DE542080C - Verfahren zum UEberlagern von Starkstromnetzen, insbesondere solchen, die mehr oder weniger vollstaendig ausgebaut sind, mit Steuerstroemen netzfremder Frequenz - Google Patents

Description

• Verfahren zum Überlagern von Starkstromnetzen, insbesondere solchen, die mehr oder weniger vollständig ausgebaut sind, mit Steuerströmen netzfremder Frequenz Es ist bekannt, Fernschaltwerke, elektrische Uhren u. dgl. durch den Starkstromnetzen überlagerte Frequenzimpulse fernzusteuern. Es ist auch bekannt, hierbei die Starkstromkabel bzw. Freileitungen zur Hinführung, die Erde selbst als Rückführung der überlagerten Ströme zu benutzen. Beispielsweise wird die Fernsteuerenergie zwischen Erde und einem nicht geerdeten Sternpunkt eines Drehstromnetzes aufgedrückt. Eine Fernsteuerspannung steht deshalb nur zur Verfiigung bei Anschluß der fernzusteuernden Apparate zwischen einem Netzleiter und Erde.
• Soll ein schon mehr oder weniger vollstänflig ausgebautes Starkstromnetz für den Steuerbetrieb umgebaut werden, so treten sehr häufig bei dem Umbau Schwierigkeiten auf. In viele Häuser sind beispielsweise nur zwei Phasen in den Steigleitungen verlegt, für den Anschluß der Empfangsrelais in den einzelnen Stockwerken fehlen deshalb die Erdleiter. Das nachträgliche Einziehen eines solchen Leiters würde große Kosten verursachen, oft ist es überhaupt unmöglich, in die Steigleitungsrohre, deren lichter Querschnitt schon vollständig durch die verlegten Leitungen ausgefüllt ist, nachträglich noch einen Leiter einzuziehen.
• Die Erfindung hat die Aufgabe, eine besondere Verlegung des Erdungsleiters entbehrlich zu machen, trotzdem aber an allen Netzteilen und in allen Stockwerken den Anschluß von ferngesteuerten Tarifapparaten, Beleuchtungsanlagen usw. zu ermöglichen.
• Erfindungsgemäß wird an allen Stellen des Netzes, wo keine geerdeten Nulleiter vorhanden sind, -durch einen Transformator von Erdüberlagerung zur Parallelüberlagerung übergegangen, so daß also hinter dem genannten Transformator Steuerfrequenz zwischen den spannungsführenden Netzleitern zur Verfügung steht, die Empfangsrelais also zu den Verbrauchsapparaten parallel geschaltet werden können. Die Resonanzrelais können dabei leicht durch einen Vorschaltkondensator gegen die \Tetzspannung geschützt werden.
• Die Erfindung soll an Hand der Zeichnung näher erläutert «-erden. Die Überlagerungsgeräte bestehen beispielsweise aus einem von einem regelbaren Motor 1.1 angetriebenen Überlagerungsgenerator A, der mittels eines ÜberlagerungstransformatorsT Steuerenergie unter Zwischenschaltung eines auf die Netzfrequenz abgestimmten Sperrkreises S über den Sternpunkt eines z. B. mit einer in Dreieck geschalteten Tertiärwicklung versehenen -Netztransformators R' den Sammelschienen zuführt. Der eine Pol des Transformators T ist geerdet.
• Die Überlagerungsenergie benutzt daher als Hinleitung die Phasenleiter des Netzes, als Rückleitung die Erde; sie kann daher an einem beliebigen Phasenpunkt z. B. zur Betätigung eines Netztrennschalters B gegen Erde abgenommen werden, wie es in der Abbildung durch zwei Fernschalter schematisch angedeutet ist.
• Während zur Heranleitung der überlagerungsenergie bis an die Hausanschlüsse im allgemeinen die geschilderten Erdüberlagerungsschaltungen vorteilhaft sind, entstehen gewisse Schwierigkeiten z. B. innerhalb der Wohnungsanschlüsse dadureh, daß zu den Fernschaltungen Erdleitungen gezogen werden müssen. In solchen Fällen, von denen einer beispielsweise in der Abbildung (Wohnungsanschluß W) dargestellt ist, benutzt man @erfindungsgemäß eine Hilfsschaltung, welche es gestattet, Energie gegen Erde abzuzapfen und zwischen den Phasenleitern wieder aufzudrücken, derart, daß innerhalb des derart überlagerten Abschnittes die Energie zwischen den Phasenleitern abgezapft «-erden kann.
• iMittels eines durch einen Vorschaltkondensator c möglichst auf elektrische Resonanz mit den überlagerungsfrequenzen -abgestimmten Abzäpftransfortnators t wird die überlagerte Energie zwischen Leiter und Erde abgenommen und hernach z. B. durch Einschaltung der Sekundärwicklung des Transformators t in die Leitung derart auf die Leitungen übertragen, daß nunmehr die überlagerte Energie nicht mehr zwischen Leiter und Erde, sondern zwischen den beiden Leitern abgenommen «-erden kann, so daß eigene Erdleitungen entbehrt werden können.
• Ein weiterer Vorteil ist darin gelegen, daß man durch Ausbildung des Transformators als Stromtransformator eine Verringerung der Zuleitungsverluste erzielt. :Ulan kann dadurch nämlich bis zu den Verteilungspunkten, an denen diese Transformatoren eingeschaltet sind, eine höhere Überlagerungsspannung benutzen und sie hernach auf die Gebrauchsspannung heruntertransformieren; man verringert dadurch die Stromstärke der über Erde herangeführten überlagerungsströme, dementsprechend die Zuleitungsverluste und auch die Größe des Abstimmkondensators; nachdem zudem diese in die Leitung selbst eingeschaltete Wicklung ohnehin den vollen Netzstrom zu führen hat, so wird man die Überlagerungsspannung möglichst herabtransforinieren, um das Leitungskupfer besser auszunutzen.
• Das Verfahren ist für Gleichstromzweileiternetze und Drehstromdreileiternetze sowie für Drehstromvierleiternetze und - Gleichstromdreileiternetze mit isoliertem Nulleiter als auch für verkettete oder unverkettete Zweiphasennetze verwendbar.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCFI: -Verfahren zum überlagern von- Starkstromnetzen, insbesondere solchen, die mehr oder weniger vollständig ausgebaut sind, mit Steuerströmen netzfremder Frequenz, dadurch gekennzeichnet, daß die zu überlagernde Energie über Erde als Rückleitung bestimmten, für Erdungsmöglichkeit geeignet gelegenen Punkten zugeführt wird, an denen Transformatoren angeordnet sind, deren eine Wicklung zwischen einem Netzleiter und Erde eingeschaltet ist und deren andere Wicklung in Reihe mit den zu überlagernden Verbrauchern zwischen zwei Netzphasen liegt.