DE563795C

DE563795C - Lagerung fuer die Praezessionsachse eines Kreisels

Info

Publication number: DE563795C
Application number: DEN31732D
Authority: DE
Original assignee: AEROGEODETIC MIJ VOOR AEROGEOD; BERLIN
Current assignee: AEROGEODETIC MIJ VOOR AEROGEOD; BERLIN
Priority date: 1931-03-12
Filing date: 1931-03-12
Publication date: 1932-11-10

Description

Lagerung für die Präzessionsachse eines Kreisels Bei Kreiselapparaten ist es von entscheidender Wichtigkeit, daß die Präzessionsachsen der Kreisel möglichst reibungsfrei gelagert sind, da hiervon die Empfindlichkeit und Genauigkeit der Kreiseleinstellung abhängt.
Es ist bekannt, daß man durch Lagerung einer Welle auf bzw. zwischen Friktionsscheiben deren Reibung vermindern kann, indem dadurch der wirksame Hebelarm .der Lagerung vergrößert wird. Bei der Anwendung einer derartigen Friktionsscheibenlagerung für die Präzessionsachse eines Kreisels macht sich aber die Schwierigkeit bemerkbar, daß kein Material den Vibrationen, welche bei einem Kreiselsystem auftreten, auf die Dauer gewachsen ist. Die Erfahrung hat gezeigt, daß selbst das härteste zur Verfügung stehende Material, das für die Tragscheiben der Präzessionsachse benutzt werden könnte, bereits nach kurzer Betriebszeit schädliche Einschläge aufweist.
Gemäß vorliegender Erfindung wird diese Schwierigkeit bei einer Friktionsscheibenlagerung dadurch behoben, daß als Tragorgan für die Präzessionsaehse nicht die drehbare Scheibe unmittelbar, sondern ein auf diese aufgehängter Ring benutzt wird. Ein solcher Ring nimmt dann infolge seiner elastischen Eigenschaften die auftretenden Vibrationen mit Leichtigkeit auf, ohne daß es zu schädlichen Einschlägen unter der Einwirkung der vibrierenden Welle kommt. Bei Anwendung einer derartigen Präzessionsachsenlagerung für ein aus zwei Kreiseln bestehendes System, dessen Präzessionsachsen miteinander gekuppelt sind, genügt es, die Lagerung gemäß der Erfindung nur für die Präzessionsachse des einen Kreisels des Systems vorzusehen und den zweiten Kreisel an die auf die genannte Weise gelagerte Präzessionsachse des ersten Kreisels vermittels elastischer Bänder anzuhängen, welche letzteren die Kupplung der Präzessionsachsen beider Kreisel miteinander bewirken. Um die Seitenschwingungen des vermittels der elastischen Bänder aufgehängten Kreisels auszuschließen, genügt es, die Präzessionsachse des hängenden Kreisels durch Friktionsscheiben von beiden Seiten her abzustützen.
Die Erfindung ist an dem Beispiel eines aus zwei Kreiseln mit gekuppelten Präzessionsachsen bestehenden Systems (d. h. eines sog. Trägheitsrahmens) auf der beiliegenden Zeichnung in den Fig. z und a in zwei senkrecht zueinander stehenden Ansichten veranschaulicht.
Der äußere Tragrahmen des Systems ist mit a bezeichnet. In diesem sincl die Friktionsrollen zur Stützung der Präzessionsachsen b, c der beiden Kreisel gelagert. Die Friktionsstützscheiben für die Präzessionsachse b des oberen Kreisels sind mit dl, d2, d3 bezeichnet, und zwar 'bilden die Scheiben d1, d2 seitliche Stützscheiben . für die Welle b, während dis Scheibe d3 die Tragscheibe bildet. Auf diese ist ein Ring e aufgehängt, in welchem die Welle b ruht. Um eine sichere Führung des Ringes e auf der Scheibe d, zu erzielen, ist diese, wie aus Fig. 2 ersichtlich, an ihrem Umfange genutet.
Auf den Präzessionsachsen b, c der beiden Kreisel sitzen Bandscheiben f, g, an denen elastische Bänder hl, lag so befestigt sind, daß sie einander kreuzen, so daß jede Drehung der Präzessionsachse des einen Kreisels im gegenläufigen Sinne auf die Präzessionsachse des anderen Kreisels übertragen wird und die Ausscherbewegungen der Kreisel, welche sich wegen gegenläufigen Antriebs der Kreisel gegenläufig vollziehen, ausgeglichen werden.
Für den unteren Kreisel sind nur zwei von den Seiten her sich gegen die Präzessionsachse c legende Friktionsscheiben il, i2 vorgesehen, da das Gewicht des Kreisels durch die Bänder hl, 1a2 auf die Präzessionsachse b des oberen Kreisels und durch diese auf den Ringe bzw. die Friktionsscheibe d, übertragen wird.
Die Friktionsscheiben il, i2 sind ebenso wie die Friktionsscheiben dl, d2, d, im äußeren Rahmen d gelagert.
Im vorstehenden sind nur die Lagerorgane und Verbindungsorgane für je ein Ende der Präzessionsachsen b, c beschrieben. Dieselben sind jedoch natürlich für beide Enden der Präzessionsachsen in gleicher Weise vorhanden.
Die Anwendung der neuen Präzessionsachsenlagerung bei aus zwei Kreiseln bestehenden Kreiselsystemen ist nicht auf gegenläufige Kreisel und daher- nach entgegengesetzten Seiten ausscherende Kreisel beschränkt, sondern kann auch auf Systeme mit gleichsinnig rotierenden Kreiseln Anwendung finden, in welchem Falle die Kupplungsbänder 1a1, h, für die Präzessionsachsen nicht gekreuzt zu werden brauchen.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Lagerung für die Präzessionsachse eines Kreisels vermittels Friktionsrädern, dadurch gekennzeichnet, daß die Präzessionsachse des Kreisels in einem kurvenförmig gestalteten, elastischen Tragkörper hängt.
2. Lagerung nach Anspruch i in der Anwendung auf ein aus zwei Kreiseln bestehendes System; bei dem die Präzessionsachsen der beiden Kreisel miteinander gekuppelt sind, dadurch gekennzeichnet, daß nur der eine Kreisel des Systems mit seiner Präzessionsachse auf dem kurvenförmigen, elastischen Tragkörper aufgehängt ist, während der zweite Kreisel vermittels einer die Kupplung der Präzessionsachsen der, Kreisel bewirkenden elastischen Bandführung an die Präzessionsachse des ersten Kreisels angehängt ist und gegen seitliche Bewegung durch Friktionsscheiben gesichert wird, welche sich seitlich gegen die Präzessionsachse des Kreisels legen.