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Schwimmhandschuh Die Erfindung betrifft eine Verbesserung an solchen
Schwimmhandschuhen, die an ihrer äußeren Handrandseite eine zur Vergrößerung ihrer
Druckfläche dienende Flosse haben. Die Ebene dieser Flosse lag bisher parallel zur
Handfläche. Die von einer solchen aus der Handfläche und der Flosse zusammengesetzten
Druckfläche anfänglich erfaßte Wassermenge wird bei der Schwimmbewegung der Hand
zum überwiegenden Teil mit herumgenommen, also nur zum geringen Teil durch anderes,
noch ruhendes Wasser ersetzt. Um jedoch einen Widerstand bieten zu können, müßte
diese anfänglich erfaßte Wassermenge daher eine fortgesetzt zunehmende Geschwindigkeit
erhalten oder, physikalisch :ausgedrückt; fortgesetzt beschleunigt werden. Während
sich also der Körper des Schwimmers und mit ihm seine Oberarme vorwärts bewegen,
müßten sich die beiden Hände beiAnwendung der bekannten Schwimmhandschuhe mit zunehmender
Geschwindigkeit rückwärts bewegen.
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Eine Rückwärtsbewegung von Wasser ist nun zwar, wenn das Wasser als
Stützpunkt für die Fortbewegung eines schwimmenden Körpers dienen soll, an sich
unvermeidlich. Der Wirkungsgrad der zum Vorwärtstreiben des schwimmenden Körpers
dienenden Vorrichtung, im vorliegenden Falle der Hand, steigt .aber, je größer die
Wassermenge ist, auf welche die Vorrichtung, also die Hände, einwirken; denn desto
geringer ist die Geschwindigkeit, welche die als Stützpunkt dienende Wassermenge
in Rückwärtsrichtung annimmt, und desto geringer derjenige Betrag, beispielsweise
an seitens des Schwimmers aufgewendeter Energie, welcher nutzlos von dem in Rückwärtsrichtung
beschleunigten Wasser aufgenommen wird.
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Die Erfindung bezweckt nun, den Wirkungsgrad solcher mit Flossen ausgerüsteten
Handschuhe zu erhöhen, indem an den äußeren, also von den Daumen abgewendeten Rändern
der Handschuhe eine feststehende Flosse in solcher Lage angebracht wird, daß sie
einen stumpfen, zweckmäßigerweise wesentlich von i 8o' abweichenden Winkel mit der
Handfläche bildet. Beim Brustschwimmen hält der Schwimmer während der Schwimmbewegung
der Hände diese so, daß die inneren, nach außen gekehrten Handflächen .angenähert
senkrecht stehen. Infolge der rückwärts gerichteten Bewegung der Arme hat die etwas
geneigte Lage der an den Händen sitzenden Flossen zur Folge, daß das von diesen
exfaßte Wasser zunächst nach den Handflächen hin und dann über diese hinweg abwärts
getrieben wird. Es entsteht dabei ein auf Verdrehen der Hand wirkendes Drehmoment,
das von dem Schwimmenden durch Muskelkraft überwunden werden muß. Dieses ist aber
wesentlich kleiner als bei parallel zur Handfläche liegender Ansatzflosse; da die
Winkelflosse das Wässer zum Abströmen über die Hand hinweg zwingt. Sowohl den Flossen
als auch den Hand$ächen strömt daher ständig neues, noch nicht beschleunigtes Wasser
zu,
und die gesamte Menge des auf diese Weise von den Schwimmhandschuhen
als Stützpunkt benutzten Wassers ist bedeutend größer als diejenige; welche die
durch die nur in einfacher Weise durch gerade Ansatzflächen verbreiterten Handflächen
bei der bisher bekannten Anordnung der Flossen zu erfassen vermögen.
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Bei gleichem Energieaufwande seitens der Arme muß also die Schwimmgeschwindigkeit
eine größere sein.
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Dadurch, daß gemäß der Erfindung geneigt gestellte Flossen an den
äußeren, von den Daumen abgewendeten Rändern der Händeangeordnet sind, tritt die
weitere Wirkring ein, daß sie eine mäßige, aufwärts gerichtete Kraftkomponente erzeugen,
die, da die Arme wesentlich schwerer als eine gleiche Raummenge Wasser sind und
daher an- sich das Bestreben haben, unterzusinken, hebend auf die Arme einwirkt.
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Es ist bekannt, solchen an den Händen angebrachten Verbreiterungen,
die zum sogenannten Kraulen dienen, an dem dem Daumen zunächst befindlichen Rande
schmale, schräg gestellte Flächen zu geben. Einesteils sind diese schräg gestellten
Flächen zu klein, um in nennenswertem Maße eine Wirkung ähnlich derjenigen der schräg
.gestellten Flosse des vorliegenden Schwimmhandschuhes hervorbringen zu können,
und anderenteils dürfen schräg gestellte Flächen bei einem Handschuh, der bei der
Ausübung der gewöhnliehen Schwimmbewegung verwendet wird, nicht am Innenrande der
Hände, also der Daumenseite derselben, angeordnet werden, weil sie den Nachteil
im Gefolge haben, daß die Hände, während sie die Schwimmbewegun,K machen, im Wasser
abwärts gezogen werden, was mit dem Bestreben, auch den Körper abwärts zu ziehen
und dementsprechend eine Steigerung des Wasserwiderstandes des Körpers hervorzubringen,
verbunden ist.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt, und zwar zeigt Fig. i eine Draufsicht der linken Hand mit aufgezogenem
Schwimmhandschuh und an diesem starr befestigter Flosse, Fig. z einen Schnitt durch
die Platte mit der Flosse, Fig. 3 eine Ansicht ,auf die Innenseite des auf die linke
Hand aufgezogenen Schwimmhandschuhes mit der Vorrichtung.
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In den Figuren ist a der Handschuh, der mittels eines schmalen Riemens
b -um das Handgelenk herum in solcher Weise festgespannt wird, daß er nicht nach
vorn von der Hand abgleiten kann. Das Verschieben des Handschuhes in der Rückwärtsrichtung
wird durch die in bekannter Weise zu Schwimmhäuten ausgebildeten Zwischenräume der
Fingerlinge verhindert. Auf der Innenfläche des Handschuhes befindet sich die Platte
e, deren Außenkante ei nach oben winklig abgebogen ist und die Flosse f mit ihrem
ebenfalls winklig nach oben abgebogenen Ende/' unter Einschaltung eines zwischen
sie gesetzten Keiles g in einem Winkel h verbindet.