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Blende für Röntgenapparate Blenden für Röntgenapparate, bei welchen
zwei lamellenartige Gitter übereinandergelegt sind, wobei das eine Gitter spiralförmig
und das andere sternförmig ausgebildet ist, sind bekannt. Diese Blenden besitzen
aber infolge der wechselnden Bemessungen der Zellen den Nachteil einer sehr unregelmäßigen
Lichtundurchlässigkeit bzw. Absorption der diffusen Strahlung und erzeugen einen
dunklen Fleck im Mittelpunkt des Bildes. Es gibt ferner Anordnungen von lamelfenartigen
Gittern, deren Lamellenebene durch den Brennpunkt der Strahlungsquelle hindurchgeht,
wobei das eine Gitter unbeweglich oberhalb und das andere ebenfalls unbeweglich
unterhalb des Gegenstandes angeordnet ist, so daß das erstere nur die sekundäre
Strahlung derLichtquelle und das zweite nur diejenige des Gegenstandes ausschaltet.
Solche Einrichtungen zeigen den Nachteil, daß die Elementarzellen mit fertig ausgebauten
Wandungen auf der ganzen Höhe des Gitters konvergierend verlaufen müssen, so daß
der Ausbau schwierig ist.
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Ferner gibt es Blenden, bei welchen sämtliche Gitter zwischen dem
Gegenstand und der lichtempfindlichen Platte eingeschaltet sind. Schließlich sind
Anordnungen von Gittern bekannt, bei welchen die Lamellenebenen in bezug aufeinander
in Ebenen verlaufen, deren Richtungen sich kreuzen, bei .denen jedoch die Ebene
der Lamelle senkrecht zu dem zentralen Lichtstrahl verläuft, wodurch der Nachteil
entsteht, daß es gewisse Richtungen gibt, durch welche die diffuse Strahlung hindurchgeht
und auf die Platte auftreffen kann. während die ,Menge der ausgeschalteten direkten
Strahlung unverhältnismäßig groß, etwa die Hälfte der gesamten ist.
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Die Erfindung bezweckt, die Nachteile der bekannten Einrichtungen
zu vermeiden und Vorteile einer wesentlich größeren Absorption der diffusen Strahlung
neben einer bedeutend geringeren Absorption der direkten Strahlung zu erzielen.
Zu diesem Zweck sind die Lamellen in an sich bekannter Weise geradlinig parallel
und derart orientiert, daß die Richtungen in aufeinanderfolgenden Gittern sich kreuzen.
Vorzugsweise sind die Lamellengitter als Ganzes unabhängig voneinander abnehmbar
und gemeinsam oder getrennt beweglich.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt,
in welcher i die Lichtquelle bezeichnet; 2 ist der Gegenstand, von welchem .die
Röntgenaufnahme gemacht werden soll, und 3 ist die lichtempfindliche Platte. Zwischen
dem Gegenstand 2 und der
Platte 3 ist eine aus zwei lainellenartigen
Gittern bestehende Blende eingesetzt. In den beiden Gittern liegen die Bleilamellen
in Ebenen, die durch den Brennpunkt der Strahlungsquelle hindurchgehen, wobei in
jedem Gitter die Lamellen in Ebenen verlaufen, die parallel zu einer bestimmten
Leitlinie sind und sämtlich die Lichtquelle schneiden. Die beiden Leitlinien der
Gitter sind jedoch zueinander senkrecht.
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Die Bleilamellen könnten in jedem Gitter auch in parallelen Ebenen
verlaufen, in welchem Falle die Lamellen des einen Gitters senkrecht zu den Lamellen
des anderen Gitters stehen müßten. Die direkten Röntgenstrahlen können somit zwischen
den undurchsichtigen Lamellen frei hindurchgehen und auf die lichtempfindliche Platte
einwirken. Die Sekundärstrahlen dagegen, die von dem Gegenstand a ausgestrahlt «erden
und in bezug auf Lamellenebenen schräg gerichtet sind, werden durch die Lamellen
zurückgehalten und können die Platte nicht beeinflussen. Das obere Gitter d. hält
sämtliche Sekundärstrahlen zurück, die in Richtungen entstehen, «-elche schräg zu
den Lamellen dieses Gitters verlaufen, während das untere Gitter 5 die Sekundärstrahlen
aufhält, deren Richtungen senkrecht zu den ersteren sind. Die beiden Gitter halten
somit sämtliche schrägen Sekundärstrahlen auf, die aus unterschiedlichen Richtungen
herstammen. Durch die Erfindung ist somit in einfachster Weise eine Vorrichtung
geschaffen, die in derselben Weise wirkt wie die schwierig her zustellenden, in
einzelne prismatische oder pyramidenartige "Zellen unterteilten Blenden. Die Platte
wird allerdings ein Abbild der Spuren der Lamellenebenen empfangen, mit anderen
Worten, wird auf die Platte ein feines Netz proj iziert; um jedoch das Entstehen
eines latenten Bildeindruckes dieses Netzes zu verhindern, kann man den Blenden
getrennt oder gemeinsam eine gleitende Dreh- oder Schwingbewegung mitteilen. Die
oben beschriebene Ausführungsform der Erfindung ist nur als ein Beispiel zu betrachten.
Durch die Kombination mehrerer ebenen, zylindrischen oder sphärischen Lamellengitter,
die gleichzeitig oder getrennt eine gleitende, drehende oder schwingende Bewegung
erhalten, können Blenden für jeden beliebigen Verwendungszweck hergestellt werden.
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Die Erfindung kann ferner sowohl für Radiographie wie für Radioskopie
mittels ein- und desselben Apparates ausgenutzt werden, zu welchem Zweck die Lamellengitter
als Ganzes unabhängig voneinander abnehmbar sind. Der Apparat wird dabei, sei es
ohne jegliche Blende, sei es mit einer beliebigen der Blenden, sei es mit einer
bestimmten Anzahl von Blenden eines für den Apparat gewählten Satzes benutzt. Sämtliche
Blenden sind in abnehmbarer Weise ausgebildet. Es wird dadurch möglich, die Anzahl
und die Dicke der Einzelblenden dem abzubildenden Gegenstand und dem Abstand von
der Antikathodeplatte anzupassen und somit die Strahlenabsorption der Blenden auf
ein Minimum herabzusetzen.