DE558437C - Verfahren zur Herstellung wertvoller Produkte aus Montanwachs - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung wertvoller Produkte aus Montanwachs Montanwachs, das durch Behandlung mit Oxydationsmitteln in saurer Lösung, z. B. mit Chlor, Chromsäure, Luft, bei Gegenwart von Salpetersäure usw. g°bleicht worden ist, hat infolge seines hohen Gehalts an freien organischen Säuren die Neigung, bei der Verwendung z. B. in Schuhcremes, Bohnermassen USW. zu kristallisieren.
• Es wurde nun gefunden, daß man diesen Nachteil beseitigen kann, wenn man die Carboxylgruppen (COOH) der in dem auf obengenannte Weise gebleichten Montanwachs enthaltenen freien organischen Säuren in einer weiteren Stufe ganz oder teilweise in Salze oder andere den Komplex (CO) enthaltende Gruppen umwandelt, wobei im Falle der Bildung von Estern lediglich solche mit mehrwertigen Alkoholen in Betracht kommen. Beispielsweise kann man die Säuren zum Teil in ihre Alkalisalze überführen oder sie ganz oder teilweise mit Äthylen- oderButylenglykol, Glycerin usw. verestern oder ganz oder teilweise in Amide oder deren Substitutionsprodukte oder Ketone, Anliydride usw. überführen.
• Die entstehenden neuen Produkte zeigen den obenerwähnten Nachteil nicht und lassen sich mit besonderem Vorteil verwenden, <1a sie sich durch eine gute Ernulgierbarkeit auszeichnen. Es ist bekannt, Rohmontanwachs in Gegenwart von Alkalien mit Sauerstoff unter erhöhtem Druck zu behandeln, wobei außer einer Verseifung des Montanwachses gleichzeitig eine Bleichung eintritt. Es sind ferner verschiedene Bleichmethoden in der Literatur bekannt, bei denen zum Teil eine Überführung von Säuren in Salze stattfindet. Es ist aber dabei erwähnt, daß die durch Behandlung von Montanwachs mit Bleichmitteln unter gleichzeitiger Salzbildung erhaltenen Produkte bestenfalls nur braungefärbte Wachse darstellen.
• Demgegenüber werden bei der eingangs beschriebenen Arbeitsweise ausgezeichnete helle, harte Wachse erhalten, und eine Verseifung von Wachsestern tritt hier nicht ein, da diese schon bei der vorhergegangenen Bleichung in saurer Lösung aufgespalten worden sind. Es ist auch bereits vorgeschlagen, Montanwachs, das durch Wasserdampfdestillation gebleicht worden ist und einen Gehalt von etwa 70 % Montansäure neben gesüttigten und ungesättigten Kohlenwasserstoffen aufweist, mit Glvcerin zu verestern. Ein durch Behandlung mit Oxydationsmitteln, insbesondere Chromsäure, gebleichtes Montanwachs hat. gegenüber dem durch Wasserdanipfdestillation rebleichten Produkt eine andere Zusammensetzung; es enthält außer Montansäuren noch andere höhere Fettsäuren, Harzsäuren und Alkohole. Die Veresterungsprodukte dieses Wachses besitzen aber den Vorteil, daß sie wesentlich härter und geruchlos sind und ferner ein erheblich höheres Ölbildungsvermögen aufweisen, wodurch diese Produkte zur Verwendung von Schuhcremes, Bohnermassen usw. besonders geeignet sind. Beispiel ioo Teile durch Behandlung mit Chromsäure gebleichtes Montanwachs werden mit einer Lösung von 2 Teilen Natriumcarbonat oder Kaliumhydroxyd in 5 Teilen Wasser bßi iio bis 12o° behandelt, bis alles Wasser verdampft ist, oder mit 25 Teilen Glycerin im Autoklaven auf etwa 200° erhitzt, bis das Glycerin wenigstens teilweise verestert ist, oder mit gasförmigem Ammoniak im Autoklaven 5 Stunden lang auf 2oo° erhitzt, wodurch Säureamide entstehen. In allen diesen Fällen erhält man ein Wachs, das eine Neigung zum Kristallisieren nicht mehr zeigt und bei der Verwendung z. B. in Schuhcremes, Bohnermassen usw. eine gute Bindung ergibt. Die Ausbeuten betragen bei der Behandlung mit Soda oder Kaliumhydroxvd ioi bis io2 Teile, mit Glvcerin i io Zeile und mit Ammoniak ioo Teile Wachs.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung wertvoller Produkte aus Montanwachs, dadurch gekennzeichnet, daß man dieses mit Oxy dationsmitteln in saurer Lösung bleicht und alsdann in einer zweiten Stufe die Carboxylgruppen der in dem so gebleichten Montanwachs enthaltenen freien organischen Säuren ganz oder teilweise in Salze oder andere den Komplex (CO) enthaltende Gruppen umwandelt, wobei im Falle der Bildung von Estern lediglich solche mit mehrwertigen Alkoholen in Betracht kommen.