DE570030C - Verfahren zur Herstellung von Viscose - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Viscose

Info

Publication number
DE570030C
DE570030C DEZ17721D DEZ0017721D DE570030C DE 570030 C DE570030 C DE 570030C DE Z17721 D DEZ17721 D DE Z17721D DE Z0017721 D DEZ0017721 D DE Z0017721D DE 570030 C DE570030 C DE 570030C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
cellulose
alkali
viscose
production
oxidizing
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEZ17721D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
ARNOLD BERNSTEIN DR
Zellsloff Fabrik Waldhof AG
Original Assignee
ARNOLD BERNSTEIN DR
Zellsloff Fabrik Waldhof AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by ARNOLD BERNSTEIN DR, Zellsloff Fabrik Waldhof AG filed Critical ARNOLD BERNSTEIN DR
Priority to DEZ17721D priority Critical patent/DE570030C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE570030C publication Critical patent/DE570030C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01FCHEMICAL FEATURES IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED FOR THE MANUFACTURE OF CARBON FILAMENTS
    • D01F2/00Monocomponent artificial filaments or the like of cellulose or cellulose derivatives; Manufacture thereof
    • D01F2/06Monocomponent artificial filaments or the like of cellulose or cellulose derivatives; Manufacture thereof from viscose
    • D01F2/08Composition of the spinning solution or the bath

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Polysaccharides And Polysaccharide Derivatives (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Viscose Bei der Herstellung von Viscose geht man gewöhnlich von gebleichtem Cellulosematerial aus, welches durch Umwandlung in Alkalicellulose, Sulfidieren und Lösen in Viscose übergeführt wird.
  • Es ist auch schon vorgeschlagen worden, für die Viscoseherstellung ungebleichten Zellstoff zu verwenden, der vor der Alkalibehandlung der Einwirkung heißer verdünnter Säuren unterworfen wurde. Der Vorteil des niedrigeren Preises der ungebleichten Cellulose wird hierbei aber durch die Kosten der Säurebehandlung wieder aufgehoben. Dazu kommt noch, daß das Kochen mit Säure die Cellulose leicht angreift und auf die Festigkeit der erzeugten Fäden ungünstig einwirkt. Dieses Verfahren hat daher keinen Eingang in die Technik gefunden.
  • Versuche haben nun gezeigt, daß urigebleichtes Cellulosematerial sich ohne jede Vorbehandlung zu Viscoselösungen von ausgezeichneter Beschaffenheit verarbeiten läßt, wenn man es in Gegenwart oxydierend bzw. bleichend ,wirkender Mittel mit Alkalilauge behandelt und dann in bekannter Weise auf Viscose weiterverarbeitet. Dadurch werden die schädlichen Verunreinigungen des urigebleichten Rohmaterials zerstört bzw. in lösliche Produkte übergeführt und mit der alkalischen Ablauge bei ihrer Abtrennung vom Cellulosematerial entfernt. Man kann auch, um besonders reine Alkalicellulose zu erhalten, die anhaftende Flüssigkeit durch frische Alkalilauge ersetzen, indem man sie entweder mit Wasser auswäscht und die Masse dann erneut mit Alkalilauge behandelt, oder indem man sie direkt durch frische i8o'oige Natronlauge verdrängt. Die erhaltene Alkalicellulose wird dann entweder unmittelbar oder nach bestimmter Reifedauer sulfidiert.
  • Es ist bekannt (vgl. Patent 323 784 und französisches Patent .177 ¢92), zwecks Darstellung von Ukalicellulose für- Überführung in Cellulosexanthogenat Cellulose bei Gegenwart von Oxydationsmitteln mit Alkali oder auch Alkalicellulose mit oxydierenden Mitteln zu behandeln. Dieses Verfahren bezieht sich aber lediglich auf die Verarbeitung von gebleichter Cellulose, wobei der Cellulosemolekülkomplex als solcher an der Reaktion teilnimmt und durch Änderung seiner Molekularstruktur für den Visco,seprozeß geeigneter gemacht werden soll (vgl. hierzu Patent 323784, Seite 2, Zeilen 14 bis 17 und 75 bis 85). Man kann infolgedessen nach diesem Verfahren auch die bereits fertige Alkalicellulose verwenden, welche anschließend sofort in Viscose übergeführt wird. Mit urigebleichtem Zellstoff ist dies natürlich nicht durchführbar, kommt also auch für das vorliegende Verfahren nicht in Betracht, weil dann die zu oxydierenden Verunreinigungen aus dem ungebleichten Zellstoff überhaupt nicht entfernt würden. Während es sich also bei dem bekannten Verfahren um eine an gebleichter Cellulose durchgeführte Alkalibehandlung zwecks Änderung der Molekularstruktur des Cellulosemoleküls handelt, werden bei dem vorliegenden neuen Verfahren in erster Linie die färbenden und verunreinigenden Bestandteile, welche den ungebleichten Zellstoff begleiten, durch Anwendung oxydierender und alkalischer Mittel zerstört und gemeinsam mit der Alkahlösüng von der Cellulosefaser entfernt.
  • Das neue Verfahren kann beispielsweise folgendermaßen ausgeführt werden: Beispiel i iookg ungebleichte Cellulose werden mit 15oo kg i 8gewichtsprozentigerNatronlauge unter Zusatz von etwa 5 kg 3o%igem Wasserstoffsuperoxyd unter Rühren bei Zimmertemperatur einige Stunden behandelt. Die Alkalicellulose wird durch Abschleudern von der überschüssigen Lauge befreit, mit 18 %iger Natronlauge nachgewaschen und abgepreßt, bis der Rückstand etwa das 3- bis .-fache Gewicht der angewandten Cellulose hat. Die sodann zerkleinerte Alkalicellulose wird nach kurzer Vorreife (etwa 16 Stunden bei aq.') mit Schwefelkohlenstoff in bekannter Weise sulfidiert. Beispiel a iookg ungebleichte Cellulose werden mit i5ookg iz%iger Natronlauge unter Zusatz von i5okg Natriumhypochloritlösung (mit ' etwa 2 5 g wirksamem Chlor im Liter) q. Stunden unter-Rühren behandelt, mit Wasser gewaschen, das Wasser durch 18%ige Natronlauge verdrängt und die Masse auf das dreifache Gewicht der angewandten Cellulose abgeschleudert. Nach einer Vorreife von etwa z¢ Stunden bei 2¢' wird in üblicher Weise auf Viscose verarbeitet. Die ablaufenden Laugen der verschiedenen Behandlungsstufen werden zweckmäßig-' etrennt gehalten und können mehrmals verwendet werden.
  • Bei dem neuen Verfahren wird das verhältnismäßig langwierige, umständliche und teure Bleichen des Celluloserohmaterials durch :eine einfachere und billigere Maßnahme, den Zusatz von oxydierend bzw. bleichend wirkenden Mitteln bei der Alkalibehandlung, .ersetzt. Man erhält dabei aus dem billigeren Ausgangsmaterial eine mindestens ebensogute Viscose, wie aus gebleichtem Zellstoff, und diese liefert Produkte von ausgezeichneten Festigkeitseigenschaften. Durch die Behandlung mit einem Gemisch von Alkali und einem oxydierend bzw. bleichend wirkenden Mittel werden die schädlichen Verunreinigungen der Cellulose entfernt, diese selbst dabei jedoch viel weniger angegriffen als bei der aufeinanderfolgenden Bleiche und Behandlung mit Alkali. Die erhaltenen Gebilde sind daher außerordentlich fest und elastisch. Der Gesamtverbrauch an Alkali ist nicht höher als bei der gewöhnlichen Arbeitsweise.
  • Das neue Verfahren ist daher mit wesentlichen technischen und wirtschaftlichen Vorteilen verbunden. Mit geringeren Material-und Betriebskosten liefert -es Produkte, welche die nach dem gewöhnlichen Viscosev'erfahren hergestellten, in der Qualität wesentlich übertreffen.

Claims (1)

  1. PATEN TANSPRUCI3 Verfahren zur Herstellung von Viscose, dadurch gekennzeichnet, daß ungebleichtes Cellulosematerial in Gegenwart oxydierend bzw. bleichend wirkender Mittel mit Alkalilauge behandelt, die Alkalilauge mit den darin gelösten Verunreinigungen bzw. Oxydationsprodukten mehr oder weniger weitgehend entfernt und das Cellulosematerial dann in bekannter Weise auf Viscose weiterverarbeitet wird.
DEZ17721D 1928-07-27 1928-07-27 Verfahren zur Herstellung von Viscose Expired DE570030C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEZ17721D DE570030C (de) 1928-07-27 1928-07-27 Verfahren zur Herstellung von Viscose

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEZ17721D DE570030C (de) 1928-07-27 1928-07-27 Verfahren zur Herstellung von Viscose

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE570030C true DE570030C (de) 1933-02-10

Family

ID=7624386

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEZ17721D Expired DE570030C (de) 1928-07-27 1928-07-27 Verfahren zur Herstellung von Viscose

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE570030C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE570030C (de) Verfahren zur Herstellung von Viscose
DE714434C (de) Verfahren zur Herstellung von homogenen Celluloseloesungen in Mineralsaeuren oder deren Gemischen zur Herstellung von Kunstseide, Filmen, Baendchen und aehnlichen Erzeugnissen
DE748055C (de) Verfahren zur Herstellung alkaliarmer Viskose
DE328034C (de) Verfahren zur Herstellung von Einzelfasern aus Bastfaserbuendeln unter gleichzeitiger Aufschliessung und Entfernung vorhandener Holzteile und Inkrusten
DE533647C (de) Verfahren zur Gewinnung von Zellstoff aus Pflanzenfaserstoffen mittels Chlors
DE911421C (de) Verfahren zur Herstellung von kuenstlichen Gebilden aus Viscose
DE407334C (de) Verfahren zur Aufschliessung, Bleichung und Veredlung von Pflanzenfasern jeder Art und Gewinnung eines reinen weissen Zellstoffes, insbesondere fuer die Papier- und Textilindustrie
DE553840C (de) Verfahren zur Herstellung von Zellstoff fuer die chemische Industrie, insbesondere zur Herstellung von Celluloseloesungen und von Celluloseverbindungen
AT143842B (de) Verfahren zur Herstellung von Kunstseide, Fäden, Folien, Bändchen u. dgl. aus Viskose.
DE879005C (de) Verfahren zum Bleichen von aus einer Cellulose- oder Cellulosederivat-loesung ersponnenen Kunstfasern oder -faeden
DE455520C (de) Verfahren zur Herstellung kolloider Loesungen
DE603732C (de) Verfahren zur Herstellung von Celluloseacetat
AT119117B (de) Verfahren zur Herstellung einer alkalifreien Zellulose.
DE935934C (de) Verfahren zur Herstellung kuenstlicher Schwaemme aus Viscose
DE687851C (de) Verfahren zur Herstellung von Salzen der Alginsaeure aus Algen
DE539401C (de) Verfahren zur Herstellung hochwertiger Cellulose fuer die Weiterverarbeitung auf Celluloseester, Kunstseide u. dgl. aus Holzzellstoff
DE539402C (de) Verfahren zur Herstellung hochwertiger Cellulose fuer die Weiterverarbeitung auf Celluloseester, Kunstseide u. dgl. aus Holzzellstoff
DE541303C (de) Verfahren zur Herstellung einer niedrigviscosen Viscoseloesung fuer die Kunstseidefabrikation
AT136368B (de) Verfahren zur Gewinnung textiler Rohfasern aus Pflanzenstengeln.
AT145811B (de) Verfahren zur Herstellung homogener Lösungen von Zellulose in Schwefelsäure oder in anderen Säuren bzw. Gemischen von Säuren und von Kunstseidenfäden, Filmen, Bändchen und ähnlichen künstlichen Produkten aus diesen Lösungen.
DE524298C (de) Verfahren zur Herstellung hochwertiger Faserhalbstoffe
AT80790B (de) Verfahren zum Bäuchen von Baumwollwaren. Verfahren zum Bäuchen von Baumwollwaren.
AT101941B (de) Verfahren zur Herstellung eines Gespinstes aus Viskoselösungen.
DE743852C (de) Verfahren zur Herabsetzung der Viskositaet von Viskose
DE704823C (de) Verfahren zur Herstellung von Baumwollersatz aus Hanf