DE569455C

DE569455C - Hochspannungsschaltanlage mit Doppelsammelschienensystem

Info

Publication number: DE569455C
Application number: DE1930569455D
Authority: DE
Inventors: Albinus Dehn
Original assignee: Siemens Schuckertwerke AG; Siemens AG
Current assignee: Siemens Schuckertwerke AG; Siemens AG
Priority date: 1930-12-17
Filing date: 1930-12-17
Publication date: 1933-02-03

Description

Hochspannungsschaltanlage mit Doppelsammelschienensystem In elektrischen Hochspannungsschaltanlagen haben sich noch in letzter Zeit mehrfach schwere Betriebsunfälle durch Ziehen von Trennschaltern unter Last ereignet. Gegen die Anwendung von Trennschalterverriugelungen in erheblichem Umfange bestehen betriebstechnische und wirtschaftliche Bedenken. Will man Betriebsunfälle durch Trennschalter ausschließen, so bleibt daher nichts übrig, als auf die Anwendung von "Trennschaltern überhaupt zu verzichten.
Es sind Schaltanlagen bekannt, in denen die einzelnen Abzweige an die Doppelsammelschienensysteme durch je zwei Leistungsschalter angeschlossen sind. Durch die Verwendung von zwei Leistungsschaltern für jeden Verbraucher-und Erzeugerabzweig entstehen jedoch erhebliche Mehrkosten; gleichzeitig wächst der Raumbedarf der Anlage außerordentlich. Bei einer anderen Anordnung wurde versucht, diese Nachteile dadurch zu vermeiden, daß der Leistungsschalter beweglich angebracht ist und nach L berbrückung der Sammelschienenanschlüsse unter Last von einem Sammelschienenanschluß auf den anderen umgeschaltet «erden kann. Bei diesem Vorschlag wurde jedoch nicht bedacht, daß der Sammelschienenwechsel sowohl unter Last als auch ohne Verbindung der Sammelschienensysteme möglich sein muß.
ach der Erfindung «-ird ein Sammelschienenwechsel wahlweise unter Last als auch ohne Verbindung der Sammelschienensysteme durch eine bewegliche Strombrücke zwischen den beiden Sammelschienenanschlüssen erreicht, die nun entweder in die Cberbrückungsstellung gebracht wird, wenn unter Last umgeschaltet werden soll, oder sich in der Ausschaltstellung befindet, wenn der ebenfalls geöffnete Leistungsschalter von einem Sammelscliienenanschluß abgetrennt und an den anderen heranbewegt werden soll.
In den Figuren ist eine Schaltanlage gemäß der Erfindung dargestellt.
Fig. i zeigt eine konstruktive Ausführungsform; Fig.2 zeigt eine schematische Darstellung.
Die Doppelsammelschienen i bzw. 2 werden von dem Gerüst 3 getragen. Die Anschlußleitungen 4 bzw. 5 der beiden Sammelschienensysteme führen über Durchführungen 6 und 7 an die Anschlußstücke 8 und g, die durch eine bewegliche Strombrücke io miteinander verbunden werden können. Auf den Anschlußstücken 8 und 9 sowie der sie verbindenden Strombrücke io schleift das Kontaktstück ii des beweglich angebrachten Expansionsschalters 12. Die Stromabführung nach dem Abzweig zu erfolgt durch einen Schleifkontakt 13, der auf der Kontaktbahn 14 schleift. Zwischen diese Kontaktbahn und den Kabelendverschluß 15 des Abzweiges ist ein ausfahrbarer Schaltwagen 16 geschaltet, der einen Stromwandler 17 und einen Trockenspannungswandler 18 enthält. Die Verbindung der Wandler mit den festen Leitungen erfolgt ebenfalls durch Steckkontakte. Der Schaltwagen ersetzt damit das bisher meist übliche Trennschaltermesser des Abzweiges. An der am Wagen 16 angebrachten Frontplatte 27 sind die Meßinstrumente und Relais 28 befestigt. Die Strombrücke io wird durch ein Gestänge i9 gesteuert, das durch den in Fig. i nicht dargestellten Kupplungsschalter 2o (s. Abb. 2) bewegt wird. Der Kupplungsschalter wird in bekannter Weise unter Überwachung durch eine Synchronisiervorrichtung 21, die an die Wandler 22 und 23 angeschlossen ist, eingelegt. Statt dessen könnte man auch eine Verriegelung anbringen, die die Bewegung der Strombrücke io erst nach Einlegen eines Kupplungsschalters gestattet.
Soll nun unter Last der Abzweig beispielsweise von den Sammelschienen i auf die Sammelschienen 2 umgeschaltet werden, so wird zunächst nach Synchronisierung der in allen Anlagen vorhandene Kupplungsschalter 2o eingelegt, durch den die Sammelschienen i und 2 miteinander verbunden werden. Bei dem Einlegen des Kupplungsschalters 2o schließen sich durch das Gestänge ig gleichzeitig die Strombrücken io des umzuschaltenden Abzweiges oder zweckmäßiger aller Abzweige überhaupt, die an die Sammelschienen angeschlossen sind. Der Leistungsschalter 12 kann nun in geschlossenem Zustand aus der dargestellten Lage nach rechts in die Lage 32 bewegt werden. Der Kupplungsschalter 2o wird hierauf wieder geöffnet, so daß sich auch die Strombrücke io öffnet.
Die Umschaltbewegung des Leistungsschalters kann man gleichzeitig für Revisionszwecke nutzbar machen. In dem Konstruktionsbeispiel der Fig. i ist der Expansionsschalter i2 durch Rollen 24 auf der Trägern 25 gelagert. Soll der Schalter selbst revidiert werden, so wird er, in der Zeichnung gesehen, nach links in die Lage 42 gebracht. Ist eine Revision des Antriebs 26 erwünscht, so wird d'er Schalter nach rechts in die Lage 52 bewegt. Bei weiterer Bewegung kann der Schalter etwa zur Reparatur aus der Anlage völlig entfernt werden.
Bei Anwendung des die Wandler enthaltenden Schaltwagens besitzt die Anlage trotz Verwendung nur eines einzigen Leistungsschalters überhaupt keine Abzweigtrennschalter mehr.
Die Schaltanlage nach der Erfindung eignet sich insbesondere zur Anwendung von Expansionsschaltern, die eine geradlinige Strombahn besitzen und bei denen daher die Schleifkontakte über und unter dem Schalter angebracht werden können, ohne daß besondere, um den Schalter führende Stromschleifen erforderlich sind. Die in Fig. i vorgesehene Kontaktbahn 14 kann durch eine flexible, an den Leistungsschalter angeschlossene Zuleitung ersetzt werden. Den Anschluß der flexiblen Leitung an den Steckkontakt des Meßwandlerschaltwagens kann man so ausbilden, daß er nach Ausfahren des Leistungsschalters und des 1leßwandlerschaltwagens, wenn also die flexible Zuleitung spannungslos ist, gelöst werden kann.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Hochspannungsschaltanlage mit Doppelsammelschienensystem und mit einem für bei de Sammelschienenanschlüsse eines Abzweiges wahlweise verwendbaren Leistungsschalter, der durch Bewegung von einem Sammelschienenanschluß auf den anderen unter Last durch Vermittlung einer die Sammelschienenanschlüsse verbindenden Strombrücke bewegt werden kann, dadurch gekennzeichnet, daß die Strombrücke derart beweglich angebracht ist, daß der Sammelschienenwechsel wahlweise unter Last als auch ohne Verbindung der beiden Sammelschienensysteme durch Offnen der Strombrücke erfolgen kann.
2. Schaltanlage nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Strombrücke gleichzeitig als Führungsbahn für Leistungsschalterschleifkontakte dient.
3. Schaltanlage nach Anspruch i und 2, gekennzeichnet durch die Verwendung von Leistungsschaltern mit geradliniger Strombahn, insbesondere Expansionsschaltern. .I.
Schaltanlage nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegung der die Sammelschienenanschlüsse verbindenden Strombrücke in Abhängigkeit von der Stellung des die Sammelschienen verbindenden Kupplungsschalters gesteuert wird.
5. Schaltanlage nach Anspruch q., dadurch gekennzeichnet, daß die Strombrücken sämtlicher Abzweige eines Sammelschienensystems gleichzeitig abhängig von der Stellung der Kupplungsschalter bewegt werden.
6. Schaltanlage nach Anspruch i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Leistungsschalter durch Fortführung der Umschaltbewegung über beide Betriebsstellungen hinaus in Revisionsstellungen gebracht werden können.
7. Schaltanlage nach Anspruch i bis 6, gekennzeichnet durch die Verwendung eines Strom- und Spannungswandler enthaltenden Schaltwagens mit Steckkontakten als Spannungsunterbrechung für die Abzweige.