DE4114782C2 - Verfahren und Anlage für die Herstellung von Klinker mineraler Rohmaterialien - Google Patents
Verfahren und Anlage für die Herstellung von Klinker mineraler RohmaterialienInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anlage für die
Herstellung von Klinker mineraler Rohmaterialien, wie bspw.
Zementklinker, nach dem Naßverfahren, während dessen eine
Schlämme von naßgemahlenen mineralen Rohmaterialien und Was
ser vorerwärmt, getrocknet, gebrannt und zu Klinker gesintert
wird, und zwar in einer Ofenanlage, bspw. einer Drehofenan
lage.
Das Naßverfahren, das seit die Klinkerherstellung industria
lisiert worden ist, ein gut bekanntes Verfahren für die Klin
kerherstellung ist, ist vielfach beschrieben worden, und Duda
"Cement Data Book", 3. Auflage, Abschnitt 19.3 und 19.4 (Bau
verlag GmbH, Wiesbaden und Berlin 1985) kann als generelles
Beispiel einer entsprechender Zitierung gelten. Obwohl heute
die Herstellung von Klinker vorzugsweise in Trockenverfahren
anlagen stattfindet, steht noch eine ganze Anzahl von Naßver
fahrenanlagen in Benutzung, bspw. sowohl in den USA als auch
in Großbritannien, und zwar wegen des Vorhandenseins von ein
fach verfügbaren Naßrohmaterialien in Verbindung mit der noch
ziemlich guten Laufwirtschaftlichkeit von Naßanlagen trotz
anderer klar erkennbarer Nachteile dieser Anlagen.
Einer dieser Nachteile ist ihre sehr hohe spezifizische
Schwefeldioxid-(SO2)-Emission im Vergleich zu anderen moder
nereren Ofenarten. Bisher ist diese SO2-Emission überhaupt
nicht besonders beachtet worden, jedoch zwingen bereits die
gegenwärtigen strengen Vorschriften des Umweltschutzes be
treffend die Luftverschmutzung und insbesondere die noch weit
strengeren Vorschriften, die für die Zukunft erwartet werden,
dazu, Naßverfahrenanlagen, wie bspw. Zementherstellungsanla
gen, in den in Frage kommenden Ländern entweder stillzulegen
oder mit teueren Rauchgas-Entschwefelungssystemen auszustat
ten oder das Naßverfahren in ein Trocken- oder ein
Halbtrockenverfahren umzuwandeln, wodurch die Entschwefelung
der Rauchgase vereinfacht wird, was abgesehen von der Stille
gungssituation eine erhebliche Erhöhung der Produktionskosten
zur Folge hat.
Verschiedene Verfahren zur Entfernung von Schwefeloxiden und
anderen sauren Gasen aus dem Gas von bspw. Energieanlagen und
anderen Ofenanlagen sind bekannt, bspw. aus der US-PS 4 555
390, die ein Entschwefelungsverfahren mittels einer rohrför
migen Reaktionskammer beschreibt, die als sogenannter Gassus
pensionsabsorber wirkt, der - in Bewegungsrichtung der Ofen
abgase gesehen - hinter einem Ofen angeschlossen ist und mit
einem trocknen rezirkulierten Pulver, wie bspw. Flugasche,
einem Absorptionsmittel, wie bspw. Kalziumoxide, und Wasser
am Boden der Reaktionskammer für die Entschwefelung durch Ab
sorption des SO2 in den Ofenabgasen während des Durchtritts
der letzteren nach oben durch die Kammer hindurch versorgt
wird.
Bei diesem Verfahren werden die Ofenabgase, unabhängig von
welcher Ofenart sie stammen, in dem Gassuspensionsabsorber
ungeachtet des Verfahrens in dem Ofen selbst und der Ent
schwefelungseinrichtung behandelt, die offensichtlich mit be
sonderen Installationkosten für die Anlage verbunden ist.
Die DE 22 21 937 C3 beschreibt ein Verfahren und eine
Drehofenanlage für die Herstellung von Zementklinker. Dabei
beträgt die Gasgeschwindigkeit im Drehofen 9 m/sek. bis
12 m/sek., wobei pulverförmiges Material aus dem Drehofen in
Mengen zwischen 50% und 200%, bezogen auf eingesetztes fri
sches Material, dem Suspensionstrockner zugeführt werden. Die
daraus resultierende große Konzentration von Material, das
sich in dem den Ofen mit dem Suspensionstrockner verbindenden
Rauchgasrohr befindet, verhindert Anbacken von Alkalien, Chlo
riden und Schwefelverbindungen. Die genannten Verbindungen,
die von den Zementrohmaterialien und dem Brennstoff herrühren,
kondensieren nämlich unter den angegebenen Umständen auf den
vielen Materialteilchen statt an den Rohrwänden.
Die DE 33 26 935 A1 sowie die DE 38 17 356 A1 beschreiben
jeweils Trockenverfahren zur Zementklinkerherstellung, bei de
nen die SO2-Emission durch den Einsatz von Additiven reduziert
wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
und eine Anlage für die Reduzierung der SO2-Emission einer
Ofenanlage zu schaffen, die nach dem Naßverfahren arbeitet,
wodurch die oben angegebenen Nachteile überwunden werden, wo
bei ein Teil des Naßverfahrens, das bisher in dem Ofen selbst
durchgeführt worden ist, in die Entschwefelungseinrichtung
verlegt wird, und wodurch das kombinierte Verfahren in dem
Ofen und der Entschwefelungseinrichtung wesentlich effektiver
gemacht wird, und zwar bei gleichzeitiger Kostenreduzierung.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß das Trocknen der
Schlämme, das bei einem Naßverfahren-Drehofen bisher in der
Nähe des Ofen-Materialeinlasses stattgefunden hat, und das
Reinigen des Fluggases in ein und derselben separaten ortsfe
sten Einheit zusammengefaßt werden, d. h. einer Reaktionskam
mer, die - in Bewegungsrichtung der Ofengase gesehen - hinter
dem Ofen angeschlossen ist, eine Gassuspensionstrocknungsein
heit rohrförmiger Gestalt mit vertikaler Achse ist, die nach
denselben Prinzipien wie der oben erwähnte Gassuspensionsab
sorber arbeitet und in der die Gesamtmenge der zugegebenen
Rohmaterialschlämme zugeführt und durch die Ofenabgase aufge
heizt wird, wobei die Schlämme, die dadurch während der
Zugabe von trockenen Rohmischungskomponenten, wie bspw.
Flugasche, vorerwärmt und getrocknet wird, dem Boden der Gas
suspensionstrocknungseinheit separat in einem aufsteigenden
Gas/Material-Suspensionsstrom zugeführt wird, der in dieser
Einheit ausgebildet wird, daß in diesem aufsteigenden Suspen
sionsstrom eine gleichzeitige, fast vollständige Absorption
des Schwefeldioxids (SO2) bewirkt wird, das in den Ofengasen
enthalten ist, wobei die mit SO2 verschmutzten Partikel hier
aus dem Ofenabgas in einem Separator, der hinter der Gassus
pensionstrocknungseinheit angeschlossen ist, und in einer
Filtereinheit abgeschieden werden, die hinter dem Separator
angeschlossen ist, und daß die vorerwärmten, getrockneten
Rohmaterialien, nach ihrer Abscheidung aus den Ofengasen in
dem Separator dem Ofeneinlaß zur weiteren Wärmebehandlung im
Ofen zugeführt werden.
Somit werden die Vorerwärmung und die Trocknung der nassen
Rohmaterialien, was bisher in dem oberen Teil des Ofens oder
mittels eines Sprühtrockners, wie bspw. aus der GB-PS 1 375
566 bekannt, durchgeführt worden ist, jetzt in dem Gassuspen
sionstrockner (GSD) zusammen mit dem Spülen des Fluggases
durchgeführt, und kann eine entsprechende kostenwirksame Ver
kürzung des Ofens selbst durchgeführt werden.
Die Aufgabe wird des weiteren gelöst mittels einer Anlage zur
Durchführung des oben beschriebenen Verfahrens, wobei die An
lage eine Gassuspensionstrocknungseinheit länglicher rohrför
miger Gestalt mit einem kegelförmigen Boden, mit einem zen
tralen Gaseinlaß und angeschlossen hinter dem Ofen und an den
Ofeneinlaß mittels eines Steigrohres angeschlossen ist, wobei
der Gassuspensionstrockner mit Mitteln zum Einspritzen einer
Schlämme nasser, gemahlener, mineraler Rohmaterialien und
Wasser und der Entschwefelung dienender Rohmischungskomponen
ten, bspw. Flugasche, in den Gassuspensionstrockner an
seinem Boden oder nahe desselben ausgestattet ist und ein Se
parator hinter dem Gassuspensionstrockner zum Abscheiden vor
erwärmter, getrockneter Rohmaterialien aus den Ofengasen und
zur Zuführung der vorerwärmten, getrockneten Rohmaterialien
und des zurückgeführten abgeschiedenen Filterstaubs zu dem
Ofeneinlaß oder dem Boden des Gassuspensionstrockners vorge
sehen sind.
Die Anlage kann des weiteren ein Überlaufsilo für die gene
relle Regelung der Zuführung der vorerwärmten, getrockneten
Rohmaterialien und/oder des abgeschiedenen Filterstaubs zu
dem Ofeneinlaß oder dem Gassuspensionstrockner aufweisen und
insbesondere eine solche Regelung während der gegebenenfalls
bestehenden Anfahrphasen oder Stillegungen der Anlage sicher
stellen.
Die Einrichtung kann auch einen Hilfs-Ofen oder -Wärmeerzeu
ger umfassen, der an die Ofensteigleitung angeschlossen ist,
um die Ofengastemperatur innerhalb gegebener Grenzen in dem
Gassuspensionstrockner insbesondere während der gegebenen
falls gegebenen Anfahrphasen und Stillegungen der Anlage zu
halten.
Sofern dies gewünscht wird, kann die Anlage in bekannter
Weise mit einer oder mehreren Vorwärmerstufen zwischen dem
Ofen-Rohmaterialeinlaß und dem Gassuspensionstrockner ausge
stattet sein, wodurch die Notwendigkeit für bestimmte innere
Ofenaus- bzw. -einbauten überwunden wird und eine erhebliche
Reduzierung der Ofenlänge ermöglicht wird. Jedoch kann ein
solcher Vorwärmer in anderer Hinsicht zu einer Anhebung der
Abänderungskosten einer Naßverfahrensanlage in eine Trocken-
oder Halbtrockenanlage tendieren und damit dem beabsichtigten
Effekt der Umwandlung entgegenarbeiten.
Abgesehen von einer erheblichen Reduzierung der SO2-Emission
mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens und der zugehörigen
Vorrichtung tragen die nachfolgend angegebenen weiteren be
trieblichen Vorteile dazu bei, die verhältnismäßig billige
Abänderung eines Naßverfahrensofens mit dem hinzugefügten
vorgeschlagenen Gassuspensionstrocknungssystem wirtschaftlich
attraktiv zu machen:
- - Ein reduzierter spezifischer Wärmeverbrauch wird infolge einer reduzierten Abgastemperatur (etwa 150°C hinter dem Gassuspensionstrockner) und infolge der Möglichkeit erreicht, trockene Rohmaterialmischungskomponenten di rekt im Gassuspensionstrockner zuführen zu können, wo durch die gesamte Wassereinführung zum System reduziert wird.
- - Eine verbesserte Klinkerhomogenität wird erreicht, weil Rohmaterialmischungskomponenten (d. h. Flugasche) und/oder abgeschiedener Filterstaub direkt in den Gas suspensionstrockner eingespritzt wird und nicht wie bisher in die Brennzone des Ofens.
- - Reduzierte Wartungskosten der inneren Ein- und Ausbauten des Ofens, da diese Ein- und Ausbauten in einem erheb lichen Ausmaß nicht mehr vorhanden sind.
- - Eine Produktionserhöhung von 10 bis 20% (berechnet).
Berechnungen hierzu haben gezeigt, daß die oben angegebene
Reduzierung des spezifischen Wärmeverbrauchs bis zu 90
kcal/kg Klinker auf der Basis der Tatsache beträgt, daß ein
anfänglicher Wärmeverbrauch von etwa 1330 kcal/kg Klinker bei
einem unveränderten Naßverfahrensofen auf etwa 1236 kcal/kg
Klinker bei einer Naßverfahrensanlage mit dem vorgeschlagenen
Gassuspensionstrocknersystem reduziert wird.
Nachfolgend wird die Erfindung weiter ins einzelne gehend un
ter Bezugnahme auf die Zeichnung und ausschließlich beispiel
haft erläutert; die Zeichnung zeigt schematisch ein nicht
einschränkend zu verstehendes Beispiel eines Naßverfahrens
ofens, der zu einem Halbtrockensystem durch die Hinzuführung
einer Gassuspensionstrocknungseinheit nach der Erfindung ab
geändert ist.
In der Zeichnung bezeichnet 1 eine Naßverfahren-Drehofen,
dessen Vorwärm- und Trocknungsabschnitt "weggeschnitten" und
durch eine Gassuspensionstrocknungseinheit oder einen Gassus
pensionstrockner 4 ersetzt sind, der an den Ofeneinlaß 2 über
ein Ofensteigrohr 3 angeschlossen ist. Der Gassuspensions
trockner 4 besitzt eine längliche, rohrförmige Gestalt und
einen kegeligen Boden, in dem oder nahe dem eine Zuführleitung 6 für
eine Schlämme bestehend aus naßgemahlenen mineralen Rohmate
rialien (für die Zementherstellung Ton und Kalk) und Wasser
vorgesehen ist, wobei die Schlämme durch eine Düse 7 an sich
bekannter Bauart mittels zugesetzter Druckluft 8 in den Boden
des Gassuspensionstrockners 4 eingeführt wird. Eine Rohmate
rialmischungskomponente, bspw. Flugasche, wird ebenfalls in
den Gassuspensionstrockner 4 an oder nahe dessen Boden über
eine Leitung 5 zugeführt. Die kombinierten Einflüsse des auf
steigendem Ofenabgasstroms, der Einspritzung von naßem Rohma
terialien durch die Düse 7 hindurch und der Zugabe von troc
kenen Rohmaterialmischungskomponenten durch die Leitung 5
hindurch und einer Zugabe anderer trockner Rohmaterialmi
schungskomponenten durch eine Leitung 13 hindurch, nämlich
unten, bildet in dem Gassuspensionstrockner 4 einen aufstei
genden Gassuspensionsstrom aus. Infolge des sehr großen
Kalk/SO2-Verhältnisses in einem Gassuspensionstrockner, der
mit den oben angegebenen verschiedenen Komponenten versorgt
wird, findet eine fast vollständige Absorption des SO2 in dem
Ofengas statt, und zwar infolge der zugegebenen trockenen
Partikel ohne jegliche separate Zugabe von Ca(OH)2 oder CaO
zu dem Gassuspensionstrockner, insofern eine gewisse Menge
von freiem CaO in den Gassuspensionstrockner eintritt, die in
dem Ofengas enthalten ist. Abgeschiedener Staub eines Abgas
filters 18 wird zum Gassuspensionstrockner 4 oder zum Ofenein
laß 2 über Leitungen 20 und 13 oder 14 zurückgeführt oder
über einen Filterauslaß 19 abgeführt.
Rohmaterialien, die in einer Suspension in dem Gassuspen
sionstrockner 4 getrocknet und vorerwärmt worden sind, werden
aus den Ofengasen in einem Abscheider 9 separiert, der hinter
dem Gassuspensionstrockner angeschlossen ist, und über ein
Auslaßventil 15, ein Silo 11 und eine Leitung 14 zu dem Ofen
einlaß 2 zur weiteren Wärmebehandlung im Ofen 1 zurückge
führt.
Teilweise entschwefeltes Ofengas mit seinem Gehalt an einer
freien Fraktion von SO2-tragenenden Partikeln wird über eine
Leitung 21 mit einem Regelventil 16 und ein Gebläse 17 dem
Ofengasfilter 18 zugeführt, von wo abgeschiedener Staub zu
dem Ofen und/oder dem Gassuspensionstrocknersystem zurückge
führt wird, während das gereinigte Gas der Atmosphäre über
einen Kamin 23 zugeführt wird. Ein Teil des abgeschiedenen
Staubs der alternativ über einen Auslaß 18 abgeführt wird,
kann zur Senkung des Alkali- und/oder SO3-Gehalts im Klinker
verwendet werden.
Um eine genügende und konstante Zuführung von getrockneten,
vorerwärmten Rohmaterialien von dem Gassuspensionstrockner 4
aus zu dem Ofeneinlaß 2 während des Betriebs der Anlage und
eine ausreichende anfängliche Rückführung von behandelten
Rohmaterialien und/oder abgeschiedenem Staub von dem Filter
18 zu dem Gassuspensionstrockner 4 während der Anlaufphasen
oder während Stillegungen des Ofens 1 sicherzustellen, gehört
zu dem System ein Überlaufsilo 11 mit unteren und oberen
Transportaggregaten 12 bzw. 10, die zusammen mit dem Regel
ventil 15 eine kontrollierte Zuführung durch die Leitung 14
hindurch zu dem Ofeneinlaß 2 hin und durch die Leitung 13
hindurch zu dem Boden des Gassuspensionstrockners 4 ermögli
chen. Abgeschiedener Staub aus dem Filter 18 kann durch die
Leitung 20 hindurch zu dem Silo 11 zurückgeführt werden, um
ihn den abgeschiedenen Rohmaterialien des Abscheiders 9 zuzu
setzen.
Auch um eine ausreichende Heizung des Gassuspensionstrockners
4 während der Anlaufphasen oder Stillegungen des Ofens 1
sicherzustellen und die Ofengastemperatur innerhalb gegebener
Grenzen in dem Gassuspensiontrockner zu halten, verfügt das
System über eine Ofenabgas-Rückführungsleitung 21' mit einem
Regelventil 16' und einem Gebläse 17', die im Bypass zu dem
Filter 18 angeordnet sind, und über einen Hilfsofen oder
Hilfswärmegenerator 22, wobei das dort erzeugte geheizte Gas
zusammen mit dem über die Leitung 21' zurückgeführten Ofenab
gas in das Ofensteigrohr 3 und danach in den Gassuspenions
trockner 4 eingeführt wird.
Claims (9)
1. Verfahren zur Herstellung von Klinker nach dem Naßverfah
ren, wobei eine Schlämme aus naßgemahlenem Rohmaterial vorer
wärmt, getrocknet, gebrannt und in einer Drehofenanlage zu
Klinker gesintert wird, gekennzeichnet durch die nachfolgenden
Schritte:
- a) Zuführen der zu behandelnden Schlämme aus naßgemahlenem Rohmaterial zu einem Gassuspensionstrockner mit vertika ler Achse,
- b) Hinführen der heißen Ofengase von dem Ofen aus zu dem Bo den des Gassuspensionstrockners,
- c) Zugeben eines trockenen, durch Absorption entschwefelnden Rohmischungsmaterials in den Gassuspensionstrockner, und zwar mittels einer Leitung (5) an oder nahe dessen Boden,
- d) Ausbilden der heißen Ofengase, der Rohmaterialschlämme und des trockenen, entschwefelnden Rohmischungsmaterials zu einer Material/Gas-Suspension und Aufwärtsführen durch den Gassuspensionstrockner, wodurch das Rohmaterial in der Schlämme vorerwärmt und getrocknet wird, und Durch führen einer im wesentlichen vollständigen Absorption des Schwefeldioxids (SO2), das in den heißen Ofengasen ent halten ist,
- e) Aufwärtsführen der sich ergebenden vorerwärmten, getrock neten Material/Gas-Suspension und Herausführen aus dem Gassuspensionstrockner und Abscheiden des vorerwärmten getrockneten Materials aus dem Suspensionsgas in einem Abscheider und
- f) Hinführen des vorerwärmten getrockneten Materials zu dem Drehofen und Brennen des Materials in dem Ofen zu Klin ker.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Rohmaterial Zementklinker ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Rohmischungsmaterial Flugasche ist.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekenn
zeichnet durch Zurückführen eines Teils des vorerwärmten, ge
trockneten Materials zu dem Boden des Gassuspensionstrockners
zum Vermischen mit der Schlämme und den heißen Ofengasen, Ab
führen des Suspensionsgases aus dem Abscheider durch Filter
mittel hindurch, um feine Partikel aus dem Gas zu entfernen,
und Hinführen der feinen Partikel zu dem Ofen und/oder dem
Suspensionstrockner.
5. Anlage zur Durchführung des Verfahrens nach einem der An
sprüche 1 bis 3 mit einer Ofenanlage, gekennzeichnet durch
- a) einen Gassuspensionstrockner (4) länglicher Rohrgestalt mit einem kegelig gestalteten Boden mit einem zentralen Gaseinlaß, der an den Ofenauslaß (2) über eine Steiglei tung (3) derart angeschlossen ist, daß die heißen Ofen gase aus dem Ofengasauslaß vom Ofen weg in den Trockner und anschließend aufwärts durch den Trockner hindurch ge führt werden können,
- b) Einspritzmittel (6, 7, 8) zum Druckluft-Einspritzen von Schlämme aus naßgemahlenem Rohmaterial in den oder nahe dem Boden des Gassuspensionstrockners (4),
- c) Einspritzmittel (5) an oder nahe dem Boden des Gassuspen sionstrockners (4) zum Einspritzen von trockenem, durch Absorption entschwefelnden Rohmischungsmaterial in den Gassuspensionstrockner (4),
- d) einen Abscheider (9), der hinter dem Suspensionstrockner (4) angeschlossen ist und zum Abscheiden von Gas aus dem behandelten Material dient, und
- e) Fördermittel (15, 10, 11, 14 und 15, 11, 12, 13) zum Weg fördern des abgeschiedenen Materials von dem Abscheider (9) zu dem Ofen-Rohmaterialeinlaß (2) hin oder zu dem Bo den des Gassuspensionstrockners (4) hin.
6. Anlage nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Ofenanlage eine Drehofenanlage ist.
7. Anlage nach Anspruch 5 oder 6, mit einem Filter (18) zum
Entfernen feiner Partikel aus dem Ofengas, gekennzeichnet
durch Fördermittel (20, 10, 11, 14 und 20, 10, 11, 13) zum
Wegfördern kleiner Partikel von dem Filter (18) weg zu dem
Ofen-Rohmaterialeinlaß (2) und/oder zu dem Boden des Gassus
pensionstrockners (4) hin.
8. Anlage nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Fördermittel für das abgeschiedene Material aus dem Abscheider
(9) und dem Filter (18) ein Überlaufsilo (11) zur Regelung der
Zuführung zu dem Ofen-Rohmaterialeinlaß (2) oder dem Gassus
pensionstrockner (4) hin umfassen.
9. Anlage nach einem der Ansprüche 5 bis 8, gekennzeichnet
durch Hilfs-Heizmittel (22) zur Lieferung von heißem Gas zu
dem Boden des Gassuspensionstrockners (4) als Ersatz oder Er
gänzung für das von dem Ofengasauslaß (2) zu dem Gassuspensi
onstrocknereinlaß strömende Gas.
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