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Technisches
Gebiet
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Die vorliegende Endung bezieht sich
auf 4'-C-Ethinylpurin-Nucleoside
und deren Verwendung zum Herstellen von Pharmazeutika und genauer
auf deren Verwendung beim Behandeln des erworbenen Immunschwächesyndroms
(AIDS).
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Stand der
Technik
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Die klinische Situation bei AIDS
hat sich durch eine hochaktive antiretrovirale Therapie oder HAART genannte
Mehrfachwirkstofftherapie dramatisch verändert. Bei dieser Therapie
werden Nucleoside als Hemmen der reversen Transkriptase (NRTI) wie
etwa Zidovudin (AZT), Didanosin (ddI), Zalcitabin (ddC), Stavudin (d4T)
und Lamivudin (3TC) und Proteasehemmer (PI) in Kombination eingesetzt.
Die Anwendung dieser Therapie hat die Anzahl der Todesfälle aufgrund
von AIDS in vielen Ländern
drastisch erniedrigt (Textbook of AIDS Medicine, S. 751 (Williams & Wilkins, Baltimore,
1999)).
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Trotz der Abnahme der mit AIDS in
Verbindung stehenden Todesfälle
aufgrund von HAART hat sich eine Mehrfachwirkstoff-resistente HIV-1-Mutante
(humaner Immunschwächevirus-1)
entwickelt, die eine Kreuzresistenz gegenüber verschiedenen Wirkstoffen
zeigt. Zum Beispiel waren in den frühen 1990ern Patienten sehr
selten, die mit einem HIV infiziert waren, das eine Resistenz sowohl
gegenüber
AZT als auch 3TC zeigt, während
der Prozentsatz der mit einem derartigen HIV infizierten AIDS-Patienten
1995–1996
42% hoch war (AIDS, 11, 1184 (1997)).
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Es ist berichtet worden, daß derartige
Mehrfachwirkstoff-resistente Viren 30–60% der Fälle von Wirkstoffversagen verursachen,
bei denen der Virämiewert
einmal unter die Nachweisgrenze fällt und sich anschließend wieder
unter Zeigen einer andauernden Virämie erholt (AIDS, 12, 1631
(1998)). Somit ist der derzeitige Status der AIDS-Behandlung ernst.
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Als eine Verbindung, die starke antivirale
Aktivitäten
gegen Mehrfachwirkstoff-resistente
Viren zeigt, sind herkömmlicherweise
nur einige wenige Proteasehemmer bekannt, z. B. JE-2147, die eine
starke antivirale Aktivität
gegen ein multi-PI-resistentes
HIV-1 aufweisen (Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 96, 8675 (1999)). Es
sind bis jetzt jedoch keine Nucleosidderivate mit derartigen starken
Aktivitäten
mitgeteilt worden.
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Ohrui, einer der Erfinder der vorliegenden
Erfindung, hat 1-(4-C-Ethinyl-β-D-ribopentofuranosyl)thymin,
4'-C-Ethinyluridin
und 4'-C-Ethinylcytidin
synthetisiert und die biologischen Aktivitäten wie etwa Antivirus- und
Antitumor-Aktivitäten
davon bestimmt. Bei diesen Verbindungen wurden jedoch keine derartigen
Aktivitäten
beobachtet (Biosci. Biotechnol. Biochem., 63 (4), 736–742, 1999).
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Weiterhin haben Matsuda et al. 4'-C-Ethinylthymidin
synthetisiert und dessen Anti-HIV-Aktivität bestimmt. Die Anti-HIV-Aktivität der Verbindung
ist schwächer
als die von AZT. Der von Matsuda et al. (Bioorg. Med. Chem. Lett.,
9 (1999), 385–388)
beschriebene Test bezieht sich jedoch auf einen gewöhnlichen
Test zum Bestimmen der Anti-HIV-Aktivität auf der Grundlage von MT-4-Zellen
gegenüber
einem HIV-1-IIIb-Stamm und verwendet keinen
Mehrfachwirkstoffresistenten Virusstamm.
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Offenbarung
der Endung
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Zum Auffinden einer Verbindung mit
einer stärkeren
Antivirusaktivität
als AZT haben die Erfinder eine Vielfalt von 4'-C-Ethinylnucleosiden synthetisiert
und deren Antivirusaktivität
untersucht und haben gefunden, daß: 1) ein 4'-Ethinylnucleosidderivat
mit einer speziellen Struktur eine starke Anti-HIV-Aktivität zeigt,
die der von AZT gleich oder größer als
diese ist; 2) die Verbindung eine starke Antivirusaktivität gegen
einen Mehrfachwirkstoff-resistenten Virusstamm aufweist, der eine
Resistenz gegen verschiedene Anti-HIV-Wirkstoffe wie etwa AZT, ddI,
ddC, d4T und 3TC zeigt, und 3) die Verbindung keine bedeutsame Zytotoxizität zeigt.
Die vorliegende Erfindung ist auf der Grundlage dieser Befunde vollendet
worden.
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Dementsprechend stellt die vorliegende
Erfindung durch die Formel [I] dargestellte 4'-C-Ethinylpurin-Nucleoside bereit:
worin B eine Base darstellt,
die aus der aus Purin und Derivaten davon bestehenden Gruppe ausgewählt ist, wobei
das Derivat als B Purin mit einem Substituenten ist, der aus der
aus einem Halogenatom, einer Alkylgruppe, einer Halogenalkylgruppe,
einer Alkenylgruppe, einer Halogenalkenylgruppe, einer Alkinylgruppe,
einer Aminogruppe, einer Alkylaminogruppe, einer Hydroxygruppe,
einer Hydroxyaminogruppe, einer Aminoxygruppe, einer Alkoxygruppe,
einer Mercaptogruppe, einer Alkylmercaptogruppe, einer Arylgruppe,
einer Aryloxygruppe und einer Cyangruppe bestehenden Gruppe ausgewählt ist,
X ein Wasserstoffatom oder eine Hydroxygruppe darstellt und R ein
Wasserstoffatom oder einen Phosphatrest darstellt.
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Die vorliegende Erfindung stellt
ferner eine pharmazeutische Zusammensetzung bereit, die eine der Verbindungen
und einen pharmazeutisch annehmbaren Träger enthält.
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Vorzugsweise wird die Zusammensetzung
als antiviraler Wirkstoff oder als Wirkstoff zum Behandeln von AIDS
eingesetzt.
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Die vorliegende Erfindung stellt
auch die Verwendung durch Formel [1] dargestellter Verbindungen
als Pharmazeutika bereit.
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Genaue Beschreibung der
bevorzugten Ausführungsformen
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(1) Verbindungen
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Die Verbindungen der vorliegenden
Erfindung werden durch Formel [I] dargestellt. Die durch B in Formel
[I] dargestellten Basen sind Purine einschließlich Azapurinen und Deazapurinen
und Derivaten davon.
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Beispiele von Substituenten bei den
Basen schließen
ein Halogenatom, eine Alkylgruppe, eine Halogenalkylgruppe, eine
Alkenylgruppe, eine Halogenalkenylgruppe, eine Alkinylgruppe, eine
Aminogruppe, eine Alkylaminogruppe, eine Hydroxygruppe, eine Hydroxyaminogruppe,
eine Aminoxygruppe, eine Alkoxygruppe, eine Mercaptogruppe, eine
Alkylmercaptogruppe, eine Arylgruppe, eine Aryloxygruppe und eine
Cyangruppe ein. Die Anzahl und der Substitutionsort dieser Substituenten
sind nicht besonders eingeschränkt.
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Beispiele von Halogenatomen, die
als Substituenten dienen, schließen Chlor, Fluor, Iod und Brom
ein. Beispiele von Alkylgruppen schließen C1-C7-Alkylgruppen wie etwa Methyl, Ethyl und
Propyl ein. Beispiele von Halogenalkylgruppen schließen C1-C7-Halogenalkylgruppen
wie etwa Fluormethyl, Difluormethyl, Trifluormethyl, Brommethyl
und Bromethyl ein. Beispiele von Alkenylgruppen schließen C2-C7-Alkenylgruppen
wie etwa Vinyl und Allyl ein. Beispiele von Halogenalkenylgruppen
schließen
C2-C7-Halogenalkenylgruppen
wie etwa Bromvinyl und Chlorvinyl ein. Beispiele von Alkinylgruppen
schließen
C2-C7-Alkinylgruppen
wie etwa Ethinyl und Propinyl ein. Beispiele von Alkylaminogruppen
schließen
C1-C7-Alkylaminogruppen
wie etwa Methylamino und Ethylamino ein.
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Beispiele von Alkoxygruppen schließen C1-C7-Alkoxygruppen
wie etwa Methoxy und Ethoxy ein. Beispiele von Alkylmercaptogruppen
schließen
C1-C7-Alkylmercaptogruppen
wie etwa Methylmercapto und Ethylmercapto ein. Beispiele von Arylgruppen
schließen
eine Phenylgruppe, Alkylphenylgruppen mit C1-C5-Alkyl wie etwa Methylphenyl und Ethylphenyl,
Alkoxyphenylgruppen mit C1-C5-Alkoxy
wie etwa Methoxyphenyl und Ethoxyphenyl, Alkylaminophenylgruppen
mit C1-C5-Alkyl
wie etwa Dimethylaminophenyl und Diethylaminophenyl und Halogenphenylgruppen
wie etwa Chlorphenyl und Bromphenyl ein.
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Beispiele von Purinbasen und Derivaten
davon schließen
Purin, 6-Aminopurin (Adenin), 6-Hydroxypurin, 6-Fluorpurin, 6-Chlorpurin,
6-Methylaminopurin, 6-Dimethylaminopurin,
6-Trifluormethylaminopurin, 6-Benzoylaminopurin, 6-Acetylaminopurin,
6-Hydroxyaminopurin, 6-Aminoxypurin, 6-Methoxypurin, 6-Acetoxypurin,
6-Benzoyloxypurin, 6-Methylpurin, 6-Ethylpurin, 6-Trifluormethylpurin,
6-Phenylpurin, 6-Mercaptopurin, 6-Methylmercaptopurin, 6-Aminopurin-1-oxid, 6-Hydroxypurin-1-oxid,
2-Amino-6-hydroxypurin (Guanin), 2,6-Diaminopurin, 2-Amino-6-chlorpurin,
2-Amino-6-iodpurin, 2-Aminopurin, 2-Amino-6-mercaptopurin, 2-Amino-6-methylmercaptopurin,
2-Amino-6-hydroxyaminopurin, 2-Amino-6-methoxypurin, 2-Amino-6-benzoyloxypurin,
2-Amino-6-acetoxypurin, 2-Amino-6-methylpurin,
2-Amino-6-cyclopropylaminomethylpurin, 2-Amino-6-phenylpurin, 2-Amino-8-brompurin,
6-Cyanpurin, 6-Amino-2-chlorpurin (2-Chloradenin), 6-Amino-2-fluorpurin
(2-Fluoradenin), 6-Amino-3-deazapurin, 6-Amino-8-azapurin, 2-Amino-6-hydroxy-8-azapurin,
6-Amino-7-deazapurin, 6-Amino-1-deazapurin und 6-Amino-2-azapurin
ein.
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Wenn B eine Purinbase ist und X ein
Wasserstoffatom ist, schließen
Beispiele durch Formel [I] dargestellter Verbindungen die folgenden
Verbindungen ein:
4'-C-Ethinyl-2'-desoxyadenosin,
4'-C-Ethinyl-2'-desoxyguanosin,
4'-C-Ethinyl-2'-desoxyinosin,
9-(4-C-Ethinyl-2-desoxy-β-D-ribo-furanosyl)purin
und
9-(4-C-Ethinyl-2-desoxy-β-D-ribo-furanosyl)-2,6-diaminopurin
und
5'-Phosphatester
davon ein.
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Wenn B eine Purinbase ist und X eine
Hydroxygruppe ist, schließen
Beispiele durch Formel [I] dargestellter Verbindungen die folgenden
Verbindungen ein:
9-(4-C-Ethinyl-β-D-arabino-pentofuranosyl)adenin,
9-(4-C-Ethinyl-β-D-arabino-pentofuranosyl)guanin,
9-(4-C-Ethinyl-β-D-arabino-pentofuranosyl)hypoxanthin,
9-(4-C-Ethinyl-β-D-arabino-pentofuranosyl)purin
und
9-(4-C-Ethinyl-β-D-arabino-pentofuranosyl)-2,6-diaminopurin
und
5'-Phosphatester
davon ein.
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Beispiele bevorzugter Verbindungen
der vorliegenden Erfindung schließen die folgenden Verbindungen
ein:
4'-C-Ethinylpurin-Nucleoside
einschließlich
- (1) einer durch die Formel [I), worin X ein Wasserstoffatom
ist, dargestellten Verbindung,
- (2) einer durch die Formel [I], worin X eine Hydroxygruppe ist,
dargestellten Verbindung,
- (3) einer durch die Formel [I] dargestellten Verbindung, worin
B aus der aus Adenin, Guanin, Hypoxanthin und Diaminopurin bestehenden
Gruppe ausgewählt
ist,
- (4) einer durch die Formel [I] dargestellten Verbindung, worin
B aus der aus Adenin, Guanin, Hypoxanthin und Diaminopurin bestehenden
Gruppe ausgewählt
ist und X ein Wasserstoffatom ist,
- (5) einer durch die Formel [I] dargestellten Verbindung, worin
B aus der aus Adenin, Guanin, Hypoxanthin und Diaminopurin bestehenden
Gruppe ausgewählt
ist und X eine Hydroxygruppe ist,
- (6) 4'-C-Ethinyl-2'-desoxyadenosin,
- (7) 4'-C-Ethinyl-2'-desoxyguanosin,
- (8) 4'-C-Ethinyl-2'-desoxyinosin,
- (9) 9-(4-C-Ethinyl-2-desoxy-β-D-arabino-pentofuranosyl)-2,6-diaminopurin
und
- (10) 9-(4-C-Ethinyl-β-D-arabino-pentofuranosyl)adenin.
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Die Verbindungen der vorliegenden
Erfindung können
Salze, Hydrate oder Solvate sein. Wenn R ein Wasserstoffatom ist,
schließen
Beispiele von Salzen Säureaddukte
wie etwa Hydrochloride und Sulfate ein. Wenn R ein Phosphatrest
ist, schließen
Beispiele von Salzen Alkalimetallsalze wie etwa Natriumsalze, Kaliumsalze
und Lithiumsalze, Erdalkalimetallsalze wie etwa Calciumsalze und
Ammoniumsalze ein. Diese Salze sind pharmazeutisch annehmbar.
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Beispiele von Hydraten oder Solvaten
schließen
Addukte ein, die ein Molekül
der Verbindung der vorliegenden Erfindung oder ein Salz davon und
0,1–0,3
Moleküle
Wasser oder ein Lösungsmittel
umfassen. Außerdem
umfassen die Verbindungen der vorliegenden Erfindung eine Vielfalt
von Isomeren davon wie etwa Tautomere.
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(2) Herstellungsverfahren
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Eine der Verbindungen der vorliegenden
Erfindung, bei der X ein Wasserstoffatom ist, d. h. ein 2'-Desoxyderivat, kann
durch die folgenden Schritte hergestellt werden.
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Erster Schritt
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Im ersten Schritt wird eine Hydroxymethylgruppe
in der 4-Stellung der durch [II] dargestellten Verbindung oxidiert,
um dadurch einen Aldehyd zu bilden, der weiter in ein Alkin umgewandelt
wird, um dadurch eine durch die Formel [III] dargestellte Verbindung
zu ergeben:
worin R1 und R2 jeweils eine
Schutzgruppe darstellen, R3 ein Wasserstoffatom oder eine Schutzgruppe
darstellt und Bn eine Benzylgruppe darstellt.
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Das Ausgangsmaterial der Reaktion
ist eine durch die Formel [II] dargestellte, bekannte Verbindung (Biosci.
Biotech. Biochem., 57, 1433–1438
(1993)).
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R1 und R2 können jeweils eine Schutzgruppe
sein, die typischerweise zum Schützen
einer Hydroxygruppe eingesetzt wird. Beispiele von Typen einer R1
oder R2 enthaltenden, schützenden
Struktureinheit schließen
einen Ethertyp, einen Acyltyp, einen Silyltyp und einen Acetaltyp
ein. Spezielle Beispiele von Schutzgruppen schließen eine
Silylgruppe, eine Acetylgruppe, eine Benzylgruppe und eine Isopropylidengruppe
ein.
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Wenn die Hydroxymethylgruppe in der
4-Stellung der durch [II] dargestellten Verbindung durch die Verwendung
eines Oxidationsmittels in eine Aldehydgruppe umgewandelt wird,
schließen
Beispiele der Oxidationsmittel ein chromhaltiges Oxidationsmittel
wie etwa ein aus Chromsäureanhydrid-Pyridin-Acetanhydrid
zusammengesetztes Reagenz, Pyridiniumchlorochromat oder Pyridiniumdichromat,
ein hypervalentes Iodoxidationsmittel wie etwa Dess-Martin-Reagenz
und ein Oxidationsmittel auf Dimethylsulfoxidgrundlage wie etwa eine
Kombination aus Dimethylsulfoxid und einem aus Acetanhydrid, Oxalylchlorid
oder Dicyclohexylcarbodiimid ein.
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Die Reaktionsbedingungen schwanken
in Abhängigkeit
von dem eingesetzten Oxidationsmittel. Wenn die Oxidation zum Beispiel
durch die Verwendung von Oxalylchlorid und Dimethylsulfoxid durchgeführt wird, werden
Oxalylchlorid in einer Menge von 0,5–5 Mol und Dimethylsulfoxid
in einer Menge von 1,5–6
Mol 1 Mol einer durch Formel [II] dargestellten Verbindung in einem
organischen Lösungsmittel
wie etwa Dichlormethan, gegebenenfalls unter einer Inertgasatmosphäre wie etwa
Argon oder Stickstoff zugefügt.
Man läßt das Gemisch
anschließend
ungefähr
15 Minuten bis zwei Stunden bei –100°C bis 0°C reagieren. Nachfolgend wird eine
Base wie etwa Triethylamin dem Gemisch in einer Menge von 2–10 Mol
zugefügt
und man läßt das sich daraus
ergebende Gemisch bei Raumtemperatur ungefähr 15 Minuten bis zwei Stunden
weiterreagieren.
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Der auf diese Weise gebildete Aldehyd
kann durch eine kohlenstofferhöhende
Reaktion (d. h. C-C-Bindungsbildung) des Aldehyds, Behandeln der
sich daraus ergebenden Verbindung mit einer starken Base und dadurch
Bilden einer Metallalkinylverbindung und Einführen einer Schutzgruppe in
die Metallalkinylverbindung in ein entsprechendes Alkin umgewandelt
werden.
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Die kohlenstofferhöhende Reaktion
kann in einem organischen Lösungsmittel
wie etwa Dichlormethan oder Dichlorethan, gegebenenfalls unter einem
Inertgas wie etwa Argon oder Stickstoff durchgeführt werden. Genauer wird 1
Mol des vorstehend hergestellten Aldehyds ungefähr 15 Minuten bis drei Stunden
mit 1–5
Mol Tetrabromkohlenstoff und 2–10
Mol Triphenylphosphin bei 0–50°C umgesetzt.
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Die Behandlung mit einer starken
Base kann in einem organischen Lösungsmittel
wie etwa Tetrahydrofuran, 1,4-Dioxan oder Dimethoxyethan, gegebenenfalls
unter einem Inertgas wie etwa Argon oder Stickstoff durchgeführt werden.
Genauer wird 1 Mol einer durch die kohlenstofferhöhende Reaktion
erhaltenen Verbindung ungefähr
5–60 Minuten
mit 2–4
Mol einer Lithiumverbindung wie etwa n-Butyllithium oder t-Butyllithium bei –100°C bis –20°C umgesetzt.
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Wenn weiterhin eine durch R3 dargestellte
Silylschutzgruppe in eine Alkinylgruppe in der so erhaltenen Verbindung
eingeführt
wird, wird die vorstehend angeführte
Behandlung von der Zugabe eines Silylierungsmittels wie etwa Chlortriethylsilan
gefolgt. Eine Schutzgruppe kann durch Anwenden eines gebräuchlichen Verfahrens
in die Hydroxygruppe eingeführt
werden. Zum Beispiel kann eine Acetylgruppe durch die Reaktion mit
einem Acetylierungsmittel wie etwa Acetanhydrid eingeführt werden.
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Die so erhaltene, durch Formel [III]
dargestellte Verbindung kann auf eine Weise, wie sie zum Isolieren und
Reinigen typischer geschützter
Saccharide eingesetzt wird, isoliert und gereinigt werden. Die rohe
Verbindung wird zum Beispiel durch die Verwendung einer mit Ethylacetat
gesättigten
Natriumbicarbonatlösung
verteilt und die isolierte Verbindung wird durch die Verwendung
einer Kieselgelsäule
gereinigt.
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Zweiter Schritt
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Der zweite Schritt schließt die Kondensation
einer durch Formel [III] dargestellten Verbindung und einer durch
B dargestellten Base, die Desoxygenierung in der 2'-Stellung, das Entfernen
einer Schutzgruppe vom Saccharidteil und gegebenenfalls das Phosphorylieren
der Hydroxygruppe in der 5'-Stellung
ein, um dadurch eine durch die Formel [I] dargestellte Verbindung
herzustellen:
worin B wie vorstehend definiert
ist, R ein Wasserstoffatom oder einen Phosphatrest darstellt, R1
und R2 jeweils eine Schutzgruppe darstellen, R3 ein Wasserstoff
oder eine Schutzgruppe darstellt und Bn eine Benzylgruppe darstellt.
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Die Kondensation einer durch Formel
[III] dargestellten Verbindung und einer durch B dargestellten Base
kann durch Umsetzen der Verbindung mit der Base in Gegenwart einer
Lewissäure
durchgeführt
werden.
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Die durch B dargestellte Base kann
silyliert sein und die Silylierung kann durch ein bekanntes Verfahren
durchgeführt
werden. Zum Beispiel wird eine Base durch Verwendung von Hexamethylsilazan
und Trimethylchlorsilan unter Rückfluß silyliert.
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Beispiele der Lewissäuren schließen Trimethylsilyltrifluormethansulfonat,
Zinntetrachlorid, Zinkchlorid, Zinkiodid und wasserfreies Aluminiumchlorid
ein.
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Die Kondensationsreaktion kann in
einem organischen Lösungsmittel
wie etwa Dichlormethan, 1,2-Dichlorethan, Acetonitril oder Toluol,
gegebenenfalls unter einem Inertgas wie etwa Argon oder Stickstoff
durchgeführt
werden. Genauer wird 1 Mol einer durch Formel [III] dargestellten
Verbindung ungefähr
30 Minuten bis drei Stunden mit 1–10 Mol einer durch B dargestellten
Base und 0,1–10
Mol Lewissäure
bei –20°C bis 150°C umgesetzt.
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Die Desoxygenierung in der 2'-Stellung kann durch
Umwandeln des Derivats mit einer Hydroxygruppe in das Derivat mit
einer Gruppe wie etwa Halogen, Phenoxythiocarbonyl, Thiocarbonylimidazolyl
oder Methyldithiocarbonyl und Reduzieren des umgewandelten Derivats
unter Verwenden eines radikalischen Reduktionsmittels in Gegenwart
eines Radikalinitiators durchgeführt
werden.
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Wenn die Desoxygenierung zum Beispiel
durch Phenoxythiocarbonat durchgeführt wird, kann die Umwandlung
einer Hydroxygruppe in eine Phenoxythiocarbonylgruppe in einem organischen
Lösungsmittel
wie etwa Tetrahydrofuran, Acetonitril oder Dichlormethan in Gegenwart
einer Base wie etwa Dimethylaminopyridin oder Pyridin, gegebenenfalls
unter einem Inertgas wie Argon oder Stickstoff durchgeführt werden.
Genauer wird 1 Mol des vorstehend angeführten Kondensationsprodukts,
bei dem nur die Schutzgruppe für
die Hydroxygruppe in der 2'-Stellung entfernt
worden ist, unter Rühren
mit 1–10
Mol, vorzugsweise 1,1–2
Mol eines Phenylchlorthionoformatderivats ungefähr 0,5–5 Stunden bei 0–50°C umgesetzt.
Wenn die Desoxygenierung wahlweise über eine Bromverbindung ausgeführt wird,
kann die Bromierung in einem organischen Lösungsmittel wie etwa Tetrahydrofuran,
Acetonitril oder Dichlormethan durch Verwenden eines Bromierungsmittels wie
etwa Acetylbromid ungefähr
0,5–5
Stunden bei 0–150°C, gegebenenfalls
unter einem Inertgas wie etwa Argon oder Stickstoff durchgeführt werden.
Das Bromierungsmittel wird in einer Menge von 1–50 Mol, vorzugsweise 5–20 Mol
je Mol vorstehend angeführtes
Kondensat, von dem eine Schutzgruppe in der 2'-Stellung entfernt worden ist, verwendet.
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Nachfolgend kann die Reduktion in
einem organischen Lösungsmittel
wie etwa Toluol oder Benzol in Gegenwart eines Radikalinitiators
wie etwa Azobisisobutyronitril, gegebenenfalls unter einem Inertgas
wie etwa Argon oder Stickstoff durchgeführt werden. Genauer wird 1
Mol vorstehend angeführtes
Phenoxythiocarbonat oder Bromid unter Rühren mit 1–10 Mol, vorzugsweise 2–5 Mol eines
radikalischen Reduktionsmittels wie etwa Tributylzinnhydrid ungefähr 1–5 Stunden
bei 50–150°C umgesetzt.
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Eine Verbindung der vorliegenden
Erfindung, bei der X eine Hydroxygruppe ist, d. h. ein Arabinoderivat,
kann durch die folgenden Schritte hergestellt werden.
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Erster Schritt
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Der erste Schritt schließt die Kondensation
einer durch Formel [III] dargestellten Verbindung und einer durch
B dargestellten Base, die stereochemische Umkehrung der Hydroxygruppe
in der 2'-Stellung
in eine Arabinoform, das Entfernen einer Schutzgruppe eines Saccharidteils
und gegebenenfalls das Phosphorylieren der Hydroxygruppe in der
5'-Stellung ein,
um dadurch eine durch die Formel [I] dargestellte Verbindung herzustellen:
worin B wie vorstehend definiert,
R ein Wasserstoffatom oder einen Phosphatrest darstellt, R1 und
R2 jeweils eine Schutzgruppe darstellen, R3 ein Wasserstoffatom
oder eine Schutzgruppe darstellt und Bn eine Benzylgruppe darstellt.
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Die Kondensation einer durch Formel
[III] dargestellten Verbindung und einer durch B dargestellten Base
kann durch Umsetzen der Verbindung mit der Base in Gegenwart einer
Lewissäure
durchgeführt
werden.
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Die durch B dargestellte Base kann
silyliert sein und die Silylierung kann durch ein bekanntes Verfahren
durchgeführt
werden. Eine Base wird zum Beispiel durch die Verwendung von Hexamethylsilazan
und Trimethylchlorsilan unter Rückfluß silyliert.
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Beispiele von Lewissäuren schließen Trimethylsilyltrifluormethansulfonat,
Zinntetrachlorid, Zinkchlorid, Zinkiodid und wasserfreies Aluminiumchlorid
ein.
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Die Kondensationsreaktion kann in
einem organischen Lösungsmittel
wie etwa Dichlormethan, 1,2-Dichlorethan, Acetonitril oder Toluol,
gegebenenfalls unter einem Inertgas wie etwa Argon oder Stickstoff
durchgeführt
werden. Genauer wird 1 Mol einer durch Formel [III] dargestellten
Verbindung ungefähr
30 Minuten bis drei Stunden mit 1–10 Mol einer durch B dargestellten
Base und 0,1–10
Mol Lewissäure
bei –20°C bis 150°C umgesetzt.
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Die Stereoumkehr der Hydroxygruppe
in der 2'-Stellung
kann durch Umwandeln einer Hydroxy enthaltenden Verbindung in ein
entsprechendes 2,2'-Anhydrocyclonucleosid
und Hydrolysieren des Nucleosids durchgeführt werden. Die Anhydrocyclisierung
kann durch Behandlung mit einem Sulfonierungsmittel wie etwa Methansulfonylchlorid
oder durch Behandlung mit einem Fluorierungsmittel wie etwa Diethylaminoschwefeltrifluorid
durchgeführt
werden.
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Wenn zum Beispiel Diethylaminoschwefeltrifluorid
eingesetzt wird, kann die Anhydrocyclisierung in einem organischen
Lösungsmittel
wie etwa Dichlormethan oder Toluol, gegebenenfalls unter einem Inertgas
wie etwa Argon oder Stickstoff durchgeführt werden. Genauer wird 1
Mol vorstehend angeführtes
Kondensationsprodukt, bei dem die Schutzgruppe für die Hydroxygruppe in der
2'-Stellung entfernt
wurde, mit 1,1–5
Mol, vorzugsweise 1,5–2
Mol Diethylaminoschwefeltrifluorid ungefähr fünf Minuten bis 2 Stunden bei
0°C bis
Raumtemperatur umgesetzt. Wenn Methansulfonylchlorid eingesetzt
wird, kann die Anhydrocyclisierung wahlweise in einem organischen
Lösungsmittel
wie etwa Pyridin, gegebenenfalls unter einem Inertgas wie etwa Stickstoff durchgeführt werden.
Genauer wird 1 Mol vorstehend angeführtes Kondensationsprodukt,
bei dem die Schutzgruppe für
die Hydroxygruppe in der 2'-Stellung
entfernt wurde, mit 1,1–5
Mol, vorzugsweise 1,5–2
Mol Methansulfonylchlorid ungefähr
fünf Minuten
bis 10 Stunden bei 0–50°C umgesetzt.
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Nachfolgend kann die Hydrolyse in
Gegenwart eines geeigneten Basen- oder Säurekatalysators durchgeführt werden.
Wenn zum Beispiel ein Basenkatalysator eingesetzt wird, kann die
Hydrolyse in einem Wasser und ein alkoholisches Lösungsmittel
wie etwa Ethanol umfassenden Lösungsmittelgemisch
in Gegenwart einer Base wie etwa Natriumhydroxid oder Kaliumhydroxid
ungefähr
30 Minuten bis 5 Stunden bei Raumtemperatur bis 100°C durchgeführt werden.
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Im dem Fall, wenn eine durch B dargestellte
Base in der Zielverbindung, d. h. dem 4'-Ethinylnucleosid, eine Base mit einer
Aminogruppe ist, kann die Zielverbindung auch aus der hydroxyhaltigen
Basenverbindung durch ein bekanntes Verfahren hergestellt werden.
Falls zum Beispiel die 4-Stellung einer Pyrimidinbase aminiert werden
soll, kann die Hydroxygruppe in der 4-Stellung einer Pyrimidinbase
in eine Gruppe wie etwa Chlor, Silyloxy, Alkyloxy, Sulfonyloxy oder
Triazolyl umgewandelt werden und anschließend wird die umgewandelte Gruppe
mit Ammoniak umgesetzt. Die Aminierung über ein Triazolderivat kann
zum Beispiel unter Rühren
in einem organischen Lösungsmittel
wie etwa Dichlormethan, Acetonitril, Dimethylformamid oder Pyridin
in Gegenwart einer Base wie etwa Triethylamin (Triethylamin kann
weggelassen werden, wenn Pyridin als Lösungsmittel verwendet wird)
und eines Phosphorylierungsmittels wie etwa 4-Chlorphenylphosphorodichloridat, gegebenenfalls
unter einem Inertgas wie etwa Argon oder Stickstoff durchgeführt werden.
Genauer wird 1 Mol vorstehend angeführtes Kondensationsprodukt
mit 1–20
Mol, vorzugsweise 2–10
Mol 1,2,4-Triazol
ungefähr 12–72 Stunden
bei 0°C
bis Raumtemperatur umgesetzt, gefolgt von der Zugabe wäßrigen Ammoniaks
in geeigneter Menge und ungefähr
1–12 Stunden
weiterer Reaktion bei 0°C
bis Raumtemperatur.
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Außerdem kann eine Aminogruppe
in einer Base durch ein herkömmliches
Verfahren entfernt werden, das von einer Vielfalt Deaminasen wie
etwa Adenosindeaminase oder Cytidindeaminase Gebrauch macht.
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Schließlich wird eine Schutzgruppe
des so hergestellten Nucleosids entfernt, um dadurch die Verbindungen
(R = H) der vorliegenden Endung zu erhalten.
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Eine Schutzgruppe kann durch ein
Verfahren entfernt werden, das aus einem Routineverfahren wie etwa
Hydrolyse unter sauren Bedingungen, Hydrolyse unter basischen Bedingungen,
Behandlung mit Tetrabutylammoniumfluorid oder katalytische Reduktion
gemäß der eingesetzten
Schutzgruppe geeignet ausgewählt
ist.
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Wenn R in einer Zielverbindung ein
Phosphatrest wie etwa ein Monophosphat oder Diphosphat ist, wird
eine Verbindung, bei der R ein Wasserstoffatom ist, mit einem Phosphorylierungsmittel,
z. B. Phosphoroxychlorid oder Tetrachlorpyrophosphorsäure, die
die 5'-Stellung
eines Nucleosids selektiv phosphoryliert, umgesetzt, um dadurch
eine Zielverbindung in freier oder Salzform herzustellen.
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Die Verbindungen der vorliegenden
Endung können
durch herkömmliche
Verfahren, die zum Isolieren und Reinigen von Nucleosiden und Nucleotiden
eingesetzt werden, z. B. Umkristallisation, Ionenaustausch-Säulenchromatographie
und Adsorptionssäulenchromatographie
in geeigneter Kombination isoliert und gereinigt werden. Die auf
diese Weise erhaltenen Verbindungen können nach Bedarf weiter in
ein Salz davon umgewandelt werden.
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(3) Verwendung
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Wie bei den nachstehend beschriebenen
Versuchsbeispielen dargestellt, zeigen die Verbindungen der vorliegenden
Endung eine ausgezeichnete antivirale Aktivität gegen ein Herpesvirus oder
Retrovirus. Somit können
die Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung, die eine der Verbindungen
der vorliegenden Erfindung als aktiven Bestandteil enthalten, als
therapeutische Wirkstoffe verwendet werden. Genauer sind die Zusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung zur Behandlung durch Herpesviren oder
Retroviren verursachter Infektionskrankheiten, insbesondere AIDS,
das durch eine HIV-Infektion verursacht wird, brauchbar.
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Beispiele von Zielviren schließen den
Herpesviridae wie etwa das Herpes-simplex-Virus Typ 1, das Herpes-simplex-Virus
Typ 2 oder Varicella-zoster-Virus und den Retroviridae angehörende Viren
wie etwa das humane Immunschwächevirus
ein.
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Die Dosis der Verbindungen der vorliegenden
Erfindung hängt
von Bedingungen wie etwa dem Alter, Körpergewicht und Krankheitstyp
des Patienten, der Schwe re der Erkrankung des Patienten, der Wirkstofftoleranz
und dem Verabreichungsweg ab und wird unter deren Berücksichtigung
bestimmt. Die Dosis je Tag und nach dem Körpergewicht wird typischerweise
innerhalb 0,00001–1000
mg, vorzugsweise 0,0001–100
mg/kg ausgewählt.
Die Verbindungen werden einzeln oder auf verteilte Weise verabreicht.
-
Jeder Verabreichungsweg kann eingesetzt
werden und die Verbindungen können
oral, parenteral, enteral oder topisch verabreicht werden.
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Wenn ein Pharmazeutikum aus den Verbindungen
der vorliegenden Erfindung hergestellt wird, werden die Verbindungen
typischerweise mit gebräuchlich
eingesetzten Additiven wie etwa einem Träger und einem Arzneimittelhilfsstoff
gemischt. Beispiele fester Träger
schließen
Lactose, Kaolin, Sucrose, kristalline Cellulose, Maisstärke, Talk,
Agar, Pektin, Stearinsäure,
Magnesiumstearat, Lecithin und Natriumchlorid ein. Beispiele flüssiger Träger schließen Glycerin,
Erdnußöl, Polyvinylpyrrolidon,
Olivenöl,
Ethanol, Benzylalkohol, Propylenglykol und Wasser ein.
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Die Dosierungsform wird beliebig
ausgewählt.
Wenn der Träger
fest ist, schließen
Beispiele von Dosierungsformen Tabletten, Pulver, Granulate, Kapseln,
Suppositorien und Pastillen ein, wogegen, wenn er fest ist, Beispiele
einen Sirup, Emulsion, Weichgelatinekapsel, Creme, Gel, Paste, Sprühlösung und
Injektion einschließen.
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Wie bei den nachstehend beschriebenen
Ergebnissen von Versuchsbeispielen dargestellt, zeigen die Verbindungen
der vorliegenden Erfindung eine ausgezeichnete Anti-HIV-Aktivität, insbesondere
gegen Mehrfachwirkstoff-resistente HIV-Stämme mit einer Resistenz gegen
verschiedene Anti-HIV-Wirkstoffe wie etwa AZT, DDI, DDC, D4T und
3TC. Die Verbindungen weisen keine bedeutende Zytotoxizität auf. Somit
wird von den Verbindungen der vorliegenden Erfindung erwartet, daß sie zur
Herstellung von Pharmazeutika, insbesondere Wirkstoffen zur Behandlung
von AIDS entwickelt werden.
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Beispiele
-
Die vorliegende Erfindung wird als
nächstes
genauer durch Beispiele einschließlich Synthesebeispiele, Versuchsbeispiele
und Wirkstoffherstellungsbeispiele, die nicht als die Erfindung
darauf beschränkend
aufgefaßt
werden sollten, genau beschrieben.
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Synthesebeispiel
1
(1) Synthese von 4-C-Formyl-3,5-di-O-benzyl-1,2-O-isopropyliden-α-D-ribo-pentofuranose (Verbindung
2)
-
Oxalylchlorid (3,38 ml, 38,7 mMol)
wurde in Dichlormethan (80,0 ml) gelöst und Dimethylsulfoxid (5,50 ml,
77,5 mMol) wurde der Lösung
tropfenweise bei –78°C in einer
Argonatmosphäre
zugefügt,
gefolgt von 15 Minuten Rühren
bei derselben Temperatur. Eine Lösung
(100 ml) von 4-C-Hydroxymethyl-3,5-di-O-benzyl-l,2-O-isopropyliden-α-D-ribo-pentofuranose
(Verbindung 1) (10,3 g, 25,7 mMol) in Dichlormethan wurde der Lösung tropfenweise
bei –78°C zugefügt und das
Gemisch wurde 30 Minuten gerührt.
Nachdem Triethylamin (10,9 ml, 77,6 mMol) hinzugefügt worden
war, ließ man
das Reaktionsgemisch auf Raumtemperatur erwärmen, gefolgt von 30 Minuten
Rühren.
Nachdem dem Gemisch unter Rühren
Wasser zugefügt
worden war, wurde die organische Schicht über wasserfreiem Magnesiumsulfat
getrocknet und durch Destillation unter verringertem Druck eingeengt.
Der Rückstand
wurde mittels Kieselgel-Säulenchromatographie
(1500 ml Kieselgel, Elutionsmittel: n-Hexan:Ethylacetat = 2:1) gereinigt,
um dadurch eine farblose, viskose Verbindung zu liefern (Verbindung
2; 9,68 g, 24,3 mMol, 94,1%).
1H-NMR((CDCl3) δ 9.92
(1H, s, Formyl), 7.33–7.24
(1OH, m, aromatisch), 5.84 (1H , d, H-1 J1,2 =
3.30), 4.71, 4.59 (jew. 1H, d, Benzyl, Jg=m =
12.00), 4.60 (1H, br.t, H-2), 4.52, 4.46 (jew. 1H, d, Benzyl, Jg=m = 12.00), 4.37 (1H, d, H-3, J2,3 = 4.50), 3.68, 3.61 (jew. 1H, d, H-5,
Jg=m = 10.95), 1.60, 1.35 (jew. 3H, s, Acetoni
)
EIMS m/z: 398(M+).
HRMS m/z(M+): Ber. für C23H26O6: 398.1729, Gef.:
398.1732
[α]D +24.5° (c
=1.03, CHCl3)
-
(2)
Synthese von 4-C-(2,2-Dibromethenyl)-3,5-di-O-benzyl-1,2-O-isopropyliden-α-D-ribo-pentofuranose (Verbindung
3)
-
Verbindung 2 (9,50 g, 23,8 mMol)
wurde in Dichlormethan (200 ml) gelöst und Tetrabromkohlenstoff (15,8
g, 47,6 mMol) und Triphenylphosphin (25,0 g, 95,3 mMol) wurden der
Lösung
unter Eiskühlen
zugefügt, gefolgt
von einer Stunde Rühren
bei Raumtemperatur. Dem Gemisch wurde Triethylamin (20,0 ml, 142
mMol) zugefügt,
gefolgt von 10 Minuten Rühren.
Das Reaktionsgemisch wurde in n-Hexan (1000 ml) gegossen und die
erzeugten Niederschläge
wurden durch Filtration abgetrennt. Das Filtrat wurde durch Destillation
unter verringertem Druck eingeengt und der Rückstand wurde mittels Kieselgel-Säulenchromatographie
(1500 ml Kieselgel, Elutionsmittel: n-Hexan:Ethylacetat = 3:1) gereinigt,
um dadurch eine farblose, viskose Verbindung (Verbindung 3; 12,6
g, 22,7 mMol, 95,4%) zu liefern.
1H-NMR(CDCl3) δ 7.34–7.24 (1OH,
m, aromatisch), 7.16 (1H, s, Br2C=CH-),
5.76 (1H, d, H-1 J1,2 = 3.90), 4.72, 4.60
(jew. 1H, d, Benzyl, Jg=m = 12.00), 4.53
(1H, br.t, H-2), 4.60, 4.42 (jew. 1H, d, Benzyl, Jg=m =
12.00), 4.21 (1N, d, H-3, J2,3 = 4.80),
3.83, 3.39 (jew. 1H, d, H-5, Jg=m = 11.40),
1.59, 1.30 (jew. 3H, s, Acetonid)
EIMS m/z: 473, 475(M-Br).
[α]D +6.20° (c
= 1.00, CHCl3)
-
(3)
Synthese von 4-C-Ethinyl-3,5-di-O-benzyl-1,2-O-isopropyliden-α-D-ribo-pentofuranose (Verbindung
4)
-
Verbindung 3 (12,4 g, 22,4 mMol)
wurde in trockenem Tetrahydrofuran (160 ml) gelöst und 1,6 M n-Butyllithium
(30,7 ml, 49,1 mMol) in n-Hexan wurde der Lö sung bei –78°C in einer Argonatmosphäre zugefügt, gefolgt
von 30 Minuten Rühren
bei derselben Temperatur. Nachdem dem Gemisch unter Rühren Wasser
zugefügt
worden war, wurde die organische Schicht über wasserfreiem Magnesiumsulfat
getrocknet und durch Destillation unter verringertem Druck eingeengt.
Der Rückstand
wurde mittels Kieselgel-Säulenchromatographie
(1500 ml Kieselgel, Elutionsmittel: n-Hexan:Ethylacetat = 3:1) gereinigt,
um dadurch eine farblose, viskose Verbindung (Verbindung 4; 7,95
g, 20,2 mMol, 90,3%) zu liefern.
1H-NMR(CDCl3) δ 7.39–7.22 (1OH,
m, aromatisch), 5.70 (1H, d, H-1 J1,2 =
3.60), 4.78, 4.69 (jew. 1H, d, Benzyl, Jg=m =
12.60), 4.55 (1H, br.t, H-2), 4.53, 4.44 (jew. 1H, d, Benzyl, Jg=m = 12.30), 4.16 (1H, d, H-3, J2,3 = 4.50), 3.71, 3.56 (jew. 1H, d, H-5,
Jg=m = 11.40), 1.73, 1.33 (jew. 3H, s, Acetonid)
EIMS
m/z: 394 (M+).
HRMS m/z (M+):
Ber. für
C24H26O5:
394.1780, Gef.: 394.1777
[α]D +22.6° (c
= 1.00, CHCl3)
-
(4)
Synthese von 4-C-Triethylsilylethinyl-3,5-di-O-benzyl-1,2-O-isopropyliden-α-D-ribo-pentofuranose
(Verbindung 5)
-
Verbindung 4 (5,00 g, 12,7 mMol)
wurde in trockenem Tetrahydrofuran (100 ml) gelöst und 1,6 M n-Butyllithium
(9,50 ml, 15,2 mMol) in n-Hexan wurde der Lösung bei –78°C in einer Argonatmosphäre zugefügt, gefolgt
von fünf
Minuten Rühren
bei derselben Temperatur. Unter denselben Bedingungen wurde Chlortriethylsilan
(2,55 ml, 15,2 mMol) hinzugefügt,
gefolgt von 30 Minuten Rühren.
Nachdem dem Gemisch unter Rühren Wasser
zugefügt
worden war, wurde die organische Schicht über wasserfreiem Magnesiumsulfat
getrocknet und durch Destillation unter verringertem Druck eingeengt.
Der Rückstand
wurde mittels Kieselgel-Säulenchromatographie
(1000 ml Kieselgel, Elutionsmittel: n-Hexan: Ethylacetat = 3:1)
gereinigt, um dadurch eine farblose, ölige Verbindung (Verbindung
5; 6,32 g, 12,4 mMol, 97,6%) zu liefern.
1H-NMR(CDCl3) δ 7.41–7.22 (1OH,
m, aromatisch), 5.71 (1H, d, H-1, J1,2 =
3.85), 4.77, 4.65 (jew. 1H, d, Benzyl, Jg=m =
12.09), 4.63 (1H, br.t, H-2), 4.57, 4.48 (jew. 1H, d, Benzyl, Jg=m = 12.09), 4,.23 (1H, d, H-3, J2,3 = 4.67), 1.73, 1.33 (jew. 3H, s, Acetonid),
0.98 (9H, t, Si-CH2-CH3,
J = 7.83), 0.60 (6H, Si-CH2-CH3,
J = 7.97)
EIMS m/z : 508 (M+ ).
HRMS
m/z (M+ ): Ber. für C30H40O5Si: 508.2645,
Gef.: 508,2642
[α]D –27.27° (c = 1.045,
CHCl3)
-
(5)
Synthese von 4-C-Triethylsilylethinyl-1,2-di-O-acetyl-3,5-di-O-benzyl-D-ribo-pentofuranose (Verbindung
6)
-
Verbindung 5 (5,55 g, 10,9 mMol)
wurde in Essigsäure
(70,0 ml) gelöst
und Trifluoressigsäure
(10,0 ml) und Wasser (30,0 ml) wurden der Lösung zugefügt, gefolgt vom Rühren über Nacht
bei Raumtemperatur. Nachdem das Verschwinden von Verbindung 5 mittels
Kieselgel-Dünnschichtchromatographie
bestätigt
worden war, wurde das Reaktionsgemisch durch Destillation unter
verringertem Druck eingeengt. Der Rückstand wurde durch dreimaliges,
gemeinsames Kochen mit Toluol weiter eingeengt und anschließend in
Pyridin (50,0 ml) gelöst.
Es wurde Acetanhydrid (10,3 ml, 0,11 Mol) hinzugefügt, gefolgt
vom Rühren über Nacht
bei Raumtemperatur. Das Reaktionsgemisch wurde durch Destillation
unter verringertem Druck eingeengt und der Rückstand wurde in Ethylacetat
gelöst.
Die organische Schicht wurde mit Wasser gewaschen, über wasserfreiem
Magnesiumsulfat getrocknet und durch Destillation unter verringertem
Druck eingeengt. Der Rückstand wurde
mittels Kieselgel-Säulenchromatographie
(1000 ml Kieselgel, Elutionsmittel: n-Hexan:Ethylacetat = 5:1) gereinigt,
um dadurch eine farblose, viskose Verbindung (Verbindung 6; 4,80
g, 8,68 mMol, 79,6%) als Anomerengemisch (α:β = 1:6,6) zu liefern.
1H-NMR für
das α-Anomer
(CDCl3) δ 7.38–7.28 (1OH,
m, aromatisch), 6.39 (1H, d, H-1, J1,2 =
4.67), 5.13 (1H, dd, H-2, J1,2 = 4.67, J2,3 = 6.87), 4.80, 4.55 (jew. 1H, Benzyl,
d, Jg=m = 12.09), 4.61, 4.52 (jew. 1H, d,
Benzyl, Jg=m = 12.09), 4.30 (1H, d, H-3,
J2,3 = 6.87), 3.62 (2H, d, H-5, J = 0.55),
2.12, 2.07 (jew. 3H, s. Acetyl), 0.94 (9H, t, Si-CH2-CH3, J = 7.97), 0.55 (6H, Si-CH2-CH3,
J = 7.97)
[α]D –21.8° (c = 1.00,
CHCl3)
1H-NMR
für das β-Anomer (CDCl3) δ 7.35–7.24 (1OH,
m, aromatisch), 6.20 (1N, d, H-1, J1,2 =
0.82), 5.33 (1H, dd, H-2, J1,2 = 0.82, J2,3 = 4.67), 4. 66, 4.61 (jew. 1H, Benzyl,
d, Jg=m = 11.81), 4.56, 4.47 (jew. 1H, Benzyl,
d, Jg=m = 11.81), 4.48 (1H, d, H-3, J2.3 = 4.67), 3.69, 3.62 (jew. 1H, d, H-5,
Jg=m = 10.99), 2.09, 1.84 (jew. 3H, s. Acetyl), 0.96
(9H, t, Si-CH2-CH3,
J = 7.97), 0.58 (6H, Si-CH2-CH3,
J = 7.97)
[α]D –58.0° ( c = 1.00,
CHCl3)
EIMS m/z: 552(M+).
HRMS
m/z (M+): Ber. für C31H40O7Si: 552.2543,
Gef.: 552.2551
-
Synthesebeispiel
3 (Bezugsbeispiel)
1) Synthese von 4-C-Ethinyl-1,2-di-O-acetyl-3,5-di-O-benzyl-D-ribo-pentofuranose
(Verbindung 14)
-
(Verbindung 4 (6,00 g, 15,2 mMol)
wurde in Essigsäure
(70,0 ml) gelöst
und Trifluoressigsäure
(10,0 ml) und Wasser (30,0 ml) wurden der Lösung zugefügt, gefolgt vom Rühren über Nacht
bei Raumtemperatur. Nachdem das Verschwinden von Verbindung 4 mittels
Kieselgel-Dünnschichtchromatographie
bestätigt
worden war, wurde das Reaktionsgemisch durch Destillation unter
verringertem Druck eingeengt. Der Rückstand wurde durch dreimaliges,
gemeinsames Kochen mit Toluol eingeengt. Der behandelte Rückstand
wurde in Pyridin (50,0 ml) gelöst.
Es wurde Acetanhydrid (14,3 ml, 0,15 Mol) hinzugefügt, gefolgt
vom Rühren über Nacht bei
Raumtemperatur. Das Reaktionsgemisch wurde durch Destillation unter
verringertem Druck eingeengt und der Rückstand wurde in Ethylacetat
gelöst.
Die organische Schicht wurde mit Wasser gewaschen, über wasserfreiem
Magnesiumsulfat getrocknet und durch Destillation unter verringertem
Druck eingeengt. Der Rückstand
wurde mittels Kieselgel-Säulenchromatographie
(1000 ml Kieselgel, Elutionsmittel: n-Hexan:Ethylacetat = 2:1) gereinigt,
um dadurch eine farblose, viskose Verbindung (Verbindung 14; 5,40
g, 12,3 mMol, 80,9%) als Anomerengemisch (α:β = 1:3,0) zu liefern.
1H-NMR für
das α-Anomer
(CDCl3) δ 7.39–7.25 (1OH,
m, aromatisch), 6.42 (1H, d, H-1, J1,2 =
4.67), 5.13 (1H, dd, H-2, J1,2 = 4.67, J2,3 = 6.87), 4.81, 4.60 (jew. 1H, Benzyl,
d, Jg=m = 12.09), 4.59, 4.51 (jew. 1H, d,
Benzyl, Jg=m = 12.09), 4.30 (1H, d, H-3,
J2,3 = 6.87), 3.63 (2H, d, H-5, J = 0.55),
2.73 (1H, s, Ethinyl), 2.10, 2.02 (jew. 3H, s. Acetyl).
1H-NMR für
das β-Anomer
(CDCl3) δ 7.35–7.20 (1OH,
m, aromatisch), 6.21 (1H, d, H-1, J1,2 =
0.82), 5.40 (1H, dd, H-2, J1,2 = 0.82, J2,3 = 4.67), 4.66, 4.60 (jew. 1H, Benzyl,
d, Jg=m = 11.81), 4.50, 4.47 (jew. 1H, Benzyl,
d, Jg=m = 11.81), 4.42 (1H, d, H-3, J2,3 = 4.67), 3.70, 3.66 (jew. 1H, d, H-5,
Jg=m = 10.99), 2.80 (1H, s, Ethinyl), 2.08,
1.81 (jew. 3H, s. Acetyl).
EIMS m/z: 438(M+).
HRMS
m/z(M+): Ber. für C25H26O7: 438.1679, Gef.:
438.1681
-
(2)
Synthese von 4'-C-Ethinyl-2'-O-acetyl-3',5'-di-O-benzyluridin
(Verbindung 15)
-
Verbindung 14 (2,50 g, 5,70 mMol)
wurde in 1,2-Dichlorethan (80,0 ml) gelöst und Uracil (1,60 g, 14,27 mMol)
und N,O-Bis(trimethylsilyl)acetamid (9,86 ml, 39,74 mMol) wurden
der Lösung
zugefügt,
gefolgt von einer Stunde Erhitzen unter Rückfluß. Nachdem man das Reaktionsgemisch
auf Raumtemperatur abkühlen
gelassen hatte, wurde Trimethylsilyltrifluormethansulfonat (2,06
ml, 11,40 mMol) hinzugefügt,
gefolgt vom Rühren über Nacht
bei 50°C.
Eine gesättigte
wäßrige Natriumhydrogencarbonatlösung wurde
dem Gemisch zugefügt und
nach dem Rühren
wurde der Niederschlag filtriert. Die organische Schicht wurde über wasserfreiem
Magnesiumsulfat getrocknet und durch Destillation unter verringertem
Druck eingeengt. Der Rückstand
wurde mittels Kieselgel-Säulenchromatographie
(300 ml Kieselgel, Elutionsmittel: n-Hexan:Ethylacetat = 2:3) gerei nigt,
um dadurch eine farblose, viskose Verbindung (Verbindung 15; 2,44
g, 4,97 mMol, 87,2%) zu liefern.
1H-NMR(CDCl3) δ 8.52
(1H, br. s, 3-NH), 7.55 (1H, d, 6-H, J5,6 =
8.24), 7.40–7.22
(1OH m, aromatisch), 6.25 (1H, d, H-1', J1',2' = 4.40), 5.33
(1H, d, H-5, J5,6 = 8.24), 5.22 (1H, dd,
H-2', J1',2' = 4.40, J2',3' = 5,77), 4.63
(2H, s, Benzyl), 4.45, 4.40 (jew. 1H, d, Benzyl, Jg=m =
10.99), 4.34 (1H, d, H-3',
J2',3' = 5.77), 3.84,
3.62 (jew. 1H, d, H-5', Jg=m= 10.58), 2.69 (1H, s, Ethinyl), 2.11
(3H, s, Acetyl).
FABMS m/z: 491(MH+).
HRMS
m/z (MH+) : Ber. für C27H27N2O7:
491.1818, Gef.: 491.1821.
[α]D 29.0° (c
= 1.00, CHCl3).
-
(3)
Synthese von 1-(4-C-Ethinyl-2-O-acetyl-3,5-di-O-benzyl-β-D-arabino-pentofuranosyl)uracil
(Verbindung 16)
-
Verbindung 15 (2,30 g, 4,69 mMol)
wurde in Methanol (90,0 ml) gelöst
und 1 N wäßrige Natriumhydroxidlösung (10,0
ml) wurde der Lösung
zugefügt,
gefolgt von zwei Stunden Rühren
bei Raumtemperatur. Das Reaktionsgemisch wurde mit Essigsäure neutralisiert
und anschließend
unter verringertem Druck zur Trockene gebracht. Der Rückstand
wurde in Ethylacetat gelöst.
Die organische Schicht wurde mit Wasser gewaschen, über wasserfreiem
Magnesiumsulfat getrocknet und unter verringertem Druck zur Trockene
gebracht. Der Rückstand
wurde durch dreimaliges Kochen zusammen mit einer geringen Menge
Pyridin eingeengt. Das Produkt wurde in Pyridin (50,0 ml) gelöst und der
Lösung
wurde unter Kühlen
Methansulfonylchlorid (0,73 ml, 9,41 mMol) zugefügt, gefolgt von drei Stunden
Rühren.
Dem Reaktionsgemisch wurde eine geringe Menge Wasser zugefügt und das
Gemisch wurde unter verringertem Druck zur Trockene gebracht. Der
Rückstand wurde
in Ethylacetat gelöst,
gefolgt vom Waschen mit Wasser. Die organische Schicht wurde über wasserfreiem
Magnesiumsulfat getrocknet und anschließend unter verringertem Druck
zur Trockene gebracht. Der Rückstand
wurde in Tetrahydrofuran (30,0 ml) gelöst und der Lösung wurde
1 N wäßrige Natriumhydroxidlösung (50,0
ml) zugefügt,
gefolgt von einer Stunde erhitzen unter Rückfluß. Nachdem das Reaktionsgemisch
mit Essigsäure
neutralisiert worden war, wurde die Zielverbindung durch Extraktion
mit Ethylacetat aufgenommen. Die organischen Schichten wurden vereinigt
und über
wasserfreiem Magnesiumsulfat getrocknet. Die organische Schicht
wurde unter verringertem Druck zur Trockene gebracht und der Rückstand
wurde mittels Kieselgel-Säulenchromatographie
(250 ml Kieselgel, Elutionsmittel: n-Hexan:Ethylacetat = 1:2) gereinigt,
um dadurch eine weiße,
pulverige Verbindung (Verbindung 16; 1,54 g, 3,43 mMol, 73,1%) zu
liefern.
1H-NMR(CDCl3) δ 9.82 (1H,
br.s, 3-NH), 7.73 (1H, d, 6-H, J5,6 = 8.06),
7.41–7.19
(1OH, m, aromatisch), 6.24 (1H, d, H-1', J1',2' = 5,86), 5.25
(1H, d; H-5, J5,6 = 8.06), 4.88, 4.76 (jew.
1H, d, Benzyl, Jg=m = 12.21), 4.78 (1H, H-2'), 4.52 (1H, 2'-OH), 4.46, 4.39
(jew. 1H, d, Benzyl, Jg=m = 11.11), 4.19
(1H, d, H-3', J2',3' = 6.59), 3.834,
3.64 (jew. 1H, d, H-5',
Jg=m = 10.62), 2.67 (1H, s, Ethinyl).
FABMS
m/z: 449(MH+).
HRMS m/z(MH+):
Ber. für
C25H25N2O6: 449.1722, Gef.: 449.1713.
[α]D 40.7° (c
= 1.00, CHCl3).
Schmp. 105–106°C
-
4)
Synthese von 1-(4-C-Ethinyl-2,3,5-tri-O-acetyl-β-D-arabino-pentofuranosyl)-uracil (Verbindung
17)
-
(Verbindung 16 (1,40 g, 3,12 mMol)
wurde in Dichlormethan (40,0 ml) gelöst und 1,0 M Bortribromid (15,6
ml, 15,6 mMol) in Dichlormethan wurde der Lösung bei –78°C in einer Argonatmosphäre zugefügt, gefolgt
von drei Stunden Rühren
bei derselben Temperatur. Ein Gemisch aus Pyridin (5,00 ml) und
Methanol (10,0 ml) wurde bei –78°C hinzugefügt und nach
zehn Minuten Rühren
wurde das Reaktionsgemisch durch Destillation unter verringertem
Druck eingeengt. Nachdem der Rückstand
durch dreimaliges Kochen zusammen mit einer geringen Menge Methanol
und durch weiteres dreimaliges Kochen mit einer geringen Menge Pyridin
eingeengt worden war, wurde der Rückstand in Pyridin (50,0 ml)
gelöst
und der Lösung
wurde Acetanhydrid (4,42 ml, 46,7 mMol) zugefügt, gefolgt vom Rühren über Nacht
bei Raumtemperatur. Das Reaktionsgemisch wurde unter verringertem
Druck zur Trockene gebracht und der Rückstand wurde durch dreimaliges
Kochen zusammen mit einer geringen Menge Toluol eingeengt und anschließend mit
Ethylacetat und Wasser verteilt. Die organische Schicht wurde über wasserfreiem
Magnesiumsulfat getrocknet und durch Destillation unter verringertem
Druck eingeengt. Der Rückstand
wurde mittels Kieselgel-Säulenchromatographie
(150 ml Kieselgel, Elutionsmittel: Chloroform:Methanol = 20:1) gereinigt,
um dadurch eine weiße,
pulverige Verbindung (Verbindung 17; 1,15 g, 2,92 mMol, 93,6%) zu
liefern.
1H-NMR(CDCl3) δ 8.99 (1H,
br. s, 3-NH), 7.42 (1H, d, 6-H, J5,6 = 8.24),
6.45 (1H, d, H-1',
J1',2' = 4.95), 5.76
(1H, dd, H-5, J5,6 = 8.24), 5.55 (1H, dd, H-2', J1',2' = 4.95, J2',3' = 3.57), 5.34
(1H, d, H-3', J2',3' = 3.57), 4.51,
4.42 ( jew. 1H, d, H-5',
Jg=m = 11.81), 2.73 (1H, s, Ethinyl).
FABMS
m/z: 395(MH+).
HRMS m/z(MH+):
Ber. für
C17H19N2O9:
395.1090, Gef.: 395.1092.
[α]D 18.2° (c
= 1.00, CHCl3) .
Schmp. 160–162°C
-
(5)
Synthese von 1-(4-C-Ethinyl-β-D-arabino-pentofuranosyl)cytosin
(Verbindung 19)
-
-
Verbindung 17 (1,00 g, 2,54 mMol)
wurde in Pyridin (50,0 ml) gelöst
und p-Chlorphenylphosphorodichloridat
(1,05 ml, 6,38 mMol) wurde der Lösung
unter Eiskühlen
zugefügt,
gefolgt von fünf
Minuten Rühren. Dem
Gemisch wurde 1,2,4-Triazol
(1,75 g, 25,3 mMol) zugefügt,
gefolgt von sieben Tagen Rühren
bei Raumtemperatur. Nachdem das Verschwinden des Ausgangsmaterials
mittels Kieselgel-Dünnschichtchromatographie
bestätigt
worden war, wurde das Reaktionsgemisch durch Destillation unter
verringertem Druck eingeengt und der Rückstand wurde mit Ethylacetat
und Wasser verteilt. Die organische Schicht wurde über wasserfreiem
Magnesiumsulfat getrocknet und durch Destillation unter verringertem
Druck eingeengt. Der Rückstand wurde
mittels Kieselgel-Säulenchromatographie
(50 ml Kieselgel, Elutionsmittel: n-Hexan:Ethylacetat = 1:3) gereinigt,
um dadurch eine farblose, viskose Verbindung (Verbindung 18: 1-(4-C-Ethinyl-2,3,5-tri-O-acetyl-β-D-arabino-pentofuranosyl)-4-(1,2,4-triazolo)uracil)
zu liefern. Verbindung 18 wurde in Dioxan (60,0 ml) gelöst und der
Lösung
wurde 25%ige wäßrige Ammoniaklösung (20,0
ml) zugefügt,
gefolgt vom Rühren über Nacht
bei Raumtemperatur. Nachdem das Verschwinden von Verbindung 18 mittels
Kieselgel-Dünnschichtchromatographie
bestätigt
worden war, wurde das Reaktionsgemisch durch Destillation unter
verringertem Druck eingeengt. Der Rückstand wurde mittels Umkehrphasen-Mitteldruck-Säulenchromatographie
(50 g Wakosil 40C18, Elutionsmittel: 3%ige wäßrige Acetonitrillösung) gereinigt.
Die Verbindung 19 enthaltenden Fraktionen wurden unter verringertem
Druck zur Trockene gebracht und der Rückstand wurde in Methanol-Ether gelöst und aus
demselben Medium kristallisiert, um dadurch eine weiße, kristalline
Verbindung (Verbindung 19; 0,51 g, 1,91 mMol, 75,2%) zu liefern.
1H-NMR(DMSO-d6) δ 7.52 (1H,
d; H-6, J5,6 = 7.42), 7.10 (2H, br. d, NH2), 6.17 (1H, dd, H-1', J1',2' = 6.04), 5.66 (1H,
d, H-5, J5,6 = 7.42), 5.62, 5.49 (jew. 1H,
d, 2'-OH, 3'-OH), 5.42 (1H, t,
5'-OH), 4.16 (1H,
q, H-2', J1',2' = J2',3' = 6.04), 3.97
(1H, t, H-3', J1',2' = 6.04), 3.58
(2H, m, H-5'), 3.48
(1H, s, Ethinyl).
[α]D +95.7° (c
= 1.00, CH3OH)
FABMS m/z: 268(MH+).
HRMS m/z (MH+):
Ber. für
C11H14N3O5: 268.0933 , Gef.: 268.0965.
UV λmax (CH3OH) nm (ε):
271 (9350)
Schmp. ~200°C
(Zers.).
-
Synthesebeispiel
5
(1) Synthese von 2'-O-Acetyl-3',5'-di-O-benzyl-4'-C-triethylsilylethinyladenosin
(Verbindung 20)
-
Einer Lösung von Verbindung 6 (1,1
g, 2 mMol) in 1,2-Dichlorethan (16,5 ml) wurde Adenin (0,405 g, 3
mMol) und N,O-Bis(trimethylsilyl)acetamid (2,7 ml, 11 mMol) zugefügt, gefolgt
von 1,5 Stunden erhitzen unter Rückfluß. Nachdem
man das Gemisch auf Raumtemperatur abkühlen gelassen hatte, wurde
dem Gemisch tropfenweise Trimethylsilyltrifluormethansulfonat (0,77
ml, 4 mMol) unter Rühren
bei 0°C
in einer Argonatmosphäre
zugefügt.
Das Gemisch wurde 15 Minuten bei Raumtemperatur gerührt, 24
Stunden unter Rückfluß erhitzt
und auf Raumtemperatur abkühlen
gelassen. Bei 0°C
wurde gesättigte,
wäßrige Natriumhydrogencanbonatlösung zugefügt, gefolgt
von 15 Minuten Rühren
bei Raumtemperatur. Unlösliche
Materialien wurden durch Filtration unter Verwenden von Celite entfernt
und anschließend
wurde die organische Schicht von dem Filtrat abgetrennt. Nachdem
die wäßrige Schicht
mit Chloroform extrahiert worden war, wurde die organische Schicht einmal
mit gesättigter,
wäßriger Natriumhydrogencarbonatlösung gewaschen, über wasserfreiem
Natriumsulfat getrocknet und durch Destilla tion unter verringertem
Druck unter Verdampfen des Lösungsmittels
eingeengt. Der Rückstand
wurde auf eine Kieselgelsäule
(15 g, Elutionsmittel: Ethylacetat: n-Hexan:Ethanol = 20:20:1) aufgebracht,
um dadurch Verbindung 20 in einer Menge von 0,69 g (55%) zu liefern.
1H-NMR(CDCl3) δ 8.32 (1H,
s, Purin -H), 8.01 (1H, s, Purin-H), 7.27–7.37 (1OH, m, 2 × Ph), 6.37
(1H, d, J = 5.1Hz, H-1'), 5.60 (1H, t, J
= 5.6Hz, H-2'),
5.59 (2H, br s, NH2), 4.75 (1H, d, J = 11.OHz,
CHH'Ph), 4.69 (1H, d, J = 5.6Hz, H-3'), 4.60 (1H, d, J
= 11.OHz, CHH'Ph),
4.58 (1H, d, J = 11.2Hz, CHH'Ph), 4.51 (1H, d,
J = 11.OHz, CHH'Ph), 3.84 (1H, d, J = 11.1Hz, H-5'), 3.69 (1H, d, J
= 11.1Hz, H-5')
2.03 (3H, s, Ac), 0.98 (9H, t, J = 8.7Hz, 3 × CH1CH2), 0.61 (6H, q, J = 8.7Hz, 3 × CH3CH2).
-
(2)
Synthese von 3',5'-Di-O-benzyl-4'-C-triethylsilylethinyladenosin
(Verbindung 21)
-
Einer Lösung von Verbindung 20 (0,354
g, 0,565 mMol) in Methanol (14 ml) wurde Triethylamin (3,3 ml) zugefügt und das
Gemisch wurde einen Tag bei Raumtemperatur und luftdichten Bedingungen
gerührt. Das
Gemisch wurde unter verringertem Druck eingeengt. Der Rückstand
wurde auf eine Kieselgelsäule
(10 g; Elutionsmittel: Ethylacetat:n-Hexan:Ethanol = 20:10:1) aufgebracht,
um dadurch Verbindung 21 in einer Menge von 0,283 g (86%) zu ergeben.
1H-NMR(CDCl3) δ 8.30 (1H,
s, Purin-H), 8.00 (1H, s, Purin-H), 7.30–7.42 (1OH, m, 2 × Ph), 6.17
(1H, d, J = 5.6Hz, H-1'), 5.55 (2H, br s,
NH2), 4.97 (1H, d, J = 11.1Hz, CHH'Ph), 4.75–4.80 (1H,
m, H-2'), 4.72 (1H,
d, J = 11.1Hz , CHH'Ph), 4.59 (1H,
d, J = 11.6Hz, CHH'Ph), 4.54 (1H, d,
J = 11.6Hz, CHH'Ph), 4.50 (1H, d, J = 5.6Hz, H-3'), 3.84 (1H, d, J
= 11.1Hz, H-5'),
3.74 (1H, d, J = 11.1Hz, H-5'),
3.50 (1H, d, J = 8.3Hz, OH), 0.98 (9H, t, J = 7.9Hz, 3 × CH2CH2), 0.62 (6H,
q, J = 7.9Hz, 3 × CH3CH2).
-
(3)
Synthese von 3',5'-Di-O-benzyl-2'-desoxy-4'-C-triethylsilylethinyladenosin
(Verbindung 22)
-
Einer Lösung von Verbindung 21 (0,18
g, 0,308 mMol) und DMAP (0,113 g, 0,924 mMol) in Acetonitril (10,6
ml) wurde 4-Fluorphenylchlorthionoformat (0,065 ml, 0,462 mMol)
tropfenweise unter Rühren
bei Raumtemperatur in einer Argonatmosphäre zugefügt und eine Stunde bei Raumtemperatur
gerührt,
gefolgt von der Kondensation unter verringertem Druck. Dem Rückstand
wurde Wasser zugefügt
und das Gemisch wurde mit Ethylacetat extrahiert. Die organische
Schicht wurde mit Wasser gewaschen und mit gesättigter, wäßriger Natriumchloridlösung gewaschen, über wasserfreiem
Natriumsulfat getrocknet und das Lösungsmittel wurde unter verringertem
Druck abdestilliert. Der Rückstand
wurde auf eine Kieselgelsäule
(Elutionsmittel: Ethylacetat:n-Hexan:Ethanol = 20:20:1) aufgebracht,
um dadurch rohes Thiocarbonat zu liefern.
-
Das Thiocarbonat wurde in Toluol
(9 ml) gelöst
und hydriertes Tributylzinn (0,41 ml, 1,85 mMol) und 2,2'-Azobis(isobutyronitril)
(0,013 g, 0,077 mMol) wurden der Lösung zugefügt. Das Reaktionsgemisch wurde eine
Stunde bei 85°C
in einer Argonatmosphäre
gerührt
und auf Raumtemperatur abkühlen
gelassen. Das Lösungsmittel
wurde unter verringertem Druck verdampft. Der Rückstand wurde auf eine Kieselgelsäule (20
g, Elutionsmittel: Ethylacetat:n-Hexan:Ethanol = 20:10:1) aufgebracht,
um dadurch Verbindung 22 in einer Menge von 0,10 g (57%) zu liefern.
1H-NMR(CDCl3) δ 8.32 (1H,
s, Purin-H), 8.11 (1H, s, Purin-H), 7.26–7.37 (1OH, m, 2 × Ph), 6.51
(1H, t, J = 6.OHz, H-1'), 5.54 (2H, br s,
NH2), 4.72 (1H, d, J = 12.OHz, CHH'Ph),
4.61 (2H, d, J = 10.5Hz, CH2Ph), 4.60 (1H,
t, J = 6.6Hz, H-3'),
4.55 (1H, d, J = 12.OHz, CHH'Ph), 3.88 (1H,
d, J = 10.7Hz, H-5'),
3.76 (1H, d, J = 10.7Hz, H-5'),
2.71–2.76
(2H, m, H-2'), 0.99
(9H, t, J = 7.8Hz, 3 × CH1CH2), 0.62 (6H,
q, J = 7.5Hz, 3 × CH3CH2).
-
4)
Synthese von 2'-Desoxy-4'-C-ethinyladenosin
(Verbindung 23) und 9-(2-Desoxy-4-C-ethinyl-β-D-ribofuranosyl)purin
(Verbindung 24)
-
(Einer Lösung von Verbindung 22 (0,23
g, 0,404 mMol) in Tetrahydrofuran (9,4 ml) wurde 1,0 M Tetrabutylammoniumfluoridlösung (0,44
ml, 0,44 mMol) unter Rühren
bei Raumtemperatur zugefügt
und nach 30 Minuten Rühren
bei derselben Temperatur wurde das Lösungsmittel unter verringertem
Druck verdampft. Der Rückstand
wurde auf eine Kieselgelsäule
aufgebracht und mit Ethylacetat eluiert, um dadurch 0,186 g rohe Verbindung
ohne Triethylsilylgruppe zu liefern.
-
Eine Lösung der vorstehend beschriebenen
Verbindung ohne Triethylsilylgruppe in Tetrahydrofuran (1,8 ml)
und wasserfreiem Ethanol (0,18 ml) wurden einem Kolben zugeführt. 18
ml Ammoniakgas wurden bei –78°C kondensiert
und dem Kolben zugeführt.
Metallisches Natrium (0,047 g, 2,02 mMol) wurde rasch in einer Argonatmosphäre zugefügt, gefolgt
von 15 Minuten Rühren
bei derselben Temperatur. Weiteres metallisches Natrium (0,023 g)
wurde dem Gemisch zugefügt
und nach 10 Minuten Rühren
wurde Ammoniumchlorid zugefügt.
Nachdem das Gemisch 1,5 Stunden bei Raumtemperatur gerührt worden
war, wurde Ethanol hinzugefügt.
Unlösliche
Materialien wurden durch Celite abgetrennt und zwei Mal mit Ethanol
gewaschen. Das sich daraus ergebende Filtrat und die Waschflüssigkeit
wurden unter verringertem Druck eingeengt. Der Rückstand wurde auf eine Kieselgelsäule (10
g, Elutionsmittel: Ethylacetat : Methanol = 20:1) aufgebracht, um
dadurch ein Gemisch aus Verbindung 23 und Verbindung 24 in einer
Menge von 0,079 g zu liefern. Nachfolgend wurde das Gemisch auf
eine Umkehrphasen-ODS-Kieselgelsäule
aufgebracht und mit 5%iger wäßriger Ethanollösung eluiert,
um dadurch Verbindung 24 in einer Menge von 0,028 g (27%) zu liefern,
und weiter mit 7,5%iger wäßriger Ethanollösung eluiert,
um dadurch Verbindung 23 in einer Menge von 0,021 g (19%) zu liefern.
Verbindung
23
1H-NMR(DMSO-d6) δ 8.33 (1H,
s, Purin-H), 8.15 (1H, s, Purin-H), 7.30 (2H, br s, NH2),
6.36 (1H, t, J = 6.4Hz, H-1'),
5.54 (1H, d, J = 5.4Hz, OH), 5.53 (1H, t, J = 5.4Hz, OH), 4.58 (1H,
q, J = 5.9Hz, H-3'),
3.66 (1H, dd, J = 12.2, 5.4Hz, H-5'), 3.56 (1H, dd, J = 11.7, 7.3Hz, H-5'), 3.5.0 (1H, s,
Ethinyl-H), 2.76 (1H, dt, J = 13.2, 6.4Hz, H-2'), 2.41 (1H, dt, J = 13.2, 6.8Hz, H-2').
(Verbindung
24)
1H-NMR(DMSO-d6) δ 9.18 (2H,
s, Purin-H), 8.96 (1H, s, Purin-H), 8.79 (1H, s, Purin-H), 6.50
(1H, t, J = 7.3, 4.9Hz, H-1'),
5.60 (1H, d, J = 5.9Hz, OH), 5.29 (1H, t, J = 5.4Hz, OH), 4.67 (1N,
q, J = 5.9Hz, H-3'),
3.67 (1H, dd, J = 11.7, 5.9Hz, H-5'), 3.58 (1H, dd,
J = 11.7, 6.8Hz, H-5'),
3.53 (1H, s, Ethinyl-H), 2.85 (1H, ddd, J = 13.2, 6.8, 4.9 Hz, H-2'), 2.48-2.56 (1H, m, H-2').
-
Synthesebeispiel
6
(1) Synthese von 9-(2-O-Acetyl-3,5-di-O-benzyl-4-C-triethylsilylethinyl-β-D-ribofuranosyl)-2,6-diaminopurin (Verbindung
25)
-
Einer Lösung von Verbindung 6 (1,1
g, 2 mMol) in 1,2-Dichlorethan (16,5 ml) wurde Diaminopurin (0,45 g,
3 mMol) und N,O-Bis(trimethylsilyl)acetamid (4,4 ml, 18 mMol) zugefügt, gefolgt
von drei Stunden Erhitzen unter Rückfluß. Nach dem das Gemisch auf
Raumtemperatur abgekühlt
worden war, wurde dem Gemisch bei 0°C in einer Argonatmosphäre tropfenweise
Trimethylsilyltrifluormethansulfonat (0,77 ml, 4 mMol) zugefügt. Das
Gemisch wurde 15 Minuten bei Raumtemperatur gerührt, 24 Stunden unter Rückfluß erhitzt
und auf Raumtemperatur abgekühlt.
Bei 0°C
wurde gesättigte,
wäßrige Natriumhydrogencarbonatlösung hinzugefügt, gefolgt
von 15 Minuten Rühren
bei Raumtemperatur. Unlösliche
Materialien wurden durch Filtration unter Verwenden von Celite abgetrennt
und anschließend
wurde die organische Schicht von dem Filtrat abgetrennt. Nachdem
die wäßrige Schicht
einmal mit Chloroform extrahiert worden war, wurde die organische
Schicht mit gesättigter,
wäßriger Natriumchloridlösung gewaschen, über wasserfreiem
Natriumsulfat getrocknet und das Lösungsmittel wurde unter verringertem
Druck verdampft. Der Rückstand
wurde auf eine Kieselgelsäule
(20 9; Elutionsmittel: Ethylacetat:n-Hexan:Ethanol = 20:20:1) aufgebracht,
um dadurch Verbindung 25 in einer Menge von 0,85 g (66%) zu liefern.
1H-NMR(CDCl3) δ 7.68 (1H,
s, H-8), 7.26–7.37
(1OH-, m, 2 × Ph),
6.17 (1H, d, J = 6.5Hz, H-1'),
5.78 (1H, dd, J = 6.5, 6.0 Hz, H-2'), 5.34 (2N, br s, NH2),
4.76 (1H, d, J = 11.4Hz, CHH'Ph),
4.69 (1H, d, J = 6.OHz, H-3'), 4.61
(1H, d, J = 11.4Hz, CHH'Ph), 4.60 (1H,
d, J = 11.9Hz, CHH'Ph), 4.55 (2H, br
s, NH2), 4.52 (1H, d, J = 11.9 Hz, CHH'Ph), 3.83 (1H, d, J = 10.7 Hz, H-5'), 3.70 (1H, d, J = 10.7 Hz, H-5'), 2.04 (3H, s, Ac),
0.99 (9H, t, J = 8.3 Hz, 3 × CH3CH2), 0.61 (6H,
q, J = 8.3 Hz, 3 × CH3CH2).
-
2)
Synthese von 2,6-Diamino-9-(3,5-di-O-benzyl-4-C-triethylsilylethinyl-β-D-ribofuranosyl)purin
(Verbindung 26)
-
(Verbindung 25 (0,85 g, 1,32 mMol)
wurde auf dieselbe Weise wie bei der Synthese von Verbindung 21
behandelt und der sich daraus ergebende Rückstand wurde auf eine Kieselgelsäule (15
g; Elutionsmittel: Ethylacetat:n-Hexan:Etha nol = 30:10:1) aufgebracht,
um dadurch Verbindung 26 in einer Menge von 0,74 g (93%) zu liefern.
1H-NMR(CDCl3) δ 7.70 (1H,
s, H-8), 7.29–7.42
(1OH, m, 2 × Ph),
6.00 (1H, d, J = 4.9Hz, N-1'),
5.35 (2H, br s, NH2), 4.93 (1H, d, J = 11.5Hz,
CHH'Ph), 4.74 (1N, d, J = 11.5 Hz, CHH'Ph), 4.73 (1H, t, J = 5.8 Hz, H-2'), 4.60 (1H, d, J
= 12.OHz, CHH'Ph), 4.55 (2H, br
s, NH2), 4.54 (1H, d, J = 12.0 Hz, CHH'Ph), 4.49 (1H,
d, J = 5.9 Hz, H-3'),
3.81 (1H, d, J = 10.7 Hz, H-5'),
3.72 (1H, d, J = 10.7 Hz, H-5'),
3.62 (1H, br s, OH), 0.99 (9H, t, J = 7.8 Hz, 3 × CH1CH2), 0.62 ( 6H, q, J = 7.8 Hz, 3 × CH3CH2).
-
(3)
Synthese von 2,6-Diamino-9-(3,5-di-O-benzyl-2-desoxy-4-C-triethylsilylethinyl-β-D-ribofuranosyl)purin (Verbindung
27)
-
Verbindung 26 (0,103 g, 0,171 mMol)
wurde auf dieselbe Weise wie bei der Synthese von Verbindung 22
behandelt und der sich daraus ergebende Rückstand wurde auf eine Kieselgelsäule (10
g; Elutionsmittel: Ethylacetat:n-Hexan: Ethanol = 30:10:1) aufgebracht,
um dadurch Verbindung 27 in einer Menge von 0,055 g (55%) zu liefern.
1H-NMR(CDCl3) δ 7.79 (1H,
s, H-8), 7.26–7.37
(1OH, m, 2×Ph.),
6.34 (1H, dd, J = 6.6, 5.5Hz, H-1'), 5.36 (2H, br s, NH2),
4.72 (1H, d, J = 11 7Hz, CHH'Ph) , 4.56–4.63 (5H,
m, CH2Ph, H-3'), 4.57 (1H, d, J = 11.7 Hz, CHH'Ph), 3.85 (1H, d, J = 10.1 Hz, H=5'), 3.75 (1H, d, J
= 10.6 Hz, H-5'),
2.62–2.73
(2N, m, H-2'), 0.99
(9H, t, J = 7.9Hz, 3 × CH1CH2), 0.62 (6H,
q, J = 7.9Hz, 3 × CH3CH2).
-
(4)
Synthese von 2,6-Diamino-9-(2-desoxy-4-C-ethinyl-β-D-ribofuranosyl)purin
(Verbindung 28)
-
Einer Lösung von Verbindung 27 (0,263
g, 0,45 mMol) in Tetrahydrofuran (10,3 ml) wurde 1,0 M Tetrabutylammoniumfluoridlösung (0,5
ml, 0,5 mMol) bei Raumtemperatur zugefügt und das Gemisch wurde 30
Minuten bei derselben Temperatur gerührt. Das Lösungsmittel wurde unter verringertem
Druck verdampft. Der Rückstand
wurde auf eine kurze Kieselgelsäule
(Elutionsmittel: Ethylacetat:Ethanol = 30:1) aufgebracht, um dadurch
0,214 g einer rohen Verbindung ohne Triethylsilylgruppe zu liefern.
-
Die vorstehend beschriebene Verbindung
ohne Triethylsilylgruppe in Tetrahydrofuran (2 ml) und wasserfreiem
Ethanol (0,1 ml) wurde einem Kolben zugeführt. Bei –78°C wurden 20 ml Ammoniakgas kondensiert und
dem Kolben zugeführt.
-
Metallisches Natrium (0,062 g, 2,7
mMol) wurde rasch in einer Argonatmosphäre zugefügt, gefolgt von 30 Minuten
Rühren
bei derselben Temperatur. Nachdem Ammoniumchlorid hinzugefügt worden
war, wurde das Gemisch zwei Stunden bei Raumtemperatur gerührt und
dem Gemisch wurde Ethanol hinzugefügt. Unlösliche Materialien wurden durch
Filtration unter Verwenden von Celite abgetrennt und zweimal mit
Ethanol gewaschen. Das sich daraus ergebende Filtrat und die Waschflüssigkeit
wurden unter verringertem Druck eingeengt. Der Rückstand wurde auf eine Kieselgelsäule (13
g; Elutionsmittel: Ethylacetat:Methanol = 10:1) aufgebracht, um
dadurch Verbindung 28 in einer Menge von 0,099 g (76%) zu liefern.
1H-NMR(DMSO-d6) δ 7.89 (1H,
s, H-8), 6.71 (2H, br s, NH2), 6.20 (1H,
t, J = 6.3 Hz, H-1'),
5.74 (2H, br s, NH2), 5.59 (1H, t, J = 5.9 Hz, OH), 5.47 (1H, d,
J = 4.9 Hz, OH), 4.50 (1H, q, J = 5.9 Hz, H-3'), 3.65 (1H, dd, J = 11.7, 5.4 Hz, H-5'), 3.56 (1H, dd,
J = 11.7, 7.3Hz, H-5'),
3.46 (1H, s, Ethinyl-H), 2.64 (1H, dt, J = 12.7, 6.4Hz, H-2'), 2.32 (1H, dt,
J = 13.2, 6.4 Hz, H-2').
-
Synthesebeispiel
7
Synthese von 2'-Desoxy-4'-C-ethinylinosin
(Verbindung 29)
-
Einer Tris-HCl-Pufferlösung (6
ml, pH 7,5) der Verbindung 23 (0,022 g, 0,08 mMol) wurde Adenosindeaminase
(0,044 ml, 20 Einheiten) zugefügt
und das Gemisch wurde 2,5 Stunden bei 40°C gerührt, gefolgt vom Abkühlen auf
Raumtemperatur. Das Reaktionsgemisch wurde auf eine Umkehrphasen-ODS-Kieselgelsäule (50
g) aufgebracht, durch den Durchfluß von Wasser (500 ml) entsalzt
und durch die Verwendung von 2,5%igem wäßrigem Ethanol wurde Verbindung
29 eluiert. Nachfolgend wurde die Verbindung 29 mit Isopropanol
in ein Pulver überführt, um
dadurch 0,016 g Verbindung 29 (72%) zu liefern.
1H-NMR
(DMSO-d6) 6 12.28 (1H, brs, NH), 8.29 (1H,
s, Purin -H), 8.06 (1H, s, Purin -H), 6.32 (1H, dd, J = 6.8, 4.9
Hz, H-1'), 5.57
(1H, d, J = 5.4 Hz, OH), 5.32 (1H, t, J = 5.9 Hz, OH), 4.56 (1N,
dt, J = 6.4, 5.4 Hz, H-3'),
3.65 (1H, dd, J = 12.2, 5.9 Hz, H-5'), 3.57 (1H, dd, J = 11.7, 6.4 Hz, H-5'), 3.50 (1H, s, Ethinyl-H),
2.66 (1H, dt; J = 12.2, 5.9 Hz, H-2'), 2.46 (1H, dt, J = 13.2, 6.9 Hz, H-2').
-
Synthesebeispiel
8
Synthese von 2'-Desoxy-4'-C-ethinylguanosin
(Verbindung 30)
-
Einer Tris-HCl-Pufferlösung (7,8
ml, pH 7,5) der Verbindung 28 (0,03 g, 0,103 mMol) wurde Adenosindeaminase
(0,057 ml, 20 Einheiten) zugefügt
und das Gemisch wurde 2 Stunden bei 40°C gerührt, gefolgt vom Abkühlen auf
Raumtemperatur. Das Reaktionsgemisch wurde auf eine Umkehrphasen-ODS-Kieselgelsäule (50
g) aufgebracht, durch den Durchfluß von Wasser (500 ml) entsalzt
und durch die Verwendung von 2,5%igem wäßrigem Ethanol wurde Verbindung
30 eluiert. Umkristallisation aus Wasser lieferte Verbindung 30 in
einer Menge von 0,015 g (50%).
1H-NMR(DMSO-d6) δ 10.61
(1H, br s, NH), 7.90 (1H, s; H-8), 6.48 (2H, br s, NH2),
6.13 (1N, dd, J = 7.3, 5.9 Hz, H-1'), 5.51 (1H, d, J = 4.9Hz, OH), 5.30
(1H, t, J = 5.9Hz, OH), 4.47 (1H, dt, J = 6.4, 5.4 Hz, H-3'), 3.62 (1H, dd,
J = 12.2, 6.4 Hz, H-5'),
3.54 (1H, dd, J = 12.2, 6.4 Hz, H-5'}, 3.47 (1H, s, Ethinyl-H), 2.56 (1N,
dt, J = 12.2, 6.4 Hz, H-2'),
2.36 (1H, dt, J = 12.7, 6.8 Hz, H-2').
-
Synthesebeispiel 9
-
Adenin, Guanin und 2,6-Diaminopurin
wurden anstatt in Synthesebeispiel 3 (2) (Bezugsbeispiel)) verwendetem
Uracil eingesetzt und die Reaktion wird auf eine der vorstehend
beschriebenen ähnliche
Weise durchgeführt
(die in (5) beschriebene Aminierung unter Verwenden von Triazol
wird weggelassen), um dadurch die folgenden Verbindungen zu synthetisieren:
9-(4-C-Ethinyl-β-D-arabino-pentofuranosyl)adenin;
9-(4-C-Ethinyl-β-D-arabino-pentofuranosyl)guanin
und 9-(4-C-Ethinyl-β-D-arabino-pentofuranosyl)-2,6-diaminopurin. Wirkstoffherstellungsbeispiel
1
Tabletten
Verbindung
der vorliegenden Erfindung | 30,0
mg |
Cellulosemikropulver | 25,0
mg |
Lactose | 39,5
mg |
Stärke | 40,0
mg |
Talk | 5,0
mg |
Magnesiumstearat | 0,5
mg |
-
Tabletten werden aus der vorstehenden
Zusammensetzung durch ein gebräuchliches
Verfahren hergestellt. Wirkstoffherstellungsbeispiel
2
Wirkstoffkapseln
Verbindung
der vorliegenden Erfindung 30,0 mg | Lactose
40,0 mg |
Stärke 15,0
mg | Talk
5,0 mg |
-
Wirkstoffkapseln werden aus der vorstehenden
Zusammensetzung durch ein gebräuchliches
Verfahren hergestellt. Wirkstoffherstellungsbeispiel
3
Injektionen
Verbindung
der vorliegenden Erfindung | 30,0 |
mg | Glucose |
100,0 | mg |
-
Injektionen werden durch Lösen der
vorstehenden Zusammensetzung in gereinigtem Wasser zum Herstellen
von Injektionen hergestellt.
-
Als nächstes werden Versuchsbeispiele
beschrieben. Bei den Versuchen wurden die folgenden sieben Verbindungen
der vorliegenden Endung und zwei bekannte Verbindungen eingesetzt:
Verbindung
23: 9-(2-Desoxy-4-C-ethinyl-β-D-ribo-pentofuranosyl)adenin
(4'-C-Ethinyl-2'-desoxyadenosin);
Verbindung
28: 9-(2-Desoxy-4-C-ethinyl-β-D-ribo-pentofuranosyl)-2,6-diaminopurin;
Verbindung
29: 9-(2-Desoxy-4-C-ethinyl-β-D-ribo-pentofuranosyl)hypoxanthin
(4'-C-Ethinyl-2'-desoxyinosin);
Verbindung
30: 9-(2-Desoxy-4-C-ethinyl-β-D-ribo-pentofuranosyl)guanin
(4'-C-Ethinyl-2'-desoxyguanosin)
und
die bekannten Verbindungen 4'-C-Ethinylthymidin
und AZT.
-
Versuchsbeispiele
-
<Testverfahren >
-
(2) Anti-Humanimmunschwächevirusaktivität (HIV)
-
1) MTT-Verfahren unter
Verwenden von MT-4-Zellen
-
- 1. Ein Testmittel (100 μl)
wird auf einer 96-Näpfchen-Mikroplatte
verdünnt.
Mit HIV-1 (Stamm IIIb; 100 TCID50) infizierte
MT-4-Zellen und nicht infizierte MT-4-Zellen werden der Mikroplatte so zugefügt, daß die Zellenzahl in
jedem Näpfchen
10 000 beträgt.
Die Zellen werden fünf
Tage bei 37°C
kultiviert.
- 2. MTT (20 μl,
7,5 mg/ml) wird jedem Näpfchen
zugefügt
und die Zellen werden 2–3
Stunden weiter kultiviert.
- 3. Dem Kulturmedium (120 μl)
werden Proben entnommen und der Probe wird MTT-Terminierungslösung (4% Triton
X-100 und 0,04 N HCl enthaltendes Isopropanol) zugefügt. Das
Gemisch wird zum Bilden des Formazans gerührt, das gelöst wird.
Die Absorption der Lösung
bei 540 nm wird gemessen. Da die Absorption proportional zur Anzahl
lebensfähiger
Zellen ist, stellt die Testmittelkonzentration, bei der bei einem
Test unter Verwenden infizierter MT-4-Zellen der halbe Wert der
Absorption gemessen wird, EC50 dar, wogegen
die Testmittelkonzentration, bei der bei einem Test unter Verwenden
nicht infizierter MT-4-Zellen der halbe Wert der Absorption gemessen
wird, CC50 darstellt.
-
2) MAGI-Test unter Verwenden
von HeLa-CD4/LTR-beta-Gal-Zellen
-
- 1. HeLa-CD4/LTR-beta-Gal-Zellen werden 96 Näpfchen zugefügt, so daß die Zellenzahl
in jedem Näpfchen
10 000 beträgt.
Nach 12–24
Stunden wird das Kulturmedium entfernt und ein verdünntes Testmittel
(100 μl)
wird zugefügt.
- 2. Eine Vielfalt von HIV-Stämmen
(Wildstamm: WT, Wirkstoff-resistenter Stamm: MDR, M184V, NL4-3,
104pre und C; jeweils äquivalent
zu 50 TCID50) wird zugesetzt und die Zellen
werden 48 Stunden weiter kultiviert.
- 3. Die Zellen werden unter Verwenden von 1% Formaldehyd und
0,2% Glutaraldehyd enthaltender PBS fünf Minuten fixiert.
- 4. Nachdem die fixierten Zellen drei Mal mit PBS gewaschen worden
sind, werden die Zellen eine Stunde mit 0,4 mg/ml X-Gal angefärbt und
die Anzahl blaugefärbter
Zellen in jedem Näpfchen
wird unter einem Transmissionsstereomikroskop gezählt. Die
Testmittelkonzentration, bei der die Zahl der blaugefärbten Zellen
auf 50% und 90% abnimmt, stellt EC50 beziehungsweise
EC90 dar.
- 5. Auf eine zu der bei dem MTT-Verfahren eingesetzten ähnliche
Weise wird die Zytotoxizität
durch Verwenden von HeLa-CD4/LTR-beta-Gal-Zellen gemessen.
-
Die Versuchsergebnisse werden in
Tabelle 1 bis 2 dargestellt.
-
<Ergebnisse>
-
(2) Anti-Humanimmunschwächevirusaktivität (HIV)
und Zytotoxizität
-
Jeder in Tabelle 1 bis 2 dargestellte
Wert stellt den Durchschnitt aus zwei bis fünf ermittelten Werten dar.
-
1.
MTT-Verfahren unter Verwenden von MT-4-Zellen
[Tabelle 1]
-
2.
MAGI-Test unter Verwenden von HeLa-CD4/LTR-beta-Gal-Zellen
[Tabelle
2]
-
Industrielle
Anwendbarkeit
-
Die Verbindung der vorliegenden Erfindung
zeigt eine ausgezeichnete Anti-HIV-Aktivität, insbesondere gegen Mehrfachwirkstoff-resistente
HIV-Stämme
mit einer Resistenz gegen verschiedene Anti-HIV-Wirkstoffe wie etwa
AZT, DDI, DDC, D4T und 3TC. Die Verbindung weist auch keine bedeutende
Zytotoxizität
auf. Die die Verbindung der vorliegenden Erfindung umfassende Zusammensetzung
wird als Anti-HIV-Mittel oder als Wirkstoff zum Behandeln von AIDS
verwendet.