DE541234C - Elektrischer Stromunterbrecher, insbesondere Schalter und Schmelzsicherung - Google Patents

Elektrischer Stromunterbrecher, insbesondere Schalter und Schmelzsicherung

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DE541234C
DE541234C DER76252D DER0076252D DE541234C DE 541234 C DE541234 C DE 541234C DE R76252 D DER76252 D DE R76252D DE R0076252 D DER0076252 D DE R0076252D DE 541234 C DE541234 C DE 541234C
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    • HELECTRICITY
    • H01ELECTRIC ELEMENTS
    • H01HELECTRIC SWITCHES; RELAYS; SELECTORS; EMERGENCY PROTECTIVE DEVICES
    • H01H9/00Details of switching devices, not covered by groups H01H1/00 - H01H7/00
    • H01H9/52Cooling of switch parts

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  • Cooling Or The Like Of Semiconductors Or Solid State Devices (AREA)

Description

  • Elektrischer Stromunterbrecher, insbesondere Schalter und Schmelzsicherung Bei elektrischen Stromunterbrechern, insbesondere bei Schaltern und Sicherungen, treten, zumal wenn es sich um die Unterbrechung großer Leistungen handelt, erhebliche Temperatursteigerungen an der Unterbrechungsstelle auf. Hierdurch wird durch Ionisierung der Unterbrechungsstelle eine Neuzündung ides Lichtbogens ermöglicht und die endgültige Unterbrechung verzögert und erschwert. Es sind mannigfache Kühlmethoden bekannt, um die Stromunterbrechung zu unterstützen, z. B. durch Gase, Dämpfe oder Flüssigkeitsströme, oder durch das Verdampfen von Flüssigkeiten, oder durch Gemische aus Flüssigkeiten mit Gasen bzw. Dämpfen, wie sie sich z. B. im Öl- oder Flüssigkeitsschalter zu bilden pflegen.
  • Es ist auch bereits bekannt, @daß Druckveränderungen bzw. Druckwellen ebenso wie plötzliche Verringerung des Schalterdruckes die Abschaltung erleichtern und die Neuzündung,des Lichtbogens verhindern können. Alle Kühlmethoden erscheinen jedoch in vielen Fällen, besonders wenn es sich um große Leistungen und eine damit verbundene erhebliche Wärmeentwicklung auf kleinem Raum handelt, ungenügend, um eine starke Temperatursteigerung und damit Ionisierung an der Unterbrechungsstelle mit Sicherheit zu verhindern.
  • Mit Hilfe der Erfindung soll nun eine weit wirksamere Kühlung, als sie bisher bekannt und möglich war, erreicht werden, ohne daß Brandgefahr wie bei Ölschaltern zu befürchten ist. Zu diesem Zwecke wird bei elektrischen Stromunterbrechern, insbesondere Schaltern und Schmelzsicherungen, in denen kurzzeitig verhältnismäßig große Wärmemengen erzeugt werden und deren Unterbrechungsstellen in Wasser oder in einem anderen flüssigen, nicht brennbaren Mittel angeordnet sind, die Kühlflüssigkeit bzw. ein Teil davon dem kritischen Druck oder einem höheren als dem kritischen Druck, und zwar während des gesamten Unterbrechungsvorganges oder auch nur zeitweilig, ausgesetzt.
  • Durch Anwendung des kritischen Druckes bei Kühlflüssigkeiten lassen sich nun auf andere Weise nicht erreichbare Kühlwirkungen erzielen. Besonders läßt sich der die Kühlwirkung so außerordentlich störende Leidenfrostsahe Zustand verhindern, der den Wärmeübergang einer Flüssigkeit an ihre Umgebung, und mag sie eine noch so hohe Temperatur haben, auf das wirksamste dadurch stört,,daß amder Oberfläche derFlüssigkeit Dämpfe von der Siedetemperatur der Flüssigkeit sich bilden und bestehen bleiben. Dieser Zustand isst bei dem Leidenfrostschen Tropfen bekannt, bei dem durch das Nebenein:anderbestehen von Dampfund Flüssigkeit von der gleichen Temperatur, nämlich von der Siedetemperatur der betreffenden Flüssigkeit, trotz hoher Temperaturunterschiede nur ein geringer Wärmeübergang stattfindet. Besonders ungünstig wirkt sich diese solierende Dampfhülle dann aus, wenn an der Unterbrechungsstelle Perioden hoher und kleiner Energieabgabe und damit höherer und niedrigerer Temperaturen miteinander abwechseln, wie dieses beim Wechselstromlichtbogen bekanntlich der Fall ist. Die für die Kühlung so wirksame Rückbildung von Dampf in Flüssigkeit wird dabei außerordentlich erschwert, weil die Wärmeabgabe zwischen Dampf und Flüssigkeit durch das an der Flüssigkeitsoberfläche fehlende Temperaturgefälle verhindert wird. Anders liegen die Verhältnisse jedoch bei dauernd oder zeitweiliger Anwendung des kritischen Druckes. Dieser ermöglicht eine wirksame Benetzung der zu kühlenden Metallteile, wenn man die Kühlflüssigkeit, ihre Bewegung und die zu kühlende Oberfläche mit der abzuleitenden Wärmemenge in eine richtige Beziehung bringt. Selbst wenn diese Benetzung zeitweilig durch Dampfbildung unterbrochen wird, wird bei kleiner werdender Wärmemenge, z. B. beim Durchgang des Stromes durch .den Nullwert, .der für den Abschaltvorgang besonders wirksam ist, eine Rückbildung von Dampf in Flüssigkeit stattfinden.
  • Das dauernde oder zeitweilige Auftreten des kritischen Druckes sichert das Vorhandensein einer überschüssigen Menge von Kühlflüssigkeit auch bei auftretender Dampfbildung. Dabei wird auch in einem etwa auftretenden Gemisch von Dampf und Flüssigkeit diese für die Kühlung besonders wirksam sein, weil sie von der Leidenfrostschen Erscheinung befreit ist. Es wurde gezeigt, daß an sich bekannte Kühlmethoden durch zeitweilige Anwendung des kritischen Druckes sich außerordentlich verstärken lassen. Aber auch in anderer Beziehung, nämlich zur Unterdrückung von Überspannungen bei Schaltvorgängen läßt sich die Erfindung ver-,venden. So ist es bekannt, daß elektro-Iytische Schalter das Auftreten von Schaltüberspannungen zu verhindern geeignet sind, solange die leitende Kühlflüssigkeit oder das Flüssigkeitsgemisch eine Brücke zwischen den sich entfernenden Elektroden bildet. Bei starker Dampfbildung wird diese Brücke jedoch leicht unterbrochen werden. Die Erfindung bietet die Möglichkeit, die Wirksamkeit der Elektrolytschalter zu verstärken, wenn man die elektrolytische Flüssigkeit dem kritischen Druck aussetzt.
  • Es wird keineswegs nötig sein, den Stromunterbrecher dauernd oder auch nur während der Gesamtdauer des Schaltvorganges unter dem kritischen Druck der Kühlflüssigkeit zu halten, sondern es wird im allgemeinen genügen, wenn der kritische Druck nur während eines Teiles der Schaltzeit vorhanden ist und erst bei Eintritt von Überstrom erzeugt oder der Unterbrechungsstelle zugeführt wird. Dabei kann die Erzeugung des kritischen Druckes auf mannigfache Art erfolgen, z. B. durch die Entzündung eines Explosivgemisches außerhalb oder innerhalb der Kühlflüssigkeit. Aber auch durch sonst bekannte mechanische Kräfte können Drücke oder Druckwellen erzeugt werden, z. B. durch Umwandlung kinetischer Energie .in Druck bei plötzlicher Geschwindigkeitsänderung von rasch bewegten Flüssigkeiten. Besonders gut geeignet zur Herstellung von Drücken sind auch magnetische Kräfte. Läßt man diese von dem zu unterbrechenden Strom erzeugen, so werden die auftretenden Drücke sich mit der Stromstärke ändern und eine mannigfache. Beeinflussung des Unterbrechungsvorganges bewirken.
  • Bei Schmelzsicherungen besteht -auch die Möglichkeit, durch die Wahl des Schmelzpunktes den Unterbrechungsvorgang wirksam zu beeinflussen, indem man z. B. für das Abschmelzen ein Metall mit niedrigerem Schmelzpunkt wählt, als der kritischen Temperatur des Kühlmittels entspricht.
  • Die Erzeugung von kritischen Drücken und Druckwellen an,den in Frage kommenden Kühlräumen und Kühlstellen kann auf außerordentlich mannigfache Art erfolgen, wobei ,die Form der Elektroden und der Kühl- bzw. Unterbrechungsräume, die Verteilung von Druck und Flüssigkeit in ihnen, die Menge der zur Verfügung stehenden Kühlflüssigkeit und die Geschwindigkeit, mit der sie sich bewegt, eine wichtige Rolle spielen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Elektrischer Stromunterbrecher, insbesondere Schalter und Schmelzsicherung, in dem beim Abschalten verhältnismäßig hohe Wärmemengen erzeugt werden und dessen Stromunterbrechungsstellen in Wasser oder einem anderen flüssigen, nicht brennbaren Kühlmittel angeordnet sind,, dadurch gekennzeichnet, daß während des Unterbrechungsvor-. Banges die Kühlflüssigkeit ihrem kritischen Druck oder einem höheren als dem kritischen Druck ausgesetzt ist. ?-.Einrichtung nach Anspruch i für Elektrolytsehalter, dadurch gekennzeichnet, .daß die elektrolytische Flüssigkeit ihrem kritischen Druck ausgesetzt ist. 3. Einrichtung nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der kritische Druck erst bei Eintritt von Überstrom erzeugt wird. :i. Einrichtung nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Erhöhung auf den kritischen Druck durch Explosionsgemische außerhalb oder innerhalb der Kühlflüssigkeit erfolgt. 5. Einrichtung nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der kritische Druck durch magnetische Kräfte erzeugt wird. 6. Einrichtung nach Anspruch i und 3 bis 5 für Schmelzsicherungen, dadurch .gekennzeichnet, daß der von dem flüssigen Kühlmittel gekühlte Schmelzdraht einen niedrigeren Schmelzpunkt besitzt, als der kritischen Temperatur des Kühlmittels entspricht.
DER76252D 1928-11-15 1928-11-15 Elektrischer Stromunterbrecher, insbesondere Schalter und Schmelzsicherung Expired DE541234C (de)

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