DE544216C - Runder Ausziehtisch - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM
15. FEBRUAR 1932

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

JVl 544216 KLASSE 34 i GRUPPE

Ernst Gohlke in Berlin

Runder Ausziehtisch Patentiert im Deutschen Reiche vom 11. November 1930 ab

Die Erfindung betrifft einen runden Ausziehtisch mit innerhalb einer runden Zarge gelagerten Paketen von je zwei aneinandergelenkten Einlegeplatten. Bei den bekannten derartigen Tischen ist innerhalb der Zarge eine Welle in der Ausziehrichtung außerhalb der Mittelachse fest gelagert, um welche die mit Ösen versehenen Plattenpaare, deren gleich große Platten aneinandergelenkt sind,

ίο schwingbar nebeneinander angeordnet sind. Die Platten haben dementsprechend bei einer Länge von halber Tischbreite eine Breite von einem Viertel des Zargendurchmessers. Jm ausgezogenen Zustande des Tisches wird dem-

nach eine Verlängerung um den Zargendurchmesser erzielt und schneiden die Innenkanten der ausgezogenen Plattenhälften mit der Zarge ab. Schiebt man bei diesen Tischen eine Seite ein oder verlängert den Tisch nur um eine Einlegeplattenbreite, so steht die Tischplatte stets einseitig zur Tischzarge heraus, was nicht nur schlecht aussieht, sondern auch ein leichtes Kippen des Tisches verursacht.

Die Erfindung besteht nun darin, daß die zwei Plattenpaare in der Tischzarge übereinanderliegen und nur das untere Plattenpaar schwingbar angeordnet ist. indem dessen zuunterst liegende ['latte, wie bei den bekannten Tischen, in einer außerhalb der Mitte der Zarge in Ausziehrichtung liegenden Achse drehbar befestigt ist, jedoch nicht an einer festen Welle, sondern mittels zweier pi-iulelartig um zwei an Blindzargen angebrachte Dorne schwingender Winkel. Infolge dieser Anordnung steht der über diesem aufgehängten Plattenpaar befindliche Raum innerhalb der Ausziehleisten und den senkrecht zur Ausziehrichtung stehenden Blindzargen vollständig für das zweite Plattenpaket zur Verfügung. Dieses ist im zusammengelegten Zustand nur lose auf das untere Plattenpaket aufgelegt. Es besitzt aber eine besondere Gelenkeinrichtung, mittels welcher es nach dem Ausziehen zusammengehalten wird, sonst aber offen bleibt, so daß das obere Plattenpaket jederzeit herausgenommen werden kann.

Durch diese Anordnung wird gegenüber dem Bekannten der \^Torteil erreicht, daß die Einlegeplatten wesentlich größer sind und daher bei gleich großem runden Tisch eine weit größere Ausziehbarkeit ergeben. Auch kann der Tisch bei Verwendung nur einer Einlegeplatte auf die Mitte eingestellt werden.

In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einer Ausführungsform dargestellt, und zwar zeigen: . ·

Fig.-1'ein Schaubild des Tisches im ausgezogenen Zustand.

Fig. 2 eine Draufsicht auf den Tisch mit teilweise ausgezogener oberer Platte, die zur Sichtbarmachung der darunterliegenden Teile abgebrochen gezeichnet ist, und

Fig. 3 die Einzelheit des geteilten Gelenkes an dem oberen I'lattenpaar und der Ausziehleiste.

Der runde Tisch mit runder Zarge 1 hat in bekannter Weise zwei ausziehbare Tischplat-

tenhälften 2 und 3 mit Ausziehleisten 4 bzw. 5, die in je eine der in der Zarge 1 festsitzenden gemeinschaftlichen Führungsleisten 6 mit Nuten eingreifen. In der Zarge sind senkrecht zur Ausziehrichtung, einander gegenüberliegend, zwei Blindzargen 7, 7' eingesetzt. Innerhalb des zwischen den Blindzargen 7, 7' und den Ausziehleisten 4, 5 verbleibenden rechteckigen Raumes sind nun zwei Plattenpakete aufeinanderliegend untergebracht. Die zwei Platten 8, 9 des unteren Paketes besitzen je eine solche Größe, daß ihre Diagonale gleich dem lichten Durchmesser der Zarge ist. Die untere Platte 8 dieses Paketes, an welche die obere Platte 9 angelenkt ist, ist etwa in ein Drittel ihrer Breite mittels Pendellaschen oder pendelnd aufgehängter Winkel 10, 10' an Dornen 11 der Blindzargen aufgehängt und durch einen' gegenüberliegenden Anschlag 12 in horizontaler Lage gehalten. Auf diesem unteren Paket liegt lose abnehmbar das zweite Paket aus drei Platten 13, r4, 15, deren Gelenkfugen in der Ausziehrichtung liegen. Die Platten sind also gegenüber denen des un teren Paketes um 90⁰ gedreht. λ"οη den drei Platten ist die mittlere, 14, so breit, wie die Platten des unteren Paketes lang sind, und die Beiden umlcgbaren Seitenplatten 13,15 schmaler als ihre Hälfte, so daß zwischen ihnen nach dem Zusammenklappen Platz für das umlegbare und einschiebbare Stützbein der Tischplatten-• hälfte 3 vorhanden ist.

An der Platte 14 nahe den Gelenkfugen sind Gelenkstücke 16 angebracht, die beiderseitig Gelenkzapfen 17, 17' besitzen. Mit den inneren Zapfen 17 liegen die Gelenkstücke 16 bei nicht ausgezogenem Tisch in zwei offenen, an der Blindzarge 7 befestigten Halblagern 18. während die zugehörigen Halblager 19, die auf den Ausziehleisten 5 befestigt sind, mit diesen unter die Tischplatte geschoben sind. Mit der mit den Gelenkstücken 16 gegenüberliegenden Kante ruht der zusammen- +5 geklappte Plattenstapel 13, 14, 15 auf einem auf der oberen Platte 9 des unteren Paketes befestigten, in den Raum zwischen den umgelegten Platten 13, 15 eingreifenden Zwischenstück 20.

Ist die Tischplatte 3 völlig ausgezogen, so legen sich die beiden nach innen zu geschlossenen, an den Ausziehleisten 5 sitzenden PIaIblager 19 gegen die an dem Plattenteil 14 befindlichen Gelenkstücke 16 und bilden für die beiden Zapfen 17, iy' geschlossene Gelenköscn. Das Plattenpaar 13, 14, 15 kann nun mittels dieser geschlossenen Gelenke aus dem Zargenraum heraus nach der Tischplattenhälfte 3 herumgeklappt werden. Xach Lösen des Riegels 21, der die Platten 13, 15 auf der f Platte 14 festhält, können diese ohne weiteres in die Tischebene umgelegt werden. Nunmehr kann das untere Plattenpaket in bekannter Weise aus dem Zargenraum herausgeklappt und die Tischebene eingelegt werden. Da so- f wohl die Tischplattenhälften 2, 3 wie die Einlegeplatten 8, 9 und 13, 14, 15 an Trennkanten mit Nut und Feder versehen sind, die nach einem geringen Zusammenschieben des Tisches ineinandergreifen, so ist auch die Ein- Ί lage 8, 9 gegen ein Zurückklappen gesichert. Will man nur eine Einlegeplatte verwenden, so läßt man das Plattenpaar 8, 9 im Zargenraum liegen und kann über ihm infolge der geteilten Gelenke 18, 19 das obere Paket '· herausnehmen, umdrehen, auseinanderklappen und einlegen. Um die um eine Einlegeplatte verlängerte Tischplatte mitten über der Zarge liegen zu haben, läßt sie sich nach Hinausschieben der Tischplattenhälfte 2 zurückschie- l ben, bis die Ausziehleisten des Tischplattenteils 3 innen gegen die Zarge stoßen.

Claims (2)

1. Patentansprüche:

   i. Runder Ausziehtisch mit zwei in der runden Zarge gelagerten Paketen von aneinandergelenkten reckteckigen Einlegeplatten, von denen ein Paket inn eine horizontale, in der Ausziehrichtung liegende ! Welle schwingbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß das untere von zwei übereinanderliegenden Paketen, deren Platten (8, 9) in der Diagonalen gemessen eine Breite gleich dem Zargen-Innendurchmesser haben, mittels Pendellaschen oder -winkel (10, 10') an Blindzargen (7, 7') quer zur Ausziehrichtung schwingbar ist, während das obere Paket (13, 14, 15) mit der einen Kante mittels in der Querrich- 1 tung liegender Gelenke (16 bis 20) an der Blindzarge (7) drehbar befestigt ist.
2. 2. Runder Ausziehtisch mit runder Zarge nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gelenke für das obere 1 Plattenpaket (13, 14, 15) je aus drei Teilen (18, 19, 20) bestehen, von denen der mittlere, auf dem Einlegeplattenteil (14) befestigte Teil (16) nach beiden Seiten hin mit je einem Zapfen (17 bzw. 17')· * versehen ist, während die auf der äußeren Leiste (5) von zwei Ausziehleisten (4. 5) und der Blindzarge (7) befestigten Teile (18, 19) offene, gegeneinander gerichtete Halblager bilden, die sich zu einem vollen : Lager ergänzen.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen