DE584830C - Verfahren zum Wiederbrauchbarmachen von Waschfluessigkeiten - Google Patents

Verfahren zum Wiederbrauchbarmachen von Waschfluessigkeiten

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DE584830C
DE584830C DED62003D DED0062003D DE584830C DE 584830 C DE584830 C DE 584830C DE D62003 D DED62003 D DE D62003D DE D0062003 D DED0062003 D DE D0062003D DE 584830 C DE584830 C DE 584830C
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    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01BMECHANICAL TREATMENT OF NATURAL FIBROUS OR FILAMENTARY MATERIAL TO OBTAIN FIBRES OF FILAMENTS, e.g. FOR SPINNING
    • D01B3/00Mechanical removal of impurities from animal fibres
    • D01B3/04Machines or apparatus for washing or scouring loose wool fibres

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Detergent Compositions (AREA)

Description

  • Verfahren zum Wiederbrauchbarmachen von Waschflüssigkeiten Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Wiederbrauchbarmachen von Flüssigkeiten, die zum Waschen von Textilstoffen, insbesondere von Wolle, gedient haben.
  • Es ist bereits vorgeschlagen worden, die beim Waschen von Wolle in Seifen- oder in konzentrierten Wollschweißwässern entstehenden Schmutzwässer einer Reinigung zu unterziehen, um sie wieder waschfähig zu machen.
  • Es hat sich jedoch gezeigt, daß bei Vornahme dieser Reinigung durch Absitzenlassen des in den Waschwässern enthaltenen Schmutzes die Schmutzabscheidung nicht ausreichend ist, und daß das längere Verweilen der erdigen Bestandteile in den Waschwässern eine verhängnisvolle Rolle spielt, weil die kolloiden Erdteilchen nach und nach aufquellen und sich mit Fett sowie mit Teilchen des in kolloidem Zustande befindlichen Waschmittels anreichern.
  • Man hat auch versucht, die Abscheidung des Schmutzes durch Ausschleudern des Waschwassers zu bewirken. Hierbei wird jedoch die Ausflockung kolloidal gelöster Teilchen bzw. ihre Adsorption von den erdigen Bestandteilen ebenfalls durch die M'irkung der Schwerkraft auf beide Anteile unterstützt.
  • Das den Gegenstand der Erfindung bildende Verfahren beseitigt alle diese Nachteile. Irn wesentlichen besteht es darin, daß die zu Waschzwecken wieder brauchbar zu machenden Waschwässer der Wirkung eines Vakuums unterworfen «-erden. Es ist bekannt, daß bei manchen Wasch- oder Reinigungsprozessen in der Flüssigkeit Gasbläschen entstehen, welche Schmutzteilchen an sich fesseln und beim Hochsteigen an die Flüssigkeitsoberfläche mitreißen. Solche Vorgänge treten z. B. ein, wenn man die verschmutzte Flüssigkeit zum Schäumen bringt oder wenn man an der Oberfläche verschmutzter, in einer @@'aschflüssig keit untergetauchter Textilstoffe Gasblasen erzeugt. Unterwirft man eine Flüssigkeit, welche Teilchen in Suspension enthält, deren Abscheidung auf anderem Wege nicht gelingen wollte, der Einwirkung eines Vakuums, so dehnt sich infolge der Druckentlastung an der Oberfläche das in diesen Teilchen enthaltene Gas in Form von Bläschen aus, und diese Bläschen steigen dann unter 11Zitnahrne der ihnen anhaftenden Teilchen an die Flüssigkeitsoberfläche. Handelt es sich um an sich unlösliche Teilchen rnit Gaseinschluß, so wird das Gas bei Fortsetzung der Vakuumwirkung entweichen und das von ihm befreite Teilchen zu Boden sinken.
  • An Hand der Fig. i und -z der Zeichnung soll die Erfindung näher erläutert werden.
  • rig. i zeigt eine neben dem M'aschbottich einer Vollwaschmaschine aufgestellte Vorrichtung zur Ausübung des neuen Verfahrens. Es ist hierbei angenommen, daß im Waschbottich 22 Rohwolle im eigenen Schweiß gewaschen wird, und daß durch Vakuumbildung diesem Wollschweiß erdige Verunreinigungen entzogen werden sollen.
  • Der Waschprozeß selbst kann hierbei in an sich bekannter Weise so geleitet werden, daß man die Rohwolle zunächst in einem, kalten und sodann in einem zweiten, heißen Wollschweiß enthaltenden Bottich wäscht. In dem Wollschweißwasser, das zum Kaltwaschen der Rohwolle gedient hat, setzen sich die gröberen erdigen Bestandteile unter bloßer Einwirkung der Schwere ab. Die etwas feineren erdigen Bestandteile setzen sich nicht ab, weil an ihnen Luftpartikelchen festhaften. DieserWollschweiß möge nach fünfstündigem Sichselbstüberlassen an seiner Oberfläche einen Trockenrückstand von ioog je Liter aufweisen. Unterwirft man den noch unabgegossenen Wallschweiß alsdann dem Vakuum, so setzen sich noch mehr erdige Bestandteile ab, und man kann feststellen, daß schon nach kurzer Zeit die Oberflächenschichten nur noch 8o g Trockenrückstand aufweisen, der zum größten Teil aus Kaliumorganaten besteht.
  • Bei der Vorrichtung nach Abb. i wird der kalte Wollschweiß durch den Kautschukschlauch 7 unmittelbar dem Waschbottich 22 entnommen. Dieser Schlauch kann selbsttätig so verstellt werden, daß er nach und nach an den verschiedenen' Stellen absaugt, an denen sich die ausfällbaren Verunreinigungen in der Waschmaschine sammeln. Durch das gelochte Kranzrohr 12 wird die zu reinigende Flüssigkeit in dem unter Vakuum stehenden Absitzbehälter 8 gleichmäßig verteilt. Die Vakuumbildung geschieht mittels der Vakuumpumpe io, die durch ein Rohr g mit dem Behälter 8 in Verbindung steht. Die Flüssigkeit tritt durch das Rohr 1.1 aus und wird durch dieses in den Waschbottich 22 zurückgeleitet, den sie in verschmutztem Zustande verlassen hatte. Dieser Flüssigkeitsumlauf ist deshalb möglich, weil die im Schlauch 7 vorhandene Flüssigkeit Luft enthält und sonach eine geringere Dichte besitzt als die im Rohr 14. befindliche Flüssigkeit. Nötigenfalls kann man durch das unter=e Ende des Schlauches 7 zusätzliche Luft einströmen lassen oder den durch das Rohr 1.+ nach dem WaschbOttich 22 erfolgenden Rückfluß der Flüssigkeit mittels einer in dieses Rohr einzuschaltenden Pumpe bewirken.
  • Mittel einer gegebenenfalls selbsttätigen Absperrvorrichtung ig wird der Eintritt von Flüssigkeit in das Rohr 9 verhütet. Der Schlamm setzt sich auf dem Boden des Behälters S ab. Er wird durch das Rohr 17 abgeführt und fällt in dem Schlammsammler 25 herab, der in bezug auf den Waschbottich 22 in solcher Höhe aufgestellt ist, daß durch das untere Ende des Rohres 17 keine Luft angesaust «erden kann. Handelt es sich um das Wiederbrauchbarmachen eines heißen Waschwollschweißes, so benutzt man zur Vornahme der Reinigung die vorgeschriebene Vorrichtung nach Fig. i, schickt jedoch zweckmäßigerweise diesen Wollschweiß, bevor man ihn in den Waschbottich zurückleitet, durch eine Entfettungsschleuder, die einer der bekannten Typen angehört, welche sowohl das Fett als auch die erdigen Teilchen aus der Flüssigkeit absondert und selbsttätig nach außen ableitet.
  • Ist die Entfettungsschleuder so geartet, daß der mit der Flüssigkeit abgesonderte, durch kleine in der Schleudertrommel vorgesehene Öffnungen entweichende Schlamm zusammen mit etwas Wollschweiß aus der Schleuder abläuft, so gelingt es, diesen stark verschmutzten Wollschweiß zu reinigen, wenn man zunächst dafür sorgt, daß die in ihm enthaltenen Unreinigkeiten die vorhandenen emulgierenden Bestandteile an sich fesseln und dadurch den Emulsionszustand zerstören. Wird dann, nachdem die Unreinigkeiten die kolloiden Bestandteile des Wollschweißes gebunden haben, oberhalb des Wollschweißes ein Vakuum gebildet, so sinken die entlüfteten Unreinigkeiten auf den Behälterboden, während man an der Oberfläche eine fast kristallklare Flüssigkeit erhält, welche aus Wasser und den wirklich löslichen Salzen des Wollschweißes besteht.
  • Um zu erreichen, daß die kolloiden Bestandteile des Wollschweißes sich zunächst auf den Unreinigkeiten festsetzen, genügt es, den Wollschweiß während 2.4 Stunden in Berührung mit seinen Verunreinigungen zu belassen. Lm jedoch Gärungserscheinungen zu verhüten, erhitzt man zunächst den Wollschweiß auf So', damit die Buttersäurefermente abgetötet werden. Unmittelbar danach kühlt man den Wollschweiß ab, wenn das Koagulieren seiner Eiweißkörper verhütet werden soll. Andernfalls läßt man den Wollschweiß während 2.4 Stunden auf der Temperatur von 8o' stehen.
  • Es ist eine bekannte Tatsache, daß ein Wollschweiß, der zum Warmwaschen verwendet wurde, schädliche, aus Wollfett und erdigen Teilchen bestehende Klümpchen enthält. Die Menge dieser selbst nach dem Nusschleudern noch anwesenden Klümpchen erfiilirt eine erhebliche Verminderung, wenn man zuvor das Benetzungsvermögen dieses Wollschweißes erhölit.
  • .Das Benetzungsvermögen des `Vollschweißes kann man steigern, entweder durch 1'_rliöliung se iner Temperatur auf ungefähr ioo , gegebenenfalls im Autoklaven oder durch Zusatz von Soda. Der Solozusatz darf indessen nur in so schwachen Mengen erfolgen, daß die Wasserstoffionenkonzentration des Wollschweißes nicht geändert wird, damit die Wolle keinen Schaden leidet. Infolge der im \t'ollscli-#seiß vorhandenen Puffersalze wird durch einen Zusatz von 2 g Soda je Liter der -ii-Wert des Wollschweißes, der dicht an S nicht geändert. Beim Reinigen des Wc::_chweißes unter Anwendung von Vakuum kann man dem Wollschweiß zur Erzielung einer voilständic-eren Reinigung eine Säure zusetzen. Nach Absonderung der Unreinigkeiten vom Wollschweiß. setzt man diesem dann noch eiii Alkali zu, wodurch man die in Freiheit gesetzten Fettsäuren neutralisiert und so von neuem zu einer reinen, waschfähigen Flüssigkeit gelangt. Die Menge der dem Wollschweiß zuzusetzenden Säure ist zu begrenzen. Mineralsäuren setzen in den Organaten zunächst die Säuren in Freiheit, die das höchste Molekulargewicht haben, also gerade diejenigen, welche sich als die waschenden Bestandteile des Wollschweißes erweisen.
  • Zur Herbeiiührung einer Abscheidung der Unreinigkeiten ist es aber nicht nötig, daß die Säure die Organale von niedrigem llolekulargewicht, wie z. B. die Acetate, zersetzt. Es genügt ungefähr die Hälfte der Säuremenge, die dem Gesamtgehalt des Wollschweißes an enthaltenen Alkalien entsprechen würde.
  • Beim Waschen von Wolle im eigenen Schweiß ist es bekannt, einen aus 3 Bottichen zusammengesetzten Waschzug zu verwenden, wo die beiden ersten Bottiche, die die Wolle durchwandert, Wollschweißwasser enthalten, während der vierte Bottich mit einem stark seifenhaltigen Bad gefüllt ist und der fünfte zur Endspülung dient. Beim Waschen von Wolle in einem solchen Waschzuge ist es ferner bekannt, so zu verfahren, daß der dritte Bottich, in welchem die aus den beiden ersten Wollschweißbottichen kommende Wolle gespült wird, einerseits klares Wasser. anderseits Seifenwasser erhält, das zunächst durch den fünften und sodann durch den vierten Bottich gelaufen ist.
  • Bei ihrem Eintritt in diesen dritten Waschbottich führt die «"olle Wollschweiß mit sich, der zum Waschen der «"olle gedient hat, und welcher erd- und fetthaltige, von den Kolloiden des Wollschweißes umhüllte Klümpchen enthält. Das vom dritten Bottich abziehende Wasser, welches nicht schäumt, wird mit Schwefelsäure behandelt, und zwar in den geringen Mengen, die gerade nötig sind, um den Niederschlag zu bewirken. Es wird dann gemäß dem neuen Verfahren ein Vakuum benutzt. Die Trennung durch das Vakuum verläuft gründlicher, wenn die Flüssigkeit nicht «-arm ist, weil sich dann das Fett in festem Zustande befindet. Bei 3o" C erhält man ein gutes Ergebnis. Im übrigen bereitet es keine Schwierigkeit, mittels warmen verschmutzten Wassers, das man kühlen will, reines kaltes Wasser unter 1'akuuni zu erhitzen. Es genügt hierzu, durch ein Rohr die oberen Teile zweier unter Vakuum stehender Behälter miteinander zti ver,binden. wobei nian in dein eineu Behälter das verschmutzte, in dem anderen das reine Wasser in Regenform herabrieseln läßt.
  • Das gewonnene gereinigte Wasser ist fast klar. Der geringe Schwefelsäureüberschuß wird mittels Natriumcarbonat in der Weise neutralisiert, daß man eine leichte Alkalität erhält. Es bildet sich dann ein flockiger Niederschlag von Eisenhv droxv d, welches bei seiner Ausfällung alle Verunreinigungen mit sich reißt. Die im Wasser vorhandenen Eisensalze rühren von den durch den Wollschweiß oder durch die Schwefelsäure löslich gemachten Verunreinigungen der Wolle her, Vor dem Neutralisieren mit Natriumcarbonat kann dem Wasser etwas Bariumaluminat zugesetzt werden, das einen sehr rasch sich absetzenden, die Farbstoffe an sich bindenden Niederschlag bildet, durch den das Wasser vollkommen geklärt wird. In dieser Weise gelingt es, aus den Abwässern dieses dritten Bottichs ein klares und schäumendes Wasser zu gewinnen, das man mit Vorteil zum Waschen wieder verwenden kann. Dieser Schaum rührt zum Teil von organischen Salzen des Wollschweißes her, die mit Metallen, wie Eisen, lösliche Verbindungen eingehen, welche aber in Gegenwart von Alkalien Oxyde dieser Metalle freigeben und selber mit den Alkalien neuerlich Organate bilden, die das Wasser zum Schäumen bringen.
  • Schon öfters ist in Wäschereien der Wunsch aufgetaucht, verunreinigtes Wasser in klarem Zustande zurückzugewinnen. Aber abgesehen davon, daß Wasser im allgemeinen sehr wenig kostet und daß man demzufolge nicht allzuviel zu dessen Reinigung wird aufwenden wollen, ist es in solchen Fällen, wie sie beispielsweise die Wollwäscherei bieten, in denen das klare Wasser in der Waschmaschine auf bereits reines Gut, hier also Wollen, geleitet wird, daß dieses reine Wasser geruchlos und farblos sowie auch frei von suspendierten festen Teilchen ist, und daß es keinerlei Metallsalze enthält, die sich im Verlauf des Waschprozesses möglicherweise auf dem Gute niederschlagen und dadurch dieses färben könnten. Bei den vorbeschriebenen, auf die Gewinnung eines wieder verwendbaren Waschwassers angelegten Verfahrensweisen, kann an Stelle von Schwefelsäure auch Kalk verwendet werden. So werden beispielsweise einem den vorerwähnten dritten Bottich verlassenden Wasser je Kubikmeter Wasser 2 Liter Kalkmilch von 4 ` Be zugesetzt. Der erhaltenen Flüssigkeit, welche sehr trübe ist, fügt man Natriumcarbonat zu. Man rührt kräftig durch und unterwirft das Gemisch der Einwirkung eines Vakuums im Sinne der Erfindung. Alle Unreinigkeiten steigen dann nach oben und sammeln sich unter (lern an der Oberfläche in reichlicher Menge votliandenen Schaum.
  • Die gewonnene Flüssigkeit ist sehr klar; inan muß aber die Schicht der Verunreinigungen sofort von der gereinigten Flüssigkeit trennen, da sich sonst alles wieder miteinander vermischt.
  • Diese Behandlung mit Kalk und nachfolgend mit Natriumcarbonat unter Anwendung von Vakuum, gelingt besonders gut, wenn in der zu reinigenden Waschflüssigkeit als Waschmittel das Alkalisulfonat eines höheren Fettalkohols verwendet worden ist.
  • Der Kalk kann ersetzt werden durch Kalkacetat und das Natriumcarbonat durch Stoffe von gleichem Verhalten, wie Natriumphosphat oder Natriummetasilikat. Die Behandlung dieser Flüssigkeit des dritten Bottichs mittels Vakuum kann in einem Apparat nach Fig. 2 vorgenommen werden. In einem solchen Apparat steigen sämtliche Unreinigkeiten an die Flüssigkeitsoberfläche. Dies ist deshalb möglich, weil es sich um die vom dritten Bottich herrührende Flüssigkeit handelt und der Wolle in den beiden ersten Bottichen fast die Gesamtheit ihrer schweren Verunreinigungen entzogen worden ist.
  • Der Schaum, der, wie eben angegeben, mit diesem Wasser des dritten Bottichs erhalten wird, rührt davon her, daß das seifenartige, im vierten Bottich des `Vaschzugs benutzte Waschmittel regeneriert wurde. Letzteres wird aus folgenden Darlegungen völlig klar werden, die sich auf die Vakuumbehandlung seifenhaltiger Waschwässer, wie z. B. des Plättmaschinenwaschwassers, beziehen.
  • Bekanntlich wird die gewaschene Wolle nach dem Verlassen des Krempelwerkes noch einer Waschbehandlung in der Plättmaschine unterzogen. Behandelt man Waschwässer, die von der Plättmaschine herrühren, unter Vakuum, so sind zwei Fälle möglich.
  • z. Das zu behandelnde Wasser schäumt nicht mehr, woran erkennbar ist, daß die gesamte, dem Bade zugesetzte Seife die Verunreinigungen umhüllt. In diesem Falle läßt man das Wasser erkalten und setzt dann an Säure so viel zu, wie gerade nötig ist, um den Niederschlag zu bewirken, z. B. je Liter 1,5 g Schwefelsäure von 6o° B6. Nunmehr wird das Waschwasser unter Vakuum gesetzt. An die Oberfläche steigt rasch ein Magma, dessen Volumen 5 °/o der Flüssigkeit einnimmt. plan erhält kristallklares und durchsichtiges Wasser, welches nach Neutralisierung der Säure mittels eines Alkali erwünschtenfalls zum Waschen wieder verwendet werden kann.
  • 2. Handelt es sich um verbrauchtes Plättmaschinenwaschwasser, welches schäumt, so verfährt man in gleicher Weise durch Säurezusatz und Vakuum. In diesem Falle wird die Behandlung bei der Temperatur vorgenommen, die das Wasser beim Verlassen der Plättmaschine besitzt. Das Wasser fließt an der Stelle 3 (Fig. 2) zu und fällt dann in einen Mischer :4 herab, wo es aus dem Behälter 5 eine Säure, z. B. Schwefelsäure, empfängt. Die angesäuerte Flüssigkeit tritt in das Gefäß 6 über, aus dem es unter dem Einfluß des im Behälter 8 erzeugten Vakuums durch ein Übersteigrohr 7 emporgesaugt wird. Zur Erzeugung des Vakuums dient wiederum eine Vakuumpumpe io, die durch ein Rohr g mit dem Behälter 8 in Verbindung steht. Der Behälter 8 steht bedeutend, z. B. 5 m, höher als der Behälter 6. Diese Entfernung muß um so größer sein, je stärker das Vakuum sein soll, das man erzeugen will.
  • Zur Prüfung der Azidität der Flüssigkeit kann man an der Stelle ix eine Probe der im Rohr 7 aufsteigenden Flüssigkeit entnehmen. Auf die Säureabgabe des Behälters 5 kann z. B. @ eine Vorrichtung zur elektrischen Ermittlung des PH-Wertes selbsttätig einwirken. Das angesäuerte, durch Rohr 7 zuströmende Wasser wird durch ein Kranzrohr 12 gleichmäßig verteilt. Im oberen Teile des Behälters 8 sammeln sich leichtere Unreinigkeiten, welche durch das Rohr 17 abziehen. Die gereinigte Flüssigkeit tritt durch das Rohr 14 aus, bleibt aber opaleszierend. Hat sich nämlich ein Teil der Seife-an den suspendierten Unreinigkeiten festgesetzt, so bleibt ein anderer Teil der Seife frei, was am Schäumen des Wassers erkennbar ist. Da die im Wasser freie Seife sich in äußerst fein verteiltem Zustande befindet, so bleibt in diesem Wasser die beim Zusetzen der Schwefelsäure durch jene freie Seife erzeugte Ölsäure in Emulsion. Was sich abscheidet, sind einfach Unreinigkeiten, behaftet mit den sie umhüllenden Fetteilchen.
  • Der abgeschiedenen, durch das Rohr 14 aus dem Vakuumapparat abgezogenen Flüssigkeit wird ein Alkali, z. B. Ammoniak in Mischung mit Natriumcarbonat, zugesetzt, letzteres in Mengen, die gerade ausreichend sind zum Verseifen der in Suspension befindlichen Ölsäure. Der Zustand äußerst feiner Verteilung dieser Ölsäure sichert deren sofortige Verseifung; die Flüssigkeit schäumt dann von neuem, und man erhält einen feinen Schaum von hoher Beständigkeit.
  • Sonach hat man in dieser Weise die Möglichkeit, eine schäumende Waschflüssigkeit zu reinigen und diese Flüssigkeit mit beinahe der Gesamtmenge der überscbüssigen Seife, die sie enthielt, d. h. der die vorhandenen Unreinigkeiten nicht umhüllenden Seife, wieder zu ver-wenden. Die Behandlung kann so rasch durchgeführt werden, daß keine nennenswerte Abkühlung des wieder zu verwendenden Wassers stattfindet. Ist es aber nötig, dein so gereinigten Wasser Wärme zuzuführen, so kann dies vorteilhafterweise durch unterhalb des Atmosphärendruckes expandierten Dampf geschehen, da ja die Flüssigkeit unter Vakuum steht. Zti diesem Zwecke v.rwendet nian eineu ani unteren :1uslaß des Vakuumbehälters 8 eingebauten Ejektor 15, der das gereinigte Wasser zwingt, in (las Allleitungsrohr 14 einzutreten.
  • Desgleichen kann an der Stelle, an der -Mündung des Rohres 17, ein Ejektor 16 angeordnet sein. Durch dieses Rohr 17 können dann die leichten, in den oberen Teil des Behälters 5 gelangenden U nreinigkeiten in den oberen Teil des Behälters 6 zurückgeleitet werden. Dortselbst bildet sich an der Stelle 18 eine Schicht Magma, herrührend von gewissen feineren Unreinigkeiten, die unmittelbar nach dem Ansäuern der Flüssigkeit im Behälter 6 aufsteigen. Reißen die durch das Rohr 17 in den Behälter 6 zurückwandernden Unreinigkeiten einen Flüssigkeitsüberschuß mit sich, so fällt diese Flüssigkeit auf den Boden des Behälters 6 zurück und wird dann durch das Rohr 7 in den Scheidebehälter 5 zurückgeleitet, um schließlich durch das Rohr 14 abzuziehen, dem einzigen der gereinigten Flüssigkeit sich darbietenden Auslaß.
  • Da die in einer Flüssigkeit vorhandenen Verunreinigungen mit der Zeit einen steigenden Verbrauch an Seife verursachen, so muß das vorliegende neue Verfahren, welches gestattet, eine bedeutend weitergehende Reinigung zu bewirken als die durch Ausschleuderung erzielbare, als besonders wertvoll bezeichnet werden. Außerdem werden beim neuen Verfahren die Stöße vermieden, die beim Ausschleudern ein zusätzliches Festsetzen von Seife auf den erdigen Verunreinigungen durch den Umstand bewirken, daß die Schleuderwirkung die Berührung zwischen den unreinen Teilchen und der Seife steigert.
  • Es ist bekannt, daß in Waschbädern, und zwar aus Gründen, die mit dem eigentlichen Waschprozeß nichts zu tun haben, der Verbrauch an Seife mit der Zeit zunimmt, weil die Seife adsorbiert wird und um die Verunreinigungen herum ausflockt.
  • Mit dem neuen, auf Vakuumbenutzung berulienden Verfahren hat man jedoch die Möglichkeit, die seifenhaltige Waschflüssigkeit unmittelbar nach eingetretener Verschmutzung in höchst wirksamer Weise zu reinigen, ohne die Berührung zwischen der Seife und den Unreinigkeiten zu steigern, was auf eine Verringerung der schädlichen Nebenwirkungen hinausläuft. In dieser Weise gelingt es, den beim Waschen bislang nötigen hohen Seifenverbrauch bedeutend herabzusetzen. 13ei Anwendung des neuen Verfahrens ist es möglich, durch die Säure und das Vakuum ein Nasser zu gewinnen, welches so klar ist, daß es im Ultramikroskop optisch leer erscheint. Nichtsdestoweniger wird dieses Wasser schaumig, sobald man ihm ein Alkali zusetzt, n<iinlich deshalb, weil sich bei der Behandlung eine wirklich lösliche saure Seife gebildet hat, so daß nach <lein Mkalizusatz schatunbildendes Wasser erhalten wird.
  • 1)as vorliegende Verfahren ist anwendbar bei Bädern, die zum Maschen beliebiger Gewebe gedient haben, beispielsweise schmutziger Tuche, schmutziger Wäsche, gebrauchter Putzlappen o. dgl., vorausgesetzt, da13 es sich um Waschbäder handelt, die die Fähigkeit besitzen, nach Befreiung von den in ihnen suspendierten Unreinigkeiten von neuem Waschkraft zu erlangen. Diese Waschbäder können nicht nur Wollschweiß oder Seife, sondern auch alkalische Carbonate oder andere M'aschmittel, wie höhere fettalkoholische Sulfonate, enthalten.
  • Das den durch Vakuumbildung abzusondernden Partikeln anhaftende Gas kann Luft sein, die sich von vornherein in der Flüssigkeit befindet, oder Luft, die in die Flüssigkeit eingeblasen wird, bevor man diese der Einwirkung des Vakuums aussetzt.
  • Dieses Gas kann aber auch durch chemische Reaktion erzeugt werden. Setzt man z. B. einem ein Alkalicarbonat enthaltenden Waschwasser Schwefelsäure zu, so wird die Kohlensäure frei, und ein Teil davon wird von den im Naschwasser suspendierten Unreinigkeiten festgehalten. Damit hierbei alle Schmutzteilchen Gas binden, mischt man Säure und Waschflüssigkeit innig miteinander, bevor man letztere der Einwirkung des Vakuums aussetzt. Es ist darauf zu achten, daß kein zu starkes Vakuum gebildet wird. Ein solches würde einen stürmischen Austritt der Luft verursachen, oder große Dampfblasen an die Flüssigkeitsoberfläche treiben und dadurch den Reinigungsvorgang nachteilig beeinflussen. Für Waschwässer von 4o` C eignet sich ein Vakuum von 48 cm Hg-Säule.
  • Unter der Einwirkung des Vakuums bildet sich an der Flüssigkeitsoberfläche eine Schicht von Unreinigkeiten, die man am besten sofort entfernt, weil sonst die Gefahr besteht, daß gewisse Schnlut7teilchen von neuen l in die Flüssigkeit dringen und sich dann nicht wieder absondern. Das beschriebene Verfahren ist natürlich auch dann anwendbar, wenn nicht beabsichtigt ist, die gereinigte Waschtlüssigkeit von neuem zum @@@,hchen zii verwenden.

Claims (1)

1'.\Ti'xTAN;hizi'CiiE: i. Verfahren zum Wiederhrauchbarinaclien von Wasclitüissigkeiten, die zum Waschen von Textilstoffen, insbesondere von Wolle, gedient haben, dadurch gekennzeichnet, dal3 Inan diese Waschflüssigkeiten der Einwirkung eines Vakuums aussetzt. Verfahren nach Anspruch i, insbesondere zum Reinigen von Flüssigkeiten, die zum Kaltwaschen von 1Zoliwolle gedient Haben, dadurch -ekennzeichnet, daß inan diese Waschflüssigkeiten unter Vakuum setzt, uni daraus die L'sntfernung der erdigen Bestandteile zu begünstigen. Verfahren nach Anspruch i, zum Reinigen von Flüssigkeiten, die zum Waschen von Textilstoffen gedient haben, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erleichterung der Reinigung der Waschflüssigkeit deren waschfähige Bestandteile mechanischen (z. ß. durch Schleudern) oder chemischen Einflüssen ausgesetzt werden, welche bewirken, daß sie von den anderen in der Waschflüssigkeit suspendierten Teilchen gebunden, beispielsweise darauf ausgeflockt werden. 4.. Verfahren nach Anspruch Z, insbesondere zum Reinigen von Waschflüssigkeiten, die von neuem zum Waschen verwendet werden sollen, dadurch gekennzeichnet, daß man der Waschflüssigkeit ein ihre Waschkraft schwächendes Reaktionsmittel zusetzt, und daß man, nach Abscheidung der L nrcinigkeiten, der nunmehr reinen Flüssigkeit ein Reaktionsmittel zugibt, welches, indem es sich mit den in der Flüssigkeit verbleibenden Bestandteilen verbindet, diese Flüssigkeit von neuem waschfähig macht. Verfahren nach Anspruch 4., bei welchem dem Wollschweiß ein Alkali zugesetzt wird, dadurch gekennzeicliiiet, daß der Alkalizusatz in solcher -Menge erfolgt, daß infolge der Gegenwart der Puffersalze des Wollschweißes der pH-Wert des Wollschweißes nicht zunimmt. 6. Verfahren nach den Ansprüchen i bis .f, dadurch gekennzeichnet, daß die zu reinigende Flüssigkeit in ununterbrochenem Arbeitsgange durch den unter Vakuum stehenden Behälter hindurchgetrieben wird, j. Verfahren nach den Ansprüchen 2, 3, .l, dadurch gekennzeichnet, daß die Waschflüssigkeit durch ein Vakuum aus dem Waschbottich abgesaugt wird:
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3911959A1 (de) * 1988-11-26 1990-05-31 Heinz Doevenspeck Verfahren und vorrichtung zur behandlung von tierischen haaren und federn bzw. pflanzlichen fasern

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE3911959A1 (de) * 1988-11-26 1990-05-31 Heinz Doevenspeck Verfahren und vorrichtung zur behandlung von tierischen haaren und federn bzw. pflanzlichen fasern

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