-
Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von porösen Körpern Bei dem
Herstellen von porösen Körpern aus erhärtenden Massen mittels Unterdruck ging man
bisher so vor, daß man z. B. aufs einem luftdichten Gefäß; in welchem sich z. B.
ein plastischer Zementbrei befand, die Luft absaugte, wodurch sich die Masse aufblähte
und ihr Volumen vergrößerte. War die Entlüftung im gewünschten Maße erfolgt, so
wurde das Luftabsaugen eingestellt und das Erhärten der Masse abgewartet. Nach Herstellen
der Verbindung mit der Freiluft im Behälter wurde der fertige poröse Formling entnommen.
-
Die Masse darf dabei jedoch ihr Volumen immer nur in einem gewissen
Grade vergrößern, da sie sonst zu wenig oder zu viel Poren enthält. In letzterem
Falle leidet insbesondere die mechanische Festigkeit der@erhaltenen Körper. Um ein
gleichmäßiges Produkt zu erhalten, ging man daher folgerichtig unter Berücksichtigung
der bei der Expansion in Betracht kommenden physikalischen Gesetze so vor, daß man
durch mehrfaches Ausprobieren den für eine bestimmte Masse ausreichenden Unterdruck
feststellte. War dies geschehen, so wurde dieser z. B. durch Markierungen am Quecksilbermanometer
vermerkt und dann der gleiche Unterdruck bei jedem Arbeitsgang wieder ,angewendet.
Selbst bei genauester Einhaltung aller Arbeitsbedingungen gelingt es in der Praxis
nur unvollkommen, eine zu starke oder zu schwache Ausdehnung der Masse zu vermeiden.
Dies hat seinen Grund darin, daß die Abbindezeit der einzelnen Stoffe, wie z. B.
Gips, Zement u. dgl., selbst bei ein und derselben Lieferung etwas schwankt, außerdem
ist auch die Temperatur des Wassers im Laufe eines Arbeitstages immer etwas verschieden
und beeinflußt dadurch die Abbindezeit. Weiber hängt diese ,auch von der Lagerung
der Bindemittel ,ab., da z. B. Gips. in Säcken,; welche außen ,auf einem Stapel
zu liegen kamen, langsamer abbindet als solcher von Feuchtigkeitseinfluß besser
geschützter, innerhalb eines Stapels befindlicher.
-
Durch das vorliegende Verfahren werden diese Nachteile vermieden und
gleichzeitig der Arbeitsvorgang wesentlich vereinfacht und verbessert. Irgendwelche
Rücksicht auf die wechselnden Abbindezeiten des Rohmaterials sowie auf die Temperatur
des Wassers braucht praktisch nicht genommen werden. Auch die Beobachtung des Vakuums
am Manometer kommt in Wegfall.
-
Gemäß der Erfindung wird die im Vakuumkasten vor sich gehende Volumenvergrößerung
unmittelbar beobachtet und im Zusammenhang damit die Regelung des Unterdruckes vorgenommen.
Man verwendet hierzu einen in bekannter Weise mit Schaulöchern versehenen Vakuumkessel,
durch die die Beobachtung des Ausdehnungsvorganges erfolgt. Bemerkt man also z.
B., daß der gewünschte Grad der Volumenvergrößerung erreicht ist, so stellt man
das Vakuum ab-. Die Höhe des Vakuums abzulesen erübrigt sich dann vollkommen, ebenso
wie die Beobachtung
des Einflusses der Wassertemperatur usw. auf
den Abbindevorgang.
-
Beobachtet man ferner, daß die Masse sehr schnell abbindet, so verlangsamt
man den Abbindevorgang durch die Wahl einer entsprechenden Temperatur innerhalb
des mit einer Kühlschlange ,ausgerüsteten Vakuumkastens.
-
Zur Unterstützung der Beobachtung des Erhärtungsvorganges verfährt
man ferner so, daß man Thermometer innerhalb des Vakuumkessels, d. h. in der Masse,
versenkt oder im Innenraum des Kessels benutzt. Zweckmäßig werden die Thermometer
. so angebracht, daß man die Skalen durch die Fenster des Vakuumkessels beobachten
kann. Hat man auf Grund häufiger Beobachtung des Abbindevorganges die Einhaltung
einer bestimmten Innentemperatur des Vakuumkessels als günstig erkannt, so ist es
wesentlich, daß schnelles öffnen und Schließen der Bedienungsöffnungen erreicht
wird, um die Möglichkeit des Eintritts der Freiluft durch dieselben auf tunlichst
kurze Zeit zu beschränken. Man verwendet daher Verschlußklappen an beiden Enden
der Vakuumkammer, die mit einem Griff gleichzeitig geöffnet und geschlossen werden
können. Das Schließen erfolgt dabei zweckmäßig durch eine schräge Gestaltung der
Auflageflächen, so daß die Deckel unter der Wirkung ihres Eigengewichtes einen dichten
Verschluß herbeiführen. Würden demgegenüber z. B. die Deckel an senkrechten Dichtungsflächen
anliegen, so bestünde die Gefahr, daß sie beim Beginn das Absaugens nicht ganz fest
anliegen, wodurch Luft in das Innere des Kessels gelangt, die eine unerwünschte
Temperaturveränderung hervorruft, abgesehen davon, daß auch der Ausdehnungserfolg
ausbleiben würde. Durch besondere Anpreßvorrichtungen ließe sich dies vermeiden,
doch können dieselben auf Grund der vorgenannten Vorrichtung gemäß der Erfindung
vollkommen entbehrt werden.
-
Im Anschluß an diese Maßnahmen, die, einzeln oder alle gleichzeitig
angewendet, eine Verbesserung des Fabrikationsvorganges bei dem Herstellen von porösen
Körpern erreichen lassen, wird im folgenden ei Vakuumkasten beschrieben, der mit
den zur Ausübung des erfindungsgemäßen Verfahrens nötigen Vorrichtungen versehen
ist.
-
Der Vakuumkasten 3 mit Hahn 2o im Absaugestutzen besitzt zwei Deckel;
i und 2, die :auf den schrägen Dichtungsflächen 21 aufliegen und bei q. und 5 drehbar
gelagert sind. Im Innern des Vakuumkastens befindet sich eine Heiz- bzw. Kühlschlange
13 und die Form 1q., welche sich bei der Ausdehnung bis zum Rande, der durch die
strichlierte; Linie 15 gekennzeichnet ist, füllt. Das Thermometer 18
ragt mit seiner Kugel in die Masse selbst, ein anderes, i9, ist oberhalb der Form
i q. angebracht. Die Skalen beider Thermometer befinden sich unterhalb der am Kasten
3 angebrachten Fenster i 6 und 17.
Die Arme q. und 5 der Deckel i und 2 sind
mittels Stangen 6 und 7 an einem mit Drehhebel 8 versehenen Handgriff 9 angelenkt.
-
Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende: Durch Schwenken des
Hebels g in der Richtung des Pfeiles i o werden die beiden Deckel i und 2 in der
Richtung der Pfeile i i und 12 gehoben. Ist die Form 14 eingeschoben, so werden
beide Deckel gleichzeitig durch entgegengesetztes Schwenken des Hebels c9 geschlossen.
Sie liegen dabei unter der Wirkung ihres Eigengewichtes auf den. schrägen Dichtungsflächen
2 i auf und bewirken dadurch einen dichten Abschluß, so daß beim Absaugen durch
öffnen des Hahnes 2o keine Nebenluft eintreten kann.. Die Temperatur der Masse und
des Innenraumes des Kastens kann durch die Fenster i 6 und 17
beobachtet werden.
Nötigenfalls wird die Innentemperatur des Kastens durch Kühlen oder Heizen des Rohres
13 entsprechend verändert.