DE581470C - Magazinsprechmaschine zum wahlweisen Spiel von Schallplatten - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

¹ iTOil

ISAUG. 1933

AUSGEGEBEN AM 28. JULI 1933

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

Vr 581470 KLASSE 42 g GRUPPE 20

M 112020 IX/42g

Hermann Maler sen. in Kehl a. Rh. Magazinsprechmaschine zum wahlweisen Spiel von Schallplatten

Patentiert im Deutschen Reiche vom 22. Juli 1928 ab

Es ist bereits bekannt, Magazinsprechmaschinen zum wahhveisen Spiel von Schallplatten derart auszugestalten, daß die Schallplatten auf strahlenförmig aru einem Drehkörper angeordneten Plattenträgern drehbar

.... sitzen und durch Einstellung des Drehkörpers, das mittels einer Kurbel, Handrad o. dgl. erfolgt, wahlweise in die Spiellage geschwenkt werden können. Wenn auch bei dieser Ausführungsform gegenüber den gleichfalls bekannten, nur mit einem jeweils neu mit einer Schallplatte zu versehenden Plattenteller ausgestatteten Sprechmaschinen der Vorteil besteht, unmittelbar, also ohne eine neue Schallplatte aus dem Vorrat zu nehmen und aufzulegen, eine gewisse Anzahl von Schallplatten wahlweise abzuspielen, so hat diese bekannte Maschine doch den wesentlichen Nachteil, daß wegen der bisher angewandten starren Anordnung der Plattenträger und dem daraus folgenden Zwange, den Tonabnehmer an die jeweils zu bespielende, in die Spielstellung geschwenkte Schallplatte heranzubringen, der Abstand zwischen je zwei Plattenträgern verhältnismäßig groß sein muß und daher die Anzahl der ohne Auswechseln zu benutzenden Platten im Verhältnis zu dem umfangreichen Mechanismus sehr gering ist.

Um nun diesen Nachteil zu beseitigen, sind gemäß der Erfindung die Plattenträger auf ihrem Lagerkörper schwenkbar angeordnet, wie es bereits bei Magazinsprechmaschinen mit senkrecht übereinander angeordneten Plattenträgern bekannt ist, und werden durch das axiale Verschieben der Einstellkurbel unter den Tonabnehmer geschwenkt bzw. in die Ausgangslage zurückgeschwenkt. Es kann daher der volle Umfang des Lagerdrehkörpers zur Aufnahme von Plattenträgern benutzt werden, so daß durch die Erfindung die Möglichkeit geschaffen ist, die Magazinsprechmaschine mit einer großen Anzahl von wahlweise zu bespielenden Schallplatten zu versehen.

Auf der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform der Erfindung dargestellt, und zwar zeigt·

Fig. ι die Ansicht des Umdrehungskörpers mit den an ihm strahlenförmig angeordneten Plattenhaltern,

Fig. 2 einen Querschnitt durch die Plattenanordnung,

Fig. 3 einen Teilschnitt durch den Schwenkmechanismus in vergrößertem Maßstab.

In einem Gestell 1 ist eine Drehachse 2 gelagert. Auf dieser Drehachse 2 sitzt ein Umdrehungskörper 3, auf dem die strahlenförmig angeordneten Plattenträger 4 um Bolzen 5 schwenkbar gelagert sind. Die Plattenträger 4 sind als zweiarmige Hebel ausgebildet, von denen jeweils der innere Arm 6 mir einer Aussparung 7 versehen ist, die in der Ruhelage des betreffenden Plattenträgers eine Führungsscheibe 8 gleitend umgreift. An der Stelle, an der die Plattenträger 4 zur Schalldose 9 geschwenkt werden müssen, ist die Führungsscheibe 8 mit einem Schlitz 10 versehen, in dem ein Daumenhebel n drehbar

um eine Achse 12 angeordnet ist. Zum Drehen des die Plattenhalter tragenden Umdrehungskörpers 3, das durch Betätigen eines auf der Welle 2 sitzenden Hebels 14, Handkurbel 5 o. dgl. geschieht, muß zuerst ein Haltestift 15 aus dem für jede Schallplatte vorgesehenen Feststelloch oder -schlitz 16 herausgezogen werden. Hierbei wird der Hebelarm 17 des Betätigungshebels 14, der an einem Bügel 18 um eine Achse 19 drehbar angeordnet ist, gegen eine auf der Welle 2 lose gleitende Buchse 20 gedrückt, wodurch gleichzeitig der Daumenhebel 11, der mit seinem Daumen 21 in die Xut7 des Plattenhalters eingreift und andererseits mit dem Daumen 22 in einer Xut 23 der Buchse 20 gleitet, so bewegt, daß er den Träger der sich unterhalb der Schalldose befindenden Schallplatte in seine Ruhestellung zurückschwenkt. Beim Drehen des Hebels 14 wird der Drehkörper 3 mitgenommen, und der Träger der gespielten Schallplatte umgreift mit seinem Schlitz 7 wieder die Führungsscheibe 8. Wird nun bei der Wahl einer neuen zu spielenden Platte der Haltestift 15 in das betreffende Feststelloch 16 eingeführt, so wird die Buchse 20 durch eine an derselben angeordnete Druckfeder 24 nach vorn gedrückt und die Schallplatte unter Vermittelung des bei dieser Bewegung ebenfalls bewegten Daumenhebels il unter die Schalldose 9 gebracht. Gleichzeitig wird hierbei der Plattenteller 31 des ausgeschwenkten Plattenträgers 4 gegen die Reibrolle 32 des Antriebsmotors gedrückt. Die Wählerscheibe 25 kann in bekannter Weise an ihrem Umfang mit Zahlen oder Buchstaben versehen sein, welche die jeweils zu spielenden Stücke kennzeichnen. Um während des Spielvorganges einer Platte ein Zerstören der Vorrichtung durch unbefugtes Umschalten auf eine andere Platte zu verhüten, kann mit der Buchse 20 eine Ausschaltvorrichtung 27 verbunden sein, welche beim Ausheben des Hebels 14 gleichzeitig den Antriebsmechanismus für die Schallplatte auskuppelt oder die Stromleitung 28 für den Antriebsmotor unterbricht. Um beim Plattenwechsel die Umdrehungsgeschwindigkeit des Drehkörpers 3 beim Einführen des Haltestiftes 15 in das betreffende Arretierungsloch 16 sofort abzubremsen, ist mit der Welle 2 über ein Zahnradvorgelage 29 o. dgl. ein Fliehkraftregler 30 verbunden.

Claims (3)

1. Patentansprüche:

   i. Magazinsprechmaschine zum wahlweisen Spiel von Schallplatten mit einem durch eine Kurbel, Handrad o. dgl. einstellbaren Drehkörper, der auf strahlenförmig angeordneten Plattenträgern drehbar gelagerte und durch einen Reibung^- antrieb antreibbare Plattenteller trägt, dadurch gekennzeichnet, daß die Plattenträger (4) in an sich bekannter Weise schwenkbar gelagert sind und mit der Einstellwelle (2) ein Schwenkhebel (11) verbunden ist, der beim axialen Verschieben der Einstellwelle (2) den jeweils in seiner Ebene liegenden Plattenträger in die Spiellage herausschwenkt, in der der Plattenteller (31) des Plattenträgers (4) gegen die Reibrolle (32) des Antriebsmotors gedrückt wird und die Schallplatte unter der angehobenen Schalldose (9) liegt.-
2. 2. Magazinsprechmaschine nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Plattenträger (4) an einem feststehenden Führungsring (8) gleitbar geführt sind, der in einem Schlitz (10) den unmittelbar an dem auszuschwenkenden Plattenträger (4) angreifenden Schwenkhebel s₀ (11) trägt.
3. 3. Magazinsprechmaschine nach Anspruch ι und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwenkhebel (11) mit seinem inneren Arm (22) in einer Ringnut (23) einer auf der Einstellwelle (2) lose gleitenden Buchse (20) geführt ist, die beim Entsperren der Einstellkurbel (14) durch deren Hebelarm (17) gegen den Druck einer Feder (24) axial verschoben wird _go und dabei den Hebel (11) und den jeweils mit ihm in Eingriff befindlichen Plattenträger (4) in bzw. aus der Spiellage schwenkt.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen