DE590483C - Verfahren zur Absorption von Isobutylen - Google Patents
Verfahren zur Absorption von IsobutylenInfo
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- C07C29/03—Preparation of compounds having hydroxy or O-metal groups bound to a carbon atom not belonging to a six-membered aromatic ring by addition of hydroxy groups to unsaturated carbon-to-carbon bonds, e.g. with the aid of H2O2
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Absorption von Isobutylen in starken Säuren
und gegebenenfalls zur HersteEung des tertiären Butylalkohols oder der Polymeren
des Isobutylens aus den auf diese Weise erhaltenen Absorptionsprodukten nach an sich
•bekannten Methoden.
Es ist bekannt, Olefine in starken Säuren zu absorbieren und die auf diese Weisie
erhaltenen Ester durch Hydrolyse in die entsprechenden Alkohole oder durch Erhitzen
in Polymere umzuwandeln. Dabei wird in der Regel nur 1 Mol Olefin auf jedes,
Molekül Säure absorbiert. Eine Ausnahme von dieser Regel machen das i-und2-Butylen,
von denen man schon zwischen 1 und 2 Mol von ι Mol Schwefelsäure hat absorbieren
lassen.
Es wurde gefunden, daß auch im Falle des Isobutylens mehr als 1 Mol Olefin
auf das Molekül Säure gebunden werden kann, ohne daß die Reaktionsgeschwindigkeit
verringert wird. Es ist überraschenderweise sogar möglich, etwa so viele Moleküle·
Isobutylen oder mehr im Molekül Säure zur Absorption zu bringen, ials der Basizität der
Säure entspricht. So ist es beispielsweise gelungen, von Schwefelsäure, die bereits
2 Mol des Isobutylens absorbiert hat, eine weitere Menge des Butylens absorbieren zu
lassen.
1. Isobutylen wird bei i o° mit Schwefelsäure
von einer Konzentration von 650/0 geschüttelt, bis 21Z4 Mol Isobutylen absorbiert
sind. Die Flüssigkeit ist in der Lage, noch weitere i1/^ Mol Isobutylen zu absorbieren.
Aus den sauren Absorptionsflüssigkeiten kann nach Neutralisierung der tertiäre Butylalkohol
durch Destillation erhalten werden.
2. Technisches Butylen, das etwa 500/0 Isobutylen
enthält, wird mit einer Schwefelsäure, deren Konzentration 5ο o/o beträgt, bei 18 bis
20° geschüttelt. Nach 4 Stunden ist von der Schwefelsäure # schon so viel Isobutylen absorbiert
worden, daß nach Neutralisierung der Absorptionsflüssigkeit mit Ammoniak durch Dampf destillation 1,86 Mol reiner tertiärer
Butylalkohol auf das Mol Schwefelsäure erhalten werden.
3. In einer Lösung, erhalten durch Mischen von 42,2 g 73,60/oiger Schwefelsäure und
19 g Isopropylalkohol, die also aus 44,4 g
(0,317 Mol) Isopropylschwefelsäure und 16,8 g Wasser besteht, werden 33,6 g
(0,6 Mol) Isobutylen zur Absorption gebracht. Nach Neutralisation mit Ammoniak, Dampfdestillation
und Aussalzen mit K2CO3 werden
61 g eines durch K2 C O3 getrockneten 93 %igen
Alkoholgemischen erhalten, dessen Siedepunkt 80 bis 830 beträgt. Diese 61 g ent-
halten 42 g tertiären Butylalkohol, was einer Ausbeute von 850/0, berechnet auf das absorbierte
Isobutylen, entspricht.
4. 48,9 g 6oO/oige Orthophosphorsäure
(0,3 Mol) werden mit 112 g Isobutylen (2 Mol) bei 200 geschüttelt. Nach 47 Stunden
wird die nunmehr homogen gewordene Flüssigkeit noch 120 Stunden lang auf 32 bis
34° 'erhitzt. Beim Öffnen des Reaktionsgefäßes entweicht nicht umgesetztes Isobutylen.
Die Phosphorsäure wird dann mit Ammoniak neutralisiert und der Tertiäre Butylalkohol abdestilliert.
Das Destillat lief ert nach dem Aussalzen mit Pottasche 83 g eines mit Pottasche getrock-
neten Produktes mit einem spezifischen Gewicht d—==0,7987. Es ist also 930/oiger
tertiärer Butylalkohol erhalten worden. Auf das Mol Phosphorsäure sind 3,5 Mol tertiärer
ao Butylalkohol gewonnen worden, da 0,93 X 83 = 77,2 g tertiärer Butylalkohol = 1,05 Mol
auf 0,3 Mol H3PO-1 erzeugt worden sind.
Es ist möglich, die saure Flüssigkeit, gegebenenfalls nach vorheriger Verdünnung, zu
destillieren, während nach den bisherigen Erfahrungen die freie Säure die Alkohole, insbesondere
die tertiären Alkohole, während der Destillation angreift, weshalb man schon vorgeschlagen
hat, die Flüssigkeit vor der Destillation zu neutralisieren. Die Abdestillation
der sauren Flüssigkeit gemäß der Erfindung wird mit Vorteil so durchgeführt, daß eine
schnelle Entfernung der Dämpfe erzielt wird, beispielsweise durch Destillation mit Wasserdampf
und bzw. oder unter vermindertem Luftdruck.
Es wurde weiter gefunden, daß die Alkoholausbeute durch eine übermäßige Säurekonzentration
der zu destillierenden Flüssigkeit ungünstig beeinflußt wird, weil bei konzentrierteren
Sauren die Polymerisation des Isobutylens vorherrscht. Ganz allgemein ist
zu sagen, daß eine gute Alkoholausbeute bei einer Schwefelsäurekonzentration von weniger
als 400/0 erzielt wird.
Die Alkoholausbeute scheint gleichfalls durch das Verhältnis von absorbiertem Olefin
zur Säure beeinflußt zu werden. Berechnet auf die Anzahl Säuremoleküle steigt die Ausbeute
an Alkohol konstant mit der Anzahl der absorbierten Isobutylenmoleküle. Berechnet
auf das absorbierte Butylen wird die Höchstausbeute erzielt bei einem Verhältnis
von etwa 2 bis 3 Mol Isobutylen auf 1 Mol Schwefelsäure, worauf sie allmählich abfällt.
Auf Grund der obigen Ausführungen wird daher die Destillation beim Verfahren gemäß
der Erfindung mit Vorteil mit einer Flüssigkeit ausgeführt, die durch Verdünnung eine
etwa 40 0/0 nicht übersteigende Schwefelsäurekonzentration erhalten hat, berechnet auf das
anwesende Wasser, während wegen der Alkoholausbeute eine Flüssigkeit der Destillation
unterworfen wird, die nicht mehr als etwa ■\ Mol Olefine auf 1 Mol Schwefelsäure enthält.
5. 50 g Isobutylen werden 2 Stunden lang bei 18° mit 75 g 6oo/0iger Schwefelsäure
geschüttelt, was einem Verhältnis von 1,92 Mol Isobutylen auf 1 Mol H2SO4 entspricht. Die
Absorptionsflüssigkeit wird mit 52 ecm Wasser verdünnt, so daß die vollständige Hydrolyse
der gebildeten Ester bei einer Schwefelsäurekonzentration von 40 0/0 stattfindet. Das verdünnte
Erzeugnis wird unter Atmosphärendruck destilliert. Die Ausbeute beträgt 44,5 g
des tertiären Butylalkohols, getrocknet über Kaliumcarbonat, was einer Ausbeute von 63 0/0
der Theorie entspricht. Aus dem Alkohol kann man 6 ecm Polymere abscheiden, wenn
man ihn mit 9 Volumenteilen Wasser verdünnt. Durch Zersetzung werden bei der
Destillation 3,6 g Isobutylen geliefert.
6. Es wird genau so wie im Beispiel 3 gearbeitet. Der tertiäre Butylalkohol wird jedoch
bei einem verminderten Druck von 40 bis 80 mm Quecksilber abdestilliert. In diesem
Falle erhält man 60,5 g des tertiären Butylalkohols, über Kaliumcarbonat getrocknet,
was einer Ausbeute von 8 5 0/0 der Theorie
entspricht. Verdünnt man diesen Alkohol mit 9 Volumen Wasser, so scheidet sich keine
meßbare Menge von Polymeren ab.
7. 52 g Isobutylen werden 2 Stunden lang
bei 18° mit 75 g einer 6oo/0igen Schwefelsäure
geschüttelt. Es sind also 2 Mol Isobutylen auf ι Mol Schwefelsäure anwesend.
Nach Zusatz von so viel Wasser zu den Ab- Sorptionsprodukten, daß der Schwefelsäuregehalt
der verdünnten Flüssigkeit nur 15 0/0
beträgt, wird der tertiäre Butylalkohol bei Atmosphärendruck abdestilliert. Man erhält
nach Trocknen über Kaliumcarbonat 63,5 g Alkohol, was -einer Ausbeute von 86o/0 der
Theorie entspricht.
8. Es wird genau so wie im Beispiel 6 gearbeitet, lediglich die Abdestillation des Alkohols
erfolgt bei einem Druck von 40 bis 80 mm Quecksilber. Die Ausbeute an über Kaliumcarbonat getrocknetem Alkohol beträgt tio
63 S> was einer Ausbeute von 85 0/0 der
Theorie entspricht.
9. 50 g Isobutylen und 75 g 6oO/oiger Schwefelsäure (1,92 Mol Isobutylen auf 1 Mol
H2SO4) werden 2 Stunden lang bei i8° geschüttelt.
Dann wird mit Ammoniak neutralisiert und mit Wasserdampf destilliert. Man erhält nach Trocknen über Kaliumcarbonat
60, S g tertiären Butylalkohol, was einer Ausbeute von 850/0 der Theorie entspricht.
10. 84 g Isobutylen und 78 g 650/oiger
Schwefelsäure (2,9 Mol Isobutylen auf 1 Mol
H2SO4) werden 2 Stunden lang bei i8° geschüttelt.
Dann wird mit 250/oigem Ammoniak neutralisiert und mit Wasserdampf de-
■ stilliert. Das Destillat wird mit Kaliumcarbonat
ausgesalzen und darauf mit Kalk getrocknet. Man -erhält 88,4 g des reinen tertiären
Butylalkohols, was einer Ausbeute von 800/0 der Theorie, berechnet auf Isobutylen, 2,4 Mol
Alkohol auf 1 Mol Schwefelsäure, entspricht.
Die sauren Absorptionsflüssigkeiten, die man beim Arbeiten gemäß der Erfindung
erhält, können ^auch durch "Erhitzung unter Bildung von Polymeren des Isobutylens aufgearbeitet
werden. Diese Erhitzung erfolgt, gegebenenfalls nach vorheriger Verdünnung, mit Vorteil unter Druck.. Man erhält dann
hauptsächlich Di- und Triisobutylen.
11. 30,2 g einer 650/oigen Schwefelsäure,
die 0,2 Grammolekül H2SO4 enthalten, absorbieren
0,7 Grammolekül Isobutylen, d. h. 3V2 Mol Isobutylen auf 1 Mol H2SO4. Die
erhaltene Lösung wird mit 9,1 g Wasser verdünnt, wodurch die Schwefelsäurekonzentration
auf 5 ο 0/0 herabgesetzt wird. Die verdünnte
Lösung wird in einem geschlossenen Rohr 2 Stunden lang auf ioo° erhitzt. Man
erhält ,an SteEe der theoretischen Ausbeute von 39,2 g Polymeren 37 g Polymere, von
denen 32 g Diisobutylen und 5 g Triisobutylen sind.·
12. Die nach Beispiel 9 erhaltenen Absorptionsflüssigkeit
wird ohne Verdünnung in einem geschlossenen Rohr auf ioo° erhitzt und 2 Stunden lang auf dieser Temperatur
gehalten. Die sich abscheidenden Polymeren werden der fraktionierten Destillation unterworfen,
wodurch man folgendes Ergebnis erzielt: Es gehen über bis iio° 22 g, von
110 bis 1700 4 g, von 170 bis i8o° 10 g,
oberhalb i8o° weniger als 1 g. Man erhält
also in diesem Fall etwas mehr des trimeren Produktes als im Falle des Beispiels 10. An
Stelle der in den Beispielen genannten Schwefelsäure oder Phosphorsäure können auch
andere Säuren, beispielsweise Sulfonsäuren, zur Absorption verwendet werden.
Claims (4)
1. Verfahren zur Absorption von Isobutylen in starken Säuren und gegebenenfalls
zur Herstellung von tertiärem Butylalkohol oder Polymerisationsprodukten aus
den erhaltenen Absorptionsprodukten, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens etwa
so viele Moleküle Isobutylen auf das Molekül Säure zur Absorption gebracht werden,
als der Basizität der Säure entspricht, worauf die erhaltenen Absorptionsprodukte
in an sich bekannter Weise auf Alkohol oder Polymerisationsprodukte verarbeitet werden können.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Absorptionsflüssigkeiten
ohne vorherige Neutralisierung, gegebenenfalls nach Verdünnung, zweckmäßig unter solchen Bedingungen, daß
eine schnelle Entfernung der Dämpfe stattfindet, beispielsweise durch Wasserdampfdestillation
und bzw. oder bei vermindertem Luftdruck destilliert werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß schwefelsaure Absorptionsflüssigkeiten
vor der Destillation auf einen Schwefelsäuregehalt von 400/0 oder
weniger, berechnet auf das anwesende Wasser, verdünnt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur Herstellung
von Alkohol eine schwefelsaure Absorptionsflüssigkeit verwendet wird, die nicht mehr als etwa 3 Mol Olefin auf
das Molekül Schwefelsäure enthält.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
NL590483X | 1930-04-28 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE590483C true DE590483C (de) | 1934-01-02 |
Family
ID=19787663
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEN31827D Expired DE590483C (de) | 1930-04-28 | 1931-03-29 | Verfahren zur Absorption von Isobutylen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE590483C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE766026C (de) * | 1937-12-23 | 1952-05-15 | Melle Usines Sa | Verfahren zur Polymerisation von Olefinen |
-
1931
- 1931-03-29 DE DEN31827D patent/DE590483C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE766026C (de) * | 1937-12-23 | 1952-05-15 | Melle Usines Sa | Verfahren zur Polymerisation von Olefinen |
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