DE573640C - Stromsammelvorrichtung fuer elektrische Maschinen, insbesondere Kommutator, mit eingedrehten schraubenfoermigen Rillen - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AU
3. APRIL 1933

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

M 573 KLASSE 2Id¹ GRUPPE

Patentiert im Deutschen Reiche vom 24. Januar 1931 ab

Die Erfindung bezieht sich auf Stromsammelvorrichtungen, d. h. Kollektoren und Schleifringe elektrischer Maschinen mit Bürsten, z. B. aus Kohle, die den Strom zu-5 oder abführen. Es hat sich gezeigt, daß bei solchen Stromsammeivorrichtungen stets nur ein kleiner Teil der am umlaufenden Körper der Stromsammeivorrichtung anliegenden Bürstenfläche an der Stromübertragung beteiligt ist, der bei einer guten Stromübertragung beständig wechseln sollte.

Bei den bekannten Konstruktionen von Kollektoren und Schleifringen tritt der Strom von den Kollektoren bzw. Schleifringen zu den Bürsten oft jedoch ständig an der gleichen Stelle der Bürste über. Hierdurch werden unter Umständen erhebliche Störungen während des Betriebes hervorgerufen. Diese Störungen entstehen dadurch, daß infolge der durch die örtliche Erwärmung hervorgerufe-„ nen Verringerung des Bürstenübergangswiderstandes der Übergang des Stromes sich immer mehr auf einen Punkt der Bürste und damit des Umfanges der Stromsammel-

s5 Vorrichtung konzentriert. Die Erhöhung der Stromdichte an den Kontaktstellen der Stromsammelvorrichtung und der Bürste kann so bedeutend werden, daß Bürstenfeuer auftritt und infolge der großen Wärmeentwicklung die Übergangsstellen an der Stromsammel-Vorrichtung angefressen werden. Sollen diese Nachteile vermieden werden, so müssen, wie dies auch gewöhnlich bei guten Kollektoren der Fall ist, die Kontaktstellen der Bürsten an den Kommutatoren und Schleifringen von Maschinen dauernd ihre Lage ändern. Man kann dieses Ziel entweder dadurch erreichen, daß man den Anker der Maschine beständig axiale Schwingungsbewegungen ausführen läßt. Hierzu sind indessen kompliziertere Ein- 4» richtungen erforderlich, die in vielen Fällen, namentlich bei großen Maschinen, nicht an- \vendbar sind.

Eine andere Lösung der Aufgabe ist dadurch möglich, daß man in die Stromsammei-Vorrichtungen Rillen einschneidet, die ein- oder mehrgängige Schrauben bilden. Bei derartigen Stromsammeivorrichtungen mit schraubenförmigen Rillen liegen die Bürsten lediglich auf den zwischen den Rillen befind- 5< > liehen Stegteilen der Stromsammelvorrichtung. Bei Drehung der Stromsammeivorrichtung müssen infolge der schraubenförmigen Ausbildung der Rillen die Berührungs-

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Dr. Alfred Grabner in Wien.

punkte der Bürsten beständig ihre Lage wechseln. Derartige Stromsammelvorrichtungen ermöglichen zwar, in vielen Fällen die oben geschilderten Nachteile zu vermeiden, reichen jedoch noch nicht in allen Fällen aus. Beispielsweise können die erwähnten Störungen noch dann auftreten, wenn die Drehgeschwindigkeit der Stromsammelvorrichtung sehr klein ist und infolgedessen die Strom-Übergangsstellen nur, sehr langsam sich auf den Bürstea verschieben- Außerdem sind derartige Einrichtungen mit schraubenförmigen Rillen noch insofern wenig vorteilhaft, als durch die Rillen beständig größere, vorzugsweise axial gerichtete Kräfte auf die Bürsten ausgeübt werden. Hierdurch werden auch auf die Bürstenapparate in axialer Richtung größere Kräfte ausgeübt, die unter Umständen eine Sonderausbildung der Bürstenapparate erforderlich machen. Auch sonst können die von den Rillen auf die Bürsten ausgeübten axialen Kräfte zu Störungen Veranlassung geben.

Gemäß der vorliegenden Erfindung können nun die zuletzt erwähnten Nachteile noch dadurch vermieden werden, daß bei einer Stromsammelvorrichtung mit eingedrehten schraubenförmigen Rillen die Rillen mit entgegengesetztem Windungssinn so angeordnet werden, daß sie einander durchdringen.

In der Zeichnung ist als Ausführungsbeispiel ein Kommutator dargestellt, der gemäß der Erfindung ausgebildet ist. Zur Vereinfachung sind die Segmente sowie die Glimmerzwischenlagen zwischen den Segmenten in dem in Ansicht dargestellten oberen Teil der Figur nicht enthalten. In dem unteren Teil ist der Kommutator im Schnitt dargestellt. 1 bedeuten die Kommutatorsegmente, auf denen die Bürsten 5 schleifen. Die Segmente 1 wer- 4a den durch keilförmige Spannringe in bekannter Weise zusammengehalten. In dem Kommutator sind schraubenförmige Rillen 3, 4 mit entgegengesetztem Windungssinn eingedreht, die einander durchdringen und deren Steigungen so bemessen sind, daß zwischen den verschiedenen Rillen flache trapezformige Stege entstehen, auf welchen die Bürsten gleiten.

Durch die Bemessung der Steigung einerseits und der Breite und des Abstandes der Rillen anderseits hat man es in der Hand, bei einer bestimmten Drehzahl die Berührungszeiten der einzelnen Segmente der Stromsammelvorrichtung auf jeden er wünschten Wert zu bringen, so daß mit Sicherheit die in der Einleitung erwähnten Nachteile vermieden werden können. Axiale Kräfte können bei der Stromsammelvorrichtung nach der Erfindung nicht auf die Bürsten ausgeübt werden.

Claims (1)

1. Patentanspruch :

   Stromsammelvorrichtung für elektrische Maschinen, insbesondere Kommutator, mit eingedrehten schraubenförmigen Rillen, dadurch gekennzeichnet, daß die schraubenförmigen Rillen entgegengesetzten Windungssinn besitzen und einander durchdringen.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen