DE57604C - Schmiedeherd in Verbindung mit einem Dampfkessel - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die vorliegende Erfindung betrifft Einrichtungen , welche an offenen, feststehenden oder transportablen Gebläse- oder Schmiedefeuern zu dem Zwecke angebracht werden, um die abziehenden heifsen Verbrennungsgase zum Betriebe des Gebläses, von Maschinen oder zur Gewinnung von Wärme ausnutzen zu können.

Der Erfindung gemäfs wird dies durch Anordnung eines zur Erzeugung von Dampf oder erhitzter Luft dienenden Kessels oberhalb des Schmiedefeuers erreicht, der zum Betriebe einer Dampf- oder Heifsluftmaschine beliebiger Construction dient, durch welche der Ventilator des Gebläses, eine elektrische Lichtmaschine oder eine andere Kraftmaschine in Bewegung gesetzt, oder eine andere Ausnutzung der gewonnenen Wärme, beispielsweise zu Heizungszwecken, ermöglicht wird. .

Die beiliegende Zeichnung stellt der Erfindung gemäfs ein feststehendes Schmiedefeuer mit den beispielsweise zum Betriebe des Gebläses dienenden Einrichtungen dar.

Wie ersichtlich, ist oberhalb des Gebläsefeuers in einer von der Gröfse, der Art und dem Zwecke des letzteren abhängigen Höhe ein auf Consolen, Stützen und Trägern passend gelagerter Röhrenkessel A angeordnet, welchen die vom Feuer in den Rauchmantel B abziehenden heifsen Verbrennungsgase durchströmen und dadurch das in dem Kessel enthaltene Wasser oder die darin befindliche Luft erhitzen. Durch eine Rohrleitung α strömt der erzeugte Dampf oder die heifse Luft in einen Sammelbehälter C, um aus letzterem einer Kraftmaschine D (Dampf oder Heifsluftmaschine) zugeführt zu werden.

Der zwischen der Herdsohle und dem Kessel A gelegene Raum ist von einem heb- und senkbaren, innen mit feuerfestem Material ausgekleideten Feuermäntel E umgeben, durch welchen ein Verspritzen des Brennmaterials und eine seitliche Wärmeausstrahlung verhindert wird. Dieser Feuermantel ist mit seitlichen Oeffnungen versehen, um die zu erhitzenden Gegenstände einlegen zu können, ohne ihn heben zu müssen. Um den Mantel leicht heben und senken zu können, ist derselbe in einem Rahmend aufgehängt, welcher von einem über Rollen c geführten Seil oder einer Kette d getragen wird, das mit dem Kolben eines seitlich am Kessel .4 angebrachten Dampfoder Heifsluftcylinders F verbunden ist. Durch einen von Hand aus zu bethätigenden Steuerschieber e oder einen Dreiweghahn kann der Dampf oder die heifse Luft ober- oder, unterhalb des Kolbens geleitet und dadurch der Feuermantel gehoben oder gesenkt werden.

Die Kraftmaschine D ist in dem in der Zeichnung dargestellten Falle durch einen Riementrieb mit dem Ventilator G verbunden, den die Gebläseluft durch Rohre f der Gebläsedüse g zuführt; sie setzt ferner die Speisepumpe H in Thätigkeit, welche das Kesselspeisewasser oder die zu erhitzende Luft durch die Rohre h und i aus einem Behälter oder Röhrengefäfs, welches zum Zwecke des Vor-

wä'rmens passend über dem Kessel A angebracht wird, in letzteren leitet.

Zur Regelung der Dampfbildung oder Lufterhitzung werden die von den Feuergasen durchzogenen Rohre des Kessels A mit eingeschobenen Blechcylindern k versehen, welche an ihrem unteren Rande gelochte Feuerschutzplatten / tragen, so dafs die directe Berührung der heifsen Gase oder der Flammen mit der Kesselwandung hintangehalten bezw. auf das erforderliche Mafs beschränkt werden kann.

Die Kraftmaschine D kann in gleicher Weise zum Betriebe einer Arbeitsmaschine beliebiger Art oder einer elektrischen Lichtmaschine verwendet werden, oder man kann die im Sammelbehälter C angehäufte Dampf- oder Heifsluftmenge zu Heizungszwecken ausnutzen.

Claims (1)

1. Patent-Ansprüche:

   Ein Schmiedeherd (stabiler oder transportabler), bei welchem über dem Schmiedefeuer ein von den Verbrennungsgasen geheizter Kessel A angeordnet ist, in welchem durch das Feuer Dampf oder Heifsluft zum Betriebe einer das Geblase des Herdes oder irgend eine Arbeitsmaschine treibenden Kraftmaschine erzeugt wird.

   Bei Schmiedefeuern der unter i. angegebenen Art ein zwischen Herd und Kessel A angeordneter Feuermantel E, welcher mit einem vom Kessel gespeisten Dampf- oder Heifsluftcylinder F verbunden ist und durch eine geeignete Steuerung gehoben oder gesenkt werden kann.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.