DE570980C - Verfahren zur Herstellung von kautschukartigen Mischpolymerisaten - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung von kautschukartigen Mischpolymerisaten Es wurde gefunden, daß man hochwertige kautschukartige Massen dadurch erhalten kann, daß man Butadien oder Isopren in Mischung mit Mono- oder Polyolefinbenzolen von der Art des Styrols, Divinvlbenzols usw. sowie deren Kern- bzw. Seitenkettenhomologen nach einem Emulsionsverfahren polymerisiert, oder daß man Gemische der teilweise polymerisierten Kohlenwasserstoffe oder Cremische von nur teilweise polymerisiertem Butadien oder Isopren mit Olefinbenzolen oder -von teilweise polymerisierten Olefinbenzolen mit Butadien oder Isopren ebenfalls nach einem Emulsionsv erfahren weiterpolymerisiert, wobei die letzteren Kohlenwasserstoffe oder ihre unfertigen Polymerisate im Überschuß vorhanden sein müssen. Diese durch Emulsionspolymerisation erzeugten. Mischpolymerisate sind hbch@vertige kautschukartige Produkte, die den auf mechanische Weise, z. B. auf Walzen, hergestellten Mischungen bedeutend überlegen sind. Die Polymerisation kann nach den verschiedensten Emulsionsverfahren unter Verwendung der verschiedenartigsten Emulgierungsmittel und in An- oderAbwesenheit anderer bei Emulsionspolymerisationen wirksamer Zusätze, wie z. B. Oxydationsmittel, neutraler oder saurer Elektrolyte usw., hergestellt werden, wobei je nach den Zusätzen und Bedingungen des Polvmerisationsverfahrens voneinander abweichende Modifikationen der Mischpolymerisate erhalten werden. Statt der chemisch reinen Olefinbenzole können gegebenenfalls auch die billigeren technischen Mischprodukte verwendet werden, in denen die genannten Stoffe neben anderen Begleitstoffen enthalten sind. Durch Variation der Mengenverhältnisse der Mischungsbestandteile lassen sich Mischpolymerisate von verschiedenen und doch bestimmten. Eigenschaften herstellen. So hängt z. B. die Elastizität der Mischpolymerisate wesentlich von dem Mengenverhältnis des Kautschukkohlenwasserstoffanteils in der Mischung ab und wächst mit dem letzteren. Die Mischpolymerisate können nach Zusatz von Schwefel oder. anderen bekannten Vulkanisationsmitteln, Plastizierungsmitteln, Vulkanisationsbeschleunigern, Farbstoffen usw. vulkanisiert und in Form ihrer Vulkanisate zur Herstellung von Weich- und Hartkautschukartikeln, z. B. für Fahrzeugbereifungen, Transportbänder, Treibriemen, Dichtungen, Oberflächenbekleidungen usw., verwendet werden.
• Das neue Verfahren zeichnet sich durch große - Einfachheit und Variationsfähigkeit aus und erlaubt, in weiten Grenzen Produkte mit für die Praxis gewünschten Eigenschaften herzustellen.
• In der Patentschrift 373 639 ist ein Verfahren zur Herstellung guttaperchaähnlicher Produkte beschrieben, welche u. a. durch Po-15merisation von Mischungen aus gewissen Butadienkohlenwasserstoffen und anderen polymerisierbaren Verbindungen erhalten werden sollen. Demgegenüber ist Gegenstand des vorliegenden Verfahrens die Herstellung hochwertiger kautschukartiger Polymerisate, welche nach den in der genannten Patentschrift näher beschriebenen Bedingungen nicht erhältlich sind. Insbesondere läßt sich aus obiger Patentschrift der besondere Wert der Anwendung von Emulsionsverfahren bei der Herstellung kautschukartiger Mischpolymerisate aus den beanspruchten Mischungskomponenten nicht entnehmen. Das gleiche gilt für die Verfahren der französischen Patentschrift 459 134, der deutschen Patentschrift 278 486 und der britischen Patentschrift 17 193j13, aus welchen ebenfalls der großeWert des vorliegenden speziellen Verfahrens nicht zu entnehmen ist. Beispiel i ioo Gewichtsteile Butadien werden mit So Gewichtsteilen Styrol gemischt. Die Mischung wird mit einer Lösung von i5 Gewichtsteilen eines Emulgierungsmittels (z. B. stearinsaurem Natrium) in i So Gewichtsteilen Wasser emulgiert und in Ruhe oder Bewegung polymerisiert. Nach wenigen Tagen wird ein synthetischer Latex erhalten, der nach Aufarbeitung in guter Ausbeute ein plastisches, gut walzbares Mischpolymerisat liefert, das durch geeignete V ulkanisation in hochwertige Vulkanisate von Weichkautschukeigenschaften übergeht. Verwendet man bei diesem Ansatz ein Mischungsverhältnis von I3oGewichtsteilen Butadien und 2o Gewichtsteilen Styrol, so erhält man ein Mischpolymerisat von guter Qualität, dessen Vulkanisate hoch elastisch sind. Beispiel e i 2o Gewichtsteile Butadien und 3o Gewichtsteile Styrol werden mit einer Lösung von 7,5 Gewichtsteilen Leim und 7,5 Gewichtsteilen mono- oder diisobutylnaphthalinsulfosaurem Natrium in i 5o Gewichtsteilen Wasser emulgiert und in Ruhelage oder-in Bewegung bei etwa So bis 6o° polymerisiert. Man erhält nach wenigen Tagen ein größtenteils in fester Form anfallendes Mischpolymerisat von hochwertigen Weichkautschukeigenschaften. Kautschuke von guter Qualität werden ebenfalls erhalten, wenn man z. B. eine Mischung von i io Gewichtsteilen Butadien, 2o Gewichtsteilen 2 # 3-Di@methylbutadien und 2o Gewichtsteilen Styrol oder eine Mischung von 113 Gewichtsteilen Isopren und 37 Gewichtsteilen Styrol in der oben angegebenen Weise polymerisiert.
• Beispiel 3 12oGewichtsteileButadien und3oGewichtsteile Styrol werden mit einer Lösung von 7 Gewichtsteilen des salzsauren Salzes von Diäthylaminoäthyloleylamid und 3o Gewichtsteilen 3o°/,i-er Essigsäure in i2o Gewichtsteilen Wasser' emulgiert und einige Tage bei einer Temperatur von 4o bis 6o° polymerisiert. Man erhält ein latexartiges Produkt, aus dem man durch Koagulation einen plastischen Kautschuk von hochwertigen Weichkautschukeigenschaften erhält. Beispiel 4 So Gewichtsteile Butadien und 15 Gewichtsteile a-Methy lstyrol werden mit einer Lösung von 6Gewichsteilen Diäthylaminoäthoxyoleylanili"dchlorhydrat in 6o Gewichtsteilen Wasser emulgiert und beietwa4o°polymerisiert. Man erhält in 3 bis 4 Tagen eine latexartige Paste, aus der durch Koagulation ein plastisches Mischpolymerisat in etwa 85- bis go°/oiger Ausbeute gewonnen wird.

Claims (2)

1. PATrNTANSPRÜcrir: i. Verfahren zur Darstellung von hochwertigen, kautschukähnlichen Produkten, dadurch gekennzeichnet, daß man Butadien oder Isopren oder unfertige Polymerisate derselben in Mischung mit Olefinbenzolen oder ihren Kern- oder Seitenkettenhomologen oder unfertigenPolymerisaten dieser Körper nach einem Emulsionsverfahren polymerisiert, wobei das Butadien oder Isopren bzw. deren unfertigePolymerisate im Überschuß verwendet werden.
2. 2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man an Stelle der reinen Olefinbenzole oder ihrer Kern- oder Seitenkettenhomologen die technisch anfallenden unreinen Produkte dieser Körperklasse verwendet.