DE554055C - Mehrfachventil - Google Patents

Description

Mit Rücksicht auf das einwandfreie Arbeiten von rasch laufenden Kolbenkompressoren ist es wichtig, daß erstens die Ventilniassen, zweitens der Ventilhub und drittens der schädliche Raum sehr klein sind. Diesen Bedingungen genügt weitgehend ein bekanntes Mehrfachventil mit ringförmig am Ventilkörper angeordneten, um 6o° voneinander entfernten Ventilöffnungen und darüberliegenden, die Funktion von Ventiltellern erfüllenden dünnen Blattfedern. Über jeder Blattfeder liegt eine ziemlich starke Metallplatte, deren eines Ende zusammen mit dem einen Ende der darunterliegenden Blattfeder am Ventilkörper angeschraubt ist, während das andere, freie Ende sich vom anderen, ebenfalls freien Federende so weit entfernt, als dem Hub der beim öffnen des Ventils ausschlagenden, freien Federenden entspricht, d. h. die Metallplatten begrenzen den Ausschlag der dünnen Blattfedern, um eine bleibende Formänderung dieser Federn zu verhüten.

Auch die Erfindung bezieht sich auf ein besonders für raschlaufende Kolbenarbeitsmaschinen verwendbares Mehrfachventil, dessen Ventilkörper mit einer Reihe von federnden, die Funktion von Ventiltellern ausübenden Zungen versehen ist, denen ebenso viele Ventilöffnimgen zugeordnet sind. Das Wesen der Erfindung besteht darin, daß der als metallrohrförrniger Rotationskörper hergestellte Ventilkörper parallel zur Rohrachse derart geschlitzt ist, daß mehrere am einen Ende unter sich verbundene Ventilzungen entstehen.

Das neue Ventil hat gegenüber dem bekannten verschiedene Vorzüge. Die rohrförmige Bauart des neuen Ventils gestattet eine einfache und genaue Herstellung, z. B. ein bequemes und genaues Schleifen. Daraus folgt ein genaues Arbeiten des Ventils während des Betriebes, d. h. ein Arbeiten mit höchstem Wirkungsgrad. Durch den Fortfall von Befestigungsmitteln für die Ventilzungen, wie Schrauben, und von Ventilanschlagstücken wird außerdem der schädliche Raum weit- ' gehend vermindert. Auch kann das etwa beschädigte Ventil als Ganzes leicht und rasch durch ein neues ersetzt werden, ohne daß jede einzelne Zunge eingepaßt werden muß.

In der Zeichnung sind mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung schematisch dargestellt. In Fig. ι bezeichnet 1 den Zylinder und 2 den Kolben eines raschlaufenden Kompressors, der Luft durch die ringförmig am Zylinder 1 angeordneten Öffnungen 3 ansaugt, und zwar unter Überwindung der Kraft von federnden, die Funktion von Ventiltellern ausübenden Zungen 4 eines Ventilkörpers 5. Letzterer kann ein Stahlrohr sein, das außen zylindrisch und innen konisch gedreht und am einen Ende mit Schlitzen 6 und am anderen Ende mit einem Bund 7 versehen ist, der sich auf die Stirnfläche 8 des Zylinders 1 abstützt. Die in Richtung der Zungenspitzen sich verjüngende Ouerschnittsform der Zun-

gen 4 verleiht diesen eine erhöhte federnde Wirkung und eine große Festigkeit. Auch ein Verziehen dieser Zungen 4 beim Erwärmen ist sicher vermieden. Ferner sind die beim Arbeiten des Ventils zu bewegenden Zungenmassen sowie ihr Hub auf ein Mindestmaß beschränkt. Auch der Sitz der Zungen 4 auf ihren Auflagern ist infolge der Zylinderform der Sitzflächen äußerst genau. Daraus folgt, daß auch die Leckverluste sehr gering sind, und zwar wesentlich geringer als z. B. bei Plattenventilen.

Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 unterscheidet sich von dem nach Fig. 1 dadurch, daß konzentrisch innerhalb des Saugventilkörpers 5 ein gleichartig ausgebildeter Druckventilkörper 9 und dazwischen ein Abschlußgehäuse 10 vorgesehen ist, dessen zum Durchlaß der Druckluft dienende öffnungen 11 von den federnden Zungen 12 abgedeckt sind. Sämtliche Einzelteile innerhalb des Zylinders ι werden durch den Zylinderdeckel 13 abgeschlossen.

Beim Ansaugen bewegt sich der Kolben 2 abwärts und saugt Luft durch die ringförmig verteilten Öffnungen 3 ins Innere des Zylinders i, wiederum unter Überwindung der Kraft der federnden Zungen 4. Letztere schließen die öffnungen 3 wieder, sobald der Ansaughub beendet ist. Der Kolben 1 bewegt sich nun nach oben und drückt die angesaugte Luft innerhalb des Zylinders 1 durch die öffnungen 11 in den Druckraum 14, diesmal unter Überwindung der Kraft der federnden Zungen 12 des Ventilkörpers 9. Sobald der Druckhub zu Ende ist, schließen die Zungen 12 die Öffnungen 11, und das Spiel beginnt von neuem.

Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 ist die Innenwand des Zylinders 1 an der Stelle 15 derart hinterschliffen, daß nur das Loch 3 von der Zunge 4 bedeckt ist. Im übrigen sind zwischen den Ventilzungen 4 und der Innenwand des Zylinders ι Hohlräume 16 vornan- den. Auf diese Weise ist eine noch größere Gewähr für einen genauen Abschluß der Öffnungen 3 gegeben und ein Ankleben der Ventilzungen 4 an der Innenwand des Zylinders ι infolge des Schmieröles vermieden.

Claims (5)

Patentansprüche:

1. Mehrfachventil, insbesondere für raschlaufende Kolbenarbeitsmaschinen, dessen Ventilkörper mit einer Reihe von federnden, die Funktion von Ventiltellern ausübenden Zungen versehen ist, denen ebenso viele Ventilöffnungen zugeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß der als metallrohrförmiger Rotationskörper hergestellte Ventilkörper parallel zur Rohrachse derart geschlitzt ist, daß mehrere am einen Ende unter sich verbundene Ventilzungen entstehen.

2. Ventil nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Ventilzungen als Körper gleicher Festigkeit ausgebildet sind.

3. Ventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ventilkörper in einen mit ringförmig verteilten Ventilöffnungen versehenen Zylinder eingebaut ist.

4. Ventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Zylinder in unmittebarer Nähe seines Deckels ein Saugventilkörper und ein Druckventilkörper koaxial in einem unter dem Zylinderdeckel befestigten Rotationskörper eingesetzt sind.

5. Ventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß entweder die Ventilzungen oder ihre Auflageflächen am Sitzkörper derart hinterschliffen sind, daß nur die die Ventilöffnungen bedeckenden Teile der Zungen an der inneren Zylinderwand anliegen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen