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Selbsttätiger Regler Bei selbsttätigen Reglern macht sich in der Praxis
vielfach die verschiedene Verzögerung, mit welcher die den Regler steuernden Meßvorrichtungen
arbeiten, störend bemerkbar und führt dazu, daß der Regler überhaupt nicht zur Ruhe
kommt, sondern ständig abwechselnd eine Über- oder Unterreglung eintritt. Dieser
Fall liegt insbesondere vor bei einem bekannten Gasgemischregler, hei welchem das
Gemisch durch einen praktisch ohne Verzögerung sich einstellenden Druckmesser und
durch einen verhältnismäßig mit großer Anzeigeverzögerung arbeitenden Heizwertmesser
geregelt wird.
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Um in diesen oder ähnlichen Fällen, in denen zwei mit verschiedener
Anzeigeverzögerung arbeitende Meßvorrichtungen zur gemeinsamen Steuerung einer Regelung
vorgesehen sind, den erwähnten Übelstand mit einfachen Mitteln, aber in durchaus
betriebssicherer Weise zu beseitigen, wird gemäß der Erfindung mindestens eines
der Mittel zur i'bertragung der Einstellung der mit der größten Anzeigeverzögerung
arbeitenden Meßvorrichtung auf ein Steuerglied des Reglers mit einer Lücke, insbesondere
einer Zahnlücke, versehen, so daß bei Erreichen dieser Lücke die Verbindung dieser
Meßvoriichtung mit dem Steuerglied unterbrochen ist und das Steuerglied daher seine
letzte Stellung beibehält, während die mit kleinerer Anzeigeverzögerung arbeitende
Meßvorrichtung ständig und gleichbleibend -entsprechendihrer jeweiligen Einstellung
ein mit dem von der ersten Meßvorrichtung verstellten Steuerglied zusammenarbeitendes
Steuerglied verstellt.
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Bei dem an sich bekannten Gasgemischregler, bei welchem ein als Steuerglied
dienender elektrischer Regelkontakt in Abhängigkeit von einem Druckmesser und einem
Heizwertmesser gesteuert wird, empfiehlt es sich, im Sinne der Erfindung die Verstellung
der Gegenkontakte des Regelkontaktes in Abhängigkeit von dem Heizwertmesser über
solche Zahnräder erfolgen zu lassen, welche nur auf einem Teil ihres Umfanges mit
Verzahnung versehen sind. Der Hauptkontakt des Regelkontaktes wird dabei ständig
und gleichbleibend von dem Druck- oder Mengenmesser entsprechend dessen jeweiligen
Einstellung verstellt.
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Auf der Zeichnung ist als Ausführungsbeispiel der Erfindung ein Gasgemischregler
dargestellt. Fig. i zeigt im wesentlichen eine Seitenansicht und Fig.2 einen Grundriß
mit der elektrischen Schaltung.
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Zwei Gase strömen durch die Rohrleitungen i und 2 (Fig. i) in die
Gemischleitung 3 ein. Mit Hilfeeiner nach dem Druckdifferenzprinzip arbeitenden
Meßvorrichtung q. wird das Mischungsverhältnis der Gase ständig überwacht. Die Meßvorrichtung
4 ist in dem
Beispiel als Waage dargestellt. An dem Waagebalken
sind zwei Glocken 5, 6 aufgehängt, die mittels Rohrleitungen 7 und 8 an EinschnürungsstellIen
9 und io in dien Leitungen i und 2 angeschlossen sind. Die Innenfläche der Glocken
5 und 6, die in eine Sperrflüssigkeit i i eintauchen, ist zweckmäßig so ausgebildet,
daß der Hub jeder Glocke der zugehörigen Gasmenge proportional ist. An dem einen
Ende des Waagebalkens sind zwei Kontakte 12 befestigt, welche bei Berührung der
Gegenkontakte 13 oder 14, die in noch zu besprechender Weise von dem an die Gemischleitung
3 angeschlossenen Heizwertmesser 17 (Feg. i) verstellt werden, einen Motor 15 für
Rechts- oder Linkslauf schalten. Die Kontakte i :i sind nach Fig. 2 mit dem Anker
des Motors 15 verbunden, während die Kontakte 13 und 14 an die Netzleitungen
36 angelegt sind. Der Motor 15 verstellt über -ein nicht mitgezeichnetes Getriebe
leine Klappe 17 (Feg. i) in der Rohrleitung 2 in solchem Sinn, daß die Kontaktgabe
bei 12, 13 oder 12, 14 durch entsprechende Änderung der Menge des in der Leitung
2 strömenden Gases wiederaufgehoben wird.
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Würde man nun die Verstellung der Kontakte 13 und 14 durch den Heizwertmesser
17 in der bisher üblichen Weise vornehmen, so würde der Regler praktisch kaum jemals
zur Ruhe kommen, weil die bekannten Heizwertmesser mit ganz erheblich größerer Anzeigeverzögerung
arbeiten als die bekannten Druck-oder Mengenmesser. Würde man nun zur B@ehebung
dieses Übelstandes die , praktisch augenblicklich ansprechende Meßvorrichtung 4
mit der gleichen zeitlichen Verzögerung wirken lassen, wie sie der Heizwertmesser
hat, so würde man den obengenannten Übelstand zwar beseitigen, dafür aber den sehr
erheblichen Nachteil. in Kauf nehmen müssen, daß ein solcher Regler gegenüber den
tatsächlichen Verhältnissen ständig um einen von der Verzögerung abhängigen Wert
nachhinkt. Daher würde man bei einer solchen Ausbildung des Reglers niemals eine
Gewähr dafür haben, daß in einem bestimmten Augenblick das gewünschte Mischungsverhältnis
und der gewünschte Heizwert des Gasgemisches tatsächlich vorhanden ist.
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Um die Nachteile der bekannten Einrichtung unter Vermeidung des vorstehend
angegebenen Mangels zu beseitigen, wird gemäß der Erfindung :ein anderer Weg beschritten,
nach welchem die Übertragungsmittel zwischen dem Heizwertanzeiger 17 und dem @entsprechend
seiner Einstellung verstellten Steuerglied der Regelung, nämlich den Kontakten 13,
14, in besonderer Weise ausgebildet wird. Nach Fig. 2 spielt der an die eine Netzleitung
36 angeschlossene Zeiger 16 des Heiz-Wertmessers 17 zwischen zwei Kontakten 18 und
i9, die über Elektromagnete2o und 21 mit der anderen Netzleitung 36 verbunden sind.
Diese Elektromagnete 20 und 2 i schließen bei Erregung zwei Kontakte 22 und 23,
über welche zweielektromagnetische Kupplungen 24 und 25 sowie der Anker .eines Hilfsmotors
26 mit den beiden Netzleitungen 36 verbunden sind. Der Hilfsmotor 26, der bei der
in Fig. i gezeichnetere Seitenansicht zur Erzielung einer besseren Übersichtlichkeit
weggelassen worden ist, verstellt nach Fig. 2 über ein Vorgelege 28 eine Welle 29,
auf welcher zwei Zahnräder 3o und 31 befestigt sind. Die beiden Zahnräder 3o und
3 i können mit zwei Zahnrädern 32 und 33 in Eingriff gebracht werden, wenn die zuletzt
genannten Zahnräder durch die beiden Kupplungen 24 und 2 5 in die Eingriffsstellung
überführt -werden. Das Zahnrad 32 enthält, wie aus Fig. i ersichtlich ist, nur auf
einem Teil seines Umfanges Verzahnungen, so daß dann, wenn in diesem oder jenem
Umdrehungssinn das Ende der Verzahnung erreicht ist, trotz Erregung der Kupplung
24 keine Verstellung des Rades 32 und der bei eingelegter Kupplung 24 mit ihm verbundenen
Kontakte 13 mehr stattfindet. Entsprechendes gilt für das Rad 33.
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Die Wirkungsweise der neuen Einrichtung ist wie folgt.
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Es sei angenommen, daß das Gasgemisch in der Rohrleitung 3 die. gewünschte
Zusammensetzung hat. In diesem Falle befinden sich die Kontakte 12 und 13 bzw. 12
und 14 außer Berührung, und alle Teile des Reglers sind in Ruhe. Ändert sich nun
beispielsweise die Strömungsgeschwindigkeit der Gasmenge in der Rohrleitung i, so
spricht der Druckmesser 5 sogleich an und bringt, je nach dem Sinn der Änderung,
entweder die Kontakte 12 und 13 oder die Kontakte 12 und 14 miteinander zur Berührung,
so daß Tiber diese Kontakte der Motor 15 eingeschaltet wird für Rechts- oder Linkslauf
und demgemäß die Klappe 37 in der Rohrleitung 2 verstellt. Durch die Verstellung
der Klappe 37 ändert sich aber die Einstellung des Druckmessers, 6 derart, @daß
die vorher stattgehabte Kontaktgabe bei 12,13 oder bei 12, 14 wieder aufgiehoben
wird durch entsprechende Verstellung der Kontakte 12. Damit ist der Motor 15 wieder
abgeschaltet.
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Bleibt die Änderung des Mischungsverhältnisses des Gases länger als
-die Anzeigeverzögerung des Heizwertmessers 17 bestehen, was durch Änderung der
Zusammensetzung eines der beiden in den Rohrleitungen. i und 2 strömenden Gase geschehen
kann, so schlägt der Zeiger 16 des Heizwertmessers in diesem oder jenem Sinne aus
und berührt den Kontakt 18 oder i g. Durch die Kontaktgabe
16,
18 oder 16, 19 kommt entweder der Stromkreis für den Elektromagneten
20 oder 21 zustande, so daß der betreffende Magnet seinen Kontakt 22 oder 23 schließt
und damit einerseits den Hilfsmotor 26 und entweder die Kupplung 24 oder die Kupplung
25 einschaltet. Der Hilfsmotor 26 verstellt dann. über das Vorgelege 28, welches
eine übersetzung ins Langsame liefert, Zahnräder 30, 32, Kupplung 24, die Kontakte
13 oder über Zahnräder 3 i, 33, Kupplung 25 die Kontakte 14. Dadurch kann eine Kontaktgabe
zwischen 13, 12 oder 14, 12 !eintreten, so daß hierdurch wiederum der Motor
15 zur Verstellung der Klappe 37 für diesen oder jenen Drehsinn eingeschaltet
wird.
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Bleibt die Kontaktgabe zwischen dem Zeiger 16 und einem der
Kontakte 18 oder 19 längere Zeit bestehen, so gelangt das Zahnrad
30 oder 31 auf die Lücke des Zahnrades 32 oder 33. Dadurch hört eine weitere Verstellung
der Kontakte 13 oder 14 und damit eine weitere Einschaltung des Motors 15 ohne Änderung
der Stellung der Kontakte 12 auf, wobei die Kontakte 12 wiederum in Abhängigkeit
von dem Mengenverhältnis der beiden Komponenten des Gasgemisches verstellt werden.
Infolge der Unterbrechung des Antriebs der Kontakte 13 oder 14 trotz bestehender
Kontaktgabe bei 16, 18 oder 16, ig hat der Heizwertanzeiger 17 Zeit, sich auf die
durch die Einschaltung des Motors 15 hervorgerufene Änderung des Mischungsverhältnisses
und damit auch des Heizwertes des Gasgemisches neu einzustellen, wodurch die Kontaktgabe
bei 16, 18 oder 16, 19 wieder rückgängig gemacht wird. Sobald dies geschehen ist,
wird der Stromkreis des Elektromagneten 2o oder 21 wieder unterbrochen; der Kontakt
22 oder 23 wird geöffnet. Der Hilfsmotor 26 wird stillgesetzt und die Kupplung 24
oder 25 in die Ruhestellung überführt. Nunmehr wird das Zahnrad 32 oder 33, welches
vorher mit dem Zahnrad 3o oder 31 in Eingriff gewesen ist, durch die Wirkung einer
Feder 34 oder 35 wieder in die Ausgangsstellung zurückgebracht, in welcher die Verzahnung
dieser Räder und nicht die Zahnlücke den zugehörigen Triebrädern zugekehrt ist.
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Es versteht sich von selbst, daß man durch passende Ausbildung der
Zahnräder 32 und 33 den jeweiligen Betriebsverhältnissen Rechnung tragen muß.