DE542588C

DE542588C - Verfahren zur Herstellung eines aus Ammoniumphosphat und Ammoniumnitrat bestehenden Mischduengers

Info

Publication number: DE542588C
Application number: DEL68153D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1926-12-14
Filing date: 1927-03-11
Publication date: 1932-01-26

Description

Verfahren zur Herstellung eines aus Ammoniumphosphat und Ammoniumnitrat bestehenden Mischdüngers Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines im wesentlichen aus Ammoniumphosphat und Ammoniumnitrat bestehenden Mischdüngers.
Es ist schon vorgeschlagen worden, solche IVlischdünger derart herzustellen, daß Rohphosphat mit Salpetersäure ausgelaugt wird, wobei eine Lösung von Monocalciumphosphat und Calciumnitrat erzeugt und dann der Kalk aus dieser Lösung als Calciumsulfat mittels Ammoniumsulfat gefällt wird. Nach der Entfernung des Calciumsulfats wird die Lösung mit Ammoniak neutralisiert und schließlich eingedampft.
Wenn das für dieses Verfahren nötige Ammoniumsulfat mittels Schwefelsäure hergestellt wird, hat das Verfahren keinen Vorteil in wirtschaftlicher Hirnsicht gegenüber dem Fall, bei dem das Rohphosphat unmittelbar mit Schwefelsäure ausgelaugt wird, um das Calcium als Calciumsulfat abzuscheiden, und die erzeugte Phosphorsäure und die Salpetersäure mit Ammoniak gesättigt werden, indem der Verbrauch an Schwefelsäure und Salpetersäure in beiden Fällen praktisch gleich groß wird.
Um die Phosphorsäurelösung von dem ausgefällten Calciumsulfat überhaupt trennen zu können, ist es ferner erforderlich, mit verhältnismäßig dünnen Lösungen zu arbeiten. Die Gewinnung des .erzeugten Düngesalzes als Trockenprodukt erfordert daher eine verhältnismäßig teure Abdampfarbeit.
Es ist ferner bekannt, Gips mit Ammoniak und Kohlendioxyd umzusetzen, wobei Calciumcarbonat ausgefällt und eine Lösung von Ammoniumsulfat erzeugt wird, aus welcher das feste Ammoniumsulfat durch Verdampfen gewonnen werden kann.
Zweck der vorliegenden Erfindung ist, den Kalk des Rohphosphats in, .einer wirtschaftlicheren Weise bei der Herstellung eines aus Ammoniumphosphat und Ammoniumnitrat bestehenden Mischdüngers durch Auslaugung von Rohphosphat abzuscheiden. Die Erfindung besteht im wesentlichen darin, daß als Laugeflüssigkeit ein Gemisch von Salpetersäure und .einer aus dem im Prozeß abfallenden Calciumsulfat durch Umsetzung mit Ammoniak und Kohlendioxyd hergestellten dünnen Lösung vom Ammoniumsulfat verwendet wird.
Die Auslaugung des Rohphosphats mit Salpetersäure und Ammoniumsulfat geschieht beispielsweise nach der Gleichung: Ca3(POJ2 -E- 6HN03 + 3 (NH4)2S04 = 3 CaS04 + a H,P04 + 6 NH4N03. Nachdem das ausgefällte Calciumsulfat von. der sauren. Lösung getrennt worden ist, wird letztere mit Ammoniak neutralisiert. Das abgeschiedene Calciumsulfat wird dann in Wasser aufgeschwemmt und in bekannter Weise mit Kohlendioxyd und Ammoniak behandelt, so daß Calciumcarbonat ausgefällt und eine Lösung von Ammoniumsulfat erzeugt wird, die nach Abscheidung des Calciumcarbonats mit einer entsprechenden Menge Salpetersäure gemischt wird, wonach die Mischung zur Laugung von weiteren Mengen des Rohphosphats benutzt wird.
Um die Laugung des Rohphosphats in wirtschaftlicher Weise durchzuführen und die Trennung der erzeugten Lösung von den unlöslichen Resten zu ermöglichen, soll die Laugeflüssigkeit nicht allzu stark sein. Eine Verdünnung der Säure mit Wasser ist aber im allgemeinen nicht erforderlich, da das erforderliche Verdünnungswasser durch die Ammoniumsulfatlösung zugeführt wird. Da der Wassergehalt dieser letzteren Lösung jedenfalls abgedampft werden müßte, um ein festes Erzeugnis zu gewinnen, wird somit durch die besondere Art der Herstellung und Verwendung des im Prozesse erforderlichen Ammoniumsulfats an Verdampfarbeit gespart.
Wenn ein verhältnismäßig hoher Phosphorsäuregehalt in dem Endprodukt erwünscht ist, kann man einen Teil der Salpetersäure durch Schwefelsäure ersetzen:, wobei :ein Teil des Kalkes unmittelbar als Calciumsulfat abgeschieden wird. Wenn anderseits :ein verhältnismäßig hoher Stickstoffgehalt erwünscht ist, kann man mehr Salpetersäure zusetzen, als zur Auflösung des Kalkes erforderlich ist.
Beabsichtigt man auf die oben beschriebene Weise einen Mischdünger herzustellen, der außerdem Kali enthält, so kann man entweder in gewöhnlicher Weise das eingedampfte Produkt mit einem kalihaltigen Salz mischen, oder man kann auch das kalihaltige Material schon vor dem Eindampfen und gegebenenfalls schon: zu der Laugeflüssigkeit zusetzen. Setzt man beispielsweise auf diese Weise Kaliumchlorid in entsprechender Menge zu, so erhält man einen Mischdünger, der beispielsweise etwa 17 % N, 13 % P, O,, und 2 i % K_, O enthält.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung eines aus Ammoniumphosphat und Ammoniumnitrat bestehenden Mischdüngers durch Auslaugung von Rohphosphat mit Salpetersäure unter Fällung des in Lösung gehenden Kalkes mittels Ammoniumsulfat und Neutralisierung der Lösung mit Ammoniak, dadurch gekennzeichnet, daß als Laugeflüssigkeit ein Gemisch von Salpetersäure und einer aus dem abfallenden Calciumsulfat durch Umsetzung mit Ammoniak und Kohlendioxyd in bekannter Weise hergestellten Ammoniumsulfatlösung benutzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Laugeflüssigkeit einen Zusatz von Schwefelsäure :erhält, um dadurch den Phosphorsäuregehalt des EriderZeugnisses zu erhöhen.
3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß .ein Kalisalz vor dem Eindampfen der Lösung zugesetzt wird.