DE575474C - Anordnung zur Veraenderung des Querschnitts und der Farbe der Entladung in einer elektrischen Leuchtroehre - Google Patents

Description

Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Erzielung einer Erweiterung oder Zusammenziehung sowie einer Farbänderung der leuchtenden Zone in einer einzigen mit verdünntem Gas gefüllten elektrischen Leuchtröhre nebst einer zur Ausübung dieses Verfahrens geeigneten Vorrichtung.

Die Erfindung kann angewandt werden, um in derselben Röhre nacheinander zwei verschiedene Farben zu erzielen, um die Färbung •einer Röhre fortlaufend zu verändern, um in einer ganz bestimmten Weise die Färbung einer Röhre bis zur Erzielung einer bestimmten Mittelfarbe zu regeln, oder auch, um die Erleuchtung der Röhre so zu beeinflussen, daß sie sich bis an die Innenwände der Röhre auszudehnen sucht.

Es ist bereits bekannt, den Entladungsquerschnitt und die Leuchtfarbe einer elektrischen

ao Leuchtröhre dadurch zu verändern, daß die mit Gasen oder Dämpfen oder mit beiden gleichzeitig gefüllte Leuchtröhre mit zwei verschiedenen Stromarten, und zwar entweder mit Wechselstrom üblicher Frequenz oder mit gedämpften hochfrequenten Schwingungen, betrieben wird.

Die Erfindung richtet sich nun auf eine besonders vorteilhafte und einfache Anordnung zur Erzeugung und zur leichten Vertauschung der genannten Betriebsarten und besteht darin, daß im Stromkreis der Leuchtröhre eine in ihrer Länge veränderliche Funkenstrecke mit nebengeschaltetem, die Vertauschung der beiden Stromarten bewirkenden Kurzschlußschalter und im Nebenschluß zu Leuchtröhre und Funkenstrecke ein zur Hochfrequenzerzeugung an sich bekannter Kondensator angeordnet ist. Je nachdem der eine oder der andere Strom die Röhre durchfließt, wird ihre Farbe verändert und gleichzeitig die leuchtende Zone zu einer Erweiterung bzw. Zusammenziehung gebracht. Die Färbung wird: sich nur wenig ändern, wenn die Röhre nur ein einziges Gas oder nur einen Dampf enthält, so daß in diesem Falle die Erweiterung bzw. Zusammenziehung fast-allein die bemerkbare Erscheinung bildet.

In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform einer zur Ausübung des Verfahrens geeigneten Vorrichtung dargestellt.

An die Klemmen einer Stromquelle 6" für Gleichstrom oder Strom mit niedriger Frequenz von geeigneter Stärke und Spannung (beispielsweise der Sekundärwicklung einer Ruhmkorffschen Spule mit einer Funkenstrecke von etwa 1 cm Länge) wird eine Leuchtröhre T von der im Handel unter dem Namen Neon-Quecksilberröhre bekannten Art angeschlossen. In den Stromkreis dieser So, Röhre ist im Nebenschluß ein Kondensator C eingeschaltet. Ferner wird in den Stromkreis

eine Funkenstrecke E eingeschaltet, an die im Nebenschluß ein Umschalter H angeschlossen ist, durch den die Funkenstrecke kurzgeschlossen werden kann.

5 Wie aus der Abbildung ersichtlich, ist die Funkenstrecke kurzgeschlossen, wenn der Umschalter auf dem Kontakt ι steht, während sie mit dem Stromkreis der Röhre in Serie ist, wenn der Umschalter auf dem Kontakt 2 ίο steht.

Die Vorrichtung arbeitet folgendermaßen: Wenn der Umschalter H auf dem Kontakt ι steht, wird der Kreis von dem Strom der Stromquelle 5" durchflossen, wobei der Kondensator C auf den Strom keinen Einfluß hat. Unter diesen Bedingungen ist der Quecksilberdampf fast allein der Träger der Erleuchtung.

Die Färbung der Röhre wird daher der ao Farbe dieses ersten Dampfes nahekommen.

In dem gewählten Beispiel wird jedoch das grünlichblaue Licht nach rot hin gefärbt sein infolge der schwachen Leuchtwirkung des als Leiter dienenden Neon. as Bringt man dagegen den Umschalter auf den Kontakt 2, so tritt die Funkenstrecke E mit dem Kondensator C in Tätigkeit. Sie wird einen gedämpft oszillierenden Strom hervorruf en,^ dessen Periode überdies VOn₁. der Stromquelle 5" unabhängig ist. Unter diesen Bedingungen wird das Neon in der Röhre allein aufleuchten, so daß die Röhre in dem gewählten Beispiel die rote Farbe des Neon annimmt, wobei diese Färbung nur schwach veilchenblau gefärbt ist infolge der schwachen Ausstrahlungen, die noch von dem Quecksilberdampf ausgehen. Selbstverständlich wird die leuchtende Zone sich erweitern bzw. zusammenziehen, gleichzeitig mit den obenerwähnten Farbenänderungen.

Man kann diese Farbenänderungen durch Veränderung der Entfernung der Kugeln der Funkenstrecke regeln. Je mehr diese Kugeln voneinander entfernt werden, desto mehr wird sich die Lichtfarbe der Farbe des Neon nähern. Sind die Kugeln der Funkenstrecke E sehr nahe beieinander, so erhält man ein violettes bis weinrotes Licht (eine Mischung des Blaus des Quecksilbers mit dem Rot des Neon). Werden die Kugeln der Funkenstrecke E voneinander entfernt, so geht die Färbung der Röhre T mehr und mehr in Rot über, bis schließlich, wenn die Funkenstrecke ihre größte Länge erreicht hat, die Röhre T fast die Farbe einer ausschließlich mit Neon gefüllten Röhre zeigt.

Die Anwendungsmöglichkeiten dieses Verfahrens sind sehr zahlreich.

i. Erzeugung von aufeinanderfolgenden Färbungen der Röhre T. Mit Hilfe irgendeiner mechanischen, elektrischen oder thermischen Vorrichtung läßt man den Umschalter langsam zwischen den Kontakten 1 und 2 pendeln. Man erhält dann nacheinander eine Erleuchtung der Röhre T in zwei verschiedenen Farben, in dem beschriebenen Beispiel in Blau und Rot.

2. Erzeugung einer fortlaufenden Farbenänderung -der Röhre T. Während der Umschalter auf dem Kontakt 2 verbleibt, werden die Kugeln der Funkenstrecke E einander genähert und voneinander entfernt. Dadurch entsteht eine fortlaufende Veränderung der Färbung der Röhre T von Blau nach Rot bzw. Rot nach Blau. (Diese Anordnung findet beispielsweise Anwendung in der Theaterbeleuchtung beim Übergang vom Tag zur Nacht oder umgekehrt, ferner auch in der Lichtreklame.)

3. Regelung der Färbung der Röhre T. ■ Während der Umschalter H dauernd auf dem Kontakt 2 steht, verändert maij langsam die Stellung der Kugeln der Funkenstrecke E, z. B. bei fortlaufender Veränderung von Rot nach Blau, bis die Färbung der Röhre T die gerade gewünschte Färbung erreicht. In diesem Augenblick wird die Bewegung der Kugeln der Funkenstrecke beendet.

Eine bemerkenswerte Anwendung dieser letzteren Anordnung besteht darin, ein weißes oder wenigstens weiß scheinendes Licht zu erhalten, wenn die Farben der Leuchtwirkungen der in der Röhre enthaltenen Gase oder Dämpfe Komplementärfarben sind. Dies ist z. B. bei Neon und Quecksilberdampf der Fall. Ersetzt man in der gezeichneten Anordnung die Neon-Quecksilber-Röhre durch eine Röhre, die nur ein einziges Gas enthält,, z. B. durch eine Neonröhre, so wird man, wenn -der Umschalter auf den Kontakt 2 gestellt wird, bemerken, daß die Färbung der Röhre sich fühlbar ändert. Bei einer Neonröhre z. B. wird das Rot bald blaß, bald mehr orange. Bei geeigneter Regelung der Funkenstrecke wird man übrigens bemerken, wie oben erwähnt, daß das Licht in der Röhre sich ausdehnt und alle Teile der Röhre auszufüllen sucht. Wenn die Röhre z. B. die Form einer Kugel oder einer Flasche hat, wird die Kugel oder Flasche vollständig mit Licht ausgefüllt erscheinen.

Für diese Anordnung gibt es zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten, besonders in der Lichtreklame. Man kann der Röhre die Form des anzupreisenden Gegenstandes oder auch die Form einer Linie geben, welche die Umrisse dieses Gegenstandes umgrenzt. Bei Beeinflussung der Röhre durch oszillierenden ■ Strom wird der Gegenstand selbst vollständig mit Licht angefüllt erscheinen.

Natürlich beschränkt sich die Erfindung nicht auf die beschriebenen Einzelteile oder

die beschriebene Anordnung, sondern alle Teile könnten auch durch andere, gleichartige ersetzt werden.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Anordnung zur Veränderung des Querschnitts und der Farbe der Entladung in einer elektrischen Leuchtröhre durch wahlweise Verwendung zweier verschiedener Stromarten, und zwar einerseits technischen Wechselstroms, andererseits Hochfrequenzstroms, mit gedämpften Schwingungen, dadurch gekennzeichnet, daß im Stromkreis der Leuchtröhre eine in ihrer Länge veränderliche Funkenstrecke mit nebengeschaltetem, die Vertauschung der beiden Stromarten bewirkenden Kurzschlußschalter und im Nebenschluß zu Leuchtröhre und Funkenstrecke · ein zur Hochfrequenzerzeugung an sich bekannter Kondensator liegt.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen