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Gießereianlage mit zwei übereinander angeordneten Förderbahnen Die
Erfindung bezieht sich auf Förderbahnen für den Gießereibetrieb. Man hat zu. diesem
Zweck bereits vorgeschlagen, auf Schienen laufende Wagen zu verwenden. Diese wurden
zwangsläufig an den Einform-bzw. den Abgußstellen vorbeigeführt. Da das Einformen
kontinuierlich, das Abgießen der Formen jedoch intermittierend erfolgt, so widerspricht
die zwangsweise Weiterführung der Wagen den genannten Arbeitsbedingungen.
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Um den Arbeitsbedingungen zu entsprechen, werden erfindungsgemäß die
fertigen Formkästen an einem Ende einer schwach geneigten Bahn auf die Wagen gesetzt.
Diese laufen infolge ihrer Schwerkraft nach der Abgußstelle. Hat sich eine Anzahl
von Wagen angesammelt, so werden sie hintereinander abgegossen. Die Bahn befindet
sich zweckmäßig in Arbeitshöhe des Gießers, so daß dieser, ohne eine besondere Plattform
betreten zu müssen, das Abgießen vornehmen kann. Der Former kann während des Abgießens
ohne weiteres neue Formen aufsetzen und anrollen lassen. Die Gußteile werden am
anderen Ende der Bahn ausgeschlagen, und die an sich niedrigen Wagen rollen auf
einem unter der Arbeitsbahn liegenden Schienenstrang zur Verwendung des Formers
zurück. Da das Formen gewöhnlich länger, dauert als das Ausschlagen, kann ein Arbeiter
am besten zwei nebeneinanderliegende Arbeitsplätze zum Ausschlagen bedienen, ohne
daß eine Stockung eintritt. In den Zeichnungen ist der Erfindungsgegenstand im einzelnen
dargestellt.
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Die in Abb. i und 2 dargestellten Schienenwege i und 2 sind übereinandergestellt
und zeigen ein mäßiges Gefälle gegen die Waagerechte. An ihrem einen Ende (links)
ist eine nach Art einer Weiche arbeitende UmkehrvorrichtungA angeordnet. Das andere
Ende der beiden Schienen schließt an eine Hebevorrichtung B an, welche in Abb. 4
im Detail schematisch nochmals dargestellt ist. Die nach Art einer Weiche arbeitende
UmkehrvorrichtungA ist in Abb.3 veranschaulicht.-Die Arbeitsweise dieser Transportvorrichtung
ergibt sich am besten aus. einem Ausführüngs-Beispiel.
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Es sei angenommen; daß die fertiggestellten Formen von der Formerei
zum Gießstand befördert und dort serienweise gegossen werden sollen. Die Wagen 3
werden vom Former auf die Schiene i am rechten Ende aufgebracht und fortlaufend
mit den gußfertig hergerichteten Formen beladen. Die Wagen rollen infolge des Gefälles
der Schienei langsam nach links und stapeln. sich in Richtung auf das linke Ende
der Schiene i auf. Hier werden die Formen im Schritt mit dem Schmelzvorgäng gegossen,
ausgeklopft und von den Wagen herabgenomrnen. Durch die Umkehrvorrichtung, welche
in Abb.3 dargestellt ist und die aus einer Schiene g besteht, die durch eine einfache
Hebeleinrichtung 6 etwas abwärts geklappt werden kann, ist es möglich, die sehr
flachen «lagen 3 auf
die untere Schiene 2 überzuleiten, auf der
sie leer nach rechts zurückrollen. Hier befindet sich eine kurze Hebeschiene i i
(Abb. q.). Wenn einer oder mehrere Wagen auf diese Hebeschiene i i aufgelaufen sind,
drückt ein Arbeiter mit dem Fuß den Hebel 12 nieder, wobei ihm ein am Hebel 12 befestigter
Rahmen 1s als Stütze für die Hand dient. Durch Herabsenken des Hebels 12 wird die
ungefähr in der Mitte frei aufgehängte Hebeschiene i i angehoben. Durch die ans
Schienenende vorgerückte Wagenlast kippt beim Anhub das rechte Schienenende von
i i gegen den Boden nieder. Der auf der Schiene i i befindliche NVagen wird hierbei
durch den Anschlag 16 abgefangen. Beim weiteren Anstieg stößt die Hebeschiene i
i mit ihrem: linken Teil gegen den Anschlag 17, so daß ihre weitere Aufwärtsbewegung
nunmehr in starrer Verbindung mit dem Hebel 28 um den Drehpunkt 3o erfolgt. Dadurch
gewinnt die Hebeschiene ungefähr in waagerechter Lage den Anschluß an Schiene i
und wird in dieser Höhenlage festgehalten.
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Die Kippbewegung der Schiene i i beim Anhub, hat in erster Linie den
Zweck, zu verhindern, daß die Wagen nach links zurückrollen. Infolge des übergewichts
am rechten Ende -der Hebeschiene i i wird nämlich die Schiene während ihrer ganzen
Bewegung von unten nach oben immer etwas mit dem rechten Ende nach unten zeigen,
so daß ein Abrollen des Wagens nach links unmöglich ist. Sobald die Hebeschiene
i i die obere Lage erreicht hat, tritt eine am Stützrahmen 3 i angebrachte Nase
13 unter das äußere Schienenende. Um dieses Untertreten. zu ermöglichen,
ist der Rahmen an dem Hebel 12 gelenkig befestigt. Sobald der Wagen die Höhe des
oberen Schienenweges i erreicht hat, kann er wieder beladen werden und rollt langsam
nach links ab.
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Der federnde Anschlag 1q. dient als Sperrvorrichtung gegen anrollende
Wagen und tritt hervor, sobald die Schiene i i sich etwas aus ihrer untersten Lage
gehoben hat.
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Der Vorteil derartiger Förderbahnen besteht darin, daß keine Energie
zum Transport des Bandes nötig ist, daß ferner im Gegensatz zu den bekannten laufenden
Bändern kein ruckweises und zwangsläufiges Transportieren erfolgt und daß diese
Transporteinrichtung leicht auseinandergenommen und an anderen Stellen des Werkes
aufgestellt werden kann. Der letzte Vorteil wird besonders dadurch unterstützt,
daß eine solche einfache Transportbahn auf verstellbaren Stützen 2q. montiert werden
kann.
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Die verstellbaren Stützen 2q. gestatten eine bequeme Regelung des
Gefälles der Transporteinrichtung. Die Bahn kann in niedriger Höhe so montiert werden,
daß man, ohne abzuladen, leicht von Hand gießen kann und deswegen sowie zwecks langsamer
Förderung das Gefälle klein gehalten werden kann. Außerdem ist es eine große Erleichterung,
daß jede Schienenstütze unter Rücksichtnahme auf die Bodenbeschaffenheit genau eingestellt
werden kann.
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Die Wagen werden vorteilhaft mit Gummipuffern 5 versehen, um beim
Anstoßen die Gußformen zu schonen.