälter fließende Dampf,
Rauchgas oder Luft kann auch den Gasstrom im Kontaktreaktor intensivieren,
wobei es seinerseits das Verhältnis
der vom Rauchgas mitgeführten
Aschemenge zu der, in den Verweilbehälter für Asche fallenden Aschemenge
beeinflusst.
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Der
Verweilbehälter
für Asche
muss so groß sein,
dass die Verweilzeit der Asche im Verweilbehälter hinreichend lang ist,
so dass das in der Asche enthaltene Kalziumhydroxid Zeit hat, fast
vollständig
hydratisiert zu werden. Dem zufolge ist der Verweilbehälter für Asche
bevorzugt solch, dass die Verweilzeit der Asche im Verweilbehälter 10–90 Minuten,
am bevorzugtesten ungefähr
10–20
Minuten ist.
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Das
im Verweilbehälter
für Asche
gebildete Kalziumhydroxid kann zur Feuerung und/oder zum Befeuchter
zurückgeführt werden.
Das aus dem Verweilbehälter
erhaltene trockene Kalziumhydroxid ist typisch porös, wodurch
es in der Feuerung effektiv Schwefeldioxid absorbiert. Die Hydratation
reduziert auch die Korngröße der Asche,
wobei die über
den Befeuchter im Kontaktreaktor eintreffenden Kalziumhydroxidpartikel
höchstwahrscheinlich
vom Rauchgas mitgeführt
werden und somit an der Bindung des Schwefeldioxids im Rauchgas
beteiligt sind. In einigen Fällen,
z. B. wenn der Feuchtegehalt des den Verweilbehälter verlassenden Materials
relativ hoch ist, können
z. B. 5% Kalziumoxid auch direkt dem Kontaktreaktor rückgeführt werden.
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Bei
Anwendung des Verfahrens hat der Rauchgaskanal der Verbrennungsanlage
vor dem Kontaktreaktor oft einen fallenden Konvektionszug, wo ein
Luftvorwärmer
angeordnet ist, und nach dem Luftvorwärmer einen Bodentrichter, wo
die im Konvektionszug aus dem Rauchgas abgeschiedene Flugasche aufgefangen
wird. Hierbei kann der Verweilbehälter für Asche im unteren Teil des
Kontaktreaktors derart angeordnet sein, dass er den Bodentrichter
des Luftvorwärmers
bildet.
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Die
Abzug von Asche aus dem System findet hauptsächlich im unteren Teil der
Feuerung und vom Staubabscheider zum Lagersilo statt. Weil sich
grobes Material auch auf dem Boden des Verweilbehälters für Asche
ansammeln kann, könnte
es auch notwendig sein, den Aschenabzug vom Boden des Verweilbehälters für Asche
einzurichten.
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Bei
Anwendung der vorliegenden Erfindung ist es unter günstigen
Bedingungen möglich,
95% des Schwefels, wenn das Ca/S-Verhältnis unter 1,5 ist, und 98%,
wenn das Ca/S-Verhältnis
unter 2 ist, zu binden. Somit setzt die Erfindung den Kalkverbrauch herab,
verbessert den Wirkungsgrad und reduziert NOx-Emissionen
aus der Verbrennungsanlage sowie die Menge festen Abfalls.
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Außerdem,
wenn die Menge des der Feuerung zugeführten Kalks reduziert wird,
verringert sich das Risiko von sich am Nachschaltzug bildenden Ablagerungen.
Bei Anwendung der Erfindung werden weder befeuchteter Abfall, der
schwierig zu handhaben ist, noch große Mengen Branntkalks enthaltender
Abfall produziert, der vor Einlagerung oder Deponierung gelöscht werden
sollte.
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Ein
besonderer Vorteil der technischen Lösung gemäß der vorliegenden Erfindung
gegenüber dem
US-Patent Nr. 5,795,548 ist, dass das beschriebene Verfahren zum
Hydratisieren des Kalziumoxids in der Asche durch Nutzung der im
Prozess freigesetzten Wärme
trockenes Kalziumhydroxid produziert, das sich leicht zu verschiedenen
Teilen der Verbrennungsanlage befördern lässt. Des Weiteren, der vorliegenden
Erfindung zufolge, kann das befeuchtete Material auf ziemlich einfache
Weise in den Rauchgaskanal eingeführt werden, weil das fallende zu
befeuchtende Material kein Problem, sondern ein wesentlicher Teil
der Funktion der Vorrichtung ist.
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Bei
Anwendung der Erfindung können
die Materialströme
innerhalb eines weiten Bereichs geregelt werden, wobei optimaler
Kalkverbrauch und Bindung von Schwefel unter verschiedenen Prozessverhältnissen
erreicht werden können.
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KURZBESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Die
Erfindung wird im Folgenden mit Verweis auf die beigefügten Zeichnungen
weiter beschrieben, wobei
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1 eine schematische Darstellung
einer Verbrennungsanlage gemäß einer
ersten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist; und
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2 eine schematische Darstellung
von Teilen einer Verbrennungsanlage gemäß einer zweiten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist.
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BESCHREIBUNG
DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Wie
in 1 dargestellt ist,
werden schwefelhaltiger Brennstoff über einen Kanal 12 und
Kalkstein oder anderes Kalziumoxid-bildendes Material über einen
Kanal 14 zur Feuerung 10 einer Verbrennungsanlage 100,
z. B. eines Wirbelschichtkessels oder eines Suspension-gefeuerten
Kessels aufgegeben. Der Schwefel des Brennstoffs wird freigesetzt und
bildet in der Feuerung Schwefeldioxid. Das in dem in die Feuerung
eingeführten
Kalkstein vorhandene Kalziumkarbonat wird kalziniert und bildet
Kalziumoxid, das Schwefeldioxid bindet und Kalziumsulfat bildet.
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Kalziumsulfat
bildet eine dichte Schicht auf der Oberfläche der Kalziumoxidpartikel,
wobei nicht reagiertes Kalziumoxid zusammen mit den Rauchgasen durch
einen Abzugskanal 16 für
Rauchgase aus der Feuerung abgeleitet wird. Auch die aus dem unteren
Teil der Feuerung über
einen Kanal 18 abgezogene Bodenasche enthält nicht
reagiertes Kalziumoxid.
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Der
Abzugskanal 16 führt
zu einem Konvektionszug 20, der Wärmetauschflächen, z. B. einen Überhitzer 22,
einen Vorwärmer 24 für Speisewasser und
einen Vorwärmer 26 für Luft,
hat. Stromabwärts vom
Konvektionszug 20 sind ein abfallender Rauchgaskanal 28 und
ein ansteigender Kontaktreaktor 30 in Strömungsrichtung
des Rauchgases angeordnet. Nach dem Kontaktreaktor 30 befindet
sich ein Staubabscheider 40, der z. B. ein elektrostatischer
Elektrofilter oder ein Schlauchfilter sein kann.
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Das
von Partikeln gereinigte Gas wird aus dem Staubabscheider 40 über einen
Kanal 42 abgezogen. Der abgeschiedene Feststoff, d. h.
Kalziumoxid enthaltende Flugasche wird über einen Kanal 44 entweder
in einem Kanal 46 zu einem Lagersilo 48 oder in
einem Kanal 50 zu einem Befeuchter 52 geleitet.
Im Befeuchter 52 wird Wasser durch einen Kanal 54 eingeführt und
in einem passenden Anteil dem Feststoff beigemischt. Die Masse des
zuzugebenden Wassers ist bis zu 50%, am bevorzugtesten 15–30% von
der Masse des Feststoffs.
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Der
letzte Teil des Rückführkanals
vom Staubabscheider 40 zum Kontaktreaktor 30 ist
ein Abzugskanal 56, durch den das befeuchtete Material zum
Kontaktreaktor 30 befördert
wird, um in den aufsteigenden Rauchgasstrom gemischt zu werden.
Der Kontaktreaktor 30 ist in einem Abschnitt des Rauchgaskanals 28 ausgebildet,
wo die in den Befeuchter 52 aufgegebene Asche mit dem Rauchgas
reagiert. Der Kontaktreaktor 30 muss lang genug sein, damit die
aus dem Befeuchter 52 zugeführte und vom Rauchgas mitgeführte Asche
Zeit hat, vor dem Staubabscheider 40 zu trocknen.
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Um
die Vermischung des Rauchgases und des vom Befeuchter 52 zuzugebenden
Materials zu begünstigen,
ist im Kontaktreaktor 30 ein Venturirohr 58 angeordnet,
welches Venturirohr 58 das Rauchgas in eine kräftige turbulente
Bewegung versetzt. Das Venturirohr 58 und der Kontaktreaktor 30 sind derart
dimensioniert, dass ein gewünschter
Anteil, typisch 30–95
des vom Befeuchter durch Abzugskanal 56 zuzuführenden
befeuchteten Materials vom Rauchgas zum Staubabscheider 40 mitgeführt werden.
Bei voller Belastung ist die Geschwindigkeit des Rauchgases im Kontaktreaktor 30 typisch
10–20
m/s.
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Das
Schwefeldioxid im Rauchgas löst
sich in dem in Aschepartikeln vorhandenen Wasser auf. Bei Beförderung
zum Staubabscheider 40 trocknen die Partikel, wobei die
Temperatur des Rauchgases z. B. 60–140°C auf sinkt. Gleichzeitig bildet
der Schwefel im gelösten
Schwefeldioxid festes Kalziumsulfat oder Kalziumsulfit, die durch
den Staubabscheider 40 aus dem Rauchgas entfernt werden
können.
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Beim
Auswählen
der vom Befeuchter 52 zum Kontaktreaktor 30 zuzuführenden
Materialmenge ist die erwünschte
Rauchgastemperatur eine der Randbedingungen. Wenn die erwünschte Endtemperatur des
Rauchgases z. B. 110°C
ist, ist es notwendig, eine bestimmte Menge Wasser zuzuführen, wobei der
Feuchtegehalt des Materials die Quantität des Feststoffs bestimmt.
Wenn das Ziel darin besteht, relativ trockenes Material aufzugeben,
dessen Feuchtegehalt z. B. 10% ist, ist es notwendig, größere Feststoffmengen
einzuführen,
als in den Fällen,
wo Material mit einem höheren
Feuchtegehalt eingeführt
wird.
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Einer
von den Vorteilen der vorliegenden Erfindung ist, dass es dadurch
möglich
wird, bei Benutzung einer einfachen Ausrüstung Material mit einem relativ
hohen Feuchtegehalt aufzugeben, wobei es nicht notwendig ist, dem
Kontaktreaktor 30 große Feststoffmengen
zuzuführen.
Bei Anwendung der Lösung
gemäß der vorliegenden
Erfindung ist der Partikelgehalt des Rauchgases im Kontaktreaktor 30 unter
0,5 kg/Nm3, bevorzugt unter 200 g/Nm3.
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Der
durch den Abzugskanal 56 zugeführte Anteil des befeuchteten
Materials, typisch 5–70%, der
vom Rauchgas nicht mitgeführt
wird, fällt
im Gegenstrom in den Verweilbehälter
für Asche 60,
der im unteren Teil des Kontaktreaktors 30 angeordnet ist. Das
Material trocknet im Verweilbehälter 60,
und zumindest ein Teil des in der Asche enthaltenen Kalziumoxides
wird hydratisiert und bildet Kalziumhydroxid.
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Weil
sich der Feuchtegehalt und die Partikelgrößenverteilung des über den
Abzugskanal 56 in den Kontaktreaktor 30 eintretenden
Materials auf die Übertragung
des Materials im Rauchgaskanal 16 auswirken, kann die Aufteilung
der befeuchteten Asche in einen vom Rauchgas mitgerührten Teil
und einen in den Verweilbehälter
für Asche 60 fallenden Teil
kontrolliert werden durch Einstellung der Parameter des Befeuchters 52,
etwa der Menge des der Asche beizumischenden Wassers, der Geschwindigkeit
des Mischers oder der Menge der Asche in der Vorrichtung und gleichzeitig
der Durchlaufzeit der Asche.
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Eine
andere Möglichkeit
besteht darin, die Aufteilung der befeuchteten Asche in einen vom Rauchgas
mitgeführten
Teil und einen in den Verweilbehälter
für Asche 60 fallenden
Teil durch Einstellung des Gasstroms des Kontaktreaktors 30 zu
kontrollieren. Dies kann z. B. durch Aufgabe von Luft, Rauchgas
oder Dampf zum Kontaktreaktor 30 durch einen oder mehrere
Kanäle 70, 70', 70'' bewerkstelligt werden, die stromaufwärts oder
stromabwärts
vom Venturirohr angeordnet sind.
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Im
Rauchgaskanal 28 kann auch ein Bypasskanal 72 angeordnet
sein, durch den ein Teil des Rauchgases am Venturirohr 58 vorbeifließen kann. Der
Bypasskanal 72 ist mit einem Regelorgan 74, bevorzugt
einem Regelventil versehen, mit dem der Durchsatz des am Venturirohr 58 vorbeifließenden Rauchgases
geregelt werden kann. Somit kann das Regelorgan 74 zur
Regelung der Menge des durch das Venturirohr 58 fließenden Rauchgases
und folglich zur Regulierung der Aufteilung der Asche in einen vom
Rauchgas mitgeführten
Teil und einen in den Verweilbehälter
für Asche 60 fallenden
Teil herangezogen werden.
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Das
Regelorgan 74 kann bevorzugt dazu benutzt werden, bei höherer Belastung
einen größeren Rauchgasstrom
als bei niedriger Belastung am Venturirohr 58 vorbeizuleiten.
Eine bevorzugte Möglichkeit
besteht darin, das Regelorgan 74 so einzustellen, dass
die gleiche Menge Rauchgas von der Feuerung 10 durch das
Venturirohr 58 bei verschiedenen Belastungen fließt, wobei
die Funktion des Venturirohrs 58 nicht von der Belastung
abhängig
ist. Eine andere bevorzugte Möglichkeit
besteht darin, das Regelorgan 74 so einzustellen, dass
die Aufteilung von Asche in einen vom Rauchgas mitgeführten Teil und
einen in den Verweilbehälter
für Asche 60 fallenden
Teil auf eine vorherbestimmte Weise von der Belastung abhängig ist.
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Das
trockene Kalziumhydroxid enthaltende Material kann über einen
Rückführkanal 62 aus
dem Verweilbehälter 60 zur
Feuerung 10 und/oder über
einen Rückführkanal 64 zum
Befeuchter 52 zurückgeleitet
werden. Während
des Hydratationsprozesses im Verweilbehälter 60 zerfällt zumindest
ein Teil der Aschepartikel, wobei es höchstwahrscheinlich ist, dass
das wiederum vom Befeuchter 52 zum Kontaktreaktor 30 kommende
hydratisierte Material vom Rauch gas zum Staubabscheider 40 mitgeführt wird und
somit an der Bindung des Schwefels beteiligt ist. In einigen Fällen kann
es vorteilhaft sein, Asche aus dem Verweilbehälter 60 direkt zum
Kontaktreaktor 30 zurückzuführen.
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Ein
wesentlicher Teil der hydratisierten Kalziumpartikel ist klein und
porös,
und ihre Kalziumsulfatschicht ist verschwunden. Deshalb wird durch
das, durch den Rückführkanal 62 zur
Feuerung 10 beförderte
Material die Bindung von Schwefel in der Feuerung 10 effektiver.
Wenn mehr Material im Verweilbehälter 60 angesammelt
wird, als was bei der Bindung von Schwefel in der Feuerung 10 oder
dem Rauchgaskanal 28 verwendet werden kann, kann das überschüssige Material
durch einen Kanal 66 zum Lagersilo 48 abgeleitet
werden.
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Auch
nicht reagiertes Kalziumoxid enthaltende Bodenasche von der Feuerung 10 kann
aus Kanal 18 zum Befeuchter 52 durch einen Kanal 68 geleitet werden.
Weil die Korngröße der Bodenasche
größer als
die von Flugasche ist, können
Temperatur und Korngrößenverteilung
des Materials im Befeuchter 52 reguliert werden, indem
die Menge der zum Befeuchter 52 geleiteten Bodenasche kontrolliert
wird. Eine Steigerung des Anteils von Bodenasche vergrößert den
Anteil von grober Asche und somit die Menge des Materials, das in
den Verweilbehälter 60 fällt. Gleichzeitig
erhöht
es die Temperatur des Materials und beschleunigt den im Verweilbehälter 60 ablaufenden
Hydratationsprozess. Wenn die Verbrennungsanlage 100 ein
Kessel mit zirkulierender Wirbelschicht ist, kann anstelle von Bodenasche
auch Asche vom Partikelabscheider des heißen Kreislaufs des Kessels
zum Befeuchter 52 geleitet werden. Bevorzugt sind 5–60% vom
Gewicht der Asche im Befeuchter 52 Grobmaterial, dessen
DP50 über
150 μm ist,
und 40–95%
Feinmaterial, dessen DP50 unter 100 μm ist.
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Das
befeuchtete Material muss trocknen, bevor es aus dem Verweilbehälter 60 abgeleitet
wird, um die Übertragung
von Material aus dem Verweilbehälter 60 zu
gewünschten
Stellen zu erleichtern. Deshalb ist es möglich, die Verbindungsstelle
zwischen Abzugskanal 56 des Rückführkanals im Kontaktreaktor 30 so
hoch anzuordnen, dass die Oberflächen
der Partikel haben Zeit, einigermaßen zu trocknen, bevor die
Partikeln in den Verweilbehälter 60 fallen.
Weil der Hydratationsprozess eine beachtliche Wassermenge erfordert,
dürfen
die Partikel vor dem Eintritt in den Verweilbehälter 60 jedoch nicht
zu stark trocknen.
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Das
Material im Verweilbehälter 60 kann auch
getrocknet werden, indem Asche und Rauchgas von Richtung der Feuerung 10 umgelenkt
werden, um auf der Aschenoberfläche
oder oberhalb der Aschenoberfläche
im Verweilbehälter 60 aufzutreffen.
Natürlich
trocknet ebenfalls die im Hydratationsprozess freigesetzte Wärme das
Material im Verweilbehälter 60.
Oft reicht die während
des Hydratationsprozesses freigesetzte Wärme zum Trocknen des Materials
aus. Damit ein möglichst
großer
Teil der hydratisierenden Wärme
das Material im Verweilbehälter 60 trocknen
könnte,
muss der Befeuchter 52 so klein sein, dass im Befeuchter 52 für keine
bedeutende Hydratation Zeit bleibt.
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Das
befeuchtete Material im Verweilbehälter 60 kann auch
durch Kanal 70 zugeführten
Dampf getrocknet werden. Weil der Kanal 70 im unteren Teil des
Verweilbehälters 60 angeordnet
ist, kann er auch dazu benutzt werden, das Material in Bewegung
zu halten und ein Haftenbleiben desselben zu verhindern.
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Der
Verweilbehälter 60 ist
bevorzugt so groß, dass
die Verweilzeit der Asche im Verweilbehälter 60 so lang ist,
dass das in der Asche enthaltene Kalziumhydroxid Zeit hat, fast
vollständig
hydratisiert zu werden. Die Verweilzeit der Asche im Verweilbehälter 60 ist
bevorzugt 10–90
Minuten, am bevorzugtesten ungefähr
10–20
Minuten.
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Am
Ende des Konvektionszugs 20 der Verbrennungsanlage 100,
insbesondere als letzter Teil seines abfallenden Abschnitts sind
oft ein Luftvorwärmer 26 und
ein Bodentrichter nach dem Luftvorwärmer 26 angeordnet.
In diesem Fall kann der abfallende Teil zur gleichen Stelle führen, wo
der ansteigende Teil 30 des Rauchgaskanals beginnt, und
der Verweilbehälter
für Asche 60 kann
gleichzeitig ein Bodentrichter für
den Luftvorwärmer 26 sein.
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Die
zweite bevorzugte in 2 darstellte Ausführungsform
der Erfindung ist im Grunde der ersten bevorzugten Ausführungsform
von 1 ähnlich.
Diejenigen Komponenten der Ausführungsform von 2, die im Wesentlichen den
Komponenten in 1 entsprechen,
sind durch die gleichen Bezugszeichen wie in 1, jedoch mit einer vorangehenden „1", dargestellt.
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Die
Lösung
in 2 gemäss der zweiten
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung unterscheidet sich von der Lösung gemäß der ersten bevorzugten Ausführungsform
in 1 darin, dass der Abzugskanal 156,
der den Befeuchter 152 und den Kontaktreaktor 130 verbindet,
mit dem abfallenden Teil 182 des Rauchgaskanals 180 verbunden
ist. Somit ist der Kontaktreaktor 130, wo die Bindung von Schadstoffen
hauptsächlich
stattfindet, aus dem Abschnitt zwischen der Verbindungsstelle 186 zwischen dem
Abzugskanal 156 und dem Staubabscheider gebildet.
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Bei
Benutzung der Ausführungsform
gemäß 2 wird ein Teil der aus
dem Befeuchter 152 zugeführten Asche vom Rauchgas zum
ansteigenden Teil 184 des Rauchgaskanals 180 mitgeführt, und
ein anderer Teil, insbesondere die größten Partikel der Asche, fallen
in den Verweilbehälter 160,
der mit der Verbindungsstelle 186 zwischen dem abfallenden Teil 182 und
dem ansteigenden Teil 184 verbunden ist.
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Im
Verweilbehälter 160 wird
das Kalziumoxid in der Asche hydratisiert, und somit wird aktiviertes Sorbent
zurück
zum Befeuchter 152 durch Leitung 164 oder zur
Feuerung durch Leitung 162 befördert. Die Leitung 162 kann
auch mit einer anderen Verbrennungsanlage, z. B. einem Suspension-gefeuerten
Kessel verbunden sein, wo sie zur Feuerung oder einer anderen geeigneten
Einspritzstelle führen kann.
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Bei
der Ausführungsform
von 2 ist der Verweilbehälter 160 nicht
unmittelbar im untersten Teil des Kontaktreaktors 130,
sondern unterhalb des untersten Teils des Kontaktreaktors 130,
so dass ein kurzer Kanal 176 den untersten Teil des Kontaktreaktors 130 und
den Verweilbehälter 160 verbindet.
Bei dieser Lösung
wird im Rauchgaskanal 180 oberhalb des Verweilbehälters eine
Wolke 178 bestehend aus rückgeführtem Material vom Befeuchter 152 und
vom Rauchgas aus der Feuerung mitgeführten leichten Partikeln gebildet.
Wenn das Rauchgas, das sich mit großer Geschwindigkeit z. B. 10–30 m/s
bewegt, auf der Partikelwolke 178 auftrifft, wird ein Teil
der Partikel vom Rauchgas mitgerissen.
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Weil
die Aufteilung des in den Rauchgaskanal 180 eingeführten Materials
in einen vom Rauchgas mitgeführten
Teil und einen in den Verweilbehälter 160 fallenden
Teil an der Verbindungsstelle 186 zwischen dem abfallenden
Teil 182 und dem ansteigenden Teil 184 des Rauchgaskanals
stattfindet, gibt es im ansteigenden Teil des Kontaktreaktors 130 kein Venturirohr.
Deshalb kann sein Querschnitt im Wesentlichen konstant sein.
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Während die
Erfindung hier beispielhaft anhand dessen beschrieben wurde, was
man derzeit für die
bevorzugteste Ausführungsform
hält, sollte
es einleuchten, dass der Schutzumfang der Erfindung durch die beigefügten Patentansprüche festgelegt ist.
Die Beispiele beschreiben die Bindung von Schwefeldioxid (SO2), einem vom Fach leuchtet es aber ein,
dass sich die Prinzipien gemäss
den Patentansprüchen
auch auf die Bindung von anderen Schadstoffen, z. B. Chlorwasserstoff
(HCl) und Fluorwasserstoff (HF) im Rauchgas anwenden lassen.