-
Einrichtung zur Entwässerung von Lokomotiv-Hilfsmaschinen Bisher wurden
bei Lokomotiv-Hilfsmaschinen Entwässerungseinrichtungen verwendet, die im wesentlichen
dieselbe Bauart wie diejenigen der Hauptmaschinen der Lokomotiven aufweisen. Die
Verwendung. normaler Entwässerungseinrichtungen fürLokomotiv-Hilfsmaschinen bringt
aber wesentlich Nachteile mit sich, -da.die Lokomotiv=Hilfsmäschine unter wesentlich
anderen Betriebsbedingungen arbeitet als die Hauptmaschine. Bei den Hilfsmaschinen
muß namentlich, die Möglichkeit der Inbetriebsetzung auch bei sprunghafter Änderung"
der Drehzahl gegeben sein, da die Hilfsmaschine jederzeit mit der im Gange befindlichen
und je. nach den Verhältnissen verschiedenste Drehzahl aufweisenden Hauptmaschine
kuppelb@är sein muß. Sonach muß, im Gegensatz zur Hauptmaschine, bei welcher eine
Drehzahlerhöhung stetig über einen größeren Zeitraum verteilt erfolgt. bei der Hilfsmaschine
jede vorhandene Kondensatmenge, auch bei den größten beim Einschalten auftretenden
Umdrehungszahlen der Hilfsmaschine, abgelassen werden können. .
-
Bei den bisher bekannten Ausführungen von Entwässerungseinrichtungen
werden diese Verhältnisse nicht berücksichtigt. Die bekannten Entwässerungseinrichtungen
weisen gewöhnlich zwei zueinander parallel angeordnete Regelorgane auf, welche das
Entweichen des Kondensates aus den Dampfzylindern in der Weise gestatten, daß, solange
das eine Organ geschlossen ist, das andere Organ unabhängig vom ersteren das Kondensat
aus den Zylindern ausläßt und umgekehrt. Dabei ist gewöhnlich das Regelorgan mit
dem großen Ouerschnitt beim Anwärmen der Maschine geöffnet, während bei normalem
Betrieb* das Auslaßorgan mit dem kleinen Querschnitt in Tätigkeit ist. Bei anderen
bekannten Ausführungen ist eines der Auslaßorgane gleichzeitig als Sicherheitsventil
ausgefühtt, welches beim Überschreiten des zulässigen Betriebsdruckes öffnet. Derartige
Einrichtungen weisen insbesondere den Nachteil auf, daß bei Winterfrösten oder in
Gegenden mit rauhen Witterungsverhältnissen der Durchflußquerschnitt für das Kondensat
ganz ungenügend ist. Wird aber der Ouerschnitt der Entwässerungsorgane um ein entsprechendes
Maß vergrößert, so entstehen oft infolge des Entweichen, von Dampf während des Leerlaufes
der
Hilfsmaschine so große Druckverluste, daß die Maschine schwer anläuft und 'große
Dampfmengen für das Anlassen nötig sind.
-
Diese Nachteile werden mittels der Entwässerungseinrichtung für Lokomotiv-Hilfsmaschinen
gemäß vorliegender Erfindung beseitigt. Das Wesen der Erfindung ist darin gelegen,
daß ein in dem Durchgangsquerschnitt angeordnetes Absperrorgan unter Zwischenschaltung
eines elastischen Mittels mit einer in Reihe geschalteten Drosseleinrichtung verbunden
ist, welche beim Öffnen des Absperrorgans eine Drosselung des Durchgangsquerschnittes
hervorruft und bei Eintritt des vollen Dampfdruckes unter Verformung des elastischen
Mittels den Durchgangsquerschnitt wieder voll freigibt.
-
Beim Leerlaufanlassen der Hilfsmaschine mittels Hilfsdampfes werden
nur kleine Querschnitte der Entwässerungseinrichtung geöffnet. Bei diesem Leerlauf
werden alle Dampfräume und die beiden Zylinderhälften durchwärmt. Das Kondensat
hat genügend Zeit; durch die geöffneten kleinen Querschnitte der Entwässerungsorgane
abzufließen. Sobald jedoch die Hilfsmaschine mit der Achse gekuppelt wird und sich
die Kolben derselben mit der durch die augenblickliche Fahrtgeschwindigkeit bestimmten
Geschwindigkeit zu bewegen beginnen, wobei in die Dampfräume überhitzter 'Dampf
eingelassen wird, öffnen sich die größeren Querschnitte der Entwässerungen, welche
derart bemessen sind, daß das gesamte weitere Kondensat in kurzer Zeit entweichen
kann.
-
Eine solche Abstufung der Tätigkeit der Entwässerungsorgane hat den
Vorteil, daß zur Inbetriebsetzung der Hilfsmaschine bei Leerlauf nur eine geringe
Dampfmenge nötig ist, und daß der Querschnitt der Entwässerungsorgane während der
zweiten Eröffnungsstufe derart bemessen werden kann, daß durch diesen jede praktisch
vorhandene Kondensatmenge, auch bei den größten beim Einschalten vorkommenden, durch
die Fahrtgeschwindigkeit aufgezwungenen Umdrehungszahlen der Hilfsmaschine, abfließen
kann.
-
Bei der erfindungsgemäßen Entwässerungseinrichtung für Hilfsmaschinen
wird vorteilhaft zur Veränderung des .Durchflußquerschnittes der Entwässerungsorgane
unmittelbar der Dampfdruck verwendet, welcher `in dem zu entwässernden Raume herrscht.
Hierdurch wird außer einer den jeweiligen Betriebsverhältnissen genau angepäßten
Regelung auch eine bedeutende bauliche Vereinfachung erzielt.
-
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt, bei welchem -als Entwässerungsorgan Ventile verwendet werden. Abb.
i und 2 zeigen den Aufriß und den Seitenriß des Entwässerungsorgans, die Abb. 3,
4 und 5 dasselbe in geschlossener Stellung (Abb.3), in offener Stellung mit kleinem
Durchgangsquerschnitt (Abb-. 4) und in -offener Stellung mit großem Durchgangsquerschnitt
(Abb.5).
-
Das Ventilgehäuse i (Abb. 2) ist an den zu entwässernden Raum 3 angeschlossen
und wird an diesen in bekannter Weise abgedichtet. In diesem ist das Ventil 2 beweglich
gelagert, welches mittels einer Abschrägung der Antriebsstange 4 entsprechend angehoben
werden kann. Auf der Spindel des Ventils 2 sitzt unter Zwischenschaltung eines elastischen
Mittels, beispielsweise einer Feder 5, ein Drosselorgan 6 auf.
-
Die Wirkungsweise der Einrichtung ist folgende: Wenn die Hilfsmaschine
arbeitet und in ihren Dampfräumen kein Wasser vorhanden ist, sind die Entwässerungsorgane
geschlossen, d. h. sie befinden sich in der in den Abb. i, 2 und 3 dargestellten
Lage, in welcher durch den Dampfdruck in dem zu entwässernden Raum 3 das Ventil
2 auf den Sitz im Gehäuse i angedrückt und das Drosselorgan 6 durch die Feder 5
in seiner höchsten Lage gehalten wird.
-
Beim Abstellen der Hilfsmaschine wird die Antriebsstange 4 nach rechts
verschoben, so daß die an derselben vorgesehene Abschrägung das Ventil 2 in die
aus Abb. 4 ersichtliche Stellung anhebt. Das Ventil 2 gibt dadurch einen entsprechenden
Querschnitt frei, der jedoch durch das mitangehobene Drosselorgan 6, das sich in
den Querschnitt unterhalb des Ventilsitzes einschiebt, verengt wird. Infolgedessen
bleibt für den Durchfluß nur der schmale Querschnitt des Raumes zwischen dem Außenumfang
und dem Innenumfang der Verlängerung des Gehäuses i offen, welchen man gegebenenfalls
bei der Einstellung durch einige Einschnitte vergrößern kann.
-
Wenn in die Hilfsmaschine Hilfsdampf eingelassen wird, erwärmen sich
allmählich die Leitungen und die Dampfzylinder, und das Kondensat entströmt durch
diesen engen Querschnitt der Entwässerungseinrichtung. Da die Druckverluste bei
so kleinem O_uerschnitt nicht ins Gewicht fallen, läuft die Hilfsmaschine bei Leerlauf
schon bei Zuführung einer geringen Dampfmenge an, so daß beide Seiten - der Dampfzylinder
gut durchwärmt werden.
-
Das Drosselorgan 6 wird, wie bereits erwähnt, in der Oberseitenlage
durch die Feder 5 festgehalten. Beim Ansteigen des Druckes -in dem zu entwässernden
Raume über ein bestimmtes Maß hinaus wird das Drosselorgan 6 heruntergedrückt und
gibt
den großen Durchflußquerschnitt frei. Dies geschieht, 'sobald
in dem zu entwässernden Raum der überhitzte Hauptdampf eingelassen wurde. Dieser
drückt das Drosselorgan in die tiefste Lage (Abb. 5), wodurch ein großer Durchflußquerschnitt
geschaffen wird, welcher das augenblickliche Entströmen des weiteren Kondensats
gestattet.