DE582719C - Verfahren zur Herstellung von fuer die Anwendung in Atemapparaten geeigneten Sauerstoffpraeparaten aus Alkalisuperoxydhydrat - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung von für die Anwendung in Atemapparaten geeigneten Sauerstoffpräparaten aus Alkalisuperoxydhydrat Die Erfindung bezieht sich auf die Verwendung der niederen Hydrate von Alkalisuperoxyden zu Zwecken der Luftreinigung, insbesondere in Atmungsapparaten. Nach einem bekannten Verfahren gelangt man zu derartigen niederen Hydraten (wahrscheinlich dem 2-Hydrat) z. B. dadurch, daß fein verteilte wasserfreie Superoxyde mit fein verteilten kristallwasserhaltigen Stoffen innig vermischt werden. Beim Erwärmen eines derartigen Gemisches pflanzt sich die Reaktion spontan durch die ganze Masse hindurch fort, indem das Wasser der zugefügten kristallwasserhaltigen Substanz sich auf die ganze Masse unter Bildung des niederen Hydrates verteilt. Hierbei gelangt man zu porösen Produkten, welche in Form geeigneter Stücke zur Anwendung gelangen sollen.
• Nach vorliegender Erfindung erhält man für die Verwendung in Atmungsapparaten besonders geeignete Produkte dadurch, daß man das zu hydratisierende Superoxyd nach Zuführung des Wassers z. B. durch Zumischung . kristallwasserhaltiger Substanzen vor, während oder nach der Erwärmung einem Preßdruck von i oo kg/qcm oder darüber unterwirft, wobei das Gut gegebenenfalls gleichzeitig in Formkörper übergeführt werden kann.
• In Ausübung der Erfindung kann man z. B. derart verfahren, daß man fein verteiltem trockenem Natriumsuperoxyd z. B. im Sinne des ob.enerwähnten bekannten. Verfahrens ebenfalls fein verteilte kristallwasserhaltige Stoffe zumengt; das Mischgut erwärmt, nach vollzogener Umsetzung däs erhaltene poröse Gut auf :gewünschte Korngröße, z. B. etwa i mm und weniger, bringt, durch Sieben von staubförmigen Bestandteilen befreit und alsdann einem Preßdruck von iookg/qcm oder darüber, zweckmäßig einem solchen von 350 bis q.oo kg/qcm, unterwirft. Der Siebstaub kann dabei mit Vorteil derart nutzbar gemacht werden, daß man denselben in den Prozeß zurückführt, z. B. derart, daß er in Mischung mit .geeigneten Mengen von körnigem Gut brikettiert wird. Man ist hierdurch in der Lage, die Preßstücke bezüglich der Porosität zu beeinflussen. Matt kann aber auch in gegebenen Fällen auf Abtrennung des Siebstaubes verzichten und .die zerkleinerte Masse ohne weiteres brikettieren. Schließlich kann man auch den Siebstaub für sich brikettieren.
• Man kann das Mischgut von z. B. Natriumsuperoxyd und kristallwasserhaltigem Salz auch direkt unter einen Preßdruck von iookg/qcm oder darüber setzen und die erhaltenen Preßstücke alsdann der Erwärmung unterwerfen. In diesem Falle sind im allgemeinen Preßdrucke von i 5o bis Zoo kg/qcm am zweckmäßigsten.
• Man kann z. B. derart vorgehen, daß man zwecks Vereinfachung der Fabrikation größere Preßstücke herstellt und diese alsdann wieder durch geeignete Bearbeitung, z. B. mittels Becher, Schrotmühlen u. dgl., auf die für die Anwendung geeigneten Korngrößen bringt. Auch der hierbei anfallende Siebstaub kann wieder in den Prozeß zurückgeführt werden, d. h. dem zu brikettierenden Gut in passenden Mengen zugesetzt und gemeinschaftlich mit diesem dem Preßdruck in geeigneter Höhe unterworfen werden. Die Nutzbarmachung des Siebstaubes erfolgt zweckmäßig derart, daß man denselben der Mischung von z. B.. Natriumsuperoxyd und kristallwasserhaltigem Salz zufügt, diese Mischung brikettiert und alsdann erwärmt.
• Die Erhitzung der Formstücke kann z. B. derart ausgeführt werden, daß dieselben längere Zeit auf einer Temperatur von etwa i2o° gehalten werden. Die bestgeeignete Temperatur und Erhitzungsdauer wird zweckmäßig durch Vorversuche ermittelt.
• Es hat sich gezeigt, daß die erfindungsgemäß hergestellten Präparate vor bekannten Präparaten, z. B. solchen, wie sie nach dem erwähnten bekannten Verfahren erhalten werden, Vorzüge nach verschiedenen Richtungen hin besitzen. Die bekannten Präparate besitzen z. B. den Nachteil, daß sie nach .erfolgtem Anspringen den Sauerstoff zu schnell und in zu großer Menge abgeben, wodurch, abgesehen von anderen Nachteilen, eine zu rasche Erschöpfung des Patronenialhalts bedingt ist. Demgegenüber bieten die Produkte nach vorliegender Erfindung den Vorteil, daß sie einerseits rasch anspringen, andererseits nach erfolgtem Anspringen den Sauerstoff ruhig und dem Bedürfnis entsprechend abgeben, wodurch Verluste im Anfangsstadium in Wegfall kommen und die Wirksamkeit und Ausgiebigkeit verbessert wird. Ein weiterer Vorzug besteht darin, daß die Produkte eine größere Festigkeit und Beständigkeit gegen mechanische Beanspruchungen, insbesondere gegen Abrieb, besitzen. Während die bekannten Erzeugnisse z. B. in den. Patronen stets einen gewissen Abrieb unter Bildung von Staub, welcher zu Verklebungen, Verstopfungen, Reizungen der Atmungsorgane und anderen Störungen Veranlassung geben kann, zeigen, besitzen die Produkte vorliegender Erfindung diesen Nachteil nicht. Hierzu kommt noch der weitere Vorteil, daß keinerlei Substanzverluste eintreten, da das bei der Fabrikation in Staubform übergehende Gut immer wieder in den Prozeß zurückgeführt und nutzbar gemacht wird.
• Die Erfindung ist nicht beschränkt auf die Herstellung von Superoxydhydraten nach dem .eingangs erwähnten Verfahren; sie kann auch mit Vorteil angewendet werden auf Superoxydhydrate, welchen das Wasser nach anderen Verfahren zugeführt worden ist, z. B. auf solche, welche durch Hydratisierung von Alkalisuperoxyd mit fein verteiltem Wasser erhältlich sind.
• Den Produkten der vorliegenden Erfindung können in an sich bekannter Weise Katalysatoren einverleibt werden. Dies geschieht zweckmäßig vor der Anwendung des Preßdruckes.

Claims (3)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von für die Anwendung in Atemapparaten geeigneten Sauerstoffpräparaten aus Alkalisuperoxydhydrat, dadurch gekennzeichnet, daß Alkalisuperoxyde, denen in bekannter Weise 'Wasser z. B. mit Hilfe kristallwasserhaltiger -Salza zugeführt und durch darauffolgendes Erwärmen einverleibt wird, vor, während oder nach dem Erwärmen einem Preßdruck von iookg/qcm oder darüber unterworfen werden.
2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß Alkalisuperoxyde in an sich bekannter Weise durch Zufuhr beschränkter Wassermengen und Erwärmen in niedere Hydrate übergeführt werden, die entstehende Masse zerkleinert und das zerkleinerte Gut gegebenenfalls nach Befreiung von staubförmigen Beimengungen unter einem Druck von i oo kg/qcm oder darüber, zweckmäßig unter einem Druck von 3 So bis q.ookg/qcm, brikettiert wird.
3. 3. Verfahren nach Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß größere Brikette hergestellt, diese durch Zerkleinerung auf für die Anwendung geeignete Stückgrößen gebracht werden. 4.. Verfahren nach Ansprüchen i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der bei Zerkleinerung der hydratisierten Massen bzw. der Brikette anfallende Siebstaub immer wieder in den Prozeß zurückgeführt wird, zweckmäßig derart, daß er mit hydratisiertem, aber noch nicht erwärmtem Gut gemischt und gemeinschaftlich mit diesem durch Druckbehandlung und Erwärmung weiterbehandelt .wild.