DE582801C

DE582801C - Vorrichtung zur gleichmaessigen Verteilung von Schlamm in einem Schlammfaulbehaelter

Info

Publication number: DE582801C
Application number: DE1930582801D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1930-02-20
Filing date: 1930-02-20
Publication date: 1933-08-23

Description

In den sogenannten selbständigen, von der übrigen Kläranlage getrennt liegenden Schlatnmfaulbehältern muß durch besondere Einrichtungen für die Verteilung des Schlammes und damit für die gleichmäßige Ausnutzung des. Faulraumes gesorgt werden. Bisher wurden dafür u. a. in die Faulräume eingebaute, waagerecht drehbare Rührwerke verwendet, womit es möglich ist, den Schlamm umzurühren, ohne indessen die verschiedenen Schichten im Faulraum in ihrer Höhenlage zu verändern. Zum Umwälzen des Schlammes, d. h. zur Veränderung der Schlammschichten in ihrer Höhenlage, .hat man Pumpen oder Schaufler in die Faulräume eingebaut. Hierdurch soll der gesamte Faulrauminhalt von unten nach oben oder von oben nach unten umgewälzt werden, so daß der frische Schlamm mit dem ausgefaulao ten in Berührung kommt. Bei den bisher bekannten Einrichtungen gelingt das jedoch nur unvollkommen, und zwar erstreckt sich die Umwälzung dabei nur auf den Faulrauminhalt in unmittelbarer Umgebung der Umwälzeinrichtungen, während der übrige la** halt davon unberührt bleibt. Werdm»efiese Umwälzeinrichtungen in Faulräj^Sen mit Gasgewinnungsanlagen v-erweaidet, so muß über dem Schlammspiegel ein freier Raum für den Austritt des' Schlammes aus der Umwälzpumpe frei gehalten werden. Tn Faulräumen, die mit Gasfängern ausgerüstet werden sollen, muß deshalb die Gasdecke über dem Schlammspiegel liegen; Das hat erhebliche Nachteile, da bei Gasfangvorrichtungen, die über Wasser liegen, Undichtigkeiten kaum zu vermeiden sind. Die; Folge davon kann sein, das atmosphärische Luft in den freien Raum unter der Gasdecke eindringt und zu Explosionen führt.

Beim Gegenstand vorliegender' Erfindung handelt es sich jedoch um Faulbehälter mit einer Gasfangeinrichtung, die unterhalb des Flüssigkeitsspiegels liegt und für den Zutritt von Luft abgeschlossen ist. Bei derartigen Anlagen wurden auch schon Pumpvorrichtungen vorgesehen, die Schlamm von der Faulraumsohle entnahmen und an einer Stelle unterhalb der Gasdecke wieder in den Faulraum zurückförderten. Auch unterhalb der unter Wasserspiegel liegenden Gasfangdecke arbeitende Rührwerke sind bei diesen Anlagen bekannt.

Gemäß vorliegender Erfindung soll nun eine innige Durchmischung des Faulrauminhaltsgund gleichzeitig eine gute Durchrührtypg^ner unterhalb der Gasfangdecke liegenden Faulraumschichten dadurch erreicht werden, daß an der Schlammaustrittsstelle der Umwälzpumpe verschieden lange Verteilungsrohre angeordnet sind, die den Schlämm zu verschiedenen Stellen der oberen Faulraumschicht fördern und gleichzeitig selbst als Rührwerk ausgebildet sein können.

Auf der beiliegenden Zeichnung stellt 65 · Fig. ι die Einrichtung im Grundriß und Fig. 2 im Querschnitt dar. α ist der Faulraum, der mit einer unterhalb des Schlamm-

• spiegeis liegenden Gasdecke b abgedeckt ist, unter der das Faulgas in den Gashauben c zusammengeführt und durch die Rohren* abgeleitet wird. Bei d wird der frische Schlamm in den Faulraum eingeführt und bei e der ausgefaulte Schlamm abgelassen. / ist die Schlammpumpe, mit der der Schlamm durch das Saugrohr f¹ von unten nach oben gefördert werden soll, g sind die von der Pumpe aus abzweigenden Druckrohre, deren Mündungen in verschiedenen Abständen von der Pumpe entfernt liegen, damit der Schlamm auf die ganze Oberfläche des Faulraumes verteilt wird, h soll den Antrieb der Pumpe darts stellen.

Die Wirkung dieser Einrichtung besteht darin, daß die Pumpe von unten aus dem Faulraum guten, reifen Schlamm ansaugt und durch die Rohre g an verschiedene Stelao len im oberen Teile des Faulraumes drückt. Die Rohre sind erforderlich, um die Umwälzwirkung auf einen möglichst großen Raum zu verteilen. Ohne diese Rohre würde der Schlamm nur in unmittelbarer Nähe des *5 Saugrohres und der Pumpe umgewälzt werden.

Die Verteilung des Schlammes kann moch dadurch günstig unterstützt werden, daß man die Rohre drehbar anordnet; sie bilden dann gleichzeitig einen Zerstörer der Schwimmdecke, die sich etwa unter der Gasdecke bilden könnte. Die für die Drehung der Rohre erforderliche Kraft kann dadurch vermindert werden, daß man die Rohrmündungen der Umdrehungsrichtung entgegen abbiegt, wie es in der Zeichnung angedeutet ist. Es wird auf diese Weise der Druck des Schlammes in den Rohren auch für ihre Umdrehung mit ausgenutzt.

Durch die Verbindung der Umwälzpumpe mit den Druckrohren nach der vorliegenden Erfindung wird der wirksame Radius der Pumpe und damit die wirtschaftliche Ausnutzung des Faulraumes wesentlich erweitert.

Die Umwälzeinrichtung kann nach Bedarf ständig oder zeitweise betrieben werden.

Claims

Patentansprüche:

i. Vorrichtung zur gleichmäßigen Verteilung von Schlamm in einem Schlammfaulbehälter mit unterhalb des Flüssigkeitsspiegels, liegender Abdeckung und mit eingebauter * Umwälzpumpe, die den Schlamm aus den unteren Schichten des Behälters in die oberen, unmittelbar unterhalb der Abdeckung liegenden Schichten fördert, dadurch gekennzeichnet, daß an der Schlammaustrittsstelle der Pumpe mehrere verschieden lange Verteilungsrohre so angeordnet sind, daß sie den Schlamm zu verschiedenen Stellen der oberen Schlammschicht fördern.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlammverteilungsrohre rotierend ausgebildet sind, so daß sie in bekannter Weise als Rührwerk dienen.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen