DE59709C - Elektrisch - mechanisch bethätigte Abstellvorrichtung für mechanische Webstühle - Google Patents
Elektrisch - mechanisch bethätigte Abstellvorrichtung für mechanische WebstühleInfo
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- D—TEXTILES; PAPER
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- D03D—WOVEN FABRICS; METHODS OF WEAVING; LOOMS
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Description
KAISERLICHES Jk
PATENTAMT.
Zweck dieser Erfindung ist, den Schützen von Webstühlen von jeder aufserhalb seines.
eigentlichen Zweckes, das ist den Einschlag in die Kette zu bringen, liegenden Arbeit zu entlasten,
zum grofsen Unterschied von der Einrichtung, wo ihm eine dreifach gröfsere Arbeit
zu verrichten obliegt, als ihm seiner Bestimmung entsprechend zukommt.
Diese seitherige Mehrarbeit des Schützens wurzelt darin, dafs er die sogenannte Abstellstange
(Klappstange), die sich unter der Lade befindet, je am Ende seines Fluges in die Höhe
zu heben hat. Der Gegenzug der Abstellstange beträgt aber fünf bis zehn Pfund, je nach der
Breite des Stuhles. Dieser .Gegenzug ist nun 120 bis 180 Mal in der Minute plötzlich
durch den Schützen aufzuheben, nachdem dieser vorher eine freie Bahn durchflogen hat.
Naturgemäfs ist zum Antrieb des Schützens infolge dessen eine verhältnifsmäfsig sehr viel
stärkere Arbeit aufzuwenden, als zum blofsen Hindurchtreiben durch das Fach erforderlich
wäre, und die dabei entwickelte Kraft ist so grofs, dafs, falls einmal der Schützen seinen
vorgeschriebenen Weg verfehlen sollte, das Leben der Arbeiter gefährdet wird. Dieser
Umstand hat die schärfsten Unfall-Verhütungsvorschriften seitens der Regierung veranlafst.
Denn daraus entspringen im Betriebe der Weberei eine Anzahl Brüche der Schlagtheile,
so dafs hierauf ein grofser Theil der Arbeit der Meister und Untermeister zurückzuführen
ist. Und gleichwohl dient diese beträchtliche Kraftentfaltung nicht der eigentlichen Schützenarbeit,
sondern zum weitaus gröfsten Theil zur Ueberwachung des richtigen Ganges des Stuhles, so zwar, dafs derselbe plötzlich stillgestellt und aufgehalten wird, wenn der
Schützen den Schützenkasten nicht erreichen sollte.
Ich lasse nun zum vorerläuterten Zweck die Abstellstange nicht mehr durch den
Schützen heben, sondern sie mechanisch durch den Stuhl beeinflussen und benutze Elektricität, diese Bewegung der Abstellstange
zu beaufsichtigen.
Eine AusfUhrungsform dieser Erfindung findet . Veranschaulichung in den Figuren beiliegender
Zeichnungen.
Durch die auch bei der heutigen Abstellungsart vorhandenen Abstellböcke oder Frösche /
geht von einer Seite des Stuhles zur anderen eine Abstellstange a, Fig. 1 und 2, während
die seitherige unter der Lade fortfällt. In entsprechenden Auschnitten der Frösche / findet
je ein mit der Stange α verbundenes Stofseisen b Raum, welches an der Spitze eingefeilt
ist (Fig. ι und 3). An den Ladenschwertern sind starke Winkel g, je einer auf jeder Seite,
angeordnet, welche den Stofseisen b gegenüberstehen. Auf der Achse α sitzt weiter ein Ring
mit der Feder c fest und dieser gegenüber an dem Ladenschwert ein winkelförmiges Stück h.
Die Gröfsenverhältnisse der Theile sind so bemessen, dafs bei einer Bewegung der Lade
nach vorn h schon gegen c stöfst, wenn g sich noch etwa 1 cm vor b befindet. Wenn
dagegen der Anker e eines Elektromagneten angezogen ist, so hat ein ebenfalls auf a
sitzender Finger d freien Spielraum, sich aufwärts zu bewegen, sobald infolge Anstofses
von h gegen c die Stange α einen Antrieb
empfängt, sich in Richtung von links nach rechts um ihre Achse zu drehen; gleichzeitig
neigt sich b nach abwärts, so dafs damit auch dem Winkel g und der Lade freier Weg auszuschwingen
geschaffen ist. Dieses Spiel vollzieht sich, da α beim Zurückgang der Lade
wieder durch eine Spiralfeder r zurückgezogen wird, bei jedem Hub der Lade, vorausgesetzt,
dafs der Schützen, wie ordnungsgemäfs, den Schützenkasten erreicht, wodurch die Elektricität
Zutritt zum Magneten hat und dadurch der Anker e angezogen wird.
Erreicht - aber der Schützen den Kasten nicht, so erfolgt kein Anziehen des Ankers e
durch f, und der Finger d wird an einer Aufwärtsschwingung durch den entgegenstehenden
Anker gehindert. Infolge dessen verharren die Abstellstange α und damit die Stofseisen b in
einer solchen Lage, dafs, g mit b zusammentreffen
mufs. Dadurch werden die Frösche Z zurückgestofsen und ein Vorsprung an einem
der Frösche stöfst den bekannten gefederten Absteller ρ aus seiner gespannten Lage, infolge
dessen weiterhin der Riemen auf die Losscheibe geführt wird.
Damit ist das Ziel erreicht, wie weiterhin durch Fig. 9 bis 16, welche die wesentlichen
Theile in verschiedenen Stellungen und bezw. Fällen veranschaulichen, dargestellt wird.
Fig. 9 und ι ο beziehen sich auf die' Stellung
der Lade bei Beginn ihres Hubes nach rückwärts. Das Stofseisen b steht waagrecht, die
Feder c nahezu senkrecht nach unten, der Anker e eben über dem Finger d; da der
Schützen nicht im Kasten (er hat ihn eben verlassen) , berühren sich die Federn η und 0
nicht, weshalb der Elektromagnet/ stromlos ist und e nicht angezogen wird. Etwa 65 mm
vor Ende des Hubes der Lade (um ein bestimmtes Beispiel herauszugreifen) mufs es sich
entscheiden, ob der Stuhl abgestellt werden mufs oder nicht; der Absteller mufs in Thätigkeit
treten, wenn der Schützen sich durch irgend einen Umstand zu dieser Zeit noch im
Kettenfach befindet, also den Schützenkasten nicht erreicht hat, oder wenn derselbe seine
Bahn überhaupt verlassen hat. In beiden Fällen mufs der Stuhl mindestens 50 mm vor
Ende des Ladenhubes zum Stillstand kommen, wenn nicht die Kette zerrissen werden soll;
die betreffende Entscheidung mufs also 65 mm vorher oder noch früher fallen.
Erreicht der Schützen den Kasten, so wird die Zunge m in der Wand des letzteren durch
jenen zurückgedrückt, η gegen 0 geprefst, es tritt Stromschlufs ein, der Anker e wird angezogen,
der Weg für d wird frei, und die Achse α mit b und Feder c kann durch h
herumgedrückt werden, so dafs g über b weggehen kann.
Erreicht der Schützen den Kasten aber nicht (s. Fig. 13 und 14), so wird η nicht gegen 0
geprefst, der Anker nicht angezogen, der Finger d und damit b bleiben in ihrer waagrechten
Lage, wie in Stellung I, g trifft dann unbedingt mit b zusammen und damit wird
der Stuhl ziemlich plötzlich stillgestellt.
Fig. 11 und 12 veranschaulichen Stellung II,
d. i. diejenige Lage der einzelnen Theile, welche statthat, wenn der Schützen den Kasten
erreichte, und zwar 50 mm vor Ende des Ladenhubes.
Stellung III betrifft die Lage 50 mm vor Ende des Ladenhubes, in dem Falle, wo der
Schützen den Kasten nicht erreicht hat (Fig. 13 und 14); der Anker e verhinderte hier eine
Drehung der Theile d c b, so dafs die Lade mit Hülfe der Theile g und b die Abstellstange
α zurückschiebt, mit der Wirkung einer fast augenblicklichen Stuhlstillsetzung.
Die Feder c ist zwar genügend stark, um, ohne sich zu biegen, eine Drehung von α zu
vermitteln, wie bei Stellung II, Fig. 11 und 12,
vorliegendenfalls (Stellung III) indessen biegt sie sich um 15 mm durch.
Stellung IV (Fig. 15 und 16) bezieht sich
auf den Fall, wo der Schützen rechtzeitig im Kasten eintraf und die Lade am Ende ihres
Hubes steht. Die Feder h konnte c und damit b herumdrücken, da der Anker e angezogen
und der Weg für d frei wurde.
Die an d anfassende Spiralfeder r zieht die Achse α mit b wieder in die Ausgangslage
zurück, wenn die Lade zurückgeht und h die 'Feder c verläfst.
Die Leitung des elektrischen Stromes kann in der Weise erfolgen, dafs man einen Pol IV
direct zum Magneten (der Klarheit halber wird dies vorläufig angenommen), den anderen Pol P
(die Leitung geht entlang einem Schwerte) nach Federn η bringt (Fig. 6 und 7), die zum Hauptzweck
haben, die hier in gröfserem Mafsstabe verzeichnete Zunge m in der Schützen kastenwand
so nach vorn zu drücken, dafs der Schützen im Kasten eine sichere Lage hat. Infolge dieses Nachaufsendrückens von m trifft
η mit 0 zusammen und hierdurch öffnet sich ein freier Weg dem Strome P, entlang
eines Schwertes, nach dem Elektromagneten/ hin.
Um nun keine Elektricität zu vergeuden in Fällen, wo der Stuhl stillsteht, der Schützen
sich aber im Schützenkasten befindet, führe ich den Strom N zur Feder q, Fig. 8, und
sorge dafür, dafs beim Anstellen des Stuhles ein Isolirungsbacken an ρ die Feder q gegen
eine Feder ql drückt, wodurch der Weg für den Strom geöffnet wird. Beim Abstellen des
Stuhles kommen die Federn q q1 wieder aufser Berührung.
Eingehender findet dieser Vorgang Verdeutlichung durch Fig. 17 bis 21.
Der Hebel ρ nimmt in Fig. 17 und 19 dieselbe
Stellung ein wie in Fig. 8, wo der Stuhl abgestellt ist (s. auch Fig. 20). Ein Druck
gegen die Feder q findet nicht statt. Die Federn q und q1 sind also nicht in Berührung
und der Strom ist unterbrochen. Ist der Stuhl hingegen angestellt, so nimmt der Abstellhebel
die Stellung Fig. 18 bezw. in Fig. ig die gestrichelte
Stellung ein, er drückt mit seiner Isolirung die Feder q gegen q1, Fig. 21, wodurch
Stromschlufs eintritt. Die Federn q und qx sind unter Isolirung vom Stuhlgestell
an demselben angeschraubt. Ohne die geschilderte Einrichtung würde bei stillstehendem
Stuhl, wo, wie gewöhnlich der Fall, der Schützen sich im Kasten befindet, der Weg für
den Strom P vollständig frei sein und der Anker e dauernd angezogen bleiben; dies ist
aber ganz zwecklos und geschieht auf Kosten der Elektricität, die alsdann nutzlos vergeudet
würde.
Zur Erläuterung der Abstellvorrichtung, in Fig. 17 und 18, die an sich nicht als-Bestandtheil
dieser Erfindung angesehen wird, diene, dafs der bekannte federnde Abstellhebel ρ im
Fall des Zurückstofsens der Stange α durch die Lade selbst mittelst Vorsprunges s aus der
Stellung Fig. 18 in die Flucht des Schlitzes zurückgeworfen wird und vermöge seiner Federkraft
in die Stellung Fig. 17 zurückeilt und die Riemengabel aus der Stellung für die Festscheibe
if in die für die Losscheibe u bestimmte Stellung übergeht (Fig. 19). Bufferfedern
wie ν gestatten den Abstellböcken / ein Zurückweichen um etwa 1 cm.
Die Erzeugung der Elektricität für etwa 30 bis 50 Stühle kann durch eine kleine
Dynamomaschine geschehen.
Es leuchtet ein, dafs die Antriebskraft für den Schützen nunmehr bedeutend geringer zu
sein braucht, als wie bisher, da anstatt des starken Druckes, womit bis jetzt der Schützen
beim Anfang seines Fluges im Kasten geprefst liegt, und statt der sehr erheblichen Arbeit am
Ende seines freien Fluges nur der Druck schwacher Federn in beiden Fällen zu überwinden
ist. Die den Schützen antreibende Kraft ist sonach viel kleiner nöthig, weil die
ihm zu ertheilende lebendige Kraft eine entsprechend geringere zu sein braucht, und darin
liegt bezüglich des Arbeiters eine bedeutend geringere Gefahr für sein Leben und seine Gesundheit
und bezüglich des Arbeitsgebers eine Verminderung seiner Verantwortung, eine Ersparnifs
an Betriebskraft, Betriebsmitteln und die Erzielung einer vermehrten Leistungsfähigkeit
des Webstuhles.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Eine auf die Schützenentlastung abzielende Abstellvorrichtung für mechanische Webstühle, welche bei fehlerhafter Schützen bewegung dadurch bethätigt wird, dafs der betreffende Ladenschlag die in solchem Falle elektromagnetisch an einer Ausweichung verhinderte Abstellstange (a) unter entsprechender Einwirkung dieser auf den Abstellerhebel (p) zurückschiebt.Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE59709C true DE59709C (de) |
Family
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT59709D Expired - Lifetime DE59709C (de) | Elektrisch - mechanisch bethätigte Abstellvorrichtung für mechanische Webstühle |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE59709C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2586371A (en) * | 1949-10-12 | 1952-02-19 | Crompton & Knowles Loom Works | Electric protection for looms |
US2730140A (en) * | 1950-10-10 | 1956-01-10 | Sidney Blumenthal & Co Inc | Means for preventing injury in case of loom shuttle stoppage |
-
0
- DE DENDAT59709D patent/DE59709C/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2586371A (en) * | 1949-10-12 | 1952-02-19 | Crompton & Knowles Loom Works | Electric protection for looms |
US2730140A (en) * | 1950-10-10 | 1956-01-10 | Sidney Blumenthal & Co Inc | Means for preventing injury in case of loom shuttle stoppage |
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