DE564870C

DE564870C - Verfahren und Einrichtung zur ununterbrochenen Erzeugung von Wassergas aus feinkoernigen, pulver- oder staubfoermigen Brennstoffen

Info

Publication number: DE564870C
Application number: DEW77856D
Authority: DE
Original assignee: WERSCHEN WEISSENFELSER BRAUNKO
Current assignee: WERSCHEN WEISSENFELSER BRAUNKO
Priority date: 1927-12-06
Filing date: 1927-12-06
Publication date: 1932-11-24

Description

Verfahren und Einrichtung zur ununterbrochenen Erzeugung von Wassergas aus feinkörnigen, pulver- oder staubförmigen Brennstoffen Die technische Herstellung von Wassergas wird bekanntlich in zwei zeitlich einander folgenden Stufen durchgeführt, sofern nicht Außenbeheizung angewandt wird. Letztere Arbeitsweise konnte bisher mangels ausreichend wärmedurchlässiger und beständiger Baustoffe nicht sehr leistungsfähig ausgebildet werden. Auch das bereits vorgeschlagene einmalige Aufheizen des Vergasungsgutes durch Hochblasen oder Außenbeheizung in einem dem Wassergaserzeuger vorgeschalteten Schacht bringt nur eine sehr geringe Wärmemenge in den wärmeverbrauchenden Wassergasprozeß, die nur einen Bruchteil des Wärmebedarfs ausmacht. Der Versuch, die Reaktionswärme dem überhitzten Dampf und außerdem beigemischten Fremdgasen, die mit als Wärmeträger dienen, einzuverleiben, hat noch nicht zu praktischen Erfolgen geführt und setzt auch große Überhitzersysteme voraus. Die Maßnahmen des Blasens und Gasens haben zur Voraussetzung: a) mechanische Umsteuerung, also Abnutzung und Bedienung; b) Erzeugung einer noch recht großen Menge hochwertiger Blasegase; c) Vermischung und Verunreinigung der Gase des einen. und des anderen Abschnittes. Will man mit viel Luft blasen, um möglichst zu Kohlendioxyd, weniger zu Kohlenoxyd zu kommen, so versagt das Verfahren, wenn man nicht einen Abstichgenerator benutzen will, was für Braunkohlen und feinkörnige Brennstoffe bislang noch erfolglos gewesen ist.
Für feinkörnige Brennstoffe kam bisher nur der Generator mit durch den Wind bewegter Kohle zu großtechnischer Verwertung. Er arbeitet in zwei Abschnitten, Blasen und Gasen und gibt unerwünscht viel und heizkräftige Blasegase.
Diese Nachteile sind bei dem Gegenstande der vorliegenden Erfindung nicht vorhanden, die ein ununterbrochenes Verarbeiten von feinkörnigem oder pulverförmigem Kohlegut gestattet.
Das Wesen der Erfindung besteht darin, daß das heißgeblasene kohlenstoffhaltige Feingut in einen besonderen, mit Abschlußvorrichtungen versehenen Gasungsbehälter eingeführt wird, durch den ständig Dampf strömt, derart, daß letzterer auf das heißgeblasene Gut beim Durchgange durch den Gasungsbehälter einwirkt unter Wassergasbildung und gleichzeitiger Abkühlung des Gutes, das dann wieder in den Raum zum Heißblasen zurückgeführt wird.
Die Erfindung sei durch folgendes Ausführungsbeispiel unter Bezugnahme auf die beigefügte schematische Zeichnung erläutert: In einem Raum a wird Koks oder Kohle durch Blasen hocherhitzt; durch den Verschluß b wird das Glühgut in einen Zwischenbehälter c und weiter durch einen Verschluß d in den Gasungsraum f übergeführt, den es (frei fallend oder über Einbauten gleitend) durchläuft, wobei es ständig mit dem bei g eintretenden Dampf in Berührung kommt. Das gebildete (Wasser-) Gas tritt am entgegengesetzten Ende des Behälters f bei 1a aus; das behandelte und abgekühlte Gut wird (unterhalb g) bei e ausgelassen und zu erneutem Heißblasen in den Raum d zurückgebracht.
Je nach der Art des zu behandelnden Gutes kann es in bekannter Weise auf einem Rost (Abb. i) oder durch Wind (Abb. 2) in a heißgeblasen werden. Im ersteren Falle wird man die Austragöffnung i für die Asche unterhalb des Rostes anordnen, im zweiten Falle, falls die Asche beim Heißblasen mit den Rauchgasen zusammenfliegt, wird man sie durch den links an dem Heißblaseraum a anschließenden Rauchgasabgang abziehen. Falls die Asche die Neigung hat, fester zu liegen, so wird sie nach dem Wehr k hingeblasen. Die Asche sammelt sich dann über diesem Wehr bei dem Abzug i an -und wird hier unter der Einwirkung der zunächst langsam eingeblasenen Luft ausgebrannt und sodann abgezogen.
Selbstverständlich kann .das Verfahren, das den Gegenstand der Erfindung bildet, auch noch mit anderen Einrichtungen, als im obigen Beispiel beschrieben, ausgeführt werden.
Die Vorteile, die das vorliegende Verfahren bietet, bestehen a) in ununterbrochener Arbeit, b) in der Möglichkeit, C02 reiche pnd CO-arme Blasegase zu erzeugen, c) in der Verwendbarkeit mulmiger und staubförmiger Brennstoffe, d) in der Vermeidung der Verunreinigung des Wassergases durch Blasegas, e) in der Beweglichkeit bezüglich Reaktionstemperatur und Reaktionsverlauf, die je nach der Temperatur des in c einlaufenden Brennstoffs CO,- oder CO-reicheres Wassergas liefert, f) in der dauernden Erhitzung praktisch allen Brennstoffs, was in vorteilhaftem Gegensatz steht zu dem Betrieb mit ruhendem Brennstoffbett, bei dem man die Wahl hat zwischen guter Durchglühung des ganzen Bettes bei CO-reichen Blasegasen oder nur lagenweiser Erhitzung bei C02 reichen Blasegasen, aber geringer Wassergasmenge je Periode.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur ununterbrochenen Erzeugung von Wassergas aus feinkörnigem, pulver- oder staubförmigem kohlenstoffhaltigem Gut, dadurch gekennzeichnet, daß das vorher durch Blasen hocherhitzte Gut ständig und regelbar in und durch einen besonderen, dampfdurchströmten Gasungsraum geführt wird, aus dem es näch Bildung von Wassergas abgekühlt ausgebracht und erneut in den Raum zum Heißblasen eingeführt wird.
2. Einrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch i, bestehend aus einem durch bekannte Mittel (b) abschließbaren Blaseraum (a), einem Zwischenbehälter (c) und einem von letzterem durch Abschluß (d) getrennten Gasraum (f), der mit dem Einlaß (g) für Dampf und mit Auslaß (1a) für das Blasegas, ferner mit Entleerungsöffnung (e) für das behandelte Gut versehen ist.