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Verschluß für Behälter, insbesondere für Sterilisierbehälter Die Verriegelung
der Verschlüsse von Behältern mit Verschlußklappe hat man bisher in der Regel derart
vorgenommen, daß von Hand ein besonderes Sperrglied eingesetzt wird. Derartige Sperrglieder
gehen jedoch sehr leicht verloren. Da ferner diese Glieder stets von Hand eingesetzt
werden müssen, kann eine selbsttätige Verriegelung des Verschlusses nicht erzielt
werden.
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Die vorliegende Erfindung bezweckt die Beseitigung dieses Übelstandes
und besteht darin, daß bei Verschlüssen für Behälter das Sperrglied selbsttätig
in die Sperrstellung gebracht wird bzw. in dieser verbleibt. Zweckmäßig wird auf
der unter Vorspannung in eine Sperrnase einschwenkbaren Klappe als Sperrglied eine
drehbare Verriegelungsscheibe angeordnet, die unter dem Einfluß eines auf ihr angebrachten
Gewichtes mit einem Schlitz der Sperrnase durch Drehen in Eingriff gebracht werden
kann und hierbei die Klappe in Schlußstellung verriegelt.
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In der beiliegenden Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung in
mehreren Ausführungsformen dargestellt, und zwar zeigt Abb. i und 2 den Verschluß
in Seitenansicht in zwei verschiedenen Betriebsstellungen, Abb. 3 den Verschluß
in Vorderansicht, Abb..I eine weitere Ausführungsform des Verschlusses.
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Um den Unterteil a des Behälters mit dem Deckel b zu verschließen,
wird zunächst die um das am Unterteil angebrachte, mit einem Anschlag s versehene
Doppelscharnier c schwenkbare Klappe d von ihrer Stellung nach Abb. 2 in die Stellung
nach Abb. i geschwenkt, wobei sie mit ihrem Schlitz e mit der am Deckel befestigten
Sperrnase f in Eingriff kommt. Die letztere ist derart ausgebildet, daß das Einschwenken
der Klappe federnd unter Vorspannung erfolgt und schon auf diese Weise eine Sicherung
der Klappe in der Verschlußstellung eintritt. Beim Einschwenken der Klappe
d in die Sperrnase f
befindet sich die um einen Bolzen g drehbare,
an der Klappe angebrachte Verriegelungsscheibe h in der in Abb. 3 mit gestrichelten
Linien dargestellten Lage h'. Die Scheibe h ist derart an der Seite eingezogen,
daß, wie aus Abb. 3 zu entnehmen ist, die Sperrnase f beim Einschwenken der Klappe
ohne weiteres vorbeigelassen wird. Sobald die Kappe d in die in Abb. 3 dargestellte
Lage gebracht worden ist, dreht sich die Verriegelungsscheibe h unter Wirkung des
an ihr angebrachten Gewichtes h selbsttätig aus der Lage h' derart entgegengesetzt
zum Uhrzeigersinn, daß sie mit ihrem oberen Teile i mit einem Schlitz Z in der Sperrnase
f in Eingriff kommt und somit die Schlußstellung der Klappe d verriegelt. Man kann
das Gewicht k gegebenenfalls als Handgriff ausbilden. so daß die die Verriegelung
der Klappe hervorrufende Verdrehung der Scheibe auch von Hand vorgenommen werden
kann. Die Verdrehung erfolgt so weit, bis nach Abb. 3 ein auf der Scheibe lz angebrachter
Anschlag in auf die Sperrnase f auftrifft. Dieser Anschlag in sowie
die
Sperrnase f besitzen Löcher ra, o,
welche zum Anbringen einer Plombe
o. dgl. dienen können. Wenn der Verschluß beispielsweise für Sterilisatoren verwendet
wird, so kann an den Löchern n, o gegebenenfalls ein aus jodkaliumstärke bestehender
Indikator angebracht werden. Infolge der Reaktion, welche durch die aus dem Sterilisator
austretenden Dämpfe an dem Indikator auftritt, wird die Sterilisation angezeigt.
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Um den Verschluß wieder zu öffnen, wird nach Entfernung der Plombe
die Scheibe h im Uhrzeigersinn so weit gedreht, bis nach Abb. 3 die Scheibe in ihrer
Lage h' an einen Anschlag p, der auf der Klappe d angebracht ist, anschlägt.
Hierdurch ist die Entriege= lungsstellung bestimmt, in der die Scheibe h außer Eingriff
mit dem Schlitz l der Sperrnase sich befindet. Nunmehr ist ein Vorbeilassen der
Sperrnase f wieder möglich, so daß die Klappe d ohne weiteres ausgeschwenkt werden
kann. Durch das Doppelscharnier c wird gemäß Abb. a ermöglicht, daß die Klappe d
um i8o° geschwenkt werden kann und in der geöffneten Lage nicht seitlich heraussteht,
was beispielsweise bei Einsätzen von Sterilisatoren nachteilig ist.
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Auf der Klappe d wird zweckmäßig noch ein zweiter Anschlag q angeordnet,
der in der geöffneten Lage nach Abb. z ein unerwünschtes Pendeln der Verriegelungsscheibe
h über die durch ihn bestimmte Grenzlage verhindert.
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Bei der Ausführungsform nach den Abb. i bis 3 ist die Offenstellung
h' der Verriegelungsscheibe erreicht, sobald das Gewicht k etwa in die waagerechte
Lage gelangt. Diese Stellung kann aber auch dann eintreten, wenn beispielsweise
der Behälter, an dem der Verschluß angebracht ist, an der Seite angefaßt wird und
beim Transportieren von einer Stelle zur anderen nach unten hängt. In diesem Falle
aber wäre die selbsttätige Öffnung des Verschlusses unerwünscht. Man könnte zur
Verhinderung dieses Übelstandes an dem Behälter zwei Verschlüsse der nach Abb. i
bis 3 beschriebenen Art anbringen, wobei der eine mit einer sich im Uhrzeigersinn
und der andere mit einer sich entgegengesetzt zum Uhrzeigersinn drehenden Scheibe
h ausgebildet ist. Bei einer solchen Anordnung bleibt stets einer der beiden Verschlüsse
bestimmt geschlossen.
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Wenn man an dem Behälter jedoch nur einen Verschluß anbringen will
und trotzdem ein selbsttätiges Öffnen bei einer bestimmten Schräglage des Behälters
vermeiden will, so wird zweckmäßig die in Abb. q. dargestellte Ausführungsform benutzt.
Diese unterscheidet sich insofern von der weiter oben beschriebenen, als die Scheibe
h eine andere Ausbildung bekommen hat. Die Form der Scheibe h ist derart getroffen,
daß auch bei der nahezu waagerechten gestrichelten Lage des Gewichtes k die Scheibe
h mit ihrem oberen Teil i, noch in Eingriff mit dem Schlitz l der Sperrnase
f steht. Erst wenn die Scheibe noch weiter (im Uhrzeigersinn) gedreht wird und wenn
das Gewicht k an dem Anschlag p anstößt, ist die Einziehung der Scheibe i vor die
Sperrnase f gekommen, so daß sich dann der Verschluß öffnen läßt. Die zuletzt erwähnte
Stellung tritt jedoch beim seitlichen Anfassen des Behälters nicht von allein ein,
so daß eine unerwünschte selbsttätige Öffnung des Verschlusses vermieden wird.
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Es ist bereits bekannt, Deckel durch ein Gegengewicht auszubalancieren
und dieses Gegengewicht gegebenenfalls am Verschlußstück selbst anzuordnen.
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Es sind ferner federlose Schlösser bebekannt, deren Sperriegel selbsttätig
unter der Einwirkung der Schwerkraft in die Schließstellung übergehen. Dabei bilden
aber die das Übergewicht aufweisenden Teile :gleichzeitig die eigentlichen Schließorgane.
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Alle diese bekannten Einrichtungen sind ihrer Ausbildung nach für
Sterilisierbehälter und gleich zu beurteilende Gegenstände nicht verwendbar. Gerade
für diese Einrichtungen besteht aber ein besonderes Bedürfnis nach einem zuverlässigen,
selbsttätigen Verschluß von einfacher Bauart. Dieses Bedürfnis wird durch den beanspruchten
neuen Verschluß befriedigt.